»«t Meister».
8-Verkaiis
tag, den 30. Ju„ mittags 6 Uhr, in m „Grünen Hof' tswald Distrikt I Ibt. 13 Meßbalken- ittl. Riesenstein, chäusle zus. I2M tadelholzwe llen.
rstamt LiebenzE
j-lzBMs
itag, den 3. Juü
«. 3 Uhr, nach An- jüge im „Ochsen" l aus den Forsteten iord und Biesels- l Bu.: 55 Scheiter. 5 Anbr., Nadelh..- 54 Prgl. und 164 Verzeichnisse durch rektion, G. f. H.,
iligung am Gau- unteren Schwarzsammeln sich die zum Festzug um
Lokal (Schwanen), hlige Beteiligung
i.
D er Vorstand.
Bereinigung
astMeMg
n beteiligt sich am Festzug des Turnsammelt sich um Lokal z. Grünen is Erscheinen Aller
kr Borstand.
ldung des Turn- id, sammelt sich der
:r>v«r«in
Lokal.
r Vorstand. >
ZttckikL)!
enbürg. ^
r beteiligt sich am ! am 28. d. Mts.
GauturnfesteK ürnvereins. Ab- tokal Kieser Punkt Vollzähliges Er- Mitglieder ist
schützeumelster.
^ ^ek!er begeben» m Lins<3uf kcurrv/eg ver- fordern? Ls um lbr l-Iasi-. den en von <165 dkstur 5cbmuck; deskislb if pflege desselben »de gut genug sein, nur dss bewLbrte
sumpon äivsrrsn Kopf"
r> -lis llsvSki-, s!n sltsn. -jsL kiSckrten nügt. Preis 20 pfg. ckvsrrkopf, Seriin.
sstbelcnQnte
8l^rui2-
ttesdienste
»enbürg.
!8. Juni.
ch dem Dreleinig-
lt (Luk. 13,22-27, »:
adtoikar Taxis, enlehre (Töchter), adtoikar Taxis, ds 8 Uhr. Bibel- reindehaus. adtoikar Taxis.
ottcsdienst
tenbürg.
rni,
nd Amt.
>. Juni, und Paul.
am Sonntag, ns 6 Uhr hl. Messe.
ir-Gemeinde
E. Lang.
3. Juni, r Predigt.
, 8 Uhr Bibel- de.
Zweites
Blatt.
Der Enztäler.
Zweites
Blatt.
117.
Samstag, den 27. Juni 1925.
83. Jahrgang.
Württemberg.
Stuttgart, 26. Juni. (Spielplan der Württ. Landescheater.) Großes Haus: Sonntag, 28. Juni. Der Hochzeiter; Montag: Die Nibelungen. 3. Teil: Kriemhilds Rache; Dienstag: Cavalleria Rusticana Pagliacci; Mittwoch: Die Meistersinger von Nürnberg; Donnerstag: Die Fledermaus; Freitag: Fra Dia- volo; Samstag: Die Nibelungen. 1. Teil: Der gehörnte Siegfried, 2. Teil: Siegfrieds Tod, 3. Teil: Kriemhilds Rache; Sonntag, 5. Juli: Wilhelm Teil. — Kleines Haus: Sonntag, 28. Juni: Der Traum, ein Leben; Montag: Zar und Zimmermann (geschl. Vorst, für die St. V.B.); Dienstag: Dorf und Stadt (zum letztenmal); Mittwoch: Die Erlösung des Johannes Par- ricida; Donnerstag: Schwäbischer Lieder- und Tanz-Abend; Freitag: Die Erlösung des Johannes Parricida; Samstag: Tanz-Abend (geschl. Vorst, für die St. V.B.; Sonntag, 5. Juli: Schwäbischer Lieder- und Tanzabend.
Stuttgart, 26. Juni. (Vorläufiges Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925.) Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni ist für Stuttgart das folgende: 1919: Stuttgart 98 350 männl., 117 335 weilst., zusammen 215 685,
Groß-Stuttgart 150 716 männl., 172856 weibl., zus. 323572;
1925: Stuttgart 101073 männl., 118919 Weibl., zus. 222992,
Groß-Stuttgart 160 499 männl., 176 700 Weibl., zus. 337 199.
Die Einwohnerzahl ist darnach von 323 500 im Jahre 1919 auf 337 Ovo gestiegen, wobei sich die Zunahme im wesentlichen ziemlich gleichmäßig auf alle Stadtteile und Vororte verteilt. Etwas stärker war die Zunahme in denjenigen Vororten, in denen in den letzten Jahren mehr gebaut worden ist, nämlich in Degerloch, Ostheim, Gaisburg und auch Berg.
