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adtvikar Eisenhut. istenlehre (Söhne): adtvikar Eisenhut. d. 8 Uhr Bibelstunde behaus.

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ntag, den 16. März. >t und Amt. tenlehre und Andacht. 7 Uhr Fastenandacht.

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:m. 10 Uhr Predigt. »,,12 Uhr Sonn-

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Blatt.

Der Enztäler. s

64

Neuenbürg, Samstag, den 15. März 1924.

82. Jahrgang.

Die Aufwertung der Spar»Einlagen.

Der Wiederbelebung der Spartätigkeit stand bisher außer der geringen Sparkraft weiter Bevölkerungskreise nichts so iehr im Woge wie die Unsicherheit der Sparer über das Schicksal ihrer alten Spareinlagen. Zwar war jedem Einsichtigen klar, Laß das Verlangen derjenigen unausführbar ist, die glaubten, daß sie das, was sie der Sparkasse In Gold gebracht haben, auch wieder in Gold oder Goldwert zurückerhalten müssen. Denn um Sparzinsen zahlen zu können, durften die Sparkaffen die ihnen überlassenen Gelder nicht etwa im Kassenichrank aufbewahren, sondern mußten sie verzinslich anlegen, wofür ihnen im Inter­esse der Sicherheit der Sparer bestimmte Anlagearien vorge­schrieben waren; dabei kamen namentlich Hypotheken, Dar­lehen an Gemeinden und festverzinsliche Wertpapiere in Be­tracht. Es leuchtet nun ohne weiteres ein, daß die Sparkassen die Spareinlagen eben im gleichen Verhältnis zurückzahlen kön­nen, in dem L e Geldanlagen der Sparkassen selbst zurückgezahlt werden. Darüber, ob und wie diese Anlagen aufgewertet wer­den, bestand aber bisher eine allgemeine Rechtsunfichertzeit.

Die 3. Steuernotverordnung hat nun die Rechtslage ge­kört. Für die Sparkaffen ergibt sich daraus, daß viele ihrer alten Geldeinlagen überhaupt nicht aufgewertet werden Zu Len nicht auswertbaren gehören die meisten im Besitz der Spar­kassen befindlichen Obligationen und Anleihen und der grüßte Teil der Hypotheken, die in den Zeiten der Geldentwertung von den Schuldnern im einfachen Papiermarkbetrag oder mit ge­ringem Aufgeld zurückgezahlt wurden, ohne daß sich die Spar­kaffen bei dem damaligen Stand der Rechtssprechung und der damaligen Stellungnahme der Reichsjuftizbehörde dagegen iveh- ren konnten. Soweit aber eine Aufwertung der alten Geldan­lagen stattfindet, ist sie auf einen bescheidenen Bruchteil be­schränkt und erst nach mehreren Jahren zaülb,rr. Das nach die­sen Vorschriften aufgewertete Sparkaisenvermozen wird also viel kleiner sein, als das frühere Vermögen der Sparkassen, in dem die alten Sparkasseneinlagen angelegt waren; auch steht es in dem aufgewerteten Bettag zunächst noch ga: nicht zur Ver­fügung. Dies muß man sich vergegenwärtigen, che man an eine Aufwertung der Sparkaffeneinlagen denkt.

Nach den Vorschriften übet die letztere müssen die Sparein- lcger mit der Rückforderung ihrer Spareinlagen zunächst noch zuwarten. Sie muffen sich außerdem darauf gefaßt machen. Laß ihnen nur eine bescheidene Aufwertung zu Teil wird; in­folge des Vorrangs der Mündeleinlagen sind namentlich die Aussichten für die übrigen Einlagen nicht günstig.

Bei vollem Verständnis und Mitgefühl für den Schmerz des Sparers muß man es -och für unbegcündet erklären, wenn manche Sparer ihrem Unwillen durch Vorwürfe gegen die Sparkassen Lust machen. Denn das unerfreuliche Ergebnis ist nicht durch eine Mißwittschaft der Sparkassen herbeigefiihrt worden. Die Entwertung des alten Geldes ist durch fortgesetzte Schaffung neuen Geldes mittelst der Notenpreffe verursacht worden, das das Reich für seine Zwecke benötigt hat. Da das Reich das Geld in der Hauptsache »ür unproduktive Zwecke ver­braucht hat, ist es überhaupt ein Ding der Unmöglichkeit, den Wett des alten Geldes wieder voll aufleben zu lassen.

