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Mg. Gottesdienst
in Neuenbürg.
mationsfest, 4, November Predigt: (Ebr, 12, 1-- Nr. 8): ^
Dekan Dc. Megerlin,
>chor:,.Wer unter demöchE
höchsten sitzt", ,
dpfer ist vormittags mittags für die Württ. B' »statt in Stuttgart bestimm. Predigt:
Stadtoikar Ictter, Nemeinde- und Bolksbunb- d (Luttzerfeier) i>» Gemam
>ch abends 8 llhr «Bibel e iin Gemeindehaiis, rtdrennach ist «m Som W > .10 Uhr Gottesdienst Donnerstag abends« "M
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rnbürg.
n 4, November.
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Zweites Vlcrtt.
Zweit es Vlatt
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S«M«i de« z. NovMder im.
86. Jahrgang.
Der Landpostdienst imZBezirk Ca!w.
Aus den Waldgemcinden, 2. lllov. Man kann dem Stadt- schultheißenamt Neuenbürg nur Dank wissen für die Veröffentlichung der gewechselten Schreiben an die Oberpostdirektion, Abt. Landposten, Stuttgart, und deren abschlägige Antwort M die nur zu berechtigten Vorstellungen, Man sollte doch erwarten können, wenn selbst der Oberamtsvorstand an der Zpitze einer Kommission, bestehend aus dem Neuenbürger ^tadtvorstand mit Gemeinderäten, von welch letzteren der eine gleichzeitig Vertreter des Gewerbevereins ist, vorstellig wird 'und eingehend die Bedenken gegen das Widersinnige des geplanten und nun verwirklichten Unternehmens bei dem zuständigen Referenten, Herrn Oberpostrat Nufer, zum Ausdruck bringt, solch gewichtigen Bedenken die zuständigen Stellen ihre Lhren nicht verschließen werden. Es ist dies umso unbegreiflicher, als der Referent u, a. bemerkte, daß die Sache von Berlin angeordnet sei, die Oberpostdirektion sehe der Entwicklung selbst skeptisch entgegen. Daraus geht wieder einmal mit klarer Deutlichkeit hervvr, was die Verweichlichung uns alles Unangenehme und Nachteilige schon gebracht hat und wohl „och bringen wird.
Doch sei dem, wie ihm wolle. Hat die Oberpostdirektion Stuttgart keinen besseren Plan in unserem Württemberger Ländchen aushecken können, als gerade diesen nachgewiesenermaßen unglücklichen, der eine Vergewaltigung der Bevölkerung eines Teils des Bezirks bedeutet, wie sie rücksichtsloser und krasser kaum gedacht werden kann? Von einer Verbesserung kann nicht die Rede sein, wenn die Landpostversorgung solche Mängel ausweist, wie sie in Nr. 247 des „Enztäler" an.Beilpicken aus der: Orten Schömberg, Kapfenhardt, Salmbach, gnmbach und Engelsbrand im einzelnen nachgewiesen werden. Kim der Herr Referent sich einmal nach diesen Orten bemühen wollte, um die Stimmung der Einwohnerschaft kennen zu lernen, er würde diesen Schwabenstreich — denn ein solcher ist diese wirtschaftliche Zerreißung eines Bezirksteils vom Geiamtbezirk und die damit verbundene Verschlechterung der Besörderung von Briefen und Paketen — ein zweites Mal nicht mehr liefern.
Wir leben doch, wie es so schön heißt, in einem Volksstaat, wo alle Gewalt vom Volke ausgeht; in diesem eminent wichtigen Falle sollte des Volkes Stimme nicht resultatlos verhallen und die in Frage kommenden Bittsteller nicht mit Redensarten abgespeist werden, die keinen Anspruch auf Zweckmäßigkeit und Stichhaltigkeit haben.
