kontrapurrttisch und thematisch klassisch durchgebildet, erhe­bend. Die Verwendung und melodische Umrandung der Cho­ralmelodienEin Lämmlein geht" undHerzliebster Jesu, was hast du verbrochen" in wuchtigen Chorsätzen zeigt gute Schu­lung in der Technik des klassischen Satzes. Die Reziiativ« (Evangelisten- und Prophetenworte), Arie und Arioso, von

Frau Zobel mit tiefem Gefühl Düngen und von Orgel, Orche­ster oder Solovioline gut abg^ti

rimmt begleitet, ergriffen alle Zuhörer aufs tiefste. Die große ArieDas Lämmlein ist der große Freund" (für Orgel, Orchester und Sopransolo) wie ein AriosoJo, Vater, sa von Herzensgrund", für Sopran und Solovioline mit zarter Orgelbegleitung verdienen cs beson­ders, in den Schatz der Kirchenmusik ausgenommen zu werden. Die ganze Darbietung weckte den Wunsch und die Hoffnung, dieses Werk von großem, durchgebildetem Orchester und Chor zu hören. Hoffen wir, daß die gelungene Aufführung und ihre Wirkung auf die Zuhörer den sungen Künstler zu werterer Ver­tiefung in die mu8ic3 83crs und zur Schöpfung anderer Werke anspornt, was zur Förderung der evangelischen Kirchenmusik immer zu wünschen ist. H. H.

WÄEesnderg.

Pfalzgrafenweiler OA. Freudenstadt, 14. April. (Schwerer Unfall.) Forstmeister Maurer ist am Gründonnerstag vormit­tag bei der Rückkehr vom Walde mit seinem Dienstfuhrwerk schwer verunglückt. Am Ortseingang scheute des Pferd und riß die Deichsel ab, so daß der Wagen ohne Führung an einer abschüssigen Stelle an einen Randstein prallte; Forstmeister Maurer wurde auf einen Hausen aufgestapelter Pflastersteine geschleudert und kam unter den schwer beschädigten Wagen zu liegen. Der Verunglückte wurde bewußtlos vom Platze getra­gen. Er erhielt bei dem Sturz eine klaffende Stirnwunde, eine Beschädigung des Nasenbeins nebst Verstauchungen und Quetschungen des rechten Unterarms und des Hüftgelenks.

Stuttgart, 14. April. (Sprengungen zur Erforschung der Atmosphäre.) Auf der mittleren Alb finden größere Spren­gungen statt, und zwar: Am Donnerstag, den 16. April, uni 10 Uhr 5 Minuten und 10 Uhr 10 Minuten, 11 Uhr 5 Mipuwn und 11 Uhr 10 Minuten u.s.f. alle Stunden bis 3 Uhr 5 Mi­nuten und 3 Uhr 10 Minuten nachmittags. Dasselbe wieder­holt sich am Freitag zu den gleichen Zeiten, nur hören die Sprengungen schon um 2 Uhr 5 Minuten und 2 Uhr 10 Minu­ten auf. Die Sprengungen sollen wieder der Erforschung der Atmosphäre dienstbar gemacht iverden. Es ist sehr Wohl mög­lich, daß nach Württemberg außer der- inneren Hörbar keitszone und der Zone des Schweigens auch Stücke der äußeren Hörbar- keitszonc fallen. Nachrichten, ob die Detonationen gehört wur­den oder nicht, werden mit Angabe möglichst genauer Zeit, Lage und etwaiger Meereshöhe des Beobachtuugsortes, der gerade herrschenden Windrichtung und der Schallrichlung, an die Landeswelterwarte in Stuttgart erbeten Zur Beurteilung der Zeit, wann etwa der Schall an einem bestimmten Orte cin- treffen wird, kann man sür je 20 Kilometer Entfernung von der mittleren Mb eine Minute rechnen.

Stuttgart, 14. April. (Eine Auszeichnung.) Der Vorstand der Abteilung für Straßen- und Wasserbau im Ministerium des Innern, Präsident Euting, ist vom Preußischen Staats­ministerium zum außerordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie des Bauwesens ernannt worden.

