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Stuttgart, 18. Sept. (Spielplan des Württ. Landestheaters.) Großes Haus: Sonntag, 20. Sept.: Carmen, Mittwoch, 23. Sept.: Fra Diavolo; Donnerstag: Der Freischütz; Samstag, 26. Sept.: Zar und Zimmermann; Sonntag, 27. Sept.: Die Meistersinger von Nürnberg. — Kleines Haus: Sonntag, 20. Sept.: Die Heilige Johanna; Montag: Die Erlösung des Johannes Parricida; Dienstag: Die Heilige Johanna; Mittwoch: Kabale und Liebe; Donnerstag: Die Erlösung des Johannes Parricida; Freitag: Die Journalisten; Samstag: Die Heilige Johanna; Sonntag, 27. Sept.: Morgenfeier Friedrich Lienhard. — Die Heilige Johanna; Montag, 28. September: Sappho.
Stuttgart, 18. Sept. (Schlechter Geschäftsgang.) Die Luma- Werke A.G., Stuttgart-Ostheim, Fabrik elektrotechnischer Bedarfsartikel, die schon seit einiger Zeit wegen schlechten Geschäftsganges unter Geschäftsaufsicht stehen, haben am 16. d. M. ihre gesamte Arbeiterschaft, ungefähr 350 Personen, entlassen-
Stuttgart, 18. Sept. (Rückkehr vom Manöver.) Das Stuttgarter Grenadierbataillon ist Donnerstag vormittag auf dem Güterbahnhof Untertürkheim eingetroffen. Kurz nach Würzburg war bei einem plötzlichen Halt der Zug in der Mitte auseinandergerissen. Die Grenadiere im Verein mit dem Bahnhofpersonal brachten die vollständig verbogene Notkuppelung mit Stemmeisen und Vorschlaghammer in Ordnung. Um 6.30 Uhr rückten die sonnverbrannten Grenadiere mit klingendem Spiel in ihrer flaggen- und girlandengeschmückten Bergkaserne ein. Trotz der großen Anstrengungen des Manövers machte die Truppe — Mann und Roß — den gewohnten vorzüglichen Eindruck großer Frische und Strammheit.
Untertürkheim, 18. Sept. (Zu den Arbeiterentlassungen bei Daimler.) Wie die „Südd. Arbeiter-Zeitung" erfährt, beträgt die Zahl der bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft wegen weiterer Betriebseinschränkung zu entlassenden Arbeiter etwa 800. Die Gesamtbelegschaft, deren sich eine starke Erregung bemächtigt hat, nahm bereits dazu Stellung und protestierte entschieden gegen die Maßnahme. Der Betriebsrat wurde beauftragt, mit der Betriebsleitung dahingehend zu verhandeln, daß die Entlassungen unterbleiben und eine Verkürzung der Arbeitzeit der Gesamtbelegschaft auf 40 Stunden vorgenommen werden soll.
Lauffen a. N., 18. Sept. (Der gefangene Weinbergschütze.) Zwei Metzger aus einer benachbarten Gemeinde, die an einem Weinberghüterhäuschen vorbeifuhren, holten den mit einer Pistole wohlbewaffneten Weinberghüter nachts um 10 Uhr aus der Hütte heraus, brachten ihn auf ihren Wagen und fuhren davon. Der zufällig des Weges kommende Feldpolizeiwachtmeister befreite jedoch den Gefangenen. Die Sache dürfte für die Metzger ein gerichtliches Nachspiel haben.
