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Dienstag, den 22. Juni 1926.

84. Jahrgang.

Deutschland.

Pforzheim, 21. Juni. In Pforzheim wurden zum Volks­entscheid 15 051 Stimmen für und 589 Stimmen gegen die Aür- ,'tenenteinmmg abgegeben. 691 Stimmen waren ungültig. Zahl der Stimmberechtigten: 50 823. Wahlbeteiligung 32,13 Proz. Bei der Landtagswahl am 25. Oktober 1925 erhielt die sozia- devwkwtische Partei 9111 Stimmen, die «kommunistische Partei S5V6 Stimmen, beide Parteien zusammen also 11617 Stimmen. In -ic Listen für das Volksbegehren auf Fürstenenteignung zeichneten sich im März ds. Js. 12 033 Personen ein. Beim Volksentscheid wurden also 3019 Stimmen mehr abgegeben.

Leidig, 21 . Juni. Vor dem Reichsgericht Leipzig hatte sich wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Vergehens gegen das RcPuWschutzgesetz der Schriftsteller Fritz Rauh aus «Stuttgart zu verantworten. Der Angeklagte hatte als Verantwortlicher Schriftleiter derSüdd. Arbeiterzeitung" am 14. Dezember 1925 einen Artikel über die FilmvorführungDein Mahnruf" geschrieben, worin eine Aufforderung zum Aufstand der Massen erblickt wurde. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu g Monaten Gefängnis und 100 Mark Geldstrafe.

Berlin, 21 . Juni. In allen Wahlkreisen mit Ausnahme von Liegnitz und Breslau sind mehr Ja-Stimmen abgegeben worden als Eintragungen zum Volksbegehren erfolgt waren. Der deiitschdcmokratische Parteiführer Koch erklärt u. a.:Ich habe die Ueberzeugung. daß schließlich alles auf dem von den Demokraten von vornherein vertretenen Standpunkt des ge­rechten Ausgleichs hinanslaufen wird. Die Partei wird «sich nach Ablehnung des Volksentscheids mit aller Kraft um das Zustandekommen eines Reichsgesetzes bemühen, das den Für­sten nur das unzweifelhafte Privateigentum überläßt."

Preffestimmcn zum Volksentscheid.

Stuttgart, 21 . Juni. DieSüddeutsche Zeitung" stellt die erfreuliche Tastache fest, daß der beabsichtigte Raubzug auf das Fürstenvermögen gescheitert ist. Gleichwohl hieße es, so schreibt das Blatt, sein ehrliches Deutschtum «verleugnen, wollte man über denErfolg" des gestrigen Tages Jubelhymnen anstim- men. Wo die Misse regiert, ist Tür und Tor für jeden Unver­stand offen. Haltet der Masse ein anderes Objekt ihrer Begehr­lichkeit vor, sie wird auch da mit beiden Händen zugreisen, zu­greifen solange, bis das, was wir Staatsgefüge und staatliche Ordnung nennen, im bolschewistischen Chaos versunken ist. Zieht man Las letzte Fazit des gestrigen Tages, so ist cs ein einzigen Bankrott der Demokratie. Bezüglich des Ergebnisses m Württemberg weist das Blatt darauf hin, daß die überaus ruhige und geschickte Agitation der linksradikalen Parteien erhebliche Erfolge erzielen konnte und daß auch in einer großen Reihe von Bezirken des Oberlandes die Zahl der Stimmen gegenüber dem Volksbegehren ganz erheblich angewachsen ist.

DerSchwäbische Merkur" führt aus: Wohl haben So- Midemokratie und Kommunisten mit einer unerhörten Agita- jwu, die noch in der Erinnerung lange jeden rechtlich Lenkenden Mitbürger Mt Mel erfüllen wird, es «vermocht, die «Stimmen namhaft zu erhöhen, aber von der Grenze, die durch die Ver- MAng einem Erfolg gesteckt ist, sind sie immer noch meilen­weit entfernt geblieben. Das Allerschlimmste ist vermieden worden, dagegen «kommt keine falsche Triumphmusik der roten Mnostenschast und ihrer Nachtreter auf. Von einer großen Waschbaren Katastrophe ist das Deutsche Reich doch behütet - Wom. In Württemberg ist die Zahl von 34 Prozent an M betrachtet, außerordentlich ernst. Die «Sozialdemokraten E die Kommunisten mögen aus solchen Zahlen Morgenlust «MHIen; es ist die Aufgabe der übrigen Parteien, zu -verhüten, M die vielen auch weiterhin bei den radikalen Parteien ver- vierven, die mit ihnen in der Einzelfrage der «Fürstenenteig- sijiag gingen, die mit großem taktischem «Geschick bei so manchem «n Wahn eines persönlichen Vorteils weckte. Nun gilt es, daß me «präge der Abfindung der Fürsten von bürgerlicher Seite ^regelt wird in einer Weise, die zugleich dem Rechtsstandpunkt Wo dem Empfinden wie der Not des deutschen Volkes ent-

