lagert und mit Sorge sah man nach dem Tanwctter dem Eisgang entgegen. Aber es ging alles gut. Als am Dienstag nachmittag um 3 Uhr der Hochwassernach richtendienst das baldige Eintreffen großer Eismengen aus den Wehrwagen von Epsendorf und Talhausen angezeigt hatte, war es Zeit, diesen Eismengen in Sulz freien Durchgang zu verschaffen. Um 4 Uhr wurde das neue Wehr der Buntweberei leicht und ohne Zwischenfall versenkt und der damit geschaffene reißende Abfluß der Wassermengen und die rasche Absenkung des Wasserspiegels in der Wehrwage brachte die ungeheure Eisdecke zum Bersten und in langsame, dann immer rascher werdende Bewegung, so daß schon um Uhr das ganze Eis vom Sulzer Neckar, mindestens 10 00 Kubikmeter, ohne irgendwelchen Schaden angerichtet zu haben, das Wehr Passiert hatte. Damit hat dieses Wehr seine schwerste Probe glänzend bestanden; es hat sich als eine vortreffliche Einrichtung zur Verbesserung der Hochwasserverhältnisse der Stadt Sulz vorzüglich bewährt.
Ulm, 28. Febr. (Zentrums-Wahlparole für die Oberbürgermeisterwahl.) Die Vorstandschaft der Zentrumspartei Ulm und die Rathausfraktion des Zentrums haben in einer am 26. Februar stattgehabten Versammlung einmütig beschlossen, für die Oberburgermeisterwahl folgende Parole auszugeben: Die Kandidatur Konstantin Wieland ist aufs schärfste zu bekämpfen; dagegen ist die Kandidatur des bisherigen Oberbürgermeisters Dr. Schwammberger aufs nachdrücklichste zu unterstützen und am 3. März unbedingt der Wahlpflicht in diesem Sinne zu genügen.
Ulm, 28. März. (Zur Oberbürgermeisterwahl.) Mit Ausnahme der Sozialdemokratie haben bisher alle Parteien Stellung zu der Oberbürgermeisterwahl genommen. Aus allen Erklärungen geht hervor, daß die Kandidatur des Rechtsanwalts Konstantin Wieland eine glatte Unmöglichkeit ist. Die Erklärung der Deutschnationalen Partei (Württ. Bürgerpartei), die ja eine z-eitlang in Opposition zum Oberbürger- meister stand (Fall Kirchgeorg) zeigt, daß man auch in diesen Kreisen der Meinung ist, daß man es unter allen Umständen verhüten muß, daß Wieland viel Stimmen erhält. Die Sportler, die Turner, die Sänger und jetzt die Handelskreise (Handelsverein) geben ihren Mitgliedern bekannt, daß nur Dr. Schwammberger in Frage kommen kann. Es ist anzunehmen, daß das Handwerk und Gewerbe sich auch noch äußern wird, so daß man doch annehmen darf, daß eine ziemlich geschlossene Front hinter Oberbürgermeister Dr. Schwammberger steht.
Heidenheim, 28. Febr. (Besitzwechsel einer Zeitung.) Die im 52. Jahrgang erscheinende „Gerstetter Alüzeitung" ist in den Besitz des hiesigen „Grenzboten" übergegangen. Die „Gerstetter Albzeitung" stellt ihr Erscheinen ein. An ihre Stelle tritt der „Grenzbote".
Baden.
Pforzheim, 28. Febr. „Hilfe, ich brenne!" Dieser Ruf ertönte abends im Hofe des Autogeschäfts Gais in der Maximilianstraße. Ein Monteur, dessen Kleider Feuer gefangen hatten, sprang, am ganzen Körper lichterloh brennend, ach die Straße, wo die Flammen von 2 Lehrlingen des Geschäfts erstickt wurden. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus geschafft, wo schwere Brandwunden vor allem am Arm festgestellt wurden.
Heidelberg, 26. Febr. Vor dem Schöffengericht hatten sich ein Kettenschmied und ein kriegsbeschädigter Arbeiter wegen Diebstahls bzw. Hehlerei im Rückfälle zu verantworten. Als im Laufe der Verhandlung der letztere den Schmied erheblich belastete, versetzte ihm dieser mit den Worten „Du großer Lügner" eine schallende Ohrfeige. Das Gericht sprach sofort eine Haststrafe von 3 Tagen wegen Ungebühr vor Gericht aus. Der Geschlagene erging sich darauf in Schimpfworten gegen den Täter und wurde schließlich auch mit einer Haststrafe von 3 Tagen belegt. Ruhe trat erst ein, nachdem der Schmied für die Dauer der Vernehmung des anderen Angeklagten aus den: Saale geführt worden war. Wegen Mangels ausreichender Beweise wurde der Schmied freigesprochen, der Arbeiter wurde zu einem Jahr und einem Monat Gefäng- nis verurteilt.