Reutlmjgcn, 18. Sept. (Jugendliche Hochstaplerin.) Auf der Anklagebank vor dem Amtsgericht Regensburg saß dieser Tage eine noch jugendliche Hochstaplerin, die trotz Bubikopf und eleganter Toilette einen Zynismus an den Tag legte, wie man es im Gerichtssaal feiten anzutreffen Pflegt. Die Angeklagte ist die ledige Stickerin Berta Grellmann von hier, die vor einiger Zeit aus einem Münchener Gefängnis, wo sie wegen Diebereien und Betrügereien drei Jahre gesessen hatte, entlassen war. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis nahm sie ihr liederliches Leben wieder auf, nachdem sie zuvor noch mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht hatte. Sie trat überall, wo sie hinkam, als „Dame von Welt" auf, und verstand es mit großem Raffinement, sich als „Amerikanerin" auszugoben, wobei sie stets gebrochen deutsch sprach, um ihre „amerikanische Abstammung" auch im Tonfall zu beweisen. In Passau und in Regensburg bestahl sie mehrere Liebhaber, betrog einen Chauffeur um eine Hohe Fahrtaxe und stahl einem armen Hoteldienstmädchen 100 Mark aus der Kommode. Es wurden ihr erneut insgesamt sechs Diebstähle und zwei Betrügereien zur Last gelegt, die sie auch zugab. Der Staatsanwalt beantragte vier Jahre Zuchthaus gegen die Hochstaplerin, die dem Richter
Vom Glück vergessen.
Roman von Fr. Lehne.
3. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Draußen lockte die Frühlingssonne. Obgleich es erst Mitte März war, schien sie so warm, daß Ewendoline das Fenster öffnete und durstig die herbe, frische Luft trank, die voller Verheißungen war. Die Kastanienbäume in dem kleinen Gärtchen, auf das die Fenster ihrer Wohnung gingen, hatten dicke Knospen angesetzt und an den Sträu- chern zeigten sich schon vorwitzige, zarte, grüne Blattspitzen. Ein Buchfink wiegte sich auf einem Zweige und schmetternd klang sein Liebeslied, als wollte es ihm die Brust zersprengen. Dann flog er lustig davon. Sehnsüchtig folgten ihm ihre Blicke.
„Du hast's gut, du —!" flüsterte sie, „dir gehört die ganze schöne Welt! Du kannst singen! Und ich — ich bin hier eingesperrt — mir vergeht die Lust zum Singen."
Mit einer heftigen Bewegung wandte sie sich ab. Es hatte keinen Zweck zu grübeln. Sie erschwerte sich ja nur noch mehr das Leben! Nicht rückwärts und nicht seitwärts sehen — nur geradeaus, ihr Ziel fest im Auge, das allein taugte für sie!
Da schlug die Vorsaalglocke an. Jetzt um diese Zeit? Halb zwei! Das konnte nur ein Bettler oder Hausierer sein!
Plötzlich lauschte sie — die Mutter hatte geöffnet; man sprach lebhaft, und da erkannte sie die laute, gezierte Stimme Likowski. Sie und Malte sagten „Tante" zu der Dame, auf Grund einer jahrelangen Freundschaft der Familien Reinhardt und Likowski; in einem verwandtschaftlichen Verhältnis stand man nicht. Das junge Mädchen wunderte sich, daß heute am Tage ihrer großen Gesellschaft Tante Likowski sich die Zeit nahm, noch zu ihnen zu kommen. Es mußte Wichtiges sein, das die Dame herführte.
„Ewendoline, Tante ist da und möchte dich sprechen," rief die Baronin.
„Ich komme!"
Im Eßzimmer, das noch einige der wertvollen Möbel aus der früheren guten Zeit enthielt, kam die umfangreiche, eng von schwarzer Seide umspannte Frau Kommer-
Samstag, den 19. September 1925.
zu verstehen gab, daß es ihr „auf ein bißchen mehr oder weniger nicht ankomme". Das Urteil lautete auf eine Gefängnisstrafe von vier Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre. Nach der Urteilsverkündigung sagte sie in zynischer und schnippischer Weise: „Ein Todesurteil wäre mir lieber gewesen; denn sobald ich wieder frei bin, muß ich doch wieder stehlen!"
Reutlingen, 18. Sept. (Der vorgetäuschte Anfall.) Vor acht Tagen war laut „Generalanzeiger" in der Stadt ein raffinierter Betrüger am Werk. In der Sickenhäuser Straße täuschte er einen plötzlichen Anfall vor. Er wurde daraufhin von mitleidigen Menschen in bas Haus ausgenommen. Man gab ihm zu essen und als er dann wieder „zu sich kam", erzählte er, sein Vater sei vermögend und er komme aus dem Krankenhaus von Sigmaringen. So verstand er es, das Mitleid der Familie zu erregen. Es wurde ihm Geld angeboten. Er lehnte jedoch die Annahme ab, da er sich auf keinen Fall mit Geld aushelsen lasse, obwohl er allerdings keinen Pfennig Geld besitze. Als ihm weiter Geld angeboten wurde, hatte er die Frechheit, sich bescheinigen zu lassen, daß er das Geld nicht verlangt, sondern daß man es ihm vollkommen freiwillig gegeben habe. Darauf wurden ihm 10 Mark gegeben, mit denen er verschwand. In der Burgstraße und rn der Alteburgstraße gelang es ihm, aus dieselbe Weise, Geld zu erhalten. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Betrüger schon lange von der Staatsanwaltschaft gesucht wird.
