^gefallen. Wie so viele andere Ausländer, wollte I Viehmarkt. Der Geschäftsgang ist sehr flott. Massen- sianzösischer Kaufmann aus Paris sich am Ausverkauf Haft wandert württ. Vieh an den Wein, ja bis nach Schlesien

hinein. Die Folge ist ein Hinauftreiben der Preise wie cs

Amtmann Baumann vg» c>, des Dienstes entlassen °2' d aus die neue Verfassung >m aber das Landgerichts,k

weil die Dienstentlassung »b^Üimren und Juwelen auf, um sie nach Frankreich rmvorichriften geschehen g L. Der Aufkäufer fiel der Polizei in die Hand, wr ozianstischen Chemnitzer -Mr vorgeführt und erhielt eine Strafe wegen inrer-

ober 1921 aus den

'Mn Volkes beteiligen; er kam ohne Einreisebewilli- VMünchen^und kaufte hier für 1/! Millionen Mark

nach Frankreich zu in die Hand, wurde

rückeü gegen die Richter aloi!^^ Einreise.' Das Finanzamt erhob von dem Händler ! »enannt. Das Schöffen^ Aussteuer in der Höhe von 200 000 Mark, ber 1921 auf den Strafautr^ ^enwse Pferde. In Trier wurden zwölf herrenlose s den Verantwortlichen S»ii^ .beschlagnahmt, die in zwei Eisenbahnwagen verladen "E zu der höchstens nach s-» Zein Mensch will wisien, wem die Tiere gehören! Wahr- 600 Mark, sowie zu den Kol^ ick stellen sie aber Schmugglerware dar, die ins Ausland taestellt, daß die in dem AZ An werden sollte.

den Vorwurfe offensichtlich M Todesopfer. Dem zweitägigen Gasarbeiterstreik in sichen Sachzusammenhang M «sind sechs Personen zum Opfer gefallen. Als der Streik mit der offenbaren Absicht ^ «ck ersuchte der Magistrat, alle Gashahnen zu schließen, tzes gegen das Vernfsrichtertu» » man leider nicht überall nachgekommen, und so haben

sehen daß der verantworiz' ' eidigung noch sonst geriM

>m das wär's nicht, das, du nuß ich dir sagen! Bist rin en . . . aber so ist's eiuma!: kann ich ihr nichts! Komm! ch versagen muß, denn sie ist den ist, und lieber sah ich sie

eine Reiche ins Haus ge- 's wohl anders um uns alle! m im Kopf gehabt, und sei,! hat davon! Wird schon w daß kein Glück soll sein am

seine Stiesel zusammen, um

las Glück, Bauer*, sagte er sein, die Mierzl . . " an. Aber sonst so viel flat- brich, denn draußen wurden tes Zutrauen zu ihrer Lieb! r Moosbichler Mirtl wäre

rd trat ein. Michel verließ m, als Leonhard dem Alten l sagte:Vater zu reden

ich

ein

jetzt auch in der starken Erhöhung der Fleischpreise bei den Stuttgarter Metzgern zum Ausdruck kommt, die für 1 Pfund Schweinefleisch 20 Mark berechnen. Zuchtvieh ist ebenfalls wieder teuerer geworden, desgleichen Pferde, wie sich aus den letzten Märkten unzweideutig ergab.

Holzmarkt. Wir haben jetzt wieder gleiche Hausse wie vor zwei Jahren. Manchem wird aber die inzwischen entstan­dene Krisis zur Warnung dienen. Die Versteigerungsprcise gehen rasch in die Höhe. Langholz und Bretter sind üherall gesucht; auch die Nachfrage nach Gruben- und Papierholz hat rasch wieder zugenommen.

