Haltung der französischen Truppen, die mit aufgepflanzten Ba­jonetten in schnellem Schritt unaufhörlich die ruhige Bevölke­rung vor sich Hertrieben und die Deutschen mit Rippenstößen vorwärts schoben, so daß es nur der unbegreiflichen Ruhe der Passanten zu verdanken war, daß keine Unglücksfälle vorkamen. Als ich darauf am nächsten Tage mit meinen Operateuren durch Gelsenkirchen fuhr, um Recklinghausen zu erreichen, wurde ich verhaftet und unter militärischer Bedeckung zum Obersten Schehfer in das HotelZur Post", in der Nähe des Rathauses, geführt, wo man meine Aufnahmen beschlagnahmte. Man er­klärte mir, ich hätte am Sonntag Filmaufnahmen gemacht, deren Vorführung für Frankreich eine ungünstige Propaganda bedeuten würde. Erst nach 2>L Stunden erklärten mir die Offiziere, man gebe mir die Freiheit zurück. Der Film aber wurde sofort zur Entwicklung nach Düffeldorf geschickt. Am Dienstag nachmittag sollte ich mich in Düffeldorf bei General Degoutte melden. Hier wurden mir außerdem meine franzö­sischen Papiere abgenommen. Nur nach wiederholtem Bitten gelang es mir, wenigstens einen Paß nach Elberfeld zu be­kommen, der es verhinderte, daß die Posten unterwegs auch noch mein Auto beschlagnahmten. Wenn man französischerseits der Meinung ist, daß man durch dieses Auftreten gegen die ob­jektiven, der Wahrheft dienenden und nur die tatsächlichen Er­eignisse auf kinomatographischem Wege festhaltenden neutralen Journalisten der französischen Propaganda dienen kann, könnte sich das als ein Irrtum Herausstellen. Ich werde brieflich noch Gelegenheit haben, interessante Einzelheiten meiner Aufnah­men und meiner Freiheitsberaubung zu veröffentlichen.

Deutsche und französische Besatzungskosten.

Nach einem Auszug desBerliner Tageblatts" aus einem demnächst erscheinenden und sorgfältig auf Akten aufgebauten Werk über die deutsche Besetzung Frankreichs in den Jahren 187173, die 30 Monate dauerte, beliefen sich die von Frank­reich zu tragenden Besatzungskösten insgesamt auf 340 737 500 Franks, wovon über 293 684 254 Franks auf die Verpflegung der deutschen Truppen entfielen, weil Frankreich den Be­satzungstruppen nur eine einfache Unterkunft zu gewähren hatte. Demgegenüber kosten 2 Monate der gegenwärtigen Rheinlandsbesetzung 395 048 986 Goldfranken, also über 54 Millionen mehr als die ganze Besetzung Frankreichs von 1870 bis 1873 gekostet hat.

Wie sich Bonar Law um die Tatsachen herumdrückt.

London, 22. Febr. Bonar Law teilt im Unterhaus auf eine Anfrage Wedgewoods bezüglich der zwischen der britischen und der französischen Regierung getroffenen Grenzberichtigung in der britischen Zone am Rhein mit, keinerlei Transporte in

irgend einem Teil des britisch besetzten Gebiets seien unter fran­zösische Kontrolle gestellt worden. Wedgewoods fragte den Premierminister weiter, ob er der Ansicht sei, daß das Zuge­ständnis an die französische Regierung unter den Begriffstrikte Neutralität" falle. Bonar Law erwiderte: Jawohl. Ramsah Macdonald fragte darauf: Ist die Lage die, daß ein Teil unse­res besetzten Gebiets jetzt an Frankreich übertragen worden ist, oder ist ein Teil immer noch unter britischer Kontrolle und wird von Frankreich gebraucht? Bonar Law antwortete: Es ist ein Gebietsteil, der von uns nominell besetzt war, in dem wir aber tatsächlich niemals irgendwelche Truppen gehabt haben. Wir haben ihn einfach den Franzosen übergeben. Burt fragte hierauf, ob irgend eine Bestimmung in dem Ver­sailler Vertrag bestehe, die die alliierten Regierungen ermäch­tige, besetztes Gebiet auszutauschen. Bonar Law erwiderte: Soviel ich weiß, macht der Friedensvertrag keinerlei Be­schränkung bezüglich der Absetzung durch irgend eine bestimmte Macht. Das Gebiet war einfach von den Alliierten zu besetzen. Wedgewood fragte, ob es Tatsache sei, daß die deutschen Beamten auf der Eisenbahn durch Franzosen ersetzt worden seien. Bonar Law entgegnete, dies könne er nicht sagen. Wedgewood fragte ferner, ob die britische Regierung irgend­welche Schritte tue, um ein engeres Zusammenwirken mit der amerikanischen Regierung in der Ruhrfrage zu erreichen. Bo­nar Law antwortete,, es sei nicht möglich, irgend eine Mittei­lung über diese Frage im gegenwärtigen Augenblick zu machen.

