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Berlin, 30. Sept. Die scharfe Ablehnung des Reichsschul- gesetzentwurss aus der Länderkonserenz in Leipzig hat den Rcichsinnenminister vor die Frage der Preisgabe des Ent­wurfs gestellt. Der Strafgefangene Max Hölz hat, wie der amtliche preußische Pressedienst mitteilt, im Zuchthaus zu Groß-Strehlitz den einige Tage vorher begonnenen Hunger­streik am 25. September wieder aufgege'ben.

Vorstandssitzung der Württ. Landivirtschastskammer.

Stuttgart, 29. Sept. Der Vorstand der Württ. Landwirt­schaftskammer hielt am 28. September eine Sitzung in Stutt­gart ab. Zu dem Referentenentwurs über ein neues Reichs­wirtschaftsgesetz wurde nach eingehendem Bericht von Direktor Dr. Strobel nachstehender Beschluß gefaßt: 1. Die Verringe- rund der Mitgliederzahl ist sehr erwünscht. 2. Die geplante Verteilung der Sitze auf die vorgesehenen vier Gruppen ist un­annehmbar. Die Verbraucher- und Erzeugergruppen müssen gleich groß sein. 3. Die Zahl der der Landwirtschaft zugestan­denen Sitze ist völlig ungenügend. Ebenso entspricht auch die Vertretung der Forstwirtschaft mit einem einzigen Mitglied nicht ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. 4. Das Stärkeverhältnis wird mit der Zeit verschoben, wenn bei dem Ausscheiden der direkt gewählten Mitglieder kein Ersatz stattfindet, während für die ausscheidenden Regierungsverireter jeweils ein Ersatz­mann ernannt wird. 5. Die Wahl der Vertreter der Landwirt­schaft kann nur durch die öffentlich-rechtlichen Berufsvertretun­gen bzw. durch Len Deutschen Äandwirtschaftsrat erfolgen. 6. Werden die vorstehenden Forderungen nicht berücksicht, dann hat die Landwirtschaft kein Interesse an dem Bestehen des Reichswirtschaftsrats. Die nächste Hauptversammlung wird vor­aussichtlich Anfang Dezember stattfinden, lieber das Pferde­handelsschiedsgericht wurden verschiedene Klagen laut und es soll deshalb eine Aenderung der bisherigen Regelung getroffen werden. Die Mitglieder des Reichsbewertungsbeirats haben vor einigen Wochen ihre Orientierungsreise durch das Deutsche Reich in Bayern angetreten und Württemberg in drei Tagen durchquert. Es handelt sich zunächst nur um eine allgemeine Orientierung über die landwirtschaftlichen Verhältnisse der ein­zelnen Länder. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft hat in einem Schreiben der Landwirtschaftskammer und ihrem Vor­stand für die tatkräftige Unterstützung bei der diesjährigen Aus­stellung in Stuttgart den wärmsten Dank ausgesprochen. Als besonderes Zeichen der Anerkennung wurde dem Präsidenten Adorno ein Ausstellungsalbum überreicht und Direktor Dr. h. c. Ströbel dieGroße silberne Eyth-Denkmünze dem Mit­arbeiter" verliehen.