Menschenleben den Tod finden müssen indem sie das nach Mng des Streiks den Rohren entströmende Gas ein-

^urde auch vom Ka'rlsrÄ 2veres Eisenbahnunglück. Samstag vormittag ereignete erVolksfreund" wich der 8». 'dem Rangierbahnhof Engelsdorf bei Leipzig ein schwe- aus. m der er Widerruf leillr»,Muck. Eine Rangierlokomotive fuhr mit voller Ge- sanzosische Kontrollkmn,M°» -Meit in eine Streckenarbeiterkolonne. Fünf Personen me Kontrolle der Pulverinaaa. «von der Lokomotive erfaßt und überfahren, wobei drei h öu uberzeugen, ob nichtäz wr verletzt wurden, daß sie bald darauf starben. Die vergleichen vorhanden sind. ^ - anderen wurden schwer verletzt ins Krankenhaus einge- n Großfeuer in den Falzzjwch ^ an ihrem Aufkommen wird gezweifelt. Das Unglück Kramer werden noch folgen!» ohne Ursache darin, daß der Rauch einer anderen vorbei- alzzregelwerk bietet einen man- «den Lokomotive die Kolonne völlig einhüllte, sodaß sie ^oen wird von sachverständig« herannaheu der Rangiermaschine nicht bemerkten.

M-v-p n urösftr, wstmnik in Hamburg. Schon seit längerer Zeit machte

»."blchafttgte W bij ^den Kleinverkaufsgeschäftsstellen für Lebensmittel die Üe werde, jjmng bemerkbar, daß, wer nur irgend über Geld vcr- und Wiederaufarbeiten besM 'oder sich solches verschaffen konnte, Hülsenfrüchte, Kon- drei Monaten wieder aA , ßucker, Schmalz, Seife usw. in verhältnismäßig großen e Anzahl Arbeiter wird durj « einkaufte, als gelte es, sich für einen neuen laugen Wmse arbeitslos werden, wq , vorzubereiten. Dabei fiel es auf, daß besonders viele rrotze Aufträge hatte, die ich hdinarkscheine austauchten, die offenbar von den Besitzern l oen Liefen und Trockenräiime, «rt worden waren und nun in Waren umgesetzt wurden, Wrtige Falzziegel; im MasK des Geld immer mehr an Wert verliert. Seit nun aber nen Kleinmaschinen und Avv» «che Teuerung für viele Bedarfsartikel, so besonders Betrieb. In allen diesen N« Amalz und Margarine, nahezu eine Verdoppelung ge- i Zähren dauernd Verbsffcruir- ft bat, ist diese Kaufgier in geradezu panikartiger Weise rden durch Eisenträger ersch «chsen. Zucker und Schmalz sind in den meisten Detail- wln bedacht waren. ' ' hm ausverkauft, wo noch etwas da ist, wird nur Viertel­

jahre alte in Basel wohnhaft! Mfundwcise verkauft. Nur wenige Geschäftsinhaber lieb Bollinger hatte mit M »sich schon mit neuem Zucker eingedeckt, der schon im überschritten und wurde nch Ws auf 6,10 M. kommt und mit 6,50 M. und höher ver- a Grenzbeamten nach AbM wurde. Dabei sind viele Kleinhändler wegen der unge- tzistolenschuß tödlich getroffw ilichen Preissteigerung gar nicht mehr in der Lage, ihr > förderte einen größeren Geldwieder so zu füllen, wie es für ihren Betrieb notig Ware; blade zutage. Die beiden Be- ^en nicht die Kapitalien dazu.

Ae Schweizer Valutakäufer werden plombiert. Da die -Fehlbetrag an Wohnungen ft, Mischen Valutakäufer trotz aller Verbote, Grenzsperren 0 angewachsen. Das städtisch es immer wieder zuwege bringen, Einkäufe in unserem Wohnungen vor. In sema j zu machen, sind die schweizerischen Zollbehörden dahin vetrag von 33 Millionen Mast «men, die schweizerischen Ausrcisenden zu plombieren. So hme beschafft werden. Hiev, K man demLandespressedienst" aus Freiburg: Jedes n Mietertrag zu verzinsen uni 'ungsstück. Schuhe, Regenschirm oder was der Schweizer lurch die Erhebung eines Zn- an sich hat oder bei sich trägt, wird mit einer kleinen , Höbe von 1 Prozent zu dcäm M geschmückt, deren Vorhandensein bei der Rückkehr nach s" Äweiz genau kontrolliert wird. Jedes Kleidungsstück,

ftyres. -Gegenstand, dem- beim Wiedereintritt in die Schweiz die

Mörder Angerer der bekannt- Zbe fehlt, ist dem Einfuhrzoll unterworfen. Damit dürste stialische Weise hingeschlcM Wne Zeit für die Schweizer vorbei sein, in der man die lt. Er nahm das Urteil ruw Mchland gekauften Kleider, Schuhe und Wäscheart,kel

s anzog und die Zollbehörden des eige nen Landes betrog.

