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Samstag, den 2. Mai IW.

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83. Jahrgang.

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Politische Wochenrundschau.

Die württembergische Landwirtschaftskammer har eine Hauptversammlung abgehalten. Zwei Hauptfragen beschästigen die Landwirtschaft, der Zollschutz, den sie zu ihrer Erhaltung ebenso notwendig braucht wie die Industrie und ehre Milderung der Steuerlasten, die manchem Landwirt den lebten Rest des sauer erworbenen Verdienstes nehmen, Nian kHipft an die Schutzzölle der Landwirtschaft vielfach übertriebene Befürchtun­zen. Es kommt aus das Maß der Zollsätze an, die eben nicht höher sein dürfen als erforderlich, um unsere himrsche Land­wirtschaft lebensfähig zu erhalten. Der Staat selbst hat das größte Interesse daran, die Landwirtschaft vor dem Ruin zu bewahren. Die letzten zehn Jahre vor dem Krieg beweisen, daß ein Schutz der Produktion sowohl bei der Industrie wie Lei der Landwirtschaft mit einer gedeihlichen Entwicklung der gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse sehr wohl verträglich ist. Man muß «»erkennen. Laß die Landwirtschaftskammer unter Führung ihres Präsidenten Adorno und der Leitung von Direktor Strü- bel ein reiches Maß ersprießlicher Arbeit zum Nutzen der hei­mischen Landwirtschaft entfaltet haben.

Das Deutsche Reich hat seit einer Woche n ieder ein Ober­haupt, kein gekröntes, sondern ein Lurch die Stimme des Volkes berufenes. Generalfeldmarschall von Hindenburg ist entspre­chend vielen heißen Wünschen und entgegen manchen Voraus­jagen und Berechnungen als Sieger aus dem Kampfe hervor- zegangen, der mit einer Erbitterung geführt wurde, die die Bostsseele wieder einmal in Zuckungen versetzte. Daß der Mann, der der Führer Deutschlands im Weltkrieg war, der mit Recht der Heros und Schützer des Vaterlandes genannt wird, von der Mehrheit des Volkes auf den Schild erhoben wurde, ist ein er­freuliches Zeichen des Wiedererwachens von vaterländischem Fühlen und Denken. Die durch die Revolution unterbrochene Verbindung mit Deutschlands großer Vergangenheit ist wieder angÄnüPft. Es wäre indessen verwerflich, denen, die ihre Stimme pem früheren Reichskanzler Marx gegeben haben, ein weniger rmes nationales Empfinden nachzusagen, wenngleich die ünde, die die Parteien des Volksblocks zu Marx führten, recht lerschiedene waren. In gleichem Maße töricht wäre cs, jetzt, dem daS Volk entschieden hat, den alten Zank und Hader rtzusetzen. Hindenburg will kein Parteimann sein und man rf von ihm erwarten, daß er seines Aintes unparteiisch wal­len und namentlich allen Mißständen, die auf üble Partei- Wirtschaft zurückzuführen sind, soweit es in seinem Machtbereich siegt, energisch entgegentreten wird. Das ist es, ivas vor allem «ottut. Herr Marx, der zuerst als Reichskanzler und dann als preußischer Ministerpräsident scheiterte, hat eine Mederlage in ehren erlitten. Unanfechtbar und vornehm war seine Person, Ser von vornherein unglücklich der von ihm mir Zähigkeit ver- vlgte Gedanke, sich an die Sozialdemokratie anzulehnen. Die Kehrheit, Las hat die Wahl bewiesen, will diese Art von Politik ticht mehr und das Zentrum wird sich, wenn es klug beraten ist, lllmählich noch dazu entschließen müssen, die Wege zu verlassen, sie es in eine wirtschaftlich und vor allem kulturell ungleiche khe mit der Partei bringen, aus deren Reihen immer wieder Ke heftigsten und erbittertsten Gegner des Christentums ent­setzen. Dabei soll aber nicht unerwähnt bleiben, daß die So- faldemokratie sich ehrlich und aufrichtig für Marx einsetzte, bahrend Mitglieder der Demokratie durch diesen aus eigen­artige Weise zu Stande gekommenen Dreibund in schwere poli- isech Gewissenskonflikte gerieten und in dieser Verfassung und ticht zuletzt im Vertrauen auf Hindenburg diesem ihr Ver­täuen durch die Stimmabgabe schenkten. So war der Sieg Sudenburgs vor allem eine Ablehnung des Gedankens, durch Kündnis mit der Sozialdemokratie die Geschicke des Reiches lei- m zu lasten und weiterhin eine Niederlage der Parteipolitik znd des Glaubens, daß das Wohl des Vaterlandes mit dem der rartei und ihrer Nutznießer identisch sei. Es »var keine Nie- prlage der Republik, um deren Bestand es sich bei. dieser Wahl tcht handelte, wenngleich die Anhänger Hindenburgs in ihrer verwiegenden Mehrheit als Monarchisten anzusprechen sind, pren es übrigens auch viele in den Reihen des Zentrums gibt. Sohl aber war es eine Verwerfung der schwarz-rot-goldenen tagge und ein Treubekeuntuis zu den ruhmreichen Farben des Iten Reiches. Mögen nun aber auch an die Reichspräsident- Haft des Feldmarschalls sich die Erfüllung all der Wünsche rupfen, die ferne Wahl wie ein Gebet um die Gesundung und m Wrederaufstieg des Vaterlandes Legiertet haben.

