bzw. Weiterveräußerung von Brotmarken verhaftet morde«. Es handelt sich, lautMannh. Gen.-Anz.", um zwei Aushilfs­angestellte, die nach Kriegsende von der Stadtverwaltung über­nommen wurden, namens H. Simon und F. Lösch. Beide sind Familienväter. Lösch, ein ehemaliger Metzger, ist Schwer­kriegsbeschädigter (Beinamputierter) und Vater von sechs Kin­dern. Simon, der als Obmann sämtlicher Angestelltenräte der städtischen Betriebe eine besondere Vertrauensstellung inne hatte, war die Bearbeitung der vom Publikum zurückgelieferten Brotkarten zugewiesen. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, ist es Simon bei dem starken Geschäftsverkehr, welcher im Januar herrschte, gelungen, eine größere Anzahl Brotkar­ten, die hauptsächlich von denjenigen zurückgegeben wurden, die keinen Anspruch auf Markenbrot mehr haben, beiseite zu schaf­fen. Er hat davon die jeweils giltigen Marken abgeschnitten und durch Lösch absetzen lassen. Bis jetzt ist ein Bäckermeister ermittelt, der die Marken gekauft hat. Simon und Lösch sind völlig geständig.

Vermischtes.

Dasrentable" Milchgeschäft. Vor einigen Tagen hatte ein Zeitungsinserat starkes Aufsehen erregt, worin ein Münche­ner Milchgeschäft für 20 Millionen Mark zum Kaufe angeboten wurde, bei einem Reingewinn von monatlich vier bis fünf Millionen Mark. Der Stadtrat München hat jetzt festgestellt, daß das Angebot von einem erst kürzlich wegen unlauterer Ma­chenschaften zu vier Wochen Gefängnis verurteilten und wegen anderer verbrecherischer Vergehen unter Anklage stehenden Milchhändler stammt und sich als betrügerisches Angebot dar­stellt. - Es wurde beschlossen, das Geschäft zu schließen, dem Mann die Erlaubnis zum Lebensmittelhandel zu entziehen und für den Beschluß eine Gebühr von 50 000 Mark zu verlangen.

Rheinweinpreise. Die Freie Vereinigung Geisenheimer Weingutsbesitzer brachte 39 Nummern 22er Geisenheimer Na­turwein zur Versteigerung. Der Besuch war sehr stark. Es wurden bei flottem Bieten folgende Preise erzielt: Für fünf Viertelstücke (300 Liter) 430 000 bis 770 000 Mark, für 34 Halb­stücke (MO Liter) 950 000 bis 1720 000 Mark, Gesamterlös 47930 000 Mark.

Die verschwindende Kriegsanleihe. Zur Bestreitung der Kriegskosten hatte man insgesamt 97 Milliarden Mark Reichs­anleihen und Reichsschatzanweisungen festverzinsliche Schuldtitel ausgegeben. Davon sind jetzt nur noch für 52,1 Milliarden Mark im Verkehr. Das übrige ist zum allergrößten Teil durch Annahme auf Steuern, durch Rückkäufe zwecks Stützung der Reichsanleihekurse und durch Annahme der Papiere als Kauf­preis für Hceresgüter bereits aus dem Markt verschwunden. Der Betrag der festverzinslichen Kriegsanleihe ist also um 45 Milliarden Mark, oder fast die Hälfte, zurückgegangen zu einer Zeit, wo der Bedarf des Reiches an Anleihen so groß war, daß man für rund 3000 Milliarden schwebende Schulden einging! In diesen Zahlen zeigt sich die katastrophale Desorganisation des Geldmarktes, der für festverzinsliche Anleihen nahezu unzugäng­lich war, während die Flucht aus der Mark in Sachwerte und Devisen einen ungeheuren Umfang annahm, ohne daß die Reichsfinanzverwaltung dem genügend entgegentrat.

