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spannung und Erquickung für Leib und Seele. Echte Kultur vollends, nach der wir so sehr verlangen, ist ein Sonntagskind; denn sie kann nur entstehen, wo die Menschen zu sich selber und zu den Quellen des Lebens kommen. Darum darfes nicht mehr so weitergehen, wie in diesem Sommer. Noch einige sol­cher Festsommer, und wir Deutsche gehen, wie ein englischer Minister vorausgesagt hat, an unfern mißhandelten Sonntagen zugrunde. Nicht nur kirchliche Vertretungen, der Deutsch-evan­gelische Kirchenausschuß, die Landeskirchentage von Württem­berg, Hessen-Nassau, Hannover, Mecklenburg und viele Be­zirkskirchentage haben ihre warnende Stimme für den Sonntag erhoben, sondern auch politische Stellen erkennen mehr und mehr die Gefahr. Der brandenburgische Landtag beschloß, monatlich einen Sonntag von allen Festlichkeiten und Zusammenkünften freizuhalten und die Staatspräsidenten von Württemberg und Baden rufen ihren Ländern zu, endlich einmal Schluß mit den vielen Veranstaltungen zu machen.Wenn Deutschland," sagt Hellpach,nur noch eine einzige, riesenhafte, betriebsame, rau­schende und feiernde Stadt wird, so mag es gewiß sein, daß es keine Taten Gottes mehr an sich erfährt." Darum, wer Deutschland liebt, der gebe ihm seinen Sonntag wieder. Es ist eine Lebensfrage für unser Volk.

NxyenhHrg, 31. Juli. (Der August.) Drückende Sonnen­glut über den heißen Steinbauten der Städte, über weiten, sich in dunstigen Horizont verlierenden Feldern, die zum Teil schon ihrer gesegneten Last beraubt sind; gartenarbeitendes Landvolk, mit dem Bergen der Ernte beschäftigt, schwankende, schwer­beladene Wagen, die die Gaben der Erde dem schützenden Dach zuführen; jeder Fluß, jeder See umschwärmt von Badenden; wanderndes Jungvolk auf Berg und Tal, lachend und scherzend in Ferienlust: Das ist der August, in dem der Sommer seinen Höhepunkt erreicht. Heißen Tagen folgen bereits kühler wer­dende Nächte. Plötzliche Gewitter lösen den strahlenden Son­nenschein ab. Die Natur steht im Zeichen der Reife und über­all müssen sich fleißige Hände regen, um die Ernte einzubrin­gen. Und schon beginnen auch die Symbole des Vergehens sich zu zeigen. Immer häufiger fährt der kühle Abendwind über Stoppelfelder. Frühe Herbstzeitlose drängen vorwitzig ans Licht. Leise fängt das Laub an sich zu verfärben und da und dort läßt sich ein müdes, gelbes Blatt vom Luftzug entführen. Leichter und freier beginnen die Fruchtbäume in Feld und Gar­ten ihre Aestc zu recken, befreit von der schweren Last der gereif­ten, süßduftenden Früchte. Der Sommer beginnt Abschied zu nehmen. Auch kalendermäßig eilt das Jahr nun wieder sei­nem Ende zu. Als achter Monat vollendet der August das zweite Jahresdrittel, an dessen letztem er nur wenig Anteil hat. Entsprechend der altrömischen Jahreseinteilung, in der er der sechste Monat war, hieß er ursprünglich Sextilis. Da der Monat ihm glückliche Ereignisse gebracht hatte, gab ihm Augu- stus den Namen August und Cäsar verlängerte den zunächst nur 29 Tage zählenden Monat auf 31 Tage. Nach weit ver­breitetem norddeutschem Volksglauben ist der 1. August ein Unglückstag, da an diesem Tage Satan aus dem Himmel ge­stoßen wurde, während in katholischen Gegenden der 15. August besondere Bedeutung hat.

O Calmbach, 30. Juli. Wie schon berichtet wurde, findet hier am nächsten Sonntag das Bezirksmusikfest des 7. Gaues statt. Die Anmeldungen der Musikkapellen gehen bis in die letzten Tage, und so werden wir am Fest das Vergnügen haben, 16 Kapellen hier zu hören, davon werden 13 in Wettbewerb tre­ten. Verschiedene Musikstücke werden da geboten werden, be­sonders auch klastische Sachen, so daß jeder Besucher des Festes auf seine Rechnung kommt. Den wettspielenden Vereinen Win­ken feine Preise, die von hiesigen Bürgern und Vereinen ge­stiftet wurden. Sie sind in dem Schaufenster des Cafö Walter zum Hirsch ausgestellt. Auf nach Calmbach!

