Wildbad, 22. Febr. Das Preisausschreiben für ein Wildbad-Plakat", das von der Bauabteilung des Finanz­ministeriums zusammen mit der Stadtgemeinde Wildbad ver­anstaltet wnrde, ist am 20. Februar entschieden worden. Im ganzer! sind 62 Arbeiten eingekominen, 2 Preise zu je MO R.M. wurden den Herren Trueb-Stuttgart und Fischinger-Wicn zu­teil, ein Preis zu 200 R.M. an Herrn Teichmann-Cannstatt. Außerdem entschied sich das Preisgericht zum Ankaus von zwei Arbeiten um je 100 R.M. von den Herren Kitzenmaier-Eßlin­gen und Klopfer-Gablenberg. Die Wettbewerbarbeiten sind vom Montag, 25. Februar, an auf ungefähr eine Woche im Turmzimmer des Landesgewerbemnsenms öffentlich ansgestellt.

Württemberg.

Dürrmenz-Mühlacker, 22. Febr. (Eissprengungen.) Gestern morgen um 0 Uhr kamen vom Pionier-Batl. 5 in Ulm ein Oberleutnant und zwei Alaun, um den hier aus früheren Pio­nieren zusamniengesrellten Spreng-, Brücken- und fliegenden Trupp im Sprengen des Eises auf der Enz bei schnell eintre-ten- dem Tauwetter und großen: Eisgang zu unterrichten. Es wurden unterhalb der Enzbrücke Sprengungen mit Schwarz- Pulver und Sprengkapseln vorgenommen, wobei jeweils eine Eisfläche von 3<1 Metern gelöst wurde. Es soll in der näch­sten Zeit ca. 50 Meter oberhalb der Brücke eine Gasse von 5 bis 6 Dieter durchgesprengt werden. Die Sprengungen werden natürlich nur dann angewandt, wenn schnell Tanwetter eintritt und sich eine Sprengung für zweckdienlich erweist. Durch Sprengungen werden dem Fischstand in der Enz ein großer Schaden zugefügt, der jedoch mit Rücksicht aus die Schäden, die durch Eisgang und Hochwasser entstehen, in den Hintergrund treten muH.

Heilbron», 22. Febr. (Brandstiftung.) Ein in seinen Motiven eigenartiger Brandstiftungsfall beschäftigte am Don­nerstag nachmittag das erweiterte Schöffengericht. Der 25 Jahre alte Müllerssohn Hermann KlemPP von Bonfeld zündete dort in der Nacht zum 16. August v. I. eine mit Erntevorräten gefüllte Scheuer des Vaters eines Mädchens an, mit dem er über 2 Jahre ein Verhältnis gehabt hatte. Dieses Verhältnis ging in die Brüche, weil der Vater des Mädchens den asthma- kranken jungen Alaun nicht zum Schwiegersohn haben wollte, vielleicht auch, weil KlemPP nicht die Mühle seines Vaters erben sollte. Der Bruch des Verhältnisses löste in dem geistig allerdings beschränkten Menschen die fixe Idee aus, daß er sich das Mädchen zurückgewin-nen werde, wenn er esärmer mache". Aus diesem Grunde steckte er die Scheuer in Brand, die nieder­brannte; es entstand dabei ein Gebäude- und Mobiliarschaüen von insgesamt 13 000 Mark. Das Gericht hielt dem Angeklagten seine geminderte geistige Zurechnungsfähigkeit weitgehend zu­gute und verurteilte ihn zu nur 9 Monaten Gefängnis, abzüg­lich der Untersuchungshaft von 2 Monaten uird 10 Tagen ent­gegen den: Antrag des Staatsanwalts, der 1H Jahre Gefäng­nis beantragt hatte.

