ZtunLenlohn ch

und für ung, >aen. Die M 50°/-. Die Z rmten und An« D'e eingeleitet, whnwertes sch

ische Presse PP und der über die ! en sei. Wie dieser Mel

et wird berichtet: eine Abordnmz, ung, der IM. auptquartin des diesem das Be< Katastrophe aus nd um Befreiung es ab, die M- tinen Osfizier er- >r eine Erleichte« erhängten Strch

lderungsamt mit- r schlechten pch Deutschland dst swanderer M,,» nter mit 60 bis Prozent, Ange­hörige der freien cungsziel wählen ordamerika und auch Afrika und oanderung. n den strengen schen Regierung des Eisenbahn- Nuntiaturen in canzösischen und den und mitzu- Maßregeln er- erung der Ge- führen könnten, ung aus Dussel- isser Wenhorer Posten Nr. LZ erletzungen a« Stellung soll er :n Posten zuge« sei er in den s den Posten zu- -rauch gemacht

itten gemeldet, sment mehrere en. Nach einer Uhr, eine sran- auf dem Äsen- ifanden. Man rber nicht vor- meinde (welche, uldigen binnen : auf 8 Lage

im Publikum en Brfürchtun- renden Winter chlenförderung und wird im teigert werden, können über- rs dem Saar- nach Deutsch- im Vorjahr, verbrauch ei» on allen drut- >erden täglich ür Frankreich, demnach verfügbar als ngt, so kostet en ab Trude, bis auf UO inem entspre- ab Gruben- troi von 50 ten in HW n, die allster Z-- und der r öffentliche o de Paris' ffentliche Ar- z getan wer' Harken. Die z seien alle leichem Um-

veröffentlicht es sei sehr :rium Bald- r Regierung gehende Ec- aerde. Mr i neue Be­er über die

London, 6. Juli. Der Pariser Korrespondent der Limes" schreibt, in französischen Kreisen werde erklärt, daß «oincare auf die Parlamentsferien warte, die nächste Woche beginnen werden, da er dann für ernste diplomatische Ver­handlungen die Hände frei habe. Eine diplomatische Auto­rität habe ihm, dem Berichterstatter, erklärt, die Hauptfrage, hie manchmal aus den Augen verloren werde, sei die, ob eine gemeinsame Antwort auf das deutsche Angebot gesandt Neiden solle. Nach französischer Auffassung könne die ein­ige gemeinsame Antwort nur in der Aufforderung zur Wellung des passiven Widerstands bestehen. Erst später dürfe dann die Prüfung der deutschen Note vorgenommen werden. Der Charakter der Ruhrbesetzung werde im Falle n«er französisch-deutschen Zusammenarbeit weitgehend ge­lodert werden, aber die Räumung dürfe nur parallel mit dm deutschen Zahlungen vor sich gehen.

Der diplomatische Berichterstatter derWestminster Hazette" erfährt, daß die am Mittwoch zwischen Lord Cur« zo» und dem italienischen Botschafter geführten Besprechungen fortgesetzt werden sollen. Italien sei bereit, Großbritanirn bei dem Versuch, zu einer Regelung zu gelangen, zu unter- sttzm. Dieser Umstand werde vielleicht bewirken, daß Bel­gien zögere, dem Diktat Frankreichs Folge zu leisten. Unter Hinweis auf die Bewertung der alliierten Schulden an Eng­land, die Baldwin am Mittwoch im Unterhaus im Zusammen­hang mit den Erläuterungen zu den Fundierungsabkommen mit Amerika machte, spricht der Berichterstatter die Ver­mutung aus, daß, wenn Großbritanien auf die ihm von, Frankreich und Italien geschuldeten Summen verzichten Me, die Frage der Schulden der beiden Länder an Amerika ausgeworfen werden dürfte.

London, 6. Juni. Der französische Botschafter hatte am spaten Nachmittag eine Unterredung mit Lord Curzon. Der belgische und der italienische Botschafter wurden vorher von Curzon empfangen. Einzelheiten über die Unterredung waren bisher noch nicht zu erfahren.

London, 7. Juli. Reuter meldet aus Wellington in Neuseeland: Bei einer Eisenbahnkatastrophe sind 12 Per­sonen gelötet und 38 verwundet worden.

