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Württemberg.
Stuttgart, 27. März. (Landesverband der württ. Mieter- Vereine.) Die diesjährige ordentliche Landesvcrsammlung findet am t. und ö. Mai in Ulm statt. Bei der für den Abend des j. Mai vorgesehenen öffentlichen Veranstaltung im Casinosaal wird u. a. der 1. Landesverbandsvorsitzende, Oberregierungsrat a. D- Krauß, einen Vortrag über „Bodenreform und Micterbewegung" halten.
Stuttgart, 27. März. („Sieh dich um — und nimm mich mit.") Ein Plakat solchen Inhalts war schon seit einige Zeit m dem Schaufenster eines Uhrmacherladens der Militärstraße zur Kundenwerbung ausgestellt. Sicher versprach sich der Eigentümer daraus einen besseren Geschäftsgang und kam nicht auf den Gedanken, auf was der Text tatsächlich deutete. Ein ganz guter Schriftdeutscher ließ sich diese offenherzige Aufforderung nicht entgehen, zertrümmerte in der gestrigen Nackt das Schaufenster und ...„nahm auch mit". — Zwei Uhren. — Ob er bei der Arbeit gestört wurde oder ob seine Bedürfnisse nicht weiter gingen, konnte noch nicht ermittelt werden.
Kemnat, OA. Stuttgart, 26. März. (Die Milz zerrissen.) Ein Unfall wiederfuhr am Samstag nachmittag einem hiesigen jungen Mann. Er betrat das im Umbau befindliche Wohnhaus seines Bruders. Auf dem neu gelegten Balkenwerk glitt er aus. Er stürzte aber nicht in die Tiefe, da es ihm gelang, sich an einem Balken zu halten. Trotzdem verspürte er gleich darauf große Schmerzen. Nach Verbringung in ein Stuttgarter Spital wurde dort durch operativen Eingriff gefunden, -aß die Milz zerrissen war, die dann entfernt wurde.
Heilbronn, 27. März. (Den eigenen Sohn erstochen.) Das Schwurgericht hatte im Oktober v. I. den 60jährigen Landwirt Ludwig Holzwarth, der am 2d. Juli seinen Sohn Hermann durch 2 Messerstiche nach vorausgegangener Auseinandersetzung getötet hatte, freigesprochen, in der Annahme, Holzwarth habe in der Notwehr gehandelt. Der Bruder Gotthold des erstochenen Hermann, der ebenfalls an dein Streit beteiligt Mr, hatte 3 Monate Gefängnis erhalten. Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein. Das Reichsgericht hob das Urteil auf und verwies es zur erneuten Verhandlung an das Schwurgericht Stuttgart zurück mit der Begründung, daß die Annahme, der Vater habe sich in Notwehr befunden, irrig sei.
„Hausmeifterstolz" erübrigt spühnen, wachsen, bohnern Sein Ankauf tut sich wirklich lohnen,
Er macht die Bödeu ganz allein,
Am Putztag: Freud und Sonnenschein.
Reutlingen, 27. März. (Ankunft des neuen Stadtvor- siands.) Stadtsckmltheiß Dr. .Haller wurde an: Montag nachmittag in: städtischen Personenkraftwagen in Langenau abgeholt und nach Reutlingen gefahreil, wo er mit seiner Frau abends kurz nach 7 Uhr eintraf, begleitet von 9 weiteren bekränzten Autos mit hiesigen Einwohnern, die es sich nicht nehmen ließen, den neuen Stadtvorstand urit einzuholen. Die Langenauer Bürgerschaft entbot ihrem scheidenden Stadtschultheißen bei der Abfahrt nochmals ihren Gruß und gab ihm die besten Wünsche mit auf den Weg und ins neue Amt, das er gestern nach feierlicher Einsetzung antrat.
Schramberg, 27. März. (Waldbrandstifter.) Der eifrigen Bennihung seitens der hiesigen Polizei ist es gelungen, den Täter, der den Waldbrand verursachte, zu ermitteln. Es wurde der 23 Jahre alte ledige Uhrmacher Oskar Bernauer von Schramberg als Brandstifter ermittelt und ins Amtsgerichtsgefängnis Oberndorf eingcliefert. Bernauer hat vor dem Richter ein Geständnis der Tat abgelegt, macht jedoch geltend, daß er nur ein Feuerlein habe machen wollen und hiedurch sei der Waldbrand entstanden. Er wurde in Untersuchungshaft genommen.
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Zweites Matt.