Stuttgart, 26. Juni. (Anzahlung der Beamtengehälter.) Die Julibezüge der Beamten usw. sind am Dienstag, den 3g. Juni, im vollen Monatsbetrag auszuzahlen.
Bückingen OA. Heilbronn, 26. Juni. (Abgestürzt.) Die beiden Familien Halbgewachs und Ottenbacher wurden in schweres Leid versetzt. Es traf die telegraphische Nachricht ein, daß ihre beiden Söhne Ernst Hottmann und Emil Ottenbacher auf der Zugspitze abgestürzt und tödlich verunglückt sind. Die Leiden Handwerksgehilsen, 18 Jahre alt, befanden sich auf der Wanderschaft.
Schramberg, 26. Juni. (Lohnabkommen in der Uhrenindustrie.) Das Lohnabkommen (Vereinbarung vom 24. März d. I.) ist mit Wirkung vom 4. Juli von den am Kollektivabkommen für die Uhrenindustrie beteiligten Organisationen gekündigt worden, und zwar mit dem Anträge, die in dem genannten Anhang festgelegten Mindestlöhne von 61 Pfg. um 20 Prozent zu erhöhen und ferner bei den bestehenden tatsächlichen Stundenlöhnen und Mkordverdiensten eine angemessene Erhöhung ein- treten zu lassen, über deren Höhe in den Verhandlungen über die Mindestlöhne entschieden werden soll.
Ulm, 26. Juni. (Landesturnfest.) Der Kreisvorstand befand sich am 24. Juni 1925 zu Vorbereitungsarbeiten in Ulm. Die Eßlinger Turnerschaft mit der Bnndessahne trifft am 25. Juli 4.30 Uhr nachmittags mit Sonderzug hier ein, wird von der Ulmer- und schwäbischen Turnerschaft am Bahnhof empfangen und mit Musik zum Münsterplatz geleitet, woselbst nach einigen Musik- und Gesangsvorträgen die Bundesfahne vom Oberbürgermeister von Eßlingen an den Kreisvertreter und von diesem an den Oberbürgermeister von Ulm mit entsprechenden Ansprachen übergeben wird. Die Gefallenendenkfeier am Samstag, den 25. Juli, abends 8.30 Uhr, im Münster gestaltet sich zu einer eindrucksvollen Ehrung für die im Weltkrieg für das Vaterland gefallenen Turner von ganz Schwaben und Hohenzollern. Ein Geistlicher hält im ehrwürdigen Münster eine weihevolle Ansprache bei dieser erhebenden Feier, die sodann von Musik-, Violin- und Gesangsvorträgen umrahmt sein wird. Die Münsterbeleuchtung findet am Samstag, den 25. 7.
und Sonntag, den 26. 7. 1925 je um 10 Uhr abends statt und zwar wird nicht nur der Münsterturm, sondern das gesamte Münster beleuchtet sein. Die Siegerverkündigung für die Turnerinnen und Jugendwettkämpfer findet bereits am Sonntag, den 26. Juli, 6 Uhr abends, von der Tribüne des Stadions aus statt. Eine besondere Siegerehrung für die Hauptwettkämpfer ist auf Montag, den 27. 7., 4 Uhr nachmittags, im Stadion geplant. Der Festzng verspricht ganz besonders interessant zu werden. Mehr als 10 000 Turner und Turnerinnen bewegen sich im Turngewand, nach Gauen in alpabethischer Reihenfolge geordnet, unter den Klängen einer großen Anzahl Musikkapellen durch die Straßen und altertümlichen Gassen der Stadt Ulm. 18 historische Gruppen aus der Vergangenheit Ulms.werden wesentlich zur Verschönerung des Festtages beitragen. 13 Sonderzüge aus allen Richtungen werden die vielen Turner und Gäste am Samstag, den 25. Juli, Ulm zuführen. Die mustergültige Stadionanlage hat allerseits die entsprechende Würdigung in anerkennenswerter Weise gefunden
Mm, 26. Juni. (Rauferei.) In der Nacht auf Donnerstag gerieten in der Söflinger Straße zwei Männer aus Eifersucht in Streit und verprügelten sich gegenseitig. Ein dritter wollte Len beiden abwehren. Da kam er äber schlecht an. Rasch hatten sich die zwei Rauflustigen vereinigt und hieben nun auf den Vermittler ein, der nichts besseres tun konnte, als schleunigst das Weite suchen.
