daß wir auch unser Gesangbuch haben, die volkstümliche Bibel, die jeder versteht. Zu unserem religiösen Erbe gehören un­sere Luthererinnerungen. Der Redner schildert an der Hand einer Reise, die er letztes Jahr gemacht hat, verschiedene Luther­stätten: Erfurt mit der Klosterzelle, in der Luther zur Er­kenntnis des Glaubens kam, Wittenberg, wo Luthers Lehrkan­zel stand.Solange unsere Kirche das Evangelium hat, das Luther wiederentdeckte, werden die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen." Zum religiösen Erbe, das wir haben, ge­hören Gestalten wie Wichern, Fliedner, Bodelschwingh, die uns wieder praktisches Christentum lehrten, die uns zeigten, daß Christentum Tatchristentum ist. Dieses Erbe gilt's festzu­halten und zu wecken.Deutsches evang. Volk", so schloß der Redner,halte was du hast, daß niemand deine Krone raubeI" Ganz auf denselben Ton war die 2. größere Rede gestimmt, die Medizinalrat Dr. Fritz hielt.Evangelisches Christentum ist -die einzige Rettung in der Not des evangelischen Volkes, wenn es eine Rettung überhaupt noch gibt." Wie er die Prak­tische Auswirkung dieses evang. Christentums in der Not un­serer Zeit sich denkt, zeigte er an verschiedenen Beispielen. Mögen die Samenkörner, die ans dem Bezirkstag ausgestreut wurden, auf guten Boden gefallen sein, mögen sie wachsen und Frucht bringen!

Württemberg

Stammheim OA. Calw, 8. Mai. (Brand.) In der Kin­derrettungsanstalt brach abends 7 Uhr aus unbekannter Ur­sache in dem westlichen Dachstock ein Brand aus, die Gefahr für das ganze Anstaltsgebäude war sehr groß. Beherzte Männer traten dem wütenden Element entgegen, wobei der Haushy­drant unschätzbare Dienste leistete. Rasch war auch die Orts­feuerwehr zur Stelle und nun konnte man das Feuer auf den Herd beschränken, so daß nur eben der Dachstock des westlichen Anstaltsflügels dem Feuer zum Opfer fiel. Die zur Hilfe er­schienene Cal,wer Motorspritze konnte bald wieder zurückkehren. Leider waren in -dem abgebrannten Bühnenraum viele wert­volle Dinge aufgestapelt, ein Teil des für den Neubau ange­rauften Mobiliars, alles Fensterglas für den großen im Roh­bau fertigen Anstaltsneubau, Las bis aus klägliche Reste ver­nichtet wurde. Der Schaden ist deshalb sehr groß.

Stuttgart, 8. Mai. (Die Schraube ohne Ende.) Die Fleischpreise haben wieder angezogen. Es kosten: Ochsen- und Rindfleisch 1. »100 (bisher 4800), Rindfleisch 2 4500 bis 4600 (4100 bis 4200), Kuhfleisch 1. 8600 bis 3800 (3200 bis 3400), 2. 2200 bis 2400 (2000 bis 2200), Kalbfleisch 5000 (4700), Schweinefleisch 5300 (5000), Hammelfleisch 4200 bis 4300 (4100 bis 4200). Schaffleisch 3300 bis 3500 (2900 bis 3100) Mark, je das Pfund.

Stuttgart, 8. Mai. (Ein Lehrer amPranger".) Wie die kommunistische Südd. Arbeiterzeitung mitteilt, wollte die kom­munistische Kindergruppe von Ostheim (Stuttgart) am Sams­tag eine Demonstration gegen einen Lehrer veranstalten, der Kinder wegen Unterlassung des Schulbesuchs am 1. Mai be­straft hatte. Die Kindergruppe trug zwei Plakate. Auf dem großen stand:An Len Pranger mit dem Lehrer Jäckle, er prügelt Kinder wegen Unterlassung des Schulbesuchs am 1. Mai." Mitten auf -dem Plakat sah man so berichtete das kommunistische Blatt weiter den Prügelhelden, wie er ge­radeunseren Genossen" durchprügelt. Auf dem anderen Pla­kat sah man nur einen Lehrer, der Prügelt, aber er sah dem Lehrer und Prügelhelden Jäckle sehr ähnlich: daneben stand: Arbeitereltern, könnt Ihr so was dulden?" Auf dem Zuge zu der Wohnung des Lehrers wurden die beiden Plakate den demonstrierenden Kindern abgenommen. Auch die versuchte Demonstration der Kinder vor dem Wohnhaus des Lehrers wurde durch die Polizei verhindert, und zum Schutz des Leh­rers ein Polizeiposten vor seiner Wohnung aufgestellt.

