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in Neuenbürg.

intag, den 16. November, < hr Predigt und Amt. > Uhr Christenlehre und A ich».

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Prediger E. Lang, mtag, den 16. November, § m. 10 Predigt, llhr Eonntagsschule. twoch abend 8 Uhr W! rd Gebetstunde. (

Zweites

Blatt.

Der Lnztäler.

Zweites

Blatt.

870.

Reuenbürg, Samstag, den 18. November 1924.

82. Jahrgang.

Württemberg.

Stuttgart, 13. Nov. (Landsturm-Jnf.Rgt. 13.) Das ehe­malige 1. Württ. Landst.-Jnf.-Rgt. 13 hält am 15. März 1925 hier einen Rogimentstag zur Erinnerung an leine Aufstellung vor zehn Jahren ab. Alle Kameraden, die den Bormarsch in Polen, den Einzug in Warschau, die harten Jahre am Oginsky- kanal und in der Ukraine mitgemacht haben, werden sich aus ein Wiedersehen freuen. Morgens ist ein Frühschoppen im Fried- richsbau und dann von 1 Uhr ab ein kameradschaftliches Zu­sammensein im Vinzenzhaus, das durch Musik, Borträge und Lichtbilder verschönt werden soll. Die Leitung der Vorberei­tungen liegt in den Händen des letzten Regimentsführers, Haupt­mann a. D. von Hauff, Stuttgart Paulinenstrasie 13.

Stuttgart, 14. Nov. (Drei Achtzigjährige.) In geistiger und körperlicher Frische feiert am 17. November Professor .Hein­rich Morstatt, ein bedeutender Künstler, das Fest des 80. Ge- burtstags. Auch Professor Dr. Konrad Miller, früher Pro­fessor am Realgymnasium, eine bekannte Persönlichkeit in der katholischen Gemeinde Stuttgarts, kann am 21. November das 80 Lebensjahr vollenden. In Offenhausen legt am 14. Nov. Forstdirektor a. D. Karl Stock das 80. Lebensjahr zurück.

Heilbronn,14 . Nov. (Tod im Beruf.) Auf dem Haupt­bahnhof verunglückte der Postschaffner Hölzer tödlich. Er wurde von einer Maschine ersaßt und starb bald darauf.

Talheim OA. Heilbronn, 14. Nov. (Bubenstreich.) Einigen jungen Burschen aus Sontheim, die bis spät in die Nacht hier gezecht hatten, kam der Wog nach Hause zu weit vor. Am Rauhen Stich schoben sie vom Schotterwerk einen Rollwagen auf das Bahngteis, um damit talabwärts zu gondeln. Jedoch der Wagen war nicht in Bewegung zu bringen und so ließen sie ihn einfach auf dem Bahngleis stehen. Hinter Schloß und Riegel können die Burschen über ihre Heldentat Nachdenken

Friolzheim OA. Leonberg, 14. Nov. (In der Schule zusam­mengebrochen.) Unterlehrer Üeutwein wurde in der Schule von einem schweren Krankheitsanfall getroffen. Während er fernes Amtes waltete, erlitt er plötzlich einen Nervenchock. Als die Kinder merkten, daß der Lehrer erkrankt war, holten sie den Oberlehrer, der dem Bewußtlosen mit noch zwei Männern die erste Hilfe zuteil werden ließ. Leutwein kam erst gegen Abend zu sich und liegt noch schwer darnieder.

Ulm, 14. Nov. (Die Jagd nach den Mördern.) Sind es die 4200 Mark Belohnung, die für die Ergreifung der Müroer oei Weißenhorn ausgesetzt sind oder sind es überreizte Nerven,

die viele Leute glauben machen, die Mörder entdeckt zu haben. Gestern mittag gab es in der Neutorstraße eine kleine oder große Vevbrecherjagd. Harmlose, friedliebende Bürger waren es, in denen man die beiden Mörder entdeckt haben will. Der Men­schenauflauf war riesig und die schauderhaftesten Geschichten konnte man einzelnen Gruppen ablauschen.

Langenburg OA. Gerabronn, 14. Nov. (Selbstmord.) Einen gräßlichen Tod suchte und fand eine hiesige schon seit einiger Zeit schwermütige Gastwirtsehefrau. In einem unbewachten Augenblick begoß sie sich mit Spiritus und zündete sich an. Durch das hinzukommende Dienstmädchen wurde ein Brand­unglück verhütet. Der bedauernswerten Frau war bereits der ganze Oberkörper verbrannt. Unter gräßlichen Schmerzen starb sie in der folgenden Nacht.

