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Württemberg-

c-emdorf a. N., 18. Juni. (Das -Ende der Schuld.) Vom watweiler Gericht wurde Kaufmann Joh. Kämmerer von hier ^ n Unterschlagung zu einem Jahr zwei Monaten Gefäng- ZMrurtcilk Er hatte die Zweigstelle der Württ. Sparkasse ^maltet nnd eine große Summe dieser Kasse für sich ver- nnd dabei Einträge entweder unterlassen oder unrichtig armackt Auch die Barvermögen des Militär- und Radfahrer- n-reins deren Kassier er war, sind durch seine Untreue den beiden 'Vereinen verloren gegangen. Kämmerer war Wichtig oeaamen und ist nach vier Wochen in München verhaftet wor­den lieber sein Geschäft ist der Konkurs ausgebrochen. Seine <rrau muÄe in einer Heilanstalt untergebracht werden, der Kinder haben sich Verwandte angenommen.

Heilbronn, 18. Juni. (Seltenes Jagdglück.) Auf der Ge- nieindeiagd Untergruppenbach wurden von den Jagdpächtern -5mmi und Roca an einem Tag vier kapitale Sechserböcke ge-

Daum uud

schossen.

Hattenhofen, OA. Göppingen, 18. Juni. (Häuslicher Streit mit tödlichem Ausgang.) Fritz Liebrich im Höfle hatte am Sonntag abend Streit mit seinem 68jährigen Schwiegervater Friedlich Bausch, gebürtig aus Voll. Im Verlaufe des Strei- O versetzte Liebrich dem alten .Mann einen Stotz mit dem Stiefelabsatz in die Kehlkopsgegend. Nach vier Stunden ver­schied der alte Mann. Am Montag wurde Liebrich verhaftet, später aber wieder auf freien Futz gesetzt. Ob der Schwieger­vater infolge des Schlages gestorben ist, steht nicht endgültig sest. Am Mittwoch fand die Beerdigung statt. Liebrich nahm daran teil und sagte am Grabe:Vater, Vater, ich bin der Mörder!"

Lm, 18. Juni. (Die geprellten Sänger.) Im Gcmeinde- mt wurde mitgeteilt, datz die Wiener Sänger, die jüngst Ulm besucht haben, dm Stadt mit dem Eindruck verließen, daß sie bänglich der Einnahmen bei dem von ihnen veranstalteten Münsterkonzert geprellt worden seien. Oberbürgermeister Dr. Schwammberaer erklärte, daß die Wiener Sänger tatsächlich keinen guten Eindruck mitgenommen hätten. Die Wiener Sän­ger hatten in Ulm zirka ÄIOO Mark Ausgaben. Das von 6000 Personen besuchte Konzert trug ihnen aber nur 1500 Mark ein, weil die Münsterbauverwaltung die Hälfte der Einnahmen für sich beanspruchte und weil die Kasscnverhältnisse sehr schlecht or­ganisiert waren.

Känzelsau, 18. Juni. (Eine Protesitversmnmlung.) Gegen die geplant gewesene Austeilung von Oberämtern findet hier eine Protestversammlung statt. In einem Aufruf heißt es: Die Regierung, die jetzt weiß, woher der Wind weht, hat ja mm wider Erwarten schnell erklärt, daß sie Leine Vorlage zur Aufhebung von 30 Oberämtern einbringen werde. Damit ist jedoch die Gefahr noch nicht behoben, es muß auch den Land­tagsboten und Parteipolitikern aller Richtungen ein für alle­mal klar und deutlich nahegelegt werden, daß sie sich auch um das Wohl und Wehe der Landbevölkerung zu kümmern haben und nicht nm allein für die Interessen der Großstädte La sind. Wir lassen mit unseren Lebens- -und Existenzfragen nicht Schindluder treiben.

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Eine freudige

Ueberraschung

für jeden Besucher bildet das

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des unvergleichlichen Darstellers des

Friedericus Rex".

