tands Zahlungsfähigkeit ein rroctr weit günstigeres Urteil an­gegeben habe als Herr Porncare. In der offiziösen Boulevard- Presse finden sich folgende Kommentare: DerMatin" schreibt: Aus den Schlußfolgerungen des Berichtes geht hervor, daß die Gläubiger Deutschlands keinen Grund, haben, eine Herab­setzung der Jahresleistungen zu dulden, wenn Deutschland seinerseits nicht gewisse Anstrengungen macht. In Wirklichkeit fließen alle Zugeständnisse in ein einziges zusannnen, das da­rin besteht, die Finanzoperationen im Hinblick auf eine Ab­kürzung der Zahlungsperiode zu erleichtern. Das ist der einzige Grund, der die Sackwerständigen veranlassen könnte, einer Bernlinderung der Gesanrtsumme der Zahlungen zuzu- ürmmen. Denn nach dem Beriäst Parker Gilberts könnte eine Prüfung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands einen solchen Entschluß nicht rechtfertigen." Für selbstverständlich hält das nationalistischeEcho de Paris", daß Deutschland auf Grund des Jahresberichts in der Lage sei, mehr als 2 Milliarden Goldmark zu zahlen. Das Blatt erinnert daran, daß ein Mit­glied des Finanzkomitees des Völkerbunds namens Rneff un­längst in einen: Buckre die Unhaltbarkeit der deutschen These über die Transferklausel nachgewiesen haben soll. Dieser Sach­verständige sei der Ansicht, daß die Organisation des Transfers einen wirtschaftlichen Irrtum darstellc und daß es Aufgabe der Sachverständigen sein müsse, diesen Nebelstand zu beseitigen. Das linksstehendeOeuvre" marschiert an der Spitze der fran­zösischen Optimisten. Deutschland solle nun endlich aufhören mit seinem Gejaimner und nicht mehr so tun, als wäre es zahlungsunfähig. Parker Gilbert kenne die Deutsclseu besser, als man glaube. Der Generalagent rufe das Reich zur Ord­nung und appelliert an das Schamgefühl und den gesunden Menschenverstand der Deutschem Die Lebenshaltung des deut­schen Volkes iverde durch die Reparationen nicht gefährdet. Es wäre ein Hohn auf den Versailler Vertrag," so schreibt das radikalsoziale Blatt,wenn der. Angreifer von seinen finanziellen Lasten befreit und die Bürde dem überfallenen Frankreich auserlcgt würde." Die Kriegsschuldfrage wird also von einem französischen Blatt ins Treffen^ geführt, das sich gern als dasjenige Organ bczeichnete, denen Hauptziel die ehrliche deutsch-französische Verständigung bildet! ImLnro- tidien", dem zweiteil radikalen Organ, wird bemerkt, daß das Dokument bei den nächsten Sachverlständigenverhandlungen die entscheidende Rolle spielen werde. In der Konlinentalausgabe derDailh Mail" sind einige sensationelle lleberschriften zu lesen:Das Wunder Deutschland - Phänomenaler Fort­schritt in 5 Jahren Vom Bankerott zum Rekord der Gold­reserven Prosperität überall." Parker Gilberts Jahres­bericht wird in diesm Blatte im Geiste dieser Schlagzeilen beurteilt.

London stellt eine Schwenkung Parker Gilberts fest.

London, 2. Jan. Der Berietst des Reparationsagenten er­regt hier lebhaftes Interesse und wird in der Presse als Be­weis dafür aufgefaßt, daß Deutschland die vollen Dnwes- Annuitäten ohne Schwierigkeiten zahlen könne. Dieser Rück­schluß dürfte auf die Haltung der engliscklen Ocsfentlichkeit in den bevorstehenden Reparationsdiskussionen nickst ohne Einfluß bleiben. DerDailh Telegraph" nimmt in Uebcr- einstimmung mit arideren Blättern den Standpunkt ein, daß der Bericht die Leistungsfähigkeit Deutschlands außer Frage stelle. Das Blatt fügt jedoch hinzu, daß die Feststellungen Parker Gilbert überraschend seien angesichts der Tatsache, daß >>erade der Reparationsagent es gewesen sei, der sich so drin­gend für die Revision des Dawesplans eingesetzt habe. Man habe bisher annehmen muffen, daß Parier Gilbert die Be­zahlung der vollen Dawessunrme für undurchführbar gehalten habe.