Reutlingen, 18. Sept. (Ein Scheckschwindler.) Der erst 18jährige Emil Lachenmaier aus Rommelsbach, der sich überall als Vertreter der bekannten Diamant-Fahrradwerke ausgab, kaufte bei dem Kolonialwarenhändler Ruck ein Motorrad um 2000 Mark. Als Anzahlung stellte er einen Postscheck über 200 Mark aus. Da keine Deckung vorhanden war, wurde der Scheck nicht eingelöst. Lachenmaier fuhr mit dem Motorrad fort, wahrscheinlich, um es zu verkaufen. In Münsingen hatte er jedoch einen Achsenbruch, fodaß er das Motorrad liegen lassen mußte. Inzwischen hatte Ruck Anzeige erstattet und es gelang einem Landjäger, den Betrüger festzunehmen. Er wurde sofort ins Amtsgerichtsgefängnis nach Reutlingen eingeliefert. Lachenmaier hat sich in der letzten Zeit noch weitere Betrügereien zuschulden kommen lassen. In dem Herrenkonfektionsgeschäft Eugen Deck kaufte er eine Lederjacke und einen Gummimantel im Werte von 137 Mark und bezahlte auch hier mit einem deckungslosen Scheck. Weiter hat er bei dem Stricker Walz in Betzingen zwei Herrenhemden im Wert von 20 Mark gekauft und auch hier mit einem Scheck, der nicht eingelöst wurde, bezahlt. Auch in Sindelfingen hat er eine ganze Anzahl derartiger Betrügereien begangen.
Egartenhof OA. Vaihingen, 18. Sept. (Die Katze als Hasenmutter.) Vor 14 Tagen wurde hier ein etwa zwei Wochen alter Feldhase gefunden und nach Hause gebracht. Dieser sättigt sich nun mit Hund und Katze aus einem Teller. Die Hauskatze, deren Junge zugrunde gingen, nahm sich des Häschens an. Die Katzenmilch scheint ihm gut zu schmecken, denn das Häschen fühlt sich Wohl und wächst zusehends.
Friedrichshafen, 18. Sept. (Das Bügeleisen als Brandursache. Eine seltsame Aufklärung hat der Dachstuhlbrand im Hause Olgastraße 31 gefunden. Die in dem Hause wohnende Frau hat nämlich zugestanden, drei Stunden vor Brandausbruch das Kohlenbügeleisen nach dem Gebrauch auf die Bühne getragen zu haben. Zweifellos waren in dem Bügeleisen noch glühende Kohlen und sind diese an dem nicht gerade alltäglichen Aufbewahrungsort für Bügeleisen verstreut worden. Der Brandschaden beträgt rund 4000 Mark, für den die Frau aufzukommen hätte. Sie hat nun auch eine Bestrafung wegen fahrlässiger Brandstiftung zu erwarten.
Tettnang, 18. Sept. (Familientragödie.) In Dietmanns- weiler bei Tannau hatte sich der dortige Landwirt Veeser bereits zu Bette begeben, als seine Ehefrau mit einem ihrer Liebhaber, dem Metzger Schneider aus Oberreitnau, nach Hause kam. Im Verlaus des Streites, den Schneider mit dem Veeser
zienrat Likowski auf Gwenüoline zugeraufcht, sie mit liebenswürdigen Worten begrüßend.
