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Freitag, den 6. November 1925.

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Deutschland

Der Gräberbesuch im Elsaß.

Köln, 4. Nov. Auch in diesem Jahre haben zahlreiche Deutsche von der Erlaubnis der französischen Regierung Ge­brauch gemacht, sich über Allerheiligen vier Tage zum Besuch von Nerwandten-Gräbern im Elsaß aufhalten zu dürfen. Je­doch blieb die Zahl der Deutschen hinter dem letztjährigen Be­such zurück, was man daraus zurückführt, daß die Ermäßigung der Gebühren auf zwei Mark zu spät bekannt wurde. Nach Mitteilung elsäfsischer Blätter Passierten am Freitag und «Samstag etwa 5000 Deutsche die Rheinbrücke bei Kehl nach Straßburg und etwa 700 die Rheinbrücke bei Breisach. Uebri- gens hatte in diesem Jahre die deutsche Behörde denjenigen Elsässern, die Verwandten-Gräber aus deutschem Staatsgebiet haben, die gleichen Vergünstigungen und die gleiche Gebühren­ermäßigung gewährt. Offenbar, um die Elsässer von derartigen Besuchen in Deutschland für die Zukunft abzuschrecken, wird von interessierter französischer 'Sette die Meldung verbreitet: Während -die französische Behörde die von Len Deutschen «ns Elsaß mitgebrachten Kränze zollfrei hereinließ, hätte die deut­sche Zollbehörde 4ch0 Mark Zoll für die aus Frankreich mitge- brachten Kränze erhoben. Viele Elsässer seien hierüber so sehr erbost gewesen, -daß sie es vorzogen, die mitgebrachten Kränze in den Rhein zu Wersen. Die deutschen amtlichen Stellen, die es angeht, 'werden gut tun, die Teudeuzmeldung bald zu wider­legen.

Die Wirtschaftspartei zur Krise.

Berlin, 4. Nov. In Fortsetzung der gestrigen Besprechun­gen mit Vertretern des Zentrums, der Deutschen Volkspartei und der Bayerischen Volkspartei empfing der Reichskanzler heute vormittag als Vertreter der Wirtschaftlichen Vereinigung die Abgeordneten Hampe und Mollath. Das Ergebnis der Be­sprechung war, Laß die Vertreter der Wirtschaftlichen Vereini­gung dem Reichskanzelr mitteilten, sie schlössen sich dem gestern verlautbarten Standpunkt der drei gestern durch ihre Vertrau­ensmänner in der Regierung vertretenen Parteien an. Heute werden, wie die Blätter Hören, orientierende Aussprachen zwi­schen dem Reichskanzler und Vertretern der Demokraten, Deutschnationalen -und Sozialdemokraten aügehalten.

Paris, 5. Nov. Im Zusammenhang mit der Abstimmung über 'das Vertrauensvotum für Painlevh sind vier führende französische Sozialisten aus der politischen Kommission der Par­tei ausgetreten. Die Nachricht, daß Md ei Krim um Frie­den gebeten hat, wird in einer Meldung aus Rabat dementiert.

London, 5. Nov. Die endgültigen Ergebnisse der Londoner Gemeinderatswahlen sind: Bürgerliche 1002, Arbeiterpartei 364 Sitze. Die bürgerlichen Parteien haben 77 Mandate ver­loren, während die Arbeiterpartei dieselbe Anzahl Mandate und vier neugoschaffene Mandate gewonnen haben.

Ergötzliches aus Elsaß-Lothringen.

