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207 .

Samstag ö-m 5 . September

^ Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Mor Paris nichts Neues", dieses geflügelte Wort aus einer großen Zeit kann augenblicklich auf die politische Lage in Württemberg angewandt werden. Das sonst so geschäftige Treiben der Politik ruht noch. Die Ferienstimmung ist noch nicht gewichen, hat aber für die Schulen ihr Ende erreicht. Kur­orte und sonstige Erholungsstätten haben sich fast geleert und sind nur noch von den Nachzüglern schwach besetzt. Man kehrt in den Alltag und in den Beruf zurück und wer als Vater das Glück hat, einen Sohn oder eine Tochter in eine höhere Schule zu schicken, erlebt jetzt die wenig angenehme Ueberraschung, ein um 25 Prozent erhöhtes Schulgeld bezahlen zu dürfen. Um so bessere Zeiten sind für manchen Sträfling, namentlich unter den politischen Gefangenen, angebrochen, denen der Segen der württembergischen Amnestie zu teil wird. Das württember- gische Amnestiegesetz, eine Folge der Reichsamnestie, müßte ja eigentlich zunächst vom Landtag verabschiedet werden, ehe es ge­setzliche Geltung erhält. Wer da mit dem Zusammentritt des Landtags vorerst nicht zu rechnen ist und da man die unter die Amnestie fallenden Strafgefangenen nicht unnötig lange schmachten lassen möchte, hat das Justizministerium nach einer Beratung des Gesetzentwurfs im Rechtsausschuß des Landtags die Amnestie vorläufig auf dem Verfügungswege in Kraft ge­setzt. In wirtschaftlicher Hinsicht schweben zur Zeit wieder ein­mal Verhandlungen über Erhöhung der Gehälter für die An­gestellten in Handel und Industrie. Alle Festbesoldeten spüren in ziemlich harter Weise die Teuerung. Die Arbeitgeber Verhal­ten sich ablehrend und die Anrufung des Schlichtungsausschus­ses durch die Arbeitnehmerorganisationen hat noch zu keinem Ergebnis geführt. Die angestrebte Erhöhung der Augustgehäl­ter konnte deshalb nicht Lurchgeführt werden.

Ob nun de aus eine Senkung des Preisniveaus gerichteten Bemühungen ier Reichsregierung von Erfolg sein werden, steht dahin. Aus len gänzlich negativen Ergebnissen der früheren Maßnahmen ler Regierung, die auch aus eine Preissenkung hinzielten, ist es zu erklären, wenn ein großer Teil der Be­völkerung auch dem neuen Vorhaben der Regierung resigniert und skeptisch gegenüber steht und glaubt, daß alle Anstrengun­gen doch umscnst seien. Ein solcher Pessimismus kann uns aber nie aus inserer Notlage befreien. Was auf den ersten Anlauf nicht gückt, muß eben ein zweites und drittes und ein weiteres Mal krsucht werden. Wer natürlich gar nichts wagt, kann überhaup. nie etwas gewinnen und nie zum Ziel kom­men. Ein stetstes Bemühen muß letzten Endes vom Erfolg gekrönt werden. Das Beginnen der Regierung ist des Schwei­ßes der Edelstei. wert. Es gilt die Lebenslage des deutschen Volkes erträgliq zu gestalten, und zu verhindern, Laß unsere Volkswirtschaft, soweit sie durch die Not der letzten Jahre hindurch gerettt werden konnte, doch noch zusammenbricht. Hiezu sollten aier alle mithelfen. Wer nur kritisiert, macht nichts besser, fordern untergräbt nur die Zuversicht und den guten Willen aiderer, die doch die Vorbedingung zum Erfolg sind. Bei dem gegenwärtigen hohen Preisstand unserer Waren wird es nie mißlich sein, unsere Ausfuhr in das Ausland zu steigern und dadrrch eine aktive Handelsbilanz zu erreichen, da­mit wir in die Lage versetzt werden, unseren Reparationsver­pflichtungen nachukommen. Die Teuerungswelle, die aufs neue über unser Land hinzieht, wirkt im Inland zerrüttend und niederschlagmd. Sie gilt es zurückzudämmen. Aber die Verbraucher sind so wenig von Schuld freizusprechen wie die Erzeuger und du Händler. Unser ganzes Volk steckt noch im Jnflationstumme. Die Erzeuger treiben, besonders soweit sie sich in Kartellen zusammengeschlossen haben, eine tyrannische Preispolitik, der sich alle fügen müssen. Diesen Auswüchsen gilt mit der H-arptkampf der Regierung, die alles versuchen muß. durch Hcrstillung der freien Konkurrenz den Preisstand auf das natürliche und angemessene Maß zu regulieren. Dazu kommen die Hänller, die sich gleich in mehreren Gliedern zwi­schen Produzent rnd Konsument einschieben und durch Ketten- und Zwischenhandel in volkswirtschaftlich unnötiger und unver­antwortlicher Wese wobl das Meiste zur Verteuerung beitra­gen. Aber auch Las Publikum treibt durch wilde Einkäufe, die die Nachfrage verstärken, die Preise nur in die Höhe. An­gesichts dieser fast trostlosen Loge ist tatkräftiges Einschreiten dringend am Plast. Durch Gesetze und Verordnungen allein läßt sich aber eine Wirtschaft auf die Dauer nicht regeln und besser stellen. Es muß hinzukommen der gute Wille und die Mitbilfe aller beteiligten Kreise uüd das energische Zielstreben der Fübrer im Wirtschaftsleben. Wir dürfen darauf vertrauen, daß Reichskanzler Luther, der das Stabilisterungsproblem ge­löst hat, auch an dem Peissenkungsproblem nicht verzweifeln wird.