Stuttgart, 10. April. (Wildbad in Gefahr?) In einem Telle der Presse ist kürzlich mit Bezug aus 'chwebende Projekte zur Gewinnung von Wasserkräften im Schwarzwald von schwe­ren Schädigungen und Gefahren für die Stadt Wilibad die Rede gewesen. Von zuständiger Stelle wird dazu folgendes ausgeführt: Zunächst muß darauf hingewwsen werden, daß nicht allein die Gemeinde Calmbach, die Stadtgemeinde Stutt­gart und die Deutsche Verlagsanstalt den Ausbau der Klein- Enz- und Ehachwasserkräfte Planen, sondern daß man ähnliche «Projekte auch von dem Gemeindeverband der nördl. Schwarz- waldversorgungsgruppie, der Stadt Wlldbad selbst und der Amtskörperschaft Neuenbürg vorliegen. Man sollte daher glau­ben daß die staatliche Stelle sür Natur- und Landschaftsschutz von ihrem Standpunkt aus auch gegen diese Projekte Einspruch erheben würde, wovon jedoch bis jetzt noch nichts verlautet ist. Es scheinen sowohl vom Standpunkt des Heimatschutz,-s als auch im Hinblick auf die Wildbader Thermen die Befürchtun­gen, die an eine vorübergehende Trockenlegung von Teilstrecken der Enz und deren Nebenflüssen geknüpft iverden, nicht berech­tigt, mindestens stark übertrieben zu sein. An der Enz liegen gegenwärtig von Enzklösterle bis zur Nagoldmündung 35 Triebwerke. Bon diesen besitzen W eine solche Ausbaugröße, daß bei ihnen heute schon die Enz zwischen der Abzweigung des Oberkanals und der Einmündung des Unterkanals an durchschnittlich nicht weniger als 150 Tagen im Jahr trocken­gelegt ist. In trockenen Jahrgängen wie 1911 und 1921 sind diese Enzstrccken sogar an etwa 250 Tagen fast dauernd ohne Wasser, ohne daß Hiewegen von irgend einer Stelle, auch nicht von der staatlichen Stelle für Natur- und Heimatschutz, Einwen­dungen erhoben worden wären. Die Wasserversorgung der Stadt Stuttgart aus dem Enzgebiet hängt mit dem Krastaus- bau nur mitelbar zusammen. Eine Schädigung der Enztrieb- werke wird beim ersten Ausbau der geplanten Wasserversor­gung überhaupt nicht eintreten; es werden im Gegenteil durch die Zurückhaltung der Hochwasser die Hochwasserschäden ver­ringert und die Niederwassermengen verbessert werden, was gewiß auch im Interesse des Heimatschutzes gelegen ist.

Heilbronn, 11. April. (Weinbörse.) Die ÄDeinbörse Heil­bronn G. m. b. H. hält am 6. Mai d. I. ihre erste Früh- jahrsveisteigerung im Hotel Falken hier ab und tritt mit dieser zum erstenmale an die Oeffentlichkeit. Beteiligt an der Wein­börse sind unter Führung der Stadt .Hellbronn Weinbangc- meinden des württembergischen Unterlandes. Die neue Gesell­schaft arbeitet ausschließlich gemeinnützig, sie will eine ver­mittelnde Stelle zwischen Produzenten und Abnehmern sein. Es dürfen nur in Württemberg gewachsene Weine zum Ver­kauf kommen, die mit Weinen außerwürttembergischer Herkunft nicht Verschnitten sind. Die Weinbörse hat sich die Hebung des Qualitätsweinbaus, sowie die Förderung und Erleichterung des Weinabsatzes als wesentliches Ziel gesetzt. Es werden nur beste Erzeugnisse angeboten werden. Für die Käufer bedeutet die Börse eine Erleichterung und Vereinfachung des Wcinein- kaufs, well sie an einem Tage und an einem Orte Gelegenheit haben, die Erzeugnisse der verschiedenen Weinbauorte zu Proben und zu kaufen, zumal auch solche weinbautreibende Gemeinden und Erzeuger zugelassen sind, die nicht Mitglied der Börse sind. Nach alledem ist als sicher anzunehmen, daß der erste Börsentag überall in den beteiligten Kreisen ein lebhaftes In­teresse finden wird und daß ein zahlreicher Besuch zu erwar­ten ist.