Reutlingen, 22. Febr. (Zur Stadtvorstandswahl.) Der Kreis der Bewerber um die hiesige Stadtvorstandsstelle, der am Vorstellungstag noch die Zahl 8 umfaßte, hat sich nun inzwischen auf nur 2 Kandidaten verkleinert, nämlich Dr. jur. Prinzing, Stadtschultheiß in Hall, und Dr. Haller, Stadt­schultheiß in Langenau, nachdem Stadtschultheiß Dr. Rien- hardt-Backnang, Reg.-Rat Maisch-Stuttgart, Rechtsanwalt Dr. Hahn-Ulm und Dr. E. Könekamp bei der Stadt Stuttgart offiziell gleichfalls zurückgetreten sind. Hinter die Einigungs­kandidatur Dr. Prinzing haben sich inzwischen gestellt: Deutsche demokratische Partei, Sozialdemokratische Partei, Deutsche Volkspartei, Deutschnationale (Bürger-) Partei, Gewerbever- ein Reutlingen, Handelsverein Reutlingen, Wirtsverein Reut­lingen.

Oehringen, 22. Febr. (In der Fuchsfalle.) Wenn man einen Fuchs fangen will, kann mau allerlei anderes Getier bekommen, wie dies ein eifriger Nimrod bezeugen kann, dem folgendes Weidmannsheil zuteil wurde. Fein pünktlich und gut verblendet hatte er seine Falle gestellt und mit einem ver­lockenden Köder versehen, den aber vor dem erwarteten Fuchs ein Nabe erspähte und sich sofort einverleiden wollte. Hiebei schnappte die Falle und hielt den Schwarzen am Ständer fest. Diesen wieder eräugte ein Habicht und stieß auf ihn herab in der Meinung, eine leichte Beute zu haben, aber Hehe der Rabe faßte ihn mit dein freien Ständer und verkrallte sich so sehr, daß der Jäger bei der Revision beiden den Garaus machen konnte.

Ellwangen, 22. Febr. (Ein Wasserfest im Rathaus.) In nicht geringen Schrecken versetzte Samstag abend der Haus­verwalter des Rathauses die Bewohner durch versehentliches Oeffnen eines unrichtigen Hahnens. Er hatte das Rathaus bereits verlassen, als die Familie des gerade abwesenden Stadt­vorstands in große Not geriet, da allenthalben durch die Decke des Dachgeschosses Wasser heruntertropfte und immer stärker sich in die Zimmer und den Flur ergoß. Der Hausverwalter hatte die Feuerlöschleitung geöffnet, deren Hahnen im Dach­geschoß infolge der Kälte offen gelassen worden war, so daß das Wasser ungehindert ausftrömen konnte. Im Drange der Not suchten sich die Bewohner mittels Schirmen vor dem nassen Element zu schützen, auch dem Stadtvorstand selbst blieb nichts anderes übrig, denn überall spielten die Wasser­künste. Der Schaden, der an dem Gebäude bis in den ersten Stock herunter verursacht wurde, ist ziemlich bedeutend. Das Ereignis wird viel belacht, doch würden die Steuerzahler auf derartige Extrafeste lieber verzichten.

Nlin, 22. Febr. (Ueberwachung der Donau durch Pioniere.) Preußische Pioniere sind gestern hier angekommen. Sie haben die Beobachtung der vereisten Donau und des Geländes von Neu-Ulm, Dillingen und weiter stromabwärts zu übernehmen.

Baden.

Hirschhorn, 21. Febr. Hier wurde eine Frau beerdigt. Da sich jedoch der Friedhof jenseits des Neckars befindet, ging der ganze Leichenzug von einigen hundert Personen über den zugesrorenen Neckar. Es ist dies der erste Fall dieser Art in der Hirschhörner Stadtgeschichte und er dürfte Wohl auch im ganzen Neckartal noch nirgends vorgekommen sein.

Vermischtes. _

Bruch eines Hanptwasierrohrs in Dortmund. Donnerstag früh brach in der Düsseldorfer Straße in Dortmund infolge der Einwirkungen des Frostes das 60 Zentimeter starke Haupt­wasserrohr. Große Wassermassen setzten die umliegenden Keller unter Wasser. Das Wasser ergoß sich über die stark abschüssige Düsseldorferstraße zur Kaiferstraße, so daß die ganze Gegend weithin überschwemmt war. An den tiefsten Stellen stand das Wasser bis zn 1,80 Meter hoch. Bäume wurden entwurzelt und die Pflasterung aufgerissen. Der Schaden läßt sich zur-

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zeit noch nicht übersehen. Besonders hart mitgenommen wurde eine Autogarage und ein Holzlager. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr ist zurzeit damit beschäf­tigt, die.überschwemmten Keller auszupuuchen.