^laird

Berlin, 4. Sest. Die deutsch-französischen Wirtschaftsver- handlungen^werde», wie jetzt endgültig feststeht, in der zweiten Hälfte des S-eptemlers wieder ausgenommen werden.

Ausschrlitungen von Reichsbannerleuten.

. Schwere Ausbreitungen ließen sich Reichsbannerleute bei einem von dem Reichsbanner des Vorortes Rheinau unter Be­teiligung auswärti-er Reichsbannergruppen veranstalteten Fest Ms dem Arbeiter-?nrn- und Sportplatz zuschulden kommen. Der 17jährige Bäckerlehrling Karlein, der dem Treiben auf dem Sportplatz zuschauie, wurde, weil er gelacht haben soll, von ^kr Reichsbannerleuten durch Schläge ins Gesicht und auf den Kopf schwer mißhandelt. Karlein wurde so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Als der in Rheinau stationierte Bahninspektor Grämlich, der auf einem «Paziergang mit seiner Familie zufällig Zeuge der Mißhand­lungen wurde, den Larlein vor weiteren Mißhandlungen schüt- stn wollte, wurde er von einer ganzen Anzahl Reichsbanner-

leute überfallen, die lautNeuer Mannh. Ztg." auf den Beam­ten mit Fäusten und Prügeln derart einhieben, daß er eine starke Kopfverletzung davontrug.

Auslandsreise des KreuzersBerlin".

Laut Anordnung der Marineleitung wird die diesjährige große Winterausbildungsreise des Kreuzers Merlin" am 9. September von Kiel aus angetreten. Die Fahrt wird das Schiff nach Westrndiden, sowie Mittel- und Südamerika führen. Der Kreuzer fährt von Kiel durch die Nordsee, den englischen Kanal, Atlantischen Ozean, nach den Azoren und den britischen Ber­mudasinseln, wo es vier Tage zu Gast bleibt. Dann setzt das Schiff den Kurs nach Süden, berührt die großen Antillen und fährt nach Haiti, wo eine 14tägige Rast gemacht wird. Von Haiti wird das Karibische Meer durchquert und der Zur Repu­blik Panama gehörende Hafen Colon angelaufen. Am 6. No­vember trifft dann der Kreuzer in Guayaquil ein, um dann nach Peru zu fahren, wo er über eine Woche Aufenthalt nimmt. Am 27. November soll Valparaiso erreicht werden. Das Weih­nachtsfest wird in Punta-Arenas gefeiert; Silvester und Neu­jahr dagegen auf hoher See. Buenos Aires wird am 20. Jan. n. I., Montevideo am 27. Januar und Rio am 9. Februar er­reicht. Nachdem dann noch der Kreuzer am 16. Februar Bahia angelaufen hat, nimmt er von dort quer durch den Atlantischen Ozean den Weg zur Heimat.

