Kehl als Nachzügler wegen schwere» Landsriedeiisbruchs auf der An­klagebank. Sie hatten sich damals aus Angst vor Strafe durch Flucht ins Elsaß der Strnfuerfalgung entzogen. Das Gericht verur­teilte Schwarz unter Einrechnung einer durch Urteil des Schöffen­gerichts wegen RUcksalldiebstahls erkannten Strafe von sechs Monaten zu zusainmeii einem Jahr und fünf Monaten Gefängnis, Verlesung unter Einrechnung einer durch Urteil des Schöffengerichts wegen Rückfallviebstahls erkannten Strafe ebenfalls zu einem Jahr und fünf Monate» Gefängnis.

Handel und Derkedr

Fruchtpreise. Leutkirch: Weizen 1313.50, Gerste 1013, Haber 12.50-14, Dinkel 9.40 Mark. Wangen i A.: Hafer 12.5014 Mark. Memmingen: Kernen 1213, Haber 10 5011 50 Mark pro Ztr.

Schweinepreise. Biberach: Läufer 70 - 90, Milchschweine 30 bis 38 Mark. Gaildorf: Milchschweine 2842 Mark. Plieningen: Milchschweine 3240, Läufer 5075 Mark. Waldsee: Milch­schweine 3037 Mark. Wangen i. A.: Ferkel 3648 Mark. Weilderstadt: Milchschweine 2537 Mark pro Stück.

Biehpretse. Crailsheim: Kühe 285535, Rinder 165 -430 Mark. Waldsee: Kühe 450550, Kalbeln 400530, pungvieh 230350 Mark pro ^tück.

Vom württ. Holzmarkt. Bei dem geringen Angebot von Rundholz aus dem Wald bewegte sich der Holzmarkt die letzten Monate hindurch in sehr ruhigen Bahnen. Immerhin ist neuer­dings festzustellen, daß die schwierige Wirtschaftslage, noch ver­schärft durch Lohnbewegungen im Bau- und Holzverarbei­tungsgewerbe, sich auch am Rundholzmarkt fühlbar macht. Während im Mittel-, Nordost- und Unterland bei den neuesten Verkäufen sichtliche Nachfrage nach den ausgebotenen Restposten zu beobachten war, haben in Oberschwaben die größeren Holz­firmen zuletzt nur zögernd zugegriffen und meist nur für gün­stig gelegene Posten Interesse gezeigt. In den meisten Ver­kaufsgebieten bewegten sich während der letzten vier Wochen die Erlöse für Nadelhölzer (Fi. und Ta.) von Abweichungen nach oben und unter abgesehen in folgendem Rahmen: Im Mittel-, Unter- und Nordostland zwischen 140 bis 150 Prozent, im Schwarzwald zwischen 138 und 145 Prozent, in Oberschwa­ben, auf der Alb und in Hohenzollern zwischen 125 und 130 Prozent der Landesgrundpreise. In anderen Holzarten und Sortimenten sind nennenswerte Abschlüsse nicht getätigt wor­den. Zu erwähnen ist nur noch das Papierholz, für das, soweit Umsätze aus dem Wald erfolgen, Begehr zu Preisen zwischen 145 und 155 Prozent bestand.

Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

Börse. Die pessimistische Beurteilung unserer Wirtschafts­lage spiegelt sich deutlich in der Haltung der Börse wieder. Man glaubt zwar hin und wieder, auf günstige Anzeichen Hin­weisen zu sollen, so aus die gute Ernte und auf die Erhöhung der Ruhrkohlenförderung, aber diese Anzeichen werden nicht so hoch gewertet, wie andere nachteilige Faktoren, beispielsweise die Tatsache, daß am Arbeitsmarkt der Beginn eines Um­schwungs zum Schlechten festgestellt wird, indem nicht nur die Nachfrage nach Arbeitskräften nachläßt, sondern auch in der Industrie teilweise Entlassungen erfolgen. Auch die Berichte der preußischen Handelskammern über die Wirtschaftslage haben verstimmt, hesonders inbezug auf die Montanindustrie, deren Lage darin recht ungünstig beurteilt wird. Der nun schon seit längerer Zeit bestehende allgemeine Wirtschaftspessi­mismus erhält zudem immer wieder neue Nahrung aus der unklaren Lage des Stinnes-Konzerns und den schlechten Divi­dendenaussichten. Unter diesen Umständen erfuhr das Kurs­niveau allenthalben eine beträchtliche Senkung. Die Groß­banken scheinen dabei wenig geneigt, sich um die Haltung des Kursniveaus zu bemühen und die Baissespekulation ist eifrig am Werke. Zu allem hin wird die Lage noch durch Abgaben des Publikums verschärft.

