türlich nicht fest. Man hofft aber, daß die Antwort End« des Monats Deutschland eingesandt werden kann.
Baldwins Erklärung ist bedeutungsvoller deswegen, was er ungesagt gelassen hat als deswegen, was er tatsächlich sagte. Aus der Erklärung ist zu schließen, daß England, wenn Frankreich und Belgien sich seinen Entscheidungen nicht cmpassen werden, allein handeln und den deutschen Plan einer internationalen Kommission annehmen wird. Das Unterhaus war noch nie — selbst in Kriegszeiten nicht — so einmütig wie heute. Dem Premierminister wurde lauter Beifall sowohl aus der Arbeiterpartei wie auch von den extremsten Kreisen zureil. Baldwin sprach laut und klar, so daß jedes Wort im ganzen Hause zu verstehen war.
Die Pariser Darstellung der Erklärung Baldwins.
Paris, 12. Juli. Laut einer Havasöepesche hat Baldwin im Unterhaus im wesentlichen nachstehende Erklärungen abgegeben: „Wir sind ebenso wie irgend einer der Verbündeten entschlossen, die Schäden des großen Krieges bis zu irgend einer Leistungsfähigkeit wieder gutzumachen. Wir gehen sogar weiter und sind bereit, «ns Mer Mittel zu bedienen, um Deutschland zum Zahlen zu bewegen. Indessen sind wir uns als handelstreibende Nation darüber im Klaren, daß, wenn wir von Deutschland verlangen, Zahlungen über die Grenze seiner Leistungsfäykgkeit hinaus zu bewerkstelligen, wir keinen Erfolg haben werocn, «nd auch, unserer Auffassung zufolge, die Ruhrbesetzung ntchk dazu führen wird, den Verbündeten Aue Höchstleistung an Reparationen zu vermitteln. Im Januar haben wir ein Angebot gemacht, das bestimmt war, einen wirtschaftlichen Zusammenbruch, wie wir glauben, zu vermeiden. Dieses Angebot war von unseren Verbündeten zurückgewiesen worden, und seitdem baden wir uns abseits gehalten, vom Geiste der Loyalität für das Bündnis beseelt, bas nach unserer Meinung die Hanptficherheit des europäischen Friedens war und auch weiterhin sein wird. Man kann nicht klar genug betonen, sowohl im Juteresse der
beteiligten Mächte, wie auch im Interesse derjenigen, dte aus der Meinungsverschiedenheit zwischen denselben Vorteile ziehen wollen, daß der einzige Grund zu möglichen Meinungsverschiedenheiten sich auf die Wahl der wirksamen Mittel beziehe, die für uns gleich vitale» Ziele zu erreichen. Ueber diese Ziele sind wir uns im Klaren. Sie bestehen in der Bezahlung der Reparationen, in der Europa zurückgegebenen Sicherheit. Um sie zu erreichen, haben die Verbündeten nichts vernachlässigt «nd werden auch ferner nichts vernachlässigen. Die Verantwortlichkeit wird in gleicher Weise von Frankreich, Italien, Belgien und England anerkannt; sie wird von diesen Mächten geteilt. Vielleicht kann man zugeben, daß sie im besonderen auch der französischen und britischen Nation zufällt, infolge der großen Opfer, die sic Seite an Seite gehabt haben und auch wegen der tatsächlichen und überlieferten Freundschaft, die sie heute verbündet rmd nicht weniger infolge des Einflusses, den diese beiden alten zivilisierten Nationen verbreitet haben.
Benesch als Vermittler?
London, 12. Juli. Dem Redakteur des „Evening Standart" gab der zurzeit in London weilende tschechische Außenminister Dr. Benesch einige Erklärungen ab, die ziemliches Aufsehen erregten. Er verbreitete sich über die wahre Natur der französischbritischen Differenzen und erklärte im Laufe der Unterhaltung, daß, was ihm bei seinem Aufenthalt in Paris und London besonders frappiert habe, sei der Umstand, daß die Staatsmänner von Paris und London dasselbe Ziel verfolgen. Ziefgehende Differenze beständen nur in bezug auf die Mittel, die angewendet werden sollen, um das Ziel zu erreichen. Der französische Standpunkt lasse sich auf die Formel reduzieren: Wenn irgend eine Klausel des Friedensvertrags unterdrückt wird, so bricht das ganze Gebäude zusammen. „Ich habe aber", fuhr Benesch fort, „in den maßgebenden Politischen Kreisen Frankreichs nirgends den Wunsch aussprechen hören, auf eine Zusammenarbeit von
Frankreich mit England beim Wiederaufbau Europas zichten. Auch in London habe ich dieselbe Wahrnehmung ^ chen können. Wir dürfen nämlich nie vergessen daß di? große Kraft des zeitgenössischen Deutschlands ein reaktwn^ Imperialismus ist und gerade deshalb müssen wir helfen. Wenn wir ihm unsere Hilfe angedeihen lassen nen wir der gemeinsamen Sache Europas." '
Versplauderei.