14. Generalversammlung des Deutsch-Evangelischen Franen- Bundes vom 24. bis 28. Sept. in Mm.

ep. Ulm, 28. Sept. Nachdem am Samstag Nachmittag eine geschlossene Mitgliederversammlung stattgefunden hatte, sprach am Samstag abend in öffentlicher Versammlung Prälat O- Dr. Schoell-Stuttgart über völkische Frage und Heilige Schrift". Der Redner griff die Frage heraus: Ist für Erhaltung deut­schen Geistes die Erbel ein Hemmnis oder eine Hilfe? Er kam zu dem Ergebnis, daß deutsche Art und biblisches Christentum sich nicht nur in der Geschichte innig verbunden haben, sondern daß diese Verbindung auch heute beiden zugute kommt. Der Sonntag bot mit einem Festgottesdienst (Predigt von Prälat O. Planck), einem Ausflug nach Blaubeuren und einem stim­mungsvollen Abendkonzert im Münster willkommene Erfri­schung nach ernsten Arbeitstagen. Am heutigen Montag fand zunächst eine geschlossene Mitgliederversammlung statt, in der nach Erledigung geschäftlicher Dinge Cecilie Brickenstein-Bre- men über das Thema sprach:Was ist der Jugend die deutsch- evangelische Frauenbewegung?" Die Rednerin stellte fest, daß Jugend und D.E.F. durch Gemeinsamkeit der Ziele «darauf hin­gewiesen sind, auch gemeinsam ihre Kraft einzusetzen. Den Ab­schluß der gesamten Tagung bildete eine öffentliche Mitglieder­versammlung am Montag nachmittag mit einem Vortrag von M, d. R. Maria Schott über die deutsche Berufsschule. Die Rednerin forderte vor den während der Lehrlingszeit anzu- letzenden drei Jahren Fachberufsschule ein hauswirtschaftliches Schuljahr für alle schulentlassenen Mädchen. Eine entsprechende Entschließung wurde angenommen. Nachdem die Vorsitzende um Beiträge für das bedrohte Ulmer Münster gebeten und nachdem verschiedene Städte in Nord- und Mitteldeutschland die nächste Generalversammlung zu sich eingeladen hatten, schloß me Vorsitzende M. d. R. Paula Müller-Otfried die an guten Gedanken und wertvollen Anregungen reiche Tagung mit herz­lichen Tankesworten an alle, die sich um die Generalversamm­lung verdient gemacht hatten, und mit dem Aufruf zu mutiger Weiterarbeit.

Der Prozeß Costes.

Freiburg, 29. Sept. In der Urteilsbegründung gegen den wanzöstschen Flieger Costes wurde darauf hingewiesen, daß das Gericht eine besondere Notlage der französisechn Flieger für Leib und Leben nicht anerkennen kann. Die Flieger hätten viel­mehr ohne Gefährdung ihrer eigenen Sicherheit die Möglich­keit gehabt, «durch Anfliegen der Flugplätze Straßburg oder Dabsheim oder durch Abfliegen in der Richtung Basel das deutsche Gebiet zu meiden. Sie haben mit vollem Wissen das deutsche Gebiet überfliegen wollen, um Len Rekord und den damr ausgesetzten Hohen Preis zu gewinnen. Bei der Beurtei­lung 'der Straftat kam in erster Linie in Betracht das Luft- berkehrsgesetz vom 1. August 1922 und das Gesetz über den Flugzeugbau vom 5. Mai 1922. Der von dem Angeklagten in Wörtlichem Eifer begangene Verstoß gegen die beiden Gesetze und die Tatsache, daß das Gericht eine feindselige Absicht «dem Angeklagten nicht unterstellt habe, seien berücksichtigt worden darin, daß für je einen Tag Gefängnis H 00 Mark berechnet werden sollen und daß von einer höheren Strafbemessung

das Gesetz sieht bis zu zwei Jahren Gefängnis vor Abstand genommen worden ist.

Die elsiissischen Sozialisten gegen eine Volksabstimmung.

. Frankfurt, 29. Sept. Die sozialistischen Gewerkschaften des Elsaß' wenden sich in einer sehr ausführlichen Erklärung gegen den Ruf der Kommunistischen Partei und der ihr angeschlosse­nen unitären Gewerkschaften an die bevorstehende Minister- konserenz, nach einer Volksabstimmung in Elsaß-Lothringen. In der durch etwa 5000 Gewerkschaftsvertreter beschlossenen Kundgebung wird darauf hingewiesen, daß ein autonomes Elsaß-Lothringen als selbständiges Staatsgebilde Zwischen Deutschland und Frankreich zerrieben werden würde. Im besten Falle wäre es ein Spielball in der Hand des einen oder des anderen. Das geforderte Plebiszit habe aber, wenn auch nicht durch den Stimmzettel, so doch tatsächlich stattgesunden. Beim Einzug der französischen Truppen im November 1918 sei der endgültige Wille der Bevölkerung, zu Frankreich zu­rückzukehren, - unzweideutig zum Ausdruck gekommen. (!) Da­mit sei nach der Meinung der Gewerkschaften ein für allemal ein Stück Geschichte des Elsaß und Lothringens zum Abschluß gebracht worden. Wer heute wieder die elsaß-lothringische Frage aufrolle, beschwöre einen neuen Krieg zwischen Deutsch­land und Frankreich herauf.

