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Samstag, dm 17. April 1926.

84. Jahrgang.

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^ Württemberg.

15. April. (Abhaltung von staatlichen Rindvieh- N^ahr IM.) Die staatlichen Bezirksrindviehschauen !8n im Är 1926 abgohalten:. 1. Oberschwäbischen Fleck- ^«verband: in Ehingen, Göppingen, HerdenHerm, Lan- OA Ulm, Münsingen, Ravensburg, Saulgau, Tett- 2. Im Fleckviehzuchtverband des L-chwarz- ""Vki-eii'es- in Ebingen, OA. Balingen, Dornstctter, OA.

't Herrenberg, Horb, Beffendors, OA. Oberndorf, kommen Spaichingen, Rosenseld, LA. Sulz, Tuttlingen. ^^Fränkisch-Hohenloheschen Fleckviehzuchtverband: rn n^gtzbeim Blaufelden, OA. Gerabronn, Gmünd, Hall, Heil- L am Kocher, OA. Neckarsulm, Weinsberg.

4 Ui Fleckviehzuchtverband ldes wurtt. Unterlandes: m Nmcknbcmi, Böblingen, Leonberg, Marbach, Neuenburg, Nürünaen, Schorndorf, Vaihingen a. E. 5. Im wurtt. Braun- v Muchtverband: in Laupheim, Ravensburg, Tettnang, Watd- ^ 6 Mi stuchtverband für Limpurger Vieh: rn Gmund.

LtuttaaN, 16. April. (Spielplan der Württ. Landesthea­ter l Großes Haus: Sonntag, 16. April: Die Meistersinger von Nürnberg (611); Dienstag: Der Zigeunerbaron (7^ bis 10X); Mittwoch: Carmen (7 ^10M ; Donnerstag: Ackilles auf Skyros (7^10); Samstag: Hoffmanus Erzäh­lungen (7^10); Somrtag, 25. April: Die^Fledermans^(7^bis Kleines Ha ^ ^ ".°

M - Kleines L>aus: Sonntag,18. Aprll: Morgenfeier Julius M, (11-4-12^) Ludwig Thoma Drei Einakter (35) - Die tote Tante und andere Begebenheiten (7^10); Mon- tam Drei ernste -Schwänke von Eulenberg (7X>9^); Diens­te' Herodes und Marianne (7^10); Mittwoch: Herodcs und Marianne (7 fl10); Donnerstag: Neidhardt von Gneisen- au 6-10X); Freitag: Das verfemte Lachen (7 fl10); Sams­tag Wallenstein 1. und 2. Teil (710fl); Sonntag, 25. April: Ludwig Thoma Drei Einakter (35) Wallensteins Tod (710/.;) Montag: Der Erbföruster (7 fl bis nach 10). Licdcrhalle: Sonntag, 25. April: 10. Shmphoniekonzert-Haupt- probe (1112fl); Montag, 26. April: 10. Symphoniekonzert (7^g Uhr).

Türrenzimmern, 16. April. (Das Opfer einer Unsitte.) Ein schöner Fuchswallach eines hiesigen Landwirts, den er erst frisch erworben hatte, wurde kupiert. Das wertvolle schöne Tier .bekam hierauf Wundstarrkrampf und ging in scheußlicher Weife ein. Es wäre vielleicht zweckmäßig, wenn der württembergischc Landtag eine Steuer auf kupierte Pferdeschwänze legen würde, die jedes Jahr bezahlt werden müßte. Vielleicht hört dann diese Tierquälerei auf.