Stuttgart, 7. Mai. (Der Wolf im Schafspelz.) Ein werbsmäßiger Einbrecher, der sich in seinem Reisepaß Missionsarbeiter in der Schweiz bezeichnen ließ, ist hier Ueberwachung des jFremdenverkehrs festgenommen worden. Es handelt sich um den 30 Jahre alten Karl Kinkel von Frank­furt a. M der am 29. April 1922 den Polizeiwachtmeister Friedrich Günther in Darmstadt erschossen hat. Kinkel und sein inzwischen verstorbener Tatgenope. Paul Schuhmacher von Gailsbach OA. Weinsberg, wurden damals von Günther bei einen: Einbruchsdiebstahl überrascht. Außerdem war Kin­kel bei seiner Einvernahme geständig, in einer großen Zahl von Fällen es kommen bis jetzt etwa 50 Einbrüche in Be­tracht Villen, Geschäftshäuser, Schulen, höhere Lehranstal­ten, Amtsgebäude und Konsulate heimgesucht zu haben. Der als überaus gefährliche Einbrecher anzusehende Kinkel hat auch in arideren Fällen a uf seine Verfolger scharfe Schlisse ahgege-

ge-

als

bei

ben und im Laufe der Ich)re bei seinen zahlreichen Unterneh­mungen große Beute gemacht. Für gestohlenes Silberzeug hatte er moderne Schmelzeinrichtungen, erbeutete Edelsteine wurden in der Schweiz abgesetzt. Außerdem wurden in seinen Schlupfwinkeln in Frankfurt a. M. noch große Alangen, aus Einbrüchen herstammender, zum Teil sehr wertvoller Gegen­stände sichergestellt und viele Millionen Mark Bargeld be­schlagnahmt. Ferner wurde bei Kinkel, der auch bei seiner Festnahme im Besitz einer geladenen Pistole tvar, ein großes Arsenal von Waffen und Munition vorgefunden. Mit Kinkel wurden sestgenommcn die Kontrolldirne Karoline Schuhma­cher von Gailsbach OA. Weinsberg, und eine 25 Jahre alte Schneiderin van Frankfurt a. Al., die sich in ihrem Reisepaß als Gesellschafterin bezeichnen ließ. Kinkel unterhielt mit Hei­den, die von seinem Treiben wußten und äbwechslungsweise seine Begleiterinnen waren, gleichzeitig Liebesverhältnisse. Kurz nach ihrer Einliesernng in das Polizeigefängns hat die Schuh­macher einen Selbstmordversuch durch Erhängen unternommen.

Brackenheim, 7. Mai. (Sonderbare Begebenheit.) Ende April wurde am Hellen Nachmittag bei Christian Köhler ein- gebrochen und etwa 1000 Mark Bargeld mit einigen Büchlein echten Blattgoldes gestohlen. Heute morgen sanken sich nun, unter einem Stein liegend, zwei Tansendmarkscheine vor. Auch bei Küscrmeister Kolb war vor 2 Tagen eingebrochen und Geld gestohlen worden. Hente früh lag unter der Haustür ein klei­ner Berg von Papiergeld.

Bodelshauscn OA. Rottenburg, 8. Mai. (Totschlag.) Gärt­ner Strichele, der in den 60er Jahren steht, kam mit dem 69 Jahre alten Küfer Bernhard Meßmer in Streit wegen Ab­mähens einer geringfügigen Grasmenge an einen: Graben. Er schlug idem Meßmer mit einer Hacke wuchtig auf den Kopf, daß der Tod alsbald eintrat. Die Tat geschah morgens um 10 Uhr vor -den Augen der Enkelin des Getöteten. Strichele warf das Opfer seines Zornes noch in den Graben und ging dann flüchtig.

