Iseliaft vor eit Vorrat:

MM

mlig I^eäer (keine LiulaM).

üsse 65 cm 13000.-

lllviii.

Zweites

Vlatt.

Der Enztäler.

Zweites

vlatt.

N 228-

Neuenbürg, Samstag, den 3V. September )922.

8V. Jahrgang.

!

I

I

Der drohende Oktobertermin.

Der 1- Oktober hat von je her in der Volkswirtschaft und rmch im Einzelhaushalt eine große Rolle gespielt. Er war ^M^r als die Wohnungen noch nicht bewirtschaftet wurden -- ein beliebter Kündigungs- und Umzugstermin. Diesmal wird uns der 1. Oktober eine sehr erhebliche Erhöhung der Mieten sowie die Belastung der Mieter mit einer Anzahl von Unkosten bringen, die bisher vom Vermieter aufgebracht werden mußten. Eine besondere Rolle wird der 1. Oktober für alle Gebühren bringen, welche von den Verkehrsanstalten des Rei- ches erhoben werden. Die Reichspost erhöht sämtliche Sätze auf LaS Doppelte; im Fernsprechwesen werden die Teuerungszu- schläge 600 Prozent ausmachen. Die Eisenbahnfrachten werden

- -- . .IstpWfallS verdoppelt; für zahlreiche Güterklaffen erreichen da.

-rai-tt-,»,« mit die heutigen Frachtsätze das 300fache der Vorkriegssätze.

Asrpa»,, 'vsttSvkd. ^Elicher geht es bei den Personentarifen zu. Dort

TmlNvkUlÜ!!- Illlji begnügt sich der Eisenbahnfiskus mit einer Erhöhung um 50 Ulst ^zent, will jedoch das Unterlassene am 1. November durch SuMMlUlNlhekW eine Verdoppelung der Oktobersätze nachholen, so daß wir im A», Montan den 9 ON November die dreifache Erhöhung der September-Personen- ayy -/ k IN tarife haben werden. Die Folgen dieser Verkehrsverteuerungen

92«r, cibenüs^ /rv Uhr c ^^^n wahrscheinlich die gewöhnlichen sein: Die Benutzung ^Grünen Hof kommen L ^ ReichSverkehrsanstalten durch das Publikum wird zunächst Staatswald Abt. 8l R'ßW zurückgehen, dann allmählich aber auf die frühere Höhe steigen, and 74 Stürmlesloch 3 Lr Voraussetzung hierfür ist, daß nicht schon in allernächster Zeit Schlagraum und 20 Rm. i eine schwere Krise eintritt. Werden Teile unserer Wirtschaft stelltes Schindelholz öffenllr zur Einschränkung des Betriebes oder gar ganz zum Feiern rum Nerkanf gezwungen, so geht der Verkehr unaufhaltsam zurück. Die

" '-plötzliche starke Verkehrsverteuerung trägt ihrerseits dazu bei,

das Hereinbrechen der Krise zu beschleunigen. Für verhältniS- wie Kohle und Erze machen die

Jüngeres Fräulein ....

guter Familie mit etwas Bür Mßig schwereHter

ienntnis, erhöhten Transporttarife einen erheblichen Teil der Preise aus.

Prakisch wird dies in einer neuen starken Preissteigerung in die Erscheinung treten. Wenn auch die VerkehrsverteUerung vom finanziellen Standpunkte aus unvermeidlich war, so muß doch daS eine festgestellt werden: durch fortgesetzte Heraufsetzung der Tarife allein kommt weder daS Reichsverkehrswesen noch i die Wirtschaft selbst der das Verkehrswesen ja dienen soll oder in der Nähe Neuenbütz M Ruhe und zur Ordnung.

Angebote an die Geschäftsstelle erbeten

aut Büro

oder ähnl., womöglichjin

Schwarzer DM

3n letzter Stunde.

! Von Dr. Ludwig Finckh - Gaienhofen.

