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Montag, den 21. September 1925.

Kxuttchlandc

Hamburg, 19. Sept. Die Parteileitung des Landesverban­ds Hamburg der Deutschnationalen Volkspartei hat einstim­mig eine Entschließung gefaßt, in der sie die Sicherheitspolitik des Reichsaußenministers Dr. Stresemann,die Deutschland neue Ketten anlege", aufs schärfste mißbilligt. Sie erwarte, so heißt es weiter, von der Führung der Deutschnationalen Partei, daß sie auf keinen Fall ihre Zustimmung zu einer Sicherheits­konferenz gebe.

Hnrdenburg-Tag in Düsseldorf.

Düsseldorf, 19. Sept. Die Veranstaltungen anläßlich des Besuches Hindenburgs wurden gestern mit einem Festabend ein­geleitet, an dem 150 Personen teilnahmen. Der heutige Sams­tag der Befreiungsfeier der Rheinlande ist für Düsseldorf der eigentliche Festtag. Alle Geschäfte find geschlossen und bereits am frühen Morgen sah man eine sonntäglich gekleidete Menge nach dem Stadion wandern. Die Straßen, die der Reichsprä­sident passieren wird, sind schon viele Stunden vorher von einer dichten Menge umsäumt. Die Elektrischen, die zum Stadion führen, sind sämtlich überfüllt. Viele Firmen bringen ihre An­gestellten auf Lastwagen nach dem Stadion. Ein reger Motor­boot-Pendelverkehr vermittelt auf dem Wasser den Zugang zum Festplatz. Heute morgen 9.30 Uhr begab sich der Reichs­präsident mit den Vertretern der Reichs- und Staatsbehörde in das Düsseldorfer Regierungsgebäude, wo ihm im Plenarsaal die Regierungs- und Kommunalbeamten vorgestellt wurden. Vor der Abfahrt zum Regierungsgebäude, wo die Vorstellung der Regierungs- und Kommunalbeamten erfolgte, empfing der Reichspräsident den MännergesangvereinEintracht", dessen Protektor er ist. Die Fahrt Hindenburgs zum Regierungs­gebäude gestaltete sich zu einem Triumphzug ohnegleichen. Der Präsident des Reichsfinanzhofs, Dr. Schmittmann, begrüßte den Reichspräsidenten im Namen der gesamten Beamtenschaft des altbesetzten und des Einbruchsgebiets. Reichspräsident von Hindenburg dankte für den Willkommengruß und das Gelöbnis treuer Pflichterfüllung und führte weiter aus:Ich habe die Gelegenheit, mit den Vertretern der rheinischen Beamtenschaft zusammenzutresfen, gern benutzt, ist es mir doch ein lebhaftes Bedürfnis, Ihnen und allen Beamten des Reiches, des Staates und der Kommunen namens des Reiches aufrichtige Anerken­nung auszusprechen für die tapfere Haltung, die die Beamten­schaft aller Dienstgrade in den hinter uns liegenden schweren Jahren gezeigt hatte, und Ihnen dafür zu danken, daß sie in treuer Pflichterfüllung um des Vaterlandes willen freudig harte Leiden und große Opfer auf sich genommen hatten." Nach der Vorstellung der Reichs- und Kommunalbeamten im Plenarsaal der Regierung fuhr der Reichspräsident nach dem Stadion, wo er von dem Oberbürgermeister Dr. Lehr mit einer Ansprache begrüßt wurde. Der Reichspräsident erwiderte mit folgenden Worten: Meine Damen und Herren! Haben Sie herzlichen Dank für den freundlichen Willkommgruß. Es ist mir eine besondere Freude, in der Rheinstadt Düsseldorf zu weilen, deren Ehrenbürger ich mich mit Stolz nenne und deren Geschick ich mit besonderer Anteilnahme immer verfolgt habe. Die Stadt Düsseldorf und ihre Bevölkerung hat in mehr als vierjähriger Fremdherrschaft ihre Treue zum Reich und ihre enge Berbun- denheit mit dem deutschen Volk in Dulden und Opferfreudigkeit bewiesen und bekräftigt. Wir alle danken Ihnen hiefür in herz­licher Anerkennung. Wir sind heute in einer wieder frei ge­wordenen Stadt. Möge auch dem übrigen Rheinland bald der Stern der Freiheit leuchten. Ihnen aber und der Stadt Düssel­dorf wünsche ich ferneres Wohlergehen und mit diesem Wunsche rufe ich Düsseldorf und seinen Bewohnern zu: Sie leben hoch! Die Menge stimmte den Ausführungen des Reichspräsidenten begeistert zu. Das Hoch auf die Stadt Düsseldorf wurde mit unbeschreiblichem Jubel ausgenommen. Dann sang die Menge die erste Strophe des Deutschlandliedes. Nach einigen Musik- und Gesangsvorträgen begab sich der Reichspräsident dann zu 'einem Imbiß in die inneren Räume des Stadions. Kurz nach 12 Uhr verließ der Reichspräsident im Kraftwagen das Stadion und fuhr zum Düsseldorfer Hauptbahnhof. Auf dem Wege zum Bahnhof wurde er wieder von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge jubelnd begrüßt. Namentlich am Bahnhof, wo sich eine ungeheure Menschenmenge eingefunden hatte, kam es zu begeisterten Kundgebungen für den Reichspräsidenten. Als er das Bahnhofsgebäude betrat, erscholl von neuem das Deutsch­landlied. Nm 12.43 Nhr nachmittags trat der Reichspräsident die Rückreise nach Berlin an.

