trctens der dortigen Jndustrillen und ihrer entschlossenen Abwehr feindlicher Willkürmaßnahmen. Es gibt für Deutschland nur eine Möglichkeit, durchzuhalten. In der Erkenntnis der Gefährdung der Existenz des gesamten deutschen Volkes werden wir unsererseits alles tun, damit die Opfer, die zunächst das Ruhrgebiet zu bringen hat, nicht vergeblich gebracht sein werden."
Warnung der Saararbeiter an die Ruhrbergleute.
Berlin, 18. Jan. Die Saarregierung hat eine vom Kartell der freien Gewerkschaften, der Vereinigten Sozialdemokratie und der Kommunistischen Partei beabsichtigte Massenkundgebung gegen die Ruhrbesetzung verboten. Daraufhin beriefen alle dem Kartell der freien Gewerkschaften angeschlossenen Organisationen eine Kartellversammlung ein, die einen gewaltigen Besuch aufwies. In einer Resolution warnen die Versammelten die Arbeiterschaft des Ruhrgebiets dringend davor, sich von eventuellen Versprechungen der Franzosen, Einführung des valutarisch besseren Frankenlohnes usw., beeinflussen zu lasten, da dadurch, wie es im Saargebiet zu verzeichnen ist, der steigenden Verelendung nicht im geringsten Einhalt geboten werden kann.
Treuegelöbniffe aus dem neubesetzten Gebiet.
Esten, 18. Jan. In einer Kundgebung des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft der Kreisbauernschaft Mülheim, Duisburg und Oberhausen heißt es: „Gemeinsame Not schmiedet uns in dieser Stunde mit allen anderen Ständen und mit allen deutschen Volksgenosten zusammen. Wir wollen das Trennende vergessen und das leidige Parteigezänk endlich vermeiden. Felsenfest ist unser Wille und eins ist unser Schwur: Deutsch waren unsere Väter, deutsch sind wir und deutsche Männer werden unsere Söhne und Enkel sein." — In der sozialdemokratischen „Essener Volkszeitung" heißt es: „Der gegenwärtige Kampf um das Ruhrrevier ist ein Kampf um das Recht, und die Sozialdemokratie ist sich bewußt, daß es ihre Aufgabe ist, ihn mit größtem Aufwand und Energie zu führen, und daß sie dabei in die vorderste Reihe gehört, wenn durch die Bajonette auch Gefahren drohen. Der deutsche Arbeiter läßt seinen heimatlichen Boden nicht vergewaltigen. Das dürfte auch Poincare einsehen lernen."
Ausland.
London, 19. Jan. Wie die Times melden, sind zur Verstärkung der französischen Rheinbesetzung mehrere Regimenter schwarzer französischer Truppen, darunter 1200 marokkanische Scharfschützen, in Marseille eingetrofsen.
London, 19. Jan. Die Blätter heben die gegenwärtigen Schwierigkeiten hervor, denen Frankreich im Ruhrgebiet gegenübersteht. „Evening Standard" berichtet aus Düsseldorf, daß die Franzosen jetzt zugeben, daß die wirtschaftliche Lage Deutschlands die schwierigste der Welt sei. Nach Ansicht des Berichterstatters ändern die Franzosen bereits ihre Pläne. Die französischen Bemühungen, die deutschen Arbeiter und Industriellen zu spalten, hätten sich bisher als zwecklos erwiesen. — „Pall Mall and Globe" berichtet, Paris wisse nicht, welches der nächste Schritt sein solle. Es werde jedoch anerkannt, daß der schwierigste Teil der Aufgabe noch bevorstehe. — „Manchester Guardian" schreibt, jede Karte, die Frankreich bisher im Ruhrgebiet ausgespielt habe, sei ein Fehler gewesen.
Italien in abwartender Haltung.