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Samstag und Sonntag

in der Uniform des .Alte« Aritz"

Persönlich

unserem verehrten Publikum vor.

Gleichsam als Festakt bringen wir zu diesem per­

sönlichen Gastspiel

"Ae Mühle m Llltchnci",

._^er beste Film dieses Heldendarstellers.

Beginn 2 Uhr nachm. (SamStag und Sonntag).

Jugendliche haben Zutritt.

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Samstag, dm IS. Juni 1926.

Baden.

Altschweier Lei Bühl, 17. Juni. Am letzten Samstag wurde hier eine 53jährige Ehefrau beerdigt, die plötzlich gestorben war. Da alsbald Stimmen laut wurden, die dem 57jahrigen Ehe­mann die Schuld an dem Tod seiner Frau beimaßen, wurde die Leiche der Frau am Montag wieder ansgegräben und unter­sucht. Dabei stellte sich heraus, daß sie zwei schwere Schädel- verletzunaen durch Säsiäge erhalten hatte. Ihr Mann, der die Tat im Rausch begangen hatte, wurde daraufhin verhaftet. Im Gefängnis hat er sich nun erhängt.

Hornberg (Schwarzwald), 18. Juni. Gestern abend kurz vor 11 Ahr ist ein mit sieben Personen besetzter Kraftwagen in Hornberg von hinten auf einen Langholzwagcn aufgefahren, wobei ein einzelner weit zurückragender Stamm den Kraft­wagen auf seiner linken Seite vollkommen durchdrang. Bür­germeister Kaufmann von Hornberg, sowie Steinhauermeister Wchrle wurden sofort getötet. Drei weitere Personen wurden leicht verletzt.

Lörrach, 17. Juni. Ein gewisser Franz Schlachter in Lör­rach hatte sich mit Hilfe seines Freundes SchwLmmberger als Kaminfeger verkleidet und angeschwärzt. Es gelang ihm auch in einigen Mlleu, seine Rolle gut durchzuführen und für die angebliche Reinigung der Kamine Geld einzustecken. Das Schöf­fengericht verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis und fei­nen Freund Schwämmbergcr wegen der Helfershelferdienste zu sieben Wochen Gefängnis.

Vermischtes.

Moderne Anstande. Verflossene Woche beging ein Ehepaar wo verschweigt die Geschichte das Hochzeitsfest. Nach dem Gastmahl fehlten dem Wirte, hei dem die Hochzeitsgäste versammelt waren, einige silberne Löffel. Dies gab Veranlas­sung zu einer Haussuchung und in deren Folge feiert der glück­liche Bräutigam die Flitterwochen im Hotel Fix.

Eine Hexengeschtchte. Vor dem Landgericht München kam dieser Tage ein Beleidigungsprozeß zur Verhandlung, der ein krasses, zuweilen aber auch ein ergötzliches Bild des auf dem Lande teilweise noch herrschenden Hexenglaubens gab. In Aham bei Dorfen war der Landwirt Berger und feine Familie mit den drei Brüdern Seisenberger und einer Familie Holzner in Streit geraten. Diese sprengten in dem Ort das Gerücht aus, die Berger ständen mit dem Teufel im Bunde und alles, was an Krankheiten und Biehsterben bei den SeisenLergers vorkomme, gehe auf Hexereien der Bergers zurück. Selbst die Predigt des Pfarrers gegen den Aberglauben brachte die Sei- senbergers nicht von ihrem Vorhaben ob. In erster Instanz wurden sie zu je 100 Mark Geldstrafe verurteilt, die beiden

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84. Jahrgang.

Holzner freigesprochen. In der Berufungsverhandlung blie­ben die Angeklagten fest bei ihrem Glauben, daß die Bergers hexen könnten. Das Urteil lautete gegen zwei der Brüder Seisenberger auf je 200 Mark, gegen den dritten auf 300 Mark uud gegen die beiden Holzner ebenfalls auf je 200 Mark Geld­strafe, bzw. 20 und 30 Tage Gefängnis.