Uns ist nicht mehr mit kleinen Mitteln SU helfen. Worte find genug gesprochen, nur Taten gelten

Der

/c» ' - uciluu noch. Wir

(Namen Jockei) ^Deutsche dürfen Uns nicht mehr befehden, einer den anderen

l9. d. M. zwischen umbringen, zur Herrschaft kommen wollen. Das fteut

und Würzbach nur Frankreich. Und was Frankreich fteut, ist unser Verderben

^ Versuchet es, stark zu sein, euch selber zu helfen, einer dem anderen, auch Deutschen Liebe zu geben.

Wer mir den Hund m Fegt das Papiergeld weg. Kommet wieder zum Golde, seinen Verbleib nachweist, e Wie aber? Morgen erklärt der Landwirt: Ich verkaufe hält Belohnung. die Butter zu 1,10 Mark. Der Bäcker: Ich backe die Brezel zu

Ltreiv. Pforchck^ Psg. Der Müller: Ich mahle Mehl AU 19 Pfg. das Pfund, Nlpicküli-nLe 02 Der Arbeiter: Ich laste mich nicht lumpen, ich arbeite zu 40

- <ueillpirage ^ stunde. Der Fabrikant: Ich liefere meine Waren

Grasenhausen, MM Preis von 1914. Der Schneider: Wer will Anzüge zu 60 Mark? Der Schuster: Bei mir kostet das Paar Stiefel 15 Mark. Warum? Weil der Lederhändler abgeschlagen hat. Warum? Weil der Metzger wieder Vieh in Fülle schlachtet. '.Warum? Weil der Bauer alles zum alten Preis ergibt.

Wie kommt daS? Alle Welt fällt sich in die Arme. Sind wir verblendet gewesen? Haben wir schlafgewandelt? War unser Hers in der Brust ein Eisblock? Wieviel schöner ist mit

überreiche Obstsegen allen Kreisen des Volkes zu den billigsten Preisen zur Verfügung gestellt werden müsse. Es sei durchaus falsch, ja geradezu verwerflich, dem Volke vorzurechnen, wie hoch die Obstpreise sein müßten, wenn sie der Geldentwertung entsprechen sollten, da der Obstertrag größtenteils ohne we­sentliche Mehrarbeit und Mehrkosten sich eingestellt habe. Ein Verlust entstehe für den Landwirt kaum, da die größere Menge ihm den Ausgleich für den niedrigeren Preis bringe.

Stuttgart, 29. Sept. (Fleisch- und Milchpreiserhöhung.) Die Metzgerinnung hat die Fleischpreise erneut heraufgesetzt. Vom Samstag ab kostet je ein Pfund Ochsen» und Rindfleisch 1. 150 Mark (bisher 146), Kalbfleisch 160164 (145150),

Schweinefleisch 210 (bisher 200) Mark. Der Milchpreis be­trägt ab 1. Oktober für Vollmilch 38 Mark, für Magermilch 19 Mark.

Stuttgart, 29. Sept. (Die teure Miete.) Nach einer Mit­teilung des städtischen Nachrichtepamts wurden vom Mieteini­gungsamt Berechnungen zur Ermittelung der gesetzlichen Miete für Einzelzimmer angestellt. Diese wird dem durchschnittlichen Wert der vorhandenen Zimmer einer Wohnung angepaßt. Für die Mitbenützung der Nebenräume und die Beeinträchtigung, die sich Lurch die Untervermietung ergibt, darf der Mietpreis um ein Drittel erhöht werden. Mir die Bedienung gilt im Durchschnitt der Satz von 10 Mark im Tag, für die Benützung der Zimmereinrichtung jährlich 8 Prozent, für die der Bett­wäsche 30 Prozent des heutigen Wertes. Dazu kommen noch die Kosten für die Beleuchtung, Wohnnngsabgabe und Müll­abfuhrgebühr, so daß sich die Miete eines Einzelzimmers im Monat ohne Frühstück, Beleuchtung und Gebühren auf 1018 Mark stellt. Eine Fünfzimmerwohnung erfordert einen Ge­samtmietzins ohne Gebühren von etwa 9000 Mark.