Polnische Leichenräuber in Frankreich. Der Untersuchungs­richter von Ehalon sur Marne ist gegenwärtig mit einer skan­dalösen Affäre beschäftigt, die in dein ehemaligen Kriegs­gebiet große Empörung verursacht. Drei Polen inachten sich ein einträgliches Gewerbe daraus, die Leichen deutscher und französischer Soldaten aus den ehemaligen Schlachtfeldern anszugrabsn, um sie der Schmucksachen und der Fingerringe zu berauben und ihre Kleider nach Geld zu durchsuchen. Im Lause einer Konfrontation der 3 Leichenschänder gestand der eine, in kurzer Zeit 1000 Franken in baren: Geld erbeutet zu haben, das er mit seinen Komplizen teilte und verzechte. In einer einzigen Nacht gaben die 3 Individuen mehr als SM Franken für Wein und Schnaps aus.

Eissprengungen auf der Marne. Donnerstag vormittag wurden die Bewohner einiger an der Marne gelegenen Ort­schaften in der Nähe von Paris durch gewaltige Kanonenschläge ans den: Schlaf geweckt, die an die Zeiten derDicken Berta" zu erinnern schienen. Diesmal waren es jedoch keine wirk­lichen Kanonen, die den Säwecken verursachten. Das ans der Marne treibende Eis wurde gesprengt, um einen Archrall gegen die Stauwerke zu verhindert:. Die Detonationen waren weit­hin zn hören, und als die Bewohner aM User liefen, stellten sie fest, daß es unmöglich geworden war, weiterhin aus der Marne spazieren zu gehen, wie sie dies in den letzten Tagen tun konnten.

Polarforscher Atkinson ß. In: Alter von 16 Jahren ist der Polarforscher Dr. Lestester Atkinson, der die Südpolexpedition von Scott im Jahre 1910 bis 1913 begleitete, und später die Expedition führte, die die Leichen von Scott und seinen Kame­raden fand, in England gestorben.

Starker Schnecfall in Ncwyork. In Newport und den übrigen Oststaaten Amerikas herrscht, ein heftiges Schneetrei­ben. In Newyork siel der Schnee so stark, daß der Verkehr vielfach unterbrochen wurde und Tausende mit der Fortschas- fung des Schnees beschäftigt sind. Vom amerikanischen Wetter­büro sind an alle im Atlantik befindlichen Schiffe Warnungen vor enum bevorstehenden Sturm ergangen.

Zyklon auf Madagaskar, lieber den Zyklon, der am 11. Februar die Insel Madagaskar heimsuchte, wird nunmehr be­kannt, daß in einem Umkreis von 10 Quadratkilometern alle Kaffee-, Vanille- und Kakaopflanzen vollständig zerstört sind. Ebenso sind alle Häuser und Verwaltungsgebäude in dieser Gegend dem Erdboden gleich gemacht. Eisenbahnschienen wur­den aufgerissen und der Kanal von Paugalaues wurde zum Teil verschüttet. Ebenso wurden 10 Europäer verletzt und eine junge Französin getötet.

Zugunglück in Japan. In der Nähe von Jakosuka hat sich ein schweres Eisenbahnunglück ereignet. Infolge falsck-er Weichenstcllnng stießen 2 Schnellzüge zusammen. Die Wagen gingen in Flanrmeu ans. Elf Wagen, darunter 2 Schlafwagen, wurden eingeäschert. Elf Fahrgäste wurden getötet und 27 schwer verletzt.