Rottenbupg, 14. April. (Todesfall.) Der Begründer der Rottenburger Zeitung", Buchdruckereibesstzer Heinrich Hofmei­ster ist am Karsamstag im Alter von 66 Jahren gestorben. Vor zwei Jahren hat er noch sein 50. Bernfsjubiläum feiern können. Er stammt von Kirchheim u. T. und gründete im Jahre 19b8 mit I. Schick dieRottenburger Zeitung", die er aus den klein­sten Anfängen zu Blüte und Ansehen brachte. Der Verstorbene, der sich großer Wertschätzung unter den Zeitungsverlegern er­freute, hinterläßt auch im öfftrttlichen Leb» der Stadt und des

Galach, OA. Göppingen, 14. April. (Der Loteukopf.) Zur­zeit werden allerlei Gerüchte verbreitet über Leu Fund eines Totenschädels in der Lauter. Daß der Totenkovf gesunden wurde, ist Tatsache. Rach Aussagen von glaubhafter Seite verhält sich die Sache folgendermaßen: 'Den Schädel hat sich ein sonderbar veranlagter Mensch als Briefbeschlverer ver­schafft. Seine Ehehälfte, die in diesem Falle als die vernünf­tigere angesehen werden muß, hat dies nicht geduldet und den Schädel wahrscheinlich in die Lauter geworfen.

Altshausen, 14. April. (Vom herzoglichen Hause.) Die Ge­mahlin des Herzogs Albrrcht Eugen, des zweiten Sohnes des Herzogs Mbrecht von Württemberg, ist am 3. April in Carls- ruhe in Schlesien von einem Sohn entbunden worden. Die junge Gemahlin ist bekanntlich eine Tochter des früheren Kö­nigs Ferdinand von Bulgarien.

Wangen i. A 11 schastlichen Lehr- und lichung der milchwirtschaftlichen Forschungsanstalt hier ist nun mehr endgültig vollzogen worden, nachdem der Landtag fein« Zustimmung erteilt hat. Die letzte Sitzung in dieser Angelegen­heit fand am Montag, den 6. April auf dem Rathaus statt. Es handelte sich dabei um die Gründung eines Betriebsvercins zu dem Zwecke, den praktischen Betrieb der Anstalt in gemein­nütziger Weise nach den Bedürfnissen der Anstalt zu führen, da der Staat als solcher rein praktische Betriebe nnht führt. Die Sitzung wurde geleitet von dem Präsidenten des Landes­gewerbeamtes v. Fehle in Verbindung mit dem zuständigen Berichterstatter, Rogierungsrat Mosthaf. Nach .ingehender Be­sprechung der Satzungen wurde der Äetriebdverein zur Füh­rung des praktischen Betriebes an Stelle und im Auftrag des Staats gebildet. Der württembergische Staat, vertreten durch die staatliche Aufsichtsbehörde der Anstalt, gehört dem Betriebs­verein als Mitglied an. Für die Betriebskosten stellt der Staat einen Teil der Einnahmen zur Verfügung. Von den Schul­geldern müssen aber 20 Prozent für Schülerwohlfahrtszwecke verwendet werden. Die Persönlichen Ausgaben des Lehr- und Forschungsbetriebes werden vom Staat getragen. Sämtliche sachliche Ausgaben des Lehr- und Forschungsbetriebs trägt der Betriebsverein. Die Anstaltsgrunüstücke und Anftaltsgebäudc verbleiben im Eigentum des Betriebsvereins, ebenso die ge- samte bewegliche Einrichtung, soweit sie nicht vom Staat ans den ihm sür die Anstalt zur Verfügung gestellten Mitteln be­schafft ist. Zur Leitung des Betriebsvercins wurden gewählt: als 1. Vorstand: Fabrikant Gustav-Speidel Wangen, als 2. Vorstand Gutsbesitzer Farnh-Dürren.