Amerika weiterhin abseits.

Paris, 21. Febr. Nach eiper Meldung derChicago Tri­büne" aus Washington lagen dort gestern nachmittag Nach­richten vor, denen zufolge England die Absicht hätte, Amerika um einen gemeinsamen Jnterventionsversuch mit ihm in der Ruhrangelegenheit zu ersuchen. Von amtlicher Seite sei die Nutzlosigkeit eines Vermittlungsversuchs betont worden, da keine Aussicht auf Erfolg bestehe. Es sei darauf hingewiesen worden, daß eine verfrühte Bemühung es Amerika für die Zukunft unmöglich machen würde, sich mit Nutzen an einer Vermittlung zu beteiligen. In den Vereinigten Staaten sei man der Auffassung, daß Frankreich eine souveräne Macht sei, die auf eigene Verantwortung handle, und daß jeder amerika­nische Vermittlungsversuch für Frankreich unannehmbar sein müsse. Alle Nachrichten wiesen darauf hin, daß ein amerikani­sches Angebot in diesem Sinne bei Poincare ene unfreundliche Aufnahme finden würde.

Amerika fordert 285 Millionen Dollars Besatzungsgelb.

Elihu Wadworth befindet sich auf dem Wege nach Paris, um den Verbündeten ins Gedächtnis zu rufen, daß Amerika

einen Anspruch auf 265 Millionen Dollar für die Kolbn» Besetzung in Deutschland habe. Wie dieChicago Trüb,.! aus Washington meldet, teilte das Staatsdepartement daß binnen kurzem die Tschechoslovakei eine Kommission 5 Verhandlungen für die Rückzahlung von 102292000 DM Kriegsschulden bei den Vereinigten Staaten nach Wastin^ entsenden.

Franzose« im Land!

Heil'ge deutsche Muttersprache leih' mir kräft'ge Worte!

Darf an deutschem Orte

man nicht sprechen heut' von Rache?

Heil'ger, mächt'ger, deutscher Rhein, konnt'st du es ertragen, daß mit Stück und Wagen die Franzosen zogen ein?

Heil'ge, treue, deutsche Erde, kannst du dich drein schicken, daß auf deinem Rücken fremde Krieger sind und Pferde?

Deutsches Blut in meinen Adern, koche in mir koche!

Soll man fremdem Joche nicht mit ganzem Herzen hadern?

Deutsches Volk sei auf der Wacht!

Bist du auch erschüttert,

Einigkeit zersplittert bösen Feindes gier'ge Macht.

Höfen a. E. Adolf Schaich.

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WM

Ltllmhch- und Stangen - Verkauf.

Die Gemeinde Loffena« bringt aus ihren Waldun­gen, Distrikt I, ll und III zum Verkauf:

Nadelstammholz: 199,08 Fm. I. Kl., 200,48 Fm. II. Klasse, 146.88 Fm. Hl Kl., 96,29 Fm. IV. Klasse, 122,37 Fm. V. Kl. und 6,35 Fm. Vl. Klasse.

Sagholz: 32,97 Fm. I. Kl., 54,85 Fm. ll. Kl. und 12,59 Fm. Ul. Klasse.

Buchenstammholz: 1.43 Fm. II. Kl., 4,44 Fm. III. KI., 33,09 Fm. IV. Kl. und 54.67 Fm. V. Kl.

Etchenftammholz: 0,48 Fm. IV. Kl.

Baustangeu: 19 St. Is. Kl., 60 St. l. Kl., 63 St.

II. Kl. und 30 St. I II. Klasse.

Hagstaugev: 5 St. l. Kl., 64 St. ll. Kl. und 50 St.

III. Klasse

Hopfenstangen: 5 St. I. Klasse, 20 St. II. Klasse und 5 Siück III. Klasse.

