letzten Jahres unter keinen Umstanden mehr anznnehnien. Alle Bemühungen, namentlich älterer, verdienter Mitglieder, ihn zur Beibehaltung seines Amtes zu bewegen, das er mährend drei Jahren mit seltener Arbeitsfreudigkeit und Pflichtgefühl führte, waren erfolglos. In geheimer Abstimmung wurde der frühere Vorstand, Wilhelm Finkbeiner, mit großer Stim- menzahl zum Vorstand gewählt, welcher der Lage Rechnung tragend die Wahl annahm und sich die Unterstützung aller Vereinsangehörigen in diesen: so viel turnerische Arbeit heischenden Jahr erbat. Vorstand Schönthalrr und Kassier Röck, welch letzterer vor seiner Ausweisung aus Straßburg bereits Ehrenmitglied eines dortigen Turnvereins war, wurden infolge ihrer mannigfachen Verdienste um den Verein einstimmig zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schriftführer Bauma n n und zweiter Schriftführer Gremmer sowie Kassier Röck wurden einstimmig wirdergvwählt und nahmen die Wahl an. Mehr Schwierigkeiten bereitete die Wahl des ersten Turuwarts. Die Enttäuschungen und bitteren Erfahrungen der letzten Jahre trugen nicht dazu bei, diesen Posten schmackhafter zu machen. Erst nachdem aus der Mitte der früheren aktiven Mitglieder die felsenfeste Versicherung gegeben wurde, den Turnwart nachdrücklich zu unterstützen, erklärte sich ans wiederholtes Drängen der frühere Turnwart Schall zur Ueber- nahmc des Amtes bereit. Dem guten Beispiel wlgkm auch die weiteren Vereinsbeamten: Es wurden neu Lezw. wiedergewählt 2. Turnwart Kienzle, Männerturnwart Kain er, Frauenturnwart Geiß, Schülerturnwart Fercnbach. In den Ansschuß wurden berufen Fritz Höhn. Albert Bosch, Eugen Mahler und Otto Gorgus. Die Beschaffung einer- neuen Fahne zeitigte eine längere Airssprache. Der Entwurf wurde in wirklich trefflicher Weife vH» Zögling Heß geliefert und verdient alle Anerkennung. Die Kosten belaufen sich ans 800 Mark bei 15jähriger Garantie. Zwei Skizzen der .rät der Lieferung beauftragten Stuttgarter Fahnenfabrik lagen vor, befriedigten aber nur teilweise. Die Anschaffung der Fahne zum Preise von 800 Mark wurde gutgeheißen und beschlossen, die Entwürfe zurückzuverlangen, eine Kommission zu bestimmen, welche an Hand derselben unter Beiziehung' eines Vertreters der Firma eine Prüfung bezw. Berichtigung vornehmen solle. In die Kommission, welck^ die öffentliche freiwillige Sammlung von Beiträgen für die neue Fahne in die Wege leiten soll, wurden berufen Eugen Mahler, Wilhelm Titelius und Karl Deininger. Durch Inserat und Rundschreiben soll an die breite Öffentlichkeit appelliert und um freiwillige Gaben gebeten werden. Ein Antrag, sämtliche Riegenführer sollen Sitz und Stimme im Ausschuß haben, fand Äimahnre. Nach vierstündiger Dauer konnte Schriftführer Bau mann, dem die Leitung der Versammlung oblag, diese schließen, nachdem zuvor her neue Vorstand Finkbeiner in einem packenden Schlußwort zu unentwegter treuer turnerischer Arbeit ausgefordert hatte und dabei den: Wunsche Ausdruck verlieh, das diesmalige Gauturnfest in Neuenbürg möge jenem von 1898, bei welchem der Verein so glänzend abschnitt, sich ebenbürtig cmreihen. Dieses Ziel zu erreichen, sei nur möglich, wenn neben vorbildlichem Eifer: willige Unterordnung nrit Turnerdisziplin sich verbinde, wenn alle Turner und Zöglinge ihr gegebenes Versprechen in die Tat umsetzen und turnen.