Aus Stadt und Bezirk.

Neuenbürg, 2. Jan. In der Fachschule für Wagen- und Karosseriebau zu Köthen in Anhalt hat Erwin Mayer, Wagnermeister, Sohn des JakomMayer, Wagnermeisters hier, die Prüfung als Werkmeister mit gutem Erfolg bestanden,

Neuenbürg, 3. Jan. Heute morgen gegen 7 Uhr soll in'dem Anwesen des Josef Koch, Sägers, an der Gräfen- häuser Steige ein Kaminbrand ansgedrochcn sein, worauf die Weckerlinie gerufen wurde, die sehr bald an der fraglichen Stelle eintraf, aber nicht mehr einzugreifen brauchte, da sich der Alarm als zu früh und der Brand als ganz unbedeutend herausstellte. Beim Halten an der Brandstätte kam die Motor­spritze trotzdem an ihren Rädern reichlich Schneeketten an­gebracht waren, ins Rutschen, so daß sie eine Strecke guer über

»Hausmeisterstolz" erübrigt spühnen, wachsen, bohnern, Sein Ankauf tut sich Wirklich lohnen,

Er macht die Boden ganz allein,

Am Pntztag: Frend und Sonnenschein.

der Straße stand und in dieser Stellung seitlich bergabwärts ging. Nur dem Umstand, daß die Motorspritze zwischen der Planer des Bacher'schcu Grundstücks und dem Gartenzaun des Herrn Paschke eingeklemmt wurde, ist es zu verdanken, daß nicht ein größeres Unglück erfolgte und Mannschaft wie Mo­torspritze in höchster Gefahr schwebten. Der Vorfall ist eine neue, dringende Warnung, daß auf der genannten Steige nach eintreteudem Schiieefall das Verbot des Schlittenfahrens strengstens dnrchzuführen ist.

(Wetterbericht.) Ueber dem Festland befindet sich eine Depression. Für Freitag und Samstag ist vielfach be­decktes und auch zu vereinzelten Schueefällen geneigtes Wetter zu erwarten.

Birkenfeld, 2. Jan. Der TouristenvereinDie Natur­freunde" veranstaltete am Sonntag abend im Lokal Hotel zumSchwarzwaldrand" eine S 0 n n e n we n df ei e r, die, umrahmt von musikalischen Vorträgen unserer noch jungen, aber gut entwickelten eifrigen Kapelle, das Zusammengehörig­keitsgefühl stärkte und die Idee der Naturfrenndebewegung verlebendigte. Vorstand Egon Keller nahm Gelegenheit, bei brennendem Weihnachtsbaum in einem Vortrag auf die Bedeutung der Wintersonnenwende im alten römischen Reiche und bei Len alten Deutschen hinzuweiscn. Unser heutiger Weih­nachtstag (eine Ableitung von Wein-nacht) hieß nach dem alten römischen Kalender der Tag der unbesiegbaren Sonne: eine Fülle von Aberglauben schloß sich an die Weihnachtszeit an. Die christliche Kirck>e brachte die BotschaftFriede aus Erden", aber auch sie hat schon erheblich gegen diesen Grund­satz verstoßen. Wir Naturfreunde wollen zur Zeit der ^Son­nenwende unsere Gedanken darauf einstellen, der Menschheit die Vorgänge in der Allmacht Natur begreiflich zu machen und sie zu höherem Meusäzeutum zu erziehen. Mit einemBerg­frei" schloß Genosse Keller seinen interessanten Vortrag. Auch eine Gabenverlosung mit weitgehendsten Gewinnchancen bil­dete einen Teil des Programms. Die Christbaumversteigerung, bei der sich unserGustav" so gut als Auktionator bewährt hat. brachte allerlei heitere Momente. Den Schluß bildeten einige gemeinsam gesungene Wendeliedcr. Alt und jung stimmte kräftig ein, erwähnt sei besonders unser Vater der Naturfreunde, der über 70 Jahre alte Leopold Weikmayer, der sich anscheinend nochmal besonders jung fühlte. Hoffen wir, daß wir noch recht viele solche von familiärem Geiste ge­tragene- Feiern mit ihm verleben dürfen.Berg frei!"