„Sie will etwas von dir!" dachte das junge Mädchen kühl. „Der Besuch gilt dir —"
„Meine Beste, ich habe eine große Bitte: ich komme im Aufträge unserer Jeannette. Das liebe Kind hat heute wieder einen ihrer Herzanfälle gehabt, glücklicherweise nur ganz leichter Art — kann aber infolgedesien heute abend nicht am Feste teilnehmen, weil sie unbedingt im Bett bleiben muß! Sie hat nun Sehnsucht nach dir und schickt mich her, um dich ihr gleich mitzubringen! Ich lasse dich abends, wenn Jeannettchen schläft, im Auto wieder heimfahren." Sie hüstelte ein wenig. „Ihr wißt wohl schon von Malte, daß heute abend-ich hätte euch selbst
verständlich gern unter meinen Gästen gesehen, doch Malte meinte, eine Einladung sei euch nur unbequem, daher wollte ich euch die Absage ersparen — bei unseren guten freundschaftlichen Beziehungen — Ihr seid sicher nicht böse."
Eins leichte Verlegenheit klang aus ihrer Stimme.
„Im Gegenteil, Tante! Malte hat Recht, Mama und ich haben keine Toiletten, die in den Rahmen Ihrer Festlichkeit passen würden. Darum wollen wir es auch für die
Zukunft so halten!-Nun möchte ich mich schnell fertig
machen, damit Hannchen nicht unnütz lange wartet!" sagte Ewendoline. „Bitte, entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Tante."
Ünd während sie eilig in eine andere Bluse schlüpfte, dachte sie: das arme Hannchen! Wer weiß, wie man sie aasgeregt hat! Vielleicht gar absichtlich — man präsentiert das arme, verwachsene Ding nicht gerne in Gesellschaft, und wahrscheinlich ist es doch nicht etwa nur ein leichter Anfall — sonst hätte Tante sich nicht selbst zu mir bemüht! Aber ehe man das Fest um der Kranken willen absagt, tut man alles mögliche —"
Im Hut und Jackett stand sie dann vor den beiden Damen. „Ich bin fertig, Tante!"
Der elegante lila Kraftwagen der Kommerzienrätin sauste mit den beiden Damen davon und bald waren sie am Ziel.
Eilfertig riß ein Diener den Wagenschlag auf, sie stiegen
83. Jahrgang.
hatte, drang er mit einem Messer auf den Ehemann ein. Dieser griff ebenfalls zum Messer und versetzte dem Rivalen einen Stich in den Hals, der die Schlagader traf und den Tod des Schneider zur Folge hatte. Veeser wurde ebenfalls verletzt und erlitt außerdem einen Nervenschock; er befindet sich im Tett- nanger Krankenhause.
Waldburg OA. Ravensburg, 18. Sept. (Gemeiner Racheakt.) Als der Landwirt Baptist Oppenrieder in Sibratsreute zur Arbeit in seinen Obstgarten ging, machte er die Entdeckung, daß ihm von seinen erst von einigen Jahren gesetzten Obstbäumen elf Stück abgesägt worden waren. Den schlechtesten Baum, an dessen Fortkommen der Eigentümer zweifelte, ließ der Täter stehen. Oppenrieder erleidet einen Schaden von mehreren hundert Mark.
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Ein pfälzisches Volksfest. Der Dürkheimer Wurstmarkt, das größte Pfälzische Volksfest, bei dem besonders echt Pfälzer Humor und Pfälzer Wein zu seinem Rechte kommt, war dieses Jahr in drei Tagen von 120 000 Personen besucht. Daß diese große Menschenmenge auch Erkleckliches verezhrte und trank, ist augenscheinlich. Schon für die ersten Tage wurden geschlachtet 130 Schweine, 30 Rinder und 60 Kälber. Die Schätzung des vertilgten Weines ist natürlich schwierig. Es waren auf den Wiesen etwa 45 Stände der Schübkärchler. Diese sollen am ersten Festtag etwa 15—18 Fuder verzapft haben, am Montag etwa 10 Fuder. Winzerverein und Winzergenossenschaft dürften an ihren Ständen etwa 6—7 Fuder verzapft haben, in ihren Haupthallen je 3 Fuder am Sonntag. Ein Fuder hat 1000 Liter.