ens hmt ^der^Stadtrat MiM Handel und Verkehr.

i8?n?ch°im WirNZa" Wirtschaftliche Wochenruudscha«.

Schein sofort 5 M. zu mtrich- 8cld markt. In der Valutabewegung hock sich eine h der Polizeistunde 10 M in'«Besserung durchge,etzt. Der amerikanische Dollar steht ten 40, in der fünften MM ^mehr 320, sondern 258. Das ,st immer noch mehr, als träge ist jeweils der Gastaeb« Spelte des Erträglichen, aber es ist wenigstens em Ruck- , ^ Hxrvorgerufen ist er in der Hauptsache durch d,e Be-

einer Gartenanlaae W !!W,l "lung der Devisenspekulation Im übrigen charakterisieren !UM Zweitenmal chre Gcldverhältnisie als lammerwurdig denn es steht

sin August en und die Reichsregierung die nächsten Goldzahlungen an die

dRk-n °>c nem ^ nicht aufzubringen vermag. Die Reparationskommis-

^ '' iesteht auf ihrem Schein. Die nächsten Wochen müssen die

Wtthea Heiduna bringen, ob die deutsche Wirtschaft endgültig zu- Enbricht. Alan sollte meinen, die Entente habe selbst em A"gen, warmen Nachsomn,«»« daran, daß Deutschland nicht in der Zwangsjacke des yre reife Fruchte zeitigten. Mr Vertrags erstickt, aber die Franzosen werden feden-

! wieder zu den bekannten Sanktionen zu greifen suchen, K ihre Gelüste nach dem Ruhrkohleubezirk nicht zu unter­em vermögen. 100 deutsche Alark notierten am 17. No- >ber in Zürich 2,05 (am 10. Nov. 1,90) Franken; in Amster- :W/, (1,06) Gulden; in Kopenhagen 2,M (2M), in Stock­st,75 (1,75) Kronen; in Wien 2297 (2312) Kronen; in Lon- >10,15 (9,62) Schilling u. in Neuyork OM (OM-/.) Dollar. Börse. Der Rückschlag auf den Devisenmarkt und die Endigte Ueberwachung der Börsenspekulation haben dem Aaumel einen Dämpfer aufgesetzt. In dieser Woche kam - starke Verkaufsneigung zum Durchbruch, die aber noch 1k nicht die erhoffte durchgreifende Wirkung erzielte, da auch A Wieder Käuferschichten auftraten, die von den jeweils Ren Kursrückschlägen provitierten. Die Schwankungen Vn zum Teil mehrere hundert Prozent. Charakteristisch die Abwanderung der Spekulation in heimischen Renten- Äen und ihre plötzlich erwachte Vorliebe für Städt. An- r», Hypothekenpfaudbriefe und andere Werte, die einiger- N gesicherte Unterlagen haben. Pfandbriefe stiegen am Mittag in Berlin bis zu 10 Prozent.

Aroduktenmarkt. Anfangs der Woche stiegen Preise für Weizen, Roggen usw. noch ins uferlose. Als .dank der besseren Wagenbestellung, die Ablieferungen sei- der Landwirtschaft wieder Zunahmen und der Rückschlag dem Devisenmarkt nicht nur die ernsthaften Käufer, sondern »die Spekulanten nachdenklich stimmten, gingen die Ge- >e wieder verloren, sodaß die Notierungen am 17. Novem- w Berlin größtenteils sogar etwas niedriger waren als die "0. Nov. So notierten dort Weizen 384 (minus 10), Rog- »0 bis 295 (minus 8) Sommergerste 276 bis 300 (minus Mer 288 bis 294 (minus 5), Mais 320 (unverändert) Heu wurde am 14. November in Stuttgart mit 200 bis rs 20) Mark, Stroh mit 80 bis 90 Mark unverändert »ert.

