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ein Ergebnis zu erzielen. Gelinge dies nicht, dann sei es nicht die Schuld Rußlands.

London, 5. Aug. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der schwedische Kronprinz, der dort gestern eintraf, konferierte mit dem Kron­prinzen von Dänemark und König Christian über die norwegische Krone. Nach Beendigung der Besprechung ist er nach Schweden zurückgereist, um dem Staatsrat das Resultat vor­zulegen.

London, 6. Aug. In Kreisen, die dem Hofe nahe stehen, verlautet, daß die Zusammen- kuuft Kaiser Wilhelms mit demKönig von England tatsächlich geplant war. Allerlei Schwierigkeiten machten aber, wie es heißt, die Ausführung unsicher. Angeblich bieten einfluß­reiche Kreise alles auf, um die Begegnung zu Hinter­treiben. Die Jingo-Führer fangen bereits an, die Nutzlosigkeit ihrer Jntrigue einzusehen und erklären, die beabsichtigte Begegnung habe keine politische Bedeutung.

Wien, 5. Aug. Der bekannte Schriftsteller Paul v. Schönthan ist gestorben.

Petersburg, 6. Aug. Der Ministerrat genehmigte mit geringer Mehrheit den Verfassungs­entwurf, der ein Parlament nach europäischem Muster Vorsicht. Alle Großfürsten stimmten dafür, während ungefähr die Hälfte der Minister für eine Klaffenvertretung stimmte. Nur Pobjedonoszew und zwei seiner Anhänger stimmten gegen jede Verfassung.

Lissabon, 6. Aug. Man hat hier jede Hoffnung verloren, über das Schicksal einer Flottille von 26 großen Fischerbooten mit 300 Mann Be­satzung. Diese Boote sind vor 5 Tagen von einem furchtbaren Sturme überrascht und einige derselben als Wrack bereits an Land getrieben worden. Gleich­zeitig wurden fünf Leichen von Fischern der übrigen Boote an Land gespült. Da weitere Nachrichten fehlen, dürften sämtliche Fischer ums Leben ge­kommen sein.

New-Iork, 5. Aug. Edison kündigt die Vollendung seiner Erfindung eines elektrischen Appa­rates an, mittelst dessen jedes Fuhrwerk in ein Automobil umgewandelt werden kann. Die elektrische Batterie soll einem 40 Ztr. schweren Fuhrwerk 33

Meilen pro Stunde Geschwindigkeit zu geben ver­mögen. Die Erbauung einer Fabrik zur Herstellung dieser Apparate steht bevor.

Tokio, 5. Aug. Die Front des Generals Linjewitsch erstreckt sich auf eine Entfernung von 500 km und zwar umfaßt diese Linie den Tumen- fluß, den Amur und die Küste bis Wladiwostok. Die Ankunft neuer Truppen aus Europa gab An­laß zu Differenzen zwischen Linjewitsch und seinem Generalstabe. Linjewitsch verlangt, daß alle Truppen an die Front gebracht werden, um eine größere Tätigkeit zu entfalten, während der Generalstab für sta.ks Reserven eintritt.

Tokio. 5. Aug. Zu dem gestern bereits gemeldeten Erfolg der Japaner auf Sachalin wird noch gemeldet, daß sich alle russischen Truppen auf der Insel den Japanern ergeben haben und Sachalin schon j tzt vollkommen im Besitz der Japaner ist. Die Kapitulation ist nach einer Reihe weiterer Operationen erfolgt, die das russische Detachement vollends in die Unmöglichkeit versetzten, noch irgend einen geordneten Widerstand zu leisten. Dem General Liopuvow wird unter diesen Umständen ein Vor­wurf wegen der Uebergabe kaum gemacht werden können.

Gemeinnütziges.

