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Beilage.

Samstag

Beilage ;« Ur. 142.

9. September 1905.

Die schwarze Dame

Roman von Hans Wachenhusen.

Nachdruck verboten.

ich auf meine Amtspflicht. Vielleicht und das wird günstig wirken mache

(Fortsetzung.)

Sonderbar! Höchst sonderbar!" rief Blenke überrascht.Was kann sie zu dieser plötzlichen Sinnesänderung vermocht haben?" Er schritt aufgeregt im Zimmer hin und her.ES muß irgend etwas ganz Außerordentliches sein! .. . Will sie Wiedenstsin aus dem Wege gehen? . .. Allerdings wahrscheinlich! ... Aber so plötzlich und übereilt! Sollte der späte abendliche Besuch des alten Mannes bei ihr ...? Ist sie gewarnt worden? Ist ein Weib ihres Temperamentes fähig, einer Leidenschaft so schnell zu entsagen, ohne die zwingendsten Beweg­gründe? Ihre Abreise kommt mir zu hastig, denn Sie ist wirklich entschlossen, mit Wien auch Sie zu verlassen aufzugrben? Daran glaube ich nicht, denn schlechte Herzen lieben heißer und zäher noch, als die guten! Jedenfalls bin ich unzertrennlich von ihr geworden."

Ich glaube, sie zu erraten," rief er, nach kurzer Ueberlegung vor Dago­bert tretend.Ihre eigenen Aeußerungen geben mir den Leitfaden hierzu. Der Boden ist ihr plötzlich zu heiß geworden, oder wenn Sie ihr von Ihrer Reise gesagt haben, das gäbe diesem Entschluss« eine andere Beleuchtung."

Sie sprach zuerst ihren Entschluß aus!" unterbrach ihn Dagobert.

Gleichviel! Glauben Sie denn, daß sie, was auch geschehen sein möge, daran denke, Sie so schnell aufzugebsn? So leicht ergibt sich ein leidenschaftliches Weib nicht; die Macht der Tatsachen müßte denn eine unüberwindliche sein! Mir kommt da eins Idee! Nicht wahr, Sie sprachen ihr von Widerwärtigkeiten, die Sie zur Reise zwängen?"

Blenke überlegte, als Dagobert schweigend bejahte.

Bester, ich bringe Sie jetzt schon ganz aus dem Spiel! Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, Herr Graf, ich begreife vollkommen, was Sie diese Aufgabe ge­kostet hat! Morgen Vormittag bringe ich persönlich der schönen Frau die Nach­richt, mein Freund Sesto sei untröstlich; was er ihr verschwiegen, müsse sie erfahren; der ihm drohende Verlust seines ganzen Vermögens habe ihn heute Abend schon nach Berlin gerufen, um zu retten, was zu retten sei. Mir, dem Vertrauten seines durch finanziellen Ruin so unglücklichen Herzens, habe er den diskreten Auftrag gegeben, sie statt seiner auf dem Wege nach England bis nach Berlin zu begleiten, das heißt, nur mit demselben Zuge zu reisen und ihr unter­wegs meine Freundesdienste zu bieten; Graf Sesto werde sie dort in einem be­stimmten Hotel finden und dann kann ich ja durchscheinen laste», er brenne vor Verlangen, sie auf ihrer Weiterreise nach England zu begleiten. Die Lüge nehme

ich eine Andeutung, Ihr Vermögen sei wirklich schon verloren; das werde ich nach den Umständen einrichten. Sie dürfen dann allerdings morgen nicht sichtbar sein und würde ich Ihnen eine Landpartie oder dergleichen Vorschlägen, von der Sie erst spät abends heimkehren . . . Sie sind nicht einverstanden mit mir?" schloß er etwas verletzt, da Dagobert ihn mit steigender Unruhe angehört hatte.

Ich werde tun, was Eie anordnen, selbst wenn es gegen meine Gefühle sein sollte."

Dagobert warf sich in tiefster Verstimmung in den Sessel zurück, stützte die Wange in die Hand und starrte vor sich hin, während Blenke schon nach seinem Hut griff.

Sie haben mir nichts weiter zu sagen?" fragte der letztere.

Nichts, als daß ich seit dem unseligen Begegnen mit diesem Weibe, das ich dennoch willkommen heißen muß, weil ich darin nicht de« Abschluß, doch ein Resultat unserer Irrfahrt erblicken darf, mit mir selbst in einen Konflikt geraten, dem ich mit ehrlichem Bewußtsein mich nicht mehr zu entziehen im Stande bin. Vollkommen geharnischt, wie ich mich glaubte, gegen den unbestreitbaren Zauber, den dieses Weib übt, wagte ich, nicht übermütig, nur weil Sie es begehrten, mich in einen Kampf einzulaffen, aus dem ich das bekenne ich offen nicht mit allen ritterlichen Ehren mich zurückziehe. Suchen Sie den Mann, der sich kalt und gleichgiltig abzuwenden vermag, wenn sich ihm alles bietet, was die Schöpf­ung Vollendetes geschaffen hat. Ich war entschlossen, ihr nur mit dem Auge des Künstlers zu nahen, aber ich vergaß, daß auch dieser ganz in mir erstorben, seit der Schaffensdrang in mir durch ein untätiges, umherirrendes Leben verloren gegangen ist und ich mit Ihnen jahrelang einem Schatten nachjagte, der uns an jeder Ecke verschwand. Ich spiele den Grafen Sesto und habe Tage, wo ich nach dem Dagobert rufe, der in frohem Lebensmut seine Bilder schuf, schüler­hafte Jugendleistungen, die selbst den Kenner durch ihre Kühnheit oft blendeten, in denen ich aber Genüge und Anspornung zu Besserem fand. Jener Dagobert war ein glücklicher Mensch, voll Vertrauen in sich und die Zukunft, der mit lebensfrischem, ungeprüftem Herzen ein liebes Künstlerideal gefunden, in dem er die spätere Gefährtin einer bescheidmen Bahn zu erblicken glaubte. Dasselbe verschwand ihm unter de» traurigsten, beunruhigendsten Umständen, die er selbst heraufbeschworen zu haben sich beschuldigen mußte. Anderes, UeberraschendeS, wenig, sten» Unerwartetes kam hinzu, um diesem mir schon so lieb gewordenen Kinde eine Bedeutung für mich zu geben, die über die Gefühle meines blutjungen Herzens hinausging und mir di« zwiefache Pflicht auferlegte, nach der Verschwundenen zu forschen." (Fortsetzung folgt.)

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