Neueste Nachrichten»

Borhelm b. Beckum, 22. Febr. In der Milchkannenfabrik Bern­hard Struchtrup entstand heute vormittag Feuer, das alle Räume er­griff. Wertvolles Maschinenmaterial und 40 gefüllte Saucrstosflaschen fielen dem Feuer zum Opfer. Die freiwilligen Feuerwehren konnten nur einen Teil des Inventars retten. Der gesamte Gebäudekomplex brannte bis auf den Grund nieder. Der Inhaber der Fabrik war vor einiger Zeit wegen Wechselfälschungen in Höhe von über 200000 Mark verhaftet worden.

Berlin, 22. Febr. Der Schüler Kieler, der Mitglied des Stahl­helms war, ist bei einer Schlägerei zwischen mehreren Anhängern des Stahlhelms und Kommunisten hinterrücks niedergeschoffen worden. Kieler war aus einer Versammlung gekommen und vor der Schlägerei hatte es einen heftigen Wortwechsel geqeben. Wie verlautet, hat die Polizei bereits eine Spur von dem flüchtigen Revolverhelden.

Berlin, 22. Febr. Die Außenhandelsbilanz für den Monat Januar weist im reinen Warenverkehr gegenüber dem Vormonat eine Erhöbunq des Einfuhrüberschusses von 122 Millionen auf 283 Millionen RM. Die Steigerung ist zu einem erheblichen Teil aus Terminabrechnungen auf der Einsuhrseite zuriickzusllhren.

Berlin, 22. Febr. Die Milderung des Wetters setzte sich in den Vormittags- und Rachmittagsstunden fort. Gegen 2 Uhr nachmittag lieg das Thermometer in der Innenstadt auf l Grad Wärme. Zum erstenmal nach fast zwei Monaten strengen Frostes ist damit der Ge- rterpunkt überschritten.

Berlin, 22. Febr. Wie dieDeutsche Zeitung" wissen will, wollen heute die Bunbcsführer des Stahlhelms, Seldie und Düsterberg, vom Reichspräsidenten v. Hindenburg empfangen werden.

Berlin, 23. Febr. Infolge des anhaltenden Frostes macht sich in vielen Lausitzer Teichwirtschaften ein großes Sterben unter den Karpfen bemerkbar. Seit Wochen ist man in manchen Gegenden be­müht, künstlich Sauerstoff unter die Eisdecke der Teiche zu pumpen. In Hoyerswerda ist ein Teich völlig eingefroren, sodoß ein Bestand von mindestens 1000 Karpfen völlig vernichtet worden ist.

Berlin, 22. Febr. Wegen der durch den außergewöhnlichen Frost verursachten Erschwerung des Elsenbahndienstes hat die Reichsbahn­verwaltung den in der Hauptsache betroffenen Beamten und Arbeitern des Außendienstes neben der Darreichung von warmen Getränken und kräftigen warmen Ellen eine besondere einmalige Geidzuivendung in Höhe von durchschnittlich 20 Mark zuzuwenden.

Breslau, 22. Febr. Eine Explosion ereianete sich im Straßen­bahnwagen. Der Hintere Lustdruckkessel eines Motorwagens zersprang. Eine Eeitenwand wurde herausgedrückt und durch den starken Lust- aruck gingen auch die Hinteren Scheiben in Trümmer. Durch umher­liegende Glassplitter wurden einige Fahrgäste verletzt.

Moskau, 22. Febr. Auf Ersuchen deutscher Sckiffahrtsgesell- chaften liefen die EisbrecherIerok" undTrümer" aus Leningrad aus, um hundert im Kieler Kanal sesigefahrenen ausländischen Dampfern Hilfe zu leisten.

Athen, 28. Febr. Seit heute früh herrscht in ganz Griechenland Schneesturm. Mehrere ländlichen Gemeinden sind von Lebensmittel- mang l bedroht.

Paris, 22. Febr. Paris Midi veröffentlicht ein Telegramm aus Nancy, wonach der Poiizeikommisiar von Longwy angeblich einen Deutschen namens Iea Uphoff. 34 Jahre alt, aus Bremen gebürtig, der auf der Liste der aus Frankreich Ausgewiesenen und mit Aufent­haltsoerbot bestraften Personen steht, verhaftet bat. Der Betreffende soll als Mitglied der Fremdenlegion zu zehn Jahren Zwangsarbeit vom Kriegsgericht in Oran verurteilt worden sein. Dem Verhafteten wird schließlich noch Epionaqe zur Last oeleat.

