aufhaltende Gesellschaft Bärentreiber mit der Bahn einen noch ungezähmten Bären von Ha-genbeck zugesandt. Das Tier war in einem Käfig mit Eiseugitteru. Mehrere Aiänner und Frauen der Gesellschaft bemühten sich nach Ankunft des Käfigs in der Güterhalle, den Bären ungefährlich freizuv-'lvmmeu. Eine Frau stieß dem Tier zunächst eine Eisenstange in den Rachen, der Bär verbiß sich darin, inN^s ein Paar Männer ihm Fes­seln an die Hinterbeine und eine Schlinge um den .xxils legten. Mit einem Ruck wurde das Tier sodann aus dem Käfig gezogen, sodaß es auf den Rücken zu liegen kam. Rasch wurden ,hm die Krallen der Füße mit einer Zange abgezwickt, ebenso die Vor- derzähne des Geibisses. Das vor Schmerz brüllende Tier blu­tete stark. Zum Schluß wollte ihm der Bändiger noch einen Ring durch die Nase ziehen, ohne die Löcher vorher zu bohren. Die Prozedur endete aber mit dem Erstickungstod drs wert­vollen Prächtigen Bären. Der Gesellschaft erwächst dadurch ein Schaden von 8000 Mark und 600 Mark Frachtunkosten. Hof­fentlich kommt noch eine Strafe wegen Tierquälerei dazu.

Ravensburg, 2. Jan. (Hochherzige Stiftung.) Fabrikant Findeisen hat zum Bau eines evangelischen Altersheims 50 090 Mark gestiftet. Durch eine Sammlung sollen weiter 50 000 Alk. aufgebracht werden, so daß der Bau möglichst bald irr Angriff genommen werden kann.

Dürbheim OA. SPaichingen, 2. Jan. (Brudermord - Stach einer Zecherei mit Kameraden gerieten am Neujahrsmorgen gegen 3 Uhr der 26 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Seiser- ling und sein IS Jahre alter Bruder Erwin in Streit, in Lessen Verlaus der erstere seinem Bruder euren Stich in die Schläfe und einen solchen in die Lunge versetzte, die in kürzester Zeit den Tod herbeiführten. Als der Täter von seinen Kameraden auf die Folgen der Tat aufmerksam gemacht wurde, zeigte er die größte Gleichgültigkeit und äußerte, so habe er cs schon lange wollen. Die Mutter der Brüder wurde vom Schrecken über die Tat derart niedergeworfen, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Der Täter wurde durch die Land­jägermannschaft aus dem Bette geholt und ans Amtsgericht eingeliefert. Dazu wird noch weiter gemeldet: Der von seinem Bruder Heinrich Seiferling ermordete Erwin Seiierling wurde von den Eltern bevorzugt, weil er sich ihnen gegenüber ordent­lich benahm, während Heinrich allgemein als gewalttätig und nichtswürdig bekannt war. Durch liebevolle Weihnachtsge­schenke hatte Erwin die Eltern erfreut und das dürfte die Eifer­sucht des Mörders gesteigert haben. Der scheußlichen Tat in der Shlvesternacht ging kein Streit voraus. .Heinrich forderte seinen Bruder auf, herauszukommen. Erwin war in versöhn­licher Stimmung und kam, wurde aber sofort gegen die Wand gedrückt und zusammengestochen. Der Täter entkernte sich, wusch das Blut von sich ab und kam nochmals zurück. Ter Tote war inzwischen gefunden worden. Später begab sich der Mörder in die elterliche Wohnung und legre sich ohne weiteres zu Bett, wo er am andern Morgen verhaltet wurde. Erst jetzt erfuhren die Eltern die gräßliche Tat. Heinrich zeigte keinerlei Reue, erklärte vielmehr: Der ist wohl hin. Einige Stunden vor der Tat hatte Erwin in der Kirche noch mitgebeiet für das Heil der Seelen derer, die im neuen Jahr sterben würden und nun hat ihn der Tod als ersten seiner Gemeinde durch die fluchwürdige Tat des eigenen Bruders ereilt.