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6e8 Xromer-Sextett, Aust^srt, suf Lelisllplsllsn.
8 Volkslieder in schwäbischer Nunclsrt
(ckoppelseiliZ).lAK. 3.50
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(cloppelseiliZ).. lAK. 5.00
I^usikksus Sriessmaver,
pforrksim, westliche 9.
Entlarvt!
Roman von Otto Elster.
Copyright by Greiner L Co.. Berlin NW 6.
(Nachdruck verboten.)
11. Fortsetzung.
Mit Gewalt wollte sie sich dem Zauber dieser Töne entreißen und ritt hinaus auf das Feld. Sie sah Fritz Born von weitem. Sie fühlte sich ihm gegenüber schuldig, hatte sie ihn doch jüngst so hochmütig behandelt. Sie wollte zu ihm reiten und .hin ein freundliches Wort sagen; sie hatten sich ja auch früher schon gezankt und wieder vertragen.
Aber als sie ihm gegenüber hielt und er rn der Erinnerung an die jüngste Abweisung in förmlich ehrerbietiger Weise grüßte, da vermochte sie das freundliche Wort, das alle Mißverständnisse beseitigt haben würde, mcht zu finden, und steif und förmlich fragte sie:
„Sind Sie jetzt mit der Heuernte zu Ende, Herr Born?"
„Jawohl, gnädiges Fräulein," entgegnete er ebenso steif.
„Und fangen nun recht bald mit dem Roggenmähen an?"
„Ja — nächste Woche . . ."
Sie sahen sich beide so feindlich-trotzig an, als ob sie die bittersten Worte gewechselt hätten. Keiner konnte das rechte Wort finden und jeder wartete auf das Versöhnungswort des andern.
Als das Schweigen zu lange dauerte, nickte Erika steif mit dem Kopfe und sagte nur:
„Adieu, Herr Born . . ."
Und er sagte auch nur:
„Adieu, gnädiges Fräulein . . ."
Und dann ritt Erika langsam fort und Fritz Born setzte seinem Rappen die Hacken in die Flanken, daß dieser erschreckt in die Höhe stieg und dann in wildem Galopp davonsauste.
Das Versohnungswerk war gescheitert, und wie das gewöhnlich so geht, wenn zwei, die sich gern haben, das
Vermischtes.
Ein Todesurteil aufgehoben. Am Mittwoch spät abends wurde in Augsburg das Urteil im Prozeß Gütz gefällt und das Todesurteil des Volksgerichts wegen Mordes vom Dezember 1919 aufgehoben. Der Angeklagte wurde wegen Beihilfe zu einem Verbrechen der versuchten Abtreibung in Verbindung mit fahrlässiger Tötung zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Unter Anrechnung dieser Strafe auf die verbüßte Zuchthausstrafe wurde die sofortige Haftentlassung verfügt.
