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Reuenbürg, Samstag, den 18. Februar 1922.
8V. Jahrgang.
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Auf 1. März wird ehrlih fleißiges
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gesucht. Lohn 150-M2 Fr. Dihlman«. Psorzhej
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Ein Kind als Schuldpfand.
Don Dr. Deermann, M. d. R.
c»n uralten Zeiten barbarischer Gesittung konnten die Gläu- - ibre Schuldner nicht nur zu den Schuldturm einsperren
ibre Schuld bezahlt hatten, sondern auch des Gläu- DdMLN-MW »jae?s 8rau und Kinder als Pfand in Besitz nehmen und für
arbeiten lassen, >a sie sogar als Sklaven verkamen. Schon Moutag abend präzis -^hrevorChrM Geburt wurde inAthen, dem ersten wahr- Bkgin» der Tmvftuud,»7 Liktedlen Kulturflaate Europas, von dem weisen Staatsmann Da meuriege. Damen Kolon diese rohe Sitte abgeschafft. Seitdem rst sie in wirk-
Luft und Liebe rum lichen Kulturstaaten verpönt. « ^ r. « -t
Leider gibt es neuerdmgs eine grausame Ausnahme. Seit haben, sind herzl. willko«^ s«ieinhalb Jahren wird in Nancy in Frankreich ein deutsches Heute abend die 8 ^jährige Marcelle .Heymann, als Schuldpsand zu-
LiNgstUNÜe > rückgehalten. unter wiederholter ausdrücklicher Billigung der
-kanMschen Regierung. Die Eltern, welche heme rn Köln,
Damaring 62III., wohnen, lebten bei Kriegsausbruch in Nancy. M rMzeitige Rückkehr nach Deutschland war ihnen unmöglich weil seit dem 28. Juli die naheliegende deuti'ch-lothringi- iche Grenze gesperrt war. Am 3 August ließen sie auf die tchr dringende Bitten der im gleichen -Hause wohnenden Eheleute Demauge. Nancy, Fauboura St. George 131, ihr neun Monate altes Töchterchen Marcelle vor Antritt einer 65 Kilometer wngen Fußwanderung zum nächsten Internierungslager zurück. Einen zweijährigen Jungen trug der Vater mit. Die Mutter war schwanger. Der Junge starb infolge der mangelhaften Vcrpslegungsverhältnisse 5 Wochen später im Lager und wurde säst wie ein Hund eingescharrt. Im Februar 1918 schrieb Herr Hehmann auf die Gerüchte über einen Austausch der Zi- bilintermerten hin an das zuständige französische Ministerium, man möchte ihm seine Tochter ins Lager schicken, damit er sie «st nach Deutschland nehmen könnte. Im April bekam er Antwort, daß seine Bitte gewährt würde, fall er einen Begleiter Delle und für beide die Reisekosten bezahle. Dazu fehlte dem Aster, einem zivilinternierten Arbeiter, das Geld. Ms derselbe im August 1918 dann ins Sammellager zum Austausch laM, schrieb er nochmals an die französische Regierung um Nebersendung seines Töchterchens. Er erhielt die Antwort, er würde erst am 12. Oktober ausgetauscht, und bis dahin hätte er sein Kind im Lager. Aber es geschah nichts, er mußte allein heimfahren, nachdem seine Frau schon vorher ausgetauscht war.
Von Deutschland versuchte Hehmann dann sofort und unablässig, erst mit Hilfe des Roten Kreuzes in der Schweiz und der Schweizer Gesandtschaft, später der deutschen Botschaft in Paris sein Kind zurückzuerhalten. Es ist ihm üis heute nicht gelungen, auch nur eine Aussicht auf die Rückgabe des Kindes zu erlangen. Die Eheleute Demange verlangen nach dem Austausch Hehmanns Plötzlich die Bezahlung eines Pflegegeldes in Höhe von 5000 Franken, d. h. von 60 Franken für den Monat seit Kriegsbeginn; erst nach Bezahlung dieser Summe wollen sie das Mädchen herausgeben. Die französische Regierung unterstützte in wiederholten amtlichen Aeußerungen dieses babarische Verfahren der Schuldverpsändung eines Kindes. Sie lehnt jede Mitwirkung zur Aufhebung Vieser ungesetzlichen und vorsintflutlichen Maßnahmen ab. Außerdem behauptet die französische Negierung 1920, daß Heymann zu kurze Zeit vor seinem Austausch 1918 um die gleichzeitige Heimschaffung j-e eines Kindes gebeten habe. Er tat dies aber acht Monate vorher schon und seitdem wiederholt. Genügt diese Zeitspanne der französischen Bürokratie nicht oder hat sie ein schlechtes Gewissen?