Gewaltig rauschte es im englischen mrd französischen Blät- rwald ob der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten. Das vr vorauszusehen. Namentlich die Leutchen drüben über dem Hein ließen es nicht an dem bei ihnen gewohnten Tarrr-Tam i^n. Aber allgemach verstummten diese Stimmen englischer »d französischer Pressehelden, namentlich als aus Amerika an- Tone an ihr Ohr schlugen. Töne, die mit Verständnis und mtiicher Gelassenheit unseren Hindenburg als vielgereiften, Mhrenen Mann begrüßten, dem man auch irr Amerika Ver­tuen entgegenbrachte. Man soll nichts zrr leicht nehmen, aber w nicht zu schwarz sehen; denn nach dem Selbstbestimmungs- W der Völker, von dem wir allerdings nach den gemachten Ehrungen eine recht zweifelhafte Meinung haben, können »uns einen Reichspräsidenten wählen, welchen wir wollen, M aber uns einen aufdrängen lassen nach englisch-franzö- Mm Geschmack. In dieser Hinsicht ist der deutschen Wühler­ei vielfach suggeriert worden, was wird das Ausland sagen, -nn Hindenburg gewählt wird? Das Ausland hat gar nichts tjagen. Deshalb auch künftighin Mannesmnt gezeigt. Wir lullen den uns schwer belastenden Versailler Vertrag soweit es .Deren Kräften steht, und nicht weniger »vollen »vir allen Mtes versuchen, auch dem Dawesplan gerecht zu werden, aber unserem deutschen Hause sind wir unser eigener Herr und um uns von niemanden, der nicht zu uns gehört, etwas Dreden. Und damit " ' - " '

machen, umsomehr als Hindenburgs politische Gegner im Wahl­kampf ihm in rühmenswertem Edelmut die Hand zur Mitarbeit reichten. So soll es sein, derartiges ritterliches Verhalten ist wie nichts sonst geeignet, politisch Getrennte zu gemeinsamer Arbeit im Dienste des Vaterlandes wieder zusammen zu führen. Möchten auch die Wähler diesem erhebenden Beispiel nacheifern und sich angelegen sein lasten, in Einigkeit und Verträglichkeit vertrauensvoll mitzuhelfen, damit wir sicher, wenn auch lang­sam wieder feskn Fuß fasten können.

Deutschland.

Magdeburg, 30. April. Me Ortsgruppe Magdeburg des Stahlhelm veranstaltete gestern übend einen Fackelzug mit an­schließender Hindenburgseier aus dem Domplay. Am Dom wurden die Fackeln zusammengeworfen und Bundesführer Franz Steldte hielt eine Ansprache. Nach Schluß der Feierlich­keit kam es zwischen Reichsbannergruppen, die eine Gegenkund­gebung veranstalteten und dem Stahlhelm zu einem blutigen Zusammenstoß, nach dem etwa 4 Reichsbannerelure ein schiver- verletztem Zustande in das Krankenhaus überwiesen werden mußten.