Friedrichshafen, 14. April. (Verbesserungen im Bodensee­verkehr.) Auf den Dampferlinien KonstanzFriedrichshofen LindauBregenz und KonstanzIleberlingen ist im kommen­den Sommerfahrplan mit erheblichen Verbesserungen rech­nen. Wichtig für den internationalen Verkehr :st die Führung zweier Schnellzüge KonstanzBregenz, die zwischen Konstanz und Friedrichshofen nicht halten und die Verbindung zwilchen dem Schnellzug LindauMünchen und Konstanz- -Schwarzwald RheinHolland bilden. Die Zahl der Kurse im Normalver­kehr beträgt sieben in Richtung Lindau, acht in Richtung Kon­stanz Dazu kommen im Juli und August täglich, sonst nur cm Sonntagen, in Richtung Lindau drei, in Richtung Konstanz zwei Ergänzungskurse, außerdem im Juli und August sonn­tags ein Schiff KonstanzFriedrichshafen und zurück. Die Ueberlinger Linie erhält täglich fünf Kurse, ferner einen Sonn­tagskurs am 1. Juli bis 16. September, der auch über lieber- lingen hinaus die Strecke bis Lndwigshafen befährt.

Baden

Pforzheim, 1t, April. Der im Polizeibericht tom 9. April erwähnte Tod eines Dienstmädchens im Badezimmer - ihrer Herrschaft hat sich nunmehr dahin aufgeklärt, daß das Mädchen einen Schlaganfall beim Baden erlitten hat.

Villmgen i- B., 14. April. Als die Frau des Schlossers Otto Neukum am Karfreitag von einrr^mehrtäzigen Reise zurückkehrte, fand sie ihren Mann an einem Betipfosten erhängt vor. Neukum, der die Tat in einem Anfall von Schwermut verübt haben dürfte, stand im 36. Lebensjahre und hinterläßt mehrere Kinder.

Vom Hohentwiel, 14. April. (Festgenommen., Der Ochsen- dieb, der vor einiger Zeit auf dem Pfaffwieser Hof einen Och­sen gestohlen und in Singen verkauft hatte, konnte in Ludwigs- burg festgenommen werden. Der Gauner hatte dort wieder bereits ein Pferd aus dem Stalle geführt.

Konstanz, 14. April. Vor kurzem wurde hier der Guts­besitzer Babhof aus Heiligenberg in der Bodsweegegend meuch­lings erschossen. Der Staatsanwaltschaft Konstanz ist es nun­mehr gelungen, den Mörder in der Perion des Landwirtes Erich Maier aus Königsberg i. Pr. zu Ermitteln. Maier, der zur Frmc des Ermordeten seit Jahren Beziehungen unterhielt, wurde in Klagenfurt festgenommen und dürste 'einer Ausliefe­rung an Deutschland entgegensetzen.

BrrmilHres-

Verhängnisvoller Blitzschlag. Ostersonntag nachmittags gegen 4 Uhr zog ein schweres Gewitter über die sächsische Schweiz, das sich plötzlich über Königstein entlud, ohne daß dort vorher Regen nicdergegangen war. Ein Blitz traf auf der Festung Königstein eine Gruppe von etwa 30 Ausflüglsrn, die sich auf der Nord-Ost-Bastion an der sogenannten Königsnase befanden. Der Blitz traf zuerst eine Eiche, unter der die Leute standen, und sprang dann auf das Gitter über, das die Eiche umgibt. An dieses Gitter hatten sich drei Personen ge­lehnt, die sofort getötet wurden. Die Wirkung des Blitzes war die einer einschlagenden Granate. Sämtliche Personen wurden sofort niedergeschlagen und lagen bewußtlos mit ver­brannten und zerfetzten Kleidern umher. Hilfe war schnell zur Stelle, da sich eine Abteilung des Pionierbataillons Nr, 2 auf der Festung befand und auch die Sanitätskolonne Könizstein mit mehreren Aerzten sofort herbeieilte.

