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. (Gelandete Leiche.) beschäftigte 21 Jahre eit Dienstag im elter- Salinekanaltz wurde gelandet. Es steht gesucht hat oder ob wsuchung hierüber ist
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Ettikou bei Kabelburg trocknen. Gleichzeitig e» den Herd und ent- tze Feuer und als die bräunt und das Kind
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herausbringen wollte, r selbst mit seiner Frau Wohnrnum in seinem en Gefängnis verurteilt.
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Wo immer Deutsche ammrn sitzen, da er- Die wenigsten aber, asseu, wissen, daß die sberg am Rhein tat- ihmre Gasthaus aus Schuhmacher, in die ceins „Eärilia" über. Erweiterungsbau zu enden Linden gefällt nachte auch, nachdem
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sie ihr Gasthaus schon verlassen hatte, noch über ihre Bäume. Sie erhob Einspruch beim Gericht gegen dieses „Verbrechen an der deutschen Volkspoesie". Das Amtsgericht Bonn chrach sich dahin aus, daß die Linden schon aus rechtlichen Gründen unangetastet bleiben müßten. Damit wird auch fernerhin dies alte Wahrzeichen deutschen Burschentums in ,einem alten Zustande allen sangesfrohen, fröhlichen Leutchen erhalten bleiben
Erstickt. Durch aus einem undicht gewordenen Ofen ausströmenden Kohlengase sind in Braunschweig Professor Rudolf Schüttler und seine Frau erstickt. Man fand sie tot rm Bett.
Der Schnüffelunfug. Letzten Donnerstag wurde in Wörlitz, einem anhaltischen Städtchen von fast 1500 Einwohnern, „Generalinspektion" abgehalten, ob die dortige Kruninalpolizer nicht übersetzt sei. Dazu kamen im Kraftwagen aus Berlin (etwa 150 Kilometer Entfernung): ein italienischer Oberst, ein französischer Stabsoffizier, ein deutscher Verbindungsoffizier; m einem zweiten Wagen ein Regierungsrat eines Berliner Ministeriums, ferner waren zur Sicherheit zwei Kriminalbeamte aus Dessau aufgeboten. Es wurde festgestellt, daß in Wörlitz ein einziger Kriminalmann sich befindet. Auf die strenge Frage des Obersten nach einem Nachtwächter, mußte dessen Dasein verneint werden, da besagter Kriminalmann auch die Nachtwächterdienste versehen muß. — O du guter Dawes!
Tragödie eines Junglehrers und seiner Mutter. Wir leien in der „Schles. Schulzeitung": In einem Goldberger Gasthofe (in Schlesien) kehrten zwei Personen aus Lieguitz ein und begehrten LLachtguartier, das ihnen auch gewährt »rmrde. E» waren Mutter und Sohn, letzterer ein 25jähriger Lehrer, der »eine Stellung hatte. Als die beiden, die sich, >hne etwas zu genießen, sofort aus ihr Zimmer begaben, am anderen Morgen nicht zum Frühstück kamen, begab man sich in das Ammer. Den Eintretenden bot sich ein grausiger Anblick: Mutter und Sohn hatten sich je an einem FerOerckreuz erhängt. Aus einem hinterlaffenen Zettel waren die näheren Umstände und die Personalien angegeben. Die beiden hatten aus Not beschlossen, gemeinsam in den Tod zu gehen, da der junge Mann als Lehrer keine Anstellung finden konnte, die Mutter ihre Ersparniye verloren hatte und die Not ständiger Gast in der kleinen Familie war.
Erfolge der deutschen Arbeit. Das Parlament des irischen Freistaates hat das von der Firma Siemens ausgearbeiwrs Projekt zur Anlage von Elektrizitätswerken am Flusse Shannon angenommen. Der irische Minister der öffentlichen Arbeiten erklärte, daß dos Projekt der Firma Siemens fünf unparteiischen Sachverständigen in Elektrizitätsfragen Vvrgelegt worden sei, die sich alle zugunsten des Projektes ausgc'prochen hätten.