x Birkenfeld, I. Jan. Nach der kirchlichen Statistik wur­den iin abgelaufenen Jahr 71 Kinder getauft, getraut wurden 20 Paare, gestorben sind 33 Personen. Me Konfirmation fiel wegen Einführung des 6. Schuljahres aus.

Calmbach, 1, Jan. Nach den Aufzeichnungen des Orts­geistlichen wurden ini vergangenen Jahre 12 Kinder geboren und getauft. Dazu kommen zwar noch einige Kinder, die auswärts in Krankenhäusern geboren wurden, aber immerhin ist die Zahl der Geburten um 50 Prozent gesunken. Im klei­neren Calmbach vor dem Kriege zählte man immer 90100 Geburten. Gestorben sind 33 Personen gegen 12 im vorigen Jahr. Konfirnnert wurden wegen Einführung deS achten Schuljahres nur 5 Kinder, lauter Realschüler. Getraut wurden wie im Vorjahre 28 Paare. Der Abendmahlsgäste waren es

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leider nur rund 300 gegen llOO des Vorjahrs, ovwohl der Be­such des Gottesdienstes ein reger ist, lvas man namentlich in deir vergangenen Festtagen bemerken konnte. Die vergangene Neujahrsnacht war wieder lebhafter. Schon von lO Uhr ab hörte inan iiberall den Posaunenchor verschiedene Choräle spielen. Tann aber ging um 12 Uhr eine Schießerei und ein Geschrei los, das weniger schön war, während die Krrckren- g locken ins feierlich cm den Wechsel des Jahres mahnten.

Höfen a. Enz, 2. Jan. Der Musikverein hielt am gestrigen Neujahrsfeit seine diesjährige Weihnachtsabendunterhaltung im üblichen Rahmen im dichtbesetztcnOchsensaal" ab. Die­selbe war namentlich auch von auswärtigen Nichtmitgliebern gut besuclst. Mustkvorträge und Theaterstücke ernsten und hei­teren Inhalts wechselten in bunter Reihensloge miteinander ab. EinGlückshasen" brachte allerlei Ueberraschuugen und erfüllte seinen Zweck hinsichtlich dessen, lvas man sonst durch Reiben zwischen Daumen und Zeigefinger auszrrdrückcn pflegt.

Württemberg.

Hohenheim, 2. Jan. (Den Verletzungen erlegen.) Vor lO Tagen verunglückte Dr. Mansfeld bei einem Zusammenstoß mit dem Hohenheimer Milchauto auf der Straße nach Deger­loch. Gestern ist er von seinem schweren Leiden erlöst worden. In: Krankenhaus war er nur zeitweilig noch bei Bewußtsein, so daß er nicht mehr vernommen werden konnte. Dr. Mans­feld hat nur ein Alter von 50 Jahren erreicht. Er war sieben Jahre lang als Abteilungsvorsteher für die Gärungschemie an der Landwirts,tMtlichcn Hochschule tätig gewesen.