Biberach, 26. Juni. (Tödlicher Automobilunfall.) Fritz Kiedaisch, Gastwirt zum ,Löwen" in Tettnang, der sich als Teilnehmer am Burrenwald-Rennen angemeldet hatte, war mit seinem Auto in Biberach eingetroffen, um die Rennstrecke einer Besichtigung zu unterziehen. Nachdem Kiedaisch mit Frau und kleinem Söhnchen einmal die Strecke durchfahren hatte, stieg als Mitfahrer der 22jährige Fritz Vogel, Sohn des verstorbenen Hopfenhändlers Vogel in Tettnang, ein. Fritz Vogel trug den einen Arm noch in der Binde von einem kürzlich bei Lindau erfolgten Sturz mit dem Motorrad. Wie Augenzeugen berichten, hat sich des Fahrers Kiedaisch beim Passieren der Kurve am Gutershofer Weiher eine Unsicherheit bemächtigt. Wodurch das Auto aus der Rennbahn geworfen wurde, in die Felder hineinfuhr und sich dort überstürzte. Das Auto begrub dis beiden Insassen unter sich. Während der Führer des Autos, der sich am Steuerrad festhielt, schwere Verletzungen (Beckenbruch und sonstige Quetschungen) davontrug, kam der junge Vogel so unglücklich unter den Wagen zu liegen, daß ihm die Brust eingedrückt wurde und der Tod kurz darauf eintrat. Der Tote wurde nach Attenweiler übergeführt, während der Schwerverletzte, dessen Frau mit dem Kinde Zeuge des Unfalls war, ohne an dieser Fahrt teilzunehmen, ins Bezirkskrankenhaus verbracht wurde. Der tödliche verunglückte Fritz Vogel war der einzige Sohn seiner Mutter.
Vermischtes-
Warnung für Schweizer-Reisende. Eine Dame aus Deutschland, die mit einem Paß für den Keinen Grenzverkehr diese Zone überschritt und in Zürich übernachtete, wurde dort von der Kriminalpolizei festgenommen und acht Tage hinter Schloß und Riegel -behalten, bis man durch Rückfragen die Richtigkeit der im Paß vorhandenen Personalangaben bestätigt fand. Schweizer-Reisende, die mit einem Paß für den Keinen Grenzverkehr sich in das Innere des Landes begeben, seien hierdurch gewarnt.
Me ausländische Weineinftchr. Die Einfuhr ausländischer Weine erfuhr eine weitere Steigerung. Die monatlichen Nachweise über den deutschen Außenhandel ergaben. Laß im April 96396 Hektoliter ausländischer Wein eingeführt wurde. Das bedeutet gegenüber dem März ein Mehr von 10 000 Hektolitern. In der Zeit vom 1. Januar bis 30. April 1925 sind in Deutsch
land insgesamt 499117 Hektoliter Wein mit einem Wert von zirka 30 Millionen Mark eingeführt worden.
Handel und Berkekr.
Wirtschaftliche Wochenrundscha«.
Börse. Die Börse ist zurzeit unaufhörlichen Schwankungen ausgesetzt, so daß es unmöglich ist, sich ein klares Bild von der wahren Lage zu machen. Auf jede gute wie schlechte Meldung reagiert die Börse sofort nach oben bzw. nach unten. Dem schweren Kurssturz in der Vorwoche war eine erfreuliche Beruhigung an den deutschen Effektenmärkten gefolgt und man konnte hoffen, daß die Vertrauenskrisis vorüber sei, nachdem auch die Angelegenheit Stinnes wieder in Ordnung gebracht worden war. Aber auf neue Politische wie wirtschaftliche Störungen. wurde die Börse wieder schwach und das Abgabebedürfnis steigerte sich. Besonders verstimmte, daß die Wirtschafts- Verhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland immer noch keiner Klärung entgegensehen. Dazu kamen Befürchtungen wegen neuer Lohnforderungen im Zusammenhang mit der Zollvorlage. Auf die Nachrichten einer weiteren Verschleppung der Aufwertungsfrage gingen auch am Anleihemarkt die Kurse zurück.