Das Straßburger Blatt zur Verfechtung der elsaß-lothrin­gischen Volksrechte, dieZukunft", veröffentlicht in den letzten Nummern die Listen der eingogangenen Geldspenden; die Be­gleitschreiben sind äußerst interessant. Man liest La:Einer, der es schon lange satt hat, dreimal soviel Steuern zu bezahlen, wie die im Innern von Frankreich."Ein Beamter, der sich die Egalith anders vorgestellt hat."Ein Interessierter, dessen Frau an den Folgen der Internierung gestorben ist." Von einem, wu sich die Werte, egalste und fraternite nundebickel annersch vurgestellt hat."Ein Abonnent, der die Spitzelwirtschaft der einen und unteilbaren Republik ver­abscheut."Einige Bitscherländer Dickschädel."Von einem elsässischen Lehrer, der es überdrüssig ist- Werkzeug zur geistigen Unterdrückung des Elsasses zu sein."Von einem enttäuschten Altpensionär."Ein Elsässer, -der mit Leib und Seele an sei­ner Heimat und Muttersprache hält."Ein schwergetäuschter, waschechter Lothringer."Ein Elsässer, der von einer Be­freiung noch nichts 'gemerkt 'hat und 'das Treiben gewisser Be­freier satt hat."Einer, 'der durch die Befreier um seine Heimat gekommen ist."Katholik und Protestant für das teure Elsaß-Land."Ein elsäfsischer Geschäftsmann, der überbefreit ist."Einer, der 1870 bei der Belagerung von Straßburg und 1919 durch die Commission de triage verletzt wurde."Ein Beamter, der unter der botte allemande nie so beleidigt worden ist, Wie unter der Liberth."E Lothringer Bur, wo die Brief von sine Kinner nimmt läse kann." Der Letztere, derLothringer Bur", spielt darauf an, daß seine Kinder ihm, der kein französisch kann, auch französisch schrei­ben, weil sie nicht mehr genug deutsch können. Diese Stimmen aus 'dem Volke bedürfen keiner langen Bemerkung, sie sprechen für sich. Sie illustrieren treffend die heutige Lage in Elsaß- Lothringen.

Das unschuldige Frankreich.

Der französische General Sarrail, der Kommandierende der Franzosen, hat nun endlich einen Bericht über das verbreche­rische Treiben 'der 'Franzosen in Damaskus geliefert. Natür­lich bestreitet der General jede Schuld an der Beschießung von Damaskus. An allem seien die Aufständischen Schuld. Die französische Artillerie habe nur Häuser beschossen, die von den Aufständischen schon in Brand 'gesteckt worden 'seien.

Anerkennung Rizar Khans durch England.

Havas meldet aus Teheran: Die englische Regierung hat den neuen Herrscher von Persien, König Pachlaewi, anerkannt. Echo de Paris" schlecht hierzu: Die Schnelligkeit, mit der sich die englische Regierung zu diesem Schritt entschlossen hat, beweist, 'daß die Vermutung richtig ist, nach der Rizar Khan mit Unterstützung Englands den Staatsstreich vollzogen hat. Das Einverständnis Rizar Khans mit England ist insofern unbe­

greiflich, als der neue Schah von Persien im Rufe eines Agen­ten der Bolschewisten stand.

Englische Stimmen zur Locarno-Krise.

London, 5. Nov. In hiesigen Politischen Kreisen fürchtet man, ,daß das verwickelte Spiel der deutschen Reichstagsparteien mit dem Locarno-Vertrag zu einer Gefahr für den Weltfrie­den .werden könnte. Die Möglichkeit eines Rücktritts Hinden- burgs erregt hier Besorgnis. Der Berliner Korrespondent des Daily Telegraph" meldet, er erfahre von maßgebender Seite, daß die durch den Austritt der Konservativen aus dem Kabinett geschaffene Lage bei den verantwortlichen Staatsmännern Be­unruhigung hervorgerufen Habe. Die führenden Persönlich­keiten fürchteten, daß infolge von allgenieinen Neuwahlen ein dem Locarno-Pakt noch ungünstiger gesinnter Reichstag zu­stande kommen würde, als er jetzt bestehe. Deshalb sei das Reichskabinett einer Neichstagsauflösung wenig geneigt, bevor nicht jedwede andere Möglichkeit erschöpft -sei. Die verantwort­licher! Staatsmänner dächten kaum noch ernstlich an ein Um­schwenken der Konservativen. Bei Erörterung einer Neuschaffung der Großen Koalition erkenne man jetzt, daß Hindenburg ein Faktor sei, der nicht ignoriert werden könne. Luther 'habe das volle Vertrauen Hindenburgs gewonnen, aber man zweifle ernst­lich, ob der greise Feldmarschall sich dazu entschließen könnte, mit ausgesprochen demokratisch gefärbten Parteileuten zusam­menzuarbeiten. Hindenburg werde mit Briefen überflutet, er solle das Locarno-Abkommen vernichten und solle keine Sozial­demokraten im Kabinett dulden. Stresemann habe aber zwei Pläne ausgearbeitet, die er mit den Sozialdemokraten be­sprechen wolle. Er hoffe. Laß einer -davon angenommen werde. Der erste ist der, daß die Sozialisten im Reiche ein Kabinett, gestützt auf Volkspartei, Deutschdemokraten, Zentrum und Baye­rische Volkspartei unterstützen sollen. Der zweite Plan ist ein verschleiertes großes Koalitionskabinett", in dem die Parteien nur je ein Portefeuille -erhalten würden, während die übrigen Portefeuilles an parteiloseFachleute" zu vergeben wären.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung»

