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Deutschland.
Stuttgart, LI. Aiai. Auf eine Kleine Anfrage des Abg. Zentler (BLi.) betr. Ausbau der Bahn Forchtenberg—Ohrn- berg hat das Wirtschastsministerinm auf Grund einer Aeutze- rung der Reichsbahndirektion Stuttgart geantwortet, daß ein solcher Ausbau nicht in Bälde in Aussicht genommen werden könne. — Auf die Kleine Anfrage eines anderen Abgeordneten betr. die Zulassung fremder Wanderarbeiter in Württemberg antwortete das Wirtschastsministerinm, daß es allmählich gelungen sei, die Zahl der zugelassenen ausländischen Arbeiter zu senken. Sie beträgt in diesem Jahr nur 400 gegen 500 im Jahre 1026 und 550 im Jahre 1925. Die ausländischen Wanderarbeiter verteilen sich in der Hauptsache aus die zuckerrübenbautreibenden landw. Betriebe, zu einem kleineren Teil auf einige größere Güter Oberschwabens. Ein völliges Verbot ihrer Zulassung kann im Interesse der Landwirtschaft bis auf weiteres nicht in Betracht kommen.
Nochmalige Anrufung des Haager Schiedsgerichts.
Wie der demokratische Zeitungsdienst erfährt, wird zur Zeit im Reichsfinanzministerium erwogen, ob und in welcher Form die deutsche Regierung noch einmal das Haager Auslegungsschiedsgericht für den Dawesvertrag in der Frage der Mtschädigung des Reiches an die Reichsangehörigen wegen Einbehaltung, Liquidation oder Uebertragung der deutschen Rechte und Interessen anrufen soll.
Ausland.
Paris, 24. Mai. Tschitscherin sprach gestern in Paris am Quai d'Orsay vor. Man bringt seinen Besuch in Zusammenhang mit der englisch-russischen Spannung.
Der Abschluß in Genf.
Genf, 23. Mai. Die Tagung der Weltwirtschaftskonferenz ist am Montag gegen Uhr in einer Schlußansprache des Präsidenten Theunis geschlossen worden. In der Schlußsitzung nahm die Weltwirtschaftskonferenz den Gesamtbericht an den Völkerbuudsrat einstimmig an. Der Gesanrtbericht besteht aus dem Mantelbericht, sowie in Berichten der drei Kommissionen für Handel, Industrie und Landwirtschaft, die ohne Aenderun- gen angenommen wurden. — Ferner nahm die Konferenz einstimmig eine Entschließung über die Durchführung der Kon- serenzbefchlüsse an, in der sie, ohne direkte Vorschläge für die Schaffung einer Organisation zu machen, die Aufmerksamkeit ,, -es Bölkerbundsrats aus die Zusammensetzung und die Arbeiten der vorbereitenden Wirtschaftskommission lenkt, die ausgezeichneten Vorarbeiten für die Konferenz geleistet habe. Die Konserenz nahm ferner die am Samstag von dem Koordina- tionskomitce ausgearbeitete Erklärung der sowjetrussischen Abordnung an, der lediglich ein Satz zugefügt worden ist, der besagt, daß dre Mitglieder der sowjetrussischen Abordnung für eine Reihe von Entschließungen gestimmt hätten. Die übrigen Entschließungen hätten keinerlei Bezug auf Sowjetrußland. Zum Schluß der Aussprache sprach der französische Vertreter, Loucheur, als 1. Vizepräsident allen Teilnehmern an der Konferenz seinen Dank aus. Er betonte die allgemein gewordene Ueberzeugung, daß der Völkerbund sich nicht nur mit politischen Fragen, sondern auch mit wirtschaftlichen Aufgaben zu befassen habe. In der Schlußansprache wies Präsident Theunis darauf hin, Laß die drei großen Kommissionen wesentliches auf dem Wege zur Behebung der Wirtschaftskrise geleistet hatten. Alle Konferenzteilnehmer seien von dem Wunsche erfüllt gewesen, eine neue Aera des Wirtschaftslebens herbeizuführen. Die Beseitigung aller Handelshemmungen sei für die Entwicklung der Weltwirtschaft von großer Bedeutung. Zur Herabsetzung der Zollschranken müßten die Staaten unverzüglich Maßnahmen ergreifen. Durch Wiederherstellung des allgemeinen Gefühls der Sicherheit müsse eine Herabsetzung der schweren finanziellen Lasten für die Rüstungen herbeigesührt werden, lieber die erzielten Erfolge könne die Wirtschaftskonferenz stolz sein. Aufgabe der Delegierten sei es nun, in ihren Ländern weiterznar- beiten, um der Konserenz praktische Erfolge zu sichern. Er habe j-ie feste Ueberzeugung, daß die Konferenz zur Sicherung des ^ Friedens und zur Hebung des allgemeinen Wohlstandes beigetragen habe.