Üebrigens befinden sich viele Sparer über den Umfang ihres Verlustes in einem großen Irrtum. Alle nach dem 1. Januar 1918 gemachten Einlagen müssen zuerst nach dem Dollarkurs auf ihren wahren Goldmarkwett umgeccchnet werden. Diese Umrechnung wird vielen die überraschende Erkenntnis bringen, daß sie bei der Sparkasse statt Tausender-, Millionen- oder Milliardenbeträgen in Wirklichkeit nur einige Goldmark oder Goldpfenn ge eingelegt haben, deren teilweise: Verlust immerhin erträglich sst.

Für künftig find die Sparer vor Entwertungsverlusten ge­schützt, seitdem die Wertboständigkeit der Spareinlagen auf Dollargrundlage eingeführt ist. Dies konnte geschehen, nach­dem auch für die Sparkassen die Möglichkeit geschaffen worden ist, ihre Gelder wertbeständig anzulegen. Das Sparen ist also wieder ohne Gefahr ermöglicht, und gespart muß werden, nicht nur im Interesse des Einzelnen, ionoecn auch im Interesse unserer Wirtschaft, die der Sparkapitalien dringend bedarf.

Württemberg.

Stuttgart, 14. März. (Ein bestechlicher Gefangenenaufse­her.) Der Strafgefangene Friedrich Geckeler im Ludwigsbur­ger Zuchthaus bestimmte den Gefangenenaufseher Wachtmeister W. St. durch allerlei Lockmittel zur Vermittlung einer heimli­chen Korrespondenz und zur Herbeiführung einer Zusammen­kunft mit seiner Braut. Geckeler und der Wachtmeister erhiel­ten dafür je 6 Monate Gefängnis.

Stuttgart, 14. März. (Auswanderung aus- Württemberg.) Nach der amtlichen Zählung befanden sich unter den 115 000 Auswanderern des Jahres 1923 12 706 Württcmberger.

Cannstatt, 14. März. (Selbstmord.) Am Dienstag abend stürzte sich bei der König-Karlsbrücke ein Mann in den Neckar. Als er im Wasser war, besann er sich offenbar eines anderen und schrie um Hilfe. Bis ihm indessen der Rettungsgüriel zu­geworfen werden konnte, war er bereits untergegangen und von der Strömung mitgenommen worden. Das Absuchen des Ufers nach etwa zurückgelassenen Gegenständen war erfolglos.

Plochingen, 13. März. (Fuhrleute als Holzdiebe.) Ver­schiedene Bürger machten in letzter Zeit die Entdeckung, daß btt den Holzverkäufen in den hiesigen Waldungen gekauftes Brenn- und Nutzholz verschwunden war. Schließlich gelang es, die Diebe in den zwei Holzfuhrlewen von Baltmannswei­ler ausfindig zu ma-hen und sie der Tat zu überführen. Das gestohlene Holz wurde von den Dieben nach Eßlingen an Pri­vate und eine Spielwarenfabrik Weiterverkauf, konnte aber wieder beigeschafft werden.

Weil im Schönbuch, 14. März. «Borkenkäfer.) Der Wan­derer, der dieses Jahr den Breitensteiner Pfad begehr, wird den See vor Weil im Schönbuch, ein hübsches Landschaftsbild, sei­nes stimmungsvollen Rahmens beraubt finden. Die stattlich: Pappelreihe längs des Sees am Schönaicher Sträßchen mußte, da die Bäume von dem gefährlichen Borkenkäfer heimgesucht wurden, der A^t zum Opfer fallen und wurde in diesen Tagen umgelegt. Werl im Schönbuch ist um eine Natucschonheit ärmer geworden.

Bmyingen a. F., 14. März. (Ueberfahren.) Der 8 Jahre alte Sohn des Schreinermeisters Laurmann kam, als er einem Lastauto ausweichen wollte, zu Fall und wurde von dem Auto überfahren. Der Junge war sofort tot. Erst an Weihnachten verlor die Familie einen älteren Sohn durch Nnglücksfall.

