nau Bescheid über die Entstehung und die Art der Krankheit wissen.
Neuenbürg, 6. Juli. Etwas Eigenartiges bietet der Schwarz wald-Bezirrsverein Neuenbürg kommenden Samstag seinen Mitgliedern. Vielfach geäußertem Wunsche entsprechend, ladet er Alt und Jung zu einer fröhlichen Nachtwanderung ein. Ueberraschungen aller Art sind dabei geplant. Eine der größten ist, daß außer den Führern noch niemand weiß, wohin die Reise geht. Auch heute sei nur soviel verraten: Nach kurzer Bahnfahrt eine kaum halbstündige Wanderung und anschließend Gelegenheit zur Einnahme eines kurzen Dämmer- und Sammlungsschoppens; hiernach eine etwa Inständige Fußtour durch dunkle Tannenwälder mit ab und zu einem Lichtblick nach oben. Um die mitternächtliche Stunde Ankunft in der ersten Stellung, die bei Tanz und Spiel, bei Wort und Sang so etwa 2N Stunden gehalten wird. Nun folgt der Abmarsch zur zweiten Stellung, verbunden mit Sonnenaufgang, der nach den glaubwürdigen Aussagen eines der Führer um 3,49 vor sich gellen soll. Nach anschließender kurzen Höhenwanderung erfolgt der Abstieg ins Tal. von wo aus jedem Einzelnen Gelegenheit gegeben ist, zu Fuß. per Auto oder mit der Bahn die Heimat wieder zu erreichen, und zwar so zeitig, daß, wenn Mutter lange schläft, sie gar nicht merkt, daß Vater fort war. Daß für die ganze Tour 3 (drei) Führer, darunter 2 staatlich geprüfte, verantwortlich zeichnen, sollte eigentlich niemand abhalten. Nur wird
und Gemeinderat August Bernhardt aus Ensingen -OA. Vai- ! hingen, der am 6. Juni seinen 22 Jahre alten Stiefsohn Eugen ! mit einem Dolchmesser nach kurzem Wortwechsel erstochen hat.
! Von der Mutter mit in die Ehe gebracht, war Eugen vom Vater als Kind angenommen und neben vier anderen Kindern liebevoll, wenn auch streng, erzogen worden. Wiederholt verschwanden dem Vater größere Geldbeträge, als deren Dieb man stets den jungen Eugen ermittelte. Schlimm wurde es, als -er Vater in den Krieg zog, den er von Anfang an mitmachte. Da verdiente, wie der Generalanzeiger berichtet, der junge Eugen in der Munitionsfabrik ganz ausgezeichnet und doch fiel es ihm nicht ein, etwas der Mutter abzugeben. Er verbrauchte das- seine und bestahl die Mutter noch um Beträge, die der Vater
sich Von seiner Löhnung abgespart und nach Hause gesandt
Zusammenstoß am 6. Juni, an dem
hatte. Bei einem schweren ..
Bernhardt früh in Vaihingen zu tun hatte, bei ungeheurer Hitze den ganzen Tag lang nichts gegessen — dagegen, des Alkohols sonst ungewohnt, mehr als ihm dienlich getrunken hatte, stach Bernhardt mit einem Dolch auf den Söhn ein und tötet.:
ebenso höflich wie dringend gebeten, dieselben nicht mit Fra- Wetter?
gen: Was macht das Wetter? Wie weit ist es noch? Kommt die Sonne gewiß? usf. zu reizen. Auch die „soziale Frage" wird auf dieser Tour nicht restlos gelöst werden. Die Wanderung findet unter allen Umständen statt, da der Vollmond sich leider nicht verschieben läßt. Waldheil I
Württemberg
Freudcnftadt, 6. Juli. (Tödlicher Unglücksfall.) Der am Sonntag abend mit dem Pforzheimer Personenzug in Karlsruhe angekommene verh. Glasmacher Franz Kreneck aus Wittlensweiler fiel, kurz bevor -er Zug Hielt, von der Hinteren Plattform eines Wagens aus die Schienen, wodurch ihm beide Beine unterhalb der Knie abgefahren wurden. Am Montag früh ist der Verunglückte gestorben.