icht irren dann, wenn hubauern Dirn?" ät ich wohl schon gern >t. Ich bin in den Jahren, > gesagt, Ihr tut Euch schon

gut, wenn ein anderer für ch könnte in die Ausnahm' ierzl ihr Verdienst ist's, i hast sein lassen das nichts dawider haben, «ne­nnt . . . bloß eins, Leon- ' ' Re richtige Lieb zwl-

(Fortsetzung folgte

Warenmarkt. Der Ausverkauf mit seinen Preistreiben- Wirkungen dauert immer noch an. Die neuen Lohnforde- « in Kohlenindustrie lassen eine Preissteigerung um «is 70 Mark für die Tonne erwarten. Fast alle Eisen- «Wisse weisen neue Preiserhöhungen auf. Dasselbe gilt ^ sämtlichen anderen Metallwaren. In der Textilbranche /'säst noch schlimmer. Die letzte Stuttgarter Garnbörse Avember brachte eine sprunghafte Preiserhöhung für Minwollgarn um 37 bis 47 M. Pro Kilo und für Gewebe ° ms 6 M. pro Meter. Daß die Lederwaren, insbesondere "vug, ebenfalls ständig weiter steigen, versteht sich i selbst. Dazu kommt jetzt noch eine ungeheuerliche /E m Pelzen, die durch die Mode noch besonders begün- w,rd.

Neueste Nachrichten.

Koblenz, 2!. Nov. Die Interalliierte Rheinland­kommission hat beschlossen, wegen des Streiks der Metall arbeiter im Kreise Neuß ihrem Delegierten in Neuß für einen Monat das Recht zu übertragen, gegebenenfalls jede Ver­sammlung, Ansammlung oder Zusammenkunft zu verbieten, die geeignet ist, die Sicherheit der Armeen zu beeinträchtigen, und den Aufenthalt auf der Straße während der Nachtzeit zu untersagen. Am 8. August d. I. war ein Polizei­wachtmeister von einem amerikanischen Soldaten überfallen und mißhandelt worden. Der als Täter in Frage kom­mende amerikanische Soldat wurde zu vier Monaten Zwangsarbeit mit zwei Drittel Lohnabzug während seiner Strafe verurteilt. Das amerikanische Gericht hat den Führer des Autos, das am 25. August zwei Personen überfuhr, einen amerikanischen Soldaten, zu sechs Monaten Zwangsarbeit mit zwei Drittel Lohnabzug während seiner Strafzeit verurteilt.

Harburg, 21. Nov. Eine schwere Brand- und Ex plosionskatastrophe ereignete sich gestern in einem hiesigen Kino gelegentlich einer von mehreren hundert Kindern be­suchten Jugendvorstellung. Bis jetzt sind elf Leichen geborgen. Neun schwerverletzte Kinder wurden ins Krankenhaus ge­bracht, von denen eins bereits gestorben ist.

Berlin, 19 Nov. Der sozialpolitische Ausschuß des vorläufigen Reichs Wirtschaftsrates hat in der Gesamtab­stimmung den Entwurf des Arbeitsnachweisgesetzes abgelehnt. Es werden weitere Plünderungen von Geschäften gemeldet. In der Danzigerstraße drangen etwa 300 Personen in den Laden eines Schlächtermeisters, zertrümmerten die beiden großen Schaufenster im Werte von 30000 Mark und rafften alle erreichbaren Fleisch- und Wurstwaren zusammen. Als eine Automobilstreife der Schutzpolizei herankam, waren die Täter geflüchtet. Die Mitglieder der Reparationskom­mission haben Berlin zum größten Teil verlassen. Dubois ist bereits in der Nacht zum Sonntag abgereist, während der größere Teil seiner Kollegen ihm im Laufe des gestrigen Tages gefolgt ist. Prinz Oskar von Preußen ist an einer Lungenentzündung erkrankt, zu der eine Rippsellentzündung getreten ist Der Zustand des Prinzen sei als außerordent- tich ernst zu bezeichnen.