Schwere Anklagen gegen den Generalstaatsanwalt Berg.

. , Berlin, 18. Sept. Erst vor wenigen Tagen hat der Mein­eidfall Hector durch das Eingreifen des französischen Präsiden­ten Rault, der natürlich Hector seinen Schutz angedeihen ließ, leine Erledigung gefunden. Wieder werden neue Klagen gegen einen saarländischen Präsidenten laut, die sich diesmal gegen den deutschen Generalstaatsanwalt Berg richten, dem schwerste Ju- mzbeugung zu Gunsten französischer Spitzel und gewissenloser Landesverräter vorgeworfen wird. Bekanntlich gilt im Saar­gebiet trotz der VMerbundshoheit und der französischen .Herr­schaft die deutsche Rechtspflege. Wie es aber um ihre Unabhän­gigkeit bestellt ist, zeigt der Fall Berg, der keinesfalls vereinzelt «steht. Berg, der zu dem Saarpräsidenten Rault in Freund- ^ Mftsverhältnis steht, soll sich den Französierungsbestrebungen

Saargebiet willig gezeigt haben. So hat er u. a, auf höhere Einweisung ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Bir­kenfelder Separatistenführer Baltes, der innerhalb der Saar­regierung den Posten eines Oberamtmanns bekleidet, niederge­schlagen. Baltes wurden Verstöße gegen das Strafgesetzbuch nachgesagt. Zahlreiche Unterlagen für diese Behauptungen sind dem Generalstaatsanwalt Persönlich übersandt worden. Ein anderer Fall ist der der Bespitzelung der Rechtsparteien im Laargebiet durch die Regierungskommission, die sich zweier

Spitzel namens Rollin und Cennel bediente. Beide machten sich der Paßsälschung, des .Hausfriedensbruchs und der ungesetzlichen Untersuchungen schuldig, was nach saarländischem Gesetze mit Zuchthaus bestraft wird. Von den Politischen Parteien war Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft gestellt worden. Gene­ralstaatsanwalt Berg ließ aber das Verfahren auf hohe An­weisung im Sand verlaufen. Er kümmerte sich nicht darum, daß die Akten unterschlagen wurden. Rollin hatte aber auch noch gemeinsam mit seinem Vorgesetzten, dem Polizeidirektor Adler, mehrere Delikte von Betrug und Urkundenfälschungen auf dem Gewissen. Beide quittierten die Gehaltszahlungen von zwei überhaupt nicht vorhandenen Hilfsarbeitern und teil­ten sich in das auf diese betrügerische Art erhaltene Geld. Als die Sache ruchbar wurde, schritt die Staatsanwaltschaft ein und ließ sogar die Quittungen beschlagnahmen. Generalstaats­anwalt Berg, dem die Ermittlung übertragen wurde, unterließ der Eröffnung des Strafverfahrens, denn vonhoher Stelle" war wiederum ein Wink gekommen, daß franzosenfreundliche Subjekte zu bestrafen und ins Gefängnis und Zuchthaus zu schicken, nicht angezeigt erscheine. Die politischen Parteien des Saargebiets wollen jetzt diese Vergewaltigung der Justiz und Rechtspflege zum Gegenstand einer Denkschrift machen und sie noch in dieser Session dem Völkerbund überreichen.