Außerdem ist auch die Forderung von 60 Franken Pflegender pro Monat viel zu hoch. Bis Frühjahr 1918 hielten sich m-Frankreich die Preise für den Lebensunterhalt ans Friedens- hohe. In Deutschland wurden für den Lebensmittelunterhalt von Pflegekindern aus gelernten Arbeiterkrersen 25 M. monatlich bezahlt, also nur etwa 33 Franken.
Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Mar- «elle Hehmann seit 7>< Jahren ihren Eltern entfremdet, daß sie diese mcht kennt, daß eine arme Arbeiterfrau vor Gram zu einem Skelett abgemagert ist. Laß für die mittellose Arbeiterfamilie Hehmann keine Aussicht besteht, ihr Kinder wiederzuerlangen, weil sie 5000 Franken bei der heutigen Währung der Mark Niemals auch nur halb wird aufbringen können. Einen Prozeß gegen die ungesetzliche Pfandnahme und Zurückhal- tlmg des Kindes ist ihr wegen der hohen französischen Pro- testkGen unmöglich.
Mlih/in England wurde von einer Familie eine gleiche PMowchme eines deutschen/Kindes versucht. Aber die eng- veranlaßte sofort die Heimsendung desselben »nögabdenPflegern auf, den gesetzlichen Weg der gerichtlichen Klage um die Pflegekosten zu beschreiten.
?^rmögen die öffentliche Meinung, das Mitleid aller zivi- rifierten Mütter mit einem versklavten Kinde nicht Frankreich 1".bewegen, gesetzlich wie England zu handeln? Gibt es «nht edle, freigiebige Menschen, welche im andern Falle die «oskaufsnmme. von 5000 Franken sammeln, damit die letzte, Ängste und^schwächste Zivilinternierte des schrecklichen Welt-
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4. Jeder alte Hut kann arbeitet werden.
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Tamvtag» den i«. Februar >» 6—7 Uhr abds. Beichtgeleg» Sonntag, den IS. Februar lw kein Krahs-tteSdiech 8 Uhr morgens BeichigelegM S und r/.8 Uhr Austeilung drh
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Württemberg.
Stuttgart, 16. Febr. (Ein Schiedsspruch für die Gemeinde- «eindearbeiter Württembergs.) Die Bezirksleitung,des Zen- trÄverbandes der Gemeindearbeiter und Straßenbahner Wristl. Gewerkschaft) berichtet, daß am 14. Februar die Bezirks- ichtedsielle in Stuttgart unter dem Vorsitz von Regierungsrat Mattutat in der Lohnstreitfrage der Gemeindearbeiter folgenden Schiedsspruch fällte. Die Teuerungszulage erhöht sich pro Munde ab 1. Januar für Arbeiter und Arbeiterinnen über A Jahren in Stuttgart und Feuerbach um 1,80 M. (Lohn- Kasse 4: IM M.), in Ortsklasse 1 um 1,60 M. (1 M.), in Orts- Kasse 2 um 1.40 M. (90 Pf.), in Ortsklasse 3 um 1,10 M. VV Pf.), in Ortsklasse 4 um 90 Pf. (70 Pf.). Ab 1. Februar
Udr Drediat und «ml. - ^ ^
I 2 Ukr nackm Ch-istenleh« 's kAA ssch die Teuerungszulage pro Stunde in Stuttgart und ^ Anwckt H^bach um 2 M. (in Lohnklasse 4 um 1,40 M.). m Orts-
' ^ 1 um IM M. ,(1.10 M.)^ Ortsklasse 2 1.60 K (1 M.).
Andacht.
An den Werktagen ist brr dienst um 7 Uhr. Donnerstag, de» r».
19 Uhr vormittags Hoch)" mit nachfolgender Traum»
Dttsklasse 3 IM M. (90 Pf.). Ortsklasse 4 1,10 (80 Pf.). Vom
Methidisten-Hl
Uat. Gartevftraße Nr.-
(Prediger E. LE-, Sonntag vorm. 19 Uhr ^
tagschule.