Nach München eilt die Turnerschaft — Fun, »rnk«. Stelldichein, — Zu zeigen, daß noch Mut und KrE — deutschen Volk gedeih,,. — Zum wicht'gen nationalen
— Wird diese Turnerfahrt, — Zum feierlichen Manifest - Ä
deutschen Sinnesart.-Nicht immer war die Turnerscba?
Geachtet so wie jetzt; — Verpönt war sie in manchem Fad? "" Geächtet und gehetzt; — Und Jahn, der wackre Turnpava' Mußt „brummen" ein'ge Zeit; - Mißtrauisch auf sein Treibm sah — D,e hohe Obr,gke,t.-D,e Turnerei trotzdem aedi-8
— Und breitete sich aus, — Errang sich Macht und Shmvatbi»
— Und stützt das deutsche Haus. — Das Turnen ist gesund und gut, — Ist nicht nur Zeitvertreib, — Erhöht die Kraft und
stählt den Mut — Und fördert Geist und Leib.-Ist ^
der Bauch gerundet arg, — So schwing dich stramm am Reit Und ist das Ränzlein noch so stark, — Der Bauchschwuna brinn« es weg! — Wenn Größe deinem Wuchs gebricht, — So üb' im Zehenhang; — Nimm in die Hand dazu Gewicht, — So sire»
dein Leib sich lang.-Und ist dein Schädel etwa HM -
So übe Kopfstehn du, — Er füllt sich darauf schleunigst wohl - Und Hirnschmalz strömt ihm zu! — Hast du geärgert dich? Geschwind — Schlag zwanzigmal das Rad! — Auch flotte Pur.
zelbäume sind — In solchem Fall probat!-Für vieles noch
ist gut fürwahr — Die edle Turnerei, — Drum wünsche ich daß immerdar — Sie blühe und gedeih! — Drum ritte ich: W werde ihr — Stets Förderung zuteil! — Sie sinde Pflege kür und für — Zu Deutschlands Wohl und Heil! Mn.
.W.
Eine größere Anzahl von Gemeindebehörden ist mit der Vorlage der in 8 31 Abs. 2 der Vollz. Vers, zum Wohn. Abg. Gesetz genannten Verzeichnisse noch im Rückstand. Die Erledigung des schon durch Ausschreiben vom 24. März 1923 (Enztäler Nr. 74) erteilten Auftrages wird nunmehr in Bälde erwartet.
Neuenbürg, den 11. Juli 1923. Oberamt:
Wagner.
Unterbringung ausgewiesener
Familien.
Die dauernd zunehmende Ausweisung von Arbeitern, Angestellten und Beamten aus dem besetzten Gebiet hat zur Folge, daß auch im Oberamtsbezirk Neuenbürg in nächster Zeit etwa 25 Familien untergebracht werden müssen. Hierfür kommen in erster Linie Privatwohnungen, aber auch Gasthäuser, Fremden- und Erholungsheime in der Nähe von Bahnlinien in Betracht. Freiwillige Aufnahme von Seiten der Bevölkerung ist dringend erwünscht, eigene Kochgelegenheit wird von den Ausgewiesenen bevorzugt; zwangweises Vorgehen sollte sich vermeiden lassen.
Die in Betracht kommenden Gemeinden sind angewiesen, wegen Unterbringung der zu erwartenden Familien unverzüglich mit den Besitzern solcher für eine Belegung geeigneter Wohnräume in Verbindung zu treten. Ein Erfolg ohne Anwendung von Zwang ist jedoch nur zu erwarten, wenn von Seiten der Bevölkerung weitgehendes Verständnis und bereitwilliges Entgegenkommen durch vorübergehende Einschränkung bewiesen wird. Angemessene Vergütung ist sichergestellt, spätere Beschlagnahme für diesen Zweck überlassener Räume gesetzlich ausgeschlossen.
Neuenbürg, den 12. Juli 1923. Oberamt:
Wagn er.
Bekanntmachung.
Die Reichsgetreidestelle gibt bekannt, daß am 23. Juli 1923 eine Mehlpreiserhöhung bevorsteht, welche naturgemäß eine Brotprciserhöhung zur Folge haben wird.
Die Bäcker und Händler werden heute schon davor gewarnt Brotmarken, die nach dem 22. Juli fällig sind, jetzt schon einzulösen, da ihnen dadurch ein ganz erheblicher Schaden entstehen würde. Für die Brotmarke Nr. 46 darf also erst ab 23. Juli 1923 Brot oder Mehl verabfolgt werden.
Neuenbürg, den 12. Juli 1923.
Geschäftsstelle des Kümmunalverbauds:
Kübler.
Metzger-Innung.
Neuer Kleischpreis ab Freitag, IS. Juli 1S2S
Ochsen- u. Rindfleisch P. Pfd. Mk. 31000 Kalbfleisch „ „ Mk. 38000
Kuhflcisch 1. Klaffe „ „ 25—28000
2.18-20000
Schweinefleisch „ „ Mk. 40000
Eure Broschüre über
Verhütung und Heilung
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Würlt. Amtsgericht Uenenvürg.
HandelSregiftereiuträge vom 9. Juli 1923:
I. Abt. für Ges.-Firmen, Bd. I: ») bei der Firma Warmer öd Löhne, Neuenbürg: Die Firma ist erloschen; d) bei der Firma Beller öd Fischer, Neuenbürg: Die Firma ist erloschen.