Jsnh, 2. Jan. (Schwere Untat.) Am Sonntag abend be­fand sich der verheiratete Zimmermeister Bernhard Prinz von Straß bei Maihöfen in der Wirtschaft zurPost''. Zu ihm gesellte sich der verheiratete Stationskommandant Alois Beer von Maierhöfen, Vater von sechs Kindern. Zwischen beiden kam es alsbald zu Auseinandersetzungen. Während Komman­dant Beer bei der Bevölkerung von Maienhöfen seit längerer Zeit sehr unbeliebt ist, weswegen auch seine Versetzung bom Gemeinderat betrieben wurde, wird Prinz, Vater von sieben Kindern, als ein ruhiger Mann geschildert. Nach der Aus­einandersetzung zwischen den beiden stellte sich Prinz bei Land­wirt Holzer ein, mit dem Bemerken, er sei von Beer geschlagen worden. Bis Holzer jedoch geöffnet hatte, war Beer in, Dun­kel der Nacht weitergegangen. Anderntags wurde Prinz mit schweren Stichwunden am Kopf unweit 'einer P»lxnssung be­wußtlos aufgefunden. Noch am gleichen Abend verschied er an den Folgen der Wunden. Der als Täter vezeichnete Beer wurde bis zum Eintreffen der Gerichtskommission von der Feuerwehr und von Ortsbewohnern bewacht. Beer leugnet die Tat entschieden, doch liegen Verdachtsmoment ror, die seine so­fortige Verhaftung und seine Einlieferung ins Amtsgerichts­gefängnis nach Weiler veranlaßten. Der traurige Fall hat zwei kinderreiche Familien in schweres Leid gebracht.

Friedrichshafen, 2 Jan. (Ein Pechvogel.) Beim Holzfällen verunglückte der 17jährige Wilhelm Nothweiler, der im Tan­nenhof bei Markdorf beschäftigt ist, dadurch, daß ihm von einem stürzenden Baum beide Beine abgeschlagen wurden. Der unglückliche junge Mann hatte bereits vor einem Jahr durch den Hufschlag eines Pferdes einen Beinbruch erlitten, während ibm ein andermal ebenfalls von einem Pferde eine Anzahl Zähne eingeschlagen wurde.

Heidenhcim, 2. Febr. (Bautätigkeit.) Die Bautätigkeit des verflossenen Jahres war hier und im Vorort Schnaitheim etwas reger als im Vorjahr. Neben zahlreichen kleineren Bauwesen wurden 50 Wohnungen erstellt, wovon 75 Prozent auf Private entfallen- Auch zahlreiche Tiefbauten wurden durchgeführt, die Brenztalentwässerung angeiangen. In den Bezirksorten war die Bautätigkeit ziemlich lebhaft, besonders in der zweiten Hälfte des Jahres.

Baden

Pforzheim, 2. Jan. In November verunglückte der 51 jäh­rige verheiratete Landwirt Wilhelm Ludwig Lausch rm Stadt­teil Brötzingen, indem ihn im Wald beim Fällen einer Tanne der Baum am Rücken traf und ihm innerliche Verletzungen bei­brachte. An den letzteren ist der brave fleißige Mann jetzt ge­storben.

Karlsruhe, 1. Jan. Wegen Leistungswuchers gelangten Polizeilicherseits in Karlsruhe in den letzten Tagen zur Anzeige ein Kaufmann und ein Lehrer, weil sie für Darlehen von 1000 bzw. 2500 Mark acht Prozent Zinsen im Monat, ein Konditor, der für ein Darlehen von 2500 Mark zehn Prozent und ein Steuerassistent, eine Frau und ein Dachdecken, weil sie für Dar­lehen von 2500 Mark fünf Prozent Zinsen im Monat verlangt hatten.

Stockach, 2. Jan. Bei einer Weihnachtsfeier ereignete sich ein merkwürdiger Unfall. Ein Besucher machte sich an dem Christbaum zu schaffen, der statt der üblichen Kerzen mit elek­trischer Beleuchtung ausgestattet war, und erhielt Plötzlich einen elektrischen Schlag, so daß er rückwärts zu Boden fiel, den schweren Christbaum mit sich reißend. Glücklicherweise lrug der Gestürzte keinen weiteren Schaden davon. Mit den Ker­zen und dem Schmuck des Weihnachtsbaumrs >ah es jedoch nach dem Sturze böse aus.