Rußland und die Weltwirtschaftskonferenz.
Genf, 24. Mai. Der Leiter der sowjetrussischen Delegation, / Qbolenski, gab in der Nachmittagssitzung eine Erklärung über >! die grundsätzliche Einstellung der sowjetrussischen Delegation t zur Weltwirtschastskonferenz ab. Nach Auffassung der sowiet- s russischen Delegierten hätte die Weltwirtschastskonferenz zu einem erheblichen Erfolg führen können, wenn die Entschließungen und die vorgeschlagenen praktischen Maßnahmen geeignet i wären, zu einer neuen Epoche der Weltwirtschaft überzuleiten, und wenn die Vorschläge der sowjetrussischen Delegation an- Aenommen worden wären. Die kapitalistischen Staaten hätten ledoch zur Lösung der Schwierigkeiten des Wirtschaftslebens falsche Wege betreten. In der Weltwirtschastskonferenz fei die Grundlage des friedlichen Ncbeneinanderbestehens zweier völlig verschiedenen Wirtschaftssysteme entstanden. Darin liege einer der Erfolge der Weltwirtschaftskonferenz Die sowjetrussische Delegation könne sich den Anträgen nicht anschließen, die darauf hinzielten, die Organe des Völkerbundes mit der Durchführung der beschlossenen Maßnahmen zu beauftragen. Ob olenski betonte weiter, daß die Sowjetregierung keineswegs dre Absicht habe, dem Völkerbund beizutreten, da sie diesen nicht als em Instrument des Friedens betrachten könne. Der Völkerbund stelle ein Instrument dar, das ausschließlich dem Interesse der herrschenden Großmächte diene und diesen erlaube, ihre Gewalttaten gegenüber den schwächeren Staaten zu decken. Zum Schluß betonte der Redner, daß sich die sowjetrussische Delegation das Recht Vorbehalte, andere Wege zu finden, um die Maßnahmen zur Durchführung der Beschlüße der Konferenz zu , treffen.
Pariser Hetze gegen Deutschland.
Paris, 24. Mai. Nicht nur die nationalistische Presse fordert die französische RWierung unablässig aus, sich mit emer offiziellen deutschen ErÜärung, die Festungsaulagen im Osten
Mittwoch, den 25 Mai 1027.