H. Abt. f. Ges.-Firmen, Bd. Il: 1) Firma Beller öd Fischer, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Sitz Neuenbürg. Gegenstand des Unternehmens: Fabrikation von opti schen Maschinen, Augenuntersuchungsapparaten, Werkzeugen und Glasbearbeitungsmaschinen und Handel mit diesen Gegenständen. Zur Erreichung dieses Zwecks ist die Gesellschaft befugt, vorhandene gleichartige oder ähnliche Unternehmungen zu erwerben oder sich an solchen zu beteiligen. Das Stammkapital beträgt 700000 Mk. Der Gesellschafts- Vertrag ist am 28. Juni 1923 abgeschlossen worden. Geschäftsführer sind: 1. Georg Beller, Ingenieur, 2. Ernst Fischer, Diplomoptiker, beide in Neuenbürg. Jeder der Geschäftsführer ist allein berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. Prokuristen : Hans Bohnacker und Robert Höhn, beide in Neuenbürg ist Gesamlprokura erteilt. (Nicht eingetragen:) Die beiden Gesellschafter bringen je ihren Anteil an dem Vermögen der bisherigen offenen Handelsgesellschaft Beller L Fischer in Neuenbürg bestehend in Fabrikeinrichtung, Vorräten an fertigen und halbfertigen Fabrikaten. Debitoren, Wertpapieren und Bankguthaben im Wert von je 331915 Mark in die Gesellschaft ein. — 2) Wilhelm Walz, Möbelfabrik und Bauschreinerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Birkenfeld (Württemberg), Sitz Birkenfeld (Württemberg). Gegenstand: Uebernahme und Weiterbetrieb der bisher von Schreinermeister Wilhelm Walz in Birkenfeld betriebenen Bau- und Möbrlschreinerei, sowie Beteiligung an ähnlichen Geschäften. Stammkapital lOOOOOO Mark. Tag des Abschlusses des Gesellschaftsvertrags: 23. April 1923 mit einer Aenderung vom 18. Juni 1923. Geschäftsführer: Wilhelm Walz, Schreinermeister, Richard Weiß, Kaufmann, beide in Birkenfeld. Stellvertreter: Kaufmann Fritz Spitznagel in Pforzheim, welcher in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer zu zeichnen hat. Zeitdauer der Gesellschaft: bis 31. Dezember 1927. (Nicht eingetragen:) Der Gesellschafter Wilhelm Walz leistet seine Einlage in 3 cbm Tannenholz, 1 cbm Pappelnholz, 2 cbm Buchenholz, 1 cbm Nußbaumholz, 6 Stück 18teilige Beschläge, 160 Stück Schlösser, 10 lfd. m Sockelblech, 30 Kilo Maschinenöl, sowie 5 Kilo Leim im Gesamtwert von 400000 Mark. Die Bekanntmachungen erfolgen im „Reichsanzeiger".
Hk. Abt. f. Einzelfirmen: Firma Warmer öö Söhne, Neuenbürg, Inhaber: Karl Warmer, Gerbererbefitzer in Neumbürg.
Vieh-Verkau
Ko« Montag morgkll 7 Uhr ab
steht
im sosthmr r»m.Och!»" ui nsks»
ein großer Transport
junger gutgmöhnter Milchkühe, trächtiger sV-L. Kühe. Kälberkühe, schöner, hochträchtig. Kalbinnen, sowie schönes Jungvieh
zum Verkauf, und lade Kauf- und Tausch-Liebhaber freundlichst ein
LöwengarSt» Rexiugeu.
Arubach, den 12. Juli 1923.
ToSLS-kkNALigL.
Schmerzerfüllt geben wir allen Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß heute früh 11 Uhr unser liebes Kind, Enkel und Neffe
Friedrich
im Alter von nahezu 4 Jahren uns durch einen Unglücksfall entrissen wurde.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Der Vater: Friedrich Weiß, Fuhrmann, und Frau Elise, geb. Buchter, mit Kind Emil.
Beerdigung: Samstag nachm. 5 Uhr.
Neuenbürg.
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Goldschmiede
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finden angenehmen dauernden Platz.
Zwei tüchtige
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werden für sofort gesucht.
Xarl Ltzel, BflWs«.
MilSLaS» Ludwigseegerstr. 22 B.
Samstag, den 14. Juli V-9 Uhr, findet im Lokal „Schwanen"' unsere
MertkljM-
Bersmmlmg
statt. Vollzähliges und pünktliches Erscheinen dringend notwendig.
Der Ausschuß
Birken feld.
Zu verkaufen 2 leichte und ein stärkerer
Wilh. Schönioger,
Wagnermeister.
Pfinzweiler.
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Rind.,
auch geeignet zum schlachten, verkauft
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Morgen Samstag abend '/-9Uhr
ZlisaullnetMnst
bei Kamerad Ste»- gele zu m „Schiff".
Neuenbürg.
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Woche wir einer allgk die Volksst tionen, die seitig den doch etwa! bildet.
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