Das Limburger Schloß in Flammen. Seit Donnerstag morgen steht das ans dem 13. Jahrhundert stammende Limburger Schloß, das Wahrzeichen Limburgs a. d. L., auf dem Hohen Domfelsen, in Hellen Flammen. Bis »8 Uhr morgens waren der umfangreiche Westflügel, der Südflügel und ein Teil des Ostflügels bis auf die massiven Steinmauern nieder- gebrannt. Unversehrt ist lediglich der im Osten gelegene Renaissance-Bau und der Wohnturm. Augenblicklich wüten die Flammen noch im Innern der übrigen Flügel. Wegen der großen Kälte waren die Löschversuche der Wehren so gut wie ergebnislos, da die Hydranten eingefroren waren und das aus der Lahn den Domfelsen heraufgepumpte Wasser in den Schläuchen zum Teil gefror. "
Schneeverwehungen in Thüringen, lieber dem Werratat sind in diesen Tagen Schneestürme niedergegangen, wie sie in der Geschichte der schneereichen Ausläufer des Thüringer Waldes seit Menschengedenken nicht verzeichnet wurden. Die Landstraßen sind bis an die Kronen der Bäume eingeschneit. Eine teilweise 3 bis 4 Meter starke Schneedecke hat jeden Verkehr lahmgelegt. Die Schneepflüge blieben hilflos stecken und viele Dörfer sind vollkommen äbgeschnitten. Selbst der Schlittenverkehr kann nicht aufrecht erhalten werden, weil die Pferde bis an den Hals einsinken. Es wurden große Arbeiter- kotonnen eingestellt, um wenigstens die wichtigsten Straßen frei zn machen. Die Besorgnisse der Einwohner des Werratales sind angesichts dieser Weißen Katastrophe aufs äußerste gestiegen. Die Schneeschmelze muß ein außerordentlich gefährliches Hochwasser herbeiführen, gegen das alle Maßnahmen zwecklos sind. Man hat sämtliche Dörfer anr Laufe der Werra mit Sirenen und Böllergeschossen ausgerüstet, lieber die ganze Gegend, ist Sprengmaterial verteilt worden, das die vereisten Bach- und Flußläufe freimachen soll. Aber der Arbeit des Hochwasserschutzes stehen große Schwierigkeiten entgegen. Das Eis ist stellenweise 2 bis 3 Meter stark, so daß vorläufig an eine Freimachung der Wasserläufe nicht zu denken ist.
Auch cm Bittsteller. In der letzten Stadtverordneten- Sitzung in ^elsmtz rn Sachsen wurde ein Brief verlesen der Fehlern lautet: „Sehr geehrter Herr Generalfeldmarschall, andern cch mir ganz untertänigst erlaube, geehr- ter Herr Generalfeldmarschall Reichspräsidenten von Hinden-
2 er/ rrrre/ Archer/
zrr Hssrerr
mul! man immerknn sckon tückitiZ sein unci wissen, wie man's mackt. kekannklick Kaden bei nennenswerten Ausgaben, ins- desonckere bei solcken kür Lebensmittel, ckis llrauen ckas Wort. Sie seken mit Kennerblick, was Zut ist unä iknen möZückst Ersparnisse eintravsn kann. 8o Kaden ckenn Millionen von Hausfrauen cken grollen Vorteil cksr 2eit- unck Arbeits-Ersparnis sckon krük erkannt unck verwencken seit mekr als Zii Hakren rum kacken von Kucken, Torten unck Kleingebäck
nur Dr. s Lsohsu/ver „Lsokr/i"
Zier unck ckie anckeren wertvollen Zutaten sinck niemals auks Spiel gesetrt, weil ckie gisictnnäüige unck sickere Triebkraft von kack- pulver „kackin" uniidertrekfdar ist. Oie Kucken wercken sckön groll unck locker, vor allen Dingen wirck ckurck „kackin" cker w oklgesckmack in keiner Weise besinkluöt unck bestbekömmlickes Qebäck errieft. — Or. Oetker's Backpulver „kackin" wirck in cker vollencketst eingerickteten unck grollten llabrik Kuropas in vorbilcklick sauberster Weise okns jecke kerükrung ckurck Mensckenkanck kergestellt. „kackin" ist ein rein ckeutsckes krreugnis, selbst seine 6runckstokke stammen aus Oeutscklanck. Oie leickt vsrstäncklicken sterspte in Or. Oetker's farbig illustriertem stereptbuck, Ausgabe ll, ckem Sie eins llüile von Anregungen entnekmen können, macken Iknen ckas kacken kinckerleickt. lls ist kür 15 pkg. in allen einsckl. Qesckäkten Ocker, wenn vergriffen, geg. llinsenck. v. Marken von mir ckirekt ru Kaden.
Dr. Oet/cer, L/e/e/e/e/.
