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Amts- und KnzeigekkaLt für den Bezirk Halm

80. Jahrgang

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Tagesnemgkeitsn.

* Calw, IS. Mai. Die Oüstaussichten find in diesem Jahr nicht so günstig wie im letzten. Bei den Birne» ist allerdings eine gute Ernte zu erwarten, dagegen werden die Apfelbäume kaum einen mittleren Ertrag geben. Die Birnen haben reichlich angesetzt, auch find die Früchte bis jetzt gesund und kräftig. Die Apfelbäume blühen wenig, die Blüten find nicht gesund und entfalten sich nicht regelmäßig, die Aussichten in dieser wichtigsten Obst­sorte find also ungünstig. Steinobst wie Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen, hat schon verblüht und zeigt reiche Fruchtansätze; es ist in diesen Sorten ein guter Ertrag in Aussicht zu nehmen. Stachel- und Johannisbeeren stehen gut und lassen ein normales Erträgnis hoffen; auch die Heidelbeeren, welche im Schwarzwald eine bedeutende Einnahme­quelle bilden, find sehr reich mit Früchten beladen. Mit Ausnahme der Apfelbäume versprechen demnach alle übrigen Obstsorten ein gutes Erträgnis; der Ausfall von Aepfela wird aber sehr bedeutend sein. ES werden die Preise für Obst in diesem Jahr wohl höher werden als im letzten Jahr.

(Eingesandt.) Der heutigen Nummer des Wochenblattes liegt die dritte Veröffentlichung der BUanzen der 17Darlehenskassenvereine des Bezirks bei; ans derselben ist ersichtlich, daß sich die Darlehenskassen eines guten Fortgangs erfreuen und dem ländlichen Bedürfnisse zu Beschaffung von Betriebsgeldern für kleinere Landwirte und Ge­werbetreibenden vollauf genügen.

Die Rechnungsergebniffe weisen einen Aktiv­stand von 665 220 87 H auf, dem 661054

27 A Passiva gegenüberstehen; der Reingewinn 1904 beträgt daher 4166 60 A, pro 1903

Sonntag, den 21. Mai 1905.

3961 34 A Von diesem Reingewinn kommen

zunächst statutengemäß auf die 44 469 ^ 49 A betragenden Geschäftsanteile 4°/° Dividende mit 1778 ^ 76 A zur Verteilung bezw. zur Gutschrift; der Rest fällt dem Reservefond zu, wodurch der­selbe für alle Vereine auf den Betrag von 30 000 ^ sich erhöht. Auch der Stand der Spareinlagen bei nur wenigen Vereinen ist sehr erfreulich. Der Mtt- gliederstand ist um 18 Mitglieder gestiegen und beträgt 1558.

Sindelfingen, 19. Mai. Die bürger­lichen Kollegien haben in ihrer gestrigen Sitzung lt.Böbl. Bote", beschlossen, die geplante Auto­mobil-Verbindung von hier nach dem Bahnhof Böblingen in eigene Regie zu nehmen und das erforderliche Betriebskapital auf 30 000 fest- zusctzen. Die VerbinduugSstraße nach dem Bahnhof wird diesen Sommer gewalzt, worauf wir dann wohl schon diesen Herbst das moderne Automobil- Verkehrsmittel benütze« können. Welcher Gesellschaft die Lieferung der erforderlichen zwei Motorwagen übertragen wird, richtet sich nach dem Ergebnis des demnächst zu erfolgenden öffentlichen Ausschreibens.

Cannstatt, 19. Mar. In der Gasanstalt der Kgl. Wagenwerkstätte wurde gestern Abend um 10 Uhr der 40jährige Gasmacher Bader aus Untertürkheim bewußtlos aufgefunden. In dem betr. Raume fand man einen offenen Gashahnen. Bader wurde im Sanitätswagen nach Untertürkheim verbracht.

Bietigheim, 18. Mai. Heute nachmittag zwischen 1 und 2 Uhr entlud sich über dem Enztal ein ungewöhnlich heftiges Gewitter, das von einem wolkenbruchartigen Regen mit Hagel be­gleitet war. An verschiedenen Orten schlug der

Wonnrmmtlpr. in b. Stadtpr.Wertelj. Mk. l.ioincl.Triigerl. Bierteljkhrl. PostbezugSpreiS ohne Bepellg. f. d. Orts- u. Nachbar­ortsverkehr 1 MI., f. d. sonst. Berkehr Mk. 1.10, Bestellgeld W Pfg.

Blitz ein, jedoch ohne zu zünden. In Metter­zimmern traf ein Strahl den Kirchturm und be­schädigte die Kirche.

Metterzimmern, 19. Mat. Gestern nachmittag um V-2 Uhr entlud sich, lt. Neckarztg., hier ein schweres mit Hagel verbundenes Gewitter Der Blitz schlug zuerst in den Blitzableiter des Schulhauses und dann in die danebenstehende Kirche, von welcher der Turm, das Dach, der Dachboden, der Plattenboden im Schiff, die Fenster, Stühle u. s. w. sehr stark beschädigt wurden. Es wird wahrscheinlich nötig werden, die Kirche vollends abzubrechen und neu aufzubauen.