Der Schwabe ist nicht so veranlagt, daß er zu Demonstrationen gewaltsamer Art neigt, wie die Kyritzer Bauern- demonstratioiien, wir wollen auch nicht mit der Faust apf den grünen Tisch schlagen, an welchem solche unglückliche Dinge auDheckt wurden, aber wir müssen allen Ernstes verlangen, daß mit dieser postalischen Ungeheuerlichkeit, sofern Gemeinden des Oberamtsbczirks Neuenbürg darunter zu leiden haben, baldmöglichst Schluß gemacht wird und die Landpostversor- W» von der zuständigen Obermntsstadt ansgeht, von wo die Ämdpostversorgnng zweifellos eine raschere und zweckmäßigere ist.
Wir erwarten' aufs bestimmteste, daß in dieser in unser Wirtschaftsleben tiefeinschneidenden Sache noch nicht das letzte Kort gesprochen ist, und wir bitten die zuständigen amtlichen
>1 >
Stellen im Bezirk dringend, ihr Augenmerk diesem auf die
Dauer unhaltbaren Zustand zuzuwenden, um zu erreichen, daß hierin in Bälde eine Wendung zum besseren eintritt. si. 8-
Württemberg.
Stuttgart, 2. Nov. (Spielplan der Württ. Landestheater.) Großes Hans: Sonntag, 4. November: Franz Schubert- Abend (7—10)4); Dienstag: König Richard III. (8 bis nach 10)4); Mittwoch: Die Zauberflöte (7)4—10)4); Donnerstag: Franz Schubert-Abend (7)4—10)4); Freitag: Der Troubadour (7)4—10)4); .Samstag: Der Ring deS Nibelungen: Das Rheingold (7)4—10); Sonntag, 1l. November: Der Ring des Nibelungen: Die Walküre (5)4—10); Dienstag: Amelia (7)4 bis 10)4); Mittwoch: Der Ring des Nibelungen: Siegfried
(6) 4—ll). — Kleines Haus: Sonntag, 1. November: Feurio
(7) 4 bis nach 10); Montag: Amerikanische Tragödie der sechs Matrosen von „8 I" (8 bis nach 9)4); Dienstag: Tanzabend der Kammertanzgrnppe (8—9)4); Mittwoch: Geschl. Vorst.: Macht der Finsternis (7)4—10): Donnerstag: Feurio (8 bis nach 10)4); Freitag: Krisis (7)4 bis nach 10); Samstag: Zu Schillers Geburtstag: Kabale und Liebe (7)4—10)4); Sonntag, 11 . November: Der Hochtourist (3 bis nach 5) — Feurio (S bis nach 10)4); Montäg: Krisis ( 8 — 10 ) 4 ); Dienstag: Geschl. Vorst.: Oelrausch (7)4—10); Mittwoch: Kabale Knd Liebe (8 bis 10)4 Uhr). — Liederhalle: Svnntag, I. November: 1. Symphoniekonzert-Hauptprobe (11—12)4); Montag, 5. November: l. Symphoniekonzert (8—9)4). — In Tübingen: Dienstag, Ui. November: Macht der Finsternis (7>(.—10 Uhr).
Reutlingen, 2. Nov. (Konkurseröffnung.) Mit dem gestrigen Tage ist auch über die Privatvermögen der persönlichen Teilhaber der Fa. Stephan Gerster, der Gebrüder Arthur, Alfred und Hugo Gerster der Konkurs verhängt worden. Forderungen sind bis 21. November d. I. beim Amtsgericht anzumelden. Der Termin zur Prüfung derselben ist auf 5. Dezember 1928 festgesetzt.