Ueber die italienische Sanktionspolitik ist dem römischen Korrespondenten der „Vossischen Zeitung" aus dem dortigen Auswärtigen Amt erklärt worden: Von einer italienischen Vermittlung wäre nicht die Rede. Richtig sei dagegen, daß die italienische Regierung in Paris, London und Berlin zur Mäßigung mahne. An der Kohlenkontrolle nehme Italien teil, da Mussolini die Politik der Pfänder an sich nicht ablehne. Von der militärischen Aktion Frankreichs habe Italien sich jedoch getrennt. In Italien hält man die Situation für überaus ernst. Die Lage sei ähnlich wie vor dem Kriegsausbruch. In Deutschland sollte man nicht vergessen, daß die Besetzung des Ruhrgebiets auch zur Gründung eines Pufferstaates führen könne (was ja Wohl kaum bei der Gesinnung der rheinischen Bevölkerung zu befürchten ist). Auf die eine Frage, warum der deutsche Vorschlag in Paris nicht zur Kenntnis genommen worden sei, wurde dem Berichterstatter erwidert, der Vorschlag hätte keinerlei Garantien für die Durchführung enthalten, wenigstens keine solchen, die die Amtszeit eines Kabinetts überdauern würden. Der einzige Vorschlag, der eine Brücke schlagen könnte, sei der von Mussolini. Im übrigen arbeite Italien still weiter auf eine Verständigung hin.
Kein Eingreifen der Neutralen.
Nach einer Stockholmer Meldung des „Vorwärts" hat Branting auf eine Anfrage des Londoner „Daily Herald", ob er im Völkerbundsrat die Reparationsfrage aufrollen werde, geantwortet, es sei noch kein Beschluß gefaßt worden. Die Regierung berate zurzeit, wie man am besten zu einer versöhnlichen Lösung kommen könne. Branting ist Sozialist. Er müßte programmätzig sofort gegen die schamlose Verletzung von Friedensvertrag und Völkerrecht durch die Franzosen Protest erheben.
Die Lektion des Geschichtsprofeffors.
In der militaristischen „Victoire" des einstigen Antimilitaristen Gustave Herve ergreift der Universitätsprofessor Andre Lichtenberger das Wort zugunsten des Raubkrieges im Ruhrbezirk und Westfalen. Er billigt die „Expedition" hauptsächlich deshalb, „weil nun erst der Deutsche den Franzosen als Menschen kennen und schätzen lernen werde. Man habe über den Franzosen in Deutschland die schlimmsten Geschichten verbrettet. Alles Lüge. Die Probe aufs Exempel, die wichtige Lektion wird jetzt stattfinden. Wir brauchen eine kräftige Faust, Energie und Takt, um den Deutschen zu beweisen, wessen Geistes wir sind." Poincare hat den richtigen Universitäts- Professor sür sein „Werk der französischen Gerechtigkeit" gefunden.
Schottische Kohle für Deutschland.
Aus Glasgow wird gemeldet, daß alle für den Export im Januar verfügbare Kohle aus den Gruben Schottlands von den Deutschen zur sofortigen Lieferung bestellt worden sei. Das hat zur Folge gehabt, daß gewisse Kohlenpreise um 2 >4 Schilling für die Tonne gestiegen seien, was einen Aufschlag von 10 Prozent ausmacht.
Aus Stadl. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 20. Jan. Die Spender für die Sammlung „Heimat not" (s. Aufruf in heutiger Nummer) erhalten für größere Beträge eine Quittung, auf deren Rückseite das Bildnis zweier ehrwürdigen Alten veranschaulicht ist. Wer die vergrämten Gesichter dieser beiden Alten betrachtet, insbesondere der alten Frau, die schutzsuchend sich an den Ernährer lehnt, der aber nicht mehr in der Lage ist, tätig zu sein, den beschleicht ein unendliches Mitgefühl mit diesen von der Not der Zeit am härtesten Betroffenen. Es gehört ein Herz von Stein dazu, um nicht angesichts dieses erschütternden Bildes, das mehr als Worte besagt, zur Gebefreudigkeit angeregt zu werden. Möchte doch ausnahmslos jedermann, der noch im Erwerbsleben steht, zur Linderung dieser schrecklichen Not nach Kräften durch eine Gabe beitragen. Auch unserer, Jugend gilt diese Aufforderung; sie hat so oft Gelegenheit, an diesem oder jenem zu sparen.
ohne daß sie gerade Entbehrung leidet, während es unseren Alten am notwendigsten fehlt, um nur das Leben zu fristen. Ehret das Alter durch Wohltun, Wohltun trägt Zinsen und bereitet Geber und Empfänger hohe Freude.
