Die Ruhraktiou en»e Drohung gegen Holland.

Der frühere französische Finanzminister des Kabinetts Millerand, Mitglied der Deputiertenkammer und Verwaltnngs- rat derBanque de l'Union Parisienne", Herr Francois Mar­sal. kam dieser Tage nach Holland, um das in französischen Bankkreisen immer stärker hervortretendewirtschaftliche Ziel" der ökonomischen Losmachung der Rheinprovinzen vom Reiche in unverbindlichen Gesprächen mit hiesigen Persönlichkeiten zu erörtern. Wie ich von unterrichteter Seite höre, basierte Marsal seine Ausführungen darauf, daß dieSchein-Jnteruationali- sierung" des linksrheinischen Eisenbahnnetzes, das wie er sagte dem Berliner Generalstab für alle Zeiten entrissen wer­den soll, eine tiefgreifende wirtschaftliche und technische Um­wälzung im Warenverkehr nach sich ziehen werde. Wenn Frankreich die Abtrennung des rheinischen Berkehrsnetzes vom Reiche, unter der bekannten Flagge derSicherungsfordernng", durchsetzte, so würde sich die wirtschaftliche Lage Hollands ge­genüber Deutschland wesentlich ändern. Es würde vor allem eine Umgestaltung in den direkten Handelsbeziehungen zu Wasser und zu Lande eintreten, denn mit der Jnternatkoualisie- rung des Eisenbahnnetzes werde auch der Schiffsverkehr am Rhein, der vorläufig durch die Rheinschiffahrtsakte festgslegt ist, eineKorrektur" erhalten.

Die Ruhraktion", so führte Marsal aus,wurde als großer wirtschaftlicher Vorstoß in östlicher und nördlicher Richtung unternommen. Durch die Besetzung des Kohlenbeckens erzwin­gen wir die Mitarbeit der deutschen Zechen an unserer Eisen­industrie und kanalisieren den Handel Deutschlands in der Weise, daß wir dessen Hauptrichtung nach dem Norden uns von dort nach Uebersee gewissermaßen unter unsere Kontrolle bekom­men. Die holländischen Handelskreise werden also gut daran tun, mit uns als dem Hauptfaktor in der Entwicklung der deut­schen Außenhandelsbeziehungen zu rechnen. Wir sind weit da­von entfernt, gegenüber Holland eine nachteilige Politik zu führen. Was wir aber schon heute wünschen, ist, daß Holland den deutschen Hanöelstricks (?!), den deutschen Machinationen (?) hinsichtlich der Kapitalabwanderung einen Riegel vorschiebt und «ns klaren Einblick in die enormen Guthaben der deutschen In­dustrie in Holland gewährt. Die Holländer haben sich in diesem Kriege gewaltig bereichert, sie verfügen über eine glänzende Va­luta. Jetzt kommt die Zeit der Reparationstilgung, der Abrech­nung mit Deutschland und mit denen, die bei der Kapitalflucht Len Deutschen geholfen haben. Der nahe bevorstehende Sieg Frankreichs an der Ruhr wird Holland nur dann zugntekorn- men, wenn es sich den gerechten Forderungen, die wir stellen werden, auch fügt. Da der Rhein für Ihr Land von vitaler Bedeutung, der Eisenbahnverkehr des linksrheinischen Gebietes mit den holländischen Handelsplätzen hochentwickelt ist, so wird, nach Errichtung eines internationalen Regimes, die Situation Hollands eine wesentlich andere sein als heute. Dazu kommt, daß wir dann auch in der Lage sein werden, den Verkehr nach Antwerpen zu steigern, aus Kosten Rotterdams." . . .

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung!

Sonntagsgedauken.

Sonne.

Vor allem fahren wir fort, an die Sonne zu glauben, wie dicht auch das Gewölk sein möge, das sie unfern schwachen Au­gen verbirgt. F. Ehr. Dahlmann.