Friedrichshofen, 2. Nov. (Die Glückwünsche der württem- bergischen Regierung zur Heimkehr des „Gras Zeppelin".) Bei dem Festbankett aus Anlaß der glücklichen Heimkehr des „Graf Zeppelin" fand Justiz- und Wirtschaftsminister Dr. Beyerle als Vertreter der Württ. Staatsregierung besonders herzliche Worte. Er führte aus, es sei ihm eine besondere Ehre, der Freude und dem Stolz über den sieghaften Flug des Schiffes Ausdruck zu geben. Regierung und Volk (seien in gleichem Maße von diesen Gefühlen erfüllt. Ganz Deutschland sei stolz, aber in Württemberg klinge ein noch wärmerer Herzton mit. Als Vaterland des „Graf Zeppelin" stehe es treu und unentwegt zu seinem Werk und es werde nichts versäumen, um dieses Werk zu fördern. .Freilich ohne Hilfe des Reiches könne nichts geschehen. „Graf Zeppelin" wieder Daheim! das empfinde man in Württemberg, wie wenn ein nächster Angehöriger nach gefahrvoller Fahrt wieder heimgekehrt sei. Der Minister gab der Hoffnung Ausdruck, Laß das Werk des „Graf Zeppelin" in seinem Kern und mit seinem Betrieb dem Land erhalten bleibe und daß es darüber hinaus wirken möge allen zum Nutzen und Vorteil. Wir wollen dienen der heimatliüien Wirtschaft und daniit dem ganzen Volke, aber auch der Völker- versöhiiung und der weltwirtschaftlichen Verbundenheit. Als
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bekannt durch grollte Auswahl, garantiert nur altbewährte Fabrikate. — Onsere Zahlungsbedingungen ermöglichen jedermann die Anschaltung eines Instrumentes.
Sokimiri L Suskwsl«»,
llelekon 1613 . — koststrske 1 . „Im Inckustrieksus".
der Minister die 3 Vertreter der amerikanischen Marine rm Schwabenland besonders begrüßte, ertönte starker Beifall. Die eindrucksvolle Rede schloß mit einem Hoch auf das Vaterland, worauf das Deutschlandlied gesungen wurde.
Hußmann kämpft um seine Rehabilitierung. Wie die „Nachtausgabe" berichtet, will Hußmann nach der Begründung seines Freispruchs, in der es heißt, daß das Gericht sich nicht von seiner Unschuld habe überzeugen können, den Kampf für seine völlige Rehabilitierung fortsctzen. Sein Rechtsbeistand wird gewisse Spuren, die zur Entdeckung des Täters führen könnten, weiter verfolgen. Zahlreiche Freunde Hußmanns und der Familie Äleinböhmer haben ihre Unterstützung für die Nehabilitierungsaktion zugesagt. Die Staatsanwaltschaft, die bekanntlich Revision gegen das freisprechendc Urteil eingelegt hat, hat übrigens den Essener Polizeibehörden Anweisung gegeben, Hußmann keinen Auslandspaß zu geben, ohne daß vorher ihre Zustimmung eingeholt ist. Das wirkt schon einigermaßen gehässig. Ucbrigens denkt Hußmann gar nicht daran, Deutschland zu verlassen, solange der Verdacht gegen ihn nicht völlig beseitigt ist.
Ein Bctrügerkonsortium entdeckt. Rcichsüahnüberwachungs- dienst und Berliner Kriminalpolizei sind einem Bctrügerkonsortium ans die Spur gekommen, das zahlreiche Firmen und Jndustrieunternehmungen Deutschlands um erhebliche Beträge geschädigt hat. Illach langwierigen Ermittlungen, die in den meisten Großstädten des Reiches, u. a. in München, Dresden, Stettin usw. vorgenommen wurden, konnten in den letzten Tagen 3 Mitglieder der Scbwindlerbande auf frischer Tat verhaftet werden. Das Haupt der Bande, ein seit langem gesuchter Hochstapler und Lombnrdschwindler, Adolf Kröger, der auch einmal RegierungSrat war, ist mit einem Komplizen geflüchtet. Tie Verhafteten sind die Kaufleute Walter Th?el, Adolf Walther und Freytag. Kröger ist zusammen mit einigen anderen Komplizen flüchtig, dagegen stehen in den nächsten Tagen noch einige andere Verhaftungen bevor. Das Be- trügerkonsvrtium ging hier folgendermaßen vor: Plan korrespondierte mit allen möglichen Firmen in allen Teilen Deutschlands und verlangte größere Warenposten, die sich die Betrüger dann als Nachnahme mit Frachtspesenübernahme zusenden ließen. Mit gefälschten Papieren wurden dann diese Eilgutseudungen von den Güterbahnhösen abgehoben. Das Manöver glückte in sehr vielen Fällen. Die Betrüger dürsten auf diese Weise Waren im Werte von mehreren 100 000 Mark erbeutet haben.