Mittwoch abendS Uhr
vrtsllösse 3 um 1,90 (IM M.),' Ortsklasse^ M.)
Our Arbeiter und Arbeiterinnen von 18 bis 21 Jahren di« Teuer«nosi..r>a^-» --
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Teuerungszuschläge wie in Lohnklasse 4 fcstgMtzt. Beide Parteien erklärten daß sie sich dem Spruch der BezrrksschiedS- Delle unterwerfen.
Schrambeng, 16. Febr. (Postkuriosum.) Einen Beitrag, zu dem Thema Postkuriosum liefert auch die „Schramberger «mg': Ein Postpaket von 11 Kilo von Schrambrrg nach
fendors (unweit Schramberg) kostet 30 Mark Porto, während ein Reisender (schon) für 11M M. nach Beffendorf befördert wird. Nimmt nun der Reisende das Paket und fährt mit ihm nach Beffendorf. so hat er für das Paket 8 M. Passagierfracht zu entrichten, so oaß also, die Rückfahrt mit eingerechnet, diese Beförderungsart nur 40 Pfennig teurer zu stehen kommt, als wenn das Paket allein reist. Dafür hat man aber die Gewähr, daß das Paket raschestens ans Ziel gelangt.
Tuttlingen, 17. Febr. (Eine zeitgemäße Figur.) Ein rechter Hochstapler wurde hier in der Person des verheirateten Schneiders Johann Maringer, 28 Jahre alt, aus Basel (angeblich früher Offizier) festgenommen. Er lebt seit einem Vierteljahr in einem Beuroner Hotel auf sehr großem Fuße. Auch hierher machte er öfters Abstecher, wo dann der Sekt in Strömen floß. Maringer verübte Betrügereien in Höhe von mehreren 100 000 M. und ist mittellos.
Hahinge«, OA. Münfingen, 17. Febr. (Rabentilgung.) In den letzten kalten Tagen wurde auch hier die neue Rabenver- gistungsmethode mit großem Erfolg angewendct. Die Sache wurde dem Frohnmeister Arnold anvertraut, der das Rabenmus aus Blut, Mehl, Kartoffeln und Gift kochte, dann an verschiedenen markierten Stellen (welche zuvor mit frischem Stalldünger überführt wurden), auslegte. Kaum getan, fielen Hunderte von hungrigen Raben auf die lockende Köder und kaum nach einer Stunde fanden über Hunderte den raschen Tod. Auch des andern Tags wurden noch viele tote Raben ausgefunden.
Baden.
Pforzheim, 15. Febr. Der Stadtrat beschloß di? Erhöhung der Bestattungskosten um 20 Prozent. — In selbstmörderischer Absicht stürzte sich eine ledige Kontoristin von hier in den Gewerbekanal, von dessen schmutzigen Fluten sie bis zum Elektrizitätswerk mitgerisien wurde. Dort erst konnte sic herausgefischt und noch lebend ins Krankenhaus gebracht werden. — Um zwei goldene Uhren im Werte von 13 000 Mark betrogen wurde ein hiesiger Juwelier. Bei ihm erschien ein jumcr Mann, der erklärte, man möge eine Auswahl Uhren in die Privatwohnung des Krankenhausdirektors Dr. Rupp schicken, da man diesem ein Geschenk machen wollte. Er begab sich dann zu Frau Dr. Rupp und bat sie, eine von den beiden Uhren, die inzwischen gebracht worden warm, zu wählen. Er nahm die Uhren an sich und erklärte, die ausgewählte mit einer Widmung versehen zu lassen, die andere aber an das Geschäft zurückgeben zu wollen. Seitdem hat man ihn nicht wieder gesehen. Ohne Zweifel handelt es sich um den gleichen Gauner, der in Heidelberg einen- wertvollen Lederkoffer erschwindelte.
Untergrombach (Amt Bruchsal), 16. Febr. Gestern abend 'X7 Uhr wurde am Ortsausgang gegen Weingarten ein etwa 35 Jahre alter Mann, der ein Rind transportierte, von einem in rasendem Tempo daherfahrenden Auto überfahren und in Stücke gerissen, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Anscheinend war das Rind durch das Licht des Autos scheu geworden und während der Transporteur das Vieh auf die Seite bringen wollte, war das Unglück schon geschehen. Das Rind kam ohne Schaden davon.