Moskau, 6. Juli. Der Patriarch Tichon legt in einem zweiten Hirtenbrief erstmalig öffentlich vor den Gläubigen ein Schuldbekenntnis mit den Worten ab: Ich tue für meine gegen die Sowjetmacht gerichteten Handlungen Buße und beklage deren Opfer. Ich fordere alle 'auf, welche in eine gemeinsame Aktion mit den Volksfeinden, den Monarchisten und den Weißgardisten, sich einließen, insbesondere die emig­rierten Priester und die Führer des Konzils zu Karlowitz, Buße zu tun, da sie sonst vor das Kirchengericht in Moskau geladen werden müßten. Der Patriarch fordert schließlich zur Aufrechterhaliung der Einigkeit der Orthodoxen auf, da aus ihren Streitigkeiten nur der Katholizismus Nutzen ziehe.

Washington, 6. Juli. Der britische Botschafter stellte gestern Bons des Vereinigten Königreichs im Betrage von MO Millionen Dollars dem amerikanischen Schatzamt zu. Dies ist die letzte Formalität in der Angelegenheit der Fundierung der britischen Kriegsschuld an die Vereinigten Staaten.

D-ntscher «eichst»»

Berlin, 6. Juli. Der Reichstag verabschiedete heute zu nächst den Nachtragsetat sür 1923, den Gesetzentwurf über dre Erhöhung der patentamtlichen Gebühren, sowie Len Ermvms betreffend Aenderung der Rechtsanwaltsordnung. Der Ge,etz mtwurf betreffend die Verlängerung der Geltungsdauer der Be­kanntmachung über die Maßnahmen gegen den Wohnungsman- gel über den 30. Juni dieses Jahres hinaus, wonach deutliche Flüchtlinge von den Gemeinden bei Zuweisung von Wohnungen vorzugsweise berücksichtigt werden sollen, Word rn zweiter und dann auch in dritter Lesung endgültig angenommen. Dann tritt das Haus in die erste Lesung eines Antrags Bahr (Dem.) Dremmel (Ztr.) und Obermayer (Soz.) betreffend eme Ver­doppelung der Wohnungsbauabgabe ein, die vom 1. ^uli 1923 bis 31. Dezember 1924 auf 9000 Prozent des Friedensnutzungs- ivertes festgesetzt werden soll. Die Gemeinden sind berechtigt, ihrerseits dazu noch mindestens denselben Hundertsatz zu erhe- lm, so daß nach dem Antrag Bahr mindestens 18 000 Prozent i« zahlen wären. Nach der Begründung des Antrags durch den Abgeordneten Bahr (Dem.) wendet sich Abgeordneter Gut- Inccht (Deutfchnat.) gegen diesen, da es doch vor allen Dingen darauf ankomme, daß die Pflichtigen das Geld erst hatten, das sie hergeben sollten. Der Abgeordnete Eichhorn (Komm.) ve- ilampft den Antrag ebenfalls, da das Versprechen, die Woh­nungsbauabgabe durch entsprechende Lohnerhöhungen für me arbeitende Bevölkerung auszugleichen, nicht gehalten worden im. schließlich wird der Gesetzentwurf in zweiter und sofort auch n dritter Lesung gegen die Stimmen der Deutfchnat ionalen, er Deutschen Volkspartei, eines Teils des Zentrums und der komrmrnisten angenommen. Es folgt die zweite Beratung der iorlagen, welche die Aufwertung der Verbrauchersteuern , be­decken. Mit der Beratung wird die der Novelle zum Kapital- erkehrssteuergesetz, zum Wechselsteuergesetz, des Entwurfs über ie Erhöhung der Vorauszahlungen aus die Einkommens- und ie Körperschaftssieuer, sowie eines kommunistischen Antrages, «r die Sachwerterfassung durch Beteiligung des Reichs mit mindestens 50 Prozent an allen Jndustriennternehmrmgen und em Grundbesitz erreichen will, verbunden. Reichsfinanzmini- er Dr. Hermes, der zuerst das Wort ergreift, betont, Laß me dsung des Problems der Wertbeständigkeit bei den, Steuer- »hlungen zwar dringend, aber außerordentlich schwierig ser. ur die Vorauszahlung sei es wichtig gewesen, den richtigen icultiplikator zu finden, um die Leistungsfähigkeit zu berück- wtigen. Bei der Einkommensteuer solle der Nfache, bei der ivrperschaftssteuer der 35fache Betrag als Vorauszahlung er- wen werden. Eine monatliche Zahlung der Umsatzsteuer »urde das Einziehungsgeschäft erschweren, da sie sich nur ber ?^-bN^W"rEen rwn Betrieben durchführen lasse. Ber M Besitzsteuern sei das Problem der richtig erfaßten Steuer- W durch das Geldentwertungsgesetz noch nicht vollständig ge- Dre rechnungsmäßige Einziehung der Umsatzsteuer werde furcht vermeiden lassen. Im Herbst würden wesentlich schär­st, Vorichrifteu erlassen, lieber die Neugestaltung der Ein- >««E"stbuer fänden gegenwärtig eingehende Verhandlungen Vermögenssteuer müsse eine neue Veranlagung mit des 31. Dezember 1923 stattfinden, an rem das Vermögen sämtlicher Steuerzahler ohne Ausnahme I! Wellt werden solle. Ein weiteres und das wichtigste Problem