Wellendingen OA. Rottweil, 8. Mai. (Brand.) Nachts gegen 12 Uhr ist im Oekonomiegebände der unteren Mühle auf noch unaufgeklärte Weise Feuer ausgebrochen, nwdurch das Gebäude bis auf den Grund niederürannte. Die Fahrnis und 6 Stück Großvieh sind miLverbvannt; 2 Pferde und 3 Stück Jungvieh konnten ge-rettet werden. Der Schaden, den der Be­sitzer August Banholzer erleidet, geht hoch in die Millionen. Die Mühle selbst, Sägewerk und Wohngebäude, blieben un­versehrt. Die Feuerwehren von hier und Frittlingen waren zur Hilfeleistung hcrbeigeeilt, konnten aber, da -der Brand zu spät bemerkt worden war, vom Gebäude nichts mehr retten.

Ulm, 7. Mar. (Jubiläum der 120er.) Aus Anlaß der 250-Jahrferer des 2. württ. Infanterie-Regiments, König von Preußen, herrschte hier gestern in allen Straßen reges Le­ben. Morgens bewegte sich eine Völkerwanderung zur Burg. Um das neue Regimentsdenkmal waren 10 Posten in den Uni­formen des Regiments seit 1673 arrfgestellt. An Lein Regi­mentsappell beteiligte sich auch eine Kompagnie der Reichswehr. Zur Weihe der Erinnerungsstätte des Regiments sprachen Gar­nisonspfarrer Effinger, sowie Prälat Planck, ferner Exzellenz v. Körbling, der dem Bedauern darüber Ausdruck gab, daß die Behörden in Berlin und Stuttgart die Ausgabe der alten Re­gimentsfahnen zur Teilnahme an dieser Feier nicht gestattet hätten. Das sei der Dank des Vaterlandes! Der Redner ge-' dachte auch des -vielgeschmähten ehemaligen Kaisers, -dem das Regiment ebenso wie unserem König ein treues Andenken be­wahren werde. Nach der Rede wurde das Deutschlandlied ge­sungen. Dann erfolgte der Marsch zur Stadt in bester Ord­nung und vor dem Münster war nochmals große Parade vor den hoher: Offizieren des.Regiments, bei denen sich auch Her­zog Albrecht eingefunden hatte. Nachmittags wurde die Feier im Saalbau fortgesetzt.

Mergentheim, 8. Mai. (Eine Warnung.) Ein gefährlicher Waldbrand brach in einer Nadelholzkultur des Stadtivaldes Wolfental ans. Unsere Feuerwehr und hilfsbereite Einwoh­ner von Neunkirchen, Mthauseu und Dainbach ivaren rasch zur Stelle. Besonders wertvolle Dienste leistete die Polizeibereit­schaft Mergentheim, die sofort 120 Mann stark im Laufschritt zum Brarrdplatz «brückte. In anstrengender Löscharbeit konnte der Brand innerhalb zwei Sturrden bewältigt werden. Die An­pflanzung von 1,5 Morgen wurde vernichtet, wodurch ein Scha- i den von etwa 15 Millionen Mark entstanden ist. Ern Glück, ist es, daß das Feuer von einigen auf dem Felde arbeitenden i Leuten alsbald bemerkt wurde und diese sofort tatkräftig ein-! griffen, sonst hätte der Brand wohl noch einen viel größeren - Umfang angenommen. Entstanden ist das Feuer durch grobe, Fahrlässigkeit bei Aufbereitung eines Reisigstoßes durch den! Käufer, der rauchte.

Baden.

Konstanz, 7. Mai. Ein japanischer Arzt, der W-i dingen nach Zürich reisen wollte, versuchte, auf dem q die Hosenträger befestigt, einen wertvollen pbotn^H^

Apparat über die Grenze zu schmuggeln. Dem Wauen

>en

^5einer MM

wurde der Apparat abgenommen und ihm außerdem strafe von 1050 000 Mark zudiktiert. In einer E-M

in der Unteren Laube hantierte ein unvorsichtiger einen: Revolver, der sich entlud. Die Kugel drana ? ihm sitzenden Kellnerin in den Unterleib. Der verhaftet. Gute geographische Kenntnisse scheiw ^

einer Charlottenburger Behörde zu besitzen.' ^

Konstanzer Behörde gerichteten Anfrage wird der einer Person mit Elberfeld, Landgerichtsbezirk Konstam Bayern, angegeben. '

Markdorf (Bodensee), 6. Mai. Der Blitz schchg im bm-c

... '---- Haus des Zimmermeisters 2

barten Bitzenhofen in das ..