Aalen, 18. Mai. Ueber schwebende Eisenbahnfragen hielt gestern abend auf Ein­ladung der deutschen Partei der ritterschaftliche Abg. Freihr. v. Wöllwarth im Ochsensaal einen mehr als einstündigen Vortrag. DerKocher­zeitung" zufolge behandelte der Redner die Eisen­bahngemeinschaft, die Betriebsmittelgemeinschaft und die Etsenbahntarifreform. Wie die Retchsfinanz- reform für das deutsche Reich außerordentlich wichtig ist, so ist die Frage der Eisenbahnreform in Würt­temberg von größtem Interesse. Sie ist und bleibt aber in erster Linie eine rein wirtschaftiche Frage. Schon in den ersten Anfängen des Eisenbahnwesens ist der Gedanke nach Einheitlichkeit desselben durch­gedrungen. List z. B. trat ganz energisch dafür ein und die Nationalversammlung sprach sich ebenfalls dafür aus. Im Jahre 1866 stellte der Norddeutsche Bund den Grundsatz auf, daß die Eisenbahnen als einheitliches Netz behandelt werden sollen. Diese Bestimmung wurde auch tu 8 42 der neuen deutschen Reichsverfassung ausgenommen; allerdings hat sich dieser Artikel bis jetzt als! wirkungslos gezeigt. Als dann später Fürst Bismarck ans den Gedanken

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Der Spion.

Historischer Roman aus der Geschichte des heutigen Rußlands von Julius Grosse.

(Fortsetzung.)

Beiläufig sprach ich chm meine Anerkennung für die Offenheit seines Bekenntnisses aus und daß er sein Glück nicht hibs erschleichen wollen. Freilich sei es um dm Ruf eines Denunzianten «in übles Ding» aber er müsse die moralische Stärke haben, der Welt die Stirn zu bieten; vielleicht sei eS auch für ihn am empfehlenswertesten, wmn er bei nächster Gelegenheit Urlaub nehme um auf einige Jahre ins Ausland zu gehen.

Derselbe Rat, de» ich Anderen gab," erwiderte er.So klug bin ich übrigm» selbst gewesen. Ich habe bereits Urlaub auf ein Jahr. Uad du, Nrd- jeschda?"

Die junge Frau saß immer noch wie erstarrt und wie geistesabwesend - ES war, als ob ein Teil der großen Seele in ihr zerbrochen wäre unter dem großen, furchtbaren Gewicht, das sich mit diesem Bekenntnis auf sie legte.

Nach langem Schweigen sagte sie:James, was du gesagt hast, ist ent­setzlich ein Abgrund voll Graum hättest du doch lieber geschwiegen aber wisse auch, ich habe dir einmal meine Hand gereicht am Altar all dein Weib. Ich kenne meine Pflichten und ich hoffe, sie zu erfüllen, aber frage mich nichts weiter. Und wozu die Welt fürchten, wenn die Dinge so stehen, so brauchen wir die Welt nicht. Wir können glücklich sein in der Einsamkeit und de« buntm Rocker braucht es auch nicht mehr. Nimm deinen Abschied und bleibe bei unS. Doch darüber reden wir noch."

Da stürzte er auf seine Knie nieder und küßte die Hände seiner Frau.

Nadja, ich danke dir. Du und deine Liebe nur kann mich entsühnen. Jetzt will ich an ein neues Leben glauben!"

Und der wacker« Wassili Smirnoff erhob abermals seine Hände zum Segen.

ES wird Jeglichem sein Teil von Gott auferlegt und Keinem mehr, als er tragen kann. WaS ist daS Geschrei der Menschenzungen, ein Geräusch, das über die Heide fährt wie der Wind, der die Halme beugt und daS Schilfrohr, aber nachher stehen sie wieder auf. Und was ist die Ehr« der Welt, eine taube Münze, die geprägt wird von Sterblichen, die daS Lautere versetzen mit Un­lauterem, eine Münze, die von Hand zu Hand geht, bis nichts mehr darauf zu erkennen ist und bis sie verschenkt wird als Almosen und Bettlerpfennig. Aber die Ehre vor Gott ist unwandelbar, ist das Beharren in der Liebe und Treue. Er allein schauet in die Herzen und richtet nach der Reinheit des WollenS, nicht nach dem Scheine der Tat. Und so segne ich Euch von Neuem zum Bunde für dieses Leben."

Die Gatten hielten sich umschlungen, oder vielmehr, Sherwood hielt seine Frau in seinen Armen und lauscht« den wohlgemeinten Worten des greisen Seel­sorgers, die ihm Versöhnung und GewiffenSruhe Wiedergaben.

ES war eine weihevolle, feierliche Stunde, die das Letzte wegräumte, wa« zwischen den Gatten stand und die Schatten in Licht auflöste.

Wir blieben noch geraume Zeit im Gespräch beisammen. ES wurde aus­gemacht, daß Sherwood so bald al» möglich auf ein Jahr mit seiner Frau in« Ausland gehm soll«, um lästige Begegnungen zu vermeiden, nachher aber sofort den Abschied nehmen, um fortan in Taruffa zu bleiben. Wetter gaben wir uns di« Zusicherung, das Geheimnis seiner Tat in unverbrüchlichem Schweigen zu bewahren. Die Einzigen, welch« sonst noch darum wußten, warm außer dem

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