A.'s§^brtung. Den steuerlich zu erfassenden Werten sei der l Stichtag ermittelte tatsächliche Wert zugrunde zu regen. Das

werde durch eine Novelle zum Vermögenssteuergesetz geschehen. Bei land- und forstwirtschaftlichem Grundbesitz werde der Frie­denswert nach dem Wehrbeitrag zugrunde gelegt und die in­zwischen eingetretene Preis- und Wertentwicklung berücksichtigt. Eine entsprechende Ueberprüfung der Erbschaftssteuer werde vorgenommen. Die Besitzsteuern würden verdoppelt und die Börsenumsatzsteuer nach den veränderten Verhältnissen erhöht. Die Verbrauchssteuern müßten der Geldentwertung besser ange­paßt werden. Zum Schluß wies der Minister die Meinung als falsch zurück, daß die Steuerzahler in Deutschland besser be­handelt würden als die in anderen Ländern. Darauf wird der Lohnstabilisierungsantrag mit Zustimmung der Antrag­steller auf die morgige Sitzung zurückgestellt. Abgeordneter Dr. Hertz (Soz.) sieht einen wesentlichen Grund für den finan­ziellen Zusammenbruch Deutschlands in den Fehlern unserer Steuerpolitik. Weiter betont der Redner, daß seine Partei mit der Ablehnung eines automatischen Steuerindex nicht einver­standen sein könne. Auch die vorgeschlagene Erhöhung der Steuervorauszahlung genüge nicht, um das Steuerunrecht ge­genüber den Nichtbesitzenden wieder gut zu machen. Die Er­höhung der Verbrauchssteuern sei unvermeidlich, wenn auch ihre finanzielle Wirkung sehr gering sein werde. Abgeordneter Höner (Ztr.) betont, daß eine gerechte Anpassung der Steuern an die Geldentwertung notwendig sei. Bei den indirekten Steuern sei das teilweise erreicht. Durch die Erhöhungen der Vorauszahlungen auf das 25- bzw. 35sache könne das jetzige Steuerunrecht gemildert werden. Neue Bewertungsvorschr-ften seien dringend notwendig. Auch sei die Möglichkeit für eine Vorauszahlung der Umsatzsteuer zu prüfen. Er begrüße die voni Reichsfinanzminister angekündigten Reformen, vor allem die Ermittelung eines Gegenwartswertes für die Vermögens­steuer. Trotz der Erklärungen des Ministers müsse dis Ein­schaltung eines automatischen Faktors in die Besitzsteuern ver­sucht werden. Abgeordneter Scholz (DVp.) erklärt, daß der Besitz gern schwere Lasten tragen würde, wenn dadurch die Be­freiung des deutschen Volkes zu erlangen wäre. Seine Partei wolle den Besitz nach Kräften belasten, doch liege die Grenze da, wo zur Deckung der Steuern die Substanz angegriffen wer­den müsse. Der 25- bzw. 35fache Multiplikator sür dis Vor­ausbezahlung der Einkommens- und Körperschaftssteuer könne leicht zur Schädigung der kleinen und mittleren Verriebe füh­ren. Redner verlangt bei der Steuerpolitik Rücksicht auf den Mittelstand und erklärt, daß seine Partei eine den Mittelstand ruinierende Steuerpolitik nicht mitmache. Abgeordneter Dr. Helfferich (Deutfchnat.) sagt, die sozialdemokratischen Vor­schläge für eine automatische Anpassung hätten sich als undurch­führbar erwiesen. Es sei richtig, daß die unter anderen Ver­hältnissen geschaffenen Bewertungsvorschristen heute nicht mehr angewendet werden könnten. Seine Partei behalte sich ihre Stellungnahme zu den Vorschlägen des Finanzministsrs vor. Abgeordneter Keinath (Dem.) stimmt den Vorlagen zu, weil sie wenigstens eine kleine Besserung der Finanzlage versprächen, wendet sich aber dagegen, daß dieser das jetzige System der Ein­kommensteuer beibehalten wolle. Redner betont zum Schluß, daß er auf die Forderung der Festmarkrechnung nicht verzich­ten könne. Nach einigen weiteren Bemerkungen eines Ver­treters der bayerischen Volkspartei und der Kommunisten ist die allgemeine Aussprache beendet. Die Einzelberatung wird auf Samstag vertagt. Außerdem wird der sozialdemokratische Antrag betreffend den Schutz der Währung und die Sicher­stellung wertbeständiger Löhne zur Beratung kommen, wobei mit einer großen innerpolitischen Aussprache zu rechnen ist. Ob noch vor den Sommerferien eine außenpolitische Aussprache stattfindet, steht bei Schluß der Sitzung noch nicht fest.