Mit Mann und Maus untergegangen. Bei Island ging ein Motorboot, das aus dem Wege zum Postdampfer war, mit der gesamten aus acht Mann bestehenden Besatzung, unter der sich ein Arzt und ein Konsul befanden, unter. Ein anderes Motorboot, das zehn Mann an Bord hatte, sank im Sturm. Alle zehn Personen ertranken. Wie gemeldet wird, sind in diesem Jahre über 150 Isländer durch Seeunglückssätte umgekommen. — Der in Esbjerg beheimatete Kutter „Per Dicksen", der seit dem 27. November vermißt wird, ist mit der gesamten, aus sechs Alaun bestehenden Besatzung untergegangen.
Hände! und Verkehr.
Stuttgart, 22. Dezember. (Landesproduktenbörse.) Die Lage auf dem Getreideinnrkt ist seit. Ein lebhafteres Geschäft hat sich aber iniolge der bevorstehenden Feiertage nicht entwickelt. Preise für die 160 Kilogramm grsundc, trockene Ware uv mUrtl. Station: Weizen 22—24,5, Sommergerste 21,5—26.5, Roggen wiirtt 22—24, Hnfec >4—19, Weizenmehl Nr. 0. mit Zusatz von Auslandsgetreide, 41 bis 42,5, Brotmebl, mit Zusatz von Auslnndsgetreide, 37—38,5, Kleie >2,75-13,25, Wiesenheu wiirtt. 7—8, Kleeheu 9—10, Stroh (draht- gepreßt) 5—5,5.
Fruchtpreise. In Nagold kostete Weizen alt 13—13.80, neu 9 50—11, Roggen 10.50, Gerste 10.50, Haber alt 13, neu 6.50, Erbsen 15, in Erolzheim Weizen 11, Roggen 10.80, Mark pra Doppelzentner, in Winnenden Weizen 10—11.50, Gerste 12, Halber 7—10.60 Mark pro Zentner, in Tübingen Dinkel 15.80, Haber 14.60—17, Weizen 21—ul, Gerste 19-21 Haber 7—9.50, Dinkel 8—9, Roggen 10 und Gerste 10—11 Mark pro Zentner
Vieh- und Schwememärkte. Ebingen: Dem Alarkt waren insgesamt 260 Stück Rindvieh zugetrieben. Ein Paar Ochsen kosteten 1100 — 1100 Mark, Kühe 250—600, trächtige Rinder 450—650, jährige Rinder 200—300, Kälber 120—200 Alark, Milchschweine 25—30 Mark. — Balingen: Zufuhr- 95 Milchschweine. Preis für ein Stück 25—36 Mark. Alles verkauft. — Bopfingen: Preis für Läufer 110 — 130 Mark, für Saugschweine 30—40 Mark pro Paar. — Crailsheim: Zufuhr 22 Läufer- und 480 Milchschweine. Preis für ein Paar Läuferschweine 80 — 140 Mark, Milchschweine 38—60 Mark. — Creglingen: Zufuhr 96, verkauft 77 Milchjchweine zum Paarpreis von 40 — 65 Mark. — Gaildorf: Zufuhr >26, verkauft 100 Milchschweine zum Preise von 15—28 Mark pro Stück. — Hall: Zufuhr 420 Milch- und 5 Läuferjchweine. Alles verkauft. Milchschweiue kosteten 20—30, Läuserichweine 45—67 Mark Pro Stück. — Oehringen: Zufuhr 150, verkauft 140 Milchschweine zum Paarpreis von 40—62 Mark. — Rottweil: Zufuhr 94 Milchschweine. Bezahlt wurde Pro Paar 36—54 Mark. — Ulm: Zutrieb 195 Milchschweine und 12 Läufer. Erstere kosteten 20—30, letztere 60—',0 Mark das Stück.
NeuMtz Nach Achten
München, 22. Dezbr. Der völkische Abgeordnete im bayerische» Landtag, Xaver Hirschauer, Landwirt und Bü germeister in Thaining bei Landsberg, ist nunmehr aus der völkischen Landiagssraklivn aus getreten. Die beiden, anderen bäuerlichen Abgeordneten der völkischen - Fraktion, Fichtner und Rainbacher, dürften, wie bestimmt verlautet, demnächst ihren! Kollegen Hirschouer folgen. Weiter spricht man in parlamentarischen Kreisen davon, daß auch der völkische Abgeordnete Zitzlskerger aus Würzburg aus der völkischen Fraktion auszutreten beabsichtigt.