Gegen das madige Obst. Es gibt für den Obflzüchter und Gartenbesitzer keinen größeren Aerger, als wenn er seine Flüchte am Morgen ab­gefallen unter dem Baum findet und festflellen muß, daß die Obstmade die Früchte angefallen und sich in ihnen fett gemästet hat. Das Töten der Obst­mode, wenn sie überhaupt noch im Apfel drin sein sollte, ist ein schwacher Rachetrost. Die Obstzüchter haben daher sich sehr bemüht, die Obstmade zu be­kämpfen, und haben die sogenannte Obstmadenfalle erfunden, in der sich tatsächlich viele Maden fangen. Diffe Madenfallen lassen sich aber bet Spalieren z. B. nicht verwenden. Es ist daher sehr erfreulich, daß ein Obstzüchter aus Bayern ein Verfahren erfunden hat, welches durch einfaches Anbringen von kleinen Latten, die es ja überall billig gibt, eine reiche Obst­wad en-Ernte möglich wacht. Der betreffende Obstzüchter hat in der Nr. 32 der Gartenzeitschrtft Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau" sein Verfahren in Wort und Bild genau geschildert. Wir empfehlen allen interessierten Lesern, sich diese

Nummer vom Geschäftsamt genannter Zeitung in Frankfurt a Oder kostenlos als Probenummer durch Postkarte zu erbitten.

Permischtes.

Unlautere Lockmittel. Im Schau­fenster eines großen Warenhauses in Leipzig war, wie dasLeipz. Tagebl." berichtet, ein hochfeines Batistkleid zu dem geringen Preis von 13 aus­gestellt. Ein Ehepaar begab sich in das Geschäft, um das Kleid zu kaufen, erhielt aber die Mitteilung, daß das Kleid bereits- verkauft sei und man nur übersehen habe, es aus dem Schaufenster zu ent­fernen. Der Herr verlangte aber unter ollen Um­ständen die Aushändigung des Kleides, indem er die 13 ^ bereit hielt. Als längere Verhandlungen erfolglos blieben, suchte der Herr die Hilfe eines Schutzmannes in Anspruch zu nehmen, erhielt jedoch nur die Adresse der zuständigen Behörde. Hierauf begab sich der Mann nochmals in das Warenhaus, wurde jetoch aufgefordert, das Geschäft zu ver­lassen. Als er der Aufforderung nicht nachkam, wurde ein Schutzmann geholt, der die Anzeige wegen Hausfriedensbruchs einleitete. Ein zahlreiches Pub­likum hatte sich alsbald angesammelt, das lebhaft Partei für das Ehepaar ergriff.

Humoristisches.

Der Submissionsweg. Auf das Bureau des Bürgermeisters einer schlesischen Stadt kam da neulich eine ältere Frau und fragte:Herr Bürgermeister, im Blättchen steht, daß die Wäsche für das Kindcrspital auf dem Submissionswege ver- vergeben wird. Ich möchte die Wäsche gern über­nehmen; aber ich laufe schon den ganzen Tag in der Stadt herum und kann den Submissionsweg nicht finden. Wo ist er denn eigentlich?"

Kitterarifches.

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Herzlicher Liebe und Teil­et und beim Htuscheiden

S

I

Jakob Aappus,

Zimmermeister und Gemeinderat, insbesondere für die vielen Blumenspenden, sowie die ! Ehrung der bürgerlichen Kollegien, dem werten Krtegcr- ! und Milttärverein, für die Begleitung zur letzten Ruhe­stätte, für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpfarrers Ma-quart, und den erhebenden Gesang des Liederkranzes, sprechen wir htemit den innigsten Dank aus.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Altheugstett.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem schnellen Hinscheiden unseres lieben Mannes und Tochtermanncs

Rarl Brau«, Stationswärters, für die zahlreiche Leichenbcgleitung auch seitens seiner HH. Vorgesetzten, den HH. Kollegen des Verbands, den Trägern, sowie für die tröstenden Worte des Herrn Pfarrers am Grabe, sagen wir innigsten Dank

Ariedr. Ara»«,

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