Unbeschreibliche Zustände. Wie groß die Gefahr ist, daß der deutsche Boden immer mehr in fremde Hände gerät, das ha­ben die geradezu erschrecklichen Mitteilungen gezeigt, die der Minister für Volkswohlfahrt kürzlich im Preußischen Abgeord­netenhaus machte. Darnach hat eine amtliche Rundfrage er­geben, daß bei den Berliner Gerichten Grundstücksverkehr fast nur noch mit Ausländern stattfindet. Dieser Grundstücksver­

kehr ist so stark, daß er alles frei werdende Personal beansprucht und die Akten nicht aufgearbeitet werden können. Die Zustände spotten jeder Beschreibung. Vom Jahr 1932 meldet das Amts­gericht Neukölln 90 Prozent Auflassungen an Ausländer, Schö­neberg 8090 Prozent, in neuerer Zeit ist es noch schlimmer. Dasselbe ist in Charlottenburg, Breslau, Niederschlesien, in allen Bezirken zu verzeichnen. Im Ruhrgebiet versuchen jetzt die Franzosen den gequälten Bewohnern ihren Grundbesitz ab­zukaufen, um ihn dann an Franzosen oder französisch Gesinnte zu verpachten und zu vermieten. Wer den Boden hat, der hat die Menschen, die auf ihm leben müssen. Ein Gesetz zum Schutz des deutschen Bodens ist eine der dringendsten nationalen Auf­gaben.

Frachtbriefmarken zu 15 Pfennig 1923. Wohin bureau- kratischer Geist sich versteigen kann, zeigt am besten die schon mehr an einen Schildbürgerstreich erinnernde Tatsache, daß die Steuerbehörde noch heute, trotz der ungeheuren Entwertung der Mark, Stempelmarken für Frachtbriefe zu 15 Pfennig das Stück herausgibt. Da die uns vorliegenden Marken eine Länge von 40 Millimeter und eine Breite von 20 Millimeter haben, so dürfte allein der Gummi dem Staate schon weit mehr als 0,15 Mark kosten. Wo bleibt da noch Papier, Arbeit und der Nutzen?

Häutzer-Gardisten vor dem Kadi. Vor dem Oldenburger Landgericht hatten sich dieser Tage mehrere Anhänger des Propheten" Häußer zu verantworten. Dabei erhielt der frü­hereKolonialstudent" Köster drei Monate Gefängnis, weit er versucht hatte, Häußer bei seiner Verhaftung zu befreien. Der angebliche Leutnant der Reserve Ludwig Mau wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er hatte eine Unterredung mit dem verhafteten Häußer beantragt. Der Antrag wurde aber abge­lehnt. Darauf nannte M. den Beamten einen Lümmel und drohte ihm mit Gurgelabschneiden. Der Schriftsetzer Schlöher wurde zu 100 OM Mark Geldstrafe verurteilt, weil er gegen Kirche, Justiz und Staat nicht zur Wiedergabe geeignete Schimpfnamen gebrauchte.

Die Katze als Hungerkünstler. ImKosmos" wird ein in­teressantes Beispiel für die Widerstandsfähigkeit einer Katze ge­gen Aushungerung angeführt. Ein Landwirt hatte in der ab­gelegenen Futterkammer seines Hauses eine schadhafte und brüchige alte Truhe stehen, in der nur noch leere Säcke aufbe­wahrt wurden. Der Deckel stand gewöhnlich offen und die Truhe diente der Hauskatze als Bett. Eines Tages wurde auf der Tenne des Landwirts das erste Getreide gedroschen, wobei man die gefüllten Kornsäcke auf die zugeklappte Truhe in der Fut­terkammer stellte. Erst fast drei Wochen später begab sich der Landwirt in die Futterkammer, um einen der Kornsäcke zup Mühle zu bringen. Aus der Truhe drangen leise Klagetöne an sein Ohr und beim Aufklappen des Deckels fand er die seit lan­ger Zeit vermißte Katze zum Skelett abgemagert vor. Bei je­dem Versuch sich aufzurichten, fiel das Tier auf die Seite. Von einem Vorgesetzten Milchgericht schleckte sie bedächtig und mit Unterbrechung. An den folgenden Tagen aber zeigte sie einen ungewöhnlichen Appetit und nahm mit allem vorlieb, was sie sonst verschmähte. Schon nach zwei Wochen hatte sie wieder ihre alte Körperfülle und die gewohnte Geschmeidigkeit. Die ver­hängnisvolle Truhe aber suchte das Tier nach der üblen Er­fahrung als Ruheplatz nie wieder auf. Dieser Vorfall zeigt, daß Tiere gegen die Gefahr der Aushungerung viel widerstands­fähiger sind, als man gewöhnlich annimmt.

