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am Sonntag, de« 5. März nachmittags 3 Uhr in d, »Eintracht."

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Abbitte.

Die 3 Unterzeichneten riehm, hiemit. die bezüglich der Bert. Bischer, Dienstmädchen i Neuenbürg getanen Neuß rungen als ««wahr zurück, leisten hiemit öffentliche Abbitt Conweiler, den 11. Febr. 192

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irr NerrerrbLika Sonntag, den S. März 1922 Laudesbutztag.

r/,i0 Uhr Beichte.

10 Uhr Pred. (1. Kor. 11, B. Lied 298)-.

Dekan Dr. Megerliv Anschließend Feier des Hl. Abe mahls.

Das Opfer ist für die Studi Hilfe des Ev. Konsistoriums stimmt. .

8 Uhr abds. erster Evangelisatio Vortrag von Pfarrer Schmi Unsere Wanderung zwischen z Welten.

Von Montag bis Freitag sind nachmittags 3 Uhr Bibelstun im Gemeindehaus und abe 8 Uhr Evangelisationsvortr m der Stadlkirche.

Katholisch. Hotresdie

irr Werrerrbürg Tamötag, den 4. März 1922. 67 Uhr abds. Beichtgelegen Sonntag, den S. Marz 1922 kein KrühgotteSdienst, 8 Uhr morgens Beichtgelegen 8 und 2/«9 Uhr Austeilung dei Kommunion.

Punkt 9 Uhr und Amt, wäh desselben Predigt.

>/,2 Uhr nachm. Christenlehre Andacht.

Freitag abends 7 Uhr Fai andachr.

An den Werktagen ist der Go! dienst um 7 Uhr.

Methodisten-Hemeii

Unt. Gartenstratze Nr. 6

^jre'iiger E. Lang). Sonntag vorm. 16 Uhr Prel ,» ,, V.l2 Uhr S<

tagschul«.

Mittwoch abend 8 Uhr Bibelst«

Zweites

Blatt.

Der Enztäler. s

53.

Neuenbürg, Samstag, de» 4. März 1922.

80. Jahrgang.

Zum Landesbntztag.

Wenn wir weute am Landesbußtag auf die seelische Der- lung unseres Volles achten, so muß das Auge in schmerz- -er Trauer sich senken. Ist es doch, als habe das deutsche Voll gegen früher sich gründlich geändert, als haben alle sitt­lichen Begriffe und Grundsätze sich verschoben; erweicht und aufgelöst. Aus dieser verhängnisvollen Zersetzung rrklären sich Erscheinungen, die fast wie Wahnsinn anmuten. So bas end­lose Festen und Feiern in einer Zeit größter wirtschaftlicher Krisen, das Wichtigtun und Lärmmachen mit Nebensachen. Iber denen man die höheren Ziele aus dem Auge verliert. Der größte Jammer aber ist, daß unter uns je länger je heftiger «in Kampf aller gegen alle zu entbrennen droht. Das ist frei­lich immer so gewesen, wo einem Volk seine Einigkeit im Geist verloren geht. Woher sollte sie auch kommen, wenn Groß und klein nicht mehr unter einen heiligen Willen sich Beugt, sondern jeder LaS eigene Begehren zum Gesetz seines Handels erhebt? .

Nun hört man nicht selten sagen:Unser Voll wird mit der Zeit von selbst sich zurechtfinden; die trüben Wasser wer­be» sich verlaufen, Zucht und Sitte werden wieder ob«» auf- lommen." Indessen die Zeit heilt nicht für sich allein die Wunden, die Wunden rufen nach Aerzten. Wer "ollen die Aerzte fein? Wer andere als die Männer und zrauen der besseren Einsicht und des guten Willens! Sie

Willen keinen Hehl daraus machen, daß Bestand und Wohlfahrt eines Volkes von seiner sittlichen Reinheit und Redlichkeit ab- HSngen. Solche Kräfte aber erwachsen zumeist aus der Ehr­furcht vor der höheren heiligen Macht, die dem Aufrichtigen tu seinem Gewissen sich bezeugt. ^ ^ ....

Die Gottlosen", das heißt, die von Gott sich lo,en.haben leinen Frieden"; denn sie haben keinen festen Grund und kein gewisses Ziel. Das gilt vielen als altmodische Rede. Aber «8 gibt alte Wahrheiten, die nie veralten. Man Dann sie verlachen. Aber man wird früher oder später er­fahren, daß man nicht ungestraft sie mißachtet.