(Wetterbericht.) Die Depression rm Nordwesten rückt langsam näher, doch behauptet sich noch der Hochdruck über Süddeutschland. Für Mittwoch und Donnerstag ist immer noch mehrfach heiteres, vorwiegend trockenes und zremlich kaltes Wetter zu erwarten.
/ä Herrenalb, 12. Jan. Gestern ivurde seitens der „Vereinigung für Winter-Veranstaltungen" im Saale des Hotels Post (Ochsen) bei lebhaftem Besuch die zweite Veranstaltung geboten. Die Opernsängers» Ruth Porita (Darmstadt- Karlsruhe) trug iu zwei Abteilungen kein ausgewählte Lieder zur Laute vor, die durch bestrickenden Wohllaut des Zusammenklangs einer hochkultivierten Sov ranstimme mit den sonoren Harmonien eines edlen Instruments tiefgehende Wirkung ausübten. Wir nennen „Jetzt gang i ans Brünnele", „Die Spinnerin" und „Zehn Keine Negerlein" sowie einige hübsche Zugaben. Die Einlage bildete ein Film in vier Abteilungen „Ums Nordkap ins Weiße Meer", Fahrren einer Minensuchflottille mit prächtigen Marinebildern, Naturaufnahmen und Szenen aus dem Seemannsleben und den Siedelungen der Lappen.
Württemberg
Stuttgart, 11. Jan. (Vom Württembergischen Richtervcr- ern.) In der Hauptversammlung des Württembergischen Richtervereins, die am Erscheinungsfest hier stattsand und sehr stark besucht war, berichtete der Vorsitzende über die Tätigkeit des vergangenen Jahres und über die Tagesftagen: Personalabbau, Besoldung, Hilfsrichterwesen und neuere Gesetzgebung des Reiches. Er erwähnte, daß die einschneidenden Reichsverordnungen aus dem Prozeßgebiet vielfach das Gegenteil
ihres Zwecks erreicht und auch bei der Anwaltschaft starken Widerspruch gefunden habe, daß die materrelleu Verordnungen eine ungerechte Schematisierung und eure Gefährdung des Rechtsbewußtseins namentlich über Aufwertung und Abgeltung gebracht haben. Den neuesten Vorstoß Ser Reichsregierung gegen die Unabhängigkeit der Hierichte oildet der Versuch, urr- - gültige Verordnungen mit Hilfe des Artikels über den Belage- > rrrngszirstaird durchzusetzen. Ernste Besorgnisse werden ge- j äußert wegen des Niedergangs der Rechtspflege, der von einer: Abwanderung der besten Kräfte irr die Recküsarrwaltschast, in Privatdienst und zur Verwaltung befürchtet werden muß, wenn die Justizverwaltung nicht für eine bessere Vorrückung sorgt. Irr dieser Beziehung erregte es Aussehen, als ein Mitglied an der Hand des Etats darlegtc, irr welchem Maße bei der Verwaltung des Innern die Besörderungsmöglichkeit durch Her- anshebuirg höherer Stellen aus dein Schlüsselverhältrrrs gesteigert ist. Ällseitige Zustimmung fand ein Amrag aus den Kreisen der Amtsrichter, daß deren Stellung sozial gehoben werden rnüsse, weil auf ihnen nach der neuen Einrickstung das Schwergewicht der Tätigkeit erster Instanz lastet. Was der Justiz- nrinister hierüber im Finanzausschuß zugesagt hat, wurde mit lebhafter Befriedigung ausgenommen, nämlich daß die Justiz- minister der süddeutschen Länder über die Hebung der Amtsrichter gemeinsam beraten wollen. Bemerkt wurde, daß in Baden und Hessen die Amtsrichter im gleichen Verhältnis den Besoldungsgruppen 10 urrd 11 zugeteilt worden sind, ohne daß der Reichsfinanzminister Einspruch erhob, und cs wurde als ausgeschlossen bezeichrret, daß Württemberg zurückbleibt.
