Verantwortlichkeit in ein neues Licht gerückt habe. Die Vertagung des Prozesses ist wesentlich durch den Eindruck -der Besichtigung der Unglücksstätte herbeigeführt worden. Der Gerichtshof mußte sich davon überzeugen, daß die Sicherungen und Weichenonlagien an der Stelle, wo im vergangenen Jahr der Zusammenstoß der Schnellzüge sich ereignete, durchaus nicht Len Anforderungen eines modernen Verkehrs entsprechen. Dies wird auch in den beiden von der Verteidigung vorgelegten Gutachten bestätigt. Es ergab sich somit für die Staatsanwaltschaft die Notwendigkeit, ihr Anklagematerial nach dieser Richtung hin zu ergänzen, was natürlich für die schweizerischen Bundesbahnen keineswegs eine Annehmlichkeit bedeutet.
Griechenlands Entschädigungsansprüche.
Athen, 24. Nov. Die griechische Regierung ließ der Völker
bundskommission die Ausstellung der von Griechenland im Zusammenhang mit dem griechisch-bulgarischen Zwischenfall verlangten Entschädigungen nach Sofia übermitteln. Griechenland verlangt ca. 30 Millionen Drachmen für die Familien des Offiziers und der 19 Soldaten, die getötet wurden, sowie für Kur- kosteu der Verwunderten und ähnliche Kosten, außerdem 20 Millionen für die militärischen Aufwendungen.
Die Geschichte von der deutschen Leichenverwertungsfabrik vor dem Unterhaus.
London, 24. Nov. Im Unterhaus fragte Kenworthy den Kriegsminister, wie das Gerücht über die Leichenverwertungsfabrik während Les Krieges entstanden sei und bis zu welchem Grade es damals vom Kriegsamt akzeptiert wurde. — Kriegsminister Worthington Evans gab eine Uebersicht über die An
gelegenheit und erwähnte dabei, daß auch ein deutsches Wörtet buch und deutsche anatomische Bücher damals als Beleg an geführt wurden, daß Las Wort Kadaver auch „mensM^ Leiche" bedeute. Er fuhr fort: Auf das damals Vorlie2 Material hin schien das Kriogsamt keinen Grund zu sechs die Mitteilung für unwahr zu halten. — Auf eine weitere Ans frage Kenworthys sagte der Kriogsminister, er glaube nW daß irgendwelchem öffentlichen Interesse durch neue AnfraÄ über diese Geschichte gedient werde. — Kenworthy fragte, ob -Ä der Kriegsminister nicht für wünschenswert erachte, im HiM auf Locarno usw. jetzt zuzugeben, daß die Geschichte unwahr i-i — Evans antwortete, er befasse sich nur mit der Informativ» die damals den: Kriegsamt Vorgelegen habe. Die Tatsache ch seitdem nichts bekannt geworden sei, was das Material h kräftige, ändere natürlich das Aussehen der Sache.
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