Weikershe'm, LA. Mergentheim, 16. April. (Unter den Zug gesprungen.) Ein furchtbarer Unglücksfall ereignete sich auf dem hiesigen Bahnhof. Ein 29 Jahre altes.Fräulein mußte sich vor einigen Wochen in Würzburg einer Ohrenoperation unterziehen, die ordnungsmäßig verlief. Seit einiger Zeit machten sich Anzeichen von Schwermut bei ihm bemerkbar. Es wartete die Einfahrt eines Güterzugs ab und warf sich vor dem Bahnhofgebäude unter den Zug, -der sie furchtbar -ver­stümmelte und unter den Lokomotive etwa 170 Meter schleifte. Sie war sofort tot. Der eigene Vater -bemerkte im letzten Augenblick das Schreckliche, sprang -der Tochter nach wurde ebenfalls von -der Lokomotive erfaßt und auf die Seite ge­schleudert, wo er mit gebrochenem Arm und einer Gehirn­erschütterung liegen bliw.

Vermischtes.

Haigerloch, 16. April. Gegen die vom Oberamt Balingen bei der O.P.D. beantragte Einrichtung eines Reichspostkraft-

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Wagenverkehrs zwischen Haigerloch und Balingen haben die Hohenz. Landesbahn und die Reichsbahndirektron Stuttgart Einspruch erhoben. Die Oberpoftdire-ktion hat nun dem Ober­amt Balingen mitgeteilt, daß sie den Plan der Einrichtung - dieser Krastposten nur dann weiterverfolgen könne, wenn es; gelinge, die Zurücknahme dieser Einsprüche zu erreichen.

Ein unmögliches Verhältnis. Zwei kurze Geschichten, die ein Landwirt ü. Westd. T. Ztg. erzählt, beleuchten hell die lozialen Verhältnisse unserer törichten Zeit: 1. -Ein Mann, der jahrelang als Gutsarbeiter in gehobener Stellung war, ver­ließ ganz ohne Grund während der Rübenernte seine Arbeit, da er in einer Äehmgräberei für eine Ziegelei mehr 'verdiente. Jetzt ist er arbeitslos und erhält jede Woche 18 Mark Arbeits­losenunterstützung. Er hat also einige Wochen lohnendere Ar­beit -gehabt als vorher; jetzt erhält er ohne zu arbeiten mehr Geld, als der Durchschnittsbarlohn eines Landarbeiters be­trägt, außerdem noch Zeit zu gelegentlichen Nebenverdiensten. 2. Eine Frau arbeitete in einer Gärtnerei und hatte einen Wochenlohn von 8 Mark bei fleißiger Arbeit. Jetzt ist sie ar­beitslos und erhält Erwerbslosenunterstützung 9,92 Mark die Woche. Bei einem solchen Verhältnis zwischen Arbeitslohn und Erwerbslosenunterstützung kann die Wirtschaft nie ge­sunden. Es muß deshalb gefordert werden, daß die Rentabi­lität -der Landwirtschaft und der ihr verwandten Betriebe wie­der hergostellt wird, daß die Arbeiter entsprechend entlohnt wer­den können und daß die Erwerbslosenunterstützung in ein nor­males Verhältnis zum Lohnniveau gebracht wird, wie dies z. B. in Schweden der Fall ist. Dort wurde die Arbeitslosigkeit in kürzester Zeit dadurch beseitigt, daß man die Unterstützung auf höchstens des niedrigsten Lohnsatzes für ungelernte Arbeiter festsetzte.

Ein frecher Dieb. Eine Unverfrorenheit sondersgleichen leistete sich ein Dieb in Weißensberg, der bei einem Geschäfts­mann in Schwatzen -von dessen Schweißapparat das Ventil ge­stohlen hatte. Er kratzte die besonderen Merkmale ab und ver­sah das Ventil mit neuem Anstrich. Mit diesem ging er dann zu dem Bestohlenen und bot es ihm zum Kauf an. Fast wäre der Schwindel geglückt. Es kam aber ein Verhör durch die Gen­darmerie dazwischen, wobei der saubere Bursche dann Len Dieb­stahl eingestand.