Neuenbürg, 20. Jan. Mehr denn sonst eine Zeit ist die gegenwärtige geeignet, die Anhänglichkeit und Liebe zum deutschen Vaterland, zur engeren Heimat in erhöhtem Maße aufleben zu lassen. Diesem Zwecke dient auch unsere Heimatbeilage, die wir vorerst monatlich, heute erstmals, beifügen. Ihr Verfasser ist Hans Rehhing aus Ulm, der von seinem Vortrag im Juni v. Js. anläßlich des Heimatabends noch in bester Er- inerung steht, ein Kind der schwäbischen Alb, durchglüht von reiner Heimatliebe und bekannt durch seine verschiedenen Werke und Arbeiten, in denen der Heimatgedanke in Poesie und Prosa, auch in schwäbischer Mundart, zum Ausdruck kommt. Die Heimatbeilage, welche in jeder Nummer ein Stück unseres Heimatlandes, die Sitten und Gebräuche seiner Bewohner aus Vergangenheit und Gegenwart behandelt, ist so recht geeignet, den Heimatgedanken zu stärken und zu vertiefen. Wir hoffen mit der Beilage unseren Lesern Freude zu bereiten. Wenn die Beilage gesammelt wird, bildet sie nach Jahren immer wieder eine angenehme Lektüre.
-X Herrenalb, 19. Jan. Dieser Tage konnte ein angesehenes Ehepaar, Hirschwirt Wilh. Hädinger von Kullenmühle und seine Gattin Ernestine geb. Hafner, in erfreulicher Rüstigkeit das seltene Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Zehn Kinder, 15 Enkel und 1 Urenkel scharen sich in herzlicher Liebe um das treue Jubelpaar. Auch sonst brachte der Gedenktag Zeichen der Hochachtung und warmen Verehrung in Fülle. Die Kirchenbehörde spendete eine Prachtausgabe des Neuen Testaments mit Widmung; vom Staatsministerium traf die Bronzeplakette ein mit der Inschrift: „Danket dem Herrn; denn er ist freundlich". Der Gesangverein „Lieder- kranz" und der Jungfrauenverein brachten Ständchen dar. Möge der Lebensabend Segen und Frieden bringen!
/X Herrenalb, 19. Jan. An den Reichskanzler Cuno ging gestern aus den Kreisen der Bürgerschaft folgende Depesche ab: „Aushalten — nicht nachgeben! senden als dringendsten Wunsch reichstreue Bürger von Herrenalb."
Würuemoerg.
Stuttgart, 18. Jan. (Aus der evangelischen Kirche Württembergs.) Nach der soeben im Amtsblatt der Oberkirchenbehörde veröffentlichten Statistik des Jahres 1921 über das evangelisch-kirchliche Leben in Württemberg wurden von den lebendgellorenen Kindern evangelischer Eltern 98 Prozent aus rein evangelischen Ehen und 62 Prozent aus gemischten Ehen getauft. Von den in die Ehe getretenen Evangelischen wurden 92 Prozent der evangelischen und 44 Prozent der gemischten Paare kirchlich eingesegnet. Von den verstorbenen Evangelischen 93 Prozent mit kirchlichen Handlungen bestattet. Die Zahl der Abendmahlsgäste betrug 679 038, somit 42 Prozent der evangelischen Bevölkerung. An den freiwilligen Jugendgottesdiensten nahmen durchschnittlich 81038 Kinder teil. Uebertritte zur evangelischen Kirche fanden 384, Austritte aus derselben einschließlich derjenigen zu anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften 2962 statt/ Die Zahl der noch nicht ständig an- gestellten Pfarramtsbewerber beträgt 157.
Stuttgart, 19. Jan. (Brennholzpreise.) Mit Rücksicht auf die inzwischen eingetretene wesentliche Erhöhung der Kohlenpreise werden die Rahmenpreise sür Brennholz mit Genehmigung des Arbeitsministeriums mit Wirkung vom 20. Januar 1923 enschließlich ab um 50 Prozent auf 150 Prozent der ursprünglichen Sätze erhöht.