Pirmasens, 22. Dez. Am 4. Februar ds. Js. hatten Nnge- hörtge und Mitläufer der Rotgardisten einen Sturm auf das Lager eines Kolonialwavenhänidlers unternommen und das Lager geplündert. Der Besitzer des Lagers wurde von den Rotgardisten schwer mißhandelt und auch seine Frau bedroht. Wegen dieser Straftaten hatten sich nunmehr sechs Arbeiter aus Pirmasens vor dem hiesigen Schöffengericht zn verantworten. Das Gericht verurteilte Len Hauptangeklagten zu drei Jahren, Mei Angeklagte zu zweieinhalb und einen zu zwei Jahren Gesangms. Die beiden übrigen Angeklagten zu eineinhalb Jah- An Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft, Eine Bewährungsfrist wurde versagt.
22 Dez. Hier versuchten heute vormittag drei wlaochen hinter dem Depot auf die schon im Fohren begriffene Elektrische der Rhein-Haurdtbahn aufzusprinqen. Alle drei Mädchen stürzten ab. Dabei geriet die 17 Jahre alte'Dopp von Bad Dürk- heim unter den Wagen. Als der Wagen hielt, konnte man das wiadchen nur noch tot unter demselben hervorziehen. Die andere davonkam einen Armbruch, während die dritte unverletzt
Gießen, 22. Dez. Der Massenmörder Angcrstein ist nach seiner
Heilung nunmehr unter besonderen Vorsichtsmaßregeln nach dem Gefängnis in Limburg llbcrgesührt worden.
Hannover, 22. Dez. Der im Haarmannprozeß zum Tode verurteilte Hans Grans hat heute gegen das Urteil des Schwurgerichts Hannover Revision eingelegt und gebeten, als Rechtsbeiitand seinen bisherigen Verteidiger, Rechtsanwalt Lotze-Hannover, für ihn zu stellen. Haarmann hat auf dos Rechtsmittel der Revision verzichtet.
Hannover, 22. Dezbr. Der Posten des Oberbürgermeisters von Hannover, den bisher der sozialdemokratische Abgeordnete Leinert innehatte, ist nunmehr öffentlich ausgeschrieben worden.
Berlin, 22. Dez. Wie in parlamentarischen Kreisen Berlins verlautet, schweben 'bei den zuständigen Stellet! Erwägungen, dem neuen Reichstag die Einführung eines Notoerord- nungs-Gesetzes für die Zeit vorzuschlagen, da der Reichstag nicht versammelt ist. Die Reichsregierung beabsichtigt:, dadurch den Artikel 48 der Reichsverfassung zu entlasten, dessen Vorschriften bisher die Unterlage für Verordnungen mit Gesetzeskraft waren.
Berlin, 22. Dez. Heute nachmittag gerieten der Kaufmann Schaffitzel, Major a. D. in Charlottenburg uttd sein Eompag- non, der Kaufmann Julian Lichtersel.de in einem Geschästslokal wegen geschäftlicher Angelegenheiten in ein Handgemenge, irr dessen Verlauf Schaffitzel zwei Schüsse auf (einen Eompagnon abgab. Dieser verstarb an den Folgen der erlittenen Verletzungen aus dem Weg nach dem Krankenhaus. Der Täter wurde festgenommen.
Berlin, 23. Dez. Zu dem Streit in der sächsischen sozialdemokratischen Partei teilt der „Vorwärts" mit, daß der Parteivorstand der SPD. gestern Vertreter beider Richtungen der sächsischen Patei noch Berlin geladen hat, um mit ihnen über die Beilegung der Differenzen zu beraten. Der Parteivorstand werde einen formulierten Einigungsvorschlag unterbreiten.
Berlin, 22. Dezbr. In deutschen maßgebenden Stellen glaubt man noch dem bisherigen Ergebnis an einen günstigen Abschluß der Pariser Wirtschaftsverhandlungen. — Der Landesmahlausschuß für die Landtagswahlen in Preußen Hot in seiner letzten Sitzung die Anzahl der Mitglieder des preußischen Landtages auf 450 festgesetzt. Es sind nunmehr Anfragen an die doppelt Gewählten hinausge- gangen, ob sie sich für Landesliste oder Wahlkreis erklären. Dreifach gewählt ist der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Beelitz.