Vomewigen" Frieden.

Den erstenewigen" Frieden Unterzeichneten 1648 die Un­terhändler in Osnabrück und Münster. Der Vorgang hat sich seither Häufig wiederholt. Im Winter 1805, wenige Monate vor Jena, empfahl ein Berliner Blatt die Abrüstung, well es doch keine Kriege mehr gäbe. Auch das 19. Jahrhundert war aber voll von ihnen. Dann haben 1918 die Sieger gründlich denFrieden" gesichert. Trotzdem entbrannte ein Jahr danach der griechisch-türkische Krieg, in verschiedenen Entente-Kolonien gab es blutige Aufstände, in China das kein Staat, sondern ein Weltteil ist tobte der Süden gegen den Norden, am Rif fechten 400 000 Franzosen und Spanier gegen Abd ei Krim, und nun scheint es, als ob um die Petroleumlager von Mossul in Kleinasien neuer Kampf entbrennen soll. Die Jrakregierung konzentriert an der türkischen Grenze Truppen, die Türken haben vier Divisionen mobilisiert, -die englische Oeffentlichkeit sieht sich vor einem neuen zweifelhaften Unternehmen.Nie wieder Krieg!" Predigen seit 1918 unsere Pazifisten. Sie wer­den die Welt nicht ändern. Seit Jahrtausenden wird der Schwächling, der sich nicht wehren will, totgeschlagen, und neue Jahrtausende werden das Gleiche erleben. In den Entente-Staaten hat die Rüstung seit 1914 sich um 10 Prozent vermehrt.

Ausland

London, 30. Sept. Englische Finanzkreise hoffen bestimmt auf einen guten Ausgang der amerikanisch-französischen Aus­gleichsverhandlungen. Der Kongreß der englischen Arbeiter­partei stellte den Ausschluß der Kommunisten aus der Partei erneut fest.

Zusammentritt des Haager Schiedsgerichts in der Moffulfrage.

Der ständige internationale Gerichtshof im Haag wird am 22. Oktober unter dem Vorsitz seines Präsidenten, Prof. Huber, zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten und die juristischen Fragen im Mossulkonflikt eingehend beraten. Im Haag werden türkische und britische Regierungsvertreter dem Gericht mit Dokumenten und Informationen zur Verfügung stehen.

England Hand in Hand mit Frankreich gegen Deutschland.