Eine Erklärung zur Kriqgsschuldlüge.

Berlin, 3. Sept. Nach Schluß der Stockholmer Konferenz hat der Vorsitzende der deutschen Delegation an den Fort­setzungsausschuß der Konferenz folgendes Schreiben gerichtet:

Im Aufträge der deutschen Delegation der Stockholmer Weltkonferenz beehre ich mich, dem Fortsetzungsausschuß fol­gendes zur Kenntnis zu bringen: Die deutsche Delegation kann Stockholm nicht verlassen ohne sich einer ernsten Pflicht ent­ledigt zu haben. Als in Deutschland bekannt wurde, der deutsche Evangelische Kirchenbund werde sich mit amtlichen Vertretern an der Weltkonferenz beteiligen, wurde in allen Kirchen weiter­hin erwartet, und in einer geradezu ergreifenden Weise zum Ausdruck gebracht, daß vom Bund in Stockholm die Frage auf­gerollt werden möchte, die innerhalb der gesamten Christenheit so schwer auf unserer Seele lastet und eine ökumenische Zusam­menarbeit unsäglich erschwert. Die Frage nach der Schuld am Ausbruch des Weltkriegs. Die Notwendigkeit der rückhaltlosen allgemeinen Klärung dieser Frage empfinden auch wir in ihrem ganzen großen Ernste. Sie ist uns und unserem Kirchen­volke vor allem eine Frage der Wahrheit und der Gerechtigkeit. Dennoch haben wir einmütig davon Abstand genommen, sie während der Tagung selbst aufznrollen. Eine eingehende Be­handlung dieser Frage ans der mit so vielen anderen bereits überreichlich beschäftigten Konferenz war ja technisch völlig Un­möglich. Ein bloßer formeller Protest gegen die Aufbürdung der Schuld am Kriege auf Deutschland war überflüssig, da alle Welt weiß, daß das deutsche Volk diese Aufbürdung mit Ent­schiedenheit abgelehnt, und daß es in zahlreichen christlichen Län­dern durch namhafte Forscher die Zustimmung zu dieser Ab­lehnung gefunden hat. Ein bloßer Protest hätte zudem die von dem ernsten Sinne der Delegierten aller Länder getragene Ein­mütigkeit der Konferenz und ihres hohen Werkes stören kön­nen, ohne die Sache irgendwie zu fördern. Die deutsche Dele­gation bittet den Fortsetzungsansschuß, diese ihre Motive, zu­gleich -aber auch ihrer ernsten christlichen, von der Zustimmung des ganzen evangelischen Deutschland getragenen Ueberzeugung zur Kenntnis nehmen zu wollen, daß eine Klärung der Schuld­frage eine moralische Aufgabe ersten Ranges ist, die um ihrer selbst willen, aber auch im Hinblick aus die günstige ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen als unabweislich und dringend er­scheint." Der Präsident der deutschen Delegation, gez. Dr. Kappler.

Ausland

Brüssel, 4. Sept. Die belgische Telegraphenagentur meldet, daß das in Cleve stehende vierte belgische Ulanenregiment ledig­lich zu Uebungszwecken nach dem Elsenborner Lager abgerückt sei. Die Hebungen würden bis zum 20. September dauern. Ein Teil des Regiments werde dann nach Namur versetzt, wäh­rend der andere Teil nach Cleve zurückkehren werde.

London, 4. Sept. Vier der fünf australischen Bundesstü(llsn verlangen in einer Denkschrift an England das Recht auf eigene Wahl der Provinzialgouverneure.