Bremen, 20. Nov. Die Kajütereisenden des auf der Ausreise befindlichen DampfersSeydlitz" sandten ein Tele­gramm, worin sie den Norddeutschen Lloyd bei Ueberschrei- tung des Aequators zur Eröffnung des Passagierverkehrs beglückwünschen und hoffen, daß die altrenommierte Lloyd­flagge wieder bald auf allen Meeren als Zeichen deutscher Zähigkeit erscheinen wird. Schiff vorzüglich. Der Nord- deutscke Lloyd antwortete durch ein Danktelegramm.

Lille, 20. Nov. Das Kriegsgericht hat wiederum eine Anzahl deutscher Offiziere und Soldaten in Abwesenheit zu Gefängnisstrafen von fünf Jahren bis zu Zwangsarbeit aul Lebensdauer verurteilt, darunter General Müller zu fünf Jahren Gefängnis.

Palis, 20. Novbr. Minister Loucheur erklärte auf die Anfrage eines Abgeordneten über die Einfuhr von deutschem Holz nach Frankreich, es werde keine Bestellung in Deutsch land gemacht werden, bevor nicht die französischen Lager ge­räumt sejen. Für jede deutsche Lieferung müsse Einfuhrzoll bezahlt werden.

Paris, 20. Nov. Nach einer Havas-Meldung aus Washington hat sich die Neuner-Kommission gestern mit der Frage des Stillen Ozeans und des äußersten Ostens be schäftigt und sich zugunsten des Grundsatzes der territorialen Integrität, sowie des Grundsatzes der offenen Tür und der Gleichgültigkeit der Behandlung aller Nationen in China ausgesprochen.

London, 20. Nov. Ueber die Unruhen in Bombay am Tage der Ankunft des Prinzen von Wales berichtet das Reutersche Bureau: Die Demonstranten belästigen alle Per sonen, die europäische Kleidung trugen. Straßenbahnwagen wurden mit Erdöl begossen und angezündet. Militär mußte herbeigerufen werden. Es kam zu Straßenkämpfen. Zahl reiche Personen wurden verhaftet.Sunday Expreß" meldet aus Bombay, daß die Zahl der dort im Ausstand befindlichen Arbeiter mehr als 80000 betrage.

London, 21. Nov. Die Ankunft von Hugo Stinnes in London erregt in der Presse beträchtliches Aufsehen Blättermeldungen zufolge wird amtlich mitgeteilt, daß Stinnes nicht auf Einladung Lloyd Georges oder der britischen Re­gierung nach London gekommen sei und daß über seine Ab sichten nichts bekannt sei.

Newport-News, 21. Nov. Der große Ueberdreadnought West-Virginia" ist gestern glücklich vom Stapel gelassen worden.

Der Saarbrücker Kreistag gegen die Adtrennungsvestrebunge«.

Saarbrücken, 20. Nov. Der Kreistag von Saarbrücken hat die Begutachtung der Regierungsverordnungen abgelehnt und eine Erklärung angenommen, in der es heißt: Die Regierungs­kommission hat seit ihrer Einsetzung nach Ansicht der Bevölke­rung nur das eine Ziel der Abtrennung des Saargebicts vom Mutterlande betrieben. Keine der von der Gesamtbevölkerung aufgestellten Forderungen hat Gehör gefunden. Dagegen hat die Regierunaskommission entgegen dem einmütigen Willen des Kreistages Gesetze geschaffen, die von der Gesamtbevölkerung als bitteres Unrecht empfunden werden. Der Kreistag ersucht daher den Völkerbund, daß die jetzigen Mitglieder der Kom­mission nach Ablauf der einjährigen Amtszeit abberufen und durch neue ersetzt werden. Der Präsident der Regierungskom­

mission soll einem neutralen, am Saargebiet uninteressierte« Staat entnommen werden. Er soll der deutschen Sprache m Wort und Schrift mächtig sein. Die jetzige Regierungskommis- ion des Saargebiets oat sich durch ihr bisheriges Verhalten jedwedes Vertrauen der Bevölkerung verscherzt. Der Kreistag spricht die dringende Bitte an Len Völkerbund aus, andere Vertreter des Völkerbundes nach dem Saargebiet zu entsenden.