Eine ganze Familie im Ordensstand. Professor Dr. Bern­hard Barth, Studienrat an der vor kurzem aufgelösten rhei­nischen Ritterakademie Bedburg, ist als Novize in -das Kapuzi- nerlloster Zell a. H. eingetreten. Gleichzeitig hat seine Gattin in Aachen im Kloster der Franziskanerinnen -Len Schleier ge­nommen. Die drei Kinder der Eheleute hatten schon vorher alle den Ordensberuf gewählt. Ein Sohn ist schon seit etwa 20 Jahren Benediktiner im berühmten Kloster Maria Laach, die älteste Tochter ist bereits vor dem Kriege in -den Orden -der Lehrschwestern in Straßburg eingetreten und die jüngste ist Benediktinerin in dem wieder neu erstandenen Benediktiner­kloster in Eibingen bei Rüdesheim.

Fortdauer des Neuköllner Schulstreiks. Der Neuköllner Schulstreik Lauerte auch gestern noch fort. Verhandlungen mit den Elternbeiräten zur Beilegung des Schulstreiks waren bis­her aussichtslos. Die Schulaufsichtsbehörde will nun von der schulpolizeilichen Bestrafung der Eltern sofort Gebrauch ma­chen, falls die Kinder nicht schnellstens wieder die Schule be­suchen sollten.

Vertagung des Prozesses Lützow. lieber -die Verhandlungs­fähigkeit des unter der Anklage zahlreicher Schülermißhand­lungen stehenden Freiherrn v. Lützow ist ein neues Gutachten ergangen, das eine weitere Verschlimmerung in dem Befinden

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des Angeklagten feststellt. Es darf danach als so gut wie sicher angesehen werden, daß der Prozeß verlach wird, wodurch dann alle bisherigen Zeugenvernehmungen später wiederholt werden müßten.

Das Todesurteil gegen vier Mörder bestätigt. Ende vorigen Jahres waren in der Gegend von Küstrin wiederholt verwegene Einbrüche und Diebstähle sowie Raubüberfälle ausgefuhrt worden. Dabei wurden von den Verbrechern drei Menschen ermordet. Das Schwurgericht hatte wegen dieser Mordtaten am 30. Januar 1926 vier Verbrecher wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode verurteilt. Die von den Verurteilten ein­gelegte Revision wurde nunmehr vom zweiten Strafsenat des Reichsgerichts verworfen.

Der Großglockner gehört dem Alpenverein. Zu der Mel­dung, daß ein Herr Weiler in Bochum den Touristen das Be­treten des Großglockncrgebiets in Tirol untersagt habe, wird aus Wien berichtet: Als bekannt wurde, daß Weiler kurz vor Kriegsausbruch das Großglocknergebiet kaufen wolle, erhob sich ein Sturm -der Entrüstung und mit Hilfe einer Sammlung des Deutsch-österrichischen Älpenvereins und sehr namhafter Spenden der Großindustriellen in Villach (Kärnten) wurde das Gebiet angekaust, es gehört also dem Deutsch-österreichischen Alpenverein und nicht dem Herrn Weiler. Dieser erhob Wohl Einspruch, die tirolifche Landesregierung hat -ihm aber nicht stattgegeben. Weiler ist also nicht berechtigt, im Grohglockner- gebiet etwas anzuordnen oder zu verbieten. Der Mpenverein besitzt in dem Gebiet drei Hütten, die auch in diesem Jahr wie bisher den Touristen zur Verfügung stehen.