Stockholm, 22. Dez. Der Vorstand des schwedischen Lextil- industrieberbondes hat die Aussperrung bei 'einen sämtlichen Mitgliedern beschlossen, da die Verhandlungen liber ein neues Lohnabkommen gescheitert sind. Ter schwedische Arbeitgeberverband hat seine Einwilligung gegeben. Die Aussperrung, die am 2. Januar in Kraft tritt, trifft über 30 000 Arbeiter.
London, 23. Dez. Der frühere Zivillord der Admiralität im Kabinett MacdonalL, Hodge, der sich zu dieser Stellung vom einfachen Bergarbeiter emporgearbeitet hatte, wird demnächst wieder zu seinen! Beruf als Bergarbeiter zurückkehren, da 'eine Stellung im Bergarbeiterverband während seiner Tätigkeit in der Regierung anderweitig besetzt worden ist.
Zusammenstoß der Völkischen mit dem bahr. Ministerpräsidenten.
München, 22. Dez. Zwischen dem bayerischen Ministerpräsidenten und dem völkischen Landtagsblock ist wiederum eine Differenz entstanden. Während der Konkordatüeratungen hatte der völkische Abgeordnete Dr. Roth eine 2stündige, sehr scharfe Rede gehalten, auf die der Ministerpräsident nicht eingegangen ist, vielmehr die Ausführungen nur als grundlose Behauptungen kurz abgetan hat. Als die Völkischen daraufhin den Ministerpräsidenten anzapften, antwortete -der Ministerpräsident, Ministerialrat Golden-beiger habe dem völkischen Redner ausführlich geantwortet. Dfr völkische Redner solle froh sein, daß er, der Ministerpräsident, nicht ans diese völkische Rede eingegangen sei, da sonst die Abrechnung für -den völkischen Sprecher sehr unangenehm ausgefallen wäre. Die Völkischen haben nunmehr einen gel-arnischien Brief an den Ministerpräsidenten gerichtet, in welchem die Völkischen das Vorgehen des Ministerpräsidenten als unvereinbar mit seiner Stellung als erster Vertreter des Staates bezeichnen.
Reorganisation der obersten Polizeiverwaltung an der Saar.
Wie die „Saarbrückener Landeszeitung" erfahren will, hat der Präsident der Regierungskommission des Saargebietes, Raoult, anscheinend Veränderungen in der Obersten Polizeiverwaltung in Aussicht genommen. Der durch die Affäre des Spitzels Remel schwer >belastete Polizeichef Rollier hat den in derartigen Fällen üblichen Urlaub bereits au,getreten und Saar- brücken verlassen. Präsident Raoult soll die Absicht haben, einen schon vor längerer Zeit in Erwägung gezogenen Vorschlag für eine vollständige Reorganisation der Obersten Polizeiverwal- tung -der Regierungskommission in allernächster .Zeit vorzuschlagen.
Der Entirmrf der Personalordnung für die de ursche Reichsbahn.
Berlin, 23. Dez. Mehrere Blätter melden, daß nunmehr der endgültige Entwurf der Personalordnung für die Deutsche Reichsbahngesellschaft erschienen sei. Es stehe jetzt fest, daß die ordentliche Kündigung bei Beamten des unteren Dienstes nur für den Schluß eines Kalendermonats zulässig sei. Bei Beamten des mittleren Dienstes dürfe eine Kündigung nur am Schluß eines Kalenderviertcljahres unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von zwei Monaten erfolgen. Bezüglich der Besoldung erläßt der Generaldirektor Richtlinien für Prämien für besondere Leistungen im Dienst und für Ersparnisse an Material. Die Arbeitszeit beträgt nach dem Entwurf wöchentlich 54 Stunden. Für die Ueberschreitung der wöchentlichen Arbeitszeit wird eine Vergütung nicht gewährt. Ein Ausgleich kann durch Dienstibefreiung zu anderen Zeiten gewährt werden. Die Versetzung von Beamten in den einstweiligen Ruhestand komme nur dann in Betracht, wenn der Beamtenkörper wegen Einschränkung des Ansgabenkreises, Abnahme des Geschäftsumfangs, Umänderung oder Umbildung von Einrichtungen der Gesellschaft oder wegen sonstiger Vereinfachungen vermindert werden müsse, oder wenn die Gesellschaft einen Beamten wegen seiner Ueberzähligeit oder des Wertes seiner dienstlichen Leistungen nicht mehr hehaltcn könne. Diese Bestimmungen sollen gleichzeitig mti einer Neuordnung des Betriebsrätegesetzes und des Beamtenrätcgesetzes für die Reichsbahn am 1. Januar 1925 in Kraft treten.