Bewundernswert ist mir doch immer die erhabenc Ein- f a ch h e i t und dann wieder ^>ie reiche Fülle der Natur. Ein einziger und immer derselbe Feuerball hängt über uns und er wird millionenfach verschieden gesehen von Millionen Geschöpfen, und von demselben Geschöpf wieder tausendfach an­ders. Und wie wohltätig ist uns doch wieder dieses gleich­förmige Beharren der Natur. Wenn uns Leidenschaft, innerer und äußerer Tumult lang genug hin und her geworfen, wenn wir uns selbst verloren haben, so finden wir sie immer als die nämliche wieder, und uns in ihr. Schiller.

Du Lurchdringest alles; laß dein schönstes Lichte

Herr, berühren mein Gesichte! Terst-mgen.

Zum Sonntag.

In der Not schließen sich die Menschen zusammen. Zum mindesten solche, die von Haus aus zusammengehören, will die Not wieder enger zusammenführen. So kehrt sie jetzt auch in die Familien ein mit der Frage: Haltet ihr auch fest und treu zu einander? Wie stehts mit dem alten Vater, mit der zitterigenMutter? Sie übergaben in guten Frie-1 densjahren den Jungen Haus und Hof. Jedermann weiß, was ihnen damals geschrieben wurde, reicht heute nicht einmal zum Sterben. Dürfen sie in solcher Not die Liebe der Kinder um so tatkräftiger erfahren? Merkens die Jungen, wie die schwere Ge­genwart erwachsene Kinder und betagte Eltern in besonderem Maß aufeinander hinweist? Und gibt es etwas .Herrlicheres, als den Alten unter die Arme zu greifen. Laß sie spüren und sehen: die Liebe höret nimmer auf? Möchten doch viele erwach­senen Kinder erkennen, was jetzt mehr als irgendeinmal ihre Aufgabe ist: die ausgetanen Alten ehren, tragen, lieben!

M. St. !

Neuenbürg, 22. Juni. (Lösen von Rückfahrkarten.) Der Schalterdienst der Eisenbahnstationen wird wesentlich entlastet, wenn jeder Reisende soweit möglich Hin- und Rückfahrkarte zu­gleich löst, weil er dadurch ein zweimaliges Warten am Schal­ter vermeidet. Besonders vorteilhaft ist dies in der Umgebung großer Städte, sowie bei Ausflügen, Besuch von Festen und dergleichen.

Herreualb, 22. Juni. Der berühmte Bassist, Herr Kammer­sänger Michael Bohnen aus Berlin, der nach seiner Amerika­reise im Hotel Post zur Kur weilte, übergab bei seiner Abreise Herrn Kurkommissar Lange auf dessen Anregung die Summe von 4 Millionen Mark zur Deckung der Verpflichtungen für den Fonds des Kriegerdenkmals und für künstlerische Zwecke des Kurbetriebs. Auf diese Weise wurde der Denkmalausschutz und die Gemeinde Herrenalb einer schweren Sorge enthoben und sei auch an dieser Stelle dem vornehm denkenden edlen Künstler aufrichtiger Dank ausgesprochen.

Herrenalb, 22. Juni. Am nächsten Sonntag, den 24. Juni, feiert Holzhauer Fritz Weiß von Gaistal mit seiner Gattin Marie geb. Laistner das seltene Fest der goldenen Hoch­zeit. Die Berufstreue des Jubilars ward schon mehrmals seitens der Forstverwaltung durch besondere Ehrengaben aner­kannt. Beide Eheleute erfreuen sich noch verhältnismäßiger Rüstigkeit und bei allen, die sie kennen, großer Beliebtheit. Gott schütze und segne ihren Lebensabend!

Handel und Berkehr.

Herrenberg» 21. Juni. Dem Viehmarkt waren zuge­führt: 18 Kühe und Kalbinnen, 33 Stück Jungvieh, außer­dem 15 Stück Händlervieh und 136 Milch- und 18 Läufer­schweine. Erlöst wurde für eine Milchkuh bis über 5 Mill., Jungvieh galt 2'/,5 Mill. Für 1 Paar Milchschweine wurden 800 0001 500 000 Mk., für 1 Paar Läufer 1,5 bis 2.4 Mill. bezahlt.