Konstanz, 2. Jan. Der Konstanzer Schlichiungsausschnß fällte für die Metallindustrie des Seekreises einen Schiedsspruch, der mit Wirkung vom 15. Dezember einen Ecklvhn von 19 Pfg. pro Stunde (bisher 46) vorsieht. Der Ecklohn soll sich, dem Schiedsspruch zufolge, ab 1. Februar um einen weiteren Pfenng auf 50 Pfg pro Stunde erhöhen. Die Gültigkeitsdauer des neu beschlossenen Abkommens läuft bis zum 25. Februar mit achttägiger Kündigungsfrist. Die Arbeitnehmerorganisationen

haben den Schiedsspruch angenommen, während die Unterneh­mer eine Bedenkzeit erbaten und andeuteten, daß sie voraus­sichtlich den Schiedsspruch ablchncu werden. In letzterem Falle müßte der Landesschlichter eine Entscheidung fällen.^ ^

Freiburg, 1. Jan. Seit Freitag früh tobt ein heftiger Föhn- sturm im hohen Schwarzwald. Bei raschem Barometerfall ist die Temperatur rapid gestiegen. Infolge des Sturmes und der warmen Luftwellen, die über das Gebirge streichen, ist der Neuschnee in den Lagen unterhalb 1000 Bieter wieder abge­schmolzen. In den Machmittagsstundn bat 'ich der Sturm im Gebirge verstärkt und mehrfach Schaden in den Hochmaiduugen augetichtet.

Glülingrn, 2. Jan. Der 56 Jahre alte Hirschenwirr Auer hier erlitt vor etwa drei Wochen eine Verletzung an der linken Hand. Da inan annabm, daß die Wunde weiter nicht gefährlich sei, wurde sie auch nicht besonders beachtet. Später zeigten sich jedoch Spuren von Blutvergiftikng, die die Ueberführung des Kranken ins Krankenhaus rrsch Singen notwendig machten. Dort ist der Verletzte nun gestorben.

Was deutsche Michel sich bieten lassen. Jacques Gilles, ein in Berlin lebender Elsaß-Lothringer, halte sich vor dem Großen Schöffengericht Berlin-Mitte wegen öffentlicher Beleidigung zu verantworten. Am 19. Oktober 1922 wollte Gilles über Frank­furt am Main nach Paris fahren. Im Gange des D-Zuges stieß er einen Mitreisenden mit seinem Koffer rücksichtslos gegen die Beine. Statt sich zu entschuldigen, fauchte er den Herrn auch noch an:Wenn ich komme, iiabru alle Deutschen zu fliegen!" und schlug ihm die Zigarre aus dem Munde. Der Vorgang erweckte unter den Mitreisenden große Erregung. Einem Universitätsprofessor, der begütigend eingriff, schlug der Franzose die Brille vom Gesicht. Dann drang er in ein Abteil, das vollbesetzt war, und setzte sich auf echen beleg­ten Platz. Herausfordernd sprach er nur französisch, sang französische Lieder und schimpfte auf dieBoches", denen der Hals und anderes abgeschnitten werden müsse. Auch die Be­mühungen des Schaffners, den Eindringling in ein anderes Abteil zu befördern, in dem noch Plätze frei waren, waren ver­geblich. Am nächsten Haltepunkt, in Brandenburg, wurde er dann endlich gezwungen, auszusteigen. Nun legre er sich aufs Bitten, bot dem Zugführer sogar Geld. Als das nichts half, berief er sich auf seine französische Staatsangehörigkeit, seine Beziehungen zum deutschen Reichstag und drohte dem Beamten Unannehmlichkeiten an. Nur dererstaunlichen Zurückhaltung" der Mitreisenden war es überhaupt zu verdanken, daß es nicht zu einem tätlichen Zusammenstoß gekommen war Wegen der versuchten Bestechung schwebt gegen Gilles noch ein Verfahren. Vor Gericht bestritt er seine Deutschfeindlichkeit und suchte sich vielmehr als Deutschenfreund hinzustellen. Die Aussagen der Augenzeugen aber ergaben das Gegenteil. Das Gericht cer­urteilte ihn wegen öffentlicher Beleidigung nur zu einer Geld­strafe von 800 Reichsmark.