Bon der Ulmer Alb, 29. Sept. (Mauseplage.) Endlich ist die größte Mehrzahl bei uns mit der Ernte fertig. Zu den Nützlichkeiten, die auch von anderswo gemeldet wurden, haben wir noch eine weitere gehabt: die Mäuseplage. Selten haben die Mäuse so viel Schaden angerichtet wie in diesem Jahre. Da das Getreide, teilweise wochenlang auf dem Boden lag, war der Tisch für die Schädlinge reichlich gedeckt. Die Mäuse haben teilweise sehr erheblichen Schaden angerichte.

Bom Bodensee, 29. Sept. (Weinernte.) Mit jedem Tag rückt die Weinernte näher heran. Leider reifen die Trauben nur sehr langsam, weshalb man solange wie möglich mit der Ernte zögert, damit eine möglichst gute Ernte erzielt wird. Bei den diesjährigen guten Erträgnissen dürste ein nicht völlig ausgereister Wein nur schlechten Absatz finden.

Ein kleines

verkauft

_ Ernst We«r. einem Male heute die Welt!

Tücbtiae Staunend hören es die Fremden. Frankreich schreit Zeter.

M ^ England rülpst: Alle Wetter! Der Dollar finkt: 1000, 500,

AM Hs» H H^IOO, 20. TÄtschland hat Kraft. Ohne Gewehre.

Kraft von

!Z

^llinnen. Man liefert Rohstoffe. Wer so arbeitet, verdient es. * * 'Das Vertrauen kehrt wieder. Ter wirre Traum ist ausge- die auch eiwas HEarkAmt. Die Zeit hat keine Stunden mehr, nur Arbeit, Freude,

übernimmt bei hohem N A^in Mensch trinkt mehr im Ueberfluß; kein Mensch auf ,ofort oder spater gmftancht in der Unnot. Das Volk läuft nicht mehr in Schmutz, Zimmermädchen vorhanden, Las ^ ausgewacht! Drei, vier Jahre Sparsamkeit und Angebote mit Zeuamssen «Arbeit: Das war ein hartes Ringen um Ehre und Untergang!

ktnd unsere Kinder erleben wieder das erste Goldstück. Noch Frau Ftoverr V ' Mn wie ein Pfennig, aber echt, aus lauterem Schweiß geprägt. Pforzheim, Gut Bucke-iberA, ^ ^ Mann geworden, Deutschland lebt!

V'lla Hafner. ^ Dies ist unser Weg. Emen anderen weiß ich nicht. Op» . . sott! Habt Willen! Ich arbeite künftig jede Woche einen

VItr «1 ' Tag unentgeltlich für die Allgemeinheit. Wir müssen unser

in Minrenst Vaterland lieben. Keine Herrschaft, nur Dienst. Menst am Sonntag, den 1. Okt. 1922. Nächsten und cm der Menschheit. Bruder Sozialdemokrat, Bru- ( 16 . Sonmag nach dem Drcml,!^ Zentrumsmann, Bruder Rechts und Links: Denkt an euer

14-ri

len«''-' ). ,Mer letzte Stunde!'

1V Uhr Pretigt ^Eph.3,

Lied 433)!

Dekan Dr. Meaerlm, /,2 Uhr Christenlehre Töch'ers,

Württemberg.

..Stuttgart, 29. Sept. (Kartoffelversand.) Nach einer Ver-

Dekan Dr. Megerlic, ügung des Ernährungsministeriums und der Landesversor- Die Bibelstunde am Mntwoch "'lungsstelle über die Kartoffelversorgung darf vom 2. Oktober lerble bt wegen Sch aiseiien^ ). JA. ab der Versand von Kartoffeln in ganzen Wagenladun- « auf der Bahn nur noch auf Grund eines amtlich gestempel-