Böunigheim OA. Besigheim, 19. Jan. (Gewaltsames Hamstern.) Am Montag kamen zwei Frauenzimmer, angeblich aus Neckarsulm, mit Rucksack und Milchkanne hierher, um Lebensmittel zu Hamstern. Nachdem sie einige kleinere Quanten erhalten hatten, kamen sie in ein Haus in der Nähe des Rathauses. Hier gingen sie ohne weiteres auf die Bühne und machten sich über den Weißmehlsack her. Die Frau des Hauses störte sie aber. Beide wurden vehaftet.
Küuzelsau, 19. Jan. (Gute Geschäfte.) Bei dem letzten Pferdemarkt verkaufte ein Bauer ein Pferd, das er vor ungefähr 8 Tagen um 800 000 Mark gekauft hatte, um 1,8 Millionen Mark. Gefordert hatte er 2 Millionen. Ein anderer Bauer aus dem Oberamt Oehringen hat in gleichem Zeitraum ebenfalls an seinem Pferde 1 Million gewonnen.
Aulendorf, 19. Jan. (Der Bettelunfug.) Die Fälle, in denen fremde Personen unter allerlei Vorwänden die Landbevölkerung mit Lebensmittelbettel belästigen, mehren sich fortgesetzt. Jeder Handwerksbursche hat jetzt seinen Rucksack bei sich. Abends wird das Erbettelte, insbesondere Mehl, verkauft und dann die halbe Nacht durchgezecht. 1500 bis 2000 Mark Tageseinnahme sind keine Seltenheit. — Bei der Fremdenkontrolle in Aulendorf wurde ein junger Bursche gefaßt, der schon seit August den Mehlbettel betreibt und auch von der Staatsanwaltschaft Reutlingen wegen verschiedener Vergehen gesucht wurde.
Tettnang, 19. Jan. (Bestrafte Schieber.) Der 40 Jahre alte, aus Bopfingen gebürtige Reisende Arnold Wollschläger aus Zürich war im November mit seiner Frau Paula Niederhäuser aus Gränchen über Basel nach Deutschland gekommen, um mit den Franken eine billige Vergnügungsreise durch die deutschen Großstädte zu machen. Als sie wieder in die Schweiz zurückreisen wollten, wurden sie in Friedrichshafen angehalten, weil sie neue Kleider und sonstige neue Sachen bei sich hatten. Die Frau hinterließ 2000 Franken als Sicherheit und konnte den deutschen Boden verlassen. Wollschläger erhob Einspruch, daß gegen ihn auf eine Geldstrafe von 1800 000 Mark erkannt wurde, jedoch ohne Erfolg. Er mußte die Strafe bezahlen, außerdem würden ihm die in Deutschland neu gekauften Sachen abgenommen, nämlich ein Schirm, ein Stock, 1 Paar Leder- und 1 Paar Gummischuhe.
Handel und Verkehr.
Mehlpreis. Die Süddeutsche Mühlenvereinigung hat den Richtpreis für Weizenmehl Spezial 0 von 82 000 auf 111 OM Mark pro IM Kilo ab Mühle einschl. Sack erhöht.__
Franzosen im Nuhrgebiet.
Im Ruhrgebiet, Januar 1923.
Die Köln-Mindener Bahn bringt mich in Gelsenkirchen mitten ins schwärzeste Kohlenrevier. Der Knotenpunkt Wanne, einer der größten Bahnhöfe Deutschlands, liegt hinter mir. Soweit das Auge über die Emscherebene schweift, Schacht an Schacht. Wanne, Herne, Bochum, Gelsenkirchen: hier ist das Zentrum des Kohlenreviers, hier sind die bedeutendsten Bergwerke, Hütten. Um dieses Zentrum legte sich am Sonntag, den 14. Januar, als ich eine Studienreise ins Ruhrrevier machte, die Zange der französischen Besatzungsarmee. An der Emscher über Altenessen, Osterfeld, Bottrop, Gladbeck in westfälisches Gebiet von Norden her eindringend, haben die Franzosen vom Samstag abend, durch Gelsenkirchen ziehend, Buer besetzt, den Mittelpunkt der staatlichen Zechen. Gelsenkirchen war am Sonntag noch nicht besetzt, ebenso Bochum. Vom Süden, von der Ruhr her, rückten über Steele-Kupferdreh-Stierenhof (Berg, Kreis Mettmann) Kolonnen vor, bis kurz vor Hattingen, das gleichfalls am Sonntag noch frei war, um dann Bochum von Süden her abzuschließen. Genau wie es bei Essen geschah.