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Paris, 22. Febr. Die Agentur Indo Pacifique berichtet a»° Schanghai, daß der deutsche DampferAdmiral Tirpitz" in PokohaW eingetroffen ist. Er hat 13 Schiffbrüchige eines aus der Provin! Kogashima stammenden Motorschisfdampsers gerettet und an Bord genommen. Die Schiffbrüchigen besanden sich sett 17 Tagen aus ihrem lecken Schiff

Washington, 22. Febr. Der Senat hat die Gesetzesoorlaae über die Bewilligung von 12370000 Dollar zur Inangriffnahme des Baue!

der neuen Kreuzer angenommen.

Beratung der Gemeindeorbnung.

^ Stuttgart, 22. Febr. Der Landtag nahm in seiner heutigen Sitzung zunächst einen Antrag an, wonach in den Sonder­ausschuß für die Beratung der Neuordnung des Kunst- M Fachschul-Wesens die Abgeordneten Becker, Dr. Bruckmann Hartmann, Heymann, Liebig, Dr. Scherinauu und Dr. Wider gelvählt wurden. Dann wnrde die Beratung der Gemeinst- ordnung fortgesetzt.. Der sozialdemokratische Antrag zu Art 63 bei den besoldeten Gemeinderäten auf das Bestehen einer höheren Dienstprüfnng zu verzichten, wurde abgelehiit. A, Art. 67 ist dem Ortsvorsteher ein Strafrecht gegeben. Ein hiegegen gerichteter kommunistischer Antrag wurde abgelehnt. Ahgelehnt wurde auch ein Antrag Heymann (Svz.), der ver­langte, daß für alle Gemeindevertretungen eine Geschäftsord­nung bestehen soll. Beschlossen wurde eine solche nur für die Genwindei: 1. Klaffe. Bei Art. 68 beantragte der Abg. Heh­nrann (Soz.), daß die mit der Bearbeitung bestimrnter Ge­meindeangelegenheiten betrauten Beamten innerhalb ihres Ge­schäftskreises mit beratender Stimme zu den Sitzungen zu­gezogen werden. Er vertrat die Auffassung, daß die Orts­vorsteher vor allem die technischen Beamten planmäßig fern- halten. Staatspräsident' Dr. Bolz Lezeichnete es als mit der Selbstverwaltung nicht verträglich, daß einzelne Beamte, die Hilfsorgaue des Ortsvorstehers sind, eigene Rechte im Ge­meinderat haben. Meistens würden ja diese Beamten zur Be­ratung zugezvgeu, aber ein Anrecht darauf dürfe ihnen nicht znstehen. Der Abg. Schees (Dem.) pflichtete dem durchaus bft und der Antrag Heymann wurde ahgelehnt. Zu Artikel H wnrde ein Antrag Dr. Strobel (B.B.) und Küchle (Ztr.) an­genommen: Tie Sitz- und Stimmordnnng bestimmt sich, wenn die Geschäftsordnung nichts anderes vorschreibt, nach der Reihenfolge des Eintritts in den Gemeinderat auf Grund der letzten, die Mitgliedsämft begründenden Wahl und bei gleich­zeitig gewählten Mitgliedern nach der Zahl der aus sie gefalle­nen Stimureu, bei gleicher Sttmmcuzabl nach dem Lebensalter. Schließlich wurde noch in die Beratung des Artikels 72 eiu- getreten, der die Wahlen zu den Abteilungen und Ausschüssen des Gemeinderats betrifft. Der Abg. Bausch (Ehr. Vd.) stellst dabei einen Antrag zum besseren Schutz der Minderheiten. Der Abg. Bock (Ztr.) bemerkte dazu, man solle dem Gemeinde­rat doch nicht jede Verwaltungshandluug dorschreiben und ihm zutrauen, daß er die verschiedenen Wahlen recht und gerecht vornehme. Die Abstimmung wurde auf die morgen statt­findende nächste Sitzung verschoben.