Stuttgart, 6. Juli. (Amerikanerfest.) Beim Amerikanerfest im Stadtgarten sprachen Staatspräsident Dr. Hieber und Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager den zahlreich herbeigeströmten Deutsch-Amerikanern für ihre Bemühungen um die alte Heimat, ihre Opferwilligkeit und Bruderliebe den wärmsten Dank der Regierung und des württembergischen Volkes aus. Für den Siegeszug der Wahrheit durch die Welt hätten die Deutsch-Amerikaner eine ganz besondere Aufgabe. Der amerikanische Konsul Moorhead sprach gleichfalls Begrüßungsworte. Die Kromersche Liedergruppc stimmte schwäbische Weisen an.
Stuttgart, 6. Juli. (Ein neuer Regierungsrat.) Der
Landtagsabgeordnete Albert Pflüger hat eine Regierungsratsstelle a. g. St.
er-
Opfer.) In
beim Arbeits- und Ernährungsministerium
halten.
Reutlingen, 6. Juli. (Die Beerdigung der Betzingen herrschte tiefe Trauer, seitdem bekannt war, daß der freundschaftliche Besuch von Mitgliedern des Bürgergesang- vereins in Beihingen bei Ludwigsburg durch das Kraftwagenunglück ein so schreckliches Ende genommen hat. Die gemeinsame Bestattung der drei Todesopfer Ludwig Dorp, Richard Weible und Fritz lSchlotterbeck ist nunmehr auf dem Betzinger Friedhof erfolgt. An den offenen Gräbern hielt Stadtpfarrcr Kappus eine zu Herzen gehende Trauerrede. Gemeinderat Georg Sauer gab mit ergreifenden Worten der Trauer um die tödlich verunglückten Sangesfreunde Ausdruck und widmete ihnen einen Kranz. Dasselbe geschah seitens der Vertreter der Firmen C. O. Egelhaaf in Betzingen und Stoll L Co. in Reutlingen. sowie ihrer Angestellten, Meister und Arbeiter, der Organisationen der Textil- und der Metallarbeiter und -es Werkmeister-Bezirksvereins. Auch die Kameraden der Toten ließen es sich nicht nehmen, den letzten Gruß mit Kranzspende nachzurufen. ebenso eine Abordnung des Gesangvereins „Eintracht" von Beihingen, die mit umflorter Fahne an dem Leichenbegräbnis teilnahm.
Tübingen, 6. Juli. (Organisation C.) Es ist nicht richtig, daß hier ein Angehöriger der Organisation C verhaftet wurde. Zu der Mitteilung, Laß die Untersuchungen sich in andere Richtungen bewegten, stellt der Rektor der Universität fest, daß auch sie nichts Belastendes ergaben.
Heilbronn, 6. Juli. (Festnahmen.) Anläßlich der vorgestrigen Demonstrationen wurden wegen Beteiligung am Aufruhr, Widerstand gegen die Staatsgewalt usw. im Ganzen 9 Personen festgenommen. Nach dem amtlichen Bericht wurden 2 Angehörige der Ordnungspolizei und 7 andere Personen
als verletzt auf der Hauptwache eingeliefert.
Im Himmelmoos.
Von Hermann Schmid.
14, (Nachdruck verboten.)
Er hatte wohl auch Grund dazu, denn nicht nur Rasen und Bäume waren dieselben wie damals — auf den Baumwurzeln unter dem Hasel-- und Berberitzen-Ge- sträüche saß auch wie damals eine weibliche Gestalt, den Kopf mit dem hohen, grünen, goldumschnürten Hut auf die eine Hand und den Ellenbogen auf dem Baumstumpf nebenan gestützt, während die andere Hand lässig ins Gras herunter hing. -
Der Bursche hatte den Hut abgenommen und fuhr sich über die Stirn, wie um eine Blendung wegzuscheuchen, dann teilte er rasch die Gebüsche, die ihn noch von dem Mädchen trennten, und stand lautlos vor der überrascht Aufspringenden, welche ihn ebenfalls anstarrte, als habe sie einen Geist erblickt, die Büsche aber rauschten im Zusammenschlagen so laut, als freuten auch sie sich des Wiedersehens.