Paris, 30. Sept. Die Informationen, welche das fran­zösische Außenministerium über die Geschehnisse der letzten beiden Tage abgegeben hat, sind insofern von Interesse, als daraus hervorgeht, daß der französische Regierungsstandpunkt durch die Mitteilung der deutschen Regierung an den französi­schen Außenminister in keiner Weise verändert oder beeinflußt - worden ist. Die vom Quai d'Orsay inspirierten Redakteure teilten heute mit, daß weder in der Kriegsschuldfrage noch in der Räumung Kölns irgendwelche Aenderungen auf der Kon­ferenz in Locarno zu erwarten sind. Auch dann nicht, wenn Dr. Stresemann, wie es heißt, noch einmal auf die Kriegs­schuldfrage zurückkommen sollte. Man bezieht sich auf die eng­lische Note und weist darauf hin, daß sowohl in Brüssel wie auch in Rom die gleiche Meinung über den deutschen Schritt herrsche. Da außerdem der deutsche Botschafter v. Hoesch aus­drücklich erklärt haben soll, daß die deutschen Vorhaltungen bezüglich der Kriegsschuldfrage und der Kölner Ränmungs- angelegenheit nicht als Bedingung für die Beteiligung Deutsch­lands an der Aocarnoer Konferenz zu betrachten sind, so nimmt man in diplmnatischen Kreisen die ganze Sache überhaupt nicht tragisch, sondern betrachtet sie als deutsches innerpolitisches Vorspiel zu der Außenministerkonferenz in Locarno. Dem stimmen die linksrepublikanischen Blätter zu, die die -ganze Sache als erledigt betrachten. Im linksrepublikanischen Oeuvre wird sogar erklärt, daß Briand den Vorfall nicht einmal für Wichtig genug hielt, daß er die Presse darüber formell infor­mierte und Stimmung gegen den angeblichen deutschen An­schlag zu machen versuchte. Briand erklärte gestern abend den Journalisten, die Situation sei jetzt gänzlich geklärt. Man könnte mit großer Beruhigung den Verhandlungen in Locarno entgegensetzen, nachdem die wichtigsten Hindernisse, namentlich das der Erörterung der Kriegsschuldfrage, aus dem Wege ge­schafft worden seien. Nach dem offiziösen und zu Briands Lob schreibendenPetit Parisien" wird die Aussprache zwischen dem deutschen Botschafter v. Hoesch und Briand als lebhaft und teilweise sogar erregt geschildert. Das Blatt sagt, Briand habe kein Blatt vor den Mund genommen und den deutschen

Botschafter darauf aufmerksam gemacht, -daß das Vorgehen der Berliner Regierung einem Sabotagemanöver in letzter Stunde gleichen würde. Hierauf habe der deutsche Botschafter geantwortet, daß die Berliner Regierung, insbesondere der deutsche Außenminister, nichts mehr verlange, als -das Zu­standekommen und den befriedigenden Verlauf der Locarnoer Konferenz. Da der deutsche Botschafter mit allem llkachdruck darauf hinwies, daß das deutsche Memorandum keine Bedin­gung für die Abhaltung der Konferenz bedeute, sondern nur Vorhaltungen, wurde Briand wieder ruhig und sprach die Ueberzeugung aus, daß man sich in Locarno verständigen werde. Die Antwort Chamberlains auf das deutsche Memo­randum findet hier großen Beifall und ist dazu bestimmt, die öffentliche Meinung davon zu überzeugen, daß England auf der Paktkonferenz Schulter an Schulter mit Frankreich gegen die deutschen Forderungen kämpfen würde.

Entschlossenheit Abd el Krims.

London, 30. Sept. Im Hauptquartier der Riskabylen hatte der Korrespondent derDaily Expreß" ein Interview mit dem Oberkommandeur für die Siddi Mohamed-Truppen. Der Bru­der Abd el Krims sagte, daß die Franzosen an der 'üdlichsn Front 200000 Mann zur Verfügung hätten, denen die Ris­kabylen nur 18 000 Mann gegenüberstellen konnten. Er fordere nichts als die Unabhängigkeit des Rifs und appelliere an die Großmächte, für Frieden und Freiheit des Rifs zu arbeiten, - andernfalls werde der Krieg noch ein bis zwei Jahre fort- dauern. Die Franzosen würden, bevor sie das Rif erobern, die Rifleute -bis auf den letzten Mann niedermachen müssen.

Mn amerikanisches Urteil zur Kriegsschuldfrage.