Achdorf (Amt Bonndorf), 16. Febr. (Tödlicher Schlittenunfall.) Das dreijährige Töchterchen des Landwirts Reichmann fuhr vor dem elterlichen Hause Schlitten und geriet dabei in den Mühlekanal. Da die anderen Kinder nicht sofort um Hilfe riefen, konnte das kleine Wesen leider nicht gerettet werden. Er verschwand unter dem Eise. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden.
Vermischtes.
München, 16. Febr. In der Nacht zum Donnerstag kam es in einem Wagen des Nachtschnellzugs Ingolstadt—München gegen 11 Uhr zu einer Schießerei, bei der zwei Händler verletzt wurden, der eine lebensgefährlich. Der Täter ist ebenfalls ein HAndler und erklärt, von den beiden bedrängt worden zu sein und in Notwehr gehandelt zu haben.
Billigere Preise in der — Schweiz. Der schweizerische Ho/ telierverein beschloß mit Rücksicht auf die Verbilligung der Lebensmittel, ab 1. März eine Verbilligung um 10 Prozent auf die in dem bereits gedruckten Hotelsührer für 1922 angegebenen Mindestpreis der Pension und die Preise für die Mahlzeiten eintreten zu lassen. Glückliche Schweiz!
Die Spielkarten werden ebenfalls teurer. Die Spielkartenfabriken Deutschlands haben beschlossen, die Preise für Spielkarten ab 16. Februar um 45 Proz. zu erhöhen; wahrscheinlich wird auch das Reich noch mit einer erhöhten Spielkaetenit uer kommen; eine Spielkarte wird dann etwa 15 bis 18 M. kommen. Unter solchen Umständen drohen auch dem gemütlichen Tarok Gefahren.
Der tqgliche Bericht der Preiserhöhung. Der Verein deutscher Geschäfisbücherfabrikanten erhöhte ab 1. Februar die Preise um 10 bis 15 Prozent. Die Briefordnerkonvention erhöhte ab 6. Februar den Aufschlag von 60 auf 100 Prozent. — Der Verband der Krawattenstoff-Fabrikanten hat ab 10. Februar eine neue Verkaufssperre verhängt; die Hersteller der Kawattenstoffgewebe und der fertigen Krawatten sind durchweg bis Ostern und zum Teil darüber hinaus beschäftigt; mit weiterer Erhöhung der Preise ist bestimmt zu rechnen.
1V 999 Rubel Porto für einen Brief. Die Briefmarken in Sowjetrußland werden bis zu je 1000 Rubel hergestellt. Allerlei Symbole der Freiheit und Gleichheit trägt der Phantastische Druck und zeigt den Weißen Sowjetstern im Mittelfelde. Ein Brief von Petersburg bis Reval (Estland) kostet heute 10 000 Rubel Porto. (In normalen Zeiten war ein Rubel etwa 2,30 Mark wert.)
Ein Wort Zahns.
Der „Turnvater" Friedrich Ludwig Jahn, ein Mann, der neben Arndt, Blücher, Stein, Fichte u. a. in der großen Not des Volkes vor mehr als 100 Jahren ein leuchtendes Vorbild deutscher Gesinnung war, hat in seinen Schriften mit wahrem Feuergeist den Glauben an den deutschen Wiederaufstieg verkündet. Er fordert immer wieder Besinnen auf das deutsche Volkstum. „Noch sind wir nicht verloren!" heißt es an einer Stelle, „noch sind wir zu retten! Aber nur durch uns selbst. Wir brauchen zur Wiedergeburt keine fremden Geburtshelfer, nicht fremde Arznei, unsere eigenen Hausmittel genügen. Denn immer geht vom Hauswesen jede wahre und beständige und echte Volksgröße aus, im Familicnglück lebt die Vaterlandsliebe. und der Hochaltar unseres Volkstums steht im Tempel der Häuslichkeit, sie ist die beste Vorschule, Deutschheit heißt sie bei uns im Großen. Für sie kann jeder leben, er sei reich oder arm. vornehm oder gering, einfältig oder gelehrt. Mann oder Weib, Jüngling oder Jungfrau, Kind oder Greis. Man
vermag dahin zu wirken vom Thron und von der Bühne, vo« Predigtstuhl und vom Lehrerfitz, mit Schrift wie mit Rede!* So spricht Jahn. „Aber nur durch uns selbst!" Möchte doch das Wort eingehämmert werden können in die Seelen alle» Kleingläubigen und Verzagten unserer Tage, die da meines wir seien nun endgültig verloren! Eingehämmert aber auch in die Herzen all der Deutschen, die noch immer glauben, die Sympathie der Welt werde «ns schließlich helfen und unsere Lasten abnehmen! O, ihr Toren! Sind der grausamen Enttäuschungen durch die „Welt" noch nicht genug? Sie wird unG solange mit Füßen treten und die Sklavenketten fester zu ziehe» versuchen, als wir nicht selbstbewußte Deutsche sind. „Nu» durch uns selbst!" Pflegen wir in diesen Zeiten der Not unser reichcs deutsches VoWtum, — wie Jahn es fordert! — dann wird uns eine ungeahnte Kraftquelle wieder erschloss»» werden. In der Familie ist der Anfang dazu. Unser deutsches Familienleben ist leider vielfach getrübt worden, vielfach ganz zerrütte:, weil fich das deutsche Volk vom Materialismus hat die Seele anfressen lassen. Reinigen wir unser Volkstum wieder!