„Du bist es, Engerl?" sagte Wildel nach einer Weile. „Bist es denn wirklich? Gieb doch einen Laut von Dir, daß ich's glauben kann! Oder hat's Dir ganz und gar die Red' verschlagen?
„Ich bin's schon," entgegnete sie, „dabei ist nichts zu verwundern, aber wie Du daher kommst, das ist schon ein besonderer Zufall.""
„Und wenn's kein Zufall wär'? Schau, wir sind alleweil aufrichtig gewesen mit einander — ich will's jetzt auch sein und will's eingestehen: ich hab's gewußt, daß Du daher kommen wirst, ich hab's auf der Brünnl'-Alm erfahren und bin schnurgerad' auf das Platz'l -ugegangen
-jetzt sei Du auch aufrichtig und sag' — ist eS wirklich
ein Zufall, daß ich Dich gerad' an dem Platz'l sind'?"
Das Mädchen senkte oen Blick zu Boden und spielte errötend mit der an ihrem Mieder hängenden Münze; es war ein altes viereckiges Schaustück, ein sogenannter Ru- ^perti-Teüe,, «rd der «njigo Lchvruck, d«c an dem aus
Schließlich gelang es ihm, den Hauptradaubruder zu ermitteln und aus dem Zuge herauszuholen, der. nachdem noch zwei Wagen angehängt worden waren, mit 20 Minuten Verspätung
weiterfuhr. Auf den folgenden Stationen warteten ebenfalls Menschen auf den Zug. um nach Hause zu fahren. Die
viele
Trittbretter waren dicht besetzt; selbst auf den Barrieren standen noch Reisende. Das gleiche schreckliche Bild, das wir aus der Zeitungslektüre über das Berliner Unglück kennen! Zy Marxzell standen zwei große elektrische Motorwagen, die selbstredend in wenigen Augenblicken überfüllt waren. Unser stug fuhr weiter und durch Ettlingen mit größter Geschwindigkeit durch. An den Straßen, die wir passierten, schlugen die Leute vor Entsetzen über seine Ueberfüllung die Hände über den Kops zusammen. Daß auf dieser Fährt niemand verunglückt ist darüber verwundern wir uns heute noch. "
Gochshrim, 6. Juli. Vor einigen Tagen reiste ein Bauersmann von Gochsheim nach Pforzheim, um seinen daselbst ver-
! «M-3150, 2. 2250—275 zUg 3. 2250-2550, Kü bis 1350, Kälber 1. 39l Schweine 1- <6200—630 Verlauf de s Marktes:
iyn. L)ie iseiwworenen veiagien oie -rrage au; Körperverletzung mit Todesfolge und das Gericht kam auf eine Strafe von 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis sowie Tragung der Kosten, da mildernde Umstände Kraft haben.
Winzirrgen OA. Gmünd. 6. Juli. (Der Mörder.) Der gestern mittag in der Person des 19jährigen Schlossergesellen Albert Kibler von Winzingen, der in einer Donzdorfer Fabrik in Arbeit steht, ermittelte und verhaftete Mörder der Maria Grimm hatte sich unter den Personen befunden, die am Abend der Tat den gleichen Weg gegangen waren. Als man ihn in Donzdorf in der Fabrik verhörte, gestand er ein, die schreckliche Tat verübt zu haben. Ein Leugnen wäre auch nutzlos gewe-! sen, da sein blutbeflecktes Hemd, sein Messer, das ebenfalls! Blutspuren aufwies, ferner ein an seinem Kittel fehlender! Knopf, der unter der Leiche der Ermordeten gefunden worden! war, sowie Kratzwunden an den Händen ihn ohnedies überführt hätten. Am Abend nach der Tat hatte er noch ruhig zugesehen, wie die Untersuchung seines Opfers vorgenommen wurde. Der Mörder wurde vom Geislinger Landjäger nach Stuttgart ins Gefängnis verbracht.