Erhöhung ber Buckbruckerlöhue um 5o bzw. 78 Prozent.

Berlin, 7. Juli. Der deutsche Buchdruckerverein teilt mit: Das Zentralschlichtungsamt der deutschen Buchdrucker hat in später Nachtstunde einen Schiedsspruch gefällt, der eine Erhö­hung der jetzigen Löhne ab 7. Juli um 50 Prozent und für die darauffolgende Woche um 75 Prozent auf die gegenwärtigen Löhne festsetzt. Diese Lohnerhöhung bedingt in Verbindung mit der weiteren Materialpreissteigerung eine Erhöhung der gegenwärtigen Druckpreise um 70 Prozent vom 7. Juli ab.

Sondiermngsversuche über Deutschlands Stellung zrm« Völkerbund.

Basel, 6. Juli. Wie denBasler Nachrichten" von ihrem Korrespondenten aus Berlin mitgeteilt wird, wurde vor etwa zwei Wochen in Berlin von englischer Seite sondiert, ob Deutsch­land in den Völkerbund eintreten wolle. Wenn Deutschland seine bisherige Haltung in dieser Frage aufgebe, so hieß es bei dem englischen Sondierer, könnte man eine Möglichkeit zur Lö­sung des Reparationsproblems herbeizuführen versuchen, in­dem der Völkerbund es dann übernehmen müßte, den Streit zwischen Frankreich und Deutschland zu schlichten. Die deutsche Regierung habe die Sondierung nicht ablehnend beantwortet und die englische Regierung wissen lassen, daß sie bereit sei, un­ter zwei Bedingungen in den Völkerbund einzutreten, nämlich 1. daß Deutschland auch in de« VSlkerbundsrat ausgenommen werde und 2. daß mit eiuem Aufuahmegesuch Deutschlands kein Bekenntnis der Kriegsschuld verbunden würde. Nach der Rück­sprache, die der Reichskanzler bisher mit den Parteien hatte, erkläre sich die Sozialdemokratie unbedingt für den genannten Plan, ebenso Zentrum und Demokraten. Die Deutsche Volks- Partei habe noch keine Beschlüsse gefaßt. Eine Bestätigung des Inhalts dieser Meldung von deutscher Seite liegt noch nicht vor.

Verhör der Saar-Regierung vor dem Völkerbimdsrat.