Geldmarkt. Die starke Anspannung des Geldmarktes tritt in erhöhtem Maße in Erscheinung. Das hängt teilweise damit zusammen, daß sich am Ultimo wie immer ein starker Geldbedarf zeigte. An die Banken wurden bei dieser Gelegen­heit große Anforderungen gestellt, die die unerquickliche geldliche Beengtheit von Industrie und Gewerbe zeigte. Später erfuhr der Geldmarkt allerdings einige Erleichterung, da aus den Ul­timo-Zahlungen bei den großen Geldinstituten sich Rückflüsse be­merkbar machten. Es bleibt abzuwarten, ob diese Erleichterung weitere Fortschritte macht oder ob die außerordentliche Verstei­fung sich dauernd erhält. Die Sätze für tägliches Geld sind immer noch sehr hoch und betragen durchschnittlich 1011 Pro­zent, vereinzelt aber auch darüber. Am Devisenmarkt hält sich die Nachfrage in normalen Grenzen und ist recht klein. Die Kursveränderungen sind nicht von Belang.

Produktenmarkt. Am Produktenmarkt halten sich Käufer und Verkäufer noch zurück, weil die Zollfrage noch nicht entschieden ist. Obwohl unter diesen Umständen für sofort greif­bare Ware das Angebot fehlte, blieb die derzeitige amerikanische Hausse in Weizen nicht ohne Einfluß auf die Preisbildung. Die bestimmte Wiederholung der Ankündigung über die Aufhebung des Ausfuhrverbotes für die nächste Woche bewirkte gleichfalls eine Erhöhung der Notierungen für die Herbsttermine. Die Preise gingen damit allmählich über den Weltmarkt hinaus. Der Preis für Weizenmehl ist gestiegen, die Nachfrage hiefür auch ziemlich erheblich. Aber im allgemeinen sträuben sich die Käufer noch gegen diese erhöhten Preise. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse ist der Preis für Kleeheu um 50 Pfg. auf 6.507.50 Mark gestiegen, während Stroh seinen Preis mit 1.505 Mark gehalten hat. An der Berliner Produkten­börse notierten Weizen 252 (-i-3), Roggen 193 (4), Winter­gerste 196 (16), Hafer 192 (-9 5) Mark je pro Tonne und Mehl 35/, (- >/,) Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Die Warenpreise sind im allgemeinen immer noch im Steigen begriffen. Der leichte Anstieg, der sich im Juni gezeigt batte, setzte sich im Juli langsam fort und der Warenindex bob sich um knapp ,!<> Prozent. Alle Anzeichen deuten darauf bin, daß diese Bewegung augenblicklich noch nicht zum Stillstand gekommen ist. So zeigen beispielsweise auch die Auktionen von Rohhäuten, daß die schon im Juni be­gonnene Aufwärtsbewegung immer noch Fortschritte macht. Am Baumwollmarkt besteht Nachfraae für alte Ernte, während das Geschäft für spätere Lieferungen still ist. Die Preise an der Stuttgarter Industrie- und Handelsbörse haben keine Verän­derung erfahren. Vom Zuckermarkt wird berichtet, daß die Preise iniolge der starken Nachfrage, die teilweise auch mit der Einmachzeit zusammenhängt, um 50 Pfg. für den Ztr. in die Höhe gegangen sind.