Ulm, 6. Juli. (Eine gemeine Erpressung.) Die Dienstmagd Rosa >Scheel von Wißgoldingen stand mit dem >Fabriknachtwäch- ter Jakob Mößner von Geislingen in näherer Beziehung. Ein intimes Verhältnis, behauptet sie, habe auch mit dem Schwiegervater des Mößner. namens B. in Großsüssen, bestanden. Eines Tages soll nun die Scheel dem R. erklärt haben, daß sie in anderen Umständen sei und daß er der Vater sein müsse. Sie war aber bereit, über das Verhältnis zu schweigen, wenn der R. ihr mindestens 50 000 Mark gebe. R. regte sich über die Geschichte sehr auf. Er fürchtete die Schande vor den Leuten und seinen erwachsenen Kindern. Er gab der Angeklagten auch 14 000 Mark. Weitere 30 000 Mark versprach er. sobald er es flüssig machen könne, und als die Angeklagte nun verlangte, daß die ganze Sache protokolliert werden müsse und dann schließlich doch herauskomme, faßte er den Entschluß, freiwillig in den Tod zu gehen und erhängte sich. Nun stellte sich heraus, daß hinter der ganzen Geschichte der Schwiegersohn Mößner steckte, daß dieser die ganze Erpressungsgeschichte erdachte, ja, es konnten sogar keine bestimmten Feststellungen gemacht werden, daß die Scheel überhaupt schwanger war, so daß man annehmen kann, daß die ganze Geschichte nur vorgetäuscht war. Die ^Scheel war außerdem noch angeschuldigt des Betrugs, indem sie sich in Erbach. Dellmensinaen, Degenfeld, Oberholzheim und Achstetten als Magd verdingte, sich ein Angeld geben ließ, die Stellen aber nicht antrat. Die Angeklagte, die einen etwas beschränkten Eindruck macht und zur Beobachtung ihres Geisteszustandes in einer Heilanstalt war, erhielt 9 Monate. Mößner. der verheiratet ist und 2 Kinder hat, erhielt 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust.
heirateten Sohn und seine Enkel zu besuchen. Er trug einen Korb mit Kirschen und ein größeres Paket mit Kuchen und
gr _ . .... _
andern Lebensmitteln bei sich. Um LUO Uhr nachts kam er auf dem Bahnhof an. Kaum hatte er sein Gepäck auf dem
Reu
Bahnsteig niedergestellt, als zwei junge Burschen im Alter von etwa 16 oder 17 Jahren an ihn herantraten, ihn fragten, w
Baden.
Pforzheim, 6. Juls. Der Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses über die Julilöhne in der Schmuckwarenindustrie ist von beiden Seiten angenommen worden. Demnach werden vom 1. Juli ab folgende Zulagen für die Stunde bezahlt:
Karlsruhe, 6. Juli. Ueber alle Maßen überfüllt war der am Sonntag abend 6 Uhr 40 Minuten von HerrenalL nach Karlsruhe fahrende Zug der Albtalbahn. Ein Mitfahrender
berichtete der ,Bad. Presse" darüber: Nur 48 Personen sollen .m Vor' '
rletzl ... . ...
Heiwronn, 5. Juli, (Totschlag des, Stiefsohnes) Das
Schwurgericht verhandelte gegen den 41 Fahre alten Schleifer
nach der bahnamtlichen Vorschrift in einem Wagen Platz nehmen. In manchen Wagen zählte man aber über 100; die Leute saßen aufeinander und übereinander! Eine große Anzahl von denen, die mitsahren wollten, mußte in Herrenalb Zurückbleiben, weil der Zug sie einfach nicht mehr aufnehmen konnte. In Frauenhalb stiegen trotzdem noch ein paar hundert Personen zu. Wie nicht anders zu erwarten war, kam es bei dem Kampf um den Platz zu wüsten Austritten. Auf wehrlose Frauen wurde mit Stöcken und Schirmen eingeschlagen. Das Zugpersonal war anfangs machtlos gegen den Ansturm; es konnte selbst nicht einmal mehr in das Innere der Wagen.