Direkt an den Toren Gelsenkirchens, in Rotthausen und
Kray, stehen bedeutende Truppenmengen. Von hier bis A Altcnessen, an den Außenbezirken von Essen stehen Tanks, zerautos, Maschinengewehre, Kavallerie und Infanterie in ten Staffeln. Ich fahre weiter bis Essen Hauptbahnhof. dem Bahnsteig eine französische Wache. Der Bahnsteig ^ besetzt mit Passagieren, denn Essen, die Halbmillionen-Stz hat einen starken Reiseverkehr. Ein Poilu bittet einen W' um Feuer, indem er an ihn herantritt und seine Zigarette dl hält. Der Westfale dreht dem Franzosen ostentativ die AK, feite zu. Gelächter der Umstehenden. Aufgeregt läust j Soldat zum Schilderhaus, 6 Mann treten heraus mit ^ gepflanztem Bajonett und gehen im bekannten Geschwindst auf und ab. Ein Zivilist, den Stock schulternd, macht es A nach. Die Bahnhofshalle, erdröhnt vor Gelächter. Beschj, ziehen die Franzosen sich wieder zurück. Diese Westfalen! z haben auch gar keinen Respekt! Vor dem BahnhofseiM Posten! Die innere Stadt aber sonst unbesetzt. Ich fehlend am Kaiserhof vorbei, dem Jndustriehotel, jetzt von franzöM Offizieren belegt. Dann durch die Altstadt zum Segens Viertel. Hier lieferten in den Kapptagen die Kommunisten b! „Grünen" blutige Gefechte. Als am 1. Tage die Franzosen^' hier sich sehen ließen, da machten die Segerother mit Stock, Besenstiel die Griffe nach, ahmtey „Wache heraus" nach , zeigten den unerbetenen Gästen, daß man sich den Deut kümmert. Die Essener lassen die Franzosen links liegen.
Von Essen fuhr ich nach Steele. Das hügelige Städttz uralt, ist stark belegt. Dem französischen-General hat man s,! an seinem Quartier heraushängende Fahne entwendet. Ers,j sich entschuldigt und die Bevölkerung vor Unbesonnen! Warnen müssen. Steele gehört zu dem rheinischen Kreis das mit ihm verwachsene Königssteele zum westfälischen . Hattingen. In Königssteele sind keine Franzosen, als eM Gehöfte besetzt werden sollten erhob der Amtmann Einspris beim General in Steele.
Die Bevölkerung ist äußerlich ruhig. Der Westfale z wortkarg. Aber in seinem Innern kocht es. Die Galle ^ zum Zerplatzen. Daß man sein Recht mit Füßen tritt, ssr Freiheit antastet, das verwindet er nicht. Mit Angst und A gen sind die Franzosen eingerückt, das gestehen sie zu, undx wattige Truppenmassen sind zwischen Düsseldorf und M bürg massiert, um gegen Ueberraschungen gesichert zu sein. W jetzt haben die Franzosen sich in ihrem Auftreten Mäßig!, auferlegt. Die gewaltigen Kundgebungen in den GroßstW in den Bergmannsdörfern und in den Jndustriegemeiniv sind ihnen auf die Nerven geschlagen. Sie merken: Der W«, fale läßt nicht mit sich spaßen und Schindluder treiben. M sollte es nicht versuchen, die Arbeiter zu irgend etwas zwing« zu wollen. Dann gibt es eine Schlagwetterexplosion, die such bar sein wird. Wehe, wenn Franzosen und Farbige (man k in Kray einige Marokkaner gesehen) sich an deutschen Match und Frauen vergreifen sollten. Mord und Totschlag wäre Folge.