Viehmarkt. Trotz genügender Zufuhr neigen auch die Viehpreise zu weiterem Anziehen. Sie haben sich in Stuttgart in den letzten Tagen durchschnittlich bei fast allen Viehgattun­gen um 23 Pfg. für das Pfund erhöht.

Holz mar kt. Unter dem Truck der Wirtschaftslage hat die Nachfrage am Holzmarkt, namentlich in einzelnen, den Hauptabsatzgebieten entlegenen Gebieten etwas nachgelassen. Abnehmer sind in der Hauptsache mittlere und kleine Sägwerke. Die Preise hielten sich im allgemeinen im alten Rahmen.

Vermischtes

Moses und Wilson an der Himmelstür. In Newyork macht ein hübsches Geschichtchen die Runde: Als Woodrow Wilson an die himmlische Tür kam, begegnete ihm Moses, und es ent­spann sich folgendes Gespräch: Moses:Sind Sie nicht Mr. Wilson?"Der bin ich."O, Sie. tun mir so leid." Wieso denn?" fragte Wilson.Ja, sind Sie nicht Woodrow Wilson, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika?" Gewiß."Haben Sie nicht die Vierzehn Punkte entworfen, die den großen Krieg zu Ende bringen halfen?"Ja, das habe ich."Sehen Sie, Sie tun mir so schrecklich leid, wenn ich bedenke, was die Menschen mit Ihren vierzehn Punkten an­gestellt haben." Darauf Wilson:Dann gehen Sie nur mal hinunter auf die Erde, und sehen Sie zu, was sie dort aus Ihren zehn Geboten gemacht haben."

MschMchreN-

Stuttgart, 7. August. Nach einer Blättermeldung ist der Privat­dozent an der Heidelberger Universität Dr. Gumbel, der in Württem­berg besonders durch die Tübinger Vorfälle bekannt geworden ist, auf ein halbes Jahr an das Marx-Engels-Institut nach Moskau be- rufen worden. In einem rechtsstehenden Blatt wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß aus diesem halben Jahr Jahrzehnte werden möchten.

Pom Allgäu, 7. August. Reichswehrminister Dr. Geßler mit Familie ist zu zirka dreiwöchigem Urlaub auf seinem Landsitz in Lindenberg eingetroffen.

Gunzenhausen (Mittelfranken), 7. August. Ein schweres Auto­mobilunglück ereignete sich gestern abend auf der Staatsstraße zwi­schen Röttenbach und Pleinfeld. Am Auto des Fabrikanten Walter Hufschmied, der sich mit seiner Familie auf der Rückfahrt von Par­tenkirchen befand, und welches vom Besitzer selbst gesteuert wurde, löste sich infolge Warmlaufens ein Vorderrad, wodurch der Wagen gegen einen Baum rannte. Hufschmied brach das Rückgrat und starb nach einer Viertelstunde. Seine Frau und sein vier Jahre altes Kind kamen mit leichteren Verletzungen davon.

Heidelberg, 7. August. Das hiesige Schwurgericht verurteilte gestern nach zweitägigen Verhandlungen den Arbeiter Ewald Hinz- mann, der bei den Erwerbslosenunruhen in Heidelberg am 6. Dezember

1923 eine führende Rolle spielte und einen Schupobeamten aus dem Hinterhalt duch einen Reoolverschuß am Schenkel schwer verletzte wegen Todschlagoersuches zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust.

Dortmund, 8. August. Auf der ZecheGraf Schwerin" sind während der heutigen Morgenschicht zwei Bergleute an giftigen Ga­sen erstickt. Die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg.

Lalbe a. M., 7. Aug. Hier wurden 20 Typhuserkränkungen festgestellt, von den einige Fälle tödlich verliefen.

Dresden, 7. August. Aus Sachsen werden keine Polen ausqe- wiesen, da sämtliche dort ansässige Polen für Deutschland optiert haben.