Bauer. Das Haus wurde bis auf den Grund in Äs»-- Oberprcchtal, 7. Mai. Hier brannte der Thomas Hof bis auf die Grundmauern nieder. Außer -dem lebenden" ventar konnte bei dein raschen Umsichgreifen des Feuers in strohgedeckten Hause nichts gerettet werden. Ueber die M des Brandes ist noch nichts genaues bekannt. ^

seine engere Hel Hur ein ehrende ^ München, den Münchens, «ird ein vollkv siegende Mehr! Mg wünschen, kn. Ueber e:m

Handlungen. Mainz, 8.

BerrMchtes.

Wiens Einwohnerzahl ist nach der am 7. März vom»,,, menen Volkszählung stark gesunken. Während es v 2 031 418 Einwohner -hatte, beträgt deren Zahl jetzt nur ^ 1 863 739. ^

Zweimal nacheinander den Kanal überflogen. Der m»

zösische Flieger B-arboc hat, wie demBerliner Tageblatt'M Paris gemeldet wird, am Sonntag mit einen: Flugzeug ^ ganz geringer Motorkraft den Kanal zweimal überflogen» damit den Preis desMatin" in Höhe von 25 000 Franke/» Wonnen. 'Die Maschine hat während der beiden Fahrten»«! mehr als viereinhalb Liker Benzin und 70 Gramm Oel e» braucht. Barboe stieg mit seinem Flugzeug um 5 Uhr Zs- und landete au der englischen Küste um 6 Uhr 20. Nach ei»a Aufenthalt vor: 30 Minuten flog er trotz beginnender Am ru-ng zurück. Ir: 43 Minuten war er wieder auf franMj, Boden angelangt. Die Maschine hat 11 PS.

Handel und Verkehr. ,

Stuttgart, 8. Mai. Dem Dienstagmarkt am ih und Schlachthof waren zugeführt: 41 Ochsen, 33 Bch 112 Jungbullen, 115 Jungrinder, 166 Kühe, 672 M 724, Schweine, 32 Schafe und 2 Ziegen. Verkauft « alles. Es notierten je 1 Pfund Lebendgewicht OGil 31003250 (letzter Markt 2800-3050), 2. 2150-A (2000-2600), Bullen 1. 25002650 (2250-24U! 20002300 (16002100), Junqrinder 1. 3M-M (28003100), 2. 25002950 (23002650), 3. Miiz 2400 (17502200), Kühe 1. 21002600 (2000-A 2.15002000 (14501800), 3. 1000-1400 (900-ss Kälber 1. 32003400 (29503150), 2. 3000-! (27002800), 3. 2300-2800 (2200-2600), Schmerl 40004200 (37003800), 2. 38003950 (3400-» 3. 34003700 (3000-3200). Verlauf des Markt« Kälbern und Schweinen lebhaft, bei Großvieh mäßig.

Mehlpreis. Die Südd. Mühlenvereinigung hat!» Richtpreis für Weizenmehl Spezial 0 auf 250000 Li! erhöht.

Neueste Nachrichten-

Stuttgart, 8. Mai. Der württembergische Staat sident hat an die Witwe des Ministers Graf ein BeilÄ schreiben gerichtet, in welchem er die vielseitigen Verdie« des Verblichenen um das Staatswohl in ehrenden Wold anerkennt und namens der württ. Staatsregierung des tapst« Weggenossen stets in Treue und Anhänglichkeit gedenkt.

Stuttgart, 8. Mai. Reichspräsident Ebert hat« Anlaß des Todes des Ministers Graf folgendes Beils :elegramm an den württ. Staatspräsidenten gerichtet: Zull plötzlichen Ableben des Ministers Graf spreche ich A> meine aufrichtige Teilnahme aus. Die Verdienste, dies der Verstorbene in selbstloser und unermüdlicher Arbeit»

Nach Waterloo

Ll«e Barrerngeschichte aus dem Tauous von Fritz Ritzel.