Obernhausen, 31. Juli. Ein recht herzlicher Empfang wurde am vergangenen Dienstag den Turnern des Turnvereins, welche am Landesturnfest in Ulm teilnahmen, seitens der Ehren­mitglieder, Mitglieder und Gönner des Vereins bereitet. Schon halbwegs vom Bahnhof waren letztere erschienen, begleitet von der Musikkapelle, wo dann die Turner beglückwünscht wurden. Nun gings mit Syng und Klang, voran die Musik, vollends der Heimat zu ins Lokal zur Traube, wohin auch noch der Ge­sangverein Liederkranz seine Mitglieder bestellt hatte. Nach der nun von allen Seiten erfolgten Gratulation anläßlich der Erringung eines ersten Preises nahm der Vorstand das Wort und dankte für all das, was den Turnern durch den schönen Empfang bereitet wurde, welcher alles wieder auflöste, was an Anstrengung und Mühe zum Gelingen der Sache geleistet werden mußte. Seitens der Ehrenmitglieder wurde gesagt, daß der Turnverein Obernhausen stolz sein könne, als bereits kleinster Verein im Unt. Schwarzwaldgau in verhältnismäßig stärkster Beteiligung beim Landesturnfest in Ulm einen solchen Erfolg zu erringen. Unter Musikvorträgen, Gesang und An­sprachen verliefen rasch noch ein paar Stunden und jeder An­wesende war erfreut, zufrieden in Eintracht und Harmonie, ein­gedenk des schön verlaufenen Festes. Herzlicher Dank sei noch­mals an dieser Stelle allen denen gesagt, welche durch ihre Un­terstützung in finanzieller Hinsicht den Besuch des Festes ermög­lichten, ebenfalls denjenigen, welche uns anläßlich unseres Er­folges beschenkten. Gut Heil! gt.

Wilbbad, 1. Aug. Sonntag nachm. 4 Uhr gelangt nach der erfolgreichen Eröffnungsvorstellung, die mit so großem Beifall ausgenommen wurde, eine nochmalige Wiederholung von Fr. SchillersWilhelm Tell" als Wald-Freilicht-Aufführung auf dem Sommerberg, fünf Minuten von der Bergbahn. Die Be­setzung ist dieselbe wie bei der Erstaufführung. Mit Rücksicht aus die auswärtigen Besucher fängt die Vorstellung um 4 Uhr an, sodaß für jeden die Möglichkeit ist, mit der Bergbahn auf den Sommerberg zu kommen, jedoch um nicht in den Andrang zu kommen, ist die Zeit von 12 bis 3 Uhr die beste. Die Preise der Plätze sind Mk, 1, 2., 3 und 4.. Kassenöffnung auf dem Sommerberg 2 Uhr, Vorverkauf an der Theaterkasse.

Wir,

Stuttgart. 31. Juli, (llrbeitsmarktlage und Erwerbslosenfürsorge.) In der Metallindustrie ist in der vergangenen Woche ein iveiterer Rückgang der Stellenangebote zu verzeichnen. Durch größere Ent­lassungen, die vorgenommen worden sind, konnten die bisher offenen Stellen in der Hmwssache besetzt werden. Weitere umfangreiche Entlassungen stehen in Aussicht. Erwerbslosenunterstützung beziehen 116 Personen.

Stuttgart, 31. Juli. (Dreifacher Ehrendoktor.) Professor Dr. von Luhdorf ist aus Auslaß seines 70. Geburtstages nicht nur von der tierärztlichen Fakultät der Universität Zürich, sondern auch von den Universitäten Gießen und München zum tierärztlichen Ehrendoktor ernannt worden.

Stuttgart, 31. Juli. (Besuch des Reichspräsidenten.) Reichs­präsident Generalfeldmarschall v. tzindenburg beabsichtigt, wie aus Berlin gemeldet wird, im Laufe des Monats August bei der ivürtt. Stgatsregierung seinen Antrittsbesuch zu machen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest.