Berlin, 1. Mai. Die Parteileitung der Deutschnationalen Volkspartei erläßt an ihre Mitglieder einen Aufruf, in welchem betont wird, daß bei der Wahl angesichts der überragenden Per­sönlichkeit Hindenburgs Schranken gefallen und Gegensätze über­brückt worden sind, die sonst hindernd zwischen den Parteien gestanden haben. Gegensätze politischer und wirtschaftlicher, kul­tureller und konfessioneller Art. Wir hoffen, so heißt es in dem Aufruf weiter, daß dieser Ausgleich uns nun auch als dau­ernder Gewinn aus diesem Wahlkampf erhalten bleibt. Laß besonders auch jeder Versuch einer Friedensstörung als das Wohl des Vaterlandes gefährdend erkannt und Unterlasten wird. Nur ein friedliches Zusammeustehen beider Konfessionen bei voller Wahrung ihres Eigenlebens wird der gemeinsamen christlichen Weltanschauung gegenüber den Märchen des Un­glaubens zum Siege verhelfen.

Die christl. Gewerkschafte« z« den Wirtschafts- «. Stenerfrage».

Stuttgart, 30. April. Am L8./29. April tagte hier eine sehr zahlreich besuchte Konferenz der christlichen Gewerkschaften aus Württemberg und Baden, die neben »sichtigen volkswirtschaft­lichen Zeitfragen auch die neue Steuerreform eingehend behan­delte. Als Ergebnis der Vorträge und Aussprachen wurde nach einem begeisternden Schlußwort des Vorsitzenden, Lanütagsabg. Gengler-Stuttgart, nachstehende Entschließung einstimmig an­genommen: Die Konferenz erhebt energisch Einspruch gegen das Vorhaben der Reichsregierung, bei der Neugestaltung der Steuergesetze die minderbemittelten Schichten der Lohn- und Gehaltsempfänger, des Mittelstandes und der Verbraucher in ungerechtester und unsozialster Weise untragbar zu belasten, während der Besitz und die hohen Einkommen noch weit mehr als bisher geschont werden sollen. Auch nach den Beschlüsten des Reichsrats ist der unsoziale Charakter der Gesetzesvorlagen im allgemeinen bestehen geblieben. Nicht einmal die Verbesse­rungsvorschläge des Reichswirtschaftsrats wurden voll berück­sichtigt. Eine solche höchst ungerechte Gestaltung der Steucr- gesetze ist für die breiten Schichten der Minderbemittelten ganz untragbar. Das Vorhaben der Regierung wirft aufreizend und verhindert die weitere Gesundung der innerpolitischen Verhält­nisse. Die mastenbelastenden Verbrauchssteuern wie die Lohn­steuer haben im laufenden Steuerjahr in ganz überwiegender Weise das Steueraufkommen aufgebracht. Im Jnflationsjahr 1923 haben die Lohn- und Gehaltsempfänger allein die Steuerü wertbeständig bezahlt, während das fundierte Einkommen fast gänzlich unbelastet blieb. Unter Berücksichtigung dieser tatsäch­lichen Verhältnisse »st eine sozialere Gestaltung der Cteuergesetze unbedingt zu fordern. Das entgegengesetzte Vorhaben der Reichsregierung wird entschieden verurteilt und bekämpft. Die Konferenz fordert und erwartet vom Reichstag die bolle Be­rücksichtigung der vom Deutschen Gewerkschaftsbund ausgestell­ten wohlbegründeten Forderungen bei der endgültigen Gestal­tung der Steuergesetze. Sie richtet an alle der christlichen Ar­beiterbewegung nahestehenden Reichstagsabgeordneten den drin­genden Appell, ihr ganze Kraft einzusetzen zur Verwirklichung dieser Forderungen.

Tscheka-Prozeß und Polizei.