Geldmarkt. Die Geldverteuerung vor Ultimo, der zugleich Halbjahresschluß ist, hat diesmal sehr frühzeitig eingesetzt. Am offenen Geldmarkt herrschte weitgehende Knappheit, besonders in langfristigem Geld, das auch bei schwersten Bemühungen nicht zu bekommen war. Diese frühzeitige Anspannung am Geldmarkt hing zusammen mit der Geldvorsorge der Großbanken für den Stinnes-Konzern. Die Finanzlage des Reiches gestaltete sich weiterhin günstig. Die Passivität unseres Außenhandels betrug im Mai noch 226 Millionen gegenüber 337 Millionen Mark im April. Die deutsche Rcichspost konnte für 1924 günstig abschließen.
Produkt enmarkt. Das Geschäft an den Produkten- märkten hielt sich in den engsten Grenzen. Die Preise waren uneinheitlich. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse blieben Heu und Stroh mit 7 bzw. 5 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 269 (4-2), Roggen 222 (—18), Sommergerste 245 (4-3), Winter- und Futtergerste 216 (unv.), Hafer 239 (—2) Mark je Pro Tonne und Mehl 36Z4 (4- tt) Mark Pro Doppelztr.
Warenmarkt. Die Warenmärkte befinden sich weiter in einem Zustand der Krise. Die Kreditnot hat sich verschärft. In der Textilindustrie wachsen die Konkurszahlen täglich an. In der Kohlen- und Eisenindustrie bleiben die Verhältnisse zugespitzt. Die Großhandelsindexziffer ist um 0,7 Prozent auf 133,3 leicht zurückgegangen. Der Neinigungsprozeß in der deutschen Wirtschaft kann, solange nicht eine gewisse wirtschaftliche Stabilität als Grundlage des Wiederaufbaus gegeben ist, nicht mit Erfolg durchgeführt werden. Die Vorgänge im Stin- neskonzern zeigten die Notwendigkeit, die Unternehmungen auf ein entsprechendes Maß zurückzuführen, wodurch die Betriebe auch von Len hohen Zinsen und den teilweise zu hohen Ver- waltungsunkosten entlastet werden.
Viehmarkt. Die Verhältnisse auf den Vieh- und Fleisch- märkten sind gegenwärtig heftigster Kritik unterworfen. Die letzten starken, unmittelbar aufeinander folgenden Fleisch- preiserhöhnngen hatten eine solche Erregung im Publikum zur Folge gehabt, daß die Metzger sich doch entschlossen, die Preise, wenn auch nur eine Kleinigkeit, herunterzusetzen, sie sind inzwischen aber wieder gestiegen. Dagegen sind die Wurstpreise ans ihrer alten Höhe geblieben.
Holzmarl t. Auf den Holzmärkten war das Geschäft überaus still. Die Entwicklung auf Len Rohholzmärkten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres war ziemlich günstig und die Preistendenz ging langsam nach oben.
Die vom Erlenhof.
I2j Roman von Hainz Alfred von Byern.
Wiemanns ZeitungS-Derlag, Berlin W. 66. 1925.
„Hanne — Hannele — seit gestern, seit ich dich gesehen habe, — also, keinen anderen Gedanken Hab' ich mehr gehabt, und nun-willst du bei mir blei
ben, für immer, — als meine Frau, meine liebe, kleine Frau-"
„Franz — Franz-o Gott, so quäle mich doch
nicht, ich darf ja nicht-kann nicht —"
„Weshalb?"
„Nein, — mein Vater, du-du "weißt doch,
und ich bin nur ein armes Mädel, — du würdest es bereuen, würdest-"
Ein Kuß schloß ihr den Mund.
„So! Da hast du meine Antwort, und nun — dein Vater ist mehr wert, als mancher andere, der ehrengeachtet durchs Leben geht, seiner brauchst du dich nicht zu schämen, und was das Geld anbetrifft, würdest du mich nehmen, wenn der Erlenhof dir gehörte und ich ein armer Schlucker wäre-?"
„Dann — ja dann-und ich wollte ja eigent
lich heute schon fort. — heimlich — weil — weil —"
„Donnerwetter, Mädel, das hättest du mir angetan? Aber, Hannekind, — ich warte noch immer auf eine Antwort: glaubst du, daß ich — hm — auch so
bin wie die anderen und-willst du mich wirklich
allein lassen?"
„Du! — Du! — Ach du!"
Sie hing an seinem Hals, lachend und schluchzend in einem Atem.
„Ich Hab' dich ja lieb — so lieb-schon als
Kind, — so lange ich denken kann-"
„He! Was geht denn hier vor?"
Die beiden fuhren auseinander, — an der Schwelle stand der Erlenhofbauer.