Eßlingen a. N., 31. Dez. (Oberbürgermeister Dr. v. Mül­berger Ehrenbürger der Stadt Eßlingen.) Wie dieEßlinger Ztg" milteilt, wurde am Freitag in der nichtöffenttiären Sit­zung des Gemeinderats dem Oberbürgermeister Tr. v. Mül­berger die Urkunde der Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Eßlingen überreicht, das ihm bei der Einweihung des Alten Rathauses verliehen wurde. Gcmeinderat Keungott dankte Dr. v. Mülbergcr für seine langjährige ersprießliche Tätigkeit im Dienste der Stadt und knüpfte daran den Wunsch, daß er noch recht lange im Vollbesitz seiner Kraft an der Spitze des Gemeinwesens wirken möge. Der Stadtvorstand dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung mit bewegten Worten.

Taiheim, OA. Heilbronn, 2. Jan. (Tödlicher Ausgang.) Am Sonntag den 23. Dezember wurde um Aiittcrnacht der ledige 23 Jahre alte Arbeiter Ludwig Hagmann auf der Straße im Schnee liegend, mit einer Wunde am Kopf bewußt­los aufgeftlnden und von einigen Passanten in eine Wirtschaft gebracht, wo er nach einiger Zeit wieder zum Bewußtsein kam. Am folgerrüen Tag verschlimmerte sich die Kopfwunde und Hagmaml mußte ins Krankenhaus nach Heilbronn über­geführt werden, wo er am Samstag abend gestorben ist. Ob die Kopfwunde durch Unfall oder durch Streithändel herbci- gcsührt wurde, wird die eingeleitete Untersuchung ergeben.

Schwaigern, 2. Jan. (Aufgelöste Baugenossenschaft.) Die Baugenossenschaft Schwaigern hat sich aufgelöst. Die Genossen­schafter mutzten ihre Anteile von je 100 Mark voll einzatzlen und damit der Konkurs vermieden wurde, noch 50 Mark pro Anteil nachzahlcn. Alles ging verloren. Verschiedene Bail- Handwerker ließen außerdem noch an ihren Rechnungen nacki. Einige sollen durch diese Geiroffensctiast, die vor 3 Jahren ins Leben gerufen worden war, bis zu 800 Mark verliercm

Uhingen, OA. Göppingen, 31. Dez. (Wenn mau mit dem Omnibus zum Löschen fährt.) Ein origineller Schwabenstreich, der eigentlich auf Fastnacht und nicht in die Weihnachtszeit hätte fallen müssen, ereignete sich am hl. Abend in Hattenhofen. Ein Bürger, der am Ortsende wohnt, hatte noch eine eilige Besorgung zu erledigen und bewegte sich daher in einer etwas schnellen Gangart ortseinwärts, was einen Paffanten zu der Frage veranlaßte:Nun, weshalb so eilig, wo brennt's denn?" Der andere gab scherzweise zurück: ,,Z' Ühcnga en dr Bloich." Der Fragesteller nahm die Antwort ernst und alarmierte mit der Neuigkeit sofort einige Bekannte, die auf der Stelle eine« Omnibus flott machten und stracks gen Uhingen fuhren. Wie sie aber amBrandplatz" ankamen, fanden sie alles still und in bester Ordnung, so daß ihnen nichts anderes übrig blieb, als schleunigst den Rückweg anzutreten und den Aerger über die peinliche Angelegenheit zu schlucken. Bald aber war die Löschfahrt ans Licht gekommen und die Braven mußten sich nun wegen ihresFeuereifers" noch hänseln lassen.

Ravensburg, 31. Dez. (Unterschlagung.) Vor dem Schöffen­gericht hatte sich der 26 Jahre alte Berwaltungsgehilfe Her­mann Ulmer aus Zuffenhausen wegen Unterschlagung ln Höhe von 1578 RM. zu verantworten. Ulmer kam am 1. Januar 1921 vom Oberamt Welzheim an das Schultheißen­amt Schnetzenhausen als privatrechtlich angestellter Gehilfe. Me Unterschlagungen waren zum Teil dadurch möglich, daß der erst kürzlich verstorbene Gemeiudepfleger in dem eine Stunde entfernten Waggershausen wohnte und die Leute

Der Liebe Bitternis.