Desinfektton von Fernsprechapparate«. In neuerer werden vielfach Apparate angeboten, die dazu dienen sollen, Uebertragung von Krankheiten beim Gebrauch des Fernspre­chers zu verhüten, auch erbieten sich Unternehmer zum laufen­den Desinfizieren von Fernsprechopparaten. Di? Frage der Uebertragung von Krankheiten ist wiederholt und eingehend geprüft worden. Nach den auf zahlreiche Versuche gestützten wissenschaftlichen Gutachten amtlicher Institute ist die An­steckungsgefahr beim Gebrauch des Fernsprechers praktisch ohne jede Bedeutung. Es liegt deshalb auch kein Anlaß vor, die Fernsprechapparate laufend zu desinfizieren. Die posteigenen Apparate werden gelegentlich aus Gründen der Reinlichkeit durch Personal der Verwaltung gesäubert, weitergehende Maß­nahmen sind nicht erforderlich. Einsatzmundstücke und andere Hilfsvorrichtungen können nicht zugelassen werden, da sie Ap- paratbeschädigungen verursachen und die Sprechverständigung beeinträchtigen.

Rettungswerk eines deutsch» Dampfers. Zu dem Schiffs­zusammenstoß bei Vlisstngen, bei dem auch drei deutsche See­leute den Tod gefunden haben, wird mitgeteilt, daß von den vier vermißten Seeleuten des holländischen Dampfersde Jenge Katharina" bisher noch keine Spur gefunden wurde, so daß mit

Clan Monroe", der de« holländische« Dampfer gerammt hatte, hat sich gestern den Untersuchungen der holländischen Haken- Polizei durch plötzliche Abfahrt unter Kursänderung entzöge«, Bei dem Rettungswettt hat sich der im Hafen von Vlisstngen liegende deutsche SchleppdampferLöwe" besonders ausgezeich­

net. DerLöwe" war nach Eintreffen des Radiohilferufes . -n Dampfers all

gerammten holländischen Dampfers als einziges Schiff sofort ausgelaufen. Seinem schnellen Eingreifen ist die Rettung der mit dem Leben Äavongekommenen Seeleute in erster Linie zu danken, was besonders von dem sonst deutschfeindlichen Amster­damerTelegraaf" anerkannt wird.

Di« Familientragödie im Personenzng. Aus Prag wird geschrieben: In dem Personenzug zwischen Hidasnemet und Szerenc spielte sich in den letzten Tagen eine nicht alltägliche Familientragödie ab. In einem Abteil dritter Klasse hatte ein Gendarm mit Frau und Wickelkind und eine Bäuerin, die eine Milchkanne mit sich führte, Platz genommen. Die Bäuerin stellte die Milchkanne über ihren Sitz. Infolge des Rüttelns des ZUgtz fiel aber die Milchkanne herunter und aus das Kind, das die Mutter im Arme hielt. Das Kind wurde so schwer verletzt, daß es einige Minuten später starb. Ms der Vater des Kindes den Tod konstatierte, zog er sein Settengewehr und stieß es der Frau, der die Milchkanne gehört hatte, so tief in die Brust, daß cm ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Der Gendarm wurde verhaftet.

