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l Stuttgart, 7. April. (Zulassung zur landw. Diplomprü-! fung.) Das württ. Kultusministerium Mt die Zulassungsord-! uung für die landwirtschaftliche Diplomprüfung dahin geän­dert, datz zum Studium ohne Prüfung sowie zur akademischen Abschlußprüfung für praktische Landwirte in der landwirtschaft­lichen Hochschule in Hohenheim nunmehr auch Volksschullehrer und Lehramtsbewerber für den Volksschuldienst aus Grund des Zeugnisses der ersten Volksschuldienstprüfung ohne Ergän­zungsprüfung zugelassen werden, vorausgesetzt, daß sie die nach der Prüfungsordnung der landwirtschaftlichen Hochschule von Hohenheim von 1925 geforderten Zulassungsbedingungen er­füllen können.

Großsachsenheim, OA. Vaihingen, 8. April. (Bermitzter deutscher Fremdenlegionär.) Vor einiger Zeit erhrelten me hier wohnhaften.Eltern eines Fremdenlegionärs, der -in Ma­rokko diente, von einem Kameraden ihres Sohnes, ebenfalls einem aus Württemberg gebürtigen Legionär, die überraschende Mitteilung, daß ihn Sohn von einem Vorvostenkommando nicht mehr zurückgekehrt und seither vermißt sei. Das Viegiment der Beiden hatte in den letzten Monaten verschiedentlich Gefechte mit Eingeborenen zu bestehen und es mußte deshalb damit ge­rechnet werden, daß auch der Vermißte bei einem solchen Kampf den Tod fern ab von der Heimat gefunden hat. Unseren deut­schen Männern und Jünglingen sind heute überall sicherlich an­dere bessere Aussichten geboten, als ihre Knochen zur höheren Ehre Frankreichs im heißen Wüstensand Afrikas bleichen zu lassen.

Besigheim, 8. April. (Neuaulage von Weinbergen.) Ob­wohl der Weinhandel immer noch stockt und bei den Weingart­nern noch größere Mengen 19Äer greifbar' sind, sieht man viele Neuanlagen von Weinbergen. Allerdings werden jetzt nur Qnalitätssorten angepflanzt. Die Zeit der sog.Massenträger scheint vorbei zu sein.

Geislingen a. St., 8. April. (Unter den Zug geraten.) Am Dienstag vormittag geriet beim Hofstetter Steig ein kleineres Kind beim Spielen auf das Gleis und kam unter einen die Steige herunterkommenden Güterzug. Ein in der Nähe be­schäftigter Arbeiter beobachtete den Vorgang und aus seinen Zuruf konnte der Zug zum Halten gebracht werden. Die Ma­schine und einige Wagen waren bereits über das Kind hinweg­gegangen. Wie durch ein Wunder hat das Kind nur leichte Verletzungen davongetragen.

Tübingen, 8. April. (Zwei Schwerverbrecher.) Vom er­weiterten Schöffengericht erhielten die beiden M bzw. 31 Jahre alten Schwerverbrecher Karl Müller von Oberrot OAi Gail­dorf und Wilhelm Göller 5 bzw. 5>L Jahre Zuchthaus und zwar wegen 12 bzw 13 Verbrechen des schweren Diebstahls im Rückfall.

Oberndorf, 8. April. (Verkauf.) Der Ankauf des Elektrizi­tätswerks und Sägewerks der Mansergesellschaft durch die Stadt ist vom Ministerium bestätigt worden. Hoffentlich wirkt sich der Ankauf zum Vorteil der Stadt aus. Dieser ist cs bis jetzt nicht gelungen, eine weitere Industrie zur Niederlassung dahin zu gewinnen.

Laichingen, 6. April. (Freche Büberei.) Eine freche Bube-

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rei fand letzten Sonntag sofortige Sühne: In der Neubahn- Obstanlage hat ein Teilbesitzer vorige Woche einen Bienenstand erstellen lassen und Parin zwei Völker untergebracht. Ein inn- i ger Bursche fand seine Freude daran, jede der aus dem Stock § kommenden Bienen mit einer Rute zu töten. Der Eigentümer beobachtete das Treiben des Burschen. Er kam unbemerkt aus ihn zu und verabreichte ihm die wohlverdiente Tracht Prügel.

Baden.