Neuenbürg, 3. Nov. Einen reichhaltigen Stoff hatte die am Samstag nachmittag im Rathaussaal stattgehabte Sitzung des Ausschusses der Allgemeinen Ortskran­kenkasse zu erledigen. Hiezu war auch der Vorstand einge­laden. Nach kurzen Begrüßungsworten durch die Vorsitzenden des Ausschusses und des Vorstandes, die Herren Miedl und Heinzelmann, welche dem Wunsche Ausdruck gaben, daß die Verhandlungen in sozialen: Geiste zum Wöhle der Kasse und der Versicherten geführt werden möchten, nahm zur Er­stattung der Jahresrechnung von 1924 Verwalter Do-b ernek das Wort. In allgemeinen Ausführungen bemerkte er, daß Las Jahr 1924 im Zeichen des Aufbaus dessen stand, was die In­flation zerstörte. Nicht vergessen seien die Tage, in denen die Kasse beinahe gezwungen war, ihre Tätigkeit einzustellen. Die Notwendigkeit des Bestehens einer sozialen Fürsorge sei unbe­stritten; die Sozialversicherung habe ihren hohen -Wert erwie­sen, sie dürfe nicht zerstört werden. Nur ein gesunder Arbeiter­stand könne eine gute Arbeit 'bewirken. Redner erwähnte die durchaus ungerechtfertigten Angriffe sowohl der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer und aus der Wirtschaft. Er wies auf die Konkurrenz der Ersatz-Kassen hin, die Bestrebungen aus Errichtung von Berufskassen seien energisch zu be­kämpfen. Die Frage der Aerzte sei wieder akut; sie ver­langen im Zeitalter des Preisabbaus eine 25prozentige Er­höhung ihrer Bezüge, wodurch die Wirtschaft um weitere 60 bis 80 Millionen Mark belastet würde. Grundsätzlich seien die Krankenkassen damit einverstanden, daß die Aerzte richtig honoriert -werden. Mögen sich alle, Versicherte wie Aerzte, von dem Gedanken leiten lassen,Die Notwendigkeit muß der Grund, aber auch die Grenze der Krankenbehandlung sein." Wie die gesamten Lebenshaltungskosten so steigen auch die Auslagen der Kasse. Dafür die Verwaltung verantwortlich machen sei ungerecht. Möge es gelingen, die Sozialversiche­rung, besonders aber die Krankenversicherung vor dem Zu­sammenbruch zu bewahren, sie auszubauen zum Heil und Segen der arbeitenden Bevölkerung, der Wirtschaft und damit zum Besten unseres deutschen Vaterlandes. In diesem Sinne mögen die Verhandlungen geleitet sein unter Hintanstellung aller Einzelwünsche. Zum Rechenschaftsbericht für 1924 bemerkte der Vortragende, daß die Geschäfte und der Ausgabenkreis ge­genüber 1914 sich -bedeutend vermehrten durch gesetzliche Be­stimmungen, was die Anstellung einer entsprechenden Zahl von Beamten nötig machte. 6,99 Prozent betragen die persönlichen Verwaltungskosten und keine 70 Prozent, wie in der Oeffent- lichkeit und im Landtag gesagt worden sei. Die Verhältnisse -sind im Bezirk Neuenbürg günstiger als bei anderen Kassen des Landes. Vier Angestellte wurden aus -den Diensten der Kasse entlassen, 20 000 An- und Abmeldungen waren zu verarbeiten. Festzustellen sei, daß die Durchschnittsdauer eines Krankheits­falles 1924 an Umfang z-ugenommen habe, 1925 habe -die Zahl der Krankheitsfälle und das Krankengeld die Zahlen gegenüber 1924 überschritten. Die Vermögenszunahme in 1924 be­trug 93 000 Mark, -der Ueberschuß wurde teils für das Erho­lungsheim in Baden-Baden, teils zur Ansammlung der gesetz­lichen Rücklage, teils für laufende Ausgaben verwendet. Das Ergebnis von 1925 werde voraussichtlich nicht so günstig wie 1924 sein. In der Aussprache wurde im allgemeinen gegen den Rechenschaftsbericht nichts eingewendet, dagegen dessen späte Vorlage bemängelt. Sobald die Verhältnisse es erlauben, solle das Krankengeld von 50 auf 60 Prozent des Grundlohncs -er­höht werden, -gegenüber der Forderung der Aerzte. um 25 Proz. Erhöhung sei diese Forderung gerechtfertigt. Verwalter Do- Lernek begründete -die späte Vorlage des Rechenschaftsberichts mit der Wegnahme eines Angestellten, wodurch Kassier Hart­mann allein war, nur im Wege der Ueberzeitarbeit konnte die