Der mildeste Winter seit Ivo Jahren im Norderr. Der dies­jährige Winter ist der müdeste, der im Nor den Europas in den letzten hundert Jahren beobachtet worden ist. Nicht nur in Schweden, wo am Weihnachtsheiligabend 10 bis 13 Grad Wärme herrschten (dieselbe Temperatur wie auf Sjzüieu!), son­dern auch in Norwegen ist die Witterung derart außergewöhn­lich mild, daß die Landleute mit der Herbstbestellung ihrer Felder fortsahren konnten. Flüsse und Seen sind vollkommen eisfrei, so daß der Fischfang unbehindert vor sich gehen kann. Schnee- sälle sind fast nirgends eingetreten. Dagegen wurden die Be­sucher des Frühgottesdienstes einer Stockholmer Kirche am ersten Weihnachtsfeiertag durch einen Schmetterling überrascht, der sich in das Gotteshaus verirrt hatte. Für den Norden Schwedens und den waldreichen Westen Norwegens l>edeutet der milde Winter keineswegs eine erfreuliche Erscheinung, da in­folge, der aufgeweichten Wege keine Möglichkeit besteht, mit dem Abfuhren der Holzschläge zu beginnen und infolgedessen bereits Taufende von Waldarbeitern arbeitslos geworden sind, weil die großen Sägwerke das weitere Schlagen einstellen lassen, bis die aufgestapelten Vorräte wenigstens teilweise abgeiahren werden können.

Handel und Verkehr

Fruchtpreise. Es kosteten in Aulendorf Gerste 12.8013, Weizen 1111.50, in Waldsee Gerste 12.20, in Riedliugen Wei­zen 11.40, Roggen 11, Gerste 12.6013.10, .Haber 9 Mark, in Giengen a. Br. Kernen 11.40, Gerste 13.30 und .Haber 6.90 Mark je der Zentner.

Schweinepreise. In Giengen a. Br. kosteten ein Paar Saugschweine 3252, Läufer 5590, in Rottweil das Paar Milchschweine 4660 Mark. '

Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

Börse. Die Zuspitzung der außenpolitischen Lage infolge des Beschlusses der Reparationskommisfion, inner Bruch des Versailler Vertrages die Kölner Zone am 10. Januar nicht zu räumen, hat an der Berliner Börse ziemliche Beunruhigung hervorgerufen und zum Jahreswechsel ein sehr fühlbares Nach­geben der Kurse bewirkt. Als weiteres ungünstiges Moment kam noch die Lohnbewegung im Ruhrgebiet hinzu. Die Spe­kulation war abgabegeneigt und schritt zu Mattstellungen. Ter Kölner Konflikt wirkte sich auch in einem Auihören der Aus­landskäufe aus, was den Aktienmarkt stark veeinflutzte. Be­sonders gedrückt ist der Moutanmarkt. Dagegen blieb der An­leihemarkt fester, namentlich auf innerpolitische Erwartungen hin. Man rechnet, daß im neuen Jahr der neu zwammcn- tretende Reichstag den Aufwertungswünschen sich geneigter zei­gen werde.

Geldmarkt. Der Geldmarkt hat keine Leichtigkeit be­wahrt. Tagesgeld war ziemlich flüssig. Die Zinssätze betrugen für tägliches Geld 912 Prozent, für Monatsgeld 1115 Pro­zent. Auf Ultimo waren die Geldsätze leicht verschärft und be­trugen 1214 Prozent. Wenn es auch im Jahre i 924 gelang, die Währung stabil zu erhalten und den Reichshaushalt zu balanzieren, so zeigen doch die monatlichen Veröffentlichungen unserer Handelsbilanz, daß wir die Wirtschaftskrise in Nach­wirkung der Inflation noch nicht überwunden haben. Die Handelsbilanz für November ist mit 404 Millionen stark passiv. Die Sparkapitalien haben sich auf Jahresende gegenüber dem Jahresbeginn 1924 mehr als verdoppelt; doch aenügt die neue Kapitalwirkung noch nicht, den ungeheuren Mangel an Be­triebsmitteln zu beheben. Und die Ausländsanleihe bildet bei den hohen Zinssätzen ein sehr zweischneidiges Schwert.