VomLaufjungen" zur Präsidentin einer Firma. Eine sel­tene Laufbahn machte Fräulein Mary Dublin. Sie begann ihre Laufbahn alsLaufjunge", also als richtiger amerikani­scherOffice-Boy", bei der Brooklyn Gas-Company und hat cs nun durch ihre Tüchtigkeit so weit gebracht, daß sie vor eini­gen Tagen zur Präsidentin dieser großen Aktiengesellschaft ge­wählt wurde. Sie wurde die Itachfolgerin des bekannten Großindustriellen Frank Hunton, der vor einigen Tagen seine Aemter niederlegte. Die nunmehrige Präsidentin ist im Jahre 1894 alsLaufjunge" in die Gasgesellschaft eingetreten und hat sich Lurch Tüchtigkeit und Selbstbildung soweit emporgearbei­tet, daß sie bereits im Jahre 1900 einen wichtigen Buchhalter- Posten einnahm. Damals erst wurde der nunmehr zurückgetre­tene Frank Hunton auf sie aufmerksam und berief sie in seine nähere Umgebung, La sie bisher nur in einer Zweigfirma in Conny Island beschäftigt war. Schon im Dezember 1924 wurde sie von der Direktion wegen ihrer großen Verdienste um die Firma zur Vizepräsidentin ernannt, ein Amt, das bisher auch in Amerika für Frauen unaewöhnlich war. Man sandte sie nach Europa, u. a. auch nach Berlin, wo sie ähnliche Einrichtungen studierte und mit großen ReformPlänen in Amerika wieder ein­traf. Nachdem sie sich als Vizepräsidenten bewährt hatte, er­hielt sie jetzt die Stellung als erste Präsidentin. Mit ihr zu­gleich wurden noch mehrere andere Damen in den Beamteustab gewählt, und zwar wurde der Schatzmeister und der Hilfsschatz­meister aus Len weiblichen Angestellten ernannt. Offenbar hat die -Firma großes Glück mit ihren weiblichen Hilfskräften.

Der heutigen Auflage liegen zwei Sonderbeilagen bei betr. Adagio-Zigaretten der Orientalische Tabak- und Zi­garettenfabrikPenirZe", Dresden und Flugblatt des Landes­verbands der Wirte Württembergs betr. das Gemeindebestim­mungsrecht, in einem Teil -derselben eine solche des Bezirks- Konsumvereins.

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59. Fortsetzung. (Nachsruck verboten.)

l-,. »Stehst du, Hans-Georg, es ist alles nicht so tvie es im ersten Schreck aussieht," sagt« sie » lieben, mütterlich tröstenden Art. .Nun will ^ gehen, Hans-Georg. Ich will meine Sache« packen, morgen früh möchte ich reisen," fügte sie leise hinzu. .Morgen schon?"

und Es mntz schnell geschehen." sagte sie sepund

Er strich sich über die Stirn.

Hohensteins^ ^ Leben trage« sern von

unn'^^Erde immer zurückdenken an schöne Taq« 2 °.Erde beten, daß du glücklich wirst - und dich in rmeden mrt Traute zusammensindest."

«m finsterer Ausdruck trat in sein Gesteht.

»Nein das wird nicht geschehen."

Sie hob flehend die Hände.

w.nn'^^Eorg, Traute wird anders zu dir sei«, hen inb Latz mich noch einmal zu ihr ge-

dir l>-Ä st* bitten, daß sie ein anderes Leben mit dnftrhen*" ' ^ möchte ihr so gern Helsen, »ich zu

-euen^öÄ»«,^, du würdest dich «ne« »Attttunge«, r°2r aussetze«. Trant, ist di. «ht.

Du sollet *** H»stm»«gslos., yatt für mich,

viitzte" »EiV«t«s Wort «H, gön»«. Ach ringstr ««schäh«. wenn st« dir «och di,

will rvsitgi«. Latz all« gehe«, wi, «

Seme letzte» A»rt, schlug», i« WeichhM u«.

'"st »l»tiS »nd zuversichtlich in schM »«gm.

.Wir tragen beide, was das Schicksal uns auser- legt sei ruhig meinetwegen."

Er nahm ihre Hand fest in die sein«. Dabei sah er ihr tief und ernst in die Augen.

^Venn ich nicht ohne Zeugen Abschied nehme« tan« von dir laß es mich jetzt tu». Leb wohl, Lori meine Lori meine"

Ihr« Hand zitterte in der seinen.

.Leb wohl, Hans-Georg!" kam Mk beberw von ihren Lippen.

Er »ttz sie plötzlich an sich, nicht mehr Herr über sich, und wollte ihren Mund küssen. Aber ihr erschrak, kener Blick bändigte ihn. Sein« Lippen berührten nur ihre Stirn und ihre Augen.