Handel und Verkehr.

Wirtschaftliche Wochenrundscha«.

Börse. Die Stimmung an der Börse ist fester geworden. Die längst geforderte und nunmehr eingetretene Ermäßigung der Bör senumsatzsteuer hatte auf allen Marktgebieten eine an­regende und belebende Wirkung. Infolge der gesteigerten Ge­winnaussichten bringt das Publikum der Börse mehr Interesse entgegen, sodaß die Umsätze bereits wesentlich stiegen. Auf dem Aktienmarkt trat die freundlichere Stimmung kursmäßig we­niger in Erscheinung, da die Kurse nur wenig anzogen. Die Tendenz blieb überwiegend fest. Im Vordergrund stand wieder der Rentenmarkt, wo sowohl die Umsätze wie die Kurse beträcht­lich in die Höhe gingen. Die Aufwärtsbewegung war stark be­herrscht von den Auswertungshoffnungen, die sich auf die Ver­sprechungen der Parteien im gegenwärtigen Wahlkampf grün­den. Daß solche Versprechungen nur schwankender Natur sind, erregt bei der Spekulation weiter keine Bedenken. Kriegsanleihe zog bis 9'X Goldmark für 1000 Mark Nennwert an.

Geldmarkt. Der Geldmarkt blieb flüssig; das An­gebot besonders von täglichem Geld war groß. Die augenblick­liche Lage der deutschen Wirtschaft wird unsicher beurteilt. Der Ausweis des Reichshaushalts ist verhältnismäßig günstig und weist einen Ueberschuß von 16,2 Millionen Mark auf. Nach dem Reichsbankausweis für Ende Oktober hat sich der Goldbestand der Reichsbank um 63,7 auf 694Z Millionen Reichsmark er­höht. Eine wesentliche Erleichterung des Geldmarkts brachte die Herabsetzung der Bankprovisionen und Bankzinsen, wie überhaupt die zwecks Steuerreform beschlossenen Steuerermäßi­

gungen. Auch der Abbau der Devisengesetze ist ein Schritt auf dem Wege zur Besserung der Geldmarktslage.

Produktenmarkt. Infolge der erhöhten Auslands­forderungen sind auch auf dem inländischen Produktenmarkt die Preise gestiegen, konnten sich aber doch nicht in vollem Umfang auswirken, da aus der zweiten Hand noch viel Ware auf dem Markte ist. Das Publikum verhält sich ziemlich abwartend und der Geschäftsgang bleibt klein. An der Stuttgarter Landcs- produktenbörse blieb Heu mit 6 Mark unverändert, während Stroh auf 6 (plus M Mark pro Doppelzentner anstieg. An der Berliner Produktenbörse notierten Weizen 220 (Plus 20), Roggen 220 (plus 20), Sommergerste 250 (unv ), Winter- und Futtergerste 210 (plus 3) und Hafer 180 (Plus 4) Mark pro Tonne und Mehl 33 (plus 2X) Mark pro Doppelzentner.

Warenmarkt. Mit den jüngst beschlossenen Steuer­ermäßigungen soll der Ansang zu der neuen Prcisabbauaktion der Regierung gemacht werden. Daß mit Beschlüssen vom grünen Tisch aus nur die Vorbedingungen zu einem Preis­abbau geschaffen werden können, sieht jedermann ein. Alle, auch die besten Regierungsmaßnahmen müssen wirkungslos blei­ben, wenn nicht die beteiligten Wirtschaftskreise dann die nötige Einsicht und den guten Willen aufbringen, auch ihrerseits zur Sanierung der deutschen Wirtschaft beizutragen, auf zu große Gewinne zu verzichten und die Preise auch wirklich herabzu­setzen. Es ist eine betrübende Erscheinung, wenn die Spanne zwischen Produktion- und Kleinverkaufspreisen das vier- und fünffache der Vorkriogshandelsspanne beträgt. Die Großhan- delsindexziffer ist von 128,28 auf 126,6 um 1,5 Prozent zurück­gegangen. Nach den neuesten Meldungen des Rohstahlvcrbands wurden die Preise für Rohstahl um 20 Prozent ermäßigt. Auf den letzten Häuteauktionen zogen die Preise aber stark an und waren bis zu 15 Prozent höher. Man glaubt aber, daß diese Steigerungen von kurzer Dauer sein werden, wenn sich noch günstige Verkaufs-möglichkeiten später ergeben sollen.