Handel und Verkehr.
Altrnsteig. 16. Febr. (Vieh- und Schweinemarkt.) Dem gestrigen Markte waren zugeführt: 32 Paar Ochsen und Stiere. 18 Stück Kühe, 28 Stück Jung- oder Schmalvieh, 76 Stüa Läufer und 154 Milchschweine. — Es galten Ochsen und Stiere: 26750 bis 38 000 M. pro Paar; Kühe 8000 bis 14600 M. Pr« Stück; Jung- oder Schmalvieh 3400 bis 64C1 M. pro Stück; Läuferschweine 1100 bis 2000 M. pro Paar; Milchsch'veine 60V bis 1000 M. Pro Paar. — Der Handel war in Rindvieh und Schweinen lebhaft, Schweine wurden beinahe alle verkauft.
Mm, 17. Febr. (Schlachtviehmarkt vom 15. Februar.) Zutrieb: 11 Ochsen, 18 Farren, 63 Kühe, SO Rinder, 62 Kälber, 6S Schweine, 5 Schafe, 2 Ziegen. Alles wurde rasch verkauft. Erlös für 100 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 1300 bis 1400, 2. 1000 bis 1300, 3. 800 bis 1000, Farren 1. 1100 bis 1300, 2. 950 bis 1080. Kühe 1. 950 bis 1100, 2. 800 bis 900, 3. 45S bis 700, Rinder 1. 1200 bis 1360, 2. 1100 bis 1200, Kälber 1. 1400 bis 1500, 2. INO bis 1350, Schweine 1. 1700 bis 1800. 2. 1500 bis 1600, 3. 1200 bis 1400.
Wochenplauderei.
Unser Brot wird wieder teurer. — stieg ganz schauerlich im Preis. — und nun geht der Teuerungsrummel — Wiede» flink herum im Kreis! — Jeder sucht schnell aufzuichlagen — oder hat getan es schon! — Weh dir Armen, kannst erhöhen — weder Ware du, noch Lohn! — Kleine Rentner, Pensionäre — nagen längst am Hungertuch — und empfinden jetzt verdoppelt
— dieser Unglückszeiten Fluch. — Viel beneidet ist jetzt jeder,
— den die Not so wenig stört, — Latz er auch das überteure —
Brot mit Appetit verzehrt.-Dr. Wirth bleibt vorerst
Kanzler, — siegte, wenn auch knapp und flau, — kann wobt doch nach Genua gehen. — Arm in Arm mit Rathenau. — Mißlich schien der Reichstagsmehrheit — ein Regierirngs.vechse> jetzt, — wo man auf die Genuatage — doch gelinde Hoffnun«
setzt.-Konrad Haußmann war als kühner — Kämpfer
weit bekannt im Land, — focht geschickt, mit Feuereifer, — streckte manchen in den Sand. — Doch im Kampfe mit der Grippe — unterlag auch dieser Held, — iah riß ihn die tück'sche
Seuche — fort in eine andre Welt.-Viele Frauen sind i»
Nöten. — find von Sorg und Last gequält, — weil die alte Hausgehilfin — schied und eine neue fehlt. — Immer schwerer zu bekommen — find jetzt gute Küchenfeen, — weil, verlockt vom Auslandsgelde, — viele in die Fremde geh».
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