Mengen, 14. März. (Tragischer Tod.) Auf gräßliche Weise kam der bei Fttlenhauermeister Eugen Reiner als Schleifer in der städtischen Walke beschäftigte 20jährige Eugen Horn von Blochingen ums Leben. Kaum nach der Mittagspause mit der Arbeit wieder beginnend, zerriß plötzlich der über 2 Mtter Durchmesser große Schleifstein und verlegte den unglücklichen fleißigen jungen Mann so schwer, daß er im Krankenhaus nach wenigen Stunden starb.

Laupheim, 14. März. (Eine neue Turnhalle.) Hier ist ein TurnhaÜenverein gegründet worden. Es soll ohne Benützung städtischer Mittel eine Turnhalle erstellt iverden, in der auch größere Veranstaltungen abgehalten iverden können

Ottendorf OA. Gaildorf, 14. März. (Zum Bruderzwist.) Die Sektion der Leiche des Georg Drexel von Obergröningen hat ergeben, daß der Tod nicht allein auf das Einwirken von Seiten seines Stiefbruders, sondern auf ein lebensgefährliches Leiden des Verstorbenen zurückzuführen sei. Der in .Haft ge­nommene Stiefbruder soll deshalb auf freien Fuß gefitzt werden

Baden.

Freiburg, 13. März. In der Festhalle befindet sich gegen­wärtig eine interessante Ausstellung aller Notgeldscheine, die bis jetzt in Deutschland ausgegeben wurden. Man zählte etwa 3000 deutsche Ausgabestellen

Bonndorf, 13. März. Auf 1. März war beim Postamt der Oberpostschaffner Maier pension>ert worden. Für den bis jetzt von Herrn Maier versehenen Pvstgang nach dem Dorff Grafenhausen wurde ein Aushelfer gesuchr. Zu diesem Posten meldete sich niemand außer dem abgevauren Postschaffner. Nun stapft er wieder täglich mit der umgehängten Posttasche nach dem zweieinhalb Stunden von Bonndorf liegenden Grafenhau-

sen, freilich nicht mehr als Oberpostschaffner, sondern als Aus­helfer.

Vermischtes.

Ei« Dornierflugboot anf dem Flug nach den Kanarische» Insel«. Das spanische Armeeflugboot der TypeDornier-Wal", riedrichshafen a. B., ist am 19. Januar unter Führung von apitän Franco auf den Kanarischen Inseln eingetroffen. Es wurde einige Zeit daselbst stationiert und überflog den 3700 Meter hohen Pic Teneriffe, die höchste Erhebung der Kanari­schen Inseln, wobei photographische Aufnahmen gemacht wur­den, die interessante Einblicke in «>en steilen Krater des alten Vulkans ergaben. Nach Beendigung seiner Aufgaben trat das Flugboot auf dem Luftwege die Rückreüe an und beendigte sie trotz teilweise sehr schlechten Wetters ohne Zwischenfall am 17. Februar. Auf der Rückreise wurde in Spanien die Stadt Se­villa augelaufen, wo das Flugboot auf dem Quadalcmivir in der Nähe der Stadt landete und stattete. Das Flugzeug ist ein zweimotoriges Großflugboot, das in Italien von einer Lizenz- Firma der Friedrichshafener Dornier-Werke nach deutschen Plänen erbaut wurde. Der glückliche Verlauf dieser großen Reise ist ein neuer Beweis für den hohen Stand der deutschen Flugtechnik, deren Erzeugnisse im Auslande auch unter frem­der Führung ihre Ueberlegenhttt stets beweisen. ^

Wölfe in den Vogesen. Eine Gesellschaft von schneeschuh- läufern in den Vogesen hatte ein aufregendes Erlebnis. Als die fünf Personen sich auf ihrem Ausflug m einem einsamen Walde befanden, entdeckten sie, daß sie von Wölfen erfolgt wurden. Es begann eine w.lde Jagd um das Leben, wobei der frischgcfal- lene Schnee die Wölfe in ihrem Laufen stark behinderte. Nur dadurch war es den Touristen möglich, sich in einer Berghütte in Sicherheit zu bringen. Die Wölfe belagerten die Hütte eine Stunde lang und zogen sich erst zurück, nachdem sie einen Hund aufgefressen hatten.