Viehmarkt. Auf den Schlachtviehmärkten ist die Lage unverändert. Das Angebot ist bei Kleinvieh und Großvieh besser. Der letzte Stuttgarter Pferdemarkt war gut besucht. Es wurden für leichte Pferde bis zu 450, für mittlere bis zu 1000 und für schwere bis zu 1500 Mark bezahlt.

Holzmarkt. Die Nachfrage hält an. Die Preisentwick­lung ist aber immer noch uneinheitlich. Für Württemberg be­wegten sich die Verkaufsergebnisse zwischen 105 und 116 Prozent, in Bayern zwischen 85 und 120 Prozent der amtlichen Forsttaxe.

Oberuharrserr.

Anläßlich der Ktrchweih am Sonntag den 16. No vember findet bei mir

Tanzmusik

statt, ausgesührt von der Stadt-Feuerwehrkapellk Neuenbürg

Empfehle meine guten alte« und neuen Weine sowie gute Küche und lade hiezu höflichst ein.

Rathfslder z.Traube". Bergschmiede"-Holzbachtal.

Anläßlich des Kirchweihfeste» findet am Sonntag, de« 16. ds. MtS.,

TMz-llnierhMiis

statt, wozu höflichst einladet

Christian Dutz.

" Ich Hab dich lieb.

Roman von Erich Ebenst ein. Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale L. Acker­mann, Stuttgart.

Das wußte ich ja und sagte es den Leuten auch gleich. Wie hätten Sie denn solch einen Schritt gegen den Willen Ihrer Klientin und ohne ihre Zustimmung tun können! Aber Sie wissen ja, wie die Leute sind, Herr Doktor! Die Worte einer Sterbenden das ist ihnen wie ein Evan­gelium! Daß die Frau vor Schmerz halb irrsinnig war, bedenken sie ja nicht. So kann's immerhin eine böse Ge­schichte für Sie werden, darum bin ich auch gleich zu Ihnen gekommen, daß Sie sich vorsehen und wissen, was geschah. Vielleicht könnte man allem Gerede zuvorkom­men, wenn Sie sogleich an die Zeitungen telephonieren./

Ich?" Bernd sah ihn groß an.Soll ich mich ver­teidigen, wo ich nur nach meiner Ueberzeugung handelte? Was kümmert mich das elende Gewäsch dieser Leute?"

Eine Weile blieb es still im Gemach. Finster starrte Bernd vor sich hin. Ganz wohl war ihm nicht bei der Sache, je länger er sie überdachte. Dem Wortlaut nach hatte die Frau ja gelogen aber dem Sinne nach?

Trotzdem lehnte sich alles in ihm auf, sich zu verteidi- gen wie ein Schuldiger. War er für die rasende Tat eines Berauschten verantwortlich zu machen?

Sie war furchtbar. Sie erschütterte sein ganzes Wesen bis in die Grundfesten. Jahrgang würde er das Bild der armen Ermordeten und ihrer Kinder denen er helfen hatte wollen, nicht los werden.

Aber schuldig? Nein schuldig war er nicht!

Draußen läutete es abermals. Er eilte hinaus. ES war der Reporter einer vielgelesenen Zeitung, der direkt von dem Ort der Schreckenstat kam und Bernd sein Blatt

Arnbach.

Anläßlich der Kirchweih findet bei Unlerzeichnetem

Bonnlag den LS. November bei gutbefetzter Kapelle

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statt. Für reine Weine und gute Speisen ist bestens gesorgt. Hiezu ladet höflichst ein

Bertsch z.Ochsen". Ottenhausen

Am Somi«s. re« IK. MemSee (Kirchweih)

findet im

Gasthaus zürnKSren"

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statt, wozu Höst, einladet

Xarl SchSnthalLr.

Für gute Speisen «nv Getränke ist bestens gesorgt.

gegenmäßiges Honorar" zurRechtfertigung" anbot.

Wild starrte er ihn an.