Arbeit bewältigt werden. Bezügl. der Erhöhung des Kran­kengeldes wies er 'darauf hin, daß bei der Ortskrankenkasse Kran­geld -vom ersten Krankheitstage ab gewährt werde. Man sei dauernd damit beschäftigt, zu erwägen, das Krankengeld zu erhöhen, die heutige Wirtschaftslage gestatte dies aber nicht. Zudem stehe man vor den Wintermonaten, wo erfahrungs­mäßig die Kasse mehr in Anspruch genommen werde. Mit dieser starken Belastung gehe Hand in Hand ein Rückgang der Mitgliederzahl. Die Rücklage von 1924 sei bereits aufgebraucht, aus diesen Gründen könne er einer Erhöhung des Krankengel­des, die eine Erhöhung der Beiträge im Gefolge hätte, zur Zeit nicht das Wort roden. Man habe die Beiträge zu rasch abgebaut und -dürfe keine falsche Finanzpolitik treiben. So­bald die Kasse im Besitze der Mittel sei und die Wirtschaftslage es gestatte, -werde der Erhöhung des Krankengeldes Rechnung getragen. Dem Vorstand wurde hieraus -Entlastung erteilt. Die von: Kassenvorstand beantragte Aenderung der Kassen­satzung wurde nach kurzer Aussprache und Erläuterung Lurch Verwalter Dobernek einstimmig genehmigt. Die Aenderungen treten ab 1. November 1925 in Kraft. Wetter erklärte sich der Ausschuß mit der Aenderung der Dienstordnung, die keine prin­zipielle Bedeutung hat, sowie mit der Ausstellung einer Kran­kenordnung einverstanden. Von letzterer sollen 1000 Exem­plare zum Preis von 58 Mk. von Stuttgart bezogen werden zum Auflegen im Schalterraum zwecks Abgabe an die Ver­sicherten.