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bürg für neue Jahr: „Glück" und „Segen" iu seiner rung und ein noch langes Leben zum Segen seines AM wünsch, nwchte ich Herr Reichspräsidenten giftigst folget Bitte unterbreiten: Bitte! Habe in Neu-Oelsnitz i. ErzM mit meiner Frau auf den 2kamen der Frau eine kleine M triebsstelle von Nahrungsmitteln eröffnet. Bin aber info§ der allzu starken Conkurrenz einesteils, audernteils durch A Kundschaft iu Zahlungsschwierigkeiten geraden, da ich W ganz dringend Geld benötige, möchte ich Herrn Generalftü marschaü von Hiudenburg bitten, mir zu einem Darlehen tA 1000 Mark auf 5 Jahre zu 5 Prozent Zinsen zu Helfell. W von Beruf Zimmermann Wurde aber wegen arbeitsmaiW entlassen. Mußte mich nun aus dem Arbeitsamt melde, Hier erhalte ich eine wöchentliche Unterstützung von 26,35 U Da nun die Vertriebsstelle auf meine Frau geschrieben ist, loch die Unterstützung nur für mich und meine 2 Kinder gezahlt Der Vertrieb wird nur Nebenberuflich geführt. Im Jamin«, ist nun die Umsatzsteuer fällig. Ich weiß nicht, wo ich ^ Geld hernehmen soll. Auch werde ich vom Liferanten gedrillt, ich soll eine große Rechnung begleichen. Wenn ich keine fin« zielte Hilfe erhalten, weiß ich nicht mehr, was ich zu tun ha'« In der Hoffnung, daß Herr Generalfeldmarfchall v. Hindeic bürg, Präsident des deutschen Reiches mich nicht leer abwch und indem auf die Liebe zu seinem Volke mein Vertrau« setze, erblicke ich in Ihm den Retter und zeichne mit treu deut* schein Gruß als sein Untertan. Hochachtungsvoll gez. WW Bernhard, Neuölsnitz, Schulstr. 2. — Der Schreiber dies,! Briefes ist der Oberkommunist von Oelsnitz, Vorsitzender dck Erwerbslosenrates, begeisterter Trommler iin Rotfront kämpferbund.
Handel, Verkehr und Volkswirtschaft.
Stuttgart, 28. Fcbr. (Schlachtviehmarkk.) Dem DonnerslagmM am statt. Bieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 6 Ochsen, 1 Bullt«, 40 Iungbullen, 38 Iungrindec (unverkauft 10), 20 Kühe, 230 Kalb«, 385 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen —, Bullt« a 44—46 (letzter Markt 45—47), d 40—43 (41—44), Iungrindei, 51—55 (52-56), b 44—49 (uno). c 38-42 (39-42), Küken 37-« (38-42), b 28-36 (uno.), c 20—26 (20—28), ck 15—18 (unv.), W ber b 77—80 (76—79), c 66-73 (66-74), ck 57-64 (54-Aj, Schweine 2 fette über 300 Psd. 81—82 (80), b vollfleischige von L« bis 300 81—82 (79-80), c von 200—240 Psd. 80—81 (77-78), d von 160—200 Psd. 77—79 (74—76), e fleischige Schweine von lA dis 160 Psd. 75—77 (69—73), Sauen — (55—66) Mark. Mardi- verlauf: Großvieh langsam, Kälber mäßig belebt, Schweine belebt
Neueste Nachrichten-
Bottrop, 28. Febr. Gestern abend wurde der Kaufmann Grüsch« aus Duisburg von zwei Männer» aus der Straße überfallen uul durch Beilhiebe aus den Kops verletzt. Den Räubern steten für cs. 30000 Mark goldene Damen- und Herreauhren und Schmucksache«, sowie 470 Mark Bargeld in die Hänoe.
Heidelberg, 28. Febr. Aus Anlaß des Todestages Friedrich Eberls wurden im Laufe des heutigen Bormittags zahlreiche weile« Kränze am Grabe nieüergelegt. Für die Siadt Heidelberg überbrachlt der Oberbürgermeister in Begleitung eines Stadtrats eine Kranzspende Ferner ließen die preußische, die bayerische und die hessische ülaats- regierung durch einen Vertreter des erkrankten Lanvrates Kränzt niederlegen.
Eisenach, 28. Februar. Der Versicherungsoberinspektor Richard Frank aus Bad Thal warf sich in der letzten Nacht aus der Bahnstrecke Wutha—Eisenach in der Nähe von Eichrodt vor einen Zug. Frank wurde der Kopf vom Rumps getrennt. Der Grund der Tut wll, wie verlautet, geschäftlicher Natur sein.