Unsere Bußtagsfeier soll nicht in Seufzen, Klagen und An­lagen bestehen. Vielmehr das sei unsere Bußtags­leier, daß-wir bei uns selbst beginnen mit dem ganzen Ernst innerer Erneuerung und dann mit frohem Mut daran mit- «rbeiten, daß unser Volk in die Bahn einlenkt, die allein uys einer besseren Zukunft entgegen führt. Gott helfe ihm, tzah es nicht länger strauchle und taumle, sondern gewisse Lntte tue.

Württemberg.

Letttrang, S. Marz. (Auch einKaufmann".) Der Fri- jeurmeister und Hausbesitzer Karl Fink in Tettnang handelt so ziemlich mit allem, was greifbar ist: mit Lebens-, Futter- «md Düngemitteln, Obst, Hopsen, Altmetall, Grammophonplat­ten, Schnaps. Torfmull usw., auf Grund der berühmten Groß- lhanüelserlaubnisse bezw. von Ermächtigungen des Kommunal­verbandes unseligen Angedenkens. Nun wurde ihm endlich einmal der Prozeß gemacht wegen unerlaubten Aufkaufs von bl Wagen Heu und 2 Waggon Stroh. Der Staatsanwalt be­antragte 3 Wochen Gefängnis, an deren Stelle eine verwirke Geldstrafe von 5000 M. zu treten hätte, sowie weitere 2000 M. Geldstrafe. Das Urteil lautet auf nur 200 Mark Geldstrafe. (Und mit solch lächerlich geringen Strafen soll eine Besserung erzielt werden. Schriftl.) ^

Vom Ries, 3. März. (Im Streit erstochen.) Zum Ver­kauf von Streitigkeiten hat in Nähermemmingen der Schmied vnd Wirt zum ,Mraunen Roß". Allgeher, Vater von fünf Kindern, den ledigen 24jährigen Friedrich Roser erstochen. Der Täter wurde verhaftet. Die Ursache des Streites ist unbe- lannt.

Berbandsversammlu«g -es Gemeindeverbemds-Clektrizitiits- werk Teinach.

Am 27. Februar d. I. fand imBadischen Hos" in Calw die jährliche Verbandsversammlung des Gemeindeoerbands Elektrizitätswerk Teinach Station unter dem Vorsitz von Stadt- kchultheiß Müller (Neubulach) statt, zu welcher neben zahl­reichen Vertretern der Verbands-Gemeinden Ministerialrat Dr. Michel und Bauamtmann Großjohann vom Ministerium des Innern sowie die Oberamtsvorstände^ der beteiligten Ober­amtsbezirke erschienen waren. Aus der Tagesordnung entneh­men wir folgendes: Der gedruckte Geschäftsbericht hat zu kei­nerlei Bemerkungen Anlaß gegeben. Die Bilanz für das Rechnungsjahr 1920 bis 1921, die ohne Erörterung genehmigt worden ist, weist ein günstiges Ergebnis auf, obgleich der Ueberschuß nicht im Verhältnis zur Geldentwertung steht. Dem Voranschlag für das Rechnungsjahr 192! bis 1922 wurde eben­falls ohne Bemerkung zugestimmt. Hieran schloß sich eine län­gere ausführliche Debatte über die Ortsnetzerweiterungskosten an. Schultheiß Rapp (Feldrennach) schlug vor, daß die Kosten für die Erweiterung des Ortsnetzes bis zu 60 Meter wieder, wie in den Stromlieferungsbedingungen festgelegt, auf den Ver­band übernommen würden. Die Belastung der Gemeinden mit diesen Kosten sei ganz enorm, und könne auf die Dauer nicht getragen werden. Es handle sich vielfach auch um Sied­lungen und Erstellung von Wohnhäusern. Wenn der Staat und das Reich Las Bauen durch Zuschüsse zu fördern suchen, so sollte der Gemeindeverband, der auf gemeinnütziger Grund­lage ausgebaut sei, es ebenfalls begünstigen Lurch Uebernahme der Erweiterungskosten des Ortsnetzes. Der Vorsitzende wies daraus hin, daß die großen Abnehmer alle die Anschlüsse in letzter Zeit hätten bezahlen müssen. Die Erweiterungsbauten würden den Verband in einer Weise belasten, die erfordere, daß die Strompreise wieder erhöht werden müßten. Kassier Schmidt bemerkte, daß die Verwaltung in jüngster Zeit zu der Aufastung gekommen sei. Laß sie es nicht für richtig halte, daß die Erweiterungskosten dem einzelnen aufgebürdet würden. Aber im letzten Jahr hätte man allein ^ Million für Erwei­terungsbauten aufwenden müssen, wenn der Beschluß des Ver­waltungsrats, die Kosten den Interessenten aufzubücden, nicht durchgeführt worden wäre. Vielleicht könne der alte Zustand auf Uebernahme bis zu 60 Meter Leitung ans den Gemeinde- Verband wieder hergestellt werden. Weiterhin wurde beanstan­det, daß nach Erstellung des Anschlusses das Erweiterungsnetz in den Besitz des Verbandes übergehe. Demgegenüber betonte der Vorsitzende, daß dafür der Verband auch die Unterhaltung der Leitung übernehme. Auch andere Verbände hätten die Uebernahme der Erweiterungskosten abgelehnt. Wenn aber die Uebernahme der Kosten der Ortsnetzerweiterung beschlossen werden sollte, so müßte auch die Strompreiserhöhung bc schlos­sen werden. Im Hinblick auf den hohen Aufwand zog Schult­heiß Braun (Althengstett) seinen Antrag auf rückwirkende K> aft Hinsichtlich der Uebernahme der Kosten für die Erwelterm.gs-