Pforzheim, 8. April. Infolge der neuen Fahrpreiserhöhung und Abschaffung der vier- und fünftägigen Wochenkarten haben sich die Arbeiter der Strecke JttrsbachBrötzingen entschlossen, die Private Albtalbahn vorerst nicht mehr zu benützen.. Die Arbeiter einzelner Ortschaften werden jetzt mit Lastautos uach Pforzheim befördert. Die Gemeinden Ottenhausen und Weiler müssen noch Vorbereitungen zu solchem Ersatz treffen " Konstanz, 8. April. Der 48jährige ledige Müller und Land­wirt Andreas Lang von Menningen unterhielt mit seinem Dienstmädchen ein Verhältnis, Las nicht ohne Folgen blieb. Diese zu beseitigen, veranlaßte Lang das Mädchen zu einer Reise nach Konstanz, wozu er das Reisegeld gab. Die in Kon­stanz von einer nicht ermitteltenEngelmacherin" vorgenom- mene Kur war so radikal, daß sie den Tod des Mädchens her­beiführte. Wegen Beihilfe zur Abtreibung wurde Lang, der nicht zu bewegen war, den Namen der verbrecherischen Gehilfen­schaft anzugeben, vom Schöffengericht Konstanz zu sechs Mo­naten Gefängnis verurteilt, wovon drei Monare Untersuchungs­haft angerechnet werden.

Heidelberg, 8. April. Ein Waldhüter stieß im Gemeinde­wald von Ziegelhausen, im sog. Köpfel, in der blähe der Karls­hütte, auf zwei vollständig verweste Leichen. Es handelt sich dabei um eine Frau und einen etwa 35 Jahre alten Alaun mit einer Manchesterhose, schwarzer Weste und einem aus Militär­tuch gearbeiteten Rock. Er hatte noch etwa 60 Pfg. Bargeld in der Tasche. Die Frau trug ein Dirndlkleid und unter ihr lag ein- Revolver, sodaß angenommen werden kann, daß es sich hier um Mord und Selbstmord handelt.

Mannheim, 7. April. Der Taucher Willy Moß-Mannheim, ein bei der Marine bewährter Seemann, versuchte gestern vor­mittag 11 Uhr die zwei bei dem Baggermaschinenunglück Er­trunkenen hercrufzuholen. Er mußte aber nach vierstünüiger angestrengter Tätigkeit seine Bemühungen einstellen, da jedes weitere Beginnen erfolglos war. Wie der Taucher seststellte, find die Leichen der beiden Verunglückten zwischen Eisenteilen und Ketten der Baggermaschine. eingeklemmt. Beide Leichen liegen aufeinander und zwar die des jüngeren auf dem älteren. Die Hände des älteren Arbeiters sind nach oben gestemmt, als ob der Unglückliche noch im letzten Augenblick die schwere Last der Baggermaschine von sich abhalten oder obwälzen wollte. Um die Leichen unter der Baggermaschine hervorholen zu können, muß zuerst die Maschine mindestens um einen kalben Meter gehoben werden. Erst dann wird es möglich sein, die Toten zu befreien. Die Taucherarbeiten wurden heute früh wieder ausgenommen; Moß hofft, die Verunglückten heute bergen zu können.

Aus Baden, 8. April. Im Sulzerbauernhof in Söbapboch, Besitzer Hofbauer Dieterle, brach nachts Feuer aus, das bei seiner Entdeckung um 12 Uhr schon so um sich gegriffen hatte, daß es kaum gelang, Las Vieh zu retten, außer einigen Hüh-

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nern, die in Len Flammen umgekommen sind. Das gesamte Inventar ist ein Raub der Flammen geworden, die den Hof bis aus die Grundmauern in Asche legten; der Schaden ist sehr groß. Die zum Hause gehörige Mühle wurde vom Brande verschont.

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Bis jetzt 49 Opfer von Veltheim geborgen. Im Laufe des Dienstag wurden weitere fünf Leichen der bei Veltheim ertrun­kenen Reichswchrsoldaten geborgen. Die Gesamtzahl der bis jetzt geborgenen Leichen beträgt demnach 49. Die Arbeiten der Taucher werden durch das reißende Wasser der Weser außer­ordentlich erschwert.

Einer, der seinen Tod überlebte. Der französische Korporal Piccotin darf sich rühmen, seinen eigenen Tod überlebt, sein eigenes Grab gesehen, ja sogar die Grabschrist gelesen zu haben Piccotin ist nämlich im Jahre'1915 bei dem Dorfe Montion in einem Gefecht mit deutschen Patrouillen gefallen. So hieß es wenigstens in der offiziellen Verlustliste des Pariser Kriegs­ministeriums. Piccotin hat damals tatsächlich eine schwere Ver­wundung erlitten und lag. mehrere Stunden bewußtlos in einem Graben, bis eine deutsche Sanitätskolonne ihn gefunden und in ein Kriegsspital gebracht hat. Die nächsten Kriegsjahre verbrachte Piccotin in Chemnitz. Eine an erneu Deutschen ver­heiratete Französin hat sich dort ihres Landsmannes angenom­men. Nach dem Umsturz war Piccotin nach Berlin gekommen, wo er bis zum Ende des vergangenen Jahres verblieb. Vor kurzem traf er in Chamaliere, seinem Geburtsstädtchen, ein und erfuhr zu seiner nicht geringen Ucberraschung, daß er vor zehn Jahren gestorben sei. Seine Angehörigen ließen sogar seinen Leichnam es waren die Ueberreste eines anderen Soldaten exhumieren und auf dem Friedhof in Chamaliere beisetzen.