»Leb wohl meine Lori leb wohl!"

.Gott mit dir, Hans-Georg," flüsterte sie mit zuk. kenden Lippen.

Dann riß sie sich los aus seinen Armen, die sich nicht lösen wollten von ihr. Und ohne sich noch ein­mal ««zusehe», eilte sie hinaus.

Er sah ihr »ach dann siel er stöhnend in eine« Sessel »nd schlug di, Hände vor das zuckende Gesicht.

^ior blind«, Tor!" preßte er in grimme« Schmerz zwischen den Zähne» hervor.

AlS HanS-Georg am Abend desselben Tages »u das Speisezimmer trat, war Tram« bereits anwesend. Er begrüßte sie des Dieners Wege« wie sonst.

Als sie sich dann allein am Tisch gegenüber sahen, sagt« er formell.

.Lori verläßt «orao» früh, Hohenstein. Ich hoss, und wünsch«, da- du dich der Dionerschasi weg« o«d> ziell i« hiislich«. Weis» von ihr verabschiedet."

Es zuckt« wie Trotz nur ihre» Mund. Ad« die Genugtuung, da- Tort ihr »eich« »ntzt«, «acht, sie

gefügtem, «« so« geschch«. Won» du «» wünschest, kann «ei», Mutter sie hi« adhol«^ damit all« Auh sall,«»e vermiede» wird," sagte sie.

Sr hatte dis jetzt aus sckuml TAtar hBradgosehL». Nun hob er den Blick.

,Dn bist i« Irrtum. Lori geht nicht «ach Laut. Witz."

Sie richtete sich überrascht aus.

.Nicht nach Lankwitz? Wo soll sie denn so schnell Aufnahme finden?"

^vei Exzellenz Robbingen."

Traute war sehr unangenehm berührt. Es patzte ihr durchaus nicht, daß Lori im Haus« der vornehmen alten Dame Aufnahme fand.

^Zft es denn sicher, daß deine Tante fi« ohne wei- teres ausnehmen wird? Natürlich kann sich das doch nur um kurze Zeit handeln?"

Seine Augen leuchteten ans.

.Du irrst wieder, Lori, bleibt fiir immer bei Tante Maria. Diese hat schon seit Loris Kindertagen ge- wünscht, sie bei sich haben zu dürfen, und freut sich sehr, daß Lori nun zu ihr kommt. Schon seit meines Vaters Tode ist es zwischen Lori und Tante Maria be­schlossene Sache, daß Lori Hohenstein verläßt und bei Tante Maria lebe« wird."

Traute nagte an ihren Lippen. Wieder stieg der Hatz gegen Lori in ihr auf. Sollte es ihr nie gelin­gen, über dieses Geschöpf zu triumphieren? Eie selbst hatte sich so bemüht, sich die Gunst von Exzellenz Rob­bingen z« erobern. Ts war ihr nicht gelungen, die alte Dame war zurückhaltend geblieben. Lori aber sollte liebevolle Aufnahme finden in ihrem Hanse? Traute hatte schosst, im Winter von Sxzttlruz Robdin- gem ans «inige Woche» «ingelade» zu werden; sie hatte damit gerechnet, da- sich das jedes Jahr wiederholen würde. Im Geiste hatte ft« schon in d« eleganten Welt Triumphe gefeiert. Di, Hoffnung war nn» zerstört. Lori würde Tante Maria »alürltch gegen ste beeinflus­sen Traute benrteiit» di« wenschen «ach sich selbst und a«-erdnu ging »s doch nicht an, da- sie mit Lori wieder «Mer einem Dach« wohnte, nachdem sie ihr hier die Tür gewiesen. Trante ärgerte sich, da- sie sich hatte hin»ei-e« lasse». Hätte sie »och Geduld gehabt, dann wäre Lott do» selbst gegangen.

(Fortsetzung folgt.)