Horb, 21. Juli. (Zündender Blitz.) Bei dem gestrige» schweren Gewitter schlug der Blitz in die als erste am Ortseingaqg von Nord­stetten an der alten Steige gelegenen Scheune der Maurerswitwe Konrad Manz, letzte hiese völlig in Brand und äscherte auch das da­neben stehende Wobnhaus ein. Außer dem Vieh und unbedeutendem Inventar konnte nichts gerettet werden. Die Abgebrannte ist schlecht versichert.

Hemmendors, O.-A. Rottenburg. tzl. Juli. (Viel Leid.) Das Eöhnchen der W>twe Marie Beck stürzte vom Heuboden ab und er­

litt einen Schädelbruch. Der Vater des Verunglückten starb bald nach seiner Rückkehr aus der französischen Gefangenschaft. Ein Brü- derchen ertrank während des Krieges.

Lauffen a. N., 3>. Juli. (Gelandete Leiche.) Die Leiche des am letzten Sonntag ertrunkenen Otto Roller von Bökingen ist bei der Mühle gelandet worden.

Ulm. 31. Juli. (Aus dem Polizeibericht.) Durch widerrechtliche Verwendung von Blankowechseln und damit verbundener Betrüge­reien hat ein Kausinann aus dem Oberamt Geislingen einen bisher gut situierten Handwerker hier, der ihm zu viel Vertrauen schenkte, ruiniert. Untersuchung ist eingeleitct. Schlechte Treue übte ein Kauf, mann aus Cannstatt an einem Kriegskameraden, dem er sein Sparkassen­buch stahl und dessen ganze Ersparnisse an sich brachte. Anzeige ist erstattet Auf frischer Tat ertappt ivurde ein Dieb, als ec auf dem neuen Friedhof den Blumenschmuck auf Grabstätten plünderte. Er ist dem Gericht zugeliesert. Verübte Blutschande am eigenen Kinde brachte einen 52 Jahre alten Maler aus dem Oberamt Ulm ins Ge­fängnis, das er aus früherem längeren Aufenthalt darin aus dem gleichen Anlaß kennt.

Hasenweilcr, O.'I. Ravensburg, 31. Juli. (Selbstmord.) Im Walde, dicht an der badischen Grenze, fand man Nie Leiche des Wagners BUchele, der durch Erhängen seinem Leben ein Ende ge­macht hat. Der 80jährige Mann arbeitete bald da, bald dort, ohne einen beständigen Wohnsitz zu haben. Die Tat scheint schon vor einigen Wochen geschehen zu sein.

Schwere Gewitterschäden.

Durch ein mit schwerem Hagel verbundenes Gewitter ist gestern in Pforzheim und Umgebung beträchtlicher Schaden in den Gärten und auf den Feldern angerichtet worden. Be­sonders die Obstgärten haben sehr gelitten. In Oeschelbronn beträgt der Schaden an Getreide 60 Prozent. In Pinache fielen die Schloßen bis zu Welschnußgröße. Die Straßen waren voni Hagel dicht überstreut und die Hagelkörner mußten mit Schaufeln entfernt werden. Im Haferfeld ist alles vernichtet. Das Dinkelfeld ist bis zu 95 Prozent verhagelt. Auch die Mais­und Angersenfelder haben schwer gelitten. In Münchin­gen OA. Leonberg liegt die Frucht zerschlagen da. Das we­nige Obst, das die Bäume trugen, ist verschwunden. Viele Bäume wurden vom Sturm aus dem Boden gerissen. Der Schaden auf den Feldern beträgt bis zu 80 Prozent und die Landwirte stehen ratlos vor der Vernichtung der Ernte. In Backnang schlug der Blitz verschiedentlich in elektrische Lei­tungen. Infolge eines Lichtstrahls trat ein Ueberschlag in der Transformatorenstation im Rathaus ein. Der Lichtbogen wurde für den Ausbruch eines Brandes gehalten und man alarmierte die Feuerwehr, die aber nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Am Donnerstag um 12 Uhr zog ein schweres, vom Südrand der Alb kommendes Unwetter über das Schmiech- und Blau­tal sowie über das Hochsträß hin. Die Markungen Schelk - lingen, Schmiechen und Allmendingen wurden stark betroffen. Der Hagel dauerte nur kurze Zeit, aber die Hagelkörner hatten die Größe von Hühnereiern. Der Schaden beträgt teilweise über 80 Prozent. Ein großer Teil der viel­versprechenden Ernte ist vernichtet. Auch in den Jahren 1921, 1922 und 1924 wurde die gleiche Gegend von Unwettern betrof­fen. Bei der großen Geldknappheit sind viele Landwirte unge­nügend versichert. Am Bahnhof Schelklingen wurden 20 Fen­sterscheiben, in der Weberei Rall 300 Scheiben eingeschlagen.