In Verviers ist der seltene Fall vorgekommen, daß ein Ehepaar seine Platin-Hochzeit, 65 Jahre Ehegemeinichart, fei­ern konnte. 1860 wurde das Paar getraut und schenkte 14 Kindern das Leben, die ihrerseits schon wieder Kinder und Kindeskinder haben. Er ist 88, sie 84 Jahre alt. Sie wohnen seit 62 Jahren in derselben Wohnung.

Revisor mrd Kassierer unter einer Decke. Aus Stockholm wird, gemeldet: Bei der Jordbrukerbank lLandwirtschaftsbank) in Alvesta (Schweden) sind umfangreiche Betrügereien des Kas- sieres aufgedeckt worden, durch die die Gurhaben der Einleger bedeutend geringer in den Büchern erschienen, als sie in Wirk­lichkeit waren. Noch einer eingehenden Revision wurde der Kassierer der Bank und deren Revisor verhaftet, die eingestan­den, bedeutende Summen unterschlagen zu haben. Der Kassie­rer hatte zwar den Einlegern über die erhaltenen Beträge airit- tiert, Liese jedoch nicht voll gebucht, sondern stets einen be­trächtlichen Teil der Einlagen gemeinsam mit dem Revisor in die eigene Tasche gesteckt und für sich verbraucht. Die ge­naue Höhe der auf diese Weise veruntreuten Beträge steht noch nicht fest, soll jedoch bedeutend sein. Bei der ersten Revision wurde ein Fehlbetrag von 120 000 Kronen sestgestellt, der sich jedoch beträchtlich erhöhen dürste, wenn die Einleger erst die wirkliche Höhe ihrer Einlagen der Bankleitumg mitgeteilt haben.

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Roman von Emma Haushofer-Merk.

1j Wiemanns Zeilungs-Verlag, Berlin W. 66. 1924.

Ter Tisch un Cast- Maximilian zu München, an dem sich allabendlich ein Kreis jüngerer Künstler größtenteils Maler zusammenfand, war schon stark besetzt, als Paul Martinger eintrat. Er war kein hüb­scher Mensch, aber doch eine Erscheinung, die sich dem Gedächtnisse einprägte, die man nicht mehr vergaß, wenn man sie einmal gesehen hatte. Sein Kops wirkte etwas zu groß durch die dunkle Haarmasse, die sich, über der Stirne lockte, durch den st wken Vollbart. Üngebändigte Kraft sprach aus den gebräunten, energischen Zügen, überschäumende Lebenslust «.euchtete aus den braunen Augen. Trotz seiner 30 In e steckte noch viel Jugend­liches, Ueberschäumendes ir diesem großen Mann mit den hastigen Bewegungen, m-t der raschen Art zu sprechen und der säst ungestümen Lebhaftigkeit des Ausdrucks.

Er hing seinen Ueberzieher an den Nagel, bestellte ein Glas Bier, begrüßte die Kollegen, während er einen freien Stuhl heranzog und Platz nahm, alles mit einer gewissen, geräuschvollen Lustigkeit, mit einem sichtlichen Bemühen, eine innere Aufregung zu verber­ge». Er sah ungewöhnlich blaß «.zs- und die Hand, die nach dem Seidel griff, zitterte.

Das Bild, an döm er seit einem halben Jahr ge­arbeitet, war heute im Kunstverein ausgestellt wor­den. Er wußte, daß jeder, der hier am Tische saß, gleich am Morgen hingegangen war, um es sich an­zuschauen. Seine besten Freunde kannten es noch nicht. Er hatte absichtlich all diese Sommermonate wie in der Verbannung gelebt, um sein Werk vor aller Augen zu verstecken, um sich seine Eigenart durch kein Wort der Kritik, weder durch Lob, noch durch Tadel beein­flussen zu lassen.

Nun war aber der große Moment gekommen, in dem er das Urteil der Kollegen hören sollte. Er dar darauf gefaßt, daß sein Bild das Publikum be­fremden. daß sich die Presse ablehnend dagegen ver­halten würde. Wenn es nur den jüngeren seiner Lnnstgenossen gefiel, den Gleichgesinnten, die mit seinen

Augen sahen, die auf dasFreilicht" schworen, und das Atclierbild deralten Herren" verwarfen! Sie waren ihm die entscheidenden Richter, von denen Sein oder Nichtsein für ihn abhing, geg^n deren Machtspruch er sich nicht auflehnen konnte. Wenn sie ihn nicht verstanden, wer dann? Wenn die Jugend nicht auf seiner Seite war, dann durfte er überhaupt auf keine Wirkung hoffen.