Stuttgart, 11. Jan. (Born Luftverkehr.) Auf Einladung der Württembergischen Luftverkehrsgesellschaft war Vertretern der Regierung, des Finanzausschusses des Landtags und d-r Presse Gelegenheit geboten, auf dem Flugplatz in Böblingen, das neue Riesenverkchrsflugzeug „Komet 8" der Dornrer- Metallbauten Friedrichshafen zu besichtigen. Das Flugzeug, das einen imposanten Eindruck macht, ist ein ganz neuer Typ und für den Flugverkehr Frankfurt—Stuttgart-Zürich bestimmt. Vorn sind zwei Führerplätze, im Rumpf ist eine beauem eingerichtete Passagierkabine mit Sitzplätzen für sechs Personen und hinten befindet sich ein 'besonderer Wasch- und Gepäckraum. Die Kabine, in der man sich auch während des Fluges frei bewegen kann, bietet nach allen Seiten eine grtte Aussicht. Ein längerer Flug, der trotz des böigen Wetters glait und zufriedenstellend verlief, führte bis in die Nähe von Tübirrgen urrd' bewies die Sicherheit der Fahrt und die glänzende Eignung des neuen Riesenvogels.
Lermberg, 12. Jan. (Rennstreckenbahn und Amtskörper- schast.) Oberamtmann Aircher erklärt gegenüber der Behauptung, daß die Amtskörperschast Leonberg dem Würtr. Automobilklub einen Beitrag von 60 000 Mark zum Ausbau einer Auto-Remistrecke rund um die Solituüe bewilligt habe, die Amtskörperschaft habe nur diejenigen Kosten übernommen, die sie unter allen Umständen noch dem jährlichen Walzplan zu tragen hätte, gleichgültig ob die Rennstrecke gebaut wird oder mH; dabei habe die Amtskörperschast den nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß die Straßen nunmehr ohne höheren Kostenaufwand für die Amtskörperschast mit Hartschotter (Porphyr. Basalt) gewalzt werden und demnach leichter zu unterhalten sind, anstatt mit Weichschotter (Kalksteine), der Lei der
Bewalzung ohne Benützung als Rennstrecke hätte zur Ver » Die zu bewalzenden Strecken kom-
konrmen müssen
men z. B. auf Markung Elttngen gerade der landwirtschaftlichen Bevölkerung zugute. Die getroffene Regelung ist somit durchaus zum Vorteil des Bezirks; sie bringt Arbeitsgelegenheit urrd Geld in den Bezirk Leonberg. Der Bezirksrat hat dann auch einstimmig diese Vereinbarung zutgeherßen und genehmigt; eine Genehmigung des Beschlusses durch das Ministerium war nicht erforderlich.
Sulz «. N., 11. Jan. (Erwischte Munitivnsdiebe.) Gegen Ende des Jahres 1924 wurde aus dem Pulvermagazin des Kaufmanns Rechling ein größeres Quantum Sprengstoffe und Sprengkapseln gestohlen. Anhaltspunkte zur Ermittlung der Täter waren zunächst nicht vorhanden. In der Ncujahrs- nacht wurde nun offenbar von dem Sprengstoff Gebrauch gemocht, mehrere gewaltige Schläge deuteten darauf hin, ebenso eine Anzahl zerbrochener Fensterscheiben und ein Sprengtrichter auf der Legenhalde ähnlich einem Granattrjchter. Nun ist es gelungen, alle 'drei am Diebstahl beteiligten Personen festzunehmen. Es sind dies der 22 Jahre alte Mechaniker Friedrich Schaumann, der 19 Jahre alte Kaff Siemen von Sulz und der 20 Jahre alte Färber Herbert Hanisch von Brieg in Mittel - schlesien. Sie hatten den Sprengstoff in dem etwa einen Kilo- Meter von Sulz entfernten Gartenhaus des Metzgermeistcre Seeger auf der Legenhalde unter dem Dach versteckt Der größte Teil — etwa zehn Kilogramm Sprengstoff und mehrere hundert Sprengkapseln — konnten wieder beigebracht und dem Bestohlenen zurückgegeben werden.