A JflvliiU) ^0 - en Frachtbriefs und bei Beförderung mittels Schiff auf

Nsrre» , eines amtlichen Beförderungsscheins erfolgen. Die

Sonntag, den i. Okt. ?EMpelung der Frachtbriefe und die Ausgabe der Beförde-

geschieht bei Sendungen nach Orten außerhalb 3 Uhr Predigt und s Württembergs durch die Landesversorgungsstelle, bei Sendun-

2 11^'naLm feierliche SeqensE" Erhalb Württembergs durch das Oberamt des Orts der Udr nachm, fere-u-ye - -werblichen Niederlassung oder des Wohnsitzes des Antrag-

An den Werktagen ist vom M-Eers und beim Fehlen seines solchen Orts in Württemberg tag an der Gottesdienst uiiMrch o,e Landesversorguttgsstelle.

um 7 U str. ' Stuttgart, 29. Sept. (Entschädigung für Pferdeverluste.)

LittonOktober wird der Höchstbetrag der Enschädigung 'NeUft OMeN Ps-rdeverluste infolge von Kopfkrankheit oder ansteckender

Uut. Gartenstraße Nr. N Nutarmut von 20 000 auf 40 000 Mark erhöht.

""""er ff- Lan») Stztttgart, 28. Sept. (Obstpreife.) Zur Frage der Obst- Sonutag vorm.'/JO Ubr^^eise s^bt der Bund gegen Wucher und Teuerung, Laß der

Mtttwoch abend 8UhrBibe-stuÄ-

Vaden.

M-ßkirch, 28. Sept. In Volkertsweiler wollte der verhei- ratete Landwirt Winkler kleine Arbeiten cm der elektrischen Lei­tung im Schweinestall vornehmen, dabei wurde er vom Strom erfaßt und sofort getötet.

Untergrombach, 28. Sept. Der seit 2 Monaten hier in seiner Heimatgemeinde zu Besuch weilende Deutsch-Amerikaner LeiS geriet gestern abend um 8 Uhr infolge eines Fehltritts beim Aussteigen unter den Stuttgarter Zug und wurde tot­gefahren. Leis war beim amerikanischen Konsul in Stuttgart, um seine Reisepapiere für die Rückreise nach Amerika, die er für den 5. Oktober in Aussicht genommen hatte, in Ordnung zu bringen.

Konstanz, 28. Sept. Auch hier hat die Wohnungsnot noch keine Milderung erfahren. 1000 Wohnungen fehlen noch; eS liegen gegenwärtig 523 dringende, 439 berechtigte und 669 aufschiebbare Wohnungsgesuche vor. Gegen daS Aufkäufen von Lebensmitteln an der Grenze wenden sich di« in den Ar­beiter-, Angestellten- und Beamtengewerkschasten organisierten Konsumenten in Rielasingen in einer Resolution, in der an die an dem Schmuggel Beteiligten die öffentliche Warnung ergeht, von diesem schändlichen, Volk und Staat schädigenden Treiben abzulassen, da anderenfalls schärfste Gegenmaßregeln unaus­bleiblich sind.

Reichsbank vom 23. d. Mts. ergibt, haben die Anforderungen an das Zentralnoteninstitut in außerordentlicher Schärfe Wetter angehalten. Der Banknotenumlauf erhöhte sich um 19 080,4 auf 290 678.1 Milliarden Mark. Die schwebende Schuld hat in der zweiten Septemberdekade eine Vermehrung um 19)4 Mil­liarden Mark erfahren.

Da- deutsche Turnabzeichen i» Gold hat der Polizeiasststent Strunk von der Pressestelle des Berliner Polizeipräsidiums er» worben, obwohl er schwer kriegsbeschädigt ist. Im Krieg er­regte er dadurch Aufsehen, daß er an der Front in Italien im November 1917 den Tagliamento in zweimaligem Durch­schwimmen erkundigte.