Die englische Arbeiterpartei gegen das englisch-japanische Bündnis.

London, 20. Nov. Die englische Arbeiterpartei hat eirm Kundgebung veröffentlicht, in der es heißt, sie sei der Ansicht, daß das englisch-japanische Bündnis nicht erneuert werden würde. Die Arbeiterpartei begrüße die Abrüstungsvorschläge der Vereinigten Staaten und fordere die Anwendung der Vor- chläge auf alle Arten von Rüstungen. Wenn die irische Kon­ferenz fehlschlagen sollte, so werde die Arbeiterschaft weiterhin mr das irische Volk diejenige Verfassung fordern, die die Ir­länder selbst wünschten.

Die amerikanische Abrüstungskonferenz.

Paris, 20. Nov. Philippe Millet meldet demPetit Part­ien" aus Washington, Amerika werde England in der Frage der Uboote und Japan in der Frage der Verhältnisziffer für die Stärke seiner Marine Widerstand entgegensetzen. Uebri- gens werde Amerika in dieser Frage nicht nur von Frankreich, ondcrn auch von Australien unterstützt.

London, 21. Nov. Der Sonderberichterstatter desObser­ver" in Washington meldet, man könne den Schluß der Wa­shingtoner Konferenz wohl innerhalb von drei Wochen erwar­ten. Dies sei zum größten Teil zurückzuführen auf die Politik des Staatssekretärs Hughes und auf die Zustimmung der ande­ren Mächte, insbesondere Englands und Japans, zu dieser Politik.

Paris, 20. Nov. In Washington ist von einer aus fünf Admiralen bestehenden Kommission unter Vorbehalt der Zu- timmung der Konferenz die England und den Vereinigten Staaten zu belassende Großkampfschifftonnage wie folgt ange- 'etzt worden: 18 Panzerkreuzer und vier Schlachtkreuzer für Großbritannien. 18 Panzerkreuzer für die Vereinigten Staaten.

Washington, 21. Nov. Ueber die Arbeiten der Abrüstungs­konferenz wurde gestern folgender amtliche Bericht veröffent­licht: Der Ausschuß für Len Stillen Ozean und den Ferne» Osten hat gestern seine zweite Sitzung abgehalten. Admiral Kato gab dabei folgende Erklärung ab: 1. Es erschein^ der japanischen Delegation, daß die in China bestehenden Schwie­rigkeiten nicht geringer hinsichtlich seiner inneren wie seiner äuße­ren Lage sein werden. Wir wünschen Frieden und Einigkett sobald als möglich wieder hergestellt zu sehen und wollen jedes fremde Vorgehen vermeiden, das als Einmischung in die inne­ren Angelegenheiten Chinas ausgelegt werden kann. Alles, was diese Konferenz tun kann, wäre, scheint uns. die aus-värti- gen Beziehungen Chinas zu regeln und den Chinesen die Auf­gabe zu überlassen, ihrer inneren Lage Herr zu werden. 2) Die japanische Delegation will die chinesische Delegation und die ganze Konferenz versichern, daß der Wunsch Japans dahin geht, die besten Beziehungen mit China zu unterhalten. Wir stim­men dem Grundsatz der offenen Tür und dem gleicher Erleich­terungen für alle zum Haudeltreiben in China zu. Was die Frage der Exterritorialität, die vielleicht der wichtigste Punkt in den Vorschlägen der chinesischen Delegation ist. anbelangt, so beabsichtigen wir, unsere Bemühungen mit denen der ande­ren Mächte zu vereinigen, um zu versuchen, zu einem gerechten und zufriedenstellenden Abkommen für alle Teile zu gelangen.

Drohende Spaltung.

