Iretrrr ' Es höchst .^enn die Franzose» von dem Vorstand der Deutschen Volkspartei mehr Weichheit erwarteten als von Dr. Cuno und ebenso würden alle Hoffnungen auf eine Nachgiebigkeit der Sozialdemokraten scheitern, sobald die Frage der Abtrennung deutschen Gebiets aufgeworfen werde. Auch das „Berliner Tageblatt" meint, daß die außenpolitischen Aeu- ßerungen des neuen Kanzlers alles in allem die geradlinige Fortführung der Cunoschen Außenpolitik bedeuten. Das Blatt unterstreicht dann weiter den großen Eindruck, den die Rede gemacht habe, und schreibt: In wenigen Sätzen hat der neue Reichskanzler einen außenpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmen entwickelt, in dem sich auf republikanischer Grundlage eine wahrhaft staatserhaltende Politik entfalten läßt, sofern dem Willen tatsächlich die Tat unmittelbar auf dem Fuße folgt. — Die „Vossische Zeitung" glaubt, daß die gestrige Rede des neuen Reichskanzlers durch die Fortspielung der außenpolitischen Diskussion von guter Wirkung sein werde. Der Kanzler habe klar gesagt, unter welchen Bedingungen Deutschland zu einer Verständigung bereit ist. — Der „Vorwärts" sagt, die Regierungser klär mrg eröffne den Weg zu Besprechungen mit allen ehemaligen Kriegsgegnern Deutschlands, auch mit Frankreich. Dieses Kabinett, in welchem die Sozialdemokratie ihren Einfluß wieder erhalten wird, wird und muß — darin Pflichten wir Stresemann bei — das stärkste Kabinett gegen jeden Gedanken an eine Vergewaltigung Deutschlands sein.
Die neuen Postgebühren.
Berlin, 14. Aug. Der Postgebührenausschuß des Reichstags stimmte heute den neuen Postgebühren zu, die, wie wir hören, noch im Laufe dieses Monats in Kraft treten fürsten. Danach stellt sich die Karte im Ortsverkehr auf 40M, im Fernverkehr auf 8000 Mark, der Brief bis 20 Gramm im Ortsverkehr auf 8000, im Fernverkehr auf 20000 Mark, Drucksachen bis 25 Gramm 4000 Mark. Auch die Fernsprechgebühren sind bedeutend erhöht werden.
Günstige Urteile der englischen Presse über die nene Regierung.
Berlin, 14. Aug. Aus London wird der B. Z. gedrahtet: Das neue deutsche Kabinett hat eine sehr gute englische Presse: Die „Times" heben in einem Leitartikel die hervorragende wirtschaftliche und politische Fähigkeit des neuen Kanzlers hervor. „Daily Telegraph" betont, daß das neue Kabinett in der auswärtigen Politik keinen Richtungswechsel bedeuten wird, da Deutschland den passiven Widerstand zurzeit nicht aufgeben könne. Fast alle Blätter betonen in Berliner Depeschen, daß man das neue Kabinett in erster Linie als eine.Regierung der wirtschaftlichen Gesundung betrachten müsse, von der man außenpolitisch vor allem Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erwarten könne.
GeWreiiijtkKmiisM.
Die Gebühren der Kaminfeger, wie sie nach der Festsetzung vom 1. Juli 1919 (Staatsanzeiger 1921 Nr. 249) zur Erhebung gelangten, wurden lt. Bekanntmachung der Min. Abt. f. d. Hochbauwesen vom 10. Aug. 1923 (Staatsanzeiger Nr. 187) mit Wirkung vom 13. Avg. 1923 ab auf das 40 000 fache weiter erhöht.
Zu den in der oberamtlichen Bekanntmachung vom 10. Juli 1923 (Enztäler Nr. 160) veröffentlichten einzelnen Gebührensätzen wird sonach mit Wirkung vom 13. 8. 1923 an ein Zuschlag von 900 v. H. erhoben, d. h. sie werden verzehnfacht. Umsatzsteuer darf besonders angerechnet werden.