Das opferwillige Vorarlberg. Die Sammeltätigkeit für die Ruhrhilfe" im kleinen, kaum 140 OM Einwohner zählenden Lande Vorarlberg hat bereits mehr als 100 Mill. Kronen er­geben. Das deutsche Blut regt sich in den Tagen der Not.

Länder mit finkende« Lebensmittelpreise«. Die

geht im Ausland im allgemeinen weiter zurück. So hat den norwegischen Ländern die Abwärtsbewegung der Januar weiter fortgesetzt. Auch in England haben die nährungskosten infolge des Rückganges der Preise für tz-

Speck und Butter wieder um

1,7 Prozent

^genommen,

ganzen Jahr 1922 die Ernahrungskosten um 5,4 Prozent' ^

Lebenshaltungskosten um 7,3 Prozent. In Italien sich die Ernährung im Dezember um 2,4 Prozent, im um weitere 1,5 Prozent, für die Lebenshaltung um

zent und 0,9 Prozent. Zu den Landern mit steigenden Nr« sen ist Frankreich gekomnien. Die Ernähruugsausgaben ' ^

dort schon im Dezember um 2,7 Prozent. Auch in Polen sich die Verhältnisse für die Ernährung im November und E

zember wieder verschlechtert, im November um 27F Prozent

Dezember um 42,5 Prozent, für die Bekleidung um 482 zent und 20 Prozent. *

Endlich lockert doch ein wenig Sich die schwere Teurum- kette, Etwas niedriger im Preise Sind bereits verschL Fette. Etwas billiger geworden Sind die Stiefel und L Sohlen, Und man munkelt, daß sich senke Demnächst M

der Preis der Kohlen.-Wenn doch Preisabbau sich »ist-

Auch bei Milch und frischen Eiern, Die trotz des gesund,-« Dollars Stets noch Höchstrekorde feiern! Böse Haniste«. Händler wuchern Mit dem .neuen Eiersegen, Nehmen wa, den braven Hühnern Ihr Erzeugnis schon beim Legen! Krokus, Schneeglöcklein und Veilchen, Die sich lenzverheibwd zeigen, Frösteln auf dem nassen Rasen, Matt sie jn» Köpfchen neigen. Auch die Lerchen, Amseln, Finken - Kl», gen frierend mit Erbittrung, Daß sich zeigt so wenig Sonn- Daß so naßkalt noch die Wittrung. Weiter geht dal grimme Wüten Der verblendeten Franzosen, Die sich übe, Deutschlands starken Widerstand stets mehr erbosen. M Toben, alles Drohen Wird den Einbrechern nichts nützen - Wenn wir weiter fest und einig Unsre Brüder unterstützen

-Kapitän zur See v. Müller, Der sich höchsten Wo,

erworben Als derEmden" kühner Führer, Ist in Braun­schweig jäh gestorbee. Noch in fernen Zeiten werden - Lie­der und Geschichte melden Von den wunderbaren Taten - Dieses deutschen Seekriegshelden. Wdn.

Aufruf au dir Deutschen.

Deutsche! Es ist jetzt eine Gelegenheit zu Eurer Rettq da, die nicht wiederkömmt, die ungenutzt gelassen zu haben, Euch ewig bittere Repe machen würde!

Euer Feldgeschrei sei: Deutsche für Deutsche! Euer Grund­satz: Der ist kein ehrlicher Mann, der ungezwungen es jetzt noch mit den Franzosen hält. Handeln, kräftig handeln und beharrlich sein nicht klügeln und Meinungen aussprHeu, nicht den Patrioten nur mit Worten und ohne Aufopferung machen wollen das ist jetzt das erste Pflichtgebot für jeden braven deutschen Mann.

Gott hilft nur dem, der es wagt, sich selbst zu helfen.

Ernst Moritz Arndt. 1813.

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Wildbad, Walter Fischer Köing-Kailsiratzk,

Notschrei ims Oderschleßen!

Unter tatkräftiger Mitarbeit der kath. und evang. kirch­lichen Behörden und des württ. Caritasverbandes in Stutt­gart haben die Vereinigten Verbände heimattreuer Ober­schlesier, Landesgruppe Süddeutschland, München, im ver­flossenen Jahre über 2000 oberschlesische Kinder in Württem­berg auf 68 Wochen untergebracht. All den Helfern und Mitarbeitern, besonders den Pflegeeltern sei hiemit nochmals herzlichster Dank gesagt!