Deutsche Volksblatt" betont, daß sich die phantasti- 'sM HoiMu-iigen der Kommunisten und «Sozialdemokraten nicht haben und daß die Vernunft gesiegt hat. Die katholi- M Eezirkc, besonders im Oberland, hüben gut abgeschnitten, OTb.mer allerdings ein Zuwachs gegenüber dem Volksbegeh- ? Ei aus allen Parteien rekrutiert. Die Württembergi- Zenttumswähler haben bewiesen, daß sie die Parole und /^veten ihrer Partei für den Gesetzentwurf der Reichs- sÄIM, der eine für «Staat Bevölkerung und Fürsten gerechte WO der Vermögensmassen vorsieht billigen und Würt- M hat durch diese Wahl von neuem gezeigt. Laß soziali- I^^Ewumstische Machenschaften auf seinem Boden keine

»Neue Tagblatt" erblickt in dem Ergebnis eine starke .WjWchung. Die Steigerung der «Stimmen ist so stark, daß erkennt, daß bis in die Rechtsparteien hinein Ja- m 5" abgegeben worden sind. Die Zunahme geht offenbar ti,» , innng aller Parteien, auch derer, die «sich nicht genug deutsch-demokratische Partei zu verhöhnen, ,7 ehrlich genug war, die Entscheidung der gewissensmäßi- wb des Einezlnen zu überlassen. Man sieht jetzt,

^ Erk dm Erregung des Volkes ist über das gänzliche Ver- Ä Reichstags. Seine Antwort liegt in dem Wachsen der der an r-E"' Was zurückbleibt ist eine starke Radikalisierung urch eine gegenseitige Verhetzung. Es wird jetzt aperes übrig bleiben, als daß der demokratische Ur-An- Äe kommt" geeigneten Abfindungsgesetzes endlich zum

ornL??M'^Eische Tagwacht" schreibt u. a.: Es war ein n^Wa,sengaim zwischen Monarchisten und Republikanerm vMauch das Gesetz, um das gestritten wurde, formell Feuervr^rnommen gilt, so hat die Republik doch gestern die iwn ^ glanzend bestanden. Die Monarchisten haben kec- Ämotz, ein Freudengeheul über ihren Sieg anzustimmen.

Wenn mehr als 14,5 Millionen Wähler für den Entwurf stimm­ten, so ist das ein so starkes Bekenntnis zur Republik, wie man es vor wenigen Monaten in Deutschland noch nicht für mög- lik hielt. Bringt der Reichstag auch jetzt kein Gesetz zustande, das den Volksinteressen gerecht wird wir glauben es nicht dann sprechen wir uns wieder. Die Regierung hat für diesen Fall die Reichstagsauflösung in Aussicht gestellt. Wir sehnen sie herbei. Jnbezug auf das württembergische Ergebnis sagt das Blatt, Laß ein Linksabmarsch bürgerlicher Kreise ins so­zialdemokratische Lager auch in Württemberg begonnen hat.

,Die Süddeutsche Arbeiterzeitung betont: Die Arbeiter­klasse ist nicht geschlagen worden, und die Bourgeoisie hat nicht gesiegt. Rund 4 Millionen haben das bürgerliche Lager ver­lassen und sind zur Arbeiterklasse gekommen. Die 15 Millionen Ja-Stimmen bedeuten, daß die Regierung Hindenburg-Marx- Stresemann die Adehrheit der Bevölkerung gegen sich hat.

