lassen und keinerlei Schwindelinserate künftighin mehr aufneh­men werden."

Vereiteltes Verbrechen. Vor einigen Tagen entdeckte der Wärter der ^chwerspatgrübe Gewerkschaft August in Leutnitz bei Rudolstadt auf seinem Kontrollgang im Haupt fahr schüft zwei Kisten mit insgesamt 60 Rollen Dynamit, die durch zwei bereits brennende Zündschnüre zur Entladung gebracht werden sollten. Es gelang dem Wärter, die Zündschnüre abzureißen und zu vernichten. Jetzt ist es gelungen, den Täter in der Person des dort schon jahrelang beschäftigten Fahrstuhlführers KemPner festzustellen und zu verhaften.

Bluttat eines Seeoffiziers. Der erste Offizier des Dampfers Melitta" der Canadian Pacific Railway C. U., der im Hafen von Antwerpen lag, lobte seit einiger Zeit im Streit mit dem Kapitän und mehreren Kameraden. Von einem Ausflug in die Stadt zurückkehrend, begab sich der erste Offizier in die Kabine des Kapitäns, weckte ihn auf und erklärte ihm, er müsse ster­ben und schoß ihn nieder. Der Zahlmeister entging nur durch einen Zufall dem gleichen Schicksal, während zwei andere Ka-, meraden schwer verwundet wurden. Das Schiff verließ heute früh mit dem verhafteten Offizier den Hafen mit Kurs nach London.

Handel and Derkebr

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Börse. Die Börse stand zu Begin der Woche ganz im Zeichen der raschen Beendigung der Konferenz von Locarno. Man gab sich der Erwartung hin, daß die günstigen politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Vertrages bald in Er­scheinung treten werden. An der Börse setzte sich daher eine allgemeine Befestigung durch, die vor allem die Montanwerte ergriff. Aus dem Ausland, namentlich aus der Schweiz und aus Holland, die nach dem Konferenzausgang stärkeres Inter­esse für deutsche Jndustriepapiere zeigten, lagen verschiedene Kaufaufträge vor. Zum erstenmal nach langer Zeit stellte sich auch das Publikum als Käufer ein, wenn auch dessen Aufträge sich in engstem Rahmen hielten. Mit Macht setzte die Speku­lation mit Käufen ein. Da angesichts der günstigeren Politi­schen Lage die Effektenbesitzer aber mit der Herausgabe der Aktien zurückhielten, stiegen die Kurse rasch an. Aber schon gegen Mitte der Woche setzte sich nach dieser anfänglichen star­ken Befestigung eine gedrückte Stimmung durch und die Kurse gingen wieder zurück. Nach dem ersten Taumel überlegte man sich doch, daß die Abmachungen ja noch keineswegs endgültig

und verschiedene Widerstände noch zu überwinden sind. Die in­zwischen erfolgte Ablehnung der Dentschnationalen, der stärk­sten Regierungspartei, läßt die Gefahr einer innerpolitischen Krise entstehen. Solange nicht die Frage der Rückwirkungen des Vertrages auf die Besetzung des Rheinlandes und die Räu­mung der Kölner Zone geregelt ist, ist eine Annahme des Ver­trages durch Deutschland zweifelhaft. Unter diesem Eindruck blieben die Publikumskäufe ganz aus und das Ausland zog sich wieder zurück.

Geldmarkt. Die letzte Woche brachte eine weitere Ent­spannung am Geldmarkt. Bei Tagesgeld ist ein Ueberangebot vorhanden, das weiter besteht, nachdem die Geschäftsbelebung an der Börse nur kurz angehalten hatte und die Anforderungen an den Börseugeldmarkt damit zurückgegangen waren. Der neueste Ausweis der Reichsbank zeigt eine weitere Entlastung, während der Ausweis der Reichsfinanzen für den Monat Sep­tember einen Zuschußbedarf von 93,9 Millionen Mark gegen­über 45 9 Millionen Mark im August aufweist. Ein endgültiges Bild über die Lage der Reichsfinanzen kann man sich aber erst nach Bekanntgabe des Oktoberabschlusses machen, da die Steuer­reform den Eingang der Steuern anders verteilt hat, so daß nur noch eine Vierteljahrsbilanz ein richtiges Urteil über die Entwicklung unserer Finanzlage gestattet.

Produktenmarkt. Die Lage an den Getreidemärkten ist schwankend. Die Unklarheit über die Ernteergebnisse in Rußland, dessen Ausfuhrüberschuß bedeutend Werschätzt worden sein soll, gab dem Geschäftsverkehr ein unsicheres Gepräge. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse wurden für Heu 7^4 (R 1) und für Stroh 5^ (4- )4) Mark Pro Doppelzentner be­zahlt. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 215 (1), Roggen 151 (4), Wintergerste 171 (4), Hafer 186 ( 5) Mark je Pro Tonne und Mehl 31 ( )4) Mark pro Dztr.