Ländliche Einfalt. Vor einiger Zeit kam eine Bäuerin aus dem Odenwald in die Landeshauptstadt, nm ihren Sohn, der bei der Reichswehr stand, zu besuchen. Bor der Kaserne ange­kommen, wandte sie sich an den Posten:Lieber Herr Soldat, könne Se mer net sage, wo mei Äu is, er soll hier bei dem Militär sei, was do leit." ,-Hier sind keine Buben beim Mili­tär", lautete die Antwort,sondern lauter Männer."Ach Herrje", rief die Bäuerin aus,der Schlingel werd doch net ge­heiert hawe!"

Die deutsche Turnerriege in Amerika vom Präsidenten Coolidge eiMeladen! Nach der begeisterten Aufnahme, die die deutsche Turnerricge in Chikago beim deutschen Tag gesunden hatte, begab sie sich zur Teilnahme am Amerikanischen Bundes­turnfest nach Louisville. Hier nahm sie am Begrüßungsabend in der Amory-Hall teil, der über 15000 Turner und Festgäste vereinigte. Die deutsche Riege stand im Mittelpunkt des Abends und erregte durch ihre hervorragenden Leistungen all­gemeine Aufmerksamkeit und errang verdienten Beifall. Der Vorsitzende der Deutschen Turnerschäst, Dr. Berger, überbrachte die Grüße der deutschen Turner an die amerikanischen. Seine Ausführungen wurden mit großer Begeisterung ausgenommen. Für den Amerikanischen Turnerbund dankte der Vorsitzende, Georg Sechei, den deutschen Türnern für ihre Teilnahme am Bundesturnfest und er knüpfte daran die Hoffnung, daß der Besuch der Riege für die Stärkung des deutschen Gedankens in den Bereinigten Staaten beitragen würde. Erwähnt sei, daß die deutsche Turnerriegc vom Präsidenten der Vereinigten Staaten, Coolidge, telegraphisch eine Einladung erhalten hat, ein Beweis für sie allgemeine Aufmerksamkeit, die das Auftre­ten der deutschen Turnerabordnung in Amerika erweckt hat. Die deutschen Turner nähmen die Einladung an und werden demnächst beim Präsidenten vorsprechen. Als nächste Aufgabe steht Len Turnern die Teilnahme am Bnndesttrrnfest bevor. Hier werden sie auch in den Wettbewerb treten und ihre Kräfte mit den amerikanischen Turnern messen.

Der bekannte und in aller Welt berühmteFridertcus-Rex"- Darsteller Otto Gebühr kommt auf zwei Tage persönlich nach Pforzheim. Der Direktton der Kammer-Lichtspiele ist es urtter Aufwand erheblicher Kosten gelungen, Herrn Otto Gebühr für ein zweitägiges Gastspiel zu verpflichten. In der Uniform des ,Alten Fritz"" wirb Herr Gebühr dem Psorzheimer Publi­kum vorstellen. Nachdem die FilmeFridericus Rex" undDie Mühle von Sanssouci" einen unvergleichlich großen Erfolg zu verbuchen hatten, darf man Wohl damit rechnen, daß ein jeder, der diese Filme gesehen hat, auch gern einmal die Per­sönliche Bekanntschaft mit dem großen Heldendarsteller machen möchte. Herr Gebühr ist zuletzt in Baden-Baden aufgetreten und hatte auch dort wie überall einen großen Erfolg. Ms Film läuft der erst vor kurzem aufgeführte Fox-Film:Die Muhle von Sanssouci' und Herr Gebühr tritt nach dem fünften und letzten Akt vor das Publikum. Es ist zu empfehlen, nach Mög­lichkeit die Nachmittagsvorstellungen zu besuchen, da abends ein großer Andrang zu erwarten ist.

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