bauten auf den Verband zurück. Schultheiß Rauser (Stamm- Heim) beantragte, daß ein Ueberteuerungszuschuh erhoben wer­den solle, wenn infolge zu großer Entfernung die Leitungs­kosten in keinem Verhältnis zr Rentabilität stehen. Da die Frage noch einer eingehenden Klärung bedarf, wurde nach lan­gen Erörterungen beschlossen, den erweiterten Verwaltungs- Ausschuß zu beauftragen, eine Prüfung über die finanziellen Wirkungen anzustellen, die eine Uebernahme der Erweiterungs­kosten auf den Verband haben würde. Im Einvernehmen mit dem Verband der württ. Elektrizitätswerke hat der Verband zur Neckar-A.-G. 150000 M. gezeichnet.

Als Hauptpunkt stand auf der Tagesordnung die Frage der Erwerbung und des Ausbaus der Wasser­kraftanlage im oberen Enztal. An den hierüber geführten Verhandlungen nehmen auch Ministerialrat Dr. Mi­chel und Bauamtmann Großjohann teil. Der Vorsitzende führte zu der Frage u. a. folgendes aus: Der Verband strebe schon lange danach, durch eine neue Wasserkraftanlaze seine Lei­stungsfähigkeit zu erhöhen. Andererseits sei die Ausnützung Mer erreichbaren Wasserkräfte aber auch im Hinblick auf die Kohlennot geboten. Anläßlich der Behandlung der Frage der Ausstellung eines Dieselmotors sei schon darauf aufmerksam gemacht worden, daß bei Ausführung des Wildbader Projekts dieser Motor erspart werden könne. Aber damals sei die Sache noch nicht so weit gediehen gewesen, deshalb habe man den Motor beschaffen müssen, der letzt beinahe dienstbereit sei. Das in Betracht kommende Enzkrafttverk Wildbad soll das Fluß­gefälle der Enz zwischen der Mündung des Kälberbachs und dem Wehrstau des Windhoffägwerks ausnützen in zwei Stu­fen von rund 48 Metern und 4,5 Metern mittleren Gefälles. Außerdem soll eine Anlage erstellt werden von mindestens 30 000 cbm Tagesspeicher. Das Projekt ist bisher von Wild- baü finanziert worden. Unter Mitwirkung von Ministerial­rat Michel ist nun ein Vertragsentwurf zitttandegekommen, nach dem die Stadt Wilübad die oben gekennzeichneten Wasser­kräfte an den Verband zwecks Ansnützung abtritt, dafür aber Anspruch auf bis zu 40 Proz. der der jeweiligen mittleren täglichen Wasserführung entsprechenden Leistungen bei 24stün- diger Ausnützung hat. Zurzeit benötigt Wildbad aber höch­stens 16 bis 20 Proz. dieser Leistungen. Der Strom wird zum Selbstkostenpreis an die Stadt überlassen. Nach Ausbau des Kraftwerks geht es in die Verwaltung des Verbands über. Die Anlage soll in möglichst kurzer Zeit abgeschrieben werden, um die Abnehmer für die Zukunft nicht zu belasten. Bauamt­mann Großjohann machte zu dem Projekt noch folgende Mit­teilungen: Die Enz eigne sich ganz besonders zur Kraftgewin­nung, weil sie günstige Abflußverhältnisse infolge ihres guten Längsgefälles habe. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrage 1400 bis 1500 mm. Auch besitze das Gebiet nachhaltige Quellenfassungen. Der Ursprung der Enz liege in der For­mation des Bundsandsteingebiets, das ein gutes Rückhaltevcr- mögen besitze. Oberbaurat Guggenheim habe die Wasserfüh­rung der Enz bei 81 qkm Einzugsgebiet auf 1,6 cbm pro Se­kunde berechnet; selbst in Len trockenen Jahren habe sie 500 Se­kundenliter geführt. Durch die Speicheranlage mit einem In­halt von 30- bis 40000 cbm werde es möglich sein, das Nacht­wasser für die Tagesleistungen aufzuspeichern. Von dem Spei­cherbecken führe eine Zuleitung zu dem Kraftwerk. Die Lei- stungsverhältmsse würden im Mittel auf 920 PS berechnet, bei niederem Wasserstand auf 300 PS; bei Ausbau des Wer­kes könnte aber eine Steigerung bis zu 