Vorn Polizeipräsidium wird mitgeterlt: In der kommuni­stischen Presse sind seit Beginn des Tscheka-Prozesses fortwäh­rend die schwersten Vorwürfe gegen das würitembergische Lan­deskriminalpolizeiamt (Polizeipräsidium Stuttgart) und gegen die mit dem polizeilichen Ermittlungsverfahren betrauten Poli- zeiüeamten erhoben worden. Es wurde insbesondere behauptet, das Verfahren haben-den bestehenden Gesetzesvorschriften nicht entsprochen und die Beamten hätten sich bei ihren Amtshand­lungen in der Hauptsache durch die für die Aufdeckung der von der kommunistischen Mordbande begangenen Straftaten ausge­setzten Belohnungen leiten lasten. Diese Angriffe waren bei der bekannten Einstellung der kommunistischen Presse zu erwarten. Die württembergische Politische Polizei und ihre Beamten könn­ten ja auch für ihre Tätigkeit kein schlechteres Zeugnis erhalten, als wenn sie in der kommunistischen Presse gelobt würden. Ilm aber in der Oeffentlichkeit nicht Len Anschein zu erwecken, als ob an den erhobenen Vorwürfen auch nur das Geringste richtig wäre, sei hier darauf hingewiesen, daß der Anklagevertreter im Tscheka-Prozeß in seinem Schlußvortrag ausdrücklich hervor­gehoben hat, daß Las polizeiliche Ermittlungsverfahren sich in jeder Weise an die geltenden Gesetze gehalten habe. Die für die Ergreistmg der Täter für Privatpersonen von auswärtigen Po­lizei- und Gerichtsbehörden ausgesetzten Belohnungen kornmen für die beteiligten Beamten des Landeskriminalpolizeiamts selbstverständlich nicht in Betracht. Die Unterstellung, die Po­lizeibeamten seien in ihrer Tätigkeit durcki ftnan

gesichts solchen Prämienshstems in der Polizei Sowjet Ruß­lands besonders nahe. Für deutsche Beamte ist nicht die Aus­sicht auf Belohnung, sondern das Pflichtgefühl bei Ausübung ihrer Amtshandlungen maßgebend.

Französische Briefspiouags!

Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten für die Empfän­ger im besetzten Gebiet Wird darauf hingewiesen, daß bei dem Bahnhofspostamt Mainz eine liebertvachung der Briefsendun- gen durch die französischen Behörden stattfindet.

Ausland

Metz, 30. April. Der in Atarokko stehende Emil Lang aus St. Avold hatet den ihm anläßlich seiner Verheiratung erteilten Urlaub um 14 Tage überschritten und sich versteckt gehalten. Als die Gendarmen ihn verhaften wollten, tötete sich der Unglück­liche durch einen Schuß in den Kopf. Ein Zivilist, der im glei­chen Augenblick die Treppe des Hauses herabstieg, wurde von dem vor dem Eingang aufgestellten Posten für den Deserteur gehalten und durch einen Schuß ins Bein verletzt

Sofias 1. Mai. Me Polizei verhaftete in einem Keller, in dem auch Munitionsvorräte gefunden wurden, drei Rüsten, die sich nicht in dem Besitz ordnungsmäßig ausgestellter Ausweis­papiere befanden.

Eine vernünftige italienische Stimme.

Der italienische Professor Enrico Eorradini, der im Mini­sterium Orlando Kabinettschef war, veröffentlicht imPopolo d'Jtalia" ein Nachwort zur Hindenburgwahl. Er schreibt, es sei unsagbar töricht, sich darauf versteifen zu wollen, Deutsch­land in einem Zustand innerer Zerrüttung zu halten. Wenn Frankreich das jetzt noch cmstrebe, so sei das eine höchst persön­liche französische Politik, nicht aber mehr europäisches Interesse. Der Kampf Frankreichs um den Rhein nnter dem Deckmantel des Kampfes um Humanität mrd ähnliches habe unter ganz be­stimmten Verhältnissen zum Weltbrand geführt. Diese Tatsache Hobe aber keinen inneren Grund zur Wiederholung. Hinden­burgs Wahl sei ein Zeichen, Laß Deutschland sich erholt habe. Für Europa sei ein gefestigtes Deutschland ein Sicherheitswall, besonders auch im Hinblick auf die bolschewistische Gefahr.