London, 20. Nov. Einem Souderbericht derExchange Te­legraph Company" aus Washington zufolge scheint jetzt die erste Spaltung auf der Washingtoner Konferenz zu drohen. Trotz Warnung der Vereinigten Staaten, daß sie auf der Durch­führung der Hauptpunkte der Hughes'schen Vorschläge beständen, stellte sich Japan auf den Standpunkt, daß seine Großkampf- Tonnage auf 70 Prozent statt der von amerikanischer Seite vor­geschlagenen 60 Prozent belassen werden solle. Die amerikani­sche Delegation unterstütze das Programm des Staatssekretärs Hughes und »widersetze sich energisch dem nach seiner Ansicht unnötigen Feilschen. Von inaßgebender japanischer Seite werde dagegen mitgeteilt, daß Japan in dieser Frage einen dem Standpunkt der Vereinigten Staaten scharf entgegengesetzten Standpunkt einnehme.

Peking, 20. Nov. In einer Ansprache im Englisch- Ame­rikanischen Verein erklärte Lord Northcliffe, Canda und tau­sende von Australiern seien mit einer Fortsetzung des englisch- japanischen Bündnisses nicht einverstanden. Die Japaner seien augenblicklich in einer ähnlichen Lage wie Deutschland vor dem Kriege. Dem Namen nach eine Demokratie, werde Japan von vier Männern absolut regiert. Daß die japanische Militär­partei den Vereinigten Staaten feindlich gesinnt sei. könne man aus zahlreichen Veröffentlichungen von ihr schließen. Als Echo des Geistes der Militärpartei Japans erklärten diese Ver­öffentlichungen höhnisch, die Vereinigten Staaten brauchten kei­nen Stützpunkt im Fernen Osten, auch wenn sie im Fernen Osten bedroht werden sollten. Lord Northcliffe betonte zum Schluß seiner Ausführungen, Großbritannien und Amerika müßten im Fernen Osten zusammengehen.

Der enttäuschte Briand.

London, 20. Nov. Northcliffes BlattWeeklh Disnatch" meldet aus Washington: Eines der größten Ereignisse der Kon­ferenz steht jetzt bevor, nämlich die Rückreise Briands nach Frankreich. Der französische Premierminister sei ganz zweifel­los sehr enttäuscht. Er sei nach Washington gekommen in der Hoffnung, daß die Konferenz etwas für Frankreich tun werde. Er habe jedoch ein Amerika vorgefunden, das Europa den Rücken kehre und sein Gesicht nach dem Stillen Ozean gewandt habe. Briand werde daher morgen vor der Vollsitzung der Konferenz erklären, daß Frankreich nicht in der Lage ist, sein Heer weiter zu vermindern, wenn Amerika und England nicht veranlaßt werden könnten, Frankreich, das als der Gendarm Europas angesehen werden müsse, gegen weitere Angriffe sicher­zustellen und den Kontinent vor weiteren Kriegen zu schützen. Briand sei der Ansicht, daß Frankreich im gegenwärtigen Augenblick von dem Abrüstungsvorschlag des Staatssekretär- Hugbes nicht besonders berührt werde, denn Frankreich habe seit' 1912 keine Flottenbauten vorgenommen. Die einzige Wir­kung an Stelle des amerikanischen Verminderungsplanes werde für Frankreich die Veranlassung sein, mit dem Bau von neuen Schiffen zu beginnen, um seine Flotte auf den von der Konfe­renz als angemessen erklärten Maßstab zu bringen.

Französische Angst vor Deutschland und Rußland.

London, 20. Nov.Observer" schreibt in einem Leitarti­kel, die Rüstungen zu Lande könnten von den Rüstungen zur See nicht getrennt werden. Wenn die Landstreitkräfte nicht ebenfalls eine Verminderung erfahren würden, bedeute die- unvermeidlich nicht eine Verminderung, sondern Förderung von Kriegen. Diese Erwägung sei für Amerika in Asien ebenso vital wie für England in Europa. Rußland habe bereits eine ansehnliche Flotte und Deutschland besitze ein geschultes Perso­na. Beide Länder würden vielleicht vor Ablauf von zehn Jah­ren wiederGroßmächte werden und dann möglicherweise Ver­bündete sein. Die Washingtoner Konferenz würde daher nicht genug für den Frieden tun, wenn sie nicht auch das deutsche und das russische Problem ins Auge fassen.