Michaelis über die Friedensaussichten 1917.

Berlin, 18. Sept. Auf der brandenburgischen Provinzial- shnode nahm Donnerstag der frühere Reichskanzler Dr. Mi­chaelis das Wort zu Ausführungen über die päpstliche Frie­densaktion und das angebliche englische Friedensangebot von 1917. An Hand von Akten sowie des Protokolls des Unter­suchungsausschusses des Reichstags und eines Schreibens an Hindenburg suchte Dr. Michaelis den Nachweis zu führen, daß eine etwaige Friedensbereitschaft der Entente von Erzberger durch die Veröffentlichung des Schreibens des Grafen Czernin an Kaiser Karl über die völlige Erschöpfung des österreichi­schen Heeres zerstört worden fei. Das päpstliche Angebot sei nur ein Wunsch des Papstes gewesen und das englische Angebot lediglich das Schreiben eines englischen Privatmannes.

Deutschnationale und Sicherheitsfrage.

Der Berliner Berichterstatter desPetit Puristen" glaubt erfahren zu haben, daß die Deutschnationalen der bevorstehen­den Paktkonferenz keine weiteren Schwierigkeiten bereiten wer­den, und zwar auf Rat der Großindustriellen Deutschlands, welche aus ernsten finanziellen Gründen den Wunsch hätten, daß der Westpakt abgeschlossen werde. Der Berichterstatter glaubt ferner, daß nur Dr. Luther und Dr. Stresemann sich am 5. Oktober nach Luzern begeben würden, weil die Deutsch­nationalen auf der Konferenz nicht vertreten sein wollten. Es bestehe übrigens kaum ein Zweifel mehr, daß es Dr. Strese­mann gelingen werde, die Annahme seines Minimalprogramms durch den Reichstagsausschuß für auswärtige Angelegenheiten am 23. September durchsetzen zu können.

Berlin, 19. Sept. Reichspräsident von Hindenburg traf heute abend mit dem fahrplanmäßigen Zug gegen 10 Uhr wie­der in Berlin ein. Auf der Fahrt wurde er verschiedentlich begeistert begrüßt,

Ausland

Wien, 19. Sept. Im Hauptausschuß des österreichischen Nationalrats empfahl Bundeskanzler Dr. Ramek die Annahme der Völkerbundsbeschlüsse über die Finanzkontrolle.

London, 19. Sept. Die stets gut unterrichteteTimes" legt ausführlich den Plan für die Sicherheitskonferenz dar, der auch die Zuziehung der Polen und Tschechen vorsieht.

London, 19. Sept. Nach den letzten Nachrichten scheint sich der Verdacht, daß beim Brand des Parlaments in Tokio Brand­stiftung vorlag, zu bestätigen. Es sind drei Rechtsstudenten verhaftet worden.

Südtiroler Abordnung in Genf.

Wie aus Innsbruck gemeldet wird, weilt zurzeit eine Ab­ordnung der im Ausland lebenden Südtiroler in Gens, um die Vertreter des Völkerbundes auf die fortgesetzten Bedrückungen aufmerksam zu machen, denen die Deutschen in Tirol auf dem Gebiet der Schulverwaltung, Rechtspflege nfw. durch die ita­lienischen Behörden ausgesctzt sind. Die Abordnung wies be­sonders darauf hin, daß mit dem jetzigen Schuljahre wieder eine Reihe deutscher Schulen in Südtirol geschlossen und deutsche Lehrkräfte nach dem Süden versetzt werden. Auch die immer mehr sich häufenden terroristischen Mte der Faschisten in Bozen und Meran kamen zur Sprache.

Enthüllung polnischer Wühlarbeit im deutschen Grenzland.