Herriot dementiert.
Paris, 23. Dez. Der Präsident der Regierungskommission des Saargebiets, Raoult, hat Herriot den Beschluß der Stadtverordnetenversammlung von Saarlouis übermittelt. Herriot hat sofort in einem Briese den Präsidenten ersucht, unverzüglich in der kategorischsten Form die Nachricht zn dementieren, daß Frankreich gegen die Abtretung der Stadt Saarlouis und sieben weiterer saarländischer Bürgermeistereien das Angebot gemacht habe, Frankreichs Anrecht auf das Saargebiet abzutreten. Herriot ersucht den Präsidenten der Stadtverordnetenversammlung zu Saarlouis, sein Erstaunen darüber auszudrücken, daß Männer, die sich Friedensfreunde und Anhänger eincr Aussöhnungspolitik nennen, so leichtfertig eine so falsche Nach-icht aufnehnien können.
Sir haben noch nicht genug.
Paris, 23. Dez. Das interalliierte Militärkomitee in Versailles hielt gestern nachmittag unter dem Vorsitz des MarschallS Fach eine Sitzung ab. Im Laufe dieser Sitzung ist der letzte Bericht der interalliierten Kontrollkommission in Berlin besprochen worden. Es wurde ein Bericht versaßt, der der Botschafter-
konferenz ungesäumt zugestellt wird. — Havas rügt dieser Meldung die Bemerkung hinzu, es scheine nach allen Auskünften, die man erhalten habe, >daß sich aus dem Bericht ergebe, daß Deutschland noch nicht vollkommen alle Entwaffnungsbedingungen des Friedensvertrags erfüllt habe.
Englische Versuche zur Verschleierung des Vertragsbruches.
London, 22. Dez. Heute nachmittag wurde folgender halbamtlicher Bericht über die Unterredung zwischen Austin Eham- berlain und dem -deutschen Botschafter Sthamer in London veröffentlicht : „Der Außenminister hat sich mit dem deutschen Botschafter in London wegen der Frage der Räumung der Kölner Zone in Verbindung gesetzt." In dem gleichzeitig veröffentlichten offiziösen Kommentar zu dieser Mitteilung wird darauf hingewiesen, daß „der Bericht der Militärkontrollkommission den einzigen Gesichtspunkt bilden wird, der für die Alliierten Gewicht haben wird, sobald sie die Frage entscheiden, mann die Kölner Zone geräumt werden soll. Es scheine unwahrscheinlich, daß es möglich sein werde, die Kölner Zone am 10 Januar zu räumen, da, wie Reuter aus Berlin erfährt, die Kontrollkommission nicht vor der dritten Januarwoche ihren Bericht erstatten kann."
In hiesigen Parlamentarischen Kreisen, die der Regierung nahestehen, weist man darauf hin, daß Curzon in -einer Erklärung keinen einzigen Punkt der französischen These über die Besetzungsfristen und über die Notwendigkeit, die französischen Truppen im Ruhrgebiet verkehrspolitisch zu sichern, zugegeben habe, sondern daß er durch seine Erklärung eine Lage geschaffen habe, durch die es möglich sei, unter Umständen wenige Tage nach dem 10. Januar die Kölner Zone zu räninen, wvnn der endgültige Wortlaut des Berichtes der Kontrollkommission habe erkennen lasten, daß Deutschland „im wesentlichen" keinen Ab- rüstungsverpflichtungen nachgekommen sei. Man tveist hier den Gedanken mit Entrüstung zurück, wonach Herriot und Cham- berlain auf Deutschlands Kosten einen Kuhhandel eingegangen seien. (!) Man begegnet hier mehrfach der Auffassung, Laß man von seiten der alliierten Regierungen wahrscheinlich über die wichtigsten Punkte des Abrüstungsprogramms einen Jnte- rimsbericht -der Militärkontrollkommission angefvrdert hätte, wenn bereits in Deutschland eine Regierung vorhanden gewesen sei, mit der man in der zweiten Dezemberhälfte hätte verhandeln können. (Faule Ausreden! Schriftl.)