Produktenmarkt. Die Tendenz der Weltmarkts­getreidepreise nach oben hat zu einer Hochbewegung geführt, Ne auch den deutschen Jnlandsgetreidemarkt erfaßte. Die Preise haben in allen Sorten beträchtlich angezogen. Auch Mehl und Futtermittel sind im Preise steigend, doch war das Geschäft, wie immer am Jahreswechsel, nicht allzu groß. An der Stutt­garter Landesproduktenbörse waren Heu und Stroh mit 8 bzw. 5,5 Mark pro Doppelzentner unverändert. An der Ber­liner Produktenbörse notierten Weizen 238 '4-10), Roggen 231 (R9), Sommergerste 280 ( 4-9), Futtergerste 215 (->-3)), Hafer 187 ( 4 - 2) Mark je pro Tonne und Mehl 35 (4-1) Mark Pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Alle Bestrebungen der Reichsregierung im Jahre 1924, das Preisniveau der Waren zu senken, haben

nicht den erwarteten Erfolg gehabt und die Erwartunge r für das neue Jahr sind auch nicht die besten. Sehr hoch sind nach wie vor die Preise in der Bekleidungsindustrie. Solange die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Texnlindustric auf dem Weltmarkt beschränkt blecht, wird hierin keine Aendecung ein- treten. Auf den Häutemärkten hat erneut eine Preishausse eingesetzt. Schuld daran ist das knappe Angebot und der immer härter werdende Bedarf. Infolge der Steigerung der Metall­preise auf dem Londoner Metallmarkt sind auch in Deutschland die Notierungen höher geworden. Die Lebensinillelpreike haben nur schwach nachgegeben, beginnen aber unter dem Einfluß der höheren Getreidepreise wieder anzuziehen. Dis Großhandels­indexziffer blieb mit 132,6 gegenüber 132,9 in der Woche nahe­zu unverändert.

Viehmarkt. Der Auftrieb zu den Schlachtviehmärkten, der vor Weihnachten sehr stark war, hat nach den Feiertagen wie erwartet beträchtlich nachgelassen und die Preise gmgen fast durchweg etwas zurück.

Holz markt. Auf dem Holzmarkt ist die Lage unver­ändert. Die Preise für Rohholz ziehen trotz aller Warnungen vor Rückschlägen weiter nach oben.

Heue«,

München, 2. Jan. Die Münchener Polizeidirektion hat das Gesuch eines Ausschusses unter Dr. Webers Führung um Be­willigung einer Feier aus Anlaß der Freilassung Hitlers >m Bürgcrbräukeller abgclehnt.

Nürnberg, 2. Jan. Auch die zweite Sitzung des Nürn­berger Stadtrates nahm einen ebenso stürmischen Verlauf wie die Sitzung am 30. Dezember. Oberbürgermeister Dr. Luppe wollte den Antrag auf Verschärfung der Geschäftsordnung stel­len, aber sofort begann die Nationalsozialistische Stadtratsfrak­tion, schärfsten Widerspruch gegen den Eintritt in die Tages­ordnung zu erheben. Schließlich wurde der Sitzungssaal und die Galerie geräumt. Auch die Pressevertreter mußten die Plätze verlassen. Drei Nationalsozialisten wurden durch Schutz­leute aus dem Sitzungssaal entfernt, und ihr Ausschluß aus der Sitzung beschlossen. Die Sitzung wurde daraufhin fortgesetzt.

Halle, 2. Jan. Gestern wurde auf einer Tagung der mit­teldeutschen Bergarbeiter die Ablehnung des Schiedssvruches vom 28 Dezember 1924 beschlossen. Am Freitag werden im Reichsarbeitsministerium die Nachverhandlungen itattsinden.