Mm, 12. Jan. (Aushebung einer Falschmünzergeiellsä>ast.) Die Falschmünzer, die von der Polizei am Weihnachtsabend
festgesetzt wurden, hatten in einem Waschhaus in der Büchs«»- gasse ihre Werkstätte ausgeschlagen. Um sich vor Entdeckung zu schützen, hatten sie die Fenster mit schwarzem Papier verklebt, es aber übersehen, daß ein Glasstreifen vom Papier unbedeckt blieb. Dieser Streifen, der beim nächtlichen Arbeiten Licht durchschirnmern ließ, wurde zum Verrärer. Er wurde vom Hausbesitzer bemerkt, der Argwohn schöpfte und die Polizei holte. Die Zehnmarkscheine in Rentenmarkwährung, die angefertigt wurden, sollten eben fertiggestellt werden, als die Polizei eintras. Eine gestohlene Presse und gestohlenes Papier mit Wasserzeichen, sowie die Druckstöckc für das Papiergeld wurden hiebei vorgefunden.
Ulm, 12. Jan. (Zum Müirsterdeirkmal.) Auf den in alle« württembergischen Blättern ergangenen Aurruf zugunsten deS Denkmals für die 25 000 Gefallenen des Standorts Ulm im Münster ist als erster Beitrag eine iramhafte Summe des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg eilige - gangen. Die meisten württembergischen Soldaten werden im Lause des Krieges einmal unter seinem Komnrando als Oberbefehlshaber der vierten Armee oder der Heeresgruppe L gestanden haben, und sie werden sich freuen, ihren immer erfolgreichen höchsten Führer auch hier an der Spitze zu finden» wo es gilt, die gefallenen Kameraden zu ehren.
Rosenharz OA. Ravensburg, 12. Jan. (Großfeuer.) I» der vergangenen Nacht brach im Anwesen und in der große« Scheuer des Viehhändlers Alois Schnüd aus noch unaufge- > klärte Weise Feuer aus. Der Brand wurde zuerst im Wohnhaus beobachtentet. Glücklicherweise sind Verluste an Menschenleben nicht zu beklagen, auch der reiche Viehstand konnte gerettet werden.
Friedrichshafen, 12. Jan. (Das Fliegecunglück.) Die Leiche des Chefpiloten Alaird wurde Samstag nachmittag vom Krankenhaus zum Stadtbahnhos und von dort nach Ulm zur Einäscherung überführt. Während sich der Zug zum Bahnhof de wegte, kreiste über ihm ein Flieger. Die Ermittlungen über den Unglücksfall haben ergeben, daß Aland bei dem Sturz mtt dem Kopfe aufschlng, das Bewußttein verloren und den Tod durch Ertrinken gestruden hat. Der mit ihm fliegende Fessel mußte zwei Fensterscheiben zerschlagen» um sich auf Las Flugzeug zu retten. Dadurch erlitt er außer dem beim Stur; darr orrgetragenen Beinbruch Schnittwunden an den Händen. Der Apparat wurde stark beschädigt.
Lehrensteinsfrld OA. Weinsberg» 12. Jan. (Ein Unglück kommt selten allein.) Während Sternwirt Albert StrohhM'cr, " von einem schweren Magenkrebsleiden heimgesucht, in ,'einxm Krankenzimmer mtt dem Tode rang, machte sich seine äkusle Tochter am Herdfeuer zu schaffen. Plötzlich fingen ihre Aleider Feuer und am ganzen Körper lichterloh brennenhs' «,>urde sie in der Küche angetroffen. Sie wird wohl nicht mit de» Leben davonkommen. Inzwischen ist der Bann,- auch seine« schweren Leiden erleaen ^
Baden.
Pforzheim, 12. Jan Gestern nachmittag 4 Uhr brach aus dein linken Flügel des Gefängnisses, von der E> bprinzenstratze aus gesehen, ein Brand aus, welcher sich sehr rasch -auf die ganze Vorderstem» ausdehnte. Das schnelle Umsichgreifen ches Feuers, das aus bisher unbekannte Weise entstanden ist, ist npohl auf die Lagerung leicht entzündbarer Vorräte im Dachstuhl Mb auf das erst um '/.5 Uhr erfolgte Eingreifen der Weckerimft und der Freiwilligen Feuerwehr zuriickzusühren. Die Großfernrf-Älarmglock« trat erst nach 1 ständigem Wüten des Feuers in (üMgkeit, wonach dann die gesamte Feuerwehr aktiv eingriff. Dadurch, daß das Gefängnis massiv erbaut ist. und keine Gefährdung der angrenzenden Gebäude bestand, ist ein unübersehbares ÜMluck verhütet worden. Trotz dauernder Tällgkeit der Feuemehr w/arm bis V,8 Uhr die linken Flllgelstockgebälke vollständig durchgebrannt. Die Gefängnisinsassen, die bei Ausbruch des Brandes in die ^elleräume geschafft wurden, mußten um >/,7 Uhr abtransportiert nLerde».