Unbeugsam, stiernackig, aufrecht ist die Haltung der völkerung, nicht leicht ist sie aus der Ruhe zu bringen. L Polen, auf die Havas so törichte Hoffnungen setzte, verhak sich still; 80 Prozent stehen auf Seiten der deutschen Arbeit»! Es find übrigens im Bergbau des ganzen Ruhrgebiets « 50 000 polnische Bergleute, von denen 34 000 für Deutschs optiert hatten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer — die gM Bevölkerung ist einig in der stummen Abwehr der französisch Gewaltpolitik. „Kommandieren Sie: Das Ganze Kehrt!", fax der Bergarbeiterführer Jmbusch zu dem französischen Genen als dieser die Bergarbeiterführer ersuchte, für die Aufrechter^ tung der bisherigen Förderziffer zu sorgen. Wollen die Fr« zosen etwas holen, dann niemals mit dem Bajonett. Der Mff fale läßt sich nicht einschüchtern. Er ist Gefahren gewöhn, „Glück auf, Kameraden, durch Nacht zum Licht. —. Uns soll die Feinde nicht kümmern. — Wir hatten so manche verzweW- Schicht, — und sehen die Sonne doch schimmern. — Nur eich! einig müssen wir sein, so festgeschlossen wie Erz und Steinls singen die Bergleute und in den Straßen erklingt, den Franz» fen in die Ohren gellend: „Deutschland, Deutschland M alles_"
Wir harren aus im Sturmgebraus. Darin ist sich t» ganze Bevölkerung einig. Die Kommuniftenhäuflein zerk! meln. Franzmann, kehre zurück, du erntest keine Lorbeer» in Deutschlands Werkstatt. Wetterharte Bauern, in Gefahr» erprobte Knappen, stahlfeste Hüttenmänner lassen sich nch knechten. Nie und nimmer. Montanas.,
Düsseldorf, 19. Jan. E
lasfung Düsseldorf der Deutsc lionen Mark Paviergeld -von beschlagnahmt. Die Bank ha geschlossen.
" Berlin, 19. Jan. Nack der deutschen Behörden sind nunmehr mindestens 100000 sich „wirtschaftliche Sanktion"
Berlin, 20. Jan. Ueber besetzte und das vergewaltig mitgeteilt: Die Reichsregieru Landesregierungen bestrebt, d und völkerrechtswidrigen Ma Belgier verschärfte Wirtschaft! Angestellten und Arbeiter in zu lindern. Sie hat daher n satzungszulagen und die Zula biet verdoppelt.
Berlin, 19. Januar. 3 lanzlers an die Landesregie von Schlemmerei und Alkoho Zn allerkürzester Frist ist ein Ministers zu erwarten, die ei, den Verbrauch in Hotels un soll verboten werden, zum s servieren, es soll ferner jeder ein Fleischgericht erhalten un Kerwendung von Butter in 5 ditoreien verboten werden.
Paris, 19. Jan. Die fra stürmisch verlaufenen Nachtsitz! bes kommunistischen Abgeordnc Paris, 19. Jan. Havas be setzten Gebieten, die der Autor fion unterstellt seien, seien die trossen worden, um die Archiv dienstes, sowie die der verschick bewachen, damit jede Fortsck Deutschland vermieden werde. Nachrichtenagentur aus Düssel! brigade von Dortmund nach f vormittag haben die frcmzösis und die staatlichen Minen vor Genf, 19. Jan. Wie der 3 Heschen-Agentur erfährt, ist im über eine etwaige Jnterventio Gelegenheit der Besetzung des schm und belgischen Truppen sich Völkerbund. Schriftl.)
Französischer Raubzug
Neueste Nachrichten. s
Stuttgart, 19. Jan. Die Abgg. Dr. Beißwänger, Trj Schott und Klotz haben im Landtag folgende Kleine AnsiU eingebracht: Ist das Staatsministerium bereit, angesichts ds Ernstes unserer Lage öffentliche Lustbarkeiten jeglicher A sowie auch die privaten Faschingsunterhaltungen sofort p verbieten?