NeuenbLrg, den 14. Aug. 1923. Oberami:
Reg.-Ass. Hecke! A.V.
WhW der WWe.
Die letztmals ab 30. Juli 1923 neu festgesetzten Ortslöhne, d. h. der ortsübliche Tagesentgelt gewöhnlicher Tagearbeiter (ß 149 RVO.), sind vom Oberversicherungsamt mit Wirkung vom 13. August 1923 ab für den Bezirk Neuenbürg durch nachstehende Beträge ersetzt worden:
Versicherte unter Versicherte von Versicherte über 16 Jahren: 18—21 Jahren: 21 Jahren:
männlich 144480.— 241920.— 336000 —
weiblich 107520.- 144480— 184800 —
Neueuburg, den 13. August 1923.
Berstcheruugsamt:
Reg.-Ass. Heckel.
Allg. Ortskrankenkaffe Neuenbürg.
Bekanntmachung!
Mit Wirkung vom 13. Aug. 1923 treten wieder neue Grundlöhne und Lohnstufen in der Krankenversicherung in Kraft. Die neuen Barleistungen werden mit Wirkung vom 27. 8. 23 bezahlt.
Die Arbeitgeber werden hiemit dringend ausgefordert, die ihnen gesetzlich obliegende Pflicht der Erstattung von Lohnanzeige« unverzüglich zu erfüllen. Nichtbeachtung dieser Aufforderung hat zur Folge, daß die Kasse berechtigt ist, die Versicherten selbst in die ihr gutdünkenden Lohnstufen einzuteilen, ohne daß der Arbeitgeber dann ein Recht aus Rückerstattung der etwa zuviel angesetzten Beiträge hat.
Auch die freiwilligen Kaffenmitglieder werden ab 30. 7. und 13. 8. 23 wieder neu eingestuft. Sie werden jetzt schon darauf hingewiesen, daß ihre Beiträge im Monat August für 4 Wochen sich gegenüber den Julibeiträgen sich etwa um das 15 fache erhöhen. Näheres über die Lohnstufenzuteilung der Freiwilligen kann bei den Kassenstellen erfahren werden.
Die neuen Leberfichte». über Lohustufen, Grundlöhne, Beiträge und Leistungen können von den Arbeitgebern und Versicherten bei der Hauptkasse in Neuenbürg, bei unseren Meldestellen in Wildbad, Calmbach, Höfen, Schömberg und Herrenalb unentgeldlich bezogen werden.
Neuenbürg, den 14. Aug. 1923.
Vorsitzender des Vorstandes: Verwalter;
Fr. Heinzelmann. Dobernek.
Eine „freundschaftliche" Antwort Frankreichs an England.
Paris, 14. Aug. Nach dem offiziösen „Petite Parifien" soll bei der französischen Regierung die Absicht bestehen, auf die englische Note eine freundschaftliche und sehr ins einzelne gehende Antwort zu erteilen, die keinen Zweifel über die Haltung Frankreichs lassen werde. Die Fertigstellung dieses Dokuments werde ungefähr acht Tage in Anspruch nehmen.
Aufgeregte Sprache der französischen Presse.