Weilderstadl, 22. Juni. Auf dem Viehmarkt kosteten Schaffstiere 910 Mill., Jungstiere 46 Mill., Kälberkühe 911 Mill., Kalbinnen 8-11 Mill., Kühe in Milch 6 bis 9 Mill., Einstellvieh 23 Mill. Ein Läuferschwein 1,3 bis

1,8 Mill.. ein Paar Milchschweine 500 000-900000 Mark. Die Preise haben wieder stark angezogen.

Neueste Nachrichten

Stuttgart, 22. Juni. In den nächsten Tagen wird ein Riesenprozeß gegen 68 Angeklagte, wie die Südd. Ar­beiterzeitung sagt, nur wegen Streikpostenstehens während des vorjährigen Metallarbeiterstreiks in Szene gesetzt. Ueber 200 Zeugen würden aufmarschieren. Ein umfangreicher Ge­richtsapparat werde sich fünf bis sechs Wochen lang damit beschäftigen.

Freiburg, 22. Juni. Die Interalliierte Rheinland­kommission hat dieFreiburger Tagespost" für das altbe­setzte französische und belgische Gebiet auf 3 Monate ver­boten.

München, 22. Juni. Der Vorsitzende der Münchener Handelskammer, Sigmund Fränkel, ist beim Aussteigen aus einem Straßenbahnwagen von angeblichen Antisemiten über­fallen worden, die ihn mit einem Totschläger auf den Kopf schlugen, bis er blutüberströmt und bewußtlos zusammenbrach. Einige Teilnehmer an dem Anschlag wurden von der Polizei bereits festgenommen.

Mannheim, 22. Juni. Ueber die Ausschreitungen französischer Soldaten, die der Schießerei auf deutsche Polizei­beamte im unbesetzten Mannheimer Gebiet vorausgingen, wird noch bekannt, daß die Soldaten betrunken waren. Sie hatten nicht nur in einer Wirtschaft, sondern in verschiedenen im besetzten Jungbuschviertel gelegenen Wirtschaften Einlaß verlangt. In zwei Wirtschaften verübten sie Radau, durch­suchten die Lokale und drangen auch in die Nebenzimmer ein. Als sie in diesen Wirtschaften ihre Heldentaten voll­bracht hatten, zogen sie ins unbesetzte Gebiet, wo es dann zu dem Zusammenstoß mit der Polizei kam.

Kaiserslautern, 22. Juni. Vor dem hiesigen Militär- polizeigericht hatten sich gestern zu verantworten: Dr. Rohr als verantwortlicher Schriftleiter derPfälzischen Volkszeitung" in Kaiserslautern, Max Steigner als verantwortlicher Schrift­leiter derPfälzischen Presse" in Kaiserslautern und Philipp Kaiser von derPfälzischen Tageszeitung in Alzens. Den Angeklagten wurde die Veröffentlichung einer Meldung über eine Kesselexplosion eines von den Franzosen gefahrenen Per­sonenzugs zur Last gelegt, die angeblich falsch gewesen sein soll. In Wirklichkeit habe es sich um die Sprengung eines Bahnkörpers infolge eines verbrecherischen Anschlags gehandelt. Das Urteil lautete für jeden auf einen Monat Gefängnis und zwei Millionen Mark Geldstrafe und im Falle der Un­einbringlichkeit auf ein Jahr weiteren Gefängnisses. Die Untersuchungshaft wird angerechnet. Die Verurteilten ver­zichten auf Berufung.

Rendel, (Oberheffen) 22. Juni. Eine große Versamm­lung von Hessen und Rheinländern, die vor einigen Tagen hier stattfand, hat dem Reichskanzler ein Telegramm gesandt, in dem scharfer Protest gegen die französische Gewaltpolitik erhoben wird. Es heißt dann weiter darin: Die Rheinheffen wollen Hessen und gute Deutsche bleiben. Niemand hat von draußen hinein zu reden; der Rhein soll immer deutsch bleiben.

Pirmasens, 22. Juni. Da Plakate der Besatzungs­behörden von verschiedenen Plakatsäulen abgerissen worden sind, haben die Franzosen gestern 7 Schaufenster von Ge­schäften beschlagnahmt, um darin die Plakate zukünftig aus­zuhängen.