1400 PS erzielt wer­den. Bezüglich der Frage der Wirtschaftlichkeit des Werkes führte der Referent aus, daß die Anlagekosten auf rund 30 Millionen veranschlagt find. Wenn man aber bedenke, in wel- chem Maße die Presse in die Höhe gegangen seien, namentlich die Kohlenpreise, dann könne man die Kosten noch als ver­hältnismäßig niedrig bezeichnen. Me Jahresbetriebskosten, L. h. die Verzmiung und Tilgung des Anlagekapitals sowie der Auf­wand für die Unterhaltung würden 11 Proz. der Anlagekosten betragen. Die Stromherstellungskosten würden aber verhält- msmäßig billig kommen, nicht einmal die Hälfte des Preises für Wärmekraftaufwand. Bei 100 Proz. Ausnützung wird eine Kilowattstunde auf 80 Pf. veranschlagt. Die Tilgung der An­lagekosten soll innerhalb 18 Jahren erfolgen. Nach dieser Til­gung würde der Herstellungspreis nur noch 20 Pf. betragen. Me in der Nachkriegszeit eingetretene starke Verschiebung der Elektrizltatswirtschaft zugunsten der Wasserkräfte sei heute noch m höherem Grade wirksam. Deshalb solle man das Enzkraft- werk Wildbad als lohnende Anlage so rasch ls möglich dnrch- mbren. lieber die vorgeschlagenen Vertragsverhältnisse äußerte sich Ministerialrat Michel noch dahin, daß man den Ausbau des Kraftwerks als Aufgabe des Gemeindeverbands betrachtet habe, wahrend man die Interessen der Stadt WIdbad l-adurch zur Geltung zu bringen gesucht habe, daß sie Mitglied des Verbandes bleibe und einen, bestimmten Anteil au den Lei­stungen zugesichert erbalte. Es sei jetzt überall so. daß auch große Städte sich an die größeren Elektrizitätswerke amchlic- ßen (Ravensburg, Friedrichshofen. Ulm), und er würde es auch begrüßen, wenn einmal die Stadt Calw Mitglied des Gememdeverbandes würde. Um Schwierigkeiten hinsichtlich des etwaigen Steigens der Mark zu begegnen, seien außer­ordentliche Rücklagen vorgesehen. Wir müßten im Interesse unserer wirtschaftlichen Zukunft alle Kräfte auswenden, uns vom Kohlenmarkt unabhängig zu machen, deshalb müßten alle erreichbaren Wasserkräfte in Len Dienst der Volkswirtschaft ge­stellt werden. Me Anlage sei technisch sehr einfach Ein rasches -Mgreifen ,ei auch deshalb notwendig, weil schon andere Lieb­haber vorhanden seien. Oberingenieur Munk, der technische Leiter des Werks, gab einen Ueberblick über die Anforderun­gen an die Lieferungsfähigkeit, aus deneu hervorging, daß man d,e weitere Wasserkraft notwendig brauche. Allein für 76 840 angemeldete Lampen brauche man 1200 Kilowatt Licht für die Landwirtschaft 9500 PS Kraft und für gewerbliche Mo- Greri etwa 27 600 PS; die Betriebsmittel reichen aber nur für 1100 KW, wozu allerdings noch Reservestrom aus Nachbarwer­ken komme. Mit derartig belasteten Maschinen müsse zur Zeit gearbeitet werden, auch die Qualität der Kohlen lasse zu wün­schen übrig. Kassier Schmidt wies darauf hin, daß man gerade wegen der geringen Kraftverhältnisse seinerzeit den Dieselmo­tor habe anschaffen wollen; da die Verbandsvsrsammlung es damals abgelehnt habe, habe man später teure Saarkoblen kaufen müssen. Weil man aus Gründen des allgemeinen Jn- «/'W mcht den Standpunkt vertreten könne, daß keine neuen Anschlüsse mehr angenommen werden sollen, müsse man daraus bedacht fein, die verfügbaren Wasserkräfte auszubauen. Me An­träge des Verwaltungsrats wurden hierauf fast ohne Erörte­rung mit überwiegender Mehrheit angenommen. Der Verwal­tungsrat wurde ermächtigt, die erforderlichen Anleiheverhand­lungen einzuleiten und abzuschließen. In erster Linie soll ver­sucht werden, das Geld bei den Oberamtssparkassen des Ver­