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Abendbesuch auf Schloß Straubenhardt.

(Von Dr. E. Feiler.)

Wohl den schönsten und ungestörtesten Ausblick auf einen abwechslungsreichen Abschnitt des oberen Enztales um Neuen­bürg herum bietet die historische Stätte des alten, völlig zer­störten Schlosses Straubenhardt oder Strubenhard, wie die Burg in alten Urkunden vor der Zeit der zweiten deutschen Lautverschiebung benannt wurde. Und wenn die Be­zeichnung des dortigen Forstreviers auf dem linken Enzufer, oben auf steiler Höhe über der Station und dem Sägewerk Rotenbach, nämlich der NameSchlößle" auf dem Markstein, hier wie allgemein in Gewandbezeichnungen die Ueberlieferung auch so treu sesthält, so nannte man das festesteinere Haus" der mächtigen Herren von Strubenhard einst nicht Burg oder Burgstall, wie die zerfallene Waldenburg in unmittelbarer Nähe auf demselben Höhenzug heute die BezeichnungBurg" führt, sondernSchloß". Gerade wie in derNuwenburch", im heutigen Neuenbürg, die festen steinernen Häuser auf vem Berg heute dasAlte" und dasNeue Schloß" heißen.

Leicht ist die Burgstelle zu finden. Vom Rotenbächle an, wo es ins Enztal einmündet, zieht sich ein breiter Kahlhieb zwischen Tannen- und Buchenwald hinauf zu einer herrlichen Doppelbuche, der Hüterin der Mhistorischen Trümmerstalte. Unter der mächtigen Buchenkrone ist auch in der Tat ein wirk­lich idealer Luginsland über die nach Norden und Nordosten zu abfallenden waldigen Schwarzwaldhöhen. Drüben, im Osten, sind hoch droben hellgrüne Bergwiesen von Waldrennach, wo über roten Ziegeldächern der Rauch des abendlichen Herdfeuers aufsteigt und sich unter den dunkelgrünen Wipfeln des Tannen­waldes umher verliert. Und nach Norden zu taucht der Blick voll Staunen und Bewunderung in das grüne bergige Wald­land und weiter hinaus in die duftigblaue Ferne des Schwarz­waldvorlandes. Aus ihrem feinen Schleier heraus verraten weiße und rötliche Tupfen, Flecken und Klumpen menschliche Siedlungen, Dörfer und Dörslein, sobald aus den gewitter- schwangern, dicken Wolkenballen die Abendsonne einen flinken Strahl durchbrechen läßt und mit Blinkerschein aus dem wun­derzarten Violett die Hellen, blendenden Töne herauszaubert.

Gewitterstimmung! Klare Fernsicht; blitzende, huschende Lichtreflere über steilen, melancholischen Fichtenhängen. Und schon wieder gleich dabei tiefe Schatten. Jeden Augenblick wie­der eine andere farbenfrohe Beleuchtung. Anders geformte Silhouetten auf den wellig grünen Bergrändern, wie das Rot­braun der Föhrenstämme wiewabernde Lohen" aufwallt und nicht fern davon die aschgraue Rinde der Weißtannen ungemein impressionistisch wie eine Erfüllung der verzehrenden Feuers­glut traurig ernst dasteht. Und darüber die vom Westwind sachte getriebenen dunkeln Wetterwolken. Fast streifen sie die Baumwipfel.

Aber in dieses Farbenkonzert des einsamen still verträum­ten Waldbildes wipft auf dem breiten Kahlhieb zum Tal hin­ab der Rote Fingerhut keck seinen lieblichen Purpurton, die herrliche, königliche Purpurfarbe. Diesem stolzen Bergwald­gewächs hat eigentlich die deutsche Sprache mit der allgemeinen BenennungRot" etwas abzubitten. Er ist nichtrot" und wird es niemals werden, sondernpurpurn". So sagt es auch der lateinische Name Oisotslis punnireu. Ist es, nebenbei ge­sagt, nicht auffallend, daß unsere Sprache das WortPurpur" so selten anwendet, wenn es uns doch aus dem Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus schon aus der Jugendzeit her wohl vertraut ist? Auch der Dichter singt von der rot- n in Wirklichkeit ist lln.e Blüte do-ü purpurn.