Paris, 14. Aug. Bei Besprechung der englischen Note sagt der „Matin", daß diese Note nicht bloß die Vorbereitung und die Organisation des Bruchs zwischen England und Frankreich bedeute, sondern den Bruch mit Europa. Man überschütte Deutschland mit Blumen und Kränzen in einem Augenblick, wo es nur einen einfachen Strick brauche. Und all das warum? Weil Baldwin, anstatt mit ganz Europa eine gemeinsame Finanzfront zu bilden, die Frage der englischen Schuld an Amerika separat behandelt habe, um das Pfund Sterling in die Höhe zu treiben. Aber je mehr das Pfund steige, umsomehr werde England Mühe haben, zu verkaufen, je weniger es verkaufe, desto weniger werde es produzieren und umso größer werde die Zahl der Arbeitslosen in England sein. — „Mctoire" ist der Ansicht, daß die britische Regierung Lurch ihre Note Frankreich mit einem Bruch droht und zwar in dem Augenblick, in dem Cuno vernichtet durch seine wahnstnnige Widerstaudspolitik bis zum Aeußersten unter dem Druck der Revolutionären von rechts und links sein Amt nivderlegen mußte, Stresemann werde zu weiterem Widerstand^ ermutigt und werde sich sagen, daß die Kluft zwischen den Alliierten größer und größer werde und daß die Zeit für Deutschland arbeite. — „Homme Obre" ist der Ansicht, daß die britische Politik nicht einmal den wahren Interessen der Enaländcr selbst entspreche. Seine unheilvolle Politik, die eine Auflösung der Entente herbeizuführen drohe, werde sicher das Ergebnis haben, daß sich Deutschland im geeigneten Augenblick erhebe. — „Libre Parole" nennt die englische Note eine Riesendummheit, meint aber, die Engländer täuschten sich, wenn sie glaubten, daß Frankreich mit der Note unzufrieden sei. Die Lage Frankreichs sei so gut, daß es auf die unbequemen Anspielungen der Note nichts zu geben brauche. Tardieu nennt im „Echo de Paris" die englische Note eine Offensive gegen den Vertrag von Versailles. Der „Quotidien" bezeichnet die englische Note gleichfalls als einen Bruch der Entente, vertritt aber die Ansicht, daß man ihr nicht einfach, wie Poincare es getan habe, ein „wir können nicht" entgegensetzen könne.
Vorläufig keine Sonderantwort Englands an Deutschland.
London, 14. Aug. Im Mittelpunkte des Interesses steht weiterhin die britische Note an Frankreich und Belgien, sowie die Aufnahme der Note in diesen beiden Ländern. Der schlechte
'Stand der französtichen und belgischen Währung , achtet. Die Blätter heben hervor, daß die unverrüali^^ sendung einer britischen Separatantwort aus die l>-ä° ^ ^ Reparationsnote in Anbetracht der Abwesenheit d« Minister aus London vorläufig nicht wahrsche'mli» ° chester Guardian" bezeichnet die Veröffentlichung der gL-"> Dokumente als einen Wendepunkt in den enolii'ck>-s^»/-Mi Beziehungen. „Pall Mall Gazette" schreibt, Ärd FM Note habe die Wahre Richtung der Politik Poinca-n-k -ÄH „Evernng Standart" schreibt, die britische Note sei di? M und letzte Aufforderung an Frankreich, das Rühra-Lwi lassen. Das Blatt fragt, ob die britische Regierung ^ darüber geworden sei, was die Separataktion bedeute. ^ "" Die englische Presse zum deutschen Regierungswecks', London, 14. Aug. Die „Times" hebt in ihrem Lei^ zur deutschen Krisis die bemerkenswerte Tatsache hervor »2 Stresemann, der Führer der industriellen Partei, iü der F war, sich die Unterstützung der Sozialisten zu sichern deutsche Regierung weise zwei ausgesprochene Merkmal? die Persönlichkeit des Reichskanzlers und die Mitwirtuna ^ Sozialisten. Die „Times" beschreibt Stresemann als erstt,«» Parlamentarier mit großer Kenntnis aller politischen «»z? die in Deutschland am Werke sind, sowie als sehr Mgen U ner, dessen Reichstagsrede in der vorigen Woche die beließ sammenfassung des deutschen Standpunktes enthalte, die 8 vielen Monaten erfolgt ist. Diese Rede könne als Stresein-w Programm angesehen werden, der für den passiven Widers und die Beibehaltung der nationalen Gefühle eintrete k wichtig sei auch, daß er sich nachdrücklich für die Verteidig der republikanischen Verfassung einsetzte. — „Daily TdÄ hebt hervor, daß Stresemann mit Bezug auf Frankreich ^ das Ruhrgebiet sogar die Unterstützung der Kommunisten» halten werde. Es verlaute, daß die deutsche AußenpMl n> verändert bleiben werde, vielleicht würden aber Mw Schritte getan, um die Aufnahme Deutschlands in den Wh bund zu erzielen. Cunos Sturz werde aller WahrscheinW nach Deutschland der bedingungslosen Uebergabe, die Poim, gern möchte, nicht näher bringen. Man werde mit M Neugierde verfolgen müssen, wie die deutsche Regierung v an die furchtbare Ausgabe der Umorganisation der Leuhh, Finanzen in Uebereinstimmung mit der kürzlich angenomM neuen Gesetzgebung heranmachen werde. — Die „Westwind Gazette" schreibt, wie auch die Zusammensetzung der deuW Regierung sei, es sei sicher, daß in Deutschland keine Regien«, ans Ruder gelangen könne, wenn sie das Ruhrgebiet seims Zustand überlasse, oder die Bedingungen annehme, pH Frankreich Deutschland aufzuerlegen beabsichtige. Was von d Regierung Stresemann erhofft werde, sei eine Besserung i« finanziellen Verhältnisse.