, In Warschauer Regierungskreisen ist man außerordentlich unangenehm davon berührt, daß den deutschen Behörden durch die Unvorsichtigkeit untergeordneter polnischer Stellen Schrift­stücke in die Hände gelangt sind, die das Polnische Auswärtige Amt wegen seiner Verbindung mit der irredentiftischen Tätig­keit des polnischen Westmarkenvereins in Ostpreußen, Ober­schlesien, Danzig und in den Grenzkreiscn westlich des Korridors bloßstellen. Aus diesen Schriftstücken ergibt sich die einwand­freie Tatsache, daß das polnische Auswärtige Amt den West­markenverein damit beauftragt hat, über alle Vorgänge in den genannten Gebieten, besonders soweit sie sich für irredentistische Zwecke auswerten lassen, regelmäßig zu berichten. Der West­markenverein wurde ferner vom polnischen Auswärtigen Amt beauftragt, eine planmäßige irredentistische Tätigkeit in den er­wähnten Gebieten zu entfalten. Die erforderlichen Geldmittel wurden über den Polnischen Generalkonsul in Königsberg und durch besondere Agenten vom Polnischen Auswärtigen Mini­sterium zur Verfügung gestellt. Von amtlicher polnischer Seite sind Untersuchungen eingeleitet, um festzustellen, welche pol­nische Bebörde schuld daran ist, daß diese Vorgänge den deut­schen Behörden bekannt wurden.

Entscheidung des Völkerbundes gegen Danzig.

Genf, 19. Sept. In der Entscheidung über den Polnisch- Danziger Briefkastenkonflitt ging der Wölkerbundsrat über alle wohlbegründeten Einwendungen der Stadt Danzig hinweg und beschloß, das Gutachten seiner Sachverständigenkommission an­zunehmen, das den Polnischen Wünschen in weitestgehendem Maße Rechnung trägt. Mit dieser Entscheidung erhält Polen das Recht, in dem größten Teile der Stadt Danzig einen eige­nen Postbetrieb auszunehmen. Die Verhandlungen des Rates, die über zwei Stunden dauerten, liefern erneut den Beweis, daß keine rechtlichen Gesichtspunkte, sondern rein politische Rück­sichten den Rat zu diesem Entschluß bewogen.

Die französischen Manöver am deutschen Rhein.

Die großen französischen Manöver im Rheinlands haben am Donnerstag unter dem Kommando von General Guilleau- mat begonnen. Sein Hauptquartier ist in Euskirchen. Die Manöver spielen sich im Gebiete von Trier, Montjoie, Sinzig und Koblenz ab. Das Hauptinteresse der beiden ersten Tage bildeten zahlreiche Truppentransporte im Manövergelände. So wurden die 47. und die 38. Division aus der Gegend von Trier durch das Gebiet der Eifel nach der Manöverfront transportiert. Scharfe Angriffe Sanerweins ,gegen England imMatin".