Eine Römerin. In einer Gemeinde in der Nähe von Bordeaux hatte der etwa dreißig Jahre alte Gemeindeschreiber Unterschlagungen und Fälschungen begangen, worauf sich ein Untersuchungsrichter, der mit der Verfolgung der Angelegen­heit betraut worden war, «ins Haus des Angeschuldigten begab, um ihn fesizunehmen. Begleitet von zwei Polizisten betrat er die Wohnung des ungetreuen Beamten, wo ihnen seine Mutter entgegenkam und sie über den Grund ihres Besuches befragte. Als sie von den Anschuldigungen hörte, verhinderte sie die Be­amten am Eintritt in das Zimmer, wo sich ihr Sohn aufhiclt. und rief diesem zu:Töte dich!" Daraufhin ertönte ein Schuß, und als man in das Zimmer des Gemeindeschreibers eindrang, fand man diesen mit einer Kugel im Kopfe dem Tode nahe. Er starb kurz nach seiner Neberlitterung ins Spital.

Die Angst vor den strengen Väter«. DerMttin" brachte kürzlich einen Bericht, wonach in den letzten elf Monaten nicht weniger als 1005 Pariser Kinder im Alter von acht bis vierzehn Jahren davongelaufen sind. Nicht nur armer, sondern auch reicher Leute Kinder verlassen das Elternhaus. DerMatin" findtt dafür eine zweifache Erklärung: einmal ist es die durch den Krieg verursachte Verwahrlosung der Kinder, die sich durch die Flucht dem Gehorsam entziehen. Dann soll es aber anch die Brutalität der Väter sein. Es ist festgestellt worden, daß gerade jene Väter, die jahrelang im Felde gestanden haben, ihren Kindern gegenüber am wenigsten zärtlich sind. Die Poli­zei stellt dieses Faktum sogar in den Vordergrund. Sobald Kinder wiedergefunden werden, die nachweislich aus diesem Grunde das Elternhaus verlassen haben, iverden sie von der Polizei in eine Anstalt gebracht und auf Staatskosten erzogen Die Kinderflucht nimmt immer mehr zu.

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A) Der Kampf im Spessart.

I Erzählung von Levin Sch ücking.

Die Bauern schwiegen, teils verdutzt, teils mißvergnügt, bis Wilderich fortfuhr:Na, weint einer, er sei nicht der Stärkste, s« komm' er vor und versuch's mit dem Krippauer; wenn ihn einer untetkriegt, so soll der mein Leutnant werden l Hat aber keiner jetzt den Mut dazu, so gehorcht ihm nachher auch l Nun, hat keiner Lust? Wie ist's mit dem Krepsacher? Schaust ja so tückisch dreinI Kremp' doch deine Hemdärmel auf und wag's «it dem Krippauer!"

Die andern lachten, und:Es lebe der neue Oberkommandant, es lebe der Krieg, es leben die Franzosen und ihre Küchen- ivagenl" schrie es bald durcheinander.

Siehst's nun, du Knirps von Krepsacher," raunte der Schul­meister diesem zu,daß es gute Wege hat mit dem die Herren an die Kette legen? Jetzt laßt ihr euch schon gar einen neuen aus die Nase setzen und kuscht vor ihm und schreit gehorsam: Es lebe der Krippauer! Weshalb nicht: Es leben alle Esel?"

Na, laß sie doch! Wenn sie das schrien, müßtest du ja eine Dankrede halten, Schulmeisterlein, krummbeiniges," jagte der Krepsacher verdrießlich.

Wilderich hatte sich unterdes entfernen wollen, aber der Krippauer hielt ihn.

War' besser," sagte er,Ihr wärst erst einen Blick in den Fourgon da und sähet, was alles noch drin ist; es sind Koffer, Papiere, kleine Kisten drin; mutz ein vornehmer Offizier ge­wesen sein, dem der Wagen gehört hat, und Ihr tätet gut, zu sehen, ob darunter nichts ist, was von Wichtigkeit und was ans Hauptquartier abgeliefert werden muß."

Könnt Ihr nicht selber Nachsehen? Ich habe Eile, fort- -ukommen!"