87. Jahrgang.
Ulm, 27. März. (Die Neu-Ulmer Eingemeindungsfrage.) In letzter Zeit machen sich in Neu-Ulm nach längerer Pcnrse wieder Bestrebungen bemerkbar, die mit Nachdruck auf eine Eingelneindung Neu-Ulms nach Ulm Hinzielen- Besonders tätig ist in dieser Angelegenheit der Grund- und Hausbesitzer- Verein Neu-Ulm, in dessen Kreisen man von der Vereinigung beider Städte vor allem wirtschaftliche Vorteile erhofft. Es wird damit gerechnet, daß im Osten und Süden Neu-Ulms ein Jndustriegürtel entstehen würde, der die Stadt Neu-Ulm an Alt-Ulm näher heranzieht, weshalb auch nicht zu befürchten sei, daß Neu-Ulm durch die Vereinigung zu einer Vorstadt degradiert werde. — Gerade das Gegenteil wird in einem dieser Tage in Ulm erscheinenden Artikel des zweiten Bürgermeisters Josef Ottermann behauptet, dessen Ausführungen vor der Vereinigung warnen, da sie auch den Wegfall sämtlicher bayerischen und nachfolgend der Reichsbehörden imt sich bringe. MO Familien müßten im Zusammenhang damit Neu-Ulm Verlassen, was den Gewerbetreibenden nicht recht sein könne. Betont wird auch die schwierige Frage der neuen Grenzführung. Einerseits hätte, wenn die Grenze östlich um Neu-Ulm gelegt würde, die Doppelstadt kein Hinterland, andererseits wäre dem ganzen Jllertal der Ausgang zur Donau verriegelt. Die Selbstverivaltung Neu-Ulms habe sich übrigens gut bewährt und es sei nicht einzusehen, warum die beiden Städte nicht weiterhin wie schon in vielen Fällen gemeinsam schwierige Projekte lösen sollten,
Biberach, 27. März. (Ein elektrisches Geivehr.) Ein elektrisches Gewehr wurde lt. „Oberschwäbische Volkszeitrmg" am Dienstag vormittag in -er Kiesgrube am Wege nach Rindcmnoos ausprobiert. In die Flinte ist eine Taschen- lamHnbatterie eingesetzt. Me Patronen tragen einen Metall-
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Entlarvt!
Roman von Otto Elster.
Copyright by Greiner L Co.. Berlin NW 6.
» (Nachdruck verboten.)
35. Fortsetzung.
Im Vollgefühl seines Triumphes eilte er zu seinem Rechtsanwalt, einem jungen, schneidigen Juristen, der ihm bei dem Kauf Neuhofs zur Seite gestanden hatte.
Dieser hörte ihn ruhig an, durch seine blitzenden Brillengläser Fritz mit klugen nachdenklichen Augen beobachtend.
Dann legte er die Hand auf Fritzens Arm und sagte langsam und bedächtig:
„Ich begreife Ihre Erregung vollkommen, lieber Herr Born — -a scheint mir ein Schurkenstreich sondergleichen zugrunde zu liegen — aber den ganzen Zusammenhang aujzudecken, ist nicht so leicht, als Sie sich denken."
„Aber. . ."
„Hören Sie mich eine Weile ruhig an," fuhr der Rechtsanwalt fort. „Ich will die Klage gegen die Gutsbesitzerin Hambach wegen Verleumdung und Ehrverletzung Zern einleiten, aber ich weiß nicht, ob wir damit einen vollen Erfolg erzielen werden. Tatsache ist, daß das Verschwinden der Brillantbrosche mit Ihrem Abschied von Hambach zusammenfällt, Tatsache ist, daß Sie an dem Schreibtisch der Gutsbesitzerin gesehen worden find, Tatfache ist, daß das Etui der Brosche in Ihrem Zimmer versteckt gefunden worden ist — diese Momente können in der Gutsbesitzerin sehr wohl den Verdacht geweckt haben, daß Sie die Brosche entwendet haben. Das Gericht selbst wird sich den Tatsachen nicht verschließen können, und wenn Sie Ihre Unschuld nicht klar Nachweisen können, dann erlangen wir höchstens einen negativen Erfolg — das heißt: Sie werden allerdings aus Mangel an Beesen freigesprochen, aber auch die Gutsbesitzerin wird kaum mit einer Strafe belegt werden, da sie ja nur die Tatsachen weitererzählt zu haben braucht, die Schlüffe
daraus de« andere» Leute« überlassend. Haben Sie mich verstanden? . .
„Sehr wohl — aber wie kan» ich meine Unschuld klar dartun?"
„Da liegt eben der Haken. Der beste Beweis wäre, wenn man den wahren Dieb entdecke« könnte."