45 russische Bergarbeiter verschüttet. In Sretensk wurden 15 Bergarbeiter beim Einsturz einer Grube verschüttet. Die sofot aufgenomMencn Bergungsarbeiten förderten bisher 4 tote Arbeiter zutage.
Kanzelblüte». Ein Prediger in Leighton Buzzard in England erregte unlängst große Heiterkeit in seiner Gemeinde. Der alte Herr, der in den Ruhestand treten wollte, teilte die Absicht am Schluß des Gottesdienstes mit. und schloß seine Ankündigung mit den Worten: Wir singen setzt das Lied': „Nun danket alle Gott!" — Eine noch überrasckiendere Wirkung erzielte jedoch ein anderer englischer Pfarrer, der seine Gemeinde verließ, weil er zum Gefängnisgeistlichen an einer großen Strafanstalt ernannt worden war. Dieser teilte seinen Zuhörern dieses Ereignis zum Beginn des Gottesdienstes mit und fuhr dann fort: Der Text, den wir unseren heutigen Betrachtungen zugrunde legen wollen, lautet: „Ich gehe, Euch eine Stätte zu bereiten."
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Stürme des Herzeus.
Roman von Hans v. Hekethausen. Copyright by Greiner 8-. Comp., Berlin NW 6.
(Nachdruck verboten.)
°I- Fortsetzung.
Er lechzte ordentlich banach, ihn mal seine Kraft wirk- >ch fühlen zu lassen. Ein Stück Rauflust und Streitsucht Mte ihm wohl im Blute — gleichviel, er war ja ein Kind m Berge. Wenns darauf ankam, meldete sich die Urkraft, »nd er beneidete jene, die ohne alle Rücksichten ihren Streit !" einfach mit den Fäusten ausfechten konnten.
Mochte er darüber kaputt gehen, ihm war das alles in "kstm Augenblicke ganz gleich.
Bendemann ging mit ganz anderen Gedanken neben chm die Anhöhe hinab. Froh und leicht war ihm sein ^nm! Wie ganz merkwürdig hatte heute das Geschick in das "wen von Menschen, die ihm teuer waren, eingegriffen.
guter Geist mußte ihm eingegeben haben, diesen jungen Mtzsvoril zu begleiten, der in der Absicht auszog, sich u»d seine enttäuschte Liebe zu rächen und nun durch eine 'mpchtbare Hand gezwungen wurde, ein anderes Leben einer unwürdigen Fessel zu befreien.
Fast beneidete er ihn darum — — er hätte an seiner stelle sein mögen — aber vielleicht war es besser so. Endlich brach Eberle das Schweigen. Er sagte plötzlich: „Herta muß auch zur Amtsgerichtsrätin!"
„Hm", war die Antwort.
zweüeln schon wieder, Bendemann, warum tun best Mädel kann doch nicht bei dem Kerl
Einen, sie wird sich so einfach bestimmen
.«Ich iverde mit ihr reden — oder Jolanthel Herta ist noch jo jung und imberührt, sie muß doch glauben, Mi ihr erfahrene Leute sagen, es sei notwendig, daß das tat."
Schweigen folgte diesen Worten.
„Sie haben eine schreckliche Art, mich irre zu machen
— oder mich irre machen zu wollen, Bendemann?" „Warum nennen Sie es so? Ich glaube positiv.
Fräulein Herta zieht die Gesellschaft ihres leiblichen Onkels vor. -Ihrer Schwester steht sie doch innerlich ganz fremd gegenüber — oder finden Sie das nicht?"
„Bendemann, sie ist noch jung!"
„Ich weiß nicht, aber das denke ich nie, ich komme' gar nicht dazu, wenn ich mit ihr zusammen bin. Jch glaube, sie weiß sehr genau, was sie will und nicht will
— Sie werden es ja sehen."