Aber warum blieben sie so stumm? ES war lebhaft zugegangen, als er die Türe öffnete. Warum stockte in seiner Gegenwart das Gespräch? Natürlich hatten sie von ihm gesprochen! Also eine Verurteilung: tot- schwetgen wollten sie sein Bild!

Ein plötzlicher Kleinmut erfaßte ihn. Sr trank hastig und betäubte sich an dem Rauch seiner heftig qualmenden Zigarette, nur um eine gelassene Manier» eine gleichgültige Haltung zu bewahren..

Farblos, lanmveilig, verfehlt schien ihm fein« Arbeit in diesen Minuten der beklemmenden Zweifel.

Da erhob sich der dicke Klaus Lübecker» der früher Korpsstudent gewesen war» und kommandiert« mit lauter Stimme: "

Zu Ehren de» großen Maler»» den wir in unserer Mitte haben, de» siegreichen Bahnbrecher» und Meister», unseres lieben Kollegen Paul Martinger ad Wev» ettium salamandriS! Eins zwei drei!" >

Bon allen Tischen im Kaffeehause schaute man zu den jungen Kunstmalern hinüber, die sich erhoben und die Bierkrüge auf dem Tische rieben, mit den Deckeln klapperten in förmlicher Huldigung.

Ex! Ex!" tönte der Kommandoruf und alle tran­ken aus. ehe sie sich wieder aus ihre Plätze setzten.

Nun waren an dem Künstlertisch aller Augen aus Martinger gerichtet. Man schüttelte ihm die Hände; die begeistertsten Lobreden schwirrten an sein Ohr. Die Kollegen schienen nur nach einem besonderen Ausdruck für ihre Bewunderung, für ihre Freude über das Bild gesucht zu haben, auf das sie alle stolz waren, als hätte jeder einzelne mitgewirkt an diesem Neuen, diesem Kühnen und Schneidigen, das mit dem alten Herkommen brach und eine vollständige Umwälzung in der Art des Sehens und Erfassens in der ganzen malerischen Auffassung bedeutete. - . '

Paul Martinger war verlegen aufgesprungen und

hatte nicht recht gewußt, welches Gesicht er zu der merk­würdigen Auszeichnung machen sollte, die m dem gan­zen, dichtbesetzten Raum Aufsehen hervorries. Er be­dankte sich säst schüchtern; aber er war innerlich so erregt, daß ihm die Augen feucht und heiß wurden.

Nach der furchtbaren Spannung dieser letzten Mi­nuten überhaupt all der Tage vor der Entschei­dung hatte der stürmische Jubel der Freunde, dieser Erfolg, den er kaum zu träumen gewagt, eine gerade­zu überwältigende Wirkung für ihn.

Das beste Bild, das seit einem Jahrzehnt gemalt worden ist!"

Mehr als da»! Eine bahnbrechende Leistung!"

La soll einmal einer der Herren Professoren vergeben und das machen! Dies Sonnenlicht auf den Ktnderkövsen! .Keiner dringt das heraus! Dieses Le­ben! Keiner!"

»^Donnerwetter! Wenn der Kritiker wie heißt er doch dieses Bild wieder nicht versteht, dann bringen wir ihm eine Katzenmusik!"

Nun sei aber auch kein Narr und verlange für das Bild, was es wert ist! Nur nicht wegwerfen für einen Pappenstiel, damit dann ein schlauer Kunst­händler sein Prositchen macht, wenn dem Publikum endlich die Augen aufgehen."

,Ha, sag' nur, Martinger, wo hast du denn die prächtigen Kindermodelle aufgetrieben? Diese Kleine in der Mitte, die da kniet, mit dem drolligen Kranz auf den Wtrrhaaren, das ist ja ein famoses Ding."

,Ha, nicht wahr? Diese braune Hexe! Die lustige Lore! Natürlich kein bezahltes Modellkind! Nein, ich sag' euch, das ganze Bild habe ich wirklich geschaut! Erlebt aus der Wiese da draußen in der Vorstadt, neben unserem Garten, da hüpfte die ganze Schar so um die Kleine herum, die mit demselben ungeschickten Blätterkranz aus dem Kopfe in der Mitte kniete! Der Wind wehte ihnen die blonden und braunen Haare um die Stirn und die Sonne lag auf den lachenden Gesichtern und aus den bunten Schürzen und aus dem blumigen Rasen. Dazu sangen sie oder riefen sie: Eisenklar, wje ein Haar,

Lat geschlafen sieben Jahr!

(Fortsetzung folgt.)