Peking, 4. Sept. Die neun Signatarmächte des Washing­toner Abkommens werden heute in Peking eine gemeinsame Note überreichen, in der sie sich bereit erklären, die Abschaffung der Konventionalzölle ins Auge zu fassen.

Sydney, 4. Sept. Der der Arbeiterpartei angehörende Premierminister von Neusüdwales hat an die anderen australi­schen Staaten die telegraphische Anfrage gerichtet, ob sie be­reit seien, mit Neusüdwales auf eine Entscheidung über die Rechtsgültigkeit des Ausweisungsgesetzes hinzuwirken. Queens­land antwortete zustimmend, während Viktoria ablehnte.

Trauer in Amerika.

Newyork, 4. Sept. Das Unglück derShenandoah" hat die ganze amerikanische Nation in Trauer versetzt. Gerade die Shenandoah", die von Amerikanern und in Amerika erbaut war, war der Stolz und der Liebling Amerikas. Ihr Unter­gang wirft erneut die Frage auf, ob Luftschiffe überhaupt zweck­mäßig sind. Alle Pläne, Luftschiffe für Handelszwecke zu ver­wenden, sind scheinbar vernichtend getroffen worden.Sun" schreibt in einem Leitartikel, das Unglück werde Washington hoffentlich über die Zweckmäßigkeit von Luftschiffen belehren. Der kurze Traum, daß Luftschiffe die Welt umspannen, sei vor­über. Das Unglück derShenandoah" reihe sich so vielen Un­glücken dieser Art an, daß die Frage entschieden sein dürfte. DieWashington Post" dagegen meint, das Unglück dürfe nicht

entmutigen, man werde weiterhin bessere Schiffe bauen, bis eines Tages das Luftmeer bezwungen sei.

Nach den letzten Meldungen bestätigt sich die Vermutung Dr. Eckeners, daß das Schiff nicht in der Luft: entzweigebrochen ist. Wie jetzt feststeht, siel das Luftschiff herunter und landete in einem Kornfeld, wurde aber dabei durch einen starken Luft­stoß zu Boden gedrückt und dabei zertrümmert. Der unver­letzt gebliebene Teil der Besatzung erhielt den Befehl, die be­schädigten Teile des Luftschiffes an den Tauen sestzuhalten. Als jedoch der Sturm die Ueberreste des Schiffes samt der Besatzung fortzureißen drohte, gab der Führer die Erlaubnis, die Taue loszulassen, wobei der Sturm das Luftschiff entfernte. Das Hintere Teil des Luftschiffes kam später in Ada nieder.

Minor Woods, ein Farmer, war Augenzeuge des letzten Teils des Unglücks. Er sah, wie das Wrack derShenandoah", nachdem es bereits den Boden berührt hatte, vom Sturm wie­der emporgerissen wurde, um dann in einem kilometerweiten Fluge über hügeliges Gelände immer wieder hart auf den Bo­den aufzusetzen. Einer der Ueberlebenden erzählte Woods, daß dieShenandoah", während sie in 1000 Meter Höhe kreuzte, in eine schwere Böe geriet. Beim Ankämpfen gegen den Sturm ging eine der Maschinen zu Bruch, wodurch der Führer zum Niedergehen gezwungen wurde. Nahe dem Boden kam das Schiff in eine zweite Böe, die sein Hinterteil nach oben riß und das Schiff in dieser Lage answärtstrieb. Dem Ausstieg folgte ein Plötzliches Sinken. Das Schiff brach entzwei. Eine der Gondeln wurde vollständig zertrümmert. Darnach trug der Sturm das manöverierunsähige Schiff davon, es manchmal hoch in die Luft erhebend, um es im. nächsten Augenblick zur Erde zu schleudern, bis es endlich an einem kleinen Wald zer­schellte.

Aus Ltadr Bezirk und Umgebung

Smmtagsgedanken.

Sei deutsch!

Wohlan, wir Deutsche müssen Deutsche bleiben, ob man uns gleich im Mörser zu Grütze zerstieße, wie Salomo spricht. Noch will die Torheit nicht von uns lassen. Es hilft kein Klagen, Bitten noch Flehen, auch dazu nicht eigene tägliche Erfahrung, wie man uns geschunden und verschlungen hat. Luther.