Einen Rekord im Urkundenfälschen, Unterschlagungen und Betrügereien hat der Agent Alfred Fintel aus Worms ausgestellt. Er hatte sich vor dem Bezirksschössengericht wegen 71 schwerer Urkundenfälschungen, fast ebensovieler Betrügereien und 49 Unterschlagungen zu verantworten. Fintel hat als Abonnentenwerber für illustrierte Zeitungen dauernd Bestellscheine gefälscht. Er gab aus den Bestellzetteln Leute an, die gar nicht bestellt hatten, und fälschte ihre Unterschrift. Bei anderen Bestellzetteln füllte er sie mit Unterschriften von Leuten aus, die gar nicht existierten. Die Hefte, die er dann erhielt, verkaufte er freihändig und behielt das Geld für sich. Fintel wurde zu zwei Jahren und sieben Wochen Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust verurteilt.
Was ist Newyork? Unlängst brachte ein Newyorker Blatt folgenden Artikel: „Kennen Sie diese Stadt? Sie hat 5 600 000 Einwohner, von denen 200 000 im Ausland geboren sind. Sie weist mehr Italiener aus als Rom, mehr Irländer als Dublin, mehr Deutsche als Bremen, und ein Zehntel aller Juden der Welt. Sie hat mehr Fernsprechanschlüsse als London, Paris, Berlin, Petersburg und Rom zusammen. Sie hat fünf der größten Brücken der Welt, jede mindestens eine Meile lang. Jeden Tag sind zweitausend Theater und Kinos offen. Die Stadt hat 1500 Kirchen von allen Religionsgemeinschaften, die man sich denken kann. Der Steuerwert des Eigentums ist 8500 Millionen Dollar. Mehr als 300 000 Besucher kommen täglich in die Stadt. Alle 62 Sekunden trifft ein Passagierzug ein. Eine Trauung findet alle 13 Minuten statt und eine Geburt alle 6 Minuten. Alle 10 Minuten wir ein neues Geschäft gegründet. Alle 51 Minuten entsteht ein neues Gebäude. — „Dies ist Newyork."
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aus und betraten die reich mit Blattpflanzen geschmückte Diele der Villa. Ein geschäftigtes Treiben herrschte in dem Hause. Durch die weit geöffneten Flügeltüren konnte Ewendoline in den Speisesaal blicken, die Tafeln waren bereits gedeckt. Kristall und Silber blinkten auf dem weißen Damasttuch; nur der Blumenschmuck fehlte noch.
Ein lautes klingendes Lachen ertönte, das gar nicht enden wollte.
„Sie sind gelungen, Malte! Mein Tischherr werden Sie aber dennoch nicht — bitte, nicht zu dreist zu werden," hörte Ewendoline rufen.
Eine hellgekleidete Mädchengestalt lief um die Tafel herum, neckend von einem jungen Manne verfolgt, der sie eingeholt und um die Taille gefaßt hatte.
Ewendoline verzog die Lippen. Schnell schritt sie auf die Treppe zu, der beiden nicht achtend.
„Blanche", rief die Kommerzienrätin in den Speisesaal hinein. „Ewendoline ist da."
„Ach bitte, stören wir Blank« nicht; sie hat zu tun, Tante! Ich werde sie nachher begrüßen; vor allem möchte ich jetzt zu Hannerl."
„Wie du willst, meine Veste!" nickte die Kommerzienrätin entgegenkommend.
Etwas schwerfällig stieg sie die Treppe hinan und bog dann in einen Gang ein, der, vom Treppenhaus durch eine Elastüre abgeschlossen, sich weit nach rückwärts, nach dem Garten zog. Behutsam öffnete sie dann die letzte Tür. Ein leichter Geruch nach Kampfer und Baldrian schlug den Eintretenden entgegen.
„Bringst du mir Ewendoline, Mama?" fragte eine schwache Stimme.
„Ja, mein Herzchen, Line ist gleich mit mir gekommen!"
Die Rätin beugte sich nieder zu der Leidenden, streichelte in oberflächlicher Herzlichkeit deren Wangen und trat dann zurück, um Ewendoline Platz zu machen.
„Grüß Gott, mein Hannerl." Mit liebevollem Druck hielt das kluge Mädchen die schmale, kinderhafte Hand der Kranken fest. „Da bin ich und bleibe da so lange du mich brauchst."
(Fortsetzung folgt.)