Esse», 20. Jan. Vom Polizeipräsidenten wurden kü der 47. französischen Division Schritte zur Freilassung di! vorgestern gefangengenommenen Schutzpolizeibeamten un!» nommen. Die Division teilte gestern mit, daß der Beaui»! zu 15 Tage Gefängnis verurteilt worden sei, weil er W geweigert habe, einen französischen Offizier zu grüßen. N fünf Herren der Großindustrie, die vorgestern von Gen« Fournier vorgeladen waren, erhielten gestern eine « Vorladung zugestellt auf heute vormittag 10V» Uhr z» Fortsetzung der begonnenen richterlichen Vernehmung. K der Nähe der staatlichen Bergwerke in Buer und Gladbii sind gestern neue Truppenverstärkungen eingetroffen. Anja Kavallerie und Maschinengewehrabteilungen bemerkte um besonders acht Haubitzen.
Köln, 19. Januar. Wie die „Köln. Ztg." aus Spff« meldet, sind ans Befehl der Rheinlandskommission vB 18. Januar von heute an gesperrt: 1) die Akten und da aus den Zolleinnahmen herrührenden Bestände, sowie da künftigen Einnahmen, 2) die Akten und die aus den Staff und Gemeindeforsten herrührenden Bestände, sowie die küff !igen Einnahmen aus dem Holz auf den Stämmen und a«I t>en Lagerplätzen, 3) die aus der Kohlensteuer herrühreudo Bestände. Ueber Zuwiderhandlungen entscheidet das Militk zericht. Kein deutscher Beamter oder sonstiger Angestell!« ver beteiligten Dienststellen darf ohne Genehmigung dä Meinländekommission seinen Dienst oder Wohnsitz ve/asiA
Mainz, 1». Jan. Es best« Mainz, ebenso in Wiesbaden r Militärbehörde besetzt worden ! ben stehen französische Posten. Beamten befinden sich in dem Mn sonstige« Banken infolg, ringe Beträge zur Auszahlunl Gelbmangel bereits sehr fühlb leben einen lähmenden Einfluß Franzosen heute auch das Dr setzt haben. Alle im Hause an km Verlassen des Gebäudes ! Sem Hause standen, wurden Zweigniederlassung Düsseldorf W Millionen Mark Papierge! unb beschlagnahmt. Die Bank geschloffen.
Mannheim, IS. Jan. Wi> Lubwigshafen und Landau er Reichsbankzweigstellen militari ber Direktor zur Vernehmung geführt worden. Der Leiter di Laufe der Nacht und des Born sich unter französische Kontrol mb ist deshalb in der Mittag iu Kaiserslautern ist die Reich korben. Die bayerische Stau kie die „Neue Badische Le weiter.
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Jn Buer, Westerholz, H> «it der Beschlagnahme der st begonnen, daß sie alle wichtig »ktoren wurde« verhaftet, dl rektor von Raiffeisen, sowie ! Za Westerholz find die Kohle Truppen inhaftiert worden u «er weder Tag noch Nacht zu «andeur hat sich mit dem B der sehr energisch gegen diese sortige Freilassung der verha m, sowie die Räumung des Tn Franzosen haben diese s Ägelehnt, sondern suche» zu Tagen find französische Offizi schienen und haben Unterlage wd deren Erhebung verlang Nenze am 31. Januar in Kr Mainz, IS. Jan. Die h «ortlaut drei Ordonnanzen, Der gestrigen Sitzung Wege d« der Lieferung von Repari betreffen 1 . Die Beschlagnahr ten Gebieten, 2 . die Beschlag» Solleinnahmen der besetzten < gewrffer Pfänder aus den Er Mm GMeten. In dem Bei briksche Vertreter in der Rh ^ung. seiner Regierung de, Dr Abstimmung enthalten ha «n der Abstimmung über du «enommen.
Auch ausländische Kohle»
Franzosen hatten, autetz bei Frankenthal, unt °n «ix nehmen den Schiss Mm besetzten linken Schleppzüge von den F
französische Soldatei
Ennhemrer Kohlenfirma