Als das Reich in seinem Glanze stand, da war es leicht, sich stolz als Deutscher zu bekennen; dies artetq vielfach in Hochmut aus. Jetzt, wo Deutschland elend und krank in Fieberwahn liegt, von allen Seiten mit Zertrümmerung be­droht ist, jetzt ist die Stunde der stillen Deutschen gekommen, derer, die, ohne es zu wissen oder zu wollen, nicht anders sein können als deutsch, die bereit sind, in duldender Treue mit ihrem Vaterland durch dick und dünn zu gehen.

Hans Thoma.

Neuenbürg, 3. Sept. (Der September im Sprichwort.) Recht oft bringt der September noch viele schöne Tage. Manch­mal ist es so warm, als ständen wir noch mitten in der schönen Sommerszeit. Deshalb heißt es auch in einer alten deutschen Bauernregel:Der September ist der Mai des Herbstes." Aber am Morgen und am Abend wird es schon merklich kühl und deshalb heißt es auch:Der September ist des Herbstes Bote". In vielen Gegenden werden in diesem Monat die letzten Feld­früchte heimgebracht und dort heißt es auch:Der Monat September ist des Jahres letzte Spende". Winzer wollen haben, daß der September noch recht warm ist, dennwas der Septem­ber nicht kocht und brät, dann an den Trauben nicht gerät", und weiter:Warmer und trockener Septembermond uns mit Früchten reichlich lohnt", dagegen aber auch:Wenn Septem­ber Regen den Winzer trifft, ist dies so gut, wie lauter Gift". Wie die Witterung im September ist, so soll sie auch im Winter werden. Deshalb heißt es:Im September noch viel Blumen im Garten, läßt der Winter noch lange warten". Weiter auch: Donnert es oft im September, gibts vielen Schnee im De­zember", oderKühler Septemberschein, fällt bald der Winter ein", oderIm September viel Buchennüsse und Eicheln, so wird der Winter gewiß nicht schmeicheln". Schließlich heißt es noch:Septemberabendrot bringt Not und Tod".

Neuenbürg, 4. Sept. (Nochmals württembergische Bank­noten.) Zu den verschiedenen Auslassungen wegen Annahme und Nichtannahme von Württ. Privatbanknoten im übrigen Deutschland wird uns von unterrichteter Seite geschrieben,daß eine Verfügung des Reichsbankdirektoriums besteht, wonach sämtliche Privatbanknoten von allen Reichsbankkassen anzuneh­men sind, wenn von dem Einreicher (insbesondere von auf der Reise befindlichen Personen) glaubhaft dargetan wird, daß er durch die Ablehnung in ernste Verlegenheit geraten würde. In dem genannten Fall kann es sich also nur um ein Ver­sehen des betreffenden Beamten handeln, vorausgesetzt, daß der Einreicher seine Lage in der Tat richtig geschildert hat.

(Wetterbericht.) Von der Depression im Norden sto­ßen zeitweise Ansläufer gegen Süddeutschland vor. Der Hoch­druck im Westen beherrscht aber in der Hauptsache die Wetter­lage. Für Sonntag und Montag ist deshalb, wenn auch zeit­weise bewölktes und zu Niederschlägen geneigtes, so doch mehr­fach aufheiterndes und vorwiegend trockenes Wetter zu er-

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Württemberg

Stuttgart, 4. Sept. (Geschästsaussicht.) Die Zigaretten­fabrik Wallruth A.G. hier, die mehr als die Hälfte des Aktien­kapitals verloren hatte, mußte sich, namentlich auch mit Rück­sicht auf fällige Steuerforderungen, zu deren Befriedigung flüssige Mittel fehlten, unter Geschäftsaufsicht stellen.

Maitis OA- Göppingen, 4. Sept. (Zugsattentäter.) Vor einigen Tage wurde eine Telegraphenstange über das Gleis -der Bahn GöppingenGmünd gelegt, die jedoch von dem Lokomo­tivführer bemerkt wurde, so daß, er denMun^ruN-LaltL