DieWürttemberger Zeitung" führt aus: «Für die Par­teien, die den Volksentscheid herüeigeführt haben, ist das Er­gebnis äußerlich ein schwerer Mißerfolg, so hoch die «Stimmen­zahl auch ist. Die Mehrheit des deutschen Volkes will von einer entschädigungslosen" Enteignung der Fürsten nichts wissen das liegt nun klar auf der Hand. Im deutschen Volk lebt immer noch viel Redlichkeit «und Rechtlichkeit, und auch den Fürsten soll nicht Umrecht geschehen. Mer daß dem Volke nicht zu Gunsten der «Fürsten Unrecht getan werden darf, versteht sich ebenso, und es kommt in dem Abstimmungsergebnis mit außer­ordentlicher Deutlichkeit zum Ausdruck. Das Blatt stellt na­mentlich auch für die sog. katholischen Oberämter, wenngleich mit Unterschieden, eine ansehnliche Zunahme der Stimmen im Vergleich mit dem Volksbegehren fest.

Demgegenüber bezeichnet die oberschwäbische Zentrums- Vresse (Verbo) das Mstimmnngsergebnis in Oberschwaben als sehr erfreulich. Die Tatsache des Ansteigens der Ziffer kann nach ihr den sehr günstigen Eindruck nicht verwischen, Laß sich Oberschwaben als Bollwerk gegen die sozialistisch-kommuni­stischen «Sturmangriffe auf das Privateigentum und gegen Las tzroße Unrecht der völligen Enteignungsforderumg erwiesen hat, indem das Oberland mit seinen 16,14 Prozent Ja-Stimmen weit unter dem Landesdurchschnitt mit seinen 34,1 Prozent steht.

Die Abstimmimgszahlen.

Der Volksentscheid über das Gesetz zur'entschädigungslosen Enteignung der «Fürstenvermögen ist nicht durchgedrungen. Von 39 687 848 Stimmberechtigten haben sich 15 582921 an der Abstimmung über den «Volksentscheid beteiligt. Das sind nur 39,4 Prozent statt «50 Prozent, die von vornherein für das Ge­lingen des Volksentscheids erforderlich gewesen wären, einerlei, ob das Entcignungsgesetz für verfassungsändernd zu gelten hatte oder nicht. War es versasiungänderud, dann hätte der Volksentscheid, nm Las Gesetz durchzubringeu, 19843952 Ja- Stimmen ergeben müssen. Die tatsächlich erreichte Zahl bleibt um 5 403146 «hinter dieser Marke zurück. Damit ist der Gesetz­entwurf über die entschädigungslose «Fürstenenteignung abge­lehnt, und Sache des Reichstags ist es nun, dafür zu sorgen, daß die offenkundige Lücke in unserer Gesetzgebung durch ein Abfindungsgesetz ansgefüllt wird. Ein Vergleich zwischen den Stimmenzahlen, welche die beiden «Linksparteien bei den letzten Wahlen erreichten und den Zahlen des Volksbegehrens und des Volksentscheids ergibt folgendes Bild: Bei der Reichstags- Wahl am 7. Dezember 1924 erhielten Sozialdemokraten und Kommunisten insgesamt 10 688969 Stimmen. Im ersten Wahl­gang zur Reichspräfidentenwahl am 29. März 1925 kamen Braun und Thälmann auf zusammen 9 674 311 Stimmen. Zum Volksbegehren trugen sich 12523939 «Wahlberechtigte ein, und der Volksentscheid brachte 14 440 779 Jastimmen. Der Enteig­nungsparole sind demnach Wähler aus andern als den Links­parteien in sehr erheblichem Umfang gefolgt. Und zwar kann der Zuwachs nicht ans die Rechnung einer einzelnen Partei ge­setzt werden, muß vielmehr aus allen bürgerlichen Lagern ge­kommen sein, wie die Stimmenverhältnisse in den einzelnen Wahlkreisen zeigen. Beim Volksbegehren waren es noch zehn Wahlkreise, in denen die Zahl der Eintragungen zum Teil um ein erhebliches hinter «der Stimmenzahl zurückblieb, welche «Sozialdemokraten und Kommunisten im Dezember 1924 errncht hatten. Diesmal sind es nur noch zwei: Ostpreußen und Pom­mern. Die bayerischen Kreise Oberbayern-Schwaben und Nie- dcrbayern-Oberpfalz haen jetzt soviel Ja-Stimmen aufMwei- sen, wie Linksstimmcn bei der Reichstagswahl. Köln-Aachen und Baden hingegen verzeichnen mehr als doppelt soviel Ja- Stimmen, als die Linksparteien im Dezember 1924 dort an «Stimmen ernten konnten. Eine Radikalisierung der Wähler­schaft ist also gerade dort zu beobachten, wo bisher das Zen­trum seine Anhänger fest in der Hand hielt. Eine auffallende Erscheinung ist neben der großen Zahl der Neinstimmen, die fast ebenso hohe Zahl der ungültigen Stimmen. Aehnliches, nur nicht in dem gleichen Umfang, beobachtet man ja auch bei den Reichstagswahlen. Es wird nicht bedeutungslos sein, wenn das Wahlprüsungsaericht den Gründen für die Ungültigkeits­erklärungen abgegebener Stimmen einmal nachgeht, um prin­zipielle «Feststellungen zu treffen. An dem Ergebnis ändert sich dadurch natürlich nichts. Die 14)4 Millionen Ja-Stimmen zusammen mit «der Million Neinzettel und ungültigen «Stim­men reichen an die geforderte Hälfte der Stimmberechtigten nicht heran. Sie bleiben, wie auch die Wertung ausfällt, um rund vier Millionen dahinter zurück.