Saarbrücken, 22. Juni. Mit dem heutigen Tag hat die Regierungskommission die sogenannte Notverordnung zwecks Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit vom 7. Mai ds. Js. aufgehoben und durch eine neue Verordnung ersetzt, in der einleitend betont wird, daß die Presse- und die Redefreiheit, sowie das Vereins- und das Versammlungs­recht, wie sie durch die im Saargebiet zur Zeit in Kraft be­findlichen Gesetze und Verordnungen gewährleistet sind, keiner Beschränkung unterliegen mit Ausnahme einiger Bestimmun­gen, die in H 3 angeführt sind.

Buer, 22. Juni. Ueber die bereits gemeldete Er­schießung belgischer Soldaten bei der Paßrevision in der Nähe der Lippe werden jetzt folgende Einzelheiten bekannt: Im Laufe des gestrigen Morgens wurden an der Wikinger Mühle in Buer drei belgische Soldaten erschossen a»nd einer schwer verletzt. Als Täter sollen zwei Deutsche in Frage kommen, die von den Belgiern aufgefordert worden waren, ihre Pässe zu zeigen. Statt dessen sollen sie die Belgier niedergeschoffen haben. Die Täter warfen ihre Röcke ab, schwammen durch die Lippe und flüchteten in das unbesetzte Gebiet. In einem der sortgeworfenen Röcke befanden sich Papiere auf den Namen Flickmann aus Buer lautend. Die Angehörigen des Flickmann wurden sofort verhaftet. Wegen dieser Tat wurden über die Stadt Buer scharfe Sanktionen verhängt, und zwar:

1. Alle Wirtschaften und Cafes werden auf die Dauer von drei Monaten geschloffen und alle öffentlichen Veran­staltungen auf dieselbe Zeit verboten. 2. Der Verkehr auf den Straßen wird von abends 6 Uhr bis morgens 5 Uhr vollständig auf einen Monat gesperrt. 3. Die Straßenbahn muß für die Dauer eines Monats ihren Betrieb vollständig einstellen. 4. Für die Zeit von 14 Tagen werden keine Pässe uiehr ausgestellt. 5. Der Telephonverkehr wird für acht Tage vollständig gesperrt. 6. Als Geisel wird der Bürgermeister Buhr festgenommen, desgleichen Stadtrat Greve. Letzterer ist verreist und muß sich heute abend stellen.

Effe», 22. Juni. In Recklinghausen wurde in der Nacht zum 22. Juni der Sohn des Konditors Feldhoff von französischen Soldaten erschossen. In Bochum wurde gestern mittag der Stadtbaurat Tiefenbach, in Mengede der Hilfs» polizerbeamter Niedsing, eine Reihe von Eisenbahnbeamten und der Obermeister Stellhof verhaftet. In Langendreer verhafteten die Franzosen weitere 26 Leute verschiedener Berufe. >

Brrli«, 22. Juni. Aus der Tatsache, daß der Reichs­bankpräsident v. Havenstein soeben den längst festgesetzten Sommerurlaub angetreten hat, wird in einem Teil der Presse

D in St. L ftage: Es sei Mlieöenden den Sieg der MiMen Heute hoffe Ai pisch-n Wirr- stellen es selbj berechtigten A Frankreichs be Men erfüll. Ehre aufrichtei U für einen - Wenn Har ft nur bedeut, soll, die Rep, Laß diesesh Mebiet ein Whungerung deMeWirtsck «Deuten en London, Der Union Dd folgender ding entbehrt i feit und der 6 Wmpfte, war rändle sich da, Mation Deut rerfung sei ai ftndes erfolgt, Duden hätte, bekannten Not DeutMnd z Drei der größt daß der Waffe anen erlaube, gen der Mächte verantwortlich f dem linken Rh- ausweichenden! schäme sich seir Redner, der für führte aus, daj Die Abstimmur im Antrag.

gefolgert, daß er nicht wieder auf seinen Posten zurückkehre» werde. Wie dazu dieZeit" aus zuverlässiger Quelle mit­zuteilen weiß, wird Havenstein nach Ablauf seines Urlaubs die Geschäfte an der Spitze der Reichsbank wieder aufnehmen Berlin, 22 . Juni. Bei den heute im Reichsarbeitsmini­sterium begonnenen Lohnverhandlungen für die Bergarbeiter einigten sich die Parteien des besetzten Gebietes dahin, daß mit Wirkung ab 25. Juni eine durchschnittliche Lohnerhöhuna von 25000 Mark pro Schicht, das sind etwa 57 Prozent einschließlich Erhöhung der sozialen Zulagen, eintreten soll Die Verhandlungen für die übrigen Reviere sind noch im Gange.