Also: her Fingerhut legt seine glorreiche königliche Pracht über den hellbraunen Blütenhauch der üppig hochgeschossenen Waldgraser, deren Blütenrispen, von der Höhe gesehen, ohne Unterschied Felsen, Baumstümpfe und die jungen Anpflanzun­gen in ihr duftendes Kleid einweben. Und im heiteren, lichten Buchensorst gegen Westen zu schlagen Buchfinken ihr Abendlied.

Das ist ja gerade der Reiz dieser schönen Schauinsland- Buche, in deren Tagwurzeln seit alter Zeit eine Steinbank hineingewachsen scheint, daß man von ihr aus kein Panoroma, keine Rundsicht hat. Man sieht unten vor sich das Enztal mit der Eisenfurtsägmühle bis zur Eisenbahnbrücke, wo sich auch schon der Berg wie eine grüne Kulisse vorschiebt. Vornehmlich im vielgewundenen Enztal bieten die Höhenzüge in ihrer man­nigfaltigen Stellung dem Sonnenlicht Gelegenheit zur Schaf­fung wirkungsvollster kaleidoskopischer Landschaftsbilder in Licht und Schatten.

Alles, was rechts hinterm Fichtenforst und links hinterm Buchenwald und rückwärts der Buchenhalde ist, bleibt verbor­gen, bleibt ein grünes Waldgeheimnis. Und auch über die Trümmer des festen Schlosses wuchert der Wald. Im breiten und tiefen Burggraben wächst Waldmeister zwischen den buck­ligen Quaderblöcken der Schildmauer, welche dort hinunter ge­fallen sind, über mächtige Mauerfundamente hat sich Moos an­gesiedelt und an der Stelle, wo wahrscheinlich der Wohnbau stand am Bergfried, der Palas mit den Kemenaten, ist ein hohes Brennesselfeld. Die Aufgänge und Treppen zur Stru­benhard sind indessen noch deutlich wahrnehmbar, gerade wie der nordwestlich zum Rotenbach an der Berglehne hinabfüh­rende Weg jedenfalls der alte Ritterweg gewesen ist. Er hatte Wohl über den Bach hinüber eine Fortsetzung zur Waldenburg, jedenfalls einen der heutigen Jlgenbergwege, und ebenso eine Weiterführung nach Schwann und Conweiler.

Die Herren von Strubenhard und Schmalenstein waren Besitzer der sehr starkenVestin" Strubenhard (vgl. Kausler, Beschreibung des Oberamts Neuenbürg S. 97) und unternah­men von hier aus im Jahre 1367 im Bunde mit dem Grafen von Eberstein und Wolf von Wunnenstein den durch Uhland in seinemUeberfall von Wildbad" poetisch verklärten Hand­streich gegen den Grafen Eberhard, den Rauschebart und seinen Sohn Ulrich. Es ist wahrscheinlich, daß die Straubenhard und Schmalenstein ebersteinsche Lehnsmannen gewesen sind. Im 13. Jahrhundert besaßen die Grafen von Eberstein auch Neuen­bürg.

Daß der alte Rauschebart über die Reichsritterschaft der Schlegler und Martinsvögel schließlich die Oberhand gewann, wir, ohne Einsicht in des gelehrten Hirsauer Chronisten Tri- themius Zeitbuch Chronicon hirsaugiense nehmen zu müssen, aus Uhlands Balladenzhklus. An den Strubenhard, die ihm im Wildbade die nächsten Gegner waren, rächte er sich noch in demselben Jahre 1367 und eroberte die Veste. Er gab sie dann 1374 den Besitzern zurück unter Vprbehalt des Oeffnungsrechts, allein beim Fortgang des Schleglerkrieges mag Wohl vor oder nach dem Fall von Heimsheim auch die trutzige Veste Struben- hard zerstört worden sein. Daß sie nicht bloß für den Grafen von Württemberg, sondern auch für den Markgrafen von Ba­den eine Bedrohung schien, läßt sich aus dem Versprechen er­schließen, das 1381 Graf Eberhard und sein Sohn Ulrich dem Markgrafen Bernhard I. von Baden-Durlach gaben, darauf ein Auge zu haben, daß die Veste Strubenhard, die nach ihrem gemeinschaftlichen Gutheißen zerstört worden sei, nicht wieder hergestellt werde.