Die Bettler van Genna. Was man sich so erzählt von dm italienischen Bettlern, die durch ihr Gewerbe die größten Reich- tümer- sammeln, und auf diesem Wege zu Grund- und Villen­besitzern, zu Inhabern von Banknoten und Sparkassenbüchern werden, scheint schon seine Richtigkeit zu haben! Wenigsten! was die Bettler der reichen Hafenstadt Genua «mbelangt. Dort hat die Polizei in letzter Zeit die privaten Verhältnisse einiger der ärmsten der Armen näher untersucht und ist oabei zu den eigenartigsten Feststellungen gelangt. Alles in allem konnte« die Genueser Behörden mehrere Millionen - erbetteltes Geld beschlagnahmen. Der tollste Fall scheint aber der folgende zii sein- Es handelt sich um die 57jährige Antonia Boito, die auf der Straße verhaftet wurde, weil sie mit besonderer Hart­näckigkeit die Passanten um eine milde Gabe anslchte. Es stellte sich heraus, daß diese Frau einen Geliebten hatte, dessen ziemlich luxuriöses Leben in einer prächtigen Wohnung sie bestritt. Als die Polizei die Wohnung betrat, fand sie dort eine reich be­setzte Tafel. Die Bettlerin hielt sich ferner drei Luxushunde und eine Angorakatze, auch wurden bei ihr zahlreiche Schnmck- sachen von großem Werte gefunden. Erst vor wenigen Tagen hatte sie ihrem Geliebten eine goldene Uhrkette ge'chentt. Fer­ner fand man bei ihr luxuriöse Abendtoiletten und es wurde festgestellt, daß sie nächtlicherweile mit ihrem Geliebten die Tanzlokale der Stadt zu besuchen Pflegte. Auch hier schritt die Polizei zur Beschlagnahme des unrechtmäßig erworbenen Gutes.

Eine Schreckensszene in einem römischen Hotel. ImHotel dei Principi", einem der elegantesten Hotels in Rom, ioar dieser Tage eine größere Gesellschaft zu einem Festessen Versammelt. Gegen Ende des Banketts, in der Stunde des Champagners und der Festreden, öffnet sich mit einemmal die Tür des Saales und herein tritt ein unordentlich gekleideter Mann, der ein riesiges Dolchmesser in der Rechten halt und sich langsam der Tafel nähert. Es folgt eine Schrcckensszene. Die Frauen schreien auf, einige beherzte Männer stürzen sich auf den Eingetrete­nen und machen ihn alsbald unschädlich. Man ruft die Wache. Man befragt den vermeintlichen Mörder, wobei sich dann her­ausstellte, daß es sich um einen braven Schuster aus der Stadt Rom handelt, der denDolch", ein großes ziseliertes Papier­messer, selbst angefertigt hatte, und bloß in das vornehme Hotel gekommen war, um dies Produtt seiner Arbeit am den Mann zu bringen.

Schwindelhafte Zeitungsgröndungrn.

Berlin, 13. April. Seit einem halben Jahre beschäftigte sich die Kriminalpolizei mit den Zeitungsgründuagen des aus Ban­nemin auf Usedom gebürtigen Steinsetzers Friedrich Poten- Lcrg, bis sie ihn jetzt festnahm und seinen Betrieb schloß. Po- tenberg gründete eine Anzahl Zeitschriften, so u. a. denHaus­tierarzt für jeden deutschen Landwirt", denDeutschen .Heim­bund, Illustriertes Familienblatt für Heimpjlege nach der Ar­beit" und dieModerne Viehzucht". Für 2.20 Mark monatlich ! sollte jeder Abonnent Stoff für einen Anzug oder ein Kleid vollkommen gratis erhalten. Jeder Abonnent und ''eine Ehe­frau waren auch angeblich kostenlos gegen Unfall und dauernde Erwerbsunfähigkeit mit 6000 GM. versichert. Potenbergs Un- i ternehmeu beschränkte sich im wesentlichen auk das Einziehe« der hohen Bezngsgebühren. Er lieferte weder Anzugs- noch Kleiderstoffe und bezahlte bei der Versicherung keine Prämien. Die hiesige Kriminalpolizei ermittelte auf Grund mehrerer An­zeigen, daß dem Zeitungsgründer mindestens 20 000 Leute ins Garn gegangen sind.