Washington, 29. Sept. De»ZLkannte amerikanische außen­politische Publizist Simonds fuW in einem Artikel über die Kriegsschuldfrage aus, daß Deutschland für den Krieg zwar verantwortlich, aber nicht moralisch schuldig sei. Die Verant­wortung Deutschlands erblickt Simonds darin, daß die deut­schen militärischen Faktoren in der russischen Mobilmachung unberechtigterweise den de sacto-Kriegsausbruch erblickt und, um den Schlieffenschen Plan nicht zu gefährden, die sofortige Kriegserklärung an Rußland durchgesetzt hätten. Das sei ein Irrtum gewesen, denn nach der Ansicht von Sachverständigen, auch Falkenhahns, hätte Deutschland ruhig noch einen oder zwei Tage warten können, ohne dadurch seine Sicherheit zu sehr aufs Spiel zu setzen. Eine moralische Schuld am Kriegs­ausbruch treffe Deutschland dagegen nicht. Denn nicht nur der Reichskanzler und die Regierung hätten, wie jetzt einwandfrei feststehe, von Anfang an den Frieden erhalten wollen, sondern ihre Handlungsweise sei auch vom militärischen Standpunkt verständlich, wenn man ihnen zugute halte, daß sie nach der russischen Mobilmachung den Krieg ehrlich für unvermeidlich hielten. Auch die Behauptung, daß Deutschland für die Kriegs­gefahren in dem Europa von 1914 allein verantwortlich sei, könne historischer Prüfung nicht mehr standhalten und sei eine offenbare Absurdität. Vielmehr seien sowohl Deutschland als auch alle anderen europäischen Großmächte vor 1914 nicht aus den Krieg, sondern nur auf die eigene Sicherheit bedacht ge­wesen. Es sei daher unrichtig, zu behaupten, daß Deutschland moralisch am Kriegsausbruch schuld sei.

Aus Stadr, Bezirk und Umgebung

Neuenbüyq. (Sitzung -des Gemeinderats am 29. September.) Zunächst wurden Fürsorgesachen erledigt und anschlie­ßend der Voranschlag der Ortsfürsorgekasse für das Rechnungsjahr 1925 beraten. Die Kasse erfordert einen Zuschuß von 4000 RM.

Alsdann wurde in die Beratung des Voranschlags der Stadtpflege für 1925 eingetreten. Dabei mußten wegen der ungünstigen Finanzlage und um die Umlage nicht weiter ansteigen zu lassen, verschiedene Wünsche zurückgestellt werden. Da der Voranschlag nunmehr jetzt erst endgültig be­rechnet werden kann, wird der Abschluß mit Beschlußfassung über die Deckung des Abmangels in nächster Sitzung erfolgen.

Die beiden Eingangstore am neuen Friedhof sind schadhaft und müssen erneuert werden. Mit Rücksicht auf die geringe Haltbarkeit hölzerner Tore beschließt der Gemeinde­rat auf den Vorschlag des Stadtbauamts den Ersatz durch eiserne Tore.

Gegen die Erweiterung der Kläranlage des Be­zirkskrankenhauses werden vom Gemeinderat keine Einwendungen erhoben.

Der Gemeinderat ermächtigt den Vorsitzenden, namens der Sta-dtgemeinde Einsprache gegen die Schwarzwald­wasserversorgung der Stadt Stuttgart zu er­heben.

Dem Stadtpfleger Essich wird Prozeßvollmacht zur Beitreibung aller privatrechtlichcn Forderungen der Stadtge­meinde erteilt.

Der Gemeinderat hat s. Zt. zugesagt, zu den Kosten der Verlegung des Obernhäuser Wegs anläßlich der Erweiterung des Bezirkskrankenhauses einen Beitrag zu gewäh­ren. Dieser Beitrag wird heute ans 1000 RM. festgesetzt.

Zum Schluß wurden noch die Verkäufe der Stadt­pflege aus letzter Zeit genehmigt und hierauf die Sitzung geschlossen. K.

Neuenbürg, 29. Sept. (Schluß des Vortrags Grube.) Aus der Landkarte liegen wir im Herzen von Europa und sind über­all von in Waffen starrenden Völkern umgeben. Zusammen­genommen sollen wir auf rund 14 Millionen Deutsche verzichten, die widerrechtlich dem -deutschen Vaterlande entrissen wurden und als Minderheiten einem furchtbaren Schicksal Preisgegeben sind. Mit dem entsetzlichen Paragraphen 231 des Friedensver­trags von Versailles, mit dessen Unterzeichnung Deutschland anerkannte, schuldig am Krio

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