Der belgische Standpunkt,
wo der deutsche Vertreter ebenfalls einen Schritt unternahm, läßt sich nach den Ausführungen des Außenministers Hymans folgendermaßen zusammenfaffen: Sollte die Entscheidung der alliierten Regierungen dahin gehen, daß die Räumung nicht am 10. Januar stattfinden kann, so fällt die unmittelbare Verantwortung dafür auf die deutsche Regierung, die monatelang die Tätigkeit der Kontrollkommission unmöglich machte und im Lauf des Jahres 1923 verboten hat. Die Berliner Regierung hat sich demgemäß die Folgen einer Nichträumung >elbst zuzuschi eiben. Die provisorischen Monatsberichte der Entwaffnungskommission, die an Marschall Foch gegangen sind, stellen fest, daß Deutschland seinen Verpflichtungen nicht nochgekommen ist und seine Entwaffnung nicht vollständig nach den Vorschriften der Kontrollkommission erledigt. Diesen Aeußerungen Hymans wird von belgischer Regierungsseite hinzugefügt, daß die Botschafterkonferenz eine Verlängerung über den 10. Januar hinaus beschließen und den alliierten Regierungen anheim stellen werde, endgültige Abmachungen zu treffen. Der Standpunkt der alliierten Regierungen sei juristisch unanfechtbar und politisch durchaus korrekt in Anbetracht der Haltung Deutschlands.
Die Lage in Albanien.
j Der Berichterstatter des „Giornale d'Jtalia" berichtet aus Durazzo in Bestätigung der bisherigen Meldungen, daß eine Gegenoffensive der albanischen Truppen den aufständischen Banden Krunr wieder entrissen habe und daß hierbei eine Menge serbischer Geschütze erbeutet und drei serbische Soldaten gefangen genommen wurden, -die gestanden, von ihrem Kommandeur in Prizrend den Aufständischen für die Geschützbedienung zur Verfügung gestellt worden zu sein. Am 21. Dezember fand unter der persönlichen Leitung von Achmed Zogul ein überaus heftiger Angriff direkt in Richtung Tirana statt, welches sein Hauptziel zu sein scheint. Er beschießt die Stadt Pis- kupin. Eine Gegenoffensive der albanischen Regierungstruppen ist im Gange.
Ein Beitrag zur Wiederlegung der kolomalm Kriegsschuldlüge.
Der Premierminister der Südafrikanischen Union, General Hertzog, hielt nach Beendigung seiner Inspektionsreise durch das Mandatsgebiet Südwestafrika, die ihn an alle größeren Plätze der ehemaligen deutschen Kolonie führte, in Windhuk gelegentlich einer ihm zu Ehren von den Deutschen veranstalteten Feier eine Rede, in der er u. a. erklärte: .Ich kann versichern, daß mich mein Besuch in Süöwest befriedigt hat. Ich hotte Südwest für ein Land, dessen Bürger zu sein der Mühe wert ist. Es kann jeden Vergleich mit irgendeiner der Provinzen der Union aushatten. Tie Rolle, die die Deutschen in der Entwicklung des südl. Teils dieses Kontinmts gespielt haben, kan» und wird nicht verborgen bleiben. Es hat mich überrascht, was die Deutschen in den wenigen Jahren erreichten, in denen Südwest im Besitz des deutschen Volkes war. Gehen Sie nach Swa- kopumnd und Sie finden in der sogenannten Wüste auf einem Sandhaufen eine Stadt, die einem viel länger zivilisierten Land zur Ehre gereichen würde. Sie finden hier in Windhuk eine Stadt, die sehr wenig hinter der Verwaltungshauptftadt der Union zurücksteht. Ich wünschte, die Union könnte eine Stadt zeigen, die, wie Crootfontein, so weit vom Zentrum der Zivilisation entfernt, einen derartig festen Willen zeigt, die Zivilisation zu festigen. Wenn wir aus der Union die Mitarbeit des deutschen Elements in diesem Lande wünsche», so ist es erste Pjlicht anzuerkennen, was die Deutschen geleistet haben! Und es ist zweite Pflicht, zu zeigen, Latz wir nicht als Herren hier hergckommen sind, sondern als Männer, die den Deutschen gleich sein wollen, die keine anderen Privilegien und keine anderen Rechte wollen als die, welche unsere Mitbürger in Südwest ge rnctzen!"__
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