Genf, 6. Juli. Der Völkerbundsrat trat heute vormittag um 10 Ühr zu einer geheimen Sitzung zusammen, um das in der Dienstagsitzung beschlossene Verhör der Mitglieder der Re­gierungskommission des Saargebiets vorzunehmen. Sämtliche Mitglieder der Regierungskommission waren erschienen: Der Präsident Raoult (Frankreich), der Belgier Lambert, der Ka­nadier Waugh, der Däne Moltke-Huitfeld und das saarländische Mitglied Land, das bekanntlich trotz des Protestes der saarlän­dischen Bevölkerung bei der letzten Ratstagung an Stelle des ausgeschiedenen Hector ernannt worden war. Auch der fran­zösische Generalsekretär der Regierungskommission, Morise, nahm an der Sitzung teil. Der nichtöffentliche Charakter der Sitzung ist auf den dringenden Wunsch des französischen Rats­mitglieds Hanotaux zurückzuführen. Lord Cecil fügte sich nur zögernd diesem Wunsch und, wie er erklärte, nur deshalb, weil in der Debatte zahlreiche persönliche Fragen berührt wurden. Das Verhör dauerte mehrere Stunden und war größtenteils ein Dialog zwischen Lord Robert Cecil und dem französischen Präsidenten der Regierungskommission, der sich in sehr heftiger Weise gegen die Vorwürfe, die seine Regierungstätigkeit her­vorgerufen hat, verteidigte. Cecil legte, wie man hörte, großen Wert darauf, nicht nur die letzten Vorgänge im Saargcbist und die Notverordnung, sondern das ganze Verwaltungssystem ' zu Prüfen, um gegebenenfalls allgemeine Richtlinien für dis künf­tige Verwaltung auszuarbeiten. Da die Sitzung streng geheim war und .bisher keine Mitteilungen gemacht wurden, sind Ein­zelheiten nicht bekannt. Es scheint aber festzustehen, daß ein gro- s-r Tcil dcS VcrhörS der Frage nach den Beziehungen der Mit­glieder der Regierungskommission zu ihren verschiedenen Re­

gierungen und insbesondere nach dem schriftlichen Verkehr zwi­schen Raoult und der französischen Regierung galt. Auch hört man, daß beabsichtigt sei, in Zukunft die Präsidentschaft der Regiernngskommission, die bisher ständig von dem französischen Mitglied ausgeübt wurde, abwechselnd durch alle Mitglieder ausüben zu lassen. Man ist gespannt auf die Aussag m des kanadischen Ratsmitglieds, der den letzten Bericht der Rcgie- rungskommission, das heißt des Präsidenten Raoult, und ihre Haltung in der Notverordnungsfrage auf das entschiedenste mißbilligt hat. Die Sitzung dauerte um 1 Uhr noch an. Es ist noch nichts darüber bekannt, ob noch die Vertreter der Be­völkerung, wie von Branting angeregt worden war, verhört werden sollen. Auf jeden Fall wird ein derartiges Verhör von den hier weilenden Vertretern des Landesrats, die die Sozial­demokratische Partei, die Demokratische Partei, das Zentrum und die Liberale Volkspartei vertreten, als absolut notwendig bezeichnet.

Frankreichs Wunsch «ach belgischer Vermittlung.

Paris, 6. Juli. Wie der offiziösePetit Parisien" mit­teilt, hat sich keine neue Tatsache im Meinungsaustausch zwi­schen London und Paris ergeben. Jedoch glaubt das Blatt, daß nunmehr die belgische Regierung, nachdem die innere Krisis beseitigt ist, sich in aktiverer Weise mit den äußeren Problemen, wie dem Wunsche, eine Annäherung zwischen Frankreich und England baldigst herbeizusühren, beschäftigen wird. Scharr im Monat Juni habe Theunis Poincare daran erinnert, daß Bel­gien Wohl entschlossen sei, den Kampf an der Seite Frankreichs bis zum Ende Lurchzuführen. Er habe zu gleicher Zeit aber darauf hingewiesen, daß die wirtschaftliche Lage Belgiens nicht so befriedigend sei wie die französische, und daß es infolgedessen im Interesse Belgiens liege, die Ruhraktion so rasch wie möglich abzukürzen. Die Lage Belgiens habe sich inzwischen nicht ge­bessert. Das beweise das Sinken des belgischen Franken nicht nur in bezug ans das Pfund, sondern auch in bezug auf den französischen Franken. Unter diesen Umständen sei es nicht zweifelhaft, daß die erste Anstrengung des belgischen Kabinetts, nachdem man sich über die wirklichen Absichten Deutschlands durch die jüngst aus Berlin erhaltenen Nachrichten unterrichtet habe, die sein werde, die Aktion zu beschleunigen, sei es, um den deutschen Widerstand zu brechen oder um das unerläßliche Ein­verständnis mit den Alliierten vorzubereiten. Die Funktion Belgiens in den nächsten Tagen wird also nach dem halbamt­lichen Blatt die einesBeschleunigers" sein. Obzwar cs unrich­tig sei, daß man in Brüssel daran gedacht habe, eine Konferenz aller Alliierten zu veranstalten, wäre es nicht überraschend, wenn Theunis sich bemühen werde, aufs neue dieser Tage mit Poin­care zusammenzutrefsen, um die Zusammenarbeit der beiden Länder in dieser heiklen Lage zu vertiefen.