Berlin, 22. Juni. Die ^deutsche Regierung hat eine neue Folge eidlicher Aussagen über die Gewaltakte der fran­zösischen und belgischen Truppen im Ruhrgebiet soeben heraus- gegeben. Die Sammlung stützt sich lediglich auf amtliche Unterlagen und eidliche Aussagen, die in Ansehung der ein­zelnen Gewaltakte den Wert unwiderleglicher Beweismittel besitzen.

Berlin, 21. Juni. Wie die Schweizer Presse mitteilt, hat der schweizerische Konsul in Köln beim Kommandante, von Dortmund um eine genaue Untersuchung der Erschießung des Kaufmanns Schleh in Dortmund ersucht, die zuM wurde. Gleichzeitig ist auch das politische Departement durch seinen Pariser Gesandten bei der französischen Regierung vorstellig geworden, und hat eine strenge Untersuchung ver­langt und eventuell Schadenersatzforderung in Aussicht gestellt.

Seitens der deutschen Kriminalpolizei liegt auch noch kei,

Bericht über-den tragischen Zwischenfall vor.

Genf, 22. Juni. Der Präsident der Regierungskm- mission des Saargebiets hat dem Sekretär des Völkerbunds eine Mitteilung zugehen lassen, in der es heißt, daß die provisorische Verordnung zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Einschränkung der Redefreiheit nach ihrer Beanstandung durch England zurückgezogen sei und daher die von England beantragte Untersuchung hinfällig werde. Wie vor kurzem gemeldet wurde, teilt England diesen Standpunkt nicht, sondern besteht auf der Untersuchung trotz der Zurücknahme der Notverordnung.

Paris, 22. Juni. Havas meldet aus Koblenz, da die deutsche Regierung der von der Reparationskommission ihr übermittelten Forderung der französischen Regierung auf Lieferung von 20000 Tonnen Zucker keine Folge geleistet habe, habe die Rheinlandskommission die Sperrung der i» den Fabriken der französischen Zone vorhandenen Zucker­vorräte angeordnet. Auf die im Saargebiet liegenden und die für die Versorgung der besetzten Gebiete notwendiges Mengen erstrecke sich die Beschlagnahme nicht.

Paris, 23. Juni. Gestern vormittag ist am Qua? d'Orsay das französisch-österreichische Handelsabkommen unter­zeichnet worden.

Paris, 23. Juni. DasJournal des Debats" ver­öffentlicht folgende offenbar beeinflußte Mitteilung: Tie aus­ländische Presse, insbesondere die britische, veröffentlicht in Bezug auf die über die Reparationsfrage und die Ruhrbe­setzung eingeleiteten Verhandlungen mehr oder weniger phan­tastische Berichte. Ein Londoner Blatt hat behauptet, die französische Regierung habe von der deutschen Regierung durch Vermittlung einer alliierten Macht einen Vorschlag erhalten, der zum Ziel habe, Verhandlungen mit der deut­schen Regierung einzulsiten. Diese Nachricht ist unbegründet.

Kein Vorschlag dieser Art ist in Paris eingegangen.

Paris, 22. Juni. Havas dementiert in einer Meldung aus Koblenz die von den Kölner Blättern gebrachte Nachricht vom 18. Juni, daß unter den in Trier stehenden französi­schen Alpenjägern eine Meuterei ausgebrochen sei und stellt fest, daß in Trier keine französischen Jäger mehr sem (Der Grund des Abtransportes wird von Havas jedoch wohl­weislich verschwiegen.)