Der Krippauer schüttelte den Kopf.Es wird's halt nicht Inn, Reyiersörster; es wird nicht jeder «u» beschriebenem Pa­

pier klug, und was mich angeht, so ist der Teufel sicher, daß ich ihm meine Seele nicht verschreib'/ oder er müßt' mit drei Kreuzen vorliebnehmen."

Wilderich ging zum Wagen, stieg behende hinein und ließ sich aus der Mühle, um sehen und lesen zu können, eine Laterne bringen, die er im Innern des Wagens auf den Boden des­selben stellte.

Schulmeister," rief er dann von seiner Höhe herunter,ich nehme an, Ihr könnt lesen."

Nicht allzu gut!" antwortete lachend der Krepsacher statt des Schulmeisters.Mit dem Lesen stockt's ein wenig bei ihm und mit dem Schreiben hapert's, nur das Kopfrechnen, wie viel Wurst' es ausmacht, wenn zu Martini von fünfzig Kindern jedes zwei bringt, das versteht er. Gelt, Schulmeister?"

Du hast ein Schandmaul, Krepsacher," ^flel der Schulmeister ein.Ich lese gedruckte Bücher so gut wie der Herr Kooperator und auch Geschriebenes. Zeigt nur her, Revierförster."

Der Schulmeister schwang sich in den Fourgon und begann in den Schriftbündeln und Mappen zu stöbern, die neben Kof­fern und andern Effekten eines Offiziers in dem Wagen lagen.

Das ist ja alles Französisch!" sagte er nach einer Weile. Hol's der Henker, für das Häuflein Wärst' und alle zwei Jahr zu Sankt-Michelstag einen neuen Rock von der Gemeinde soll ich am Cnd' auch noch Spanisch können! Das mag die Ge­meinde anderswo bestellen!"

Der Schulmeister warf die Papiere beiseite und machte sich mit einer verschlossenen Schatulle zu tun.

Ku citoz-en Duvignot, Oenörsl äe Lrigscke," las Wilderich unterdes und sand den Namen wiederholt auf einem großen Teile der Blätter, die ihm unter die Hände kamen; der Wagen mußte der Gepäckwagen eines Brigadegenerals Duvignot sein. Wilderich ries dem Krippauer zu, er solle einem der österreichi­schen Offiziere melden, daß man allerlei Rapporte und andere Dienjipasnere eines Generals erbeulet und es den Oesterreichern

überlasse, ob sie sich darum kümmern, wollten oder nicht, als ein heftiger Krach, ihn sich wenden und auf den Schulmeister blicken ließ.

Dieser stand hinter ihm, die geöffnete Schatulle im Arm; er hatte mit seinem starken Taschenmesser den Deckel aufge­sprengt und durchwühlte jetzt den Inhalt. Obenauf in der Kasette lag ein Bündel Papiere in gelbem Umschläge und mit einem grünseidenen Bande umwunden; darunter lagen einige Geldrollen, ein Medaillon mit dem Miniaturporträt einer Frau, Ringe, ein paar goldene Taschenuhren, eine Tabatiere, ein paar alte Notizbücher und einige Briefe; es schien die kleine Schatzkammer des Generals Duvignot zu sein.

Gebt her, Schulmeister," rief Wilderich,das ist etwas, was ich brauchen kann!"

Glaub's, daß Jhr's brauchen könnt, Revierförster, aber wir andern könnens auch brauchen; ich denke, wir teilen ehrlich."

Wir find keine Räuberbande, Schulmeister," sagte Wilderich, die Kasette unter den Arm nehmend.Ich drauch's, um es diesem General Duvignot wieder zustellen zu können."

Dem General? Kennt Ihr ihn denn?."

Nein, nicht mehr als jeden andern."

Nun also!"

Hört, ich muß nach Frankfurt hinein; weiß der Himmel, wie ich's anfange, durchzukommen. Da soll mir dies Ding da dienen; ich werde sagen, ich wollt's dem General wieder zu­stellen; es wird mir als Paß dienen. Darum nehm' ich's. Be­hüt' Gott Euch und die übrigen ich muß fort!"

Er spang behende vom Wagen herunter, schritt mit dem Kästchen davon in die Dunkelheit hinein und war bald den Augen des ihm betroffen und verdutzt nachblickend'en Schul- meisies, cntichinundcn.

(Fortsetzung folgt.)