Deutschland lehnt den französischen Rheinseitenkaval ab.

Straßburg, 30. April. Me Zentratkommission für die Rheinschiffahrt nahm am 29. April zu dem Schweizer Rsgulie- rungsprojekt und zu dem französischen Plan eines Rheinseiten­kanals StraßburgBasel in einer einheitlichen Entschließung auf dem Kompromißwege Stellung, wobei die Schweiz und die Niederlande gewisse Vorbehalte machten. Die deutsche Delega­tion nahm an der Abstimmung, nicht teil und begründete ihre Haltung mit folgender Erklärung: Me deutsche Delegation 'zlttipq bunwMöoiß Ny »ß psazoj "SuntzNMzuZ aoy oqana, trotz der dieser zuteil gewordenen Abänderung zustimmen kön­nen, da mit den vorgesehenen Bedingungen gearbeitet werden könnte. Die deutsche Delegatton muß die Resolution jedoch ab­lehnen, soweit sie den Rhänseitenkanal betrifft, da die Bestim­mungen über den Kanal, insbesondere die Wastergeschwindig- keit und die Ausgestaltung der Schleusen, ferner einzelne wirt­schaftliche Bedingungen und die Zollklausel ftir die Schleuse im Rhein und am Wehr den Ansprüchen des Arr. 358 des Ver­sailler Vertrags nicht entsprechen. Da auch die von deutscher Seite vorgeschlagene Generalklausel betr. eine spätere Revision und schließlich der Antrag auf Vertagung des Beschlusses abge­lehnt worden ist, jedoch die Regulierung und das Kanalprojekt in einer einzigen Entschließung zusammengefaßt werden, kann die deutsche Delegatton an der Abstimmung nicht teilnehmcn.

Das Verfahren gegen die Attentäter von Sofia.

Sofia, 30. April. Die vom Gericht heute dorgelegte An­klageschrift stellt fest, daß das Attentat in der Kathedrale ebenso wie der Angriff gegen den König und die Bandeneinbrüche auf bulgarisches Gebiet das Werk eines Verschworerkomitees sind, das unter Beteiligung von Delegierten eines kommunistischen Geheimkomitees und der Bauernbündler gebildet wurde, die An­hänger der Einheitsfront sind. Entgegen der früheren Auf, fcrstung ist die Explosion in der Kathedrale nicht von Minkoff herbeigeführt worden, sondern von dem Techniker Abadjieff, der den Explosionsstoff heranbrachte und die Höllenmaschine her­stellte. Wegen Beteiligung an dem Anschlag sind angeklagt der Küster Friedmann, ferner Adadjeff, Gramscharosf, Petrini, Kos- sowski, Kokeff und Dimitroff. Von diesen befinden sich nur zwei in den Händen der Justiz. Die anderen sind geflohen oder getötet. Me Anklageschrift fordert die Verhängung der Todes­strafe für alle Angeklagten, außerdem Gefängnisstrafen bis zu 8 Jahren für Daskaloff und Kamburoff, weil sie dem Küster und Abadjieff Zuflucht gewährt hatten.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung«

Sonntagsgedanken.

Gott und Natur.

Der Herr, mein Gott, hat sich freundlichst zu mir genaht. Siehst du ihn nicht? An jeder stillen Quelle, unter jedem blüh­enden Baum begegnet er mir in der Wärme seiner Liebe. Wie dank ich ihm; er hat meine Brust geöffnet, die harte Hülle meines Herzens weggenommen, daß ich sein Nahen empfinden kann. Goethe.

Und ist ein bloßer Durchgang denn mein Leben, durch deinen Tempel, herrliche Natur, so ward mir doch ein schöner Trieb gegeben, vom Höchsten zu erforschen jede Spur, so tränkt mich doch, bin ich auch selbst vergänglich, ein Quell, der ewig ist und überschwenglich,

Hebbel.

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