Paris, 22. Juni. DerMatin" gibt eine Meldung der Belgrader Blätter wieder, wonach in ganz Nord-Albam« die Revolution ausgebrochen ist. Aufständische hätten öu Brasnitz die zur Unterstützung der Bewegung in Marsch ge­setzte reguläre Armee in die Flucht geschlagen und rüM nun gegen Skutari vor. Ihr Ziel sei der Sturz der Re­gierung von Tirpna und die Wiedereinsetzung des Fürste« von Wied auf den albanischen Thron. Eine nichtbestätW Meldung besagt, daß auf den Präsidenten der albanische«

Regierung von Parteigängern des Fürsten Wied ein AnM verübt worden sei. Die südslavische Presse sehe diese M- gänge als Folge des bulgarischen Staatsstreichs an. AI»' ische Reguläre, die die serbische Grenze überschritten HA hätten die Nachricht von der Revolution und die NiederW der Regierung bestätigt.

Paris, 22. Juni. DerMatin" berichtet heute m Konstantinopel, daß die türkische Regierung sich entschloßt«

habe, alle russischen Bolschewisten aus Konstantinopel au-- . ^

zuweisen, ferner, daß sie die Abgeordneten von Mosul m ° Agenzuwirken, Nationalversammlung aufnehmen wolle. Daraus wird ge Maß,

schlossen, daß die Kemalisten gar nicht mehr daran denk«, ,^IU/rin Mosul zurückzugeben. , .. . Entstellung ein

Paris, 22. Juni. Die radikal-sozialistischen Mitglied Verhaltung ein des Kabinetts Poincare, der Kolonialminister Sarraut, ">edirekte Z Gesundheitsminister Strauß und der Staatssekretär LasB »m-den werden haben, erklärt, daß sie der Aufforderung ihrer Partei, «l-ffr-rbnung des S

Einem der Ntnehmen wir Melt Matz an knergie dazu, u Wehrslage ist i» den Händen Hauptstrecken Zi kecken sind eml Wautos dürser ,mr eigene Auge Nicht Las Glück zehen. Der Pa Sriefpost wird i videt die Jndust »rbunden durch M der Auswi Eene. Besond Eisenbahnd kuS mußten ge °"risf machen r Leute. H> (»Wissen, wo Ä Fracht sind, b On, mutzten di «hnien (jetzt ha sto Mann im T> kr Zelle ausreiä «uter französisch- ws den täglicher tie Franzosen di verdrängen r Erbe zu macher Hunnen. Hart i tmze deutsche V> M Ms siegreich Deutsche Matz» Aus dem Rn Bahnhofs D Ms günstiger, ^.ilchzüge ein. ^ iensmittelzuful Mel müssen mi Menze des Er Wen bis Dortm Ue Borhalle un Mäumt worden. Kommen. Um

dem Kabinett auszutreten, nicht Folge leisten werden. ^ Berlin, 23 . I, haben sich dabei in einer für Poincare rühmenden, füMW ^.^MRmchsv-

yaven sicy oaoel rn einer zur Poinrur«: 0

Parteivorstand recht wegwerfenden Form geäußert. Daom R

ist innerhalb der radikal-sozialistischen Partei ein KonP ümte,

entstanden, der sich noch dadurch verschärft, daß beDn A (Zi, ^Abs.^

emzianoen, oer nou, ^ ^

letzten Kammersitzung noch weitere Mitglieder der Paris Mai 23' RGM

Poincare ihr Vertrauen erklärt haben. Sicher ist, daß 0 " ^für die eine

Kammer v-a^verh oder die -

radikal-sozialistische Partei, die in der jetzigen Kammer ml^rv okr dft^ oinia» aektlia Mitalieder hat, durch diese neue^ ^^E-skurs oder

einige achtzig Mitglieder stark isoliert ist und

einzig und allein auf die

b? - »».ri,

daß ihr Führer Herriot seine ei

sie im kommenden Jahr stattfiubender^n^

Neuwahlen setzen kann. .... Notierun

Paris, 22. Juni. Nach einer Meldung der ^

»oft»», in einer AM zz^ ^stattftn,

Tribüne" machte Präsident Harding gestern in emer

nicht abges