... . . ... __ wohin
er wolle, und, als er Straße und Hausnummer nannte, sich anboten, ihm das Gepäck zu tragen. Alsbald griffen sie auch zu und gingen voran. Etwas mißtrauisch, zumal zur Zeit Unbekannten gegenüber die größte Vorsicht geboten ist und es auch Nacht war, folgte der Bauersmann durch die Straßen, bis die jungen Leute vor einem Hause Halt machten und das Gepäck niederstellten mit der Erklärung, es sei das bezeichnet? Haus. Tatsächlich war es auch der Fall. Freudig überrascht wollte der Bauersmann den Burschen zum Dank für den freiwillig geleisteten Dienst von den mitgebrachten Kirschen und dem Kuchen geben. Doch die beiden Jünglinge warreten kaum die Dankeswovte ab, sondern entfernten sich rasch mit einem Gutenacht-Gruß. Alle Achtung vor diesen beiden Pforzheimer Jünglingen, die Nachahmung verdient.
Offenburg, 5. Juli. Teilnehmer der gestrigen Demonstration, in der Hauptsache junge Burschen, rotteten sich zusammen und zogen zum Gefängnis, wo sie das Haupteingangstor erbrachen und in das Gefängnis eindrangen. Dort verlangten sie unter Ueberreichung einer Liste die Herausgabe von politischen Gefangenen und solcher Gefangenen, die wegen Mundraubes in Haft sitzen sollten. Da sich die betreffenden aber nicht im Gefängnis befanden, zogen die Demonstranten zum Bezirksamt, wo sich angeblich Waffen befinden sollten. Oberamtmann Schwörer überzeugte jedoch die Demonstranten, daß im Bezirksamt nur drei beschlagnahmte Gewehre seien. Die Burschen verzogen sich daraufhin.
Mannheim, 5. Juli. Ueber die Vorkommnisse anläßlich der gestrigen Demonstration gibt die Polizeidirektion folgende Darstellung: Der Demonstrationszug verlief in Ruhe und Ordnung. Beim Auseinandergehen 5er Massen rottete sich eine Menge, hauptsächlich jüngere Leute, vor dem Parkhotel zusammen und drangen später in ein in N 7, 4 gelegenes Stu- denten-Verbindungshaus, untersuchten sämtliche Räume, zerstörten Bilder und Embleme. Ein schwächerer Trupp suchte in die Geschäftsräume des „Generalanzeiger" einzudringen, wurde aber durch Polizei Vertrieben. Zunächst wurde eine starke Polizeipatrouille nach N 7, 4 entsandt. Schon auf dem Wege dahin wurde ein Polizeiinspektor und ein Kommissar, die der Patrouille folgten, tätlich angegriffen und mißhandelt. Der Kommissar, der zu Fall kam, wurde seines Säbels beraubt. Bon der Patrouille wurde das Verbindungshaus gesäubert. Aus die Behauptung, im Hanse seien Waffen versteckt, wurde unter Hinzuziehung eines Vertrauensmannes das Haus untersucht. Waffen wurden nicht gefunden. Die Lage wurde insofern bedrohlicher, als man Abzug der Polizei und Abgabe der Waffen verlangte. Das wurde abgelehnt und eine zweite starke Patrouille bahnte sich den Weg zum Hause zur Unterstützung der ersten Gruppe. Da die Menge immer mehr anwuchs und den Abzug der Polizei und ihre Entwaffnung verlangte, wurden zwei Bereitschaften der Bereitschaftspolizei eingesetzt, welche den Gockelsmarkt und den Strohmarkt, sowie die Heidelberger Straße, in welcher zwei Bankgeschäfte bedroht waren, säuberten, ebenso die Straße vor dem Parkhotel. Nachdem die Menge infolge eines Platzregens sich stark gelichtet hatte, wurde die Bereitschaftspolizei zurückgezogen. Der Abzug erfolgte unter den unerhörtesten Beschimpfungen und Beleidigungen. Von den Polizeibeamten wurden noch verschiedene im Laufe des Nachmittags und Abends verletzt.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 6. Juli. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 68 Ochsen. 32 Bullen, 200 Jungbullen. 258 Jungriuder, 230 Kühe, 509 Kälber, 1114 Schweine, 78 Schafe, 6 Ziegen. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Ochsen 1. 3000—3300, 2. 2450—2800, Bullen 1.