Berlin, 2. Jan. Der angebliche Kassenraub auf dem Bahn­hof Zoo Hot sich als erdichtet erwiesen. Der angeblich über­fallene Eisenbahnbetriebs-Assistent Münch wurde auf Grund der polizeilichen Ermittlungen verhaftet. Vermutlich hat er sich Unregelmäßigkeiten im Dienst zu Schulden kommen lassen. Als heute mittag der 24jährige Bankangestellte Kurt Mahla von der Strafkammer des Landgerichts 1 in der Berufungsinstanz wegen Unterschlagung zu neun Monaten GesängniS bei sofor­tiger Verhaftung verurteilt wurde, zog der Angeklagte einen Revolver aus der Tasche und schoß sich eine Kugel in die Schläfe. Er wurde sterbend nach dem Krankenhaus gebracht. Der Vorgang spielte sich vor den Augen des Vaters des Ange­klagten ab, der der Verhandlung beiwohnte. Die kommuni­stische Partei in Oldenburg hat den Landtagsabgeordneten Rei­mers aus der Partei ausgeschlossen, weil er sich weigerte, sein Mandat niederzulegen.

Hamburg, 2. Jan. Heute früh braurrte in Neuengamme bei Bergedorf- das Gehöft des Gemüsehändlers Mösch nieder. Rösch und seine Frau sind in den Flammen umgekommen, denen auch das Vieh zum Opfer siel.

Innsbruck, 2. Jan. lieber die Verkehrsunterbrechung auf der Arlbergstrecke erfahren dieInnsbrucker Nachrichten", daß der Felssturz bei Hintergasse einer der größten ist. von denen die österreichischen Bahnen je betroffen wurden. Auf einer 25 Meter langen Strecke sind 600 Kubikmeter Fels niedergegaugen. Der Felssturz ist durch Frostwirkung entstanden. Uebcr dem Bahnkörper hängen noch Felsparteien, deren Absturz ebenfalls droht. Von den 600 Kubikmeter Fclsmasse liegen ungefähr 200 Kubikmeter direkt auf der Bahnstrecke und sind bis ,u einer Höhe von sieben Metern über dem Schienenniveau aufgehäuft.

Rom, 3. Fan. Der deutsche Abg. Sternbach brachte in der Kammer eine Anfrage über die Sicherheitsverhültniise in Süd- Tirol mit besonderem Bezug auf die Vorfälle der letzten Woche ein. In der Provinz kam es vorgestern zu Konflikten zivi- scheu Faschisten und Kommunisten. In Cenlano am Nomi-See und bei Civitavccchia wurden in deren Verlauf zwei Kommu­nisten und ein Faschist getötet, sowie vier Personen verwundet. Auch in Livorno und Cremona kam es zu Zusammenstößen. Die Haussuchungen, besonders bei Mitgliedern der Jtalia Li- bera, wurden fortgesetzt. Der italienisech Minister des In­nern verbot alle faschistischen Versammlungen, io auch die große faschistische Volksversammlung am nächsten Sonntag in Rom. lieber die Vorfälle in Florenz ordnete der Minister des Innern eine strenge Untersuchung an und schickte zu diesem Zweck einen höheren Polizeibeamten nach Florenz.

Haugesund, 3. Jan. Das DampfschiffHeinrich Hugo Stiunes" aus Hamburg, das bei Karmsund auf Grund geraten war, konnte wieder flottgemacht werden. Das Dampfschiff Katharina Dorothea Fritzen" aus Emden, das bei Skudenes ebenfalls auf Grund gestoßen war, ist durchgedrochen. Der Ka­pitän weigert sich, das Wrack zu verlassen.

Paris, 2. Jan. Die Note der Botschafterkomerenz ist gestern den alliierten Botschaftern in Berlin zugestrüt worden und soll bis spätestens 5. Januar der deutschen Regierung ausge­händigt werden. Voraussichtlich wird die Uebergabe der Note nächsten Montag erfolgen. Der Wortlaut i>er Note wird dann veröffentlicht werden. Die interalliierten Finanzkonferenz wird am Mittwoch, 7. Januar, in Paris eröifner werden. Im Pariser auswärtigen Amt bestreitet man den offiziellen Charakter der französischen Schuldentilgungsvorschläge an Amerika.