Denkschrift zur endgültigen Feststellung der deutschen Reparationsverpflichtungen.

Stuttgart, 22. Febr. Die Volksrecht-Partei hat eine um­fassende Denkschrift sertiggestellt, die an alle deutschen Regie­rungen und Parlamente, an die deutschen Sachverständigen und in englischer und französischer Uebersetzuug auch an die ausländischen Sachverständigen übersandt wurde. Diese Denkschrift legt den Finger auf den grundlegenden Irrtum und Fehler des Dawesgchachtens, der darin zu sehen ist, daß im Dawesgutachten eine innere Entschuldung durch die Infla­tion vorausgesetzt wurde, und aus dieser Voraussetzung dann die Folgerung gezogen wurde, dem deutschen Volke könnten und müßten infolgedessen um so höhere äußere Ächten auf­erlegt werden. Die Denkschrift bringt in ihrer klaren Beweis- ührung den Standpunkt zum Ausdruck, den angesichts der Notlage des deutschen Volkes das Gesamtvolk ohne Unterschied der Pcrrteirsthtuug zu dem seinigen machen müßte, um die Reparationslasten auf eine erträgliche Höhe herabzudrücken.

Ein wiederherbeigeschaffter Raub.

Dortmund, 22. Febr. Der seinerzeit verhaftete Mittäter Dünifchs, Zabsl, leugnete bisher bekanntlich, mit der ganzen Angelegenheit etwas zu tun zu haben. Als Dünisch heute dem Zabel gegenübergestellt wurde, gab dieser zu, den Löwenanteil der Beute erhalten und versteckt zu haben. Zabel gestand, in der Nähe einer Brücke in Unna einen Betrag von 70 000 Mark versteckt zu haben. Die Dortmunder Kriminalpolizei begab ich sofort an Ort und Stelle und fand den Betrag dort tat- achlich vor. Somit sind bisher von den gestohlenen 221M Mark insgesamt 150 000 Mark wieder herbeigeschasst. Weitere 30 000 Mark sollen nach Angabe von Dünisch bei einem Hol­länder zu finden sein, der dieses Geld von Dünisch in Ver­wahrung bekommen Hai. Der Holländer ist bereits vor länge­rer Zeit verhaftet worden und mau hofft daher, auch noch diese Summe zu erhalten. Heute morgen wurde außerdem der Kostwirt des Zabel der Polizei vorgeführt, weil man an­nimmt, daß er über weitere versteckte Geldbeträge Auskunst geben kaum

Reichsregierung und Stahlhelm.

Berlin, 22. Febr. Es bestätigt sich, daß in den Kreisen der Reichsregierung ein Vorgehen gegen den Stahlhelm er­wogen wird. In einer der letzten Botschaften des Stahlhelms ist der staunenden Welt verkündet worden, daß Beamte, die Mitglieder des Stahlhelms sind, nicht vom Treueeid gegen den Kaiser entbunden werden könnten. Das hat das Reichskabinett veranlaßt, zu erwägen, ob eine Mitgliedschaft des Stahlhelms mit dem Beamtencharakter überhaupt noch verträglich ist. Ir­gendwelche Regierungs-maßnahmen dürften aber erst nach der Besprechung ergriffen werden, die der Reichspräsident mit der Führung des Stahlhelms vorgesehen hat.

Die Reichsbahn ohne Haftung für die Reparationen.