Statzfurt-Leopoldshall, 28. Febr. In der Sohler-Werke A.-E. in Leopoloshall, Blechembnllagen, brach heute früh Feuer aus, bas oie Fabrik bis auf die Magazine, Wohnkäuser und Kontorgebäudk
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Relchs-llnfallverhütungs-wochel Reichs-Unfallverhütungs-Wochel
peitsche seitwärts strecken und Jeden Augenblick lauft ihr bei noch vorn bewegen heißt; so leichtsinnigem verhalte« Ueberholeu. Todesgefahr.
iAu, der RUWo-Br-schüre „Augen auw «Aus der RU.«»-Lroschüre „Augeu axW a» iedew Postschalter ,u habe-.) au jedem Postschalter ,u haben.)
erste Wort nicht finden können, so erweiterte sich die Kluft immer mehr zwischen ihnen und Erika litt immer mehr unter den Träumereien, die die Melodien der Geige iu ihrer Seele geweckt hatten, während Fritz Born in das Wirtshaus zum weißen Roß ging, um mit dem Revierförster und dem Schullehrer Skat zu spielen.
Noch einmal kamen sie sich nahe. Das war an Erikas achtzehnten Geburtstag, der festlich begangen wurde. Verschiedene Gutsbesitzerfamilien aus der Nachbarschaft waren eingeladen, die mit ihren Töchtern gekommen waren. Auch Inspektor Grnpe mit Frau und Tochter waren geladen, und Fritz Born und natürlich Stanislaus, der jetzt schon eine bevorzugte Stellung in dem Hause des Gutsbesitzers Hambach einnahm.
Es wurde musiziert und Stanislaus spielte wieder zum Entzücken aller alten und jungen Damen. Alle fanden ihn äußerst interessant und sehr vornehm in seinem modernen Smoking aussehend.
„Gar nicht wie ein Landwirt, sondern wie ein Künstler," flüsterte Irene Hartstein Erika zn. „Ich muß immer an einen Violinvirtuosen denken, den ich einmal in Berlin habe spielen hören. Nur daß Herr von Prokowsky weit jünger und hübscher ist."
Stanislaus sah in der Tat auch gut aus. Sein blasses Gesicht hatte bei dem Aufenthalt auf dem Lande eine frischere Farbe erhalten, wenn es auch bei weitem noch nicht jene blühende Gesundheit zeigte, die das kühfche Gesicht Fritz Borns auszeichriete. Seine schlanke Gestalt sah in dem schwarzen Smoking ordentlich vornehm aus und unterschied sich vorteilhaft von den Gestalten einiger dicken Landjunker.
! Als man zn tanzen begonnen hatte, schlich sich ein ^ Gefühl des Mitleids mit dem armen Fritz in Erikas Herz. Wie verlassen stand er da in der Fensternische. Und wie finster er in das gesellschaftliche Treiben blickte, an dem er doch sonst bet allen Gutsbesitzern der Umgegend gern gesehen und beliebt, mochten sie nun einen adligen Namen führen oder dem einfachen Bürgerstande angeboren.
Aber heute drängte sich ja alles um den schönen Stanislaus, mit Ausnahme einiger jüngeren Herren, die j in einem Nebenzimmer sich um eire Erdbeerdowle gruppiert hatten.
Sollte sie zu ihm gehen und ihm em gutes Wort sagen? Bei früheren Gelegenheiten hatte er sie stets schon am Tage vorher um diesen oder jenen Tanz gebeten — und er war ein flotter, guter Tänzer — Erika lächelte sogar in der Erinnerung an diese früheren fröhlichen Stunden harmloser Lustigkeit.
Sie sah zu ihm hinüber — sein Blick begegnete ihrem Auge —, es lag etwas wie eine stumme Bitte in feinem Blick, sie lächelte, da leuchtete es in seinem Auge auf, und schon wollte sie an seine Seite eilen, um ihm lachend zu sagen: „Nun sind wir doch wieder gute Freunde — und ich Habs Ihnen einen Tanz aufgehoben . . als ihre Mutter zu ihr trat und sagte:
„Liebes Kind, man bittet dich, mit Herrn von Pro- towsky das Chopinsche Notturno zu spielen, was ihr ja v schon einige Male zusammen gespielt habt."
Sie schrat förmlich zusammen. Sie versuchte Einwände zu erbeben, aber gegen den Willen der Mutter war nicht anfzukommen.
Wie ein Schlachtopfer ließ sich Erika zu dem Flüaet führen, an dem schon Stanislaus mit seiner Geige stand.
„Ich kann nicht spielen," flüsterte sie und sah wie hilfeflehend zu ihm auf.
Da begegnete sie einem seiner traurigen Blicke aus seinen dunklen Augen, und sie erschauerte wie das Böglein unter dem Blick der Schlangenaugen.