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Liedölsheim Wlnrt Karlsruhe), 12. Jan. Sonntag abends gegen 10 Uhr gab qs hier eine große Schlägerei, in deren Verlauf mehrere Personen erheblich verletzt wurden. Wir hatten gestern hier Bürgerrireisterwahl. Angehörige der siegende« Partei saßen in einer- Wirtschaft bei einer Siegesfeier. Um die obengenannte Zeit wollte eine große Anzahl von Persone» aus einer anderen Wirttichaft in eine wertere gehen. Auf dem Wege dorthin kamen sie) an der elfteren Wirtschaft vorbei Plötzlich fielen aus dieser Schüsse. Dann kamen Leute heraus.
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bei mir decken.
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24)
Geschichtliche Erzähler von Fe
Fraurrchatz.
ans dem 15. Jahrhundert lix Nabor. .
(Nachdruck verboten.)
„Das Kvnirgsschwert, die Kvnigskrone!" flüsterte der Graf ehrfurchtsvoll. „Wie lange rastet rhr noch hier? Wäre mein Arm zu schwach, dich zu führen, mein Haupt nicht edel genug, dich zu tragen?"
Graf Friedrich versank in tiefes Sinnen; eine alte Sage zog ihm -durch den Sinn, die er auf dem Schloße der Mutter vernommen hatte: Ein tapferer Ahnherr hatte sich das rote Kreuz auf die Schulter heften lassen und war ins gelobte Land gezogen; bei Antiochia hatte er einen christlichen Einsiedler, der in die Hände der Türken gefallen war und vor den Toren der bedrängten Stadt, in welcher das Krenzheer ein- geschlossen war, gArenzigt werden sollte, durch einen kühnen Ausfall gerettet und dabei ein halbes Dutzend Türkeittchädel gespalten.. Der Münch, im Rufe der Heiligkeit stehend, prar mit gen Jerusalem gezogen» bei dessen Einnahme der tapfere Ahne unter den ersten war, welche die Mauer erstiegen.
Und als beide einstmals in dämmeriger Abendstunde am Grabe des Weltheilands knieten und Seinen, da hatte der Mönch mit Staunen auf den Ritter geblickt und ihm vorhergesagt: „Ein goldener Schimmer schwebt ob deinem Geschlecht! Es wird blühen und sich mehren wie keines in deinem Lande!"
Todwund war der Ritter nach langer Irrfahrt mit etlichen Knappen in die Heimat zurückgekehrt, rnannigfach golden Geschmeide als Kriegsbeute mit sich rührend, darunter jene Krone und das Schwert; sterbend vermachte er seinem ältesten Sohne die Prophezeiung nebst Schwert und Krone.
Und seitdem zog sich die frohe Sage durch die kommenden und gehenden Geschlechter und lebte fort wie ein schönes Lied, das Menschen und Zeiten überdauert und dem man mit stiller Freude lauscht.
„Nicht für mich scheint sie geschlagen, diese Königskrone, mcht für mich geschmiedet, dieses Schwert — gleichviel! — Diese beiden rühre ich nicht an, und sollt ich zum Bettler werden Sie sollen, wenn nicht mir, so meinem Geschlecht erhalten buchen und die Kunde auf große Zetten weiter tragen, bis sie sich erfüllen wird."
Gut geborgen ist der Schatz; keiner vermag ihn zu heben, der nicht das Geheimnis dieser Höhle kennt. Und ich allein kenne es."
Er barg die Truhe mit den Pergamenten in einer Höhlung des Gesteins, steckte eine Hand voll Goldringe zu sich und verließ, nachdem er die Ampel ausgelöscht und seine Kerze entzündet hatte, das Gewölbe. Heller Sonnenschein begrüßte ihn in seinem Gemache; rüstig schritt er zum massiven Wartturm, wo ihn der Wächter ehrerbietig begrüßte.