Politische Brunncnvergifttmg.

Der kommunistische Mg- Remmele hat, wie «dieKrcuz- zeitung" berichtet, einLesebuch für Arbeiterkinder" verfaßt, aus dem hier einige für die bolschewistische Erziehung bezeich­nende Blüten wiedergegoben seien. Die Autorität des Lehrers wird mit folgendem ,/Gedicht" den Kindern gegenüber gefestigt: Prügel-, Prügel-, Prügelheld, haut die Kinder, wie's gefällt, schlägt die Kinder derb und roh.

Denkt nur immer, es geht nur so!

Warte, warte, warte nur,

wir tun einen festen «Schwur:

es kommt die Zeit, wo wir regieren,

da kannst du «Steine «karren und krepieren."

Um den Kindern die Ehrfurcht vor dem Alter möglichst ans Herz zu legen, heißt es weiter:Du sollst dich nicht bücken vor einem lebendigen Menschen". Die«Schulen und Kirchen in Deutschland und in den anderen Ländern" sind nach Remmele zu dem Zweck da, die Kinderknechtisch, bescheiden, gehorsam und dumm zu machen." DeswegenArbeiterkinder, laßt euch nicht verdummen! Kämpft gegen Schulen, in denen man nur vom^Vaterland und Gott hört!" Ein Buchstabenrätsel mache den Schluß dieser Blütenlese. Die Frage heißt:Ein Arbeiter­mörder", die Antwort:Noske"! Vergessen ist in dem Buch das Buchstabenrätsel, Frage:Ein Volksverderber", Antwort: Remmele"! Die bürgerlichen Parteien würden eine kulturelle Tat vollbringen, wenn es ihnen gelänge, derartige Erzeugnisse unter die Bestimmungen des neuen «Gesetzes über die Bekämp- fung von Schund- und Schmutzliteratur zu stellen.

Ausland.

London, 21 . Juni. Die Bergarbeitersührcr Smith und Cook erklärten sich in einer Rede kategorisch gegen die Verlän­gerung der Arbeitszeit, sie betonen jedoch die Möglichkeit einer Regelung, die eine Verminderung der Löhne enthalte.

London, 19. Juni. Am Montag wird im Unterhaus eine Vorlage eingebracht werden, die eine Verlängerung der täg­lichen Arbeitszeit in den Bergwerken auf acht Stunden gestat­tet. Die Regierung beabsichtige, diese Bestimmung für fünf Jahre in Kraft zu setzen. Eine endgültige Entscheidung über diesen Punkt wird aber erst am Montag in einer Sondersitzung des Kabinetts erfolgen.

London, 21. Juni. Aus Madrid wird berichtet, König Alfons erhielt vom König von England ein «Telegramm, in welchem der König die Hoffnung ausdrückt, daß Spanien seine Absicht, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen, keine Folge geben möge.