bandsbezirks sowie bei der Landessparkasse aufzunchme«. Ge­nehmigt wurde eine Schuldaufnahme von IF Millionen fbr Angestelltenwohnungen, so daß für diesen Zweck einschließlich des vorhandenen Zweckvermögens von 500 000 M. nun zwei Millionen zur Verfügung stehen würden. Der Vorsitzende be­merkte, daß ein starkes Bedürfnis nach Wohnungen Vorhand«» sei. Es sei auch schon erwogen worden, die Verwaltung nach Calw zu verlegen, sodaß das Teinacher Verwaltungsgebäude ganz für Wohnzwecke umgeändert werden könnte. Zum Schluß wurden nach einem längeren Referat von Schultheiß Rauser die Besoldungsänderungen für die Beamten und A»- gestellten auf der Grundlage des neuen Körperschaftsbes«-- oungsgesetzes geregelt.

Baden.

Freiburs, 3. März. Seit gestern ist im ganze« badisch« und württembergischen Schwarzwald wieder ein Wettersturz erfolgt. Alle hochgelegenen Bergstattonen melden starken Schneefall und Frostwetter bis zu drei Grad. Im südlich«« Hochschwarzwald, im Feldberggebiet, erreicht die Schneedecke wieder 125 cm bei dichtem Schneegestöber und Weststurm. Die Skibahnen sind im allgemeinen bis aus 800 Meter herab in guter Verfassung.

Krozingen (A. Freiburg), 2. März. Bei der Verladerampe des Hiegen Bahnhofs wurde die Leiche eines jungen Mädchen- gesunden, das sich in der Nacht zum Mittwoch vom Zuge überfahren ließ. Me Nachforschungen haben ergeben. Laß e- stch um ein 17;ähriges Mädchen aus Unteritalien handelt, da- seit vier Monaten zu Besuch in Biengen weilte. Am Dienst«» abend war es noch vergnügt in der Familie. Während der Nacht entfernte es sich unaufsälligerweise. Das Mädchen war sofort tot. In einem hinterlassenen Briefe teilte es mit, daß es den Tod freiwillig suchte. Die Gründe find unbekannt.

Vom Bodensee, 3. März. Mit seinem Dienstgewehr erschoß sich der schweizerische Grenzaufseher Hans Winkler beim Zoll Klein-Venedig, in der Nähe von Konstanz, nachdem er vorher sechs Schüsse auf andere Personen, darunter auch deutsche Grenzaufseher abgegeben hatte, glücklicherweise ohne zu tref­fen. Den Grund zu der Tat bildete ein Mittelohrleiden.

Heiligenberg, 1. März. Im benachbarten Eckbcck wurde iw der Nacht auf Menstag ein Raubmordversuch unternommen. Der Gemeinderechner Ernst hatte am Montag eine größere Summe Geldes erhalten. Kaum war er und seine Frau heim­gekehrt. als an der Haustür jemand Einlaß begehrte. Nachdem Ernst geöffnet hatte, wurde er mit einem Hammer niederge­schlagen. Die herbeigeeilte Frau wurde durch Stiche verletzt. Der Täter, der sich offenbar erkannt glaubte, und jedenfalls einen Raubmord vorhatte, ergriff die Flucht und entkam un­erkannt. Es wird eifrig nach ihm gefahndet. Me beiden Leute sind schwer verletzt und wurden in das Krankenhaus Heiligen­berg überführt.