„Nichts neues zu sehen?" fragte er.
„Nein, Euer Gestrengen", erwiderte der Wächter; „die Ameisen haben sich in ihre Löcher verkrochen."
„Ruhe vor dem Sturm!" sprach Friedrich ernst. „Steig hinab in Len Hof und laß dir vom Kellermeister eine Kanne füllen — nicht mtt Wasser", setzte er lächelnd hinzu. „Ich kenne deine Sorte — ob sie aber noch vom Fasse springt, bezweifle ich. Aber auch ein frischer Trunk vom anderen Spund wird dir munden. Aber eines rat ich dir! Tu des Guten nicht zu viel; denn wir bedürfen heute nacht eines Wärters mit Hellem Kopf und klarem Auge."
„Keine Sorgen! Euer Gnaden", versetzte der Wächter und verließ dankend den Turm.
Friedrich lehnte sich an die Brüstung und -chaute hinab ins
Friedrich lehnte sich an die Brüstung und schaute hinab ins
Dann ließ er seine Blicke Hinausschwerfen ins Land, das im Sonnenglanze vor ihm lag.
Wie Schutz suchend bei dem Herrengeschlecht, das auf der Burg der Zollern regierte, drängten sich die freundlichen Dörfer Zimmern, Bissingen, Thannheim, Steinhofen und Weisingen an den Berg heran, tief unten am Ufer der Killer glänzte der Kirchturm des friedlichen Klosters Stetten im Gnadental zu ihm herauf. Einer seiner Ahnen, Friedrich von Zollern, halte es auf die Bitten seiner frommen Gemahlin Udilhild von Dil- lingen vor mehr als zweihundert Jahren gestiftet, und manche Jungfrau aus seinem Geschlechts hatte sich dort einem gottgeweihten Leben gewidmet; auch seine Schwester Anna war daselbst eingetreten, aber schon vor vier Jahren gestorben.
Jetzt mochte lustiges Leben im stillen Klosterhof herrschen, denn die Gräfin Henriette hatte sich dort cinguartiert; nicht gerade freudig war sie von den frommen Schwestern willkommen geheißen worden, denn die ernste Aeütinrn kürcktete nickt
mit Unrecht eine Lockerung der Klosterzuchch werw. dre Gräfin mit ihrem übernrütigen Hofe hier aus- und eirrgehe^-—^ -
„Habt keine Sorge!" hatte auf die Vorstellungen der Aeb- tisfin die Gräfin erwidert, „ich habe der Edelfräulein so viele, daß meine Ritter, wollen sie einmal zur Kurzweil sich im Reigen drehen. Eure Nonnen nicht zu haben brauchen."
Entsetzt hatte die ehrwürdige Frau die Hände zusammengeschlagen und die Nonnen im Konvent versammelt; dann verbot sie ihnen bei strengster Strafe jede Berührung nrit de« leichtfertigen Hofleuten, und bezog einen Teil des Klosters, wo sie ganz abgeschlossen waren. Orgelschall und frommer Gelang verstummten oder wurden seltener gehört, urrd in das leise Beten der Gottesbräute mischten sich laute Kommandoruft und schmetternde Hornklänge.
Zornig schlug Friedrich mtt der geballten Faust auf dm harten Stein, daß ihm die Finger schmerzten. „Mord und Tod!" rief er, „die freche Wespe setzt sich keck in das rvarme Nest der emsigen Bienen und ich kanns ihr nicht wehren!" Er wandte sich ab und schaute nach einer anderen Richtung. AuS weiter Ferne glänzten über Len sattgrünen Hochwald der Schönbuchs die Zinnen des Pfalzgrafenschlosses zu Tübingen; gegen Norden schweifte sein Blick über die fruchtbare, korn- schwere Au, gen Rottenburg, Nagold, Wildberg, den Berge« von Calw und den dunklen Schwarzwaldbergen.
In dämmernder Ferne tauchten am westlichen Horizonte die Vogesen empor und im Süden aus den Iiebelkrersen deS Bodensees die Thurer Alpen mit dem hohen Süntis und dm zackigen Gipfeln der Graubündner und Appenzeller Alpen.