Machrickten

Stuttgart, 14. April. Nach einer Bekanntmachung des Mini­steriums des Innern dauert die Abstimmungszeit bei der Reichsprä- sidentenwnhl von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags, kann aber in Stimmbezirken mit weniger als 1000 Einwohnern gekürzt werden. Die Stimmzettel sollen von hellgrünem Papier sein und werden auch für den zweiten Wahlgang amtlich hergestellt.

Stuttgart, 14. April. Eine Verträuensmännervcrsammlung dei wllrtt. Sozialdemokratie hat sich einstimmig für die Kandidatur Man ausgesprochen unter Billigung der politischen Gründe, die die zentralen Parteikörperschaften veranlaßt haben, für den zweiten Wahlgang aus den eigenen Kandidaten zu verzichten.

Stuttgart, 14. April. Die Vorstände- und Vertretersitzung der Vereinigten Gewerkschaften Stuttgarts und des Ortskartells des Afn- bundes haben einstimmig den Beschluß gefaßt, den 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern. Die Maikundgebung findet vormittags 10 Uhr in der Liederhalle statt. Ein ausländischer Genosse ist als Redner gewonnen.

Stuttgart, 14. April. Durch Funkdienst wird mitgeteilt, daß die Blättermeldung, die Zeppelin-Gesellschaft verhandle wegen Verlegung der Werft aus schweizerisches Gebiet in jeder Hinsicht unrichtig ist.

Frankfurt a. M., 14. April. Der Facharzt für innere Krank­heiten, Professor Dr. Demeter von Tabora, ist in der Nacht zum Ostersonntag mit seiner Frau in seiner Wohnung, Bockenheimerland- straße 79, durch Gift aus dem Leben geschieden. Professor Dr. Demeter von Tabora war feit langer Zeit unheilbar krank.

Köln, 14. April. Der Schiedsspruch für das rheinische Braun­kohlenrevier vom 8. April ist von beiden Parteien angenommen worden und wird nunmehr zur Durchführung gelangen.

Dessau, l4. April. Am Ostersonntag erschlug in dem nahe ge­legenen Ionitz der Sl Jahre alte Kassenbote Wiedecke in einem An­fall von Geistesstörung seine 12jährige Tochter und seinen fünfjährigen Sohn mit einem Gewehrkolben und verletzte ein drittes Kind schwer. Dann machte Wiedecke einen Selbstmordversuch durch Leuchtgas. Der Täter und der schwerverletzte Knabe wurden besinnungslos in das Dessauer Kreiskrankenhaus eingeliefert.

Hannover, 14. April. Wie das Organ des Grafen Luckner, der Auslug", meldet, schweben zwischen dem Grasen und Direktor Fielt- ner Verhandlungen über den Plan der Weltumsegelung Luckners unter Benützung der Fiettnerschen Erfindung.

Berlin, 15. April. Der Barmat-Untersuchungsausschutz des Reichs­tages nimmt am 15. April, vorinitlags 10 Uhr, seine Arbeiten wieder auf. Der Ausschuß will in den nächsten Tagen dann Sitzungen in

minister Höste zi me» wird, steht suchungsrichters Berlin. 14. und Konfektions Während das Ur lich gut arbeitete die in den letzter Konfektion groß Der Polizein in der Schleiern ihre S3jährige 2 seines Geifteszufi wo fesigest'llt w seinsstömngen b, einigen russische, nommen, um d Personalausweis nunmehr, wie ! Maßnahmen B« In Stresow be! acht Gebäude vi und landw. Mal in Gründordsha geäschert. M des Beltheimer Berlin. 14. Eckhaus am Co ner derartigen E Häuser gefährde lang es der Feu starker Rauchen, zu beschränken. Ein 65 Fahre a nen Wohnung i gefunden und io Breslau. 1 aus Oppeln gen aus Königlich-2, die sie ohne Wi in einer scharfer einen Baum uo Unfall. Galgon Hamburg, am Ostersonntac Absturzstelle wie Paris, i4. Nationaloersam, gesetz angenomr Jahren auf 18 ' London, 14 satzung stieß aus sank. Sechs P ertrunken sind.

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