Bingen, 7. Aug. Nach einer Meldung derMittelrheinischen Volkszeitung" wurden in her vergangenen Nacht von der hiesigen Polizei infGemeinschaft mit Zollbeamten einige Zentner geschmuggelten Tabaks, Zigaretten usw. in dem Augenblick beschlagnahmt, als die Ware von einem Schiff fortgeschafft werden sollte. Zwei auswärti­gen Käufern konnte die Schmuggelware noch am Bahnhof abge­nommen werden.

Berlin, 7. August. Der deutsche Parfümerie- und Seifenmarkt wuide seit einiger Zeit mit französischen Waren überschwemmt, deren Einfuhr man sich nicht recht erklären konnte. Dem Zollgrenzkom­missariat Berlin-Brandenburg ist es jetzt gelungen, einem ausgedehn­ten Schmuggel französischer Parfümeriewaren auf die Spur zu kom­men und als Täter einen Armenier und einen Russen zu verhaften. Nach weiteren Mitschuldigen wird gefahndet.

Berlin. 7. August. Bon demokratischer Seite ist an die Reichs- regierung eine Anfrage eingebracht worden, in der auf die große Notlage der Bankbeamten, insbesondere auf die vielen Entlassungen im Bankgewerbe hingewiesen und gefragt wird, was die Reichsregie­rung gegen die Vernichtung vieler Zehntausender von Existenzen zu tun gedenke. Gestern fand vor dem Amtsgericht Berlin Mitte die Glüubigeroersammlung der in Konkurs geratenen Nationalpost G. m. b. H. statt. Von dem Konkursverwalter wurde erklärt, daß besten Falles mit einer Quote von 14o, Prozent zu rechnen sei. Der Konkursverwalter wurde von der Versammlung bestätigt und dann ein Gläubigerausschuß gewählt. Wie diePossische Zeitung" hört, hat die Berliner Metallhandelsfirma M. Levy 6 Co. die kommissions­weise Liquidation der Metallabteilung des Stinneskonzerns über­nommen. Der Zentralbürovorsteher der Berliner Universität, Pec- waltungsobersekretär Schmidt, ist heule, demTag" zufolge, wegen dringenden Verdachts der Unterschlagung und der Urkundenfälschung vom Amt suspendiert worden. Es ist gegen ihn ein Disziplinar-Per- fahren eingeleitet worden.

Breslau, 7. August. Bei der Geschästsaufsicht, die über die alt­bekannte hiesige Firma I. Molinari L Söhne verhängt worden ist, hat sich herausgestellt, daß es nicht möglich ist, die Firma iveiter zu erhalten. Wenn die Gläubiger der vorgeschlagenen Liquidation der Firma nicht zustimmen, so ist der Konkurs unvermeidlich. Die Straf­verfahren werden übrigens auch bei einer Liquidation ihren Fortgang nehmen. Die Inhaber der Firma haben ausdrücklich erklärt, unbe­schränkt persönlich hastend zu bleiben.

Waldenburg (Schlesien), 7. August. Gestern vormittag ging aus der ersten Abteilung der Friedenshoffnungsgrube ein Stück Strecke zu Bruch, wodurch sieben Bergleute verschüttet wurden. Durch die sofort einsetzenden Reltungsarbeiten konnten fünf Mann noch im Laufe des Bormittags geborgen werden, während sich die Rettung der beiden anderen dis zum Abend hinzog. Einem verschütteten Lehrhauer wurden beide Beine gebrochen. Die anderen Verunglückten kamen mit leichten Verletzungen davon.

Königshütte, 7. Aug. In der Nacht zum Donnerstag entdeckte die politische Polizei in Königshütte eine kommunistische Propaganda­stelle. Die Polizei überraschte zehn Personen beim Drucken von Flugblättern und kommunistischen Schriften. Alle zehn Personen wurden dem Gefängnis zugeführt.

Gleiwitz, 7. August, Die Bergarbeiteroerbände in Deutsch-Ober­schlesien haben den bestehenden Lohntarif zum 31. August formell ge­kündigt, ohne bisher Adänderunasanträge zu stellen.