Familienroman von B. Riedel-Ahrens.

Oop.vriAkt b? (-reiner L Oc>.. Lettin kUss 6

(Nachdruck verboten.)

87. Fortsetzung.

Nun war die Bucht erreicht. Gerettet!

Zugleich flutete der ersehnte Regen auf die durstige Erde nieder.

Bon der Pappelallee bogen raschen Schrittes zwei Damen in dt.: Park, Maria und Angela. Simona, die es sah, ging ihnen bis zum Aufstieg der Frontterrasse entgegen.

Die Jacht hat den Hafen erreicht, Maria, sie sind so gut wie in Sicherheit. Gewiß trieb die Angst um deinen Verlobten dich hierher!"

Allerdings aber ich werde doch lieber an den Strand gehen, um Holger zu begrüßen."

In dem Regen? Das ist überflüssig, Madonna; so­bald sie dem Wellenbad entronnen sind, werden die Herren sämtlich hier erscheinen, und da sie zweifellos einen tüch­tigen Hunger mitbringen werden, habe ich bereits für ein opulentes Abendbrot gesorgt; selbstverständlich bleibt ihr beide da!"-

Maria fügte sich, wenn auch nicht gern, sie hätte es vorgezogen, Holger vom Strande aus mit nach Linden­heim zu nehmen; nun aber hatte er Simona sein Ver­sprechen gegeben, und um ihn zu sehen, mußte sie sich schon zum Bleiben entschließen. Nach einer halben Stunde hörte der Regen auf; eilenden Flugs zogen die Wolken seewärts, und in heiterer Klarheit leuchtete der blaue Himmel wieder über die erfrischende Erde; Simona ließ alle Fenster öffnen, um den balsamischen Duft der er­schlossenen Syringen und Jasminblüten voll Hereinströmen zu lassen.

Nun wurden auch die Herren am Parktor sichtbar, Fred Westermann, der diese Gelegenheit sich nicht ent­gehen lassen wollte, der Herrin von Irving Mi cg. wo

Anneliese viel verkehrte, vorgestellt zu werden, wich und wnnkte nicht von Leo Warnecks Seite.

Die Damen befanden sich im Gartensalon, wo die Tafel gedeckt stand, als Simona, die die jungen Leute schon aus dem Altan empfanden hatte, in lebhaftem Ge­spräch über die gefahrvolle Segelpartie mit ihnen herein­kam. Bei dem Anblick Angelas, die auf der Schwelle 1 der offenen Flügeltür zum Park stand, erblaßte Leo Warneck bis in die Lippen; nun war der gefürchtete Augenblick, der früher oder später unvermeidlich doch hätte kommen müssen, da, und bitter beklagte er es, dem armen, lieblichen Mädchen nicht früher Aufklärung über sein Pseu­donym gegeben zu haben. Nun war es zu spät, und er hegte nur noch das Bestreben, ihr die Gründe für sein Verhalten zu nennen. Maria, die ihn als Robert Wilde nur flüchtig an jenem Schneeabend gesehen hatte, er­kannte ihn nicht wieder.

Bei seinem Erscheinen erhellte ein glückliches Lächeln ! Angelas Züge, die noch so offenkundig alle geheimsten Regungen verrieten, und die großen, blauen Augen ver­hehlten gar nicht das freudige Erstaunen, ihm hier zu begegnen.

Ganz verwirrt hörte sie Simonas Vorstellung der Gäste an, bis ein Name sie entsetzt zusammenfahren ließ, Leo Warneck, der Bruder des Gegners ihres Erich; aber das war doch Robert Wilde, warum wurde sein Name nicht genannt? Hilflos irrte ihr Blick zu Leo hinüber, doch was sie auf seinem bleichen Gesichte las, klärte sie nicht auf.