Paris, 19. Sept- Der Genfer Berichterstatter desMatin", Sauerwein, schreibt seinem Blatt einen längeren Bericht über die Beratungen des Völkerbunds, der die schwersten Angriffe gegen das Verhalten der englischen Delegation enthält. Die englische Delegation, so heißt es in dem Bericht, handle unter Umständen, als ob sie die allgemeine Anweisung erhalten habe, den Völkerbund mit allen Mitteln zu hindern; wenn sie aber ihr wahres Gesicht zeige, so verteidige sie die englische Politik, sei es in der Mossulsrage, sei es anderswo. Nicht zufrieden damit, das Genfer Protokoll umgebracht zu haben, bereite Eng­land allem Hindernisse. In den letzten 24 Stunden habe es drei schwere Schläge ausgeteilt. Frankreich habe sich in der Sicher­heitsfrage der spanischen Anschauung, die verlange, daß man eine technische Prüfung der Herabsetzung der Abrüstung an­stelle, angeschlossen. Der englische Elegierte Cecil Hurst be­kämpfte diese Ansicht, die er als übertrieben bezeichnet, die Ent­waffnung sei nicht möglich. Wenn das Protokoll gescheitert sei, so sei es daraus zurückzuführen, weil es zu weit gegangen sei. Der zweite Schlag, den England geführt habe, richtete sich gegen die spanische Entschließung, einen neuen Passus zu Gun­sten des obligatorischen Schiedsgerichts zu schaffen. England erklärte, daß das englische Reich sich aus sechs verschiedenen Na­tionen zusammensetze und es könne sich deshalb nicht mit einer obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit einlassen, die die Ehre und Unabhängigkeit betreffe, mit anderen Worten, in den wichtigsten Sachen schließe sich England von der Schiedsgerichtsbarkeit aus. Der dritte Angriff beziehe sich auf die vom französischen Dele­gierten Loucheur vorgeschlagene Wirtschaftskonserenz. England habe es abgelehnt, dieser Entschließung beizutreten; es werde diese Entschließung entweder bekämpfen oder vielleicht technische Vorbehalte machen, daß von vornherein eine glückliche Initia­tive unmöglich sei. In allem, was man als Kulturausgaben des Bundes bezeichnen könne, zeige sich die englische Obstruktion, möge es sich um eine Untersuchung über Opium, über Hygiene oder um Minderheitenschutz handeln. Immer sei ein englischer Delegierter da, der sich hinstelle und rufe: Nicht zu rasch, immer langsam, immer langsam! Der Völkerbund müsse wirklich eine robuste Konstitution haben, um den Angriffen einer Macht wie England zu widerstehen. Das Unglück sei, daß das faschistische Italien in den meisten Fällen diese englische Obstruktion unter­stütze. Wenn zwei solche Großmächte eine solche Haltung ein­nehmen, dann erleichterten sie dadurch die Manöver, die sich gegen den Bund richten und die entweder von den früheren feindlichen Staaten, die schon im Bunde seien, oder von denen, die noch außen stehen, ermutigt würden. Sauerwein bezeichnet«! es dann als sicher, daß, wenn Deutschland jetzt in den Völker­bund eintrete, die Minderheiten,deren Wünsche man nicht gänzlich habe erfüllen können", bald in der Hand der Deutschen sein würden; eine geschickte Waffe zur Zerstörung der gegen­wärtigen Ergebnisse des Bundes. Trete Deutschland ein, so werde es dank des englischen Partikularismus und des italie­nischen Nationalismus die Lage schon genügend erschüttert finden-

Ein starker moralischer Erfolg der Riflente.

London, 19. Sept. Eine Bestätigung der Meldung über weitere spanische Truppenlandungen in der Alhucemas-Bucht liegt bisher noch nicht vor. Die französischen Meldungen von dem Abfall vieler bisher Abd el Krim ergebener Eingeborenen­stämme werden in Tanger offenbar bezweifelt. Vielmehr bestä­tigt es sich, einerTimes"-Meldung zufolge, daß die drei Söhne eines führenden Berbers, Sid Muhamed Tazzi, heim­lich aus Tanger geflohen sind und durch die spanischen Linien hindurch zu Abd el Krim gelangten, um sich Abd el Krim zur Verfügung zu stellen. Tazzi war viele Jahre lang der Ver­treter der ständigen auswärtigen Gesandten des Sultans von Marokko in Tanger. Er traf erst am 1. Juni bei der Einfüh­rung der neuen Berfasiung in Tanger zurück. DenTimes" zu­folge ist dies Ereignis den Risleuten von großem llkutzen und wird großen moralischen Eindruck auf die Stämme machen. Amerikanische Samermrgsvorschläge für Frankreichs Finanzen.

Washington, 18. Sept. In maßgebenden wirtschaftlichen Kreisen ist man der Ansicht, daß das Schuldenfundierungsab­kommen mit Frankreich auf folgender Grundlage abgeschlossen werden wird; Frankreich soll sofort mit den Zahlungen begin­nen, wobei die Verzinsung für das erste oder die ersten zwei Jahre ein halbes Prozent betragen soll. Dieser Betrag käme den jetzigen Zahlungen von 20 Millionen Dollar jährlich auf die Kriegsmaterialkäufe gleich, so daß zunächst Frankreich keine neuen Lasten aufgebürdet würden. Die Zinszahlungen sollen