geringem Silber gen. gelten Gejchnür hiug. Sie fand nicht gleich eine Erwiderung, denn es widerstrebte ihr, zu verneinen, was sie vor sich selbst nicht leugnen konnte, und doch brachte sie noch minder ein offenes Geständnis über die Lippen. Auch er schwieg einen Augenblick und war im Beschauen des Mädchens versunken, das wohl auch weniger befangene Blicke zu fesseln vermocht hätte. Obwohl groß und schlank, war sie doch so fein gebaut und gegliedert, daß sie im Ganzen eher den Eindruck des Zierlichen, als des Kräftigen machte. Die Züge des von ganz schwarzem Haar umrahmten Gesichts waren wohlgeformt; aus den blauen Augen schimmerte treuherzige Güte und um die frischen Lippen spielte harmlose Heiterkeit.
„Was schaust mich denn so an?" sagte sie in steigender Befangenheit.
„Weil ich mich nicht satt sehen kann cm Dir," rief er rasch entgegen. „Weil ich such' und such' und gar nit begreifen kann, wo Du die Stärk' sitzen hast. Du bist so geschlacht und geschlingig, wie ein Hirschel, und ein krankes Leut drei Stunden weit auf dem Rücken über den Berg heruntertragen — das tut Dir so leicht niemand nach."
„So hat die alte Plauschmirl das Schwatzen doch nit lassen können," sagte das Mädchen verschämt, „das hätt' ein jedes anderes auch getan — das ist des Redens nit wert."
„Das hätt' nit jedes andere getan. Dazu muß eines Dein Herz und Dein Gemüt haben, Engerl. Die Alte hat recht. Du hast Deinen Namen wahrhaftig nit uumsonst."
„Red' nit so sündhaft daher!" unterbrach sie ihn unwillig, „sag' lieber, wann Du wieder heimgekommen bist — ich Hab' noch gar nichts erfahren davon."
„Gestern abend," war Wildel'- betlemmene Antwort.
„Gestern abend?" fragte sie staunend und mit einem , Blicke des WerwursS. „Uud da bist Du schon auf der Brünnl'-Alm gueesen? Bist nit «inural in dar ersten daheim aeblmbeu?"
Nun war es an dem Burschen, in Verlegenheit zu geraten und die Augen niederzuschlagen; es war ihm doch nicht möglich, sogleich beim ersten Begegnen den wahren Grund seiner Nachtwanderung zu erzählen, und eine unwahre Ausflucht wollte ihm nicht von den Lippen. „Tu weißt ja," sagte er endlich in sichtbarer Verlegenheit, „warum uund wie oft ich den Weg gegangen bin."
„Das weiß ich freilich," erwiderte sie, und der Vorwurf in ihren Zügen wurde zur Betrübnis, „aber ich Hab' gemeint, Du hättest den Wildschützen in der Stadt gelassen."
„Das Hab' ich auch getan," rief er, froh einen Anhalt zur Ableitung des Gesprächs gefunden zu haben, „aber etwas anderes Hab' ich richtig wieder mitgebracht aus der Stadt —'weißt wohl, dasselbe silberne Ringel, das Du mir aufzuheben gegeben hast."
