Drittes

Blatt.

Drittes

Blatt.

Der Gnztiiler.

^ 300.

Samstag, den 2V. Dezember 1924

82. ZahiHMU.

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Frsneuhntz.

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.

7) (Nachdruck verboten.)

Ich lag bewußtlos, vom Fieber geschüttelt, in wirren Träumen, vor Schmerzen ächzend und stöhnend. Da trat ein lichter Engel in das Gemach, kühlte meine Stirne mit weicher Hand und linderte meine Wunden mit heilendem Balsam. End­lich erlangte ich die Besinnung wieder und schlug die Augen auf. Aber der Engel war verschwunden! Betäubt schloß ich die Augen wieder; ich wollte sterben. Und abermals erschien der Engel: freundlich, mild, versöhnend. Ich schlug die müden Augen auf und erblickte Euer süßes Angesicht, ich hielt Euch bei der warmen Hand, die meine Wunden gepflegt hatte und ich wollte Euch Dank sagen. Mer Ihr schlosset mir den Mund mit diesen lieben Händen und legtet den Finger an die roten Lippen; ich sollte ja nicht sprechen. Und ich vergaß die Sprache und den Dank und alles um mich her und >ah nur Euch: meinen guten Engel, in dessen Hand mein armes Leben gelegen hatte. Und von der Stunde an liebte ich Euch! Mit allen Fasern meines Herzens! Und die Tage vergingen mir in Eurer Nähe wie Stunden und die Wochen wie Tags- Ich hegte die stille Hoffnung, der Friede würde nie unterzeichnet Vierden und die Gefangenschaft würde ewig dauern. Ach, sie war so süß, diese Haft in den Mauern dieses Schlosses, wo ich in Eurer Nähe sein, die gleiche Luft mit Euch atmen durfte. Nun aber bin ich frei und doch bin ich elend. Was nutzt mir die Frei­heit, wenn ich Euch nicht mehr sehen, Eure liebe Stimme nicht mehr hören darf? O, Berta, habt Mitleid mit mir Armen. Gebt mir, wenn es Euch möglich ist, ein Trostwort mit auf den Weg, den ich betreten muß. Erlaubt Ihr mir gestattet mir die Kühnheit Eure Farben zu tragen und ist diese Fehde zu Ende, bei Eurem Oheim um Euch zu werben, um Euch als mein trautes Gemahl heimzuführen in die Burg meiner Ahnen?"

Tiefe Stille herrschte in dem dämmerigen Gemach; ein schwacher Sonnenstrahl guckte neugierig zwischen den dunklen Samtgardinen herein und fiel auf den Jüngling, der sein Haupt in die Hände der Geliebten vergraben hatte und bang

auf eine Antwort harrte. Von Liebe und Sehnsucht Vas Herz geschwellt, alles um sich vergessend, neigte sich Berta wie eine Rose erglühend, herab und drückte einen leisen Kuß auf die blonden Locken des Geliebten.

Berta", rief dieser, den jener Kuß wie ein elektrischer Funke durchzuckt hatte,Berta, ist es möglich, daß du mich liebst, daß du mein sein willst?" Er nahm sie in seine Arme und legte ihr erglühendes Köpfchen an seine Brust, und ein Gefühl unsäglichen Glückes umfing die Herzen der jungen schönen Menschenkinder, denen in dieser Stunde der süße Liebcs- lenz zum erstenmal in seiner ganzen Unschuld und Reinheit erblüht war.

Aber kurz nur währt jedes irdische Glück.

Ein Heller Glockenschlag aus den Gemächern der Gräfin rief die Liebenden in die Wirklichkeit zurück.

Ums Himmelswillen", sprach die Jungfrau erschrocken,die Gräfin ruft! Laßt mich, ich muß zu ihr eilen."

Ohne Zeichen deiner Liebe, ohne ein Pfand deiner Huld?" sprach der Ritter traurig.

Du Böser", flüsterte sie zärtlich,wie bedrängst du mich?" Und sie schritt zu einem Schranke und entnahm :incm verbor­genen Fache eine blauweiße Schärpe, reich mit Silber gestickt.