Beim Anblick all dieser Pracht und Schönheit erweiterte sich des Grafen Herz und die Sage von der Königskrone, die im Schoße des Berges geborgen lag, stieg vor ihm auf. Er gedachte des stattlichen Vasallenheeres, das den Zollern ergeben war, worunter manch stolzer Name klang: der Jungingen, Trerberg, der Herter von Dußlingen, der Witingen, Bisingen, Eglingen, Gomaringen, der Bubenhofen, Schildeck, Hölnstein, Werrenwag, Lichtenstein, den Schencken von Andeck und von Stauffenberg, der Herren von Au — und neuer Zorn stieg i« chm auf. Fast alle hatten ihn — auf des Kaisers Befehl — verlassen und nur wenige dieser Namen bargen sich in dm Mauern seiner Burg.
die Len Außenstehend« sich die Beschimpften. Messern ein und sta- Personen verletzt, die nicht wußten, was e Ludwig Meinzer Wit dorthin erhielt sie eim Wirt Gust. Kämmerer beteiligt war, erhielt rm Rückenmark stecke: Karlsruher Krankenh im mittleren Lebens« I. Roth von hier, e mundete war unbeteil eingeleitet. Hier Herr Aufregugn
Anschlag auf ei« wurde auf der Staats' Aesselsharn und in de Halle verübt. An d« Stamm quer Wer di passierender Personer weichen» wodurch ein der anderen Stelle ( Fahrzeug ein großer Wagen ist dadurch l Glück nicht zu Schade fahndet.
Lebensgefährliche
rung des Stückes „Di geriet während einer Aufregung» daß er na scharf geladenen New raum zu schießen bvg drei Personen mußte: werden. Der Schaus mit einem durch Be Affektzuftand zu ents genaueren Tatbestand
Schwärmende Bi, Orte Luftringen wur! schiedenen Stellen sch anscheinend das srühli lockt hatte. Um diese eine recht seltene Erst
Ei« neues Heilder burger Arzt Mvlotkov und ähnliche bösartige ärztlicher Autoritäten der medizinischen Wel darin, daß man die na Nervenstränge durchsch der Äerzteschast einen ten Pattenten. Profei Ansprache, in der er der ärztlichen Wissensc hätten als erste in En artigen Gebrechen erk geschritten, die Nerve: u durchschneiden . Se -ie man jahrelang fü: geführt.
Im Fangnetz der
wurde eine junge Frai sicheren Tod gerettet. Wagen im Dunkeln an zugslokomotive erfaßt auf das Fangnetz der meinen dazu dient, Tie Frau konnte sich bei Motivführer nicht be Schreck so benommen, Leben oder schon gest Qualen unter der beiß als der Zug auf der v mächtige Frau.
Ein Flng Tokio-! Die japanische Zeitur Tokio nach London. ' Deutschland, Frankreic mtt dem Start für der Jahres.
4000 Erdbeben in
die der großen Mehrz kommen, ist verschwini den Ziffern über Len gerichteten Materials«! fentlichkeit im allgeme die der Seismograph i wissenschaftlicher Seit« durchschnittlich 4000 Er also durchaus nicht so r sie Lebt im Durchschiff
Hanl
Stuttgart. 12.1 für Auslandsgetreide hat sich nichts oeränd (am 8. Jan.: 22.5-A 24-26 (23-25), Haf Brotmehl 38.5—40 <: ^7—8), Kleeheu 7—8
Stuttgart. 12 . I gehaltenen Pferde- Hunde aller Rassen z 800 1200 Mark, si bis 3500 Mark. De, Haft gehandelt Der stehenden Geldknapp Mark je nach der i deutend höhere Preise 18. Februar.
Stuttgart, 10. I 15—18, Tafeläpfel 8- Walnnsse 30-40 je s salat 10-20. Wirsing rund 6—7, Rotkraut Roterüben 5—8, Gell bis 14, je ft. Kg. Rc wurzeln 30 -40, 6pi,
Fruchtpreise. B Erolzheim: Weize — Nagold: Welz alt 12.80, neu 7,80 N 13—13.80, Roggen 16 Dinkel 8—8.60, Habe Gerste 1l.50-I2.50, ,