„Mut, Fräulein Erika," saate er leise. „Sie spielen das Notturno vorzüglich, und Sie werden sich doch nickt vor diesen Leuten fürckten, die von Musik so gut wie nickt? versieben? Svielen Sie, als wenn wir ganz allein auf der Welt wären."
Nach einer kleinen Panse der Sammlung begannen sie das Notturno. Erika war keine Meisterin im Sviel, aber das Spiel des schönen Stanislaus riß sie mit fort, sie fühlte sein dunkles Auge aut sich ruhen.
Jede Aengstlickkeit wich von stbr: sie wußte, daß sie noch nie so gut gespielt hatte als in dieser Stunde, und sie empfand einigen Stolz, als Stanislaus ihr in einer Pause zuflüsterte: „
„Bravo, teure Erika — Sie spielen meisterhaft . .
(Fortsetzung folgt.)
vollständig einäschecte. Feuerwehrleute, die au und Sauerstoff-Flaschen verhindert.
Plauen, 28. Februc der Eisenbahnverkehr m schen Adorf—Asch und i aus den Gleisen zwei M Auf der Strecke Neuen« Zug gestern abend im C linien im Vogtlande ist Berlin, 28. Februai Preußischen Klassen-Loti von 500000 Mark gezo Los Nr. 147519, das t und zwar in Achtel- un Hirschberg. 28 Fed Tagen mit kurzen Unter Am heutigen Morgen n im Tal minus 12 Grad Landstraßen haben sich Straßenbahnverkehr sin Körungen eingetreten.
Hamburg, 28. Febr bei Pagen-Iulsand gesi Brunshausen und Twiei Brüssel. 28. Febr. mann, hatte am Donne Außenminister Hymans, gewahrt wird. Man gla daß es sich um die Verl abkommens gehandelt tz Paris, 28. Febr. ü auch Erklärungen über abgab.
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Stuttgart, 26. Fe
raturig der Gemeinde hatte vor: der Auswai Mitglieder bestimmt: Ehrenamt. Zur Enst durch Gemei-ndesätzun Frage der Auswandse und zeitigte mehrere i wonach den Gemeinde wurde abgelehnt, dag cmtrag, wonach die En meinderats gewährt w an den Sitzungen und oder Verdienstausfall g Enthaltungen anger sozialdemokratischen E legen, die Sitzungen langen und Ausschüss ihnen von den ini Er stichst ohne Berufsschä! IV83 handelt von den scher Antrag und ein 8 die Staatsbeamtinnen nach den Beamtinnen währen ist, wenn sie in aus dem Dienst Verlar heiratung gekündigt w wurde bis zur dritter das Schicksal des Reu wird. Bei Art. 113 e vorrief, das Merkwürd ms Wiederherstellung men der Regierungspi ist für die Anstellung c des 23., nicht aber dsi forderlich. Bei Art. 1 bei Berechnung der andern Gemeinde, sor Staates oder einer an! nen, mit 34 gegen 34 abgelehrft. Die Beratr Nächste Sitzung Freita Der Fall Bauer München, 28. Febr der nationalsozialistisch Fall des Nürnberger freund zur Sprache, de Kontingente von Gefn hielt trotz der inzwis bayerischen Landwirtsc rialrates Dr. Nicklas Behauptung aufrecht, ! freund, die vonr Landw sei, wiederholt Lebensm verrechnet, in Wirklich! Der Redner forderte, di aus seinem Amte schei dem Ministerialrat Dr Amtsgeschäften nntersa teilte im Anschluß an d Bauernfreund ein geri nicht üblich sei, in ein s. Der Brand dei Limburg, 28. Febr Arbeit war das Großsei nn großen und ganze außer dem unversehrt ; Nordflügel nur noch c mauern sind stehen geb! baude nicht mehr zu r größten Anstrengungen nu Osten gelegenen R Brand vor allem den hatte. In den abgebran den Flügeln war u. <r. gebracht, deren sämtlich me durch eine starke Gc Borromäus-Vereins, di SMn Opfer gefallen. I sestzustellen. Das Schlo burgs, ist zum Teil im 1 mch erweitert worden. Kurfürsten von Trier c
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Dortmund, 28. Fell Mtung" berichtet: Da< kur manchen Gefangen mn. Die dort unter; Nachturlaub. Sie kam vertauschten dann ihr abends vom Wärter an fteidung. Die Sache ka 5" mcht wieder erschi durch Warenbesorgungc