(S

Es kostete die verbündeten Truppen jedesmal die unge­heuersten Anstrengungen, die fürchterlichen Stöße auszu­halten: die unaufhörlichen, wütenden Angriffe der Fran­zosen hatten das Zentrum auf das äußerste geschwächt und mußte der oberste Befehlshaber, Herzog von Wellington, fortwährerü» neue Bataillone und Reitergeschwader zu Hilfe senden, um eine Durchbrechung der Schlachtlinie zu ver­hüten. Ein von dem verwegenen Marschall Ney persönlich geleiteter Reiterangriff von viertausend Pferden Küras­sieren, Karabiniers und Dragonern konnte trotz feiner furchtbaren Wucht ebenfalls nicht den Durchbruch erzwin­gen. Zwar sprengten die gleich einem Orkan daherbran- senden Geschwader mehrere von den Verbündeten gebildete Karrees; einige Bataillone wurden fast gänzlich aufgerieben, aber immer wieder schlossen sich die Glieder der Tapferen zusammen und warfen die ungeheure Reitermasfe unter dem Beistairde eines vernichtenden Artilleriefeuers in das Tal zurück. Jetzt sollte die todesmutige Garde erzwingen, was den Linientruppen und der Kavallerie nicht gelungen war. Am linken Flügel der Verbündeten hatte die unter Feld­marschall Blücher heranrückende preußische Armee nach­drücklich in den Kumpf eingegriffen, der jetzt fast acht Stun­den, seit 1114 Uhr vormittags, aus der ganzen Linie tobte. Gelang es den Franzosen nicht, jetzt am Abend die Stel­lung der Verbündeten ins Wanken zu bringen und zu neh­men, dann war ihnen eine fürchterliche Niederlage, wohl gar die vollständige Vernichtung gewiß.

Die während des ganzen Tages verhüllte Sonne durch­brach jetzt die Wolken und beleuchtete das grausige Bild Vor dem Heere der Verbündeten zeichnete sich eine lange rote Linie ab es waren die rot uniformierte» britischen Soldaten, die dort den Heldentod gefunden hatten. Auf dem Abhang bis in das Tal hinab häufte sich ein wirres Chaos von zerrissenen Menschen- und Pfiedele!dem und immer

wieder donnerten die Kanonen, knatterten die Gewehrsalven, um das entsetzliche Elend noch zu vermehren. Immer näher tönte dasVive l'e-mpereur!" undEn avant!" der franzö­sischen Garden: die Befehlshaber der Verbündeten, Herzog von Wellington, Prinz von Ovamen und Lord Hill spreng­ten die Reihen der Ihrigen entlang und feuerten dieselben zum letzten verzweifelten Widerstande an. Brausende Hurra­rufe schallten ihnen entgegen und die letzten Kräfte zufam- menraffend, warfen sich die Tapferen todesmutig auf den Feind. Trotzdem die Bataillone der Nassauer meistens aus frisch ausgehobenen Truppen bestanden, zeichneten sich die­selben dennoch vor allen bei diesem Gegenangriff aus. Mt schmetternden Kolbenschlägen drangen die Söhne des Tau­nus und des Westerwaldes in die Reihen der französischen Garden ein; dem Elan der Gallier setzten sie die iodesver- achtende Wildheit der germanisch«: Kampfeswut entgegen und brachten so, trotz ihrer Erschöpfung, den unwidersteh­lichen Sturmeslauf der Garden zum Stocken

In den vorderen Reihen des ersten nassauischen Ba­taillons kämpften Heinrich Schilling und Konrad Werner. Eben hatte der erster« einen rissigen französischen Gar­disten mit einein furchtbaren Kolbenhiebe zu Boden ge­schmettert und wehrte sich jetzt mit Bajonett und Kolben wie ein Rasender gegen die auf ihn eindringenden Feinde, als eine Flintentugel seine rechte Schulter traf und gleich­zeitig ein mit furchtbarer Wucht geführter Säbelhieb über den Kopf ihn zum Wank«: brache. Eine von der Seite her heranstürmende Schwadron französischer Kürassiere hatte in die Nassauer emgehauen und brauste jetzt über die Stätte, wo der tapfere Soldat niedergesunken war. Don prasseln­dem Gewehrfeuer des zweiten, etwas im Hintergründe stehenden nassauischen Bataillons wurden letzt dis Reiter empfangen und stürmten aufgelöst wieder den Hang hinab, während oben das wilde Ringen um den Siegespreis fort­gesetzt wurde. Bo» dem Ansturm der Garden, welche aus altgedienten und ausgeruhten, für den letzten Angriff von Napoleon aufgefparten Truppen bestanden, schmolzen die Reihen der Verbündeten immer mehr zusammen Auch