Dieses aus menschlichen und vaterländischen Gründen gleich wichtige Hilfswerk soll auch Heuer wieder fortgesetzt werden. Die Not in Oberschlesien wird immer größer. Erschütternd sind die Hilferufe, die fortgesetzt von deutschen Kulturverbänden aus Oberschlesien kommen. Nachdem der beste Teil Oberschlesiens an Polen ausgeliefert ist, werden die Deutschen systematisch vertrieben. Wir zählen bereits über 90 000 Flüchtlinge. Diesen armen Heimatlosen müssen wir wenigstens die Sorge für ihre Kinder auf einige Zeit abnehmen l Auch die Kinder deutscher Eltern aus dem polnisch gewordenen Teil, die dort geblieben sind, werden wir wieder ins Reich bringen, damit sie sich für ihren steten Kampf um das Deutschtum neue Stärkung holen.

Die Hilfsaktion soll Heuer bereits Anfang April beginnen, damit die Kinder der Landbevölkerung bei den Frühjahrsar­beiten mithelsen können. Die Kinder sind gegen Unfall und Krankheit versichert. Die Auswahl wird durch die Caritas­verbände und die Organisation der Heimattreuen Oberschlesier in Oberschlesien sehr sorgfältig getroffen. Irgendwelche Aus­lagen für den Transport erwachsen den Pflegeeltern nicht.

Es sei eigens betont, daß die Kinder während der Dauer des Aufenthaltes im Reiche vom Schulbesuch befreit sind.

Möchten sich doch viele Wohltäter finden, die hilfsbe­dürftige oberschlesische Kinder, die alle durch die vielen Polenaufstände auch seelisch gelitten haben, für 68 Wochen bei sich aufnehmen I

Anmeldungen erfolgen am besten beim zuständigen Pfarramt, das alles weitere regeln wird, oder direkt bei den Vereinigte« Verbanden heimattreuer Oberschlefier, Lan- desgruppe Süddeutschland, München, Herzog-Wilhelmstr. 33/1.

Unbedingt erforderlich sind folgende Angaden: Name und Stand der Pflegeeltern, Wohnort, Bahnstation, Wünsche über Alter, Geschlecht und Konfession der Kinder.

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Bayerische Forder München, 16. Mär; der Beratung des Reick gm für die Zweigstelle stellen: 1. Die Zweigste Reichsverkehrsministerir aufrecht erhalten bleibe schaffungswesen muß ei Verden. 3. Die koburg Bayern anzugliedern. Tarifamt, find zu erha des Tarifwesens mit re Weiten für das bayeri stelle Bayern ist mit g: Haushalt oder Quotenh- Die Franzose» Mannheim, 17. im Rheinauhafen zwei und nach Ludwigshafer Festnahme auf die Ang der Schupo wäre beina brikationsräume des R zwecks Errichtung einer me find mit 2 Offiziere» seit acht Tagen im Rh« tm jetzt danach, die Zl Seit einigen Tagen sin! Hafen und in Rheinau ausgestellt worden, die .Bannware" untersuch« damit für alle im Rhe wie ausgeschlossen, da > zosen um einen Passie, Abgabe zu bezahlen. 1 lich trotz des Protestes in dem Speisesaal unt« tergehende Forderungen sung eines Wasserturn den Bau von Aborten derungen wurden von Die Franzosen wurden auch die Arbeiter keine; verrichten würden. Do treter der Arbeiterschas schieden feststellten, daß die Franzosen rühren i geforderten Arbeit sof« salls die Franzosen in ten. Angesichts dieser terhändler der Franzo die Aborte durch ihre sen. Das gesamte Ma

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DerRegensburge tm Held, des Führers emen aufsehenerregend kr erklärte, daß das j sche Zentrale geworder »nd nach allen Richtun die Zurückhaltung Lud recht erhalten, als sein ernfreundlichen Herzen dörfischen Politik gehe «As eine Stärkung der Auslaufen könnten. Di untergeordnete Rolle. Gegensätze in der vatc Teil auf die Schuld d men. Ferner wird au der nationalistischen B« und Weise erwähnt, w nutz zu nehmen bestreb gelben Legitimisten in Oesterreich gegen Bay« gen die Wittelsbacher.