Heber Las vor etwa einem Jahr von den drei Allgemeinen Ortskrankenkassen Calw, Nagold und Neuenbürg erworbene Er­holungsheimKorbmattfelsenhof" in Baden-Baden gab Ver­walter Doberne k einen Rückblick. Das Heim war sowohl aus den Kreisen der Versicherten wie von fremden Kassen gut besucht. Der Name Baden-Baden habe eine große Zugkraft. Es war ein -glücklicher Gedanke, das Heim zu erwerben, weil die Heilquellen Baden-Badens durch -günstige Vereinbarungen auch der minderbemittelten Bevölkerung zugute kommen. Entgegen den Erwartungen war der Andrang aus dem Bezirk Neuenbürg weniger stark gegenüber Calw, das die meisten Mitglieder sandte. Der Andrang war im Sommer so groß, -daß 18 'Betten in der Nachbarschaft untergebracht werden mußten. Eine Reihe von Kassen habe sog. Festbetten gemietet, so -daß -schon von vorn­herein eine Garantie gegeben sei. Auch von Privaten war das Haus gut besucht (etwa -ein Fünftel der Besucher). Die Wirt­schaft war gut frequentiert, weniger die Gartenwirtschaft infolge des ungünstigen Wetters. Eine schätzungsweise Bilanz auf 30- September 1925 ergebe, >daß 'die Kassen in der Lage sind, die Schuldzinsen zu bezahlen, weiter könne das Kapital, welches die drei Kassen in das Unternehmen steckten, zu 56 Prozent Verzinst werden. Für die kommenden Jahre werde ein Ueber­schuß erwartet, der es ermögliche, eine außerordentliche Schul­dentilgung vorzunehmen. Der Gesamtaufwand bis heute be­trage 220 000 Mk., rund 100 000 Mk. wurden für bauliche Ver­besserungen und Anschaffungen verwendet. Dadurch, daß man diese bald vornahm, habe man Geld gespart, denn heute sei alles bedeutend teurer. Es war klar, daß die drei Kassen nicht in der Lage waren, diese Beträge von -sich aus aufzubringen, durch befreundete Kassen wurden die Mittel zur Verfügung gestellt. Uni richtig wirtschaften zu können, wurde ein Schul­dentilgungsplan ausgestellt, nach welchem in fünf Jahren Las Heim völlig schuldenfrei sein werde. Die vorbemerkten Ver­besserungsarbeiten und Neubeschaffungen waren im Interesse der Belegung des Hauses nötig. Neben verschiedenen Arbeiten ist die Einrichtung einer Warmwasserheizung erforderlich.

Eine längere Aussprache zeitigte die Beratung der Satzun­gen des Kassenverbandes im Bezirk der Versicherungsämter Ealw, Nagold, Neuenbürg, die mit einem Zusatz, welcher die Mitwirkung -des Ausschusses wahrt, schließlich von der Ver­sammlung gutgeheißen, wurden. Für etwa später notwendig werdende Kaufabschlüsse wurden aus dem Ausschuß zugewählt die Mitglieder Bechtle (Wildbad) und Proß (Calmbach). Nach­dem noch der Versammlung Kenntnis gegeben wurde von der Verlängerung der Amtsüauer des Vorstandes und Ausschusses bis 31. Dezember 1926, sowie weiteren Wünschen aus einem kleineren Kreis der Versicherten in widerruflicher Weise Ge­währung zugesagt 'wurde, gab -der Vorsitzende des Vorstandes, Fr. Heinzelmann, seiner Freude über die in wirklich sachlicher Form geführten Beratungen Ausdruck; er wünschte. Laß -die gefaßten Beschlüsse zum Wohle der Kasse wie der Versicherten sich auswirken möchten. In demselben Sinne äußerte sich Vor­sitzender Miedl, der weiterhin Verwalter Dobernek für seine Tätigkeit und die erstatteten Berichte unter Zustimmung der Versammlung dankte, worauf nach dreistündiger Beratung die Versammlung geschlossen wurde.

(Wetterbericht.) Die Depression im Nordwesten ist östlich weitergowandert, Loch kündigt sich vom Atlantischen Ozean bereits ein neuer Luftwirbel an. Unter Liesen Um­ständen ist für Samstag und Sonntag unbeständiges, nach zeit­weiliger Aufheiterung jedoch wieder vielfach bedecktes und teil­weise regnerisches Wetter zu erwarten.

Calmbach, 4. Nov. (Eingesandt!) Am letzten Sonntag fand die jährliche Generalversammlung des Kon­sumvereins im Ankersaale statt. Die Propaganda des Vereins hat -sich -gelohnt, der Saal war stark besetzt, wozu na­mentlich auch die Warcnausstellung wesentlich -beigetragen haben mag. Die Versammlung wurde vom Vorsitzenden des Aussichts­rates, Gemcinderat Christian Kübler, eröffnet, der die Er­schienenen herzlich willkommen hieß und die Tagesordnung be­kannt gab. Dann folgten die üblichen Berichte: Der Ge­schäfts- und Jahresbericht von dem Geschäftsführer Karl O ß - mann, der Kassenbericht von Gemeinderat Treiber, der Kontrollebericht von Gemeinderat Dürr. Zuletzt wurde noch von Adolf Rittmann über die Verbandsrevision vom 2l. September 1925 berichtet, -die ein Aussteigen des Vereins kon-