Maßgebend für den Verkauf sind die Bedingungen des Württ. Waldbesitzerverbands. Schriftliche Angebote auf die einzelnen Lose, in Prozenten der Landesgrundpreise vom 1. November 1922 ausgedrückc, sind, mit entsprechender Auf­schrift vergehen, bis spätestens 7. März 1823, vor­mittags 1 Uhr, beim Schultheißenamt einzureichen. Die Eröffnung der Angebote, welcher die Bietenden anwohnen können, erfolgt zu dieser Zeit. Nähere Auskunft und Los- v.erzeichniss erteilt Waldmeister Seeg er hier.

Loffenau, den 21. Februar 1923.

Oberamt Neuenbürg.

Gemeinderat.

Schwarzenberg

Am Montag, den 28. Februar, nachmittags 2 Nhr.

verkauft die Gemeinde auf dein Rathaus aus Waldteil Roßweide:

»4 St. MstiW» I. M II. KW,

M St. I. As I». KW,

Z8S St. ho-skNftMge» I. md». KW.

Ten 21. Februar 1923.

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Saat-Weizen Saat-Gerste Saat-Hafer

Is. Ware aus anerkannten Saatgutwirtschaften hat preiswert abzugeben

Meblhaudlung Leibfried, Pforzheim,

Oeftliche 73, neben Zigarrengeschäft Bwle.

Telefon Rr. 2457. Telefon Nr 2457

OberamtSstadt Neuenbürg.

Bewerbungen um die auf 1. August d. Is. zur Wieder­besetzung kommende Stelle des

Hsusmifters

im Schulhaus wollen bis 3. März d. Is. eingereicht werden. Belohnung nach Be­soldungsordn.- Gruppe ll ».Auf­wandsentschädigung. Kennt­nisse in der Bedienung der Zentralheizung erwünscht.

Für eine zurücktretende Hebamme soll ein Fräulein oder eine Frau. zwischen 20 und 30 Jahren als

Hebamme

ausgebildet werden. Meldung bis 3. Marz bei

Knödel.

Zu kaufen gesucht 6 bis 10

Legehühner.

Zu erfragen in der Enztäler- Geschäfts stelle.

Aorstamt Hirfa«.

RchtenstmM- md PWemller-Berkms

am Mittwoch, den 28. Febr., nachm. 1 Uhr, imRößle" in Hirfa« aus Staatswald Lützenhardt, Abt. 19 Wolfs­grube, 29 Viehtrieb, Wecken­hardt, Abt. 38 Bockstall: 156 Baustangen l.II. Klasse, 405 Hagstangen l.lll. Kl., 885 Hopfenstangen I.ll. Klasse, 96 Rm. Papierroller, 2 Mtr. lang, gereppelt. Losverzeich­nisse von der Forstdirektion, G. f. H., Stuttgart.

garantiert seidefrei, sowie

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Otto Juug,

Landesprodukten, Calw, Telefon 80.

Sm PoWezWrn desEnzlöler"

in Schwann, Conweiler und Feldrennach

zur Nachricht, daß nunmehr an obigen Orten Agenturen für de«Euzläler" errichtet sind, so daß die Besteller die Gewähr haben, denEnztüler" noch am Tage der Ausgabe zugestellt zu erhalten. Wir bitte« deshalb, vestellnugen nicht mehr bei dem Postbote« oder Briefträger, sondern bet den Agenturen zu mache« und zwar in

bei Herrn Ernst Weist beim Postamt,

Frln. Frida Kaatz, Tochter des Briefträgers Faaß,

bei Herrn Ludwig Mauer.

Die Besteller erhalten jeweils eine Quittung.

Gemeinde Grimbach.

AM-

DtMUU-HM

Am Montag, den 26« Februar 1923,

kommen auf dem Rathaus im schriftlichen Aufstreich zum Verkauf in 6 Losen:

1. Langholz:

624 Stück mit 6,06 Fm. I. Kl., 28,03 Fm. II. Klaff-, 123,49 Fm. III. Kl. 115,23 Fm. IV. Kl., 72,25 Fm. V.Kl. SSgholz: 2,98 Fm. ll. Klasse, 4.72 Fm. III. Klasse.

2. Stangen:

Bauslange»: 96St.ls, 1051b, 178 II., 352 III.Kl, Hagstangen: 307 l., 769 ll., 600 lll. Kl. Hopfenstangen: 500 I., 900 ll., 1100 lll., M IV, 650 V. Klasse.