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Gemeinde Dennach.
am Samstag, de« 18. August ds. Js.,
vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathaus im öffentliche« Aufstreich aus Abteilung 7V- (Fuchsstein) gegen Barzahlung:
Los Nr. 1: Nr. im Walde: 196—204: Langholz: 6,94 1., 2,92 II., 0,90 III., 0,74 IV., Sägholz: 1,29 II., 0,14 III. Kl. mit zusammen 12,93 Fm.
Los Nr. 2: Nr. im Walde: 205—212: Langholz: 5,39 I., 5,34 II., 2,06 III., Sägholz: 1,21 II. Klaffe mit zusammen 14,00 Fm.
Los Nr. 3: Nr. im Walde: 213—220: Langholz: 5,29 I., 6,66 II., SLgholz: 2,43 II. Kl. mit zus. 14,38 Fm. Den 14. August 1923.
GemÄnScrat.
Metzger-Innung.
Rener Kleischpreis »b Mittwoch, IS. «««oft 192»-
Ochsen- Md Rindfleisch
P. Pfd. Mk. 330000 Knhfleisch 1. Kl. „ „ 270000
„ 2. Kl. 230000
Kalbfleisch .. 350000
Schweinefleisch „ „ 430000
H. M. „Krone". ! 8 . L KAL"
Einbruch!
In der Zeit vom 10. 8. bis 13. 8. 23 tmck in dem Fabrikgebäude der Firma Scholl A.-8.« Neuenbürg eingebrochen und Silberanode« M 2 Platinarro-en, 1 Grüngoldanode im Ges»
gewicht von 18 Kilo entwendet. Der Wert betch zirka 1—8 Milliarden Mark und wird für sachd» liche Angaben, die zur Ermittlung der Täter ut zur Wiederbeschaffung des gestohlenen Edelmetalls führen, eine
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ausgesetzt.
Netteubürg, den 14. August 1923.
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» bei sofortiger billiger Bedienung. U
; Phil. Hemberger, Dachdeckermstr. H
»M ai
Versammlung.
Wegen der heurigen ungünstigen
Obsternte
ist es dringend nötig, die diesjährigen Bedarfsartikel vom Ausland zu beziehen. Zu einer Besprechung in dieser Sache laden wir die verehrlichen Schultheißenämter, Konsumvereine, Darlehenskaffen- vereine und Großabnehmer auf Sonntag, den IS. ds. Mts., nachmittags '/-4 Uhr, in das Gasthaus z. „Bären" in Reneu- dürg freundlichst ein.
Mast L Oehlert.
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dä!t Lvüs» k'rvltax m-
mittag von 9 di» 1 llllr
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bei Oipser k'iscder.
Herrenalb.
Für sofort od. l. September ein jüngeres, fleißiges
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Berlin, und der k> der Betritt richtet, übe gem Kamps saiion setztl lief die Zei teldeutschen Berlin sofc lung der B meldet wir tags an all gegeben, sp der Arbeit ist vor alle zmückzufüh Streiks nie der KPD. Streikaufn Süddeutsch^ ter wichtige beamten.
Paris, zielt in ein. Er ersucht neue Währ Rheinlände bezahlen w Anetten