85. Jahrgang.
seien vorschriftsmäßig zerstört, nicht zufrieden zu geben, sondern auch die linksstehenden Blätter verlangen immer mehr eine genaue Kontrolle der Zerstörungen. So schreibt heute der sozialistische „Populaire", wenn jemals eine Kontrolle gerechtfertigt sei und jemals ein Verzicht darauf verderbliche Folgen nach sich ziehe, so sei es im vorliegenden Fall. Die Ursache der Verschärfung der Polemik in dieser Streitfrage ist darin zu erblicken, daß zahlreiche Gerüchte in Umlauf gesetzt wurden, wonach Deutschland die verlangte Zerstörung keineswegs ausgeführt, sondern nur einige belanglose Sprengungen vorgenommen habe, um-die Alliierten auf grobe Weise hinters Licht zu sichren. Als Beispiel für diese UMlanblichen Lügen, dit denen im französischen Publikum das Mißtrauen gegen Deutschland wachgehalten wird, sei eine Information der nationalistischen Wochenschrift „Aux Ecoutes" zitiert: „Alle Nachrichten von der deutsch-polnischen Grenze, die aus absolut sicherer Quelle stammen, lassen erkennen, daß die Deutschen keine einzige Festungsanlage zerstören. Man hat zwar in der Gegend von Küstrin und Glogau und vor allem auch bei Königsberg einige Explosionen gehört. Sie fanden meist in der Nacht statt, damit sie einen größeren Eindruck machen sollen. Gewisse Augenzeugen, die sich dort befanden, um zu sehen, natürlich nicht von der Regierung bevollmächtigt, konnten seststellen, daß es sich nur um einige Sprengladungen, wie sie in den Steinbrücheu verwendet werden, handelt. Diese Ladungen grub man in den Boden und ließ sie in die Lust fliegen, um eine Zerstörung von Festungsanlagen vorzutäuschen. Die Deutschen haben uns an Täuschungen gewöhnt, aber diese — wir wiederholen, die obige Darstellung ist in jeden: Punkt exakt und stammt aus unanfechtbarer Quelle — geht doch über alle Grenzen hinaus." Soweit die nationalistische Wochenschrift. Der „Populaire" stützt sich auf solche Gerüchte und verlangt. Deutschland möge einer Kontrolle znstimmen. „Je mehr Widerstand Deutschland leistet," schreibt das Blatt weiter, „desto mehr wird in Frankreich das Mißtrauen wachsen. Nicht nur in den Rechtskreisen, sondern auch auf der Linken. Wenn Deutschland die Kontrolle verweigert, so gibt es allen diesen Gerüchten Gestalt, die unvermeidlich ein Echo, im Ausland finden." „Populaire" gibt Stresemann den Rat, sich in dieser Angelegenheit nicht ins Schlepptau des deutschen Militärs nehmen zu lassen. Auf deutscher Seite müsse man verstehen, daß eine Ablehnung der Kontrolle nur denjenigen das Spiel erleichtern würde, die in Deutschland ebenso wie in Frankreich, im Trüben fischen wollten.
AttS Stadt «nd Bezirk.
Znm Hdmnelfahrtsfest.
Wenn du jemals in ein leuchtend Auge schautest und in seiner feuchten Tiefe eine liebe Menschenseele ruhn sahst, o so blick empor znm Himmel heute!
Denn ein glänzend aufgeschlagnes Auge ist auch er, und durch den blauen Schimmer magst du in den Abgrund aller Liebe, magst du tief in Gottes Herz hinabsehn. Geibel.
Preiswert die Seele, die hinauf sich wendet znm ow'gen Leben, wo in Ruh und Frieden der einz'ge wahre Reichtum ihr beschieden, des Himmels Münze, die die Welt verschwendet.
Michelangelo.
Nur im Namen des Himmels kann man die Erde besiegen. Alle Güter werden dem gegeben, der hienieden nur Weisheit begehrt. Uneigennützig ist man am stärksten, die Welt liegt zu Füßen dessen, den sie nicht verführen kann. Warum? Weil der Geist Herr ist der Materie und Gott die Welt gehört. „Seid getrost", hat eine himmlische Stimme gesagt, „ich habe die Welt überwunden". H. F. Amiel.
Drum fei Gott Lob der Weg ist g'macht, uns steht der Himmel offen.
Christus schleußt aus mit großer Pracht; vorhin war all's verschlossen.
Wetts glaubt, des Herz ist Freuden voll, dabei er sich doch rüsten soll, dem Herren nachzufolgen.
Halleluja, halleluja! Joh. Zwick.
Neuenbürg, 25. Mai. Nächsten Samstag, abends 8 Uhr, wird im Schulsaale hier eine Veranstaltung des Bundes für Vogelschutz, des größten deutschen Naturschutzvereins, stattfinden, wobei die erste Vorsitzende sich selbst bemühen wird, den Bund und seine Bestrebungen durch einen Lichtbildervortrag hier einznführen. Wir machen schon heute auf den Vortrag aufmerksam und empfehlen den Besuch, der nicht mit Kosten verknüpft ist, bestens.