London, 2. Dez. Das Luftfahrtministerium wird im näch­sten Sommer einen Flug von Harwich nach Kapstadt veran­stalten, der von einem Marineflugzeug unternommen werden soll, um geeignete Stützpunkte für eine Luftfahrtlinie ausfindig zu machen. Die Linie soll von Harwich über Toulon, Malta, Konstantinopel, Athen, Khartum, Johannesburg und Pretoria nach Kapstadt führen.

London, 2. Jan. Der orkanartige Wind, der die britischen Inseln heimsucht, dauert an. Die telephonischen und telegra­phischen Verbindungen sind vielfach unterbrochen. In London

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wurden sogar Fußgänger steine sind eingestürzt.

Belgrad, 2. Jan. Du steriums wird die kroatiscl ihrer Beziehungen zu der mumstischen Internationa lutionären für aufgelöst e

Stresemam Der Reichsaußenmin Berliner Vertreter der daß der Reichskanzler M Parteien für den Präsid Aussicht, gewählt zu werd für diese Stellung sei. Eberl, Len auch die Bür» aus Parteirücksichten kör der sozialdemokratischen i Parteiführerempi Berlin, 2. Jan. Wb lautet, wird Reichskanzler die Führer der bisherige die Führer der Deutschrw um 4 Uhr die Führer d Berliner Berichterstatter mit der Frage der Kabine in Kreisen der Linken a! gerichtete Regierung ge> Werde Dr. Strcsemann habe sich in den letzten 2 er in der Frage der Mi Köln dargelegt habe, sei bloß Ne Rechte habe Sitzungssaal des Reichst der Sitze an Ne Fraktic lichen Veränderungen ak Sitze Raum für den bei stets vor Beginn einer n> näckig das Gerücht, daß Zusammentritt des Reicht aus Dresden gemeldet, d munistischer Delegierter r ehrenvollen Auftrag" h< aus antiparlamentarische

hat, um seine Befreiung hilfesuchend an den bist gewandt. Dieser hat die geleitet. In seinem Te Katz mit, er sei, als er si, Paßfälschung verhaftet 1 schämig an, daß seine P< teten. Nicht ganz der ! Katz, um dessen Rückbefi bemühen sollen, von eben wird Aber gegen Unam als Volkstribun ja durch

Wien, 2. Jan. Der Passes und wegen falsch stische Reichstagsabgeordr der Staatsanwaltschaft ü Keine deutschen

Der PariserMath eine Meldung aus Holla stammen sollte und in de- auf der Rotterdamer Wc für Deutschland hergestel für Ne Bewaffnung Deut Leuten der Amsterdamer 1 haben daraufhin bei der ' und Schiffswerft zu Rot tigkeit der obigen Nachr zogen. Das Ergebnis w Matin" als glatte Erft von einer derartigen Fa gewesen sei. Die Karrest tion direkt ersucht. Ne fr zu dementieren.

Erdich

Der der interalliierte französische General Roy über Ne angeblichen Al 'zurückzuführen sind, Wirt die Botschafter-Konferenz Behauptungen aufstellt: Rekrutierungsbüros mit Heimen irregulären Arm Monate je 20 000 Man schwarze Reichswehrtrup hauptung, Ne wohl auf Bericht Ne Beobachtung ohne zureichenden Grün neuen Behauptungen d auf Gerüchte stützen, wi ist festzustellen, daß es se mehr gibt. Diese dama Wesens Einrichtung ist a festigt worden und inzwi men worden. Die Einst seither gemäß dem Versa Jahren. Ein Ausscheide Notlage erfolgt jährlich von fünf vom Hundert k im Einklang mit den N sailler Vertrags. Von Li also, ebenso wie bei den rein garnichts übrig.

Deutschland Newhork, 2. Jan. T Handelskammer Metz er