Rebstecken: 490 I , 70 II. Kl.

Schriftliche Angebote in ganzen Prozenten der neuen Landesgrundpreise vom 1. Novbr. 1922 sind bis spätestens Montag, den 26. Febrnar 1923, nachmittags 2 Uhr, beim Schultheißenamt einzureichen. Der Eröffnung können die Bietenden anwohnen. Auszüge auf Bestellung durch Waldmeister Dittus in Grunbach.

Den 20. Februar 1923.

H ö f e n a. d. E.

Am Sonntag, de« 25. Februar

K

große HuüeW

im Gasthaus zumHirsch".

RWW EreWM, RiederWug MM

2l. Februar 1923.

Devisen:

Amerika

Holland

Schweiz

England

Frankreich

«mtl. Mittelkurse:

23,25.- 9175.- 4400 - 109000. 1432.50

FestverzinSl. StaatSPaPiere:

5°/, Dt. Reichsanleihe 9>. 4°/» 1100-

,»/, 665.

3°/° 4500.-

Dlsch. Sparprämienanleihe 489. 4°/, Würit. Siaaisanleihe 140. 3',,°/« v. 1875 -

versch. 90150

S°/° 4> 0

Stadtanleihen «.Pfandbriefe: 4»/, Siutig. Siadtanl.

»V,"/«V. 187780 90'/-

,->/o V. 1904 90'/,

4°/« W.HyP.-Pfdbf. 130

100

Industrie-Aktie«:

48750-

zwoo-

27 '50.- 13500-

wooo-

8500-

41000-

33000-

54000-

57000-

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Nordd. Lloyd Deutsche Bank Disconto- Com.-Anteile Rdein. Creditbank-Akt.

Württ. Vereinsbank-Akt. Badische Anilin-Akt.

Höchster Faibwerkc Aki. Bochumer Guß Akt.

Di-Luxemb.Bergw. Akt. Harpener Bergbau-Akt. 145000. Benz-Motoren-Akt. >b50>.

Daimler-Motoren-Akt. 15 00.

Badenia-Maschinensk.-W 23000 Heidelberg.Cemeniw.-Akt. 20000.

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Karlsruhe, 22. Febr. Berlin gereist. Er hatt< redung mit dem Reichsko bischen Einbruchsgebiet u Köln, 22. Febr. Ein Reichsbeamten und der - bahnwesen faßte eine Er Gewalt, allen Verhaftuni zum Trotz wird die Eise fremden Militärmacht D amtenschaft wird nicht eh> den Truppen das Einbru Gewalt wird eine zähe de, Dortmund, 22. Febr. eigene Lebensmittelgeschäj um die Hälfte billiger per zu haben sind.

Erfurt, 22. Febr. T .Mitteldeutschen Zeitung" um sich gegen die Anklage Geraer Schulverwaltung trat den Beweis der Wah so kamen für die Geraer sachen zutage. Es wurde Geraer Gemeindeschule, e jeden Plan gewirtschaftet er wolle. Ein älterer Lek und Maskeraden in der S daß bei der Bestrafung t werden müsse. Das Gern bracht an und sprach den Berlin, 22. Febr. De sich jetzt mit der Bekämpf die Regierungsvorlage an berei, Schleichhandel und Gegenstände auf eine Fre Haus oder eine Geldstrafe Werden soll. Neben der S machung des Urteils dum sentliche Anschlag auf Koj den. Das Höchstmaß der den. Der Antrag auf Ei gelehnt. (Weshalb? Es schädlinge zu bekämpfen.

Berlin, 22. Febr. In kollegien ermächtigt worden erster Fremdsprache anstell zu Ostern zu genehmigen, gierung einheitlich geregei tagsabgeordnete Friedrich reu in Berlin im Kranke; Oeration gestorben.

dies. Beim Kapitel Kritik gegen die Kr, .tungskosten und der 12-46 Wochenstunde wnzessionierte Apotl kommen, damit diese die Errichtung besor üäglich wurde der Betriebsrätekurse vo desgleichen der Antr mtung von Getreid Aein, sowie von Ei Erwerbslos enfürsorg l°ien beim Neckar!« werden sollen, bis si Herden können. Gaswerke soll der S übernehmen. Heute Verhaftung ! München, 22. Fe

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