Newhork, 21. Juni. Die amerikanischen Einwanderungs­behörden haben 64 von 77 südslawischen Delegierten, die zur Teilnahme am Eucharistischen Kongreß auf derBcrengaria" in Newhork eingetroffen waren, die Erlaubnis zur Weiterreise versagt, weil sie, wie offiziell erklärt wird, nicht davon über­zeugt sind, daß diese Leute tatsächlich nur nach den Bereinigten Staaten gekommen sind, um an dem Eucharistischen Kongreß in Chicago teilzunehmen.

Pariser Stimmen.

Paris, 21. Juni. Das «Ergebnis des Volksentscheids wird in der heutigen Morgenpresse wenig kommentiert. Der links­republikanischeOeuvre" stellt an «die Spitze des Blattes das Wort:Es gibt also noch Republikaner in Deutschland." In diesem «Sinne wird hier die Bedeutung des Volksentscheids auf­gefaßt. DerMattn" schreibt, man würde aus dem Ergebnis der Abstimmung erkennen, wie groß das Kräfteverhältnis zwi­schen Republikanern und Monarchisten sei.

Airs Stadt und Bezirk.

Birkenfeld, 22. Juni. Mit dem heutigen Tage nimmt der Sommer kalendermäßig seinen Anfang. Für alles, was drau­ßen in der Natur im Wachsen, Blühen und Gedeihen sich be­findet, ist sommerliche Witterung dringend von nöten.

Dobel, 22. Juni. Gestern abend brachte der Liederkranz Dobel vor Hotel Funk Herrn Oberamtsrichter Böß aus Stutt­gart, der schon über 20 «Jahre regelmäßig unseren Kurort be­sucht, unter «Leitung seines bewährten Dirigenten Herrn Ober­lehrer Auch, ein gelungenes «Ständchen.

Gauturnfeft des Unteren Schwarzwaldgaus und Fahnenweihe des Turnvereins Obernhaufen.

Obernhausen, 20 . Juni 1926.

Wenn gleich seit Wochen in ganz bedenklicher Weise ein regnerisches Wetter vorherrschte, und das Gauturnsest des 11 nt. Schwarzwaldgaues, das heute in Obernhausen ab­gehalten wurde, zu beeinträchtigen drohte, so hat erfreulicher­weise der Himmel seit gestern seine Schleusen geschlossen. So konnte denn auch der Wettkampf der älteren Turner und eines Teils der Fünfkämpfer gestern nachm. 4 Uhr seinen Anfang nehmen und hat sich flott «abgewickelt. DieAlten" haben zum Teil gute Leistungen zu verzeichnen. Kurz nach 7 Uhr fand eine Kampfrichtersitzung in: Gasthaus zur ,/Sonne" statt. Die Kampfrichter wurden seitens des Gauausschusses durch Gau- Vorstand «Strohmaier nnd seitens des tcchn. Ausschusses durch Gauoberturnwart Großmann aufs herzlichste begrüßt, welche beide dem Wunsche Ausdruck gaben, daß sich ein wirkliches Turnwetter einstellen möge und «hervorhoben, daß sich die Kampfrichter ihrer nicht leichten Aufgabe durch taktvolles Pflichtgefühl bewußt sein mögen. Die Verhandlungen leitete sodann Gauturnwart Gent ein, und es wurden dabei speziell die volkstümlichen Hebungen behandelt und noch einige Zweifel richtiggestellt. Auch die Geräteübungen fanden noch ihre auf­klärende Erledigung. 11m 9 llhr schloß sich ein «Festbankett im Gasthaus zurTraube" an, das voll besetzt war. Eingcleitet wurde dasselbe durch einen sinnvoll abgesaßten und ernst vor­getragenen Prolog durch den Zögling Paul Keller. Hieraus begrüßte Vorstand Vogt «die Erschienenen und besonders den Ganausschuß namens «des TB. Obernhausen. Er gab einen kurzen Rückblick über die Geschichte des Vereins seit dessen Gründung im Juli 1898. Der junge Verein habe manche Klippen zu Überwinder» gehabt und nach «harten Mühen konnte er schon im Jahr 1900 eine Riege auf das Gauturnfest nach Wildberg entsenden. Durch den Weltkrieg habe der Verein 15 Mitglieder zu beklagen, denen er ein treues Andenken «be­wahren wolle. Dem Verein seien nennenswerte Erfolge beschie- den gewesen, er habe somit den Gedanken der Beschaffung einer Fahne Heranreisen lassen. Er schloß mit einem Appell um