Kon-rad Werner blutete schon aus mehreren Wunde:: uns wehrte sich nur noch mechanisch gegen die auf ihn eindck- gendsn Feinde, bis es sich wie ein schwarzer Nebel vor M Augen legte und er bewußtlos zu Boden sank. Die Lazk der Verbündeten war eine verzweifelte; schon begann« einzelne Kompagnien langsam zurückzugehen, als plM ein merkliches Wanken durch die Glieder der andringend» Franzosen ging. In den Hinteren Sturmkolonnsn sank» ganze Reihen mir den dort einschlagenden Granaten^ Boden: das preußische Korps von Zielen war dem in die Flanken gefallen und schmetterte Tod und Verderb» in seine Reihen. Die Hälfte der französischen Garde lag« kurzer Zeit tot und verwundet auf der Wahlstatt; von emN Durchbruch der Stellung der Verbündeten konnte keine M mehr sein und nur ein schleuniger Rückzug konnte die M trümmerten Bataillone vor vollständiger Vernichtung be­wahren. So rasch wie die Flamme ihres Elans empaV lodert war) so rasch sank sie auch zusammen, ols die W»- zosen die Unmöglichkeit einsahen, die Stellung zu nehme > langsam gingen die Sturmkolonnsn, von den jetzt InM

näherrückenden Preußen auf das äußerste bedrängt, , ^

und zu Tode erschöpft warfen sich die heldenmütig Leidiger der Höhen zur Erde, um nach dei: furchtbaren, neu Stunden anhaltenden Strapazen, kurze Raft zu halben.

Durch die Ankunft des preußischen Heeres nun Schlacht bei Belle-Alliance entschieden. So verzweifelt! die französischen Garden auch wehrten und sich uiederyar ließen, ohne zu weichen sie kommen die gänzliche d trümmerung der kaiserlichen Armee nicht verhüten, bs kein Rückzug mehr in wilder Flucht wälzten sich ^ gelösten Bataillone und Schwadronen nach Süden, rerf^ von den unaufhörlich nachsetzenden Preußen, denen es ein Haar gelungen wäre, .Napoleon selbst gefangen ^ men. Sämtliche Geschütze der Franzosen fiele» in d:e d der Verbündeten, die den Sieg zwar mit ungehE"" ^ lüsten erkauft hatten, durch denselben aber endgu 8 Macht des kriegerischen Korsen zu Fall brachten mw 1 ganzen Europa den langersehnten Frieden schemu (Fortietzimg joigO-

16 Eisenbahnar! darunter auch d Mainz, Humme. -u 10 Jahren Anklage lautete Handlungen erfo

Laadshut,

bekannten Klötze reiche Feuerweh' her Bekämpfung

beziffert sich auf

durch Kurzschluß stiftung vermute

Halle, 8. 3 Mer und Hoc Naumburg ging scheiben von de Glasmalereien W- und Erdb graphenstangeu knickt. In Hel ungen an. Der schwemmte die 4 Hochwasser ertr:

Berlin, 8. »okratische Rei Ministeriums fol mng wird ersu einen Gescheut» Reichs, die dm m das Ruhrgeb Hohen Einkomn Einkommen, dar zinslichen Wert; sreizulassen. D Vermögensbeste: nehmen. Der i etats heute im

Berlin, 8 Sprengungen vc von den Franzo französischen Po zu sein. Sie st Bochum, ohne r Strecke nähert, aus Werner bei Talbahn von ei schuß getötet, i

Berlin, 8. iber die öffentli Unbilligkeiten d< Vorstands auch könne», für die Halts Unterhalt die Geldentwert kommensgrenze der Reicytrat ei 'ehes zu erlasse: die Valutaspeku Der Reichsrat e der Württ. Hyp das Grundkapit wird.

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