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Ullllerr.

Heute Abend

Zweites

Blatt.

SIS.

Reuenbürg, Samstag, den 17. September 1921.

Zweites

Blatt.

79. Jahrgang.

Versammlm

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Neuenbürg.

Guterhaltene

Söffer

00 bis 340 Liter üllig abzugeben.

Wo? sagt die EnzM« chäftsstelle.

Schömberg.

Suche für sofort eine

Aushils,

ür Zimmer und iche Arbeiten.

Billa Luise,

Die neue Mietsteuer.

Neubelastuna: 20 bis 2S Prozent.

Nachdem vor kurzem der Landtag beschlossen, die Wok gsabgabe zur Förderung des Wohnungsbaues in Höhe MlF Prozent des Steueranschlags zu erheben was alle Mtembergischen Mieten mit 20 bis 25 Prozent der Miet- se trifft ist auch jetzt die Vollzugsverfügung insoweit jl, gestellt, daß in den nächsten Tagen die Steueranforde- M»en an die Mieter und Hausbesitzer ergehen werden. Da Gesetz rückwirkende Kraft hat. werden am 1. Oktober schon «chrere Quartale auf einmal fällig.

Abgabeschuldner ist in allen Fällen der Behörde gegenüber der Hausbesitzer, der wieder von dem Mieter und letzterer von dem Untermieter Ersatz für das auf den letzteren entfallende jinteil verlangen kann. Der Hausbesitzer hat demnach auf «m amtlichen Steueranforderungszettel dem Mieter mit- «ieilen, wie hoch die im ganzen Hause eingehende Miete ist M insbesondere wie hoch der Hausbesitzer die von ihm selbst in Hause benutzten Räume eingestellt hat, so Laß dem Mieter Me Nachprüfung ermöglicht wird. Ebenso ist auf den Steuer- Morderungszetteln ein belehrender Vermerk betr. Befreiungs- esuche und Antragseinrichtung anzubringen, zugleich der Mlltag der Steuersummen genau zu bezeichnen. Wird die Wge Steuer nicht am Verfalltag an den Hausbesitzer bezahlt, o kann Beitreibung durch die Ge ' '

lbepflichtigen Md Raten,

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e Zeitfrist entgegen Verzinsung, n Schalter «.Telefon.

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emeinde auf Kosten der Äb- geschehen; für 1921 sind jedoch Stundungen . atenzahlungen zugebilligt, da jetzt bereits mehrere Äen fällig sind.

Bei Gebäuden oder Wohnungen, die Arbeitgeber ihren Angestellten und Arbeitern als Teil des vertragsmäßigen Ge­halts oder Lohnes zur Benützung übergeben haben, ist der Weitgeber nicht berechtigt, eine Erstattung der bei ihm er­hobenen Abgabe von seinen Angestellten und Arbeitern zu Krämgen.

Auf Antrag kann von der Abgabe befreit werden:

1 Wer über 60 Fahre alt oder erwerbsunfähig ist oder Mt bloß vorübergehend außerstande ist, seinen Lebensunter­halt durch eigenen Erwerb zu bestreiten; 2. wenn Las steuer­bare Einkommen des Vorjahres 10 000 nicht übersteigt; 3. Mn die Erhebung wegen Krankheit oder Erwerbslosigkeit M besondere Härte bedeuten würde.

Aus Billigkeitsgründen soll ganz oder teilweise die Ge­bühr nachgelassen werden, wenn durch große Kinderzahl eine M Verhältnis große Wohnung zu nehmen war.

Befreiungsanträge sind nach Veröffentlichung der Ver- stgmg bei der zuständigen Stelle einzureichen. Den Ge­meindebehörden soll gegen ein entsprechendes Entgelt der Einzug und das ganze Beschwerdeverfahren in die Hand ge- Ben werden.

Grundlegend soll als Berechnungsbasts bei Mietwohnun­gen der Mietzins sein, sobald solcher den Nutzungswert richtig M Ausdruck bringt.

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^ Max Wil-

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K ott es d lenke

irr Hkeuerrbürg »««tag, den 18. Sepibr. M '. Sonntag n. d. DreieinigkeiW! >0 Uhr Predigt (Luk. 14; l-ll Lied Nr. 89

Dekan Dr. Megerlm.

! Uhr Christenlehre (Söhne):

Dekan