Warenmarkt. Die Reichsregierung hat in Verfolg ihrer Aktion zur Senkung der Warenpreise nunmehr gegen insgesamt 53 Verbände wegen Preiswuchers beim Kartellgericht Klagen erhoben, die am 1. November in Berlin zur Verhand­lung kommen sollen. Die Großhandelsindexziffer ist von 125,3 um 0,2 Prozent auf 125,1 unwesentlich zurückgegangen. In der Eisen- und Stahlwarenindustrie hat sich die Lage wenig ver­ändert. Die Baumwollpreise sind angesichts der überaus guten Ernte in Amerika, die in diesem Jahr mit einem Ergebnis von 14,7 Millionen Ballen eine Rekordernte darstcllt, zurückgegau- gen. In der Textilindustrie haben nach Quartalstermin die Zahlungseinstellungen wieder zugsnommen. Bei den landwirt­schaftlichen Erzeugnissen besteht die Ungleichheit des Vcrdienst-

anteils bei Erzeugern und Handel fort. Bemerkenswert ist die Preisspanne bei den Kartoffeln. Während in Württemberg die Erzeugerpreise für Kartoffeln 2 Mark pro Zentner betragen stellen sich die Verkaufspreise auf 3,50 bis 4 Mark. Dieser Auf­schlag von beinahe 100 Prozent kann keineswegs durch Ge­schäftsunkosten gerechtfertigt sein.

Viehmarkt. Die» Preise an den Schla chtv i ehm ä rkten blieben in. dieser Woche unverändert. Nach dem Vorgehen von Stuttgart beginnt man auch in den anderen Städten und Ge­meinden langsam die Fleisch- und Wurstpreise um 10 bzw. 20 Pfennig pro Pfund zu ermäßigen.

Holzmarkt. Das Angebot an den Rundholzmärkten ist etwas größer geworden. Es ist aber nicht damit zu rechnen, daß bei dem Darniederliegen der Bautätigkeit und dem Geld­mangel der Sägewerke für die kommende Verkaufstätigkeit eine stärkere Befestigung an den Rundholzmärkten in dem Maße wie im letzten Herbst Platz greifen werde.

LiMchtspiele Pforzheim. Luciano Albertini es ist un­möglich, über diesen Namen viel zu schreiben. Albertini sitzt nunmehr schon seit Jahren so fest in der Gunst des Publikums, daß jeder neue Albertini-Mlm mit Spannung erwartet wird. Die Erfolge seiner anderen Filme haben Albertini absolut nicht daran gehindert, seine Leistungen immer höher zu schrauben und immer neue größere Sensationen zu bringen. So ist der FilmDer Mann auf dem Kometen", der ab heute zur Auffüh­rung gelangt, seinen Vorgängern nicht nur ebenbürtig gewor­den, sondern hat versucht, sie, was Spannung, Tempo und Sen­sation anbetrifft, noch zu schlagen Ein ganz tolles Lustspiel istSherlock Holmes jr." mit Buster Keaton. Seine Kunst, zum Lachen zu bringen, liegt auf seiner gänzlich anderen, ganz neuen Linie.

Central-Theater Pforzheim. Wladimir Gaidarow, das ehe­malige Mitglied des Moskauer Künstlertheaters unter Stanis- lawskh schuf sich durch seine hervorragenden Leistungen inTra­gödie der Liebe" und vor allem als Paris in dem FilmHe­lena" sehr schnell auch in Deutschland einen großen Darsteller­namen. Schien Gaidarow für die Rolle des iKrris durch die Schünbeit seines Körpers, die fast klassische Anmut und Eben­mäßigkeit seines Gesichtes wie bestimmt, so geben ihm die gro­ßen Tpielszenen inLiebet das Leben" ungleich mehr Gelegen- hoit. "M Reichtum seiner künstlerischen Begabung zu offenbaren. Als zweiter Film wirdKavaliere" mit Hanni Reinwald. Ruth Weyler, Albert Steinrück gezeigt

Warum sie nicht zahlen

DaS ist der Mamr, her ewig verschnupft ist und daher schon beim bloßen Gedanken an den Nordpol­flug heftig niehen muß. Fällt ihm ja gar nicht ein. auch nur emen Pfennig für emen solchen Un­fug auszugeben l Bleib hinter dem Ofen und schimpfe redlich, ist sein oft bewährter Grundsatz.

Das ist der bekannte profitliche Zeitgenosse, der mit Vergnügen fünf Mark für die Zeppelin-Spende geben würde, wenn ihm dafür ein Freibillett zur Teilnahme am Nordpolflug geboten würde; auch bis Spitzbergen würde ihm schließlich genügen. Aber da von derartigen Gegenleistungen nirgends die Rede ist, wird er sich hüten, wieder einmal der Dumme zu sein.

d warum Ae zahlen.

Das ist der Industrielle, der es damals vor einem Jahr sogleich zu spüren bekommen hat, wie sehr Dr. Eckeners Amerikaflug der Wertschätzung deutscher Qualitätsarbeit in der Welt draußen ge­nützt hat. Er gibt gern und viel für die Zeppelin- Spende und weiß auch warum.

DaS ist die kleine Diesel, die in der Schule die Erste geworden ist und von ihren Eltern deshalb SO Pfennige für eine Schleckerei erhalten hat. Schon laufen rhr die süßen Wässerchen im Mund zusammen ... da rappelt sie sich auf und bringt sie halbe Mark zur Zeppelin-Spende. Nun wird es auch ihr Zeppelin sein, der hoffentlich eines Tages über die Länder und Meere wieder dahin­ziehen wird.

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Alle heilbaren Krankheiten

behandelt nach den Grundsätzen der Homöopathie, Biochemie, Spagyrik und Naturheilkunde H Maier, Pforzheim, Renn- seldstraße 2l, Anruf 2218. Sprechstunden werktäglich von V-10 bis 1 Uhr und von 3V»7 Uhr. Freitag vormittag und Samstag nicht zu Hause.