Berrnischtesl

Die Luxusdiele im Kohlenkeller. Die Geheimnisse einer Nachtbar in Berlin wurden in einer Verhandlung vor der Strafkammer des Landgerichts Berlin aufgerollt. Ein Schlos­ser Randeck hatte vom Wohnungsamt einen ehemaligen Arh- lenkeller als Wohnung und Werkstatt zugewiesen erhalte». Bald darauf vermietete er einige Räume des Kellers an ein« Frau, die darin einen Mittagstisch eröffnen wollte. Es zeigte sich aber schon nach wenigen Tagen, daß aus dem Mittagstisch ein Mitternachtstisch geworden war, aus dem ehemaligen Koh», lenkeller eine Luxusdiele mit entsprechenden Preisen. Als eine- Nachts ein Kriminalbeamter in diese Kohlenkellerluxusdiebo hineingeriet, erklärte ihm eine hier als Animiermädchen tätige dunkeläugige Mulattin, daß es hier nur Sekt gäbe. Da abe» der Beamte es nicht verantworten konnte, auf Staatskosten Sekt für 350 Mark zu bestellen, erbat er sich einen Kognak!, dernur" 30 Mark kostete und den ihm die Mulattin zrrden, auch noch austrant. Gegen Randeck und die Frau wurde« Strafbefehle über je 8000 M. erlassen, jetzt aber auf 300 unb 1500 Mark Geldstrafe ermäßigt.

Zum Doppelmord auf dem SSutis. Es ist noch nich» gelungen. Len Säntis-Doppelmörder Kreuzpointner zu ver­haften. Das Vorleben Kreuzpointners war bedenklich, wenn er es bisher auch verstanden hat, sich den Armen der Justiz meist zu entziehen. Seiner gewesenen Braut soll er einzelne Geheim­nisse seiner Vergangenheit anvertraut haben, die sie dann zur Lösung des Verhältnisses bewogen, da ein solcher Mensch, wie sie sich ausgedrückt haben soll, ins Zuchthaus gehöre. Auch von anderen Seilen werden nunmehr böse Mitteilungen übe» Kreuzpointner gemacht, der es verstanden habe, seine Umge­bung immer wieder zu täuschen und sich besser erscheinen zw lassen als er ist. Es wurde festegestellt, daß Kreuzpointner Mitt­woch voriger Woche auf der Flucht vom SSntis Len ersten, Morgenzug zur Fahrt von Gois nach St. Gallen benützt hat. Es konnte ferner ermittelt werden, daß er letzten Samstag ir, St. Gallen durch Vermittlung einer anderen Person die zur Appenzellertracht der ermordeten Fran Haas gehörenden Schmucksachen verkauft hat, ebenso eine Herrenuhr, von der die Mutter und die Schwester der Frau Haas ebenfalls mit Bestimmtheit erklären, daß sie dem Ehepaar Haas gehörte.

Dersilberne" Engländer. Einen kölnischen Witz, der nicht frei von Bitterkeit, zum mindesten aber gut erfunden ist, er­zählt das holländische BlattHet Voll". Ein englischer Offi­zier besichtigte den Kölner Dom unter dem üblichen Geleit durch einen Geistlichen. Obgleich dieser kein Freund der Eng­länder war, zeigte xr ihm jedoch pflichtgemäß alle Sehenswür­digkeiten. erzählte ihm von Len begrabenen Erzbischöfen, vor, den Mosaikbildern im Fußboden, kurzum, er erfüllte vollkom­men seine Aufgabe. Auf seinem Rundgange entdeckte der Engländer eine Marienfigur und als er genauer zu schaute, saS sr. daß die Figur in ihrem linken Arme eine silberne MauS hielt.Was bedeutet das?" fragte der Offizier seinen Führer.

antwortete dieser,vor vielen Jahren war in Köln ein» schreckliche Mäuseplage. Als die Stadt von dem Ungeziefe» gar zu sehr heimgesucht wurde, verehrten die Kölner der Mut­ter Gottes eine silberne Maus und baten sie, die Stadt von de» Plage zu befreien. Aes Gebet wnrde erhört." Der Eng» länder lachte geringschätzig und fragte:Daran glauben Li» Kölner jetzt wohl nicht mehr?" Darauf antwortete der Geist­liche:Nein. Wenn sie das noch glaubten, so hätten sie de» Mutter Gottes schon lange einen silbernen Engländer in die Arme gelegt."

Wilh. Wackenhut, Neuenbürg, Telefon 106,

Tuchhandlung und Schneiderei.

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