Neuenbürg, 24. Mai. (Der Urbanstag.) Der 25. Mai trägt diesen Namen zur Erinnerung an Urban I., der als Märtyrer im dritten Jahrhundert unter den Christenverfolgungen des Alexander Severus gestorben ist. Die Legende erzählt, daß er auf der Flucht hinter einem Weinstock eine zeitlang Schutz vor den Verfolgern fand und nun aus Dankbarkeit seine besondere Fürbitte dem Wachstum des Weinstocks zukommen lasse. Im übrigen tragen noch sieben weitere Kirchenfürsten der kath. Kirche den Namen dieses ersten Heiligen Urban. Tief hinein ins Mittelalter reicht die Sitte, den Nrbanstag am 25. Mai, als den Tag der Weingärtner zu feiern. Die Witterung des Tages wird als bedeutungsvoll für die ganze Weinernte eingeschätzt. St. Urban hell und klar, bedeutet ein gutes Jahr. St. Urban ist zum Schutzheiligen des Weinbaues geworden. Seinen Namen treffen wir in Weingegenden auf Schritt und Tritt. Der Weingärtner hat jetzt außer dem Spritzen die Hauptarbeiten vollendet und nun gilt es zu bitten und zu hoffen, daß das Weinjahr gut werde.
MF- Der Beginn des Romans befindet sich im zweiten Blatt.
(Wetterbericht.) Der Einfluß des westlichen Hochdrucks wird eingeschränkt durch eine Depression über der Ostsee
und eine weitere Depression bei Irland. Für Donnerstag und Freitag ist immer noch veränderliches, mehrfach bedecktes, auch zu vereinzelten Mederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
4- Calmbach, 23. Mai. Nach langer Pause fand am Samstag wieder einmal eine Mitgliederversammlung der hiesigen Bürgerpartei im „Sonnen"-Saal statt, die recht gut besucht war. Den Vorsitz führte Herr Sägewerksbefitzer Keppler. Derselbe gab einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit im,Verein. Einleitend gab er seiner Freude darüber Ausdruck, daß namentlich die Frauen sich so zahlreich eingefunden haben. Dann zählte er die verschiedener: Veranstaltungen aus mit einem Appell zu fleißigem Besuch derselben. Länger verweilte er bei der letzten Gemeinderatswähl und den vielen Versprechungen der Demokraten. Auch die Wohnungszwangswirtschaft wurde in die Erörterung gezogen. Zum Schluß verbreitete er sich noch über interne Angelegenheiten der Partei. Nach chm erstattete der Schatzmeister, Herr Rektor a. D. Luthe r, den Kassenbericht. Die Wahlen waren öffentlich, und es wurden die seitherigen Mitglieder des Vorstandes und der Ausschüsse einstimmig wiedergewählt. Zugcwählt wurden als Ersatz die Herren Otto Seyfried, Bankbeamter, :n den weiteren Ausschuß und Gärtner De: sch in den engeren. Nun trat Herr Schulrat Dr. Haller- Ludwigsburg ans Rednerpult. Derselbe ist hier ein bekannter und beliebter Redner. Seine Worte kommen von Herzen und gehen zu Herzen. Er sprach über das Thema „Nationale Ehre". Unter nationaler Ehre verstehe man den guten Namen eines Volkes. Wie jeder anständige Mensch auf den guten Namen seiner Familie etwas halten muß, so muß jedem Deutschen der gute Name seines Vaterlandes hoch und heftig sein. Was bei andern Völkern eine Selbstverständlichkeit ist, das ist leider bei uns Deutschen nicht der Fall. Das zeigte sich am letzten Mittwoch im Reichstag- Der Zentrumsabgeordnete Dr. Bell berichtete über das Ergebnis der fünfjährigen, äußerst gewissenhaften und sachlichen Arbeit des dritten Unterausschusses des „Großen Untersuchungsausschusses" des Reichstags über die Frage, ob Deutschland in der militärischen und wirtschaftlichen Kriegführung die Vorschriften des Völkerrechts verletzt habe. Nicht weniger als in fünf Bänden zu je 400 Seiten sind die für uns so ehrenvollen Untersuchungen niedergelegt. Man konnte uns im Gaskrieg, dem U-Bootkrieg, in den Zerstörungen bei Zurückziehung unserer Truppen, der Gefangenenbehandlnng nsw. nichts vorwerfen, was irgendwie aus militärischen Gründen nicht zu rechtfertigen war. Trotzdem haben die Abgeordneten Levr und Dittmann, Führer der Sozialdemokratie — von den Kommunisten ganz zu schweigen — sich nicht geschämt, die Richtigkeit der Untersuchungsergebnisse anzuzweifeln, so daß der Berichterstatter Dr. Bell die Bemerkung machen mußte, man habe nntunter den Eindruck haben müssen, als ob man sich nicht im deutschen Reichstage befände. Der Redner bemerkte dazu: Bereits habe die französische Presse mit Jubel die Kritik der beiden Abgeordneten sich angeeignet. Wer wolle unter solchen Umständen den Deutschnationalen zumute::, sich mit dem Internationalismus zu verstäudigen. Derselbe sei und bleibe eine schwere Gefahr für unsere nationale Entwicklung. Es heiße im Sprichwort „Gut verloren, viel verloren; Ehre verloren, alles verloren!" Wahrlich das deutsche Volk habe viel an Hab und Gut verloren. Durch den Krieg, durch die Verschleuderungen der Revolution, durch die Inflation seien wir ein armes Volk geworden. Doch tiefer gehe der Schaden, der unserer Ehre zugesügt worden sei durch die Kriegsschuldlügc, durch die Greuellügen und durch die Koloniallüge. Gegen die Kr:egs- schuldlüge sprechen die 50 Bände der großen Aktenyublikation des Auswärtigen Amtes. Jetzt habe Frankreich die Pflicht, auch seine Archive zu öffnen. Gegen die Greuellügen sprechen die fünf Bände des Untersuchungsausschusses des Reichstags. Nun sollen die andern Völker auch ihre Völkerrechtsverletzungen mit derselben Gewissenhaftigkeit untersuchen. Bon der Ehre eines Volkes hängen seine Rechte ab. Wir hätten noch viele Rechte bei unseren früheren Feinden und im Völkerbund anzumelden. Man denke nur an die Rheinlandräumnng und die allgemeine Abrüstung. Aber so lange werden wir das Ziel nicht erreichen, solange wir uns nicht mit allen erlaubten Mitteln um unsere nationale Ehre wehrten. „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht alles setzt an ihre Ehre!"
Württemberg.
Mühlacker, 24. Mai. (Unangebrachte Empfindlichkeit.) Aus ganz geringfügiger Ursache machte hier am Samstag Abend ein Ichähriger Metzgerlchrling einen Selbstmordversuch durch Erhängen. Der Grund zur Tat war eine Ohrfeige, die der Junge für ungebührliches Benehmen erhalten hatte.
Nagold, LI. Mai. (Arbeitsaufnahme.) In der Firma Schnepf, Möbelfabrik, ist die Arbeit nunmehr mit gestrigem Montag wieder ausgenommen worden, und zwar unter Leu» Gesichtspunkt, daß die Firma Schnepf die neuerdings von der Schreinerinnung festgesetzte Lohnerhöhung ebenfalls bewilligt hat.
Stuttgart, 24. Mai. (General Heye in Stuttgart.) General Heye, der Chef der Heeresleitung, traf gestern mit mehreren anderen Offizieren, anläßlich einer Uebungsreise, gegen 6 Uhr abends in Stuttgart ein, übmmachtete im Hotel Marguard und fuhr heute früh nach Karlsruhe zum Besuch der badischen Regierung.
He:lbronn, 24. Mai. (Ertrunken.) In den Neckar gefallen ist gestern nachmittag beim Elektrizitätswerk ein etwa, fünfjähriger Knabe, der mit einem andern Kind am Wasser spielte. Bevor der Unfall bemerkt wurde, war das Kind ertrunken. Die Leiche ist noch nicht gefunden.
Neckarsulm, 24. Mai. (Empfang der Solitude-Zneger in den NSU-Werken.) Gestern vormittag trafen üft siegreichen NSU-Fahrcr Karl Scherrer, Franz Jslinger, Ulrich Herzog und Walter Glöckler mit ihrem technischen Begleiter, Ingenieur Reitz in den NSU-Werken ein, wo sie von der Direktion, den Beamten und Werksangehörigen herzlich empfangen und beglückwünscht wurden. Direktor Dr. Ing. Georg Schwarz würdigte die hervorragenden sportlichen Leistungen der Fahrer in einer Ansprache.