Was fällt Ihnen ein? Die Frau hat gelogen. Ich denke nicht daran, mich wider ein albernes Gerede vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen!"

Der Reporter zuckte lächelnd die Achseln.

Immerhin, Herr Doktor, wäre es sehr unklug, wenn Sie mein Anerbieten zurückweisen würden. Die Oeffent- lichkeit ist eine Hydra und die Presse eine Macht, die emportragen oder stürzen kann!"

Ich verzichte auf diese Macht. Gerechtigkeit braucht nicht erkauft zu werden. Mein Forum ist allein die Advokatenkammer. Dort werde ich mich rechtfertigen, wenn es sein muß, sonst nirgends."

Mit kurzem Gruß schlug er dem nächtlichen Besucher die Tür vor der Nase zu. Daun schickte er den Schreiber heim.

Er wollte endlich allein sein. Ruhe haben. Fertig werden mit all' diesen Gedanken und blutigen Bildern, die gespensterhaft durch sein überreiztes Hirn spukten.

Erschöpft warf er sich auf das Sofa und schloß die Augen, aber nur um im nächsten Augenblick wieder ent- setzt empor zu fahren.

Stand dort nicht ein Weib mit seinen Kindern blut- überströmt, mit toten Augen, und hob anklagend die bleiche Hand?

Nein ich bin nicht schuld ich bin nicht schuld!" stammelte er bebend und wandte den Blick ab vom Dunkel, m dem das Grauen zu hocken schien, hinaus durchs Fen­ster, wo im Osten der Tag zu grauen begann.

XXI.

Die Sache erregte vif böseS Mut in der Stadt. Bernd merkte es schon in den ersten Tagen: alte Freunde wichen ihm scheu auS, und al? die Neider, die seine rasch

Höfen a. Enz, 15. November 1924. Vor unserem Weggange nach Tübingen rufen wir allen Bekannten ein

herzliches Lebewohl

zu.

Sberdahnhosoorsteher a. D. Rudolf Shuo mit Frau.

Calmbach.

Sonntag, 16. November, abends 5 Uhr, im Saale zurKrone"

Uorlrag mit Kichtbildern:

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(von Mainz bis Köln).

Eintritt : Erwachsene 50 Pfg., Kinder 20 Pfg.

LichtbUd-Gesellslbast Pforzheim.

A. Knecht.

aufblühende Praxis mit scheelen Augen verfolgt hatten, begegneten ihm nun mit offenem Hohn im Blick.

SeinFall" war ja vor die Advokatenkammer gekom­men, nachdem Publikum und Zeitungen sich wider ihn erklärt hatten undGerechtigkeit" verlangten.

Bernds Wartezimmer blieb merkwürdig leer in diesen Tagen. Seine Mutter wagte sich nicht mehr auf die Straße, nachdem man einmal mit Fingern auf sie gezeigt hatte:Da geht die Mutter von dem Haller, der sechs Menschenleben auf dem Gewissen hat!"

Die alte Frau war ganz verstört heimgekommen. Aber sie wagte kem Wort über die Sache zu reden, seitdem Bernd ihr damals, als sie die ersten Nachrichten in den Morgenblättern gelesen und schreckensbleich zu ihm in die Kanzlei gestürzt war, barsch verboten hatte, ihn nunauch noch mit dieser widerwärtigen Tat eines Wahnsinnigen" zu belästigen. Er habe ohnehin schon Aerger genug damit.

Aerger? Nur Aerger! dachte die Mutter fassungslos und begriff nicht, woher er die Kraft nahm, so unbewegt auszusehen und den Kopf womöglich noch steifer im Nacken zu singen als früher.

Wahre und falsche Gerücht machten in der Stadt die Runde. Wenn man sich bisher um Bernds Privatleben nicht gekümmert hatte, well einerseits kein Anlaß dazu gewesen und well er anderseits durch seine Zurückgezogen­heit der tonangebenden Gesellschaft fast fremd geblieben war, so lagen dre Dinge nun ganz anders, lieber Nacht war sein Name in aller Mund gekommen. AlleS war nun von Interesse. Alles wurde hervorgezerrt, bekrittelt, kommentiert.

Und wie eS immer geht, war es auch hier: was bis­her niemand beachtet hatte, das wußte nun wie durch Zauber alle Welt. Natürlich wurde alle» maßlos übei> sineben. (Forlsttz«»« ft»lat).