Da redete Fred Westermanil ihn mit dem Namen Warner! an und bestätigte die schreckliche Berinutung. So war denn alles, noch ehe der holde Traum noch recht angefangen aus immer zu Ende, Robert Wilde, der arme Poet und der reiche Gutsbesitzer Leo Warneck auf Axen- § stein ein und dieselbe Person! Unfaßbar, und Angela verstummte unter dem überwältigenden Eindruck dieses Ungeheuerlichen. §

Trotz Marias Einsilbigkeit wußte Simonas lebhafte Unterhaltung das Mahl dennoch zu einem äußerst lzeiteren zu gestalten; die Herren, besonders aber Fred, der vor Vergnügen strahlte, sich hier zu befinden, hatten einen vor­

züglichen Appetit mitgebracht und ließen sich die Hummer­mayonnaise und den feurigen Wein in den kristallenen Kelchen ausgezeichnet schmecken.

Kleine Sträuße von Rosen, in schlanken Gläsern über­all aufgestellt, gaben der Tafel ein reizvolles Aussehen; und Maria gestand sich, Holger so übersprudelnd von geist­voll witzigen Bemerkungen noch nicht gesehen zu haben. Er war ein anderer geworden in dieser helleren Sphäre, wo sein schönheitsbedürftiger Sinn das vollste Genüge fand. Wie seine Augen leuchteten, wie wohl er aussah! Und als er sich zu ihr wandte, um anzustoßen, spürte sie im Ueberquellen innerlichen Empfindens das Bedürfnis, ihm ein liebevolles Wort zu sagen.

Ich bin so froh, Holger, daß ihr gerettet wurdet! Dich dort ans dem Wasser eines traurigen Todes sterben zu sehen, wäre doch zu furchtbar gewesen, ich hätte mich niemals zu trösten vermocht und wäre mit dir zugrunde gegangen."

Ein trauriger Tod, Maria?" wiederholte er lebhaft und den Schluß ihrer Worte nicht beachtend,aber keine Spur davon, im Gegenteil! Man sieht, du kennst nicht den dämonischen Reiz einer solchen Fahrt auf fturmbewegtem Meer!" Und mit leidenschaftlichen Worten schilderte der Maler seinen Eindruck von der Schreckcnsfahrt.

Tie ganze Tafelrunde hörte ihm andächtig zu und als er geendet hatte, ließ Simona die Gläser füllen und brachte ein Hoch auf die aus Sturmesnot Geretteten aus.

Alle erhoben sich, um anzustoßen. Als aber Maria, vor Eifer und von dem Genuß der ungewohnten feuri­gen Weine glühend, mit Holger anstieß, zerbrach ihr Glas, und der rote Inhalt ergoß sich über das Tischtuch.

Ein böses Omen," dachte Fräulein Leisering ver­ständnisinnig.

Simona suchte den kleinen Unfall durch eine scherz­hafte Bemerkung zu verwischen, woraus bald danach die Tafel aufgehoben wurde und die Gesellschaft sich in den Park und die Zimmer zerstreute.

Das war der Zeitpunkt, den'Leo Warneck herbeige, sehnt hatte, um ungestört mit Angela zu sprechen.

(Fortsetzung folgt.)