Brüssel, 7. Aug. Aus der Eisenbahnstrecke zwischen Namur und Brüssel hat sich am Donnerstag ein schwerer Unfall ereignet. Ein Zug entgleiste infolge Bruches der Kuppelung: die Wagen fingen Feuer und der gesamte Zug wurde zerstört. Glücklicherweise hatten die Reisenden den Zug bereits verlassen, dagegen wurde ein Bremser getötet.

Pontrefina, 8. August. Bei einer Bergtour wurden ein gewisser Hans o. Borsig aus Berlin und die 26jährige Frau Gertrud Amberg aus Prag, wohnhaft in Hügelsheim bei Heidelberg von Schwindel- ansällen befallen und stürzten tödlich ab.

Rom, 8. August. Die Zahl der Todesopfer bei der gemeldeten Explosion in der Pulverfabrik Et. Martina im Distrikt Lugo ist, Blättermeldungen aus Ravenna zufolge, auf 14 gestiegen.

Paris, 7. Aug. Wie gemeldet wird, soll bei der Londoner Zu­sammenkunft die Behandlung des deutsch-polnischen Konflikts eine r ße Rr «spielen.

Amsterdam, 7. August. Heute mittag explodierte in der Kunst­seidenfabrik Ede ein Sauerstoffapparat, wodurch vier Arbeiter, dar­runter ein deutscher namens Feykor getötet und über 40 Personen

Dunkle Mächte.

2Pj Kriminal-Roman von Friedr. L. Zöllner.

Wiemanns Zeitungs-Verlag, Berlin W. 66. 1925.

Ob Wallner mit seiner Frage auf den jungen Mann hingezielt hatte, der jetzt, der Hehlerei so gut wie überführt, verhaftet war?

Wohl kaum. Er mußte etwas anderes damit im Sinne gehabt haben.

Aber was?

Hatte Wallner in der Tat eine sichere Spur ge­funden. die Erfolg versprach?

Kannte er vielleicht den Täter schon und suchte er nur noch nach einwandfreien Beweijen?

Er hätte es jetzt mit Freuden begrüßt, wenn der Detektiv ihm einen vollen Erfolg hätte melden können, trotzdem er selbst dadurch nicht gerade in ein besonders schönes Licht gestellt worden wäre. Es wurde all­mählich Zeit, daß die Akten über diese rätselhaften, geradezu unerklärlichen Diebstähle geschlossen wurden, denn die andauernde, körperlich und seelisch aufreibende und dazu völlig erfolglose Arbeit war nicht mehr lange auszuhalten. Er fühlte bereits, wie seine N«- ven nachlietzen, wie er seine sonst so gerühmt« Ruhe verlor und dadurch immer weniger befähigt wurde, diese Hetzjagd nach dem unbekannten Wild mit Er­folg zu Ende z» führen.

Das Tischtelepho» schlug an.

Er nahm den Hörer.

Hier Krtrninalinspekior Baedeker!"

Plötzlich nahmen seine Züge ei»e« Ausdruck freu­diger Ueberrcrschung an.

Guten Morgen, Herr W-allnerk Nb« ja, natürlich! Kommen Sie, ich warte ja längst mit Sehnsucht auf Ihr Erscheine«!"

Mit einem erleichterten Aufatme« hing er de» Hörer ein und warf sich in seine« Schretbsessel zurück.

Also endlich, endlich sollte er die Aufllärung hören, die er kaum noch abwarten konnte.

Wie eine Ewlakett dünkte chm die nächste Vier­

telstunde, bis der diensttuende Beamte ihm den De­tektiv meldete. ,

Er eilte ihm bis zur Tür entgegen, Prallte aber « dann erschrocken zurück, als er den sehnlichst Er­warteten vor sich sah. Norbert Wallners linker Arm ruhte in einer Binde, und sein Gesicht war blaß und Wernächtigt.

Um HimrnelSwiSen!" entfuhr es dem Beamten. ,MaS haben Sie angesaugeu, Herr Wallner? Sie such verwundet?"

Der Detektiv dachte grimmig ans.