Im Jahre darauf, 1362, verkauft Eunz von Schmalen­stein seinen Anteil an Strubenhard, Langenalb und Dobel mit einem Hof von Niebelsbach an die Markgrafen Bernhard I. von Baden-Durlach und Rudolf VII. von Baden-Baden. Bereits 1368 hatte er sich der mächtigen Hand Eberhards von Württem­berg dadurch zu entziehen gewußt, daß er seine Besitzungen um Neuenbürg herum, nämlich in Dobel, Dennach, Schwann (es hieß damal Swende) und Conweiler mit Ausnahme der Bestie" Strubenhard zum Lehensgut Wolf von Wunnrnstnns, des Gleißenden Wolfes, machte. Allein auch sein Haus Cun- nenberg im Burgtal bei Conweiler teilte 1397 das Schicksal der Veste Strubenhard. Es wurde bis auf den Grund von den Landesfürsten von Württemberg und Baden vertilgt. Bei diesen war das Glück und der Erfolg im Kampf gegen die Reichsritterschaft der Martinsvögel.

Kausler nimmt wohl mit Recht u. a. an, daß zum Zeichen reumütiger Buße nach dem verlorenen Schleglerkrieg Edel­knecht Reinhard von Schmalenstein 1393 seineJahreszeiten" für den Pfarrer zu der Newenburg, den Pfarrer zu Gräfen- hausen, den Frühmesser zu St. Georgen in der unteren Burg und den zu St. Egidien bei der Newenburg gestiftet hat.

Vielleicht hielt es die Stadt Neuenbürg auch mit den Mar­tinsvögeln und Schleglern, und vielleicht als Sühne stifteten am 16. September 1399 noch die Bürger von Neuenbürg eine Pfründe für die St. Georgs-Kapelle mit Bewilligung des Gra­fen Eberhard von Württemberg.

Bereits 1442 ist die Familie der Edelknechte von Struben­hard ausgestorben. Ihren Namen hatten sie wohl von den im struppigen Urwald, im wilden Tannendickicht, in dem struben hard erbauten, trotzigen Veste. Ihr Wappen aber, ein in Weiß und Blau geteilter Schild mit einem Auerochsengehörn als Helmzier, ist heute noch am Schwärmer Kirchlein in Stein und auf bemaltem Glas zu schauen.

Die großen Geschlechter kommen und gehen!

Eine Freude besonderer Art erlebte ich noch bei meinem Abendbesuch. Holzarbeiter auf dem großen Sägwerk Rotenbach machten Feierabend, und ich schloß mich einigen davon an, die in Feldrennach zu Hause sind, und ihre Räder das Rotenbach- sträßle hinaufschoben. Sie zeigten mir den steilen Ritterweg, welcher von der ehemaligen Schwärmer Sägmühle links den Berg hinanführt, und zum Dank erzählte ich den jungen Bur­schen, daß von hier aus der Ueberfall von Wildbad vom unte­ren Tal her ausgeführt worden sei. Groß war mein Staunen, wie da ein Zwanzigjähriger wie von ungefähr1367" einwarf. Er hatte es von seiner Dorfschule her noch behalten.

Wer als Kurgast oder Turist einen bequem erreichbaren Aussichtspunkt besuchen und den Ueberfall im Wildbad, den er als Schüler auswendig gelernt und vielleicht gar im Aufsatz behandelt hat, zu einem Teil im freien historischen Denken nach­erleben will, dem sei der Aufstieg zum Trümmerfeld der Veste Strubenhard ans Herz gelegt. Kostet er bei Gewitterluft einige Schweißtropfen und wird der Wanderer durstig, so fin­det er dort Heidelbeeren und Himbeeren, und der Mineraloge kann zum Andenken auch noch Proben von Brauneisenstein mit­nehmen, welcher in dem Buntsandsteinbruch dicht dabei in star­ken Adern zu Tage tritt. Brauneisenstein und Spateisenstein wurden seit alter Zeit gegenüber auf dem rechten Enzufer, bei Waldrennach, im bergmännischen Betrieb gefördert. Diese Enz- talerze waren seinerzeit in Württemberg allein zur Stahlberei­tung geeignet.

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