Eberle seufzte und stampfte dahin. Er konnte das aMs nicht glauben. Er sab immer das süße Gesicht mit den lächelnden Augen, und dann versank die Welt um ihn her.
Das war eine merkwürdige Nacht, die beide Männer in Bendemanns Zimmer zubrachten. Eberle hatte sich angekleidet aufs Sofa gestreckt und darauf bestanden, daß Henning zu Bett ging. Aber sie schliefen beide nicht. Draußen rauschte die Ache im Tal, und der Mond stand noch immer leuchtend hoch am Himmel. Es war im Zimmer so hell, daß man lesen konnte.
„Bendemann, glauben Sie an Liebe?" fragte Eberle plötzlich.
„Gewiß."
„Warum reden Sie denn so dagegen ?"
„Tue ich das?"
,^a — Sie haben nur meine glückliche Empfindungen von Anfang an zerstören wollen!"
! „Aber Eberle!" klang es zum ersten Mal mit dieser Anrede ans der dunklen Ecke, wo das Bett stand.
„Ja, Sie Schrecklicher, mit den klaren, durchdringen- > den Augen . . . Ich macht' bloß wissen, was die Anthe I über diese Augen denken tut — sie erschrickt allemal,
( wenn Sie sie so ansehen — so mit der besonderen Weis', j die Sie nu mal an sich haben."
' Ein Geräusch wie ein unruhiges Gleiten der Hände über die Bettdecke war die Antwort.
^ „Ste sind mit de, Anthe gegen mich im Komplott,
! ick) sühl's. Ihr könnt's ner leugnen."
„Aber Kerlchen, liebes, was schwatzen Sie heut' «lies!
Versuchen Sie zu schlafen, morgen gibts noch Aufregung genug."
Nun kam ein Seufzer vom Sofa.
.... Langsam schwanden draußen die letzten Stunden der Nacht.
Eberle war längst anfgestanden und wanderte ini Zimmer herum. Ms das Morgenrot seine flammenden Strahlen in die Fenster sandte, hörten beide einen leichten Tritt an ihrer Tür vorüberschreiten. Es pfiff jemand eine lustige Melodie. Sollte es Grander sein?
Aber nein, der schritt anders, und dieses Lied, das einen ganz frivolen Text hatte, war von Siegmund neulich einmal in einer Herrengesellschaft gesungen worden. Er, der Langschläfer, war also schon auf — das bedeutete Irgendetwas.
Eberle trat ans Fenster.
„Da geht er," sagte er und ballte die Fäuste.
fassen Sie den Mann doch — dem sind Sie doch nicht gewachsen. Der Fuchs kennt mehr als ein Loch, der entwischt Ihnen immer, nie wird sich so ein schlaues Huhn, wie der, in einen offenen und ehrlichen Kampf einlassen. Der ist wie ein Aal, wenn Sie denken, Sie haben ihn beim Schwanz, so beißt er Ihnen in die Hand und fährt lachend davon."
Stille folgte diesen Worten.
„Und den Kerl hat die Anthe — lieb gehabt!"
„Sehen Ste." sagte Henning nach einer Weile, „sie hat sich dort auch geirrt — sie hat es mir selber gesagt — so wird es Ihnen auch gehen."
„Nein," war die heftige Antwort, „ich liebe freiwillig, aber die Anthe hat nur ans Not, aus Hunger geliebt — das is ein großer Unterschied . . . Mich hat's überkommen rme Sonnenschein bei Tag! — T-ie Anthe, mein Gott, das arme Wurm, die hat diesen Sonnenschein gesucht, wie eine dürstende Pflanze. Ich hab's nicht gesucht, nicht gewollt, das Gefühl war da — nu mag mir Gott auch weiter Helsen, wenn er's über mich geschickt hat, wo ich ganz zufrieden und glücklich war."
Inzwischen war Bendemann ebenfalls anfgestanden. Jetzt blickten sie beide aus dem Fenster, in das die Morgensonne nun ihre ganze Pracht sandte.
(Fortsetzung folgt.)