Beim Anblick des Erlenhofbauern machte Hanne eine Bewegung, als wolle sie aus der nach dem Garten führenden Türe hinaushuschen, aber Franz ließ ihren Arm nicht los.
„Ich — wir — wir haben uns verlobt, Vater —" Ein dröhnendes Auflachen.
„Junge, du hast wohl schon am frühen Morgen einen gehoben? Na, ich gönne jedem seinen Spaß, bin kein Spielverderber, nur hier im Haus, und du bist
doch sonst so moralisch-"
„Vater!" Mit einem Schritt stand Franz Weber neben dem Alten. „Ich dulde es nicht, daß du das
Mädchen beschimpfst, und-ich will annehmen, du
hast nur einen — einen Scherz gemacht — Hanne ist meine Braut-"
„Die? — Die? Die Betteldirne-die Tochter
des Zuchthäuslers? Und das wagst du mir zu sagen?" Der Bauer rang nach Luft, sein Gesicht färbte sich blaurot vor Wut. „Augenblicklich scherst du dich aus
dem Hause, du — du-Frauenzimmer-"
Weiter kam er nicht, der junge Erlenhofbauer war aschfahl geworden.
„Gut,- noch hast du hier das Bestimmungsrecht,
aber dann — gehe ich mit -"
„Du Bengel! Ich enterbe dich, setze dich aufS
Pflichtteil-"
„Das halte wie d« willst — wir werben auch so zu leben haben,- mein mütterliches Vermögen mußt du doch herauszahlen, «nd der Erlenhof gehörte ihr, er ist mir teststamentarisch überschrieben. Was aber
den Zuchthäusler anbetrifft-" Die Stimme sank
unwillkürlich zu einem Flüstern herab. „ES läuft mancher herum, der mit mehr Recht hineingehört als Hannes Vater — komm!"
Er faßte das Mädchen bei der Hand, und während der Alte taumelte, als habe er einen Faustschlag erhalten, schritt Franz an ihm vorbei, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
„Franz! Liebster! Ich - ich bitte dich!"
Hanne wollte sich losmachen, aber er gab ihren Arm nicht frei.
„Ich gehe mit dir, und-ich kenne meinen
Vater, er wird nachgeben, muß es-"
„Muß?!" Sie blieb stehen. „Das klingt ja fast wie eine Drohung-?!"
Der junge Mann biß die Zähne zusammen.
„Vielleicht ist es auch eine, und nun — frage nicht weiter!-
Hinter dem bewaldeten Höhenzug eines Bergmassivs tauchte ein ungeheurer Glutball empor, Strahlengarben flammten auf, übergosien alles mit einer Flut von Blut und goldigem Purpur, tiefviolette Streifen lagerten dazwischen, schimmernde, flimmernde Reflexe. Und jetzt blitzte es auf an Busch und Baum, Ried und Rain, Myriaden von funkelnden, schillernden Tautropfen glänzten gleich köstlichen Juwelen. Leuchtende Feuerfunken, der Same der Silberöisteln, schwebten durch die reine, klare Morgenluft, sanken langsam nieder.
Hand in Hand schritten die beiden jungen Men- schäkinöer über die sonnige Halde, nur ein verirrter Sonnenstrahl wob einen goldigen, zitternden Schein um das Haar des Mädchens — ein neuer Tag zog herauf in Glanz und Klarheit.-> —
Wilhelm Brandt blickte sich «m, älS die Türe knarrte.
„Was ist denn-?
Aber da hing Hanne schon an seinem Halse.
„Vater! — Ach, Vater!"
Klirrend fiel die Tasse zu Boden, die der Alte in der Hand gehalten hatte.
„Kind, ja, um Gottes willen, Kind, was hast du nur, und-"
Franz trat näher heran.
„Also, Herr Brandt, wir haben uns verlobt, aber mein Vater-"
„Ver — verlobt —?!" Der Häusler ließ das Mädchen los und starrte den jungen Erlenhofbauer an. „Sie haben sich verlobt mit — mit-"
„Der Hanne, jawohl, nun — natürlich, so ganz glatt ist es nicht abgegangen, und es wird wohl noch Kämpfe kosten." Dann berichtete er. ruhig, sachlich, bis er schloß: „Und nun bitte ich Sic, auf den Erlenhof kann Hanne vorläufig nicht zurück, sie muß bei
Ihnen bleiben, und einstweilen-" Er zog seinen
Brustbeutel unter der Joppe hervor.
(Fortsetzung folgt.)