Berlin, 22. Febr. Da die kommunistische Interpellation über die Grüner-Denkschrift erst am Dienstag zur Beratung kommt, konte man noch eine volle Reichstagssitznng an das Thema der Betriebssicherheit der Reichsbahn wenden. D« Debatte ging, da alles Grundsätzliche bereits gesagt war, mehr in die Brette, als in die Tiefe. Man unterhielt sich über die Berhältnjisse des Personals, die Konkurrenz des Kraftwagen- Verkehrs, den Zustand des Wagenmaterials, der als sehr ver­besserungsbedürftig bezeichnet wurde. Ein Vertreter der Baye­rischen Volksparte: suchte voll Eifer zu beweisen, daß die baye­rische Bahn viel besser wäre als ihr Ruf, wenn es hier und da

Mädchenhaft« Mütter

verdanken ihr frischjugendliches Aussehen der richtigen Er­nährung vor und nach dem Wochenbette. Das Kind entzM der Mutter viele wichtige Nährstoffe, denn die Natur M e dem Kinde reichlich und nimmt sie der Mutter. Sie muffe« chnell ersetzt werden. Die Aerzte verordnen da Dr. Wanders Ooomaltine, die konzentrierte Kraftnahrung.

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auch hapere, so sei eben Demokrat Frschbeck vert Post auch die Reichsbah müßte. Eure Anfrage erhöhung ausgcwirkt hi dahin, daß man im grr namentlich die Spekulr in die zweite Klasse c unter dem Einfluß der im Vergleich zum Vw Millionen auszuweisen wurde aus die beim Ei Hochwasferg efah r hinge dort, üe möge rechtzei einer Katastrophe entg dämme und Brücken n werden. Die Aussprac schußresolution, in der hiuzuarbeiten, daß die

Die Pre

Berlin, 22. Febr. schief gegangen und zl .-piner absichtlicher: Sab! Die Volkspartei hat es < -Kabinett auf einen Mi - zu beschränken. Sie v erlegen. Auch das Zer Herrn Braun der Fall als gescheitert und wi verhandeln. Was nun wohl noch niemand. ( davon, daß Herr Mül Präsidenten die Erneu schlagen würde, ohne a Wir glauben nicht, da rechtzeitig vor den Folg worden. Es ist ein ösj Volkspartei über die ! Programms Meinuugs daß in der Reichstags war, die preußische Lar kommen zeigen können Reichsaußenmiuister du den Krise besonders sckst Ausgang lieber gesehen Verschiedenheiten sind i ttmg der Taktik der ' könnten. Das zeigt cck stanzen der Parts: nick steht. Das ist auch in der an: Freitag nachm druck gekommen.

Berlin, 22. Febr. der Zentralvorstand d abend beschlossen, für - Vorstand der Partei, al zu einer außerorder Gegenstand der Berat der Koalttionsvcrhandl

Berlin, 23. Febr. richten in großer Auf: gestrigen Verhandlung Preußen und im Rest tisch dazu Stellung, i die Taktik der bolkspar lich" nennt, berichtet, t gebend waren der zif Brauuschen Kompromi gebotenen Handelsmin einem Tausch des Hand ressort, das übrige Ko: können, die drohende einem Sozialdemokrat Das Blatt spricht die der Volkspartei, der o Bereitschaft zur großer Bindung an die gleich werde. Aehnlsthe Erw tung" und dasBerlii dem Scheitern der P gültige Gefährdung de tischen Kreisen habe m seine ganze Autorität setzen werde. Eine 6 Volkspartei in dem ai die Volkspartei der E: Reiche ihre ZustimnMr auch der Volksparte: di Ko alitiou serweite rung Zweifel zieht, daß be Konkordatsfrage eine habe sich ch dieser Fra; schreibt: Gelänge es m Pt lösen und auch in Entscheidendes noch im O nicht die Befriedig lachliche Znsammenarb Verurteilung ein Tilsit, 22. Febr. Pente den berüchtigten Helfershelfer wegen R fung in 8 Fällen und t ten Waffenbesitzes in Jahren bis 15 Jahren «-Ae bis zu 16 Jahr Dre Straftaten sind in ^ung in der Zeit vom worden. Kahser gab s nahst m diesen Bezirke Die Haftbeschwe Kattowitz, 22. Febr As verhafteten Abgeor m durch den zuständh gelehnt worden. Die > Aber die Ablehnung ! Tatsachen voraus. De: Nach kne vor gut, die

vorkonrmend.

Halms über die heuti Paris, 22. Febr. verstandrgenausschuß g

Menrein angenomm: Deutschlands bezogen, A^ckmß Ist gegenwär vor deutschen Schuld