„DaS ist ProkowSky!" _
„Das ist Ihre Ansicht. Vielleicht ist sie auch richtig. Aber wie wollen Sie daS beweisen? So viel ich weiß, ruht nicht ein Schimmer von Verdacht auf ihm — er braucht nicht der Dieb zn sein, das geben Sie mir doch zu — auch ein anderer kann oie Brosche genommen haben."
„Ja — aber auS welchem Grunde?"
„Nun, weshalb stiehlt der Mensch? — Um sich zu bereichern. — Hat das dieser Herr Prokowsky nötig? Ich weiß es nicht.
„Ich weiß, daß er mit Schulden nach Gut Hambach kgm." —
„So müßte man ihm Nachweisen, daß er diese Schulden plötzlich bezahlt hätte, und ihn nötigen, nachzuweisen, woher er das Geld genommen. Aber das ist eine schwierige Sache und kann sehr lange dauern. Welche Verdachtsgründe wollen Sie aber sonst gegen jenen Herrn anführen A'
„Ich weiß keinen, als daß er in der fraglichen Nacht mit einem anrüchigen Menschen zusammengetroffen ist."
„Sehr gut — kennen Sie diesen Menschen? — Wissen Sie, wo er zu finden ist?"
„Nein."
„Aha — der „große Unbekannte" würde der gegnerische Anwalt kalt lächelnd und nicht mit Unrecht sagen. Nein, lieber Freund, so geht die Sache nicht."
„Aber was soll ich denn machen'?" rief Fritz verzweifelt aus. ,
„Wir müssen da vorsichtig Vorgehen. Lassen Sie mich über die Angelegenheit Nachdenken. Es wird sich wohl schon ein Weg finden .Einstweilen werde ich Frau Hambach in Ihrem Aufträge einen Brief schreiben, in dem ich sie auffordere, Ihnen eine Ehrenerklärung zu geben, widrigenfalls sie eine Klage auf verleumderische Nachrede zu" gewärtigen hätte. Sind Sie damit einverstanden?"
„Ich muß wohl," erwiderte Fritz niedergeschlagen.
„Verlieren Sie den Mut nicht. Vielleicht entdecken wir doch noch einen Umstand, welcher uns zum Ziele führt."
Fritz entfernte sich, niedergeschlagen und mutlos. Er hoffte nichts mehr, er gab sich verloren und fuhr langsam und in düsteren Gedanken versunken nach Neuhof zurück.
Das Wetter Paßte zn seiner Stimmung. Der Abend dämmerte, und ein feuchter Nebel hüllte die Gegend in einen grauen, düsteren Mantel, so daß man kaum zwanzig Schritt weit sehen konnte. Me Bäume an der Chaussee, die Büsche asif den Feldern, alle Gegenstände schienen sich fröstelnd in diesen grauen Mantel einzuhüllen und standen regungslos als unförmliche Gestalten da. Als feiner Regen riefelte der Nebel nieder, als feuchter Dampf stieg er vor der sommerlich durchwärmten Erde auf.
Kein Stern, kein Mondenstrahl konnnte diese graue, dunkle Nebelschicht durchdringen, und die einsamen Lichter der Dorfhäuser, an denen Fritz vorüberfuhr, leuchteten gleich roten Augen durch die stets zunehmende Finsternis.
Durchnäßt, ermattet, zermalmt von den quälenden Gedanken erreichte Fritz seinen Hof. Aus den Fenstern seines Wohnzimmers schimmerte ihm Licht entgegen, ein traulicher Heimatsgruß noch vor wenigen Tagen, jetzt nur ein schwermütiges Zeichen seiner Einsamkeit.
Niemand als die alte Wirtschafterin erwartete ihn, mit niemanden konnte er über seine Sorge, seine Qual sprechen'.
Müde und langsam stieg er von dem Wagen. Dann trat er in das Haus.
Die alte Wirtschafterin kam ihm entgegen.
„Ach, du mein Himmel, Herr Born," flüsterte sie in augenscheinlicher Erregung, „es ist gut, daß Sie endlich da sind. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll."
„Was ist denn geschehen?" fragte er gleichgültig.
Wenn sein Haus niedergebrannt wäre, es hätte ihn nicht erregt, so gleichgültig erschien ihm die ganze Welt.
„Es ist Besuch -a."
„Besuch? — Um diese Stunde? Wer ist es denn?"
„Schon seit zwei Stunden sitzen sie drinnen in: Wo'ni' zimmer."
„Wer denn? — zum .Kuckuck!"
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(Fortsetzung (olg:.^