Ich erhielt in vergangener Nacht de« schlagen­den" Beweis ganz wörtlich genommen daß ich der richtige« Spur folgte. Der Schandbub« ver­suchte höchst eigenhändig, mich meuchlings a»S de« Wege zu räumen.

Zum Teufel! Das hätte gefährlich werde« kön­ne«. Wann und wo geschah der Ueberfall?"

Bitte nachher, Herr Inspektor. Zunächst möchte ich etwas anderes mrt Ihnen besprechen."

Aber"

Verzeihung, ich weiß, was Sie sagen wollen. Aber ich habe für alles gesorgt. Mein Gehilfe über­wacht den Burschen und wird ihn» falls er zu fliehen versuchen sollte, eh« ich zur Stelle bi«, «icht Sü­den Augen lassen und schon dafür sorge«, daß er nicht weit kommt. So, und mr« wolle« wir zunächst, wen« e» Ihne« recht ist. i« all« Gemütsruhe Platz »Horen, «m üb« de« wichtige« Punkt, de» ich vor­erst »och mit Ihne« bespreche« muß, in» Netae z»

Ah, ich verstehet Bitte sich M fetze«."

Die beide« Herren nähme« Platz, der Inspektor an sei»«« Schreibtisch, der Detektiv chm gegenüb«.

TS handelt sich wohl", begann der Beamte» ,MN die Frage, die Sie mir bereits einmal stellte«, Herr Wattn«?"

Ja", gab der Detektiv zurück,und ich schicke voraus, daß die Aufklärung der geheimnisvollen Diebstähle vollständig in meiner Hand liegt. Ich kann ohne Mühe den einzigen Faden, der zur Ent­

deckung des Verbrechens führen könnte, abschneidm, und die Polizei wird niemals eine Lösung des Rät­sels finden. Selbstverständlich liegt das nicht in meiner Absicht, nur mutz ich darauf bestehen, daß die Abwick­lung dieser geradezu unglaublichen Geschichte in meinem Sinne geschieht. Ich mutz ditsse Forderung stellen, denn es handelt sich, wie ich Ihnen bererts in unserer letzten Unterredung andeutete, darum, eine ganz unschuldige Person vor dem GerÄ>e und dem Klatsch der Welt zu schützen. Ich habe mich entschlossen. Sie, Herr Inspektor, als einzige« in die ganze A«- gelegenheit einzuweiben, wen» ich Ihr Verspreche« schalte, dah Sie nur in meinem Sinne handeln werden. Es geht mn Ehre und Ruhe ein« jungen Dame aus erst« Gesellschaft."

Einer Dame?" fiel ihm der Inspektor, aus- höchste überrascht, ins Wort.

Ja. wie ich sagte, einer jungen Dame, die an den ganzen Vorgängen genau so schuldlos ist, wie jener junge Mensch, der die gestohlenen Sachen z« Geld gemacht hat."

Ra, erlauben Sie!" entgegnete der Inspektor» plötzlich ernüchtert,wenn Sie das glauben, so mutz ich Ihnen entgegenhallen, datz der Verkäufer der ge­fahrene« Schmucksachen verhaftet und trotz seines LeugnenS einwandfrei überführt ist. Hier, lesen Sie de« Bericht, der in letzt« Nacht eingegaugen ist."

D« Detektiv wehrte ab.

Der Bericht kan« mir kaum etwas Neues sage«. Herr Inspektor. D« Verhaftete bestreitet» der Ver- raUfer z« sei»; « beha«fftet. weder den AUKSnd- ler. «och seine Wohnurm z« k»»e»; vielleicht ist ihm wr die Stvatze, auf v«

jener wohnt, völlig «nbe-

Ja, ««» Kuckuck, Herr Wallner l Woher wisse«

Ste werden'» gleich erfahren, Herr Inspektor. Man hat natürlich weder etwas von dem Geld, noch irgendeinen Anhaltspunkt gefunden, wohin es ge­kommen sein könnte?"

.Nein."

(Fortsetzung folgt.)