Sie errötete. Das düstere Licht der Augen schwand, und lächelnd ließ sie es geschehen, daß er ihr zuerst die Hand mit dem Ringe zeigte, dann denselben abzog und ihre Hand ergriff, um ihn ihr an den Finger zu stecken. „So hast das Ringl wirklich io gut aufgehoben, wie Du versprochen hast?" fragte sie mit leisem Beben in der Stimme. „Ist es niemals von der Hand weg oder gar an eine andere Hand gekommen?"
„So gewiß als meine Hand nit von meinem Arm 'kommen ist," rief er freudig. „Das Ringl war mein einzigs Vergnügen, und ich Hab' mir immer 'denkt, wenn ich einmal heimkäm', nachher wollt' ich Dir's erzählen und Dich fragen, ob ich Dir's wirklich wieder zurück- gebrn muß."
„F-eilich wohl," sagte sie leise, ohne ihm die Hand zn
München, 6. Jü
Stadtrats nahm nach der Mehrheitssozialiste nach an alle Amtsvor
Monarchistischen Symb Amtslokalen und den Aussprache forderte ei chener Königsplatz der solle.
Magdeburg, 6.
Derenburg im Harz r treuung von Geldern Berlin, 6. Juli, teilt: Infolge des Nie sind in den letzten Ta rüchte verbreitet ward der Bevölkerung lebha Insbesondere wird v< Mordanschlägen zum / rächte sind unwahr, i breiter derartiger unw Tuns nachdrücklich hir Berlin, 6. Juli, sein amtlicher Bericht in einem Lastauto ai Maschinengewehr bei Der Verwalter von Er wurde nach Magd gebracht. Weiter wir ml Rosenberg stattfar ins Schloß geschickt, i Die Landarbeiter hat daß ihnen ein größer was aber abgelehnt w Rosenberg. Nach Ab Tor erbrochen. Man bei hat Rosenberg und nierten Flurschützen treten. Die ganze P Berlin, 7. Juli, dienst will erfahren hl ausschuß den Bruch Deutsch-Nationalen s habe. Auch der An 'schließen, habe keine Berlin, 7. Juli, in verschiedenen Orten gegen Zeitungsbetriel Verleger das Reichsm druck gebeten, geeigne betriebe zu unternehm mit 49 gegen 16 Sti der Republik. — D ^liner Polizeipräsidium Ä in Oldenburg geführi zu der Feststellung g< Ankermann mit deuts standen und von die Planes erhalten Hab scheu amtlichen Pres Provinz Niederschlef Schutz der Republik d gerichtetes Wochenblal des Artikels: „Der T boten. Das Verbot i der jetzigen Reichsregik erfolgt. — Eine Fun Leipzig sprach sich ll. S. P. mit den M Hamburg, 6. I deutschen Spritwerke Haag, 6. Juli, konferenz, es sei der Z und Bauern die Zahle wmn sie nicht auf ei Hinweisen könne. D bildeten, würden zu sich zu nehmen. Wc werde, so werde die einem Jahr werde besser sein. Sie wei Konzessionen bereit s würden die Gläubig!
Stuttgart,
wer eine legramm der . Stimmführer 2 struktionen für habe. Diese N Die württ. Re; Reichstag oder M allerdings r die Weisung h> stellen; eine A württ. Reglern
entziehen, „es ist schier das einzige Andenken an meine Mutter > Zig, aber es muß nit gleich für den Augenblick
sein. Wmn Du mir's noch roeiter aufheben will...
„Aufheben?" rief er entzückt; „ich möcht' eS ja am liebste» ga»r t»h»ld»», den Ring und di« Hand und den Aumr und alle«. »*r dva» hängt, ab«; ich Hab' baS Herz nimm«, du« « Dick drmn bitt'." NurtL. -»lat.
Münch«
Schweher, e jung der h Schutze der nmg in de Ruhe und l Schutz der
dorrufen m