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alls Bequemlichkeit die Gelde sie von dem Gehilfen in Em quittiert wurden. Was der 0 angefangen hat, konnte nicht des Angeklagten ist für den Das Gericht erkannte an St 2 Monaten ans eine Geldstrafe Mrchheim, OA. Neresheim entsetzliches Brandunglück creig in dem Nachbarort Wössing Lamm" von Georg Weng br nicht aufgeklärte Weise (höchst) ein Stallbrand ans, dem ein runter ein Zuchtfarren und fielen. Kaum mehr konnte m erfüllten Stall eindringerr, S leisten wollten, wurden von de Asphaltdecke fiel in glühende) herab und verkohlte sie. Herz lvesen sein. Manche von den ' Freie befördert werden, und w Im Stalle selbst züngelte ob Flamme. Merkwürdig ist, daß fing und sich der Brand nicht sich aller Wahrscheinlichkeit um lsi" die Tiere binnen weniger ! c Brandleider ist bei weiten Sindringen, OA, Oehring sionsunglück.) Hier hat die ! Unglück verursacht. Der doi init Pulver geladene Röhre, di zimmer, wo mehrere Gäste ve Sprengkörper durch Entleernr chen wollte. Dabei rnuß sich ei haben und das Eisenstück derlei und an beiden Händen sehr sch schon abgenommen werden muj die Gefahr des Verlustes bestes Vom Lande, 31. Dez. <E eine siel im Krieg, dem ande Kriege fanden sich Witwer uw Jedes brachte einen dreijähri Ehe, die ebenfalls kinderreich Junge der zweiten Ehe große den älteren Brüdern nicht mel öfteren Hiebe. Als Vater u waren, gerieten die 3 wieder unerwartet heinikehrtc, kam g jämmerlich durchgebläut wurL Sen nächsten, es war der von und prügelte ihn tüchtig dur auch die Frau zurück. Als j bekam, wurde sie aufgeregt ui Was machst denn du da? Wa gerade daran war, nach seiner auch ihn: den verdienten Lohn Bua haben unseren Bua ver und meim Bua einmal tüchtig Ruh bekommt!

Billingen, 31. Dez. Stadt Verfahren ivegen Anstiftung z ist. ist seines' Anrtes enthoben Konstanz übergeführt, wo er zu verantworten haben wird.

Stockach, 2. Dez. Beim l Wahlwies wurde durch eine un ein Arbeiter getötet, ein ande: ringlückte sind jüngst verheirate

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Auch eine Idee. Der näcl zug soll dadurch finanziert w ledes Wohnungsfenster je .iiack l2 Mark leistet. Wenn eine ausbringt, so wird der Zug dnr straße geführt, die sich gebefre:

Vom bayerischen Allgäu, der Kassier eines Vereins sich d dies humorvoll damit begrünt Vereinsbeiträge immerauf di ,streiten Weihnachtsfeiertag ist Köhl mit Gemahlin zu mehrtc er wird dort dem Skisport hu rennen nach Arosa (Schweiz) Gabriel Mihele in Höfen, eir seinen Zieheltern, ihnen das H, wenn sie ihm das Bauernanwc geben würden. Seine eigene i jagte die Zieheltern ans dem schoß sich Mihele in die Brust u Me Lage von über 1000 L ratenen Verbrauchsgenoffenscha da sie gerade auf Weihnachten inußten. Me Staatsanwaltsch Untersuchung gegen die Aussä Rechtskonsulent Müller, Gel Schneidermeister Böckcler vor.

Ein Mann verbrannt. Ai Peter Bitsch in Reichenbach Scheune und Stallungen in l zerstört. Man vermutet, daß 3 Aufräumungsarbeiten fand mo Leiche des 23jährigen Knechtes ' dem Landwirt in Arbeit s h, .. das Feuer angelegt.

Eine 15jährige Selbstmördk Hof Senefelderplatz in Berlin s Angen zahlreicher anderer Pas vor den heranbrausenden Zug, kensschreie von allen Seiten. 8 durch die Hilferufe der fügen wurde die Feuerwehr alarmü auseinandergeschoben werden Ms furchtbar verstümmelte M Worte noch konnte sie zu ihrer sie das ewußtsein, und man Krankenhaus. Aber alle Hilfs wrt zu weitgehenden Amputat Me Bewußtlose starb unter d bringen wollten.

Ein toter König vor Ger Nr. 51 der Regierung zu .Han König Erirst August von Harn leum zu Hcrrenhansen ruht, a Merung vom Amtsgericht zu Vorladung aufgefordert, spätes ruar 1929, vornnttags 9 Uhr. ferne Rechte auf den Besitz dl