Poincares Drängen auf Ratifikation des Washingtoner Abkommens.

Paris, 6. Juli. Die zuständige Kammerkommisston hat auf Drängen des Ministerpräsidenten gestern beschlossen, mor­gen nachmittag im Plenum einen Ratifikationsentwurf über das Washingtoner Abrüstungsabkommen einzubringen. DerNew- Dork Herald" nimmt an, daß Poincare entschlossen gewesen sei, während dieser Gelegenheit die Vertrauensfrage zu stellen. Je­denfalls habe er sich auf dringende politische Gründe berufen. Das genannte Blatt glaubt, hierzu Mitteilen zu können, baß ein Mitglied der amerikanischen Botschaft in Paris in den letz­ten drei Tagen mit Personen im Quai d'Orsay über das Was­hingtoner Abkommen verhandelt habe und man nehme an, vaß dieses Mitglied der amerikanische Botschaft einen Vorschlag Washingtons überbracht habe, die Ratifikation des Abkommens zu beschleunigen, um den ständigen Kritiken in Kreisen des ame­rikanischen Kongresses ein Ende zu machen, die gegen Frankreich den Vorwurf erhöben, es hintertreibe bewußt die Ratifikation des Hardingschen Friedenswerkes, um auf diese Weiix die Streichung der interalliierten Schulden zu fordern.

Englisch-französischer Luftpakt gegen Deutschland!

Paris, 6. Juli. Der ehemalige Finanzminister Klotz, der sich in London befindet, hat gestern abend im Carlton-Frauenkluö eine Rede gehalten, in der er auf die Notwendigkeit des Ab­schlusses eines Paktes über die Luftverteidigung hinwies. In dem Augenblick, in dem die Verhandlungen zwischen den beiden Generalstäben eingeleitet würden, könnte man gemeinsam von Deutschland verlangen, daß es sich den Verpflichtungen unter­werfe, die es auf diesem Gebiet wie anderwärts unterzeichnet habe. Auch die beiden Marinen könnten sich zu herzlichen Aus­sprachen verstehen.Warum", so fragte Klotz,geben wir uns den unduldsamen Anschein eventueller Gegner? Wenn -vir für den Frieden so eng vereint wären, wie wir es für den Krieg waren, dann könnte dieselbe Ordnung, wie sie durch die Ver­träge und durch die internationale Gerechtigkeit aufgerichtet wurde, nicht mehr gestört werden. Alle perfiden Absichten deS Feindes von gestern, der revanchedurstig ist, und die heutigen Mißverständnisse zwischen Frankreich und England, die meist von denen unterstützt werden, die das unmittelbarste Interesse daran haben, wären unmöglich gemacht worden."

Deutsche Geiseln als Schutz französischer Züge. '

Paris, 6. Juli. Nach einer Havas-Meldung aus Düsseldorf haben die belgischen Militärbehörden im Anschluß an das Eisen­bahnunglück auf der Duisburger Brücke beschlossen, deutsche Staatsangehörige als Geiseln in den Zügen mitzunehme», um dadurch neue Sabotageakte zu verhindern. In jedem Wagen der einzelnen Züge sollen ein oder zwei Deutsche als Geiseln mitfahren, und wenn trotzdem die Sabotageakte kein Ende fin­den, soll die Zahl der deutschen Geiseln erhöht werden. Die Havas-Agentur verwendet sorgfältig das WortGeiseln" und spricht von Garantien, die durch die zwangsweise Mitnahme von deutschen Personen gegeben werden sollen.

Versäumte Jnli-Abomiements

können bei allen Postanstalteu, Postboten und Agen« tmen, in der Stadt beim Verlag und den Austragerinuen nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden nachgeliefert.

Jede Postaastalt, jeder Briefträger uvd Postbote find zur Annahme von Monatsbestelluuge« vervflichtet.

GeümlsiW-

RammW.

KWle»

Postkarter»

in schöner Auswahl in der

C. MeehMe Buchharrdlg., Neuenbürg,

Inh.: D. Strom.