Ich wollte sie dir senden", sprach sie lächelnd, von Purpur übergossen,und -u hättest nicht erraten sollen, von wem sie kam. Nun aber ist es anders schöner gekommen. Ich selbst will sie dir umbinden und Len Schwertsegen sprechen zu der Heiligen, und dich in ihren Schutz empfehlen."

Der junge Ritter war niedergekniet, die Augen zu der Geliebten erhoben, die ihm die Schärpe umhängte und leise Segensworte flüsterte.

Doch Plötzlich hörte man nahende Schritte und eine Tür wurde heftig zugeworfen. Erschrocken floh Berta, dem Gelieb­ten nochmals warm die Hand drückend. Walter hatte kaum Zeit, sich zu erheben, als sich die Tür öffnete und die Gräfin auf der Schwelle erschien..

Was soll das, Berta", rief sie zornig.Schon zweimal mußte ich läuten, und du säumst immer noch, zu kommen? Doch wie", fuhr sie fort,Ihr hier, mein junger Herr?"

Verzeiht", sprach der junge Ritter verlegen,ich wollt« die Erlaubnis auswirken, von Euch Abschied zu nehmen. Und eben war ich im Begriff.. "

meiner Geliebten eine Liebeserklärung zu machen", ergänzte die Gräfin lachend.Weiß schon, junger Herr, wie's um Euch steht! Braucht Euch nicht zu verteidigen", wies sie ihn zurecht, als er sprechen wollte.Glaubt Ihr, ich wäre blind und hätte nicht bemerkt, wie Ihr mein Hoffräulein um­schwärmt habt. Zu Ende ists! Und" setzte sie ernster hinzu keine Zeit zu süßem Liebesgeflüster. Kampf! 'challts durchs Land. Den Dank, den Ihr mir wahrscheinlich 'agen wollt, erlaß ich Euch. Seid ein wackerer Junge, Herr Walter, und es tut mir leid, daß Ihr nicht auf meiner Seite steht! Bin Euch darum aber nicht feind! Ader sagt Eueem trotzigen Vetter, daß er kein schwaches Weib in mir wähnen soll. Will er Frieden so soll er ihn haben! Aber er muß darum bitten. Ich gehe ihm nicht einen Zoll breit Weges entgegen. Fährt er aber fort in seinem Trotze, so könnten die Städter leicht eine Verstärkung bekommen, die ihm unlieb sein dürfte und der er nicht zu widerstehen vermöchte, so fest auch sein Schloß, der Zollern, ist. Und nun gehabt Euch wohl, Herr Walter", schloß sie milder und reichte dem jungen Manne gnädig die Weiße Hand,erinnert Euch manchmal der Haft im Schlöffe zu Nürtingen und hofft auf bessere Zeiten."

Walter, der keines Wortes mächtig war, drückte einen Kuß auf der Gräfin Hand und schaute der stolzen, schönen Frau, von bangen Ahnungen gequält, nach. . Langsam und zögernd ver­ließ er das Gemach, mit Sehnsucht das Erscheinen der Geliebten erwartend. Aber sie kam nicht, denn ihr Dienst bei der Gräfin hatte bgonnon und dieser war an strenge Regeln gebunden.

Mit Freude im Herzen, in dem süßen Bewußtsein, von dem schönen Mädchen geliebt zu werden, mit Bangen ob der Trennung, stieg Walter die Stufen hinab, dem Schloßhofe zu, wo schon ungeduldig sein Schlachtroß wieherte. Unten traf er den jungen Geroldsecker, seinen früheren Kampf­genoffen.

Grüßt mir den tapfern Zollern", sprach dieser, ihm die Rechte zum Abschied schüttelnd,er soll das Krämerpack nur tüchtig klopfen: ich gönns ihnen. Euch wünsche ich Glück zur Fahrt! Werdet dem Herrn Vetter just willkommen rein. Zehn solche Gesellen wie Ihr, und die Städter werden den Zollern bald in Ruhe lassen. Vielleicht lade ich Euch bald zu meine» Hochzeitsfeier, wenn alles so geht, wie der Vater und der Wöll- warth fichs «usgehacht haben."

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