Millionenauflage von Wilhelm- II. Erinnernagen. Wäh­rend die deutsche Buchausgabe derEreignisse und Gestalten" des früheren Kaisers Wilhelm H., in wochenlanger Arbeit in bisher unerhörter Auflage von mehreren Rotationsmaschinen in Leipzig gedruckt wird, überbietet die Presse der gesamten Welt Hie deutsche Ausgabe noch um viele Millionen. Amerika und England marschieren mit etwa 20 Zeitungen, die das ganze Buch ab drucken, an der Spitze, aber auch in Frankreich werden am 24. September mehr als fünf Millionen Leser die Erinne­rungen des früheren Kaisers in ihrer Zeitung finden. In allen Weltsprachen erscheint das Kaiserbuch, sogar in Indien, China und Japan. Die Organisation dieser gleichzeitigen Veröffent­lichung in der ganzen Welt ist keine kleine Aufgabe gewesen, da sich der Abdruck über die Zeit vom 24. September bis Ende Oktober erstreckt. Auf diese Weise erlangen die Erinnerungen die größtmöglichste Verbreitung. Me amerikanischen Methoden der Zeitungsveröffentlichungen sind den deutschen Verhältnissen angepaßt worden. Besonders interessante Abschnitte deS Buches sind zum Beispiel Telle des Bismarck-Kapitels Me Erwerbung von Tsingtau" aus dem KapitelHohen- telsMe Erwerbung von Tsingtau" aus dem KapitelHohen- lohe", die deutsch-englischen Verhandlungen 1912 über die Be- schränkung der Rüstung zur See und einen Ausschnitt aus dem KapitelDer Kriegsausbruch".

Heber eine originelle Strafmethode berichtetMor. Sl. Den.":In einer Gemeinde bei Lundenburg hat, wer auf ei­nem Feld- oder Gartendiebstahle betroffen wird, eine Geldbuße zu bezahlen und außerdem wird drei Sonntage hindurch in seinem Wohnorte ausgetrommelt, was er gestohlen und wie wel er hat zahlen müssen. Diese Methode hat angeblich schon man­chen geheilt und wird von den Ortsleuten sehr gepriesen."

Die amerikanischen Toten des Weltkrieges. Nach einer amtlichen Statistik, die soeben veröffentlicht wurde, beträgt die Zahl der in Europa im Verlaufe deS Weltkrieges gestorbenen Amerikaner 77 158. 45 931 Leichen wurden nach den Vereinig, ten Staaten zurückgeführt ud 585 ihren in verschiedenen Lim- dern Europas und der Neuen Welt ansässigen Familien zurück­gegeben. Me Leichen von 30 393 Offizieren und Soldaten ver­bleiben endgültig in den französischen, belgischen und englischen Friedhöfen. 2000 von diesen 77 000 Gefallenen konnten nicht identifiziert werden.

Vermischtes.

Die Not der Presse. Wenn etwas geeignet ist, die verzwei­felte Lage zu beleuchten, in der sich daS deutsche Zeitungsgr- werbe befindet, so ist es die Tatsache, Laß ab 1. Oktober die Münchener Neuesten Nachrichten", wie schon kurz gemeldet, täglich nur mehr einmal erscheinen. DieMünchener Neuesten Nachrichten" gehören zu den verbreitetsten und bestfundiertesten Blättern des Reiches. Durch diese Veränderung in der Er scheinungsweise wird im Betriebe des Blattes ein wesentlicher Teil des Personals brotlos. Me Direktton hat sich deshalb ver­anlaßt gesehen, in einer öffentlichen Ausschreibung für die Ent' lassenen Posten in Gewerbe und Industrie zu suchen. Das ge­schieht durch ein großes Inserat, daS den weitesten Kreisen zum Bewußtsein bringt, in welcher Lage sich die Zeitungen wirklich befinden.

Die Milliarden-Pasfion. DerMünchener Zeitung" zu folge hat eine amerikanische Filmgesellschaft der Gemeinde Oberammergau für die Verfilmung der Passtonsspiele eine Mil­lion Dollars (gleich 1,4 Milliarden Mark) geboten, wovon die 'erste Rate von 0,325 Milliarden sofort zahlbar ist. Der An­trag liegt dem Gemeinderat zur Entscheidung vor, die aber im Sinne der bisher geübten Tradition ablehnend ausfallen dürfte.

Weitere Mehlpreiserhöhung. Infolge des anhaltend star­ken Aufstiegs der Valuten hat die Süddeutsche Mühlenvereini­gung den Mehlpreis von 9900 auf 10 400 Mark für den Dop­pelzentner heraufgesetzt.

Millionenstrafe. Der Kellner eines Speisewagens, der von Koblenz nach Metz verkehrt, hatte die Absicht, für mehrere Schieber Fahrradteile im Werte von etwa 600 000 Mark in das Ausland zu verbringen. Die Ware wurde jedoch beschlagnahmt. Me Strafkammer in Koblenz verurteilte zwei der Schieber zu je vier Monaten Gefängnis und einer Million Geldstrafe, einen andern zu sechs Monaten Gefängnis und 500 000 Mark Geld­strafe. Außerdem wurde die beschlagnahmte Ware für ver­fallen erklärt, und endlich soll das Urteil in drei Zeitungen veröffentlicht werden.

IS Milliarden neue Banknoten. Wie der Ausweis der

»Des leier BlSttle!-

Unter dieser Ueberschrist wird einer befreundeten Zeitung aus dem Leserfteis folgendes Gedicht übersandt, dem Nach­ahmung zu wünschen wäre.

s' escht mol haume gschstrita Heuer Mit Meim lieba guata Weible,

Weil Abonament ihr ist- z' teuer Und leasa möchte doch a Wette.

Jetzt Hanne gsait, i woatz an Roat:

Drei Päkle Tubak raucht i L' Woch,

Jetzt rauch i nau no oiS zuar Not Und no langts au zuar Zeitung no.

No springtse fteudich uf «e zua.

Jo, lieber Ma, deS machscht,

Zwoi Päkle d' Woch, gibt 40 Mark derzua,

No hoscht Profit no gmacht.

Probiert Hann iS, und ganga isch,

Und d' Zeitung bleibt rm HauS,

Und obeds sitzt mer beid am Tisch,

Und lease S bescht draus raus.

Jetzt lieber Freund machS au so, gelt.

Wett d' Zeitung Liar was nützt,

No woascht au ebbes vo der Welt,

Und S' Blatt ischt unterstützt.

Wocheuplauderei.

Der Oktober fängt sehr übel, Sehr verstimmend an: Bringt schon wieder höhre Preise Auf der Eisenbahn. Und verteuert uns auch wieder Allen Postverkehr! Wel­che neuen Teurungsfolgen Zieht das hinterher!-Uep-

pig ist die Zwetschgenernte, Me der Aepfel auch; Von dem reichen Segen sollte Jeder machen Brauch, Aber der Verkehrsminister Wieder einmal macht Uns unmöglich

die Genüsse Durch zu hohe Fracht!-Einst benutzte fast

ein Jeder Gern das Telephon, Leute aller Stände mach, ten Viel Gebrauch davon. Jetzt ist dieses wicht'ge Mittel

Tausenden verwehrt; Nur noch Reiche jetzt Verkehren

Damit wieverkehrt"!-Auch, mit Grausen wir verneh­

men, Daß aufs neu das Brot Man will strecken mit Kar­toffeln, Wie in Kriegesnot! Die Kartoffeln sind ein lie­bes,- Gutes Leibgericht, Aber beigemengt dem Brotmehl

Mögen wir sie nicht.-Schlimm ist die politsche Lage:

Neuer Kriegsruf gellt Aus der Wettereck im Osten

Drohend durch die Welt. Der Entente morsche Werke Krachen da und dort, Ihre bösen Taten wirken Unheil zeugend fort! Wdn.

Jeder alte Stroh- und Ailzhut wird wie ne« umgearveitet

Iloltndrtk 8ott«rer L Oraroovior!,

IM" Pforzheim, Westliche 288.

Annahmestelle: Pforzheim» Glauner, Schloßberg 4.

Höfen» Dettling.

Wildbad Walter Fischer» Kömg-Karlstraße.