Samstag
Krttage M Ur. 186
25. November 1905
»
KMäliotM vütkiMt
tu Llavisr, Violine uuä LI»8- 1o8tiUM«n1«n ertsllt
6. Vloklgsmutii,
stität. Nasikäiri^snt, InvbsnusU,
2 . 2t. am k^l. LoLssrvatoriiiiL kür NusiL in Stuttgart.
.
»
Kienenkimig
garantiert rein empfiehlt
Eine wirklich feine
»che
giebt der allgemein beliebte, in Geschmack, Aroma und Ergiebigkeit unübertroffene, mit goldener Medaille und Ehrenpreis ausgezeichnete
In Original-'/,-Pfund-Packeten zu 50, 60, 70, 80. 90 und 100 F stet» frisch zu haben bei
Httiirnr«!', 6s!vr.
An Plätzen, wo nicht zu haben, wende man sich wegen Uebernahme des Verkaufes an Direktor C. Spöhrer, Tuttlingen, Generalvertreter für Württemberg, Baden und Elsaß- Lothringen.
LoiortiZs
unci LssssrmlK von 2»arkr»nk- kvtlsL köimsL 8is sied nur wit kx. Svdllvlävi's Knrsnlivrtvr 8vdnxxvL- n. plsvlitsuxomsäo, kreis N. 1.50 vsrsokgFsn. Lestss Nittel xexsL Loduxxsu, kleedtsa, NssrausksII, sowie ilueksL äer Loxkvsnt. LsdenälullA üdernskme lob unter voller Kuruutie.
6Z. Lekiieiäsr, LtutlKurt
ZperieUst iu llaerxüsxs
l5»UKv8tr»88S IS.
Vers uv är per ^uoduakrus. L.usküutts Aretis.
Knechtgesuch.
Wegen bevorstehender Verheiratung meines langjährigen Knechts suche ich per sofort oder auf Weihnachten einen tüchtigen, zuverlässigen Knecht, welcher Landwirtschaft versteht, und mit Pferden umzugehen weiß.
Guter Lohn und gute Behandlung werden zngestchert.
Jakob Krebikhl z. Lamm, Huchenfeld b. Pforzheim.
leinslker
dlloäsrluKs iu
/lelotk vsttle, vorru. Lruusret Ruu.
Luuptvsrtrisb kür tVürttswbsrx: ViiomS S Stnttxsrt rmä
DstuavU, Pelskou 7.
vsllllal
svdmeoLt äer Lutkee unter 2u8Lt2 von '
L'risoii 2U llndkn in Oultv bei:
kl. valkolmo. vlsris Xsrok Wwe. kmslis k'eläweg. Karl Seklsiok.
^br. Vslrnon.
K. Otto Vinoon.
Leiilafioss stSoiits
verhütet man bei Zahnweh, wenn man stets etwas Sso vöt-sr's Ventils vorrätig hat (aber nur echtes).
Bestandteile: Guajac 1 s, Mastix '/io 8, Sandarax, Myrrhen L '/>» x, äther. Pfeffermünz-, Anis-, Nelkenöl LVi°° A, Weingeist bis zu 5 x. Per Flacon 50 A mit GebrauchSanweffung in der aUen Apotheke von Theodor Wieland in Calw und in der Apotheke in LiedenzeA.
Wildberg O.A. Nagold.
Habe eichene
Dielen
40 auf 45 wm stark, trockene saubere Ware, gegen Kassa abzugeben
A«g. Müsser z. Löwen.
Zu Karlsruhe, tzm AM. Batzen u.
anar «ä n^rn inseriert man mit größt, augr. ranseru Erfolg in der tagt. 2 X
mit S3000 Exenlpl. ersch.
..vaäircben",
weitaus verbreitetste Zeitung Badens. Ueber alle Vorkommnisse rascheste u. eingehendste unparteiische Berichte, anerkannt relcdrter vepercdente». Die „Laaiscbe Preise" wird von Jedermann, ohne Ansehung der Partei od. Konfession mit Interesse gelesen. Auch in den Nachbarländern erfreut sich die „Bad. Presse" ein. gr. Leserkreises. Alle Postämter u. Briestr. nehmen Bestellg. an. Preis bei der Post abgeh. 1.80, tägl. 2 mal frei ins Haus gebr. 2.52 pro Vierteljahr. Probeblätter gratis.
Ke! TakngekmerL
I K^L ^ 2Ldne
I nimm nur „ Kropp's Lskn vsttv" T (26 o/o L^rvLerolvstte) L N. 5V kkx.
sollt w avr Ilsuon -t.xottl«k«.
Das gnädige Fräulein,
Roman von W. v. Reiten.
(Fortsetzung.)
„Wenn Du mich dazu überreden willst, in diesen weltverlaffeuen Ort zu gehen, Mama, ganz gewiß nicht, ich gehe einfach nicht und damit Punktum I"
„Sei keine Närrin und höre mich an! Du bist jetzt vierundzwanzig Jahre und hast «och keinen Mann gefunden."
„Ja, und weshalb?" fiel ihr das junge Mädchen zornig ins Wort, „weil wir wie die Bettler leben und noch dazu ein Herr Bruder mit seinen Spielschulden an meine« Fersen hängt."
Die Augen der Baronin schillerten einen Moment, sie schien eine heftige Erwiderung auf den Lippen zu haben, bezwang sich aber und fuhr fort: „Das Warum bleibt sich jetzt gleich, Tatsache ist es, daß Du nicht jünger wirst und NordheimS einen riesigen Besitz haben und einen einzigen, unverheirateten Sohn."
„Einen Landjunker, — ich danke, der nie aus seinen hohe« Stiefeln kommt und dessen Konversation sich stets nur um landwirtschaftliche Produkte und Dünger dreht; — was Du mir auch alles zumntest!"
„Wenn Du mich ausreden ließest," fiel ihr die Baronin jetzt im höchsten Zorne ins Wort, „Hugo v. Nordheim ist ein deutscher Offizier, nebenbei auch ein Künstler und der erste Stern in den Salons der Residenz, bist Du jetzt zufrieden?"
Wie elektrisiert fuhr Naziedda herum und sah ihre Mutter an. „Und das sagst Du mir erst jetzt?! Der schöne Nordheim, nach dem sich die schöne Gräfin Esther BrolSky, die wir in Wiesbaden gesehen, fast die Augen aus- weinte, das ist ja herrlich, — natürlich reise ich!"
Die Baronin sah ihre Tochter mit einem verächtlichen Blick an, den diese aber durchaus nicht zu bemerken schien, sie war jetzt nur damit beschäftigt, die vorteilhaftesten Toilette« auszudenken, in denen sie in Waldheim Aufsehen erregen wollte, und acht Tage später war sie dort anaelanat. den Kopf voller Pläne, wie sie Hugo v. Nordheim am besten gefallen könnte.
Frau v. Nordheim hatte ihr Frühstück vollendet, die Zeitungen gelesen, jetzt wandte sie sich den beiden jungen Mädchen zn. „Ich fürchte, liebe Naziedda, Sie werden hier nicht viel Unterhaltung finden. Sie find, wie ich höre, etwas verwöhnt in dieser Hinsicht und hier-"
Die großen, braune« Kinderangen sahen die Sprecherin fragend au, dann schüttelte Naziedda lachend das Köpfchen. „Ich unterhalte mich überall und dann habe ich ja auch Fernande, seien Sie unbesorgt, gnädige Frau, wir wollen uns ganz herrlich miteinander unterhalten, nicht wahr?" und sie legte schmeichelnd ihren Arm um Fernande's Taille.
Frau v. Nordheim erhob sich. „Desto besser," sagte sie mit einem freundlichen Kopfnicken «ach den Beiden hin, „also brauche ich mich nicht um Euch zu sorgen." Damit schritt sie dem Schlosse zu.
Herr v. Nordheim hatte schon vor längerer Zeit den Garten verlassen und war mit seinem Archivar, einen Stoß Papier« unter dem Arme, verschwunden. Die beiden Mädchen blieben allein.
Fernande v. Nordheim war in allem der gerade Gegensatz ihrer Freundin. Sie war sehr groß mit etwa» ungelenken Bewegungen, einem ziemlich unbedeutenden Erficht, dem ihre achtzehn Sommer noch di« beautös äu äiadls verliehen; sie war gutmütig, aber unendlich schwach und leicht beeinflußt. Naziedda mustert« «inen Augenblick forschend und stillschweigend ihr Gesicht, dann spielt« «in befriedigte« Lächeln um ihre Lippen; Fernand« war gerade ein Wrrkzeug, wie sie e» brauchte.
„Komm, Fernande," rief sie heiter, ihren Arm in den der Freundin legend, „nun wollen wir Pläne schmieden. Herr v. Nordheim darf unter keiner Bedingung so bald wieder fortgelassen werden, er muß bleiben, wir werden ihn schon zu fesseln wissen, nicht wahr?"
Fernande blickte bewundernd auf ihre neue Freundin hinab, wie schön sie war in dem leichten, himmelblauen Kleide, so fein und zierlich alle» an ihr, al» sei sie eben au» der Mitte einer jener alten Meißner Porzellangruppen, die im Salon standen, entsprungen, um sich die Welt und die Menschen etwa» au« der Nähe anzusehen. Hätte Frau v. Nordheim gewußt, welchem Einfluss« sie ihr« so schwache Tochter prriSgegeben hatte, sie würde kaum mit solcher Ruhe au ihre täglichen Geschäft« gegangen sein, sie, di« stet» nur besorgt gewesen, ihre Tochter von allem fern zu halten, da» sie in irgend einer Weise beeinflussen konnte. Eben jetzt saß sie an ihrem großen, mit allerhand Büchern bedeckten Schreibtisch. Herr v. Nordheim war ein Sonderling, der sich nur mit seinen Vorfahren und deren Geschichte beschäftigt« und die ganzen schweren Pflichten der Erziehung seiner zwei Kinder, die Führung der Geldangelegenheiten, kurz alle» seiner Gattin überließ. „Da» verstehe ich nicht," pflegte er zu sagen, „und Andere» pfusch« ich nie in» Handwerk; in meiner Jugend habe ich e« verstanden, ei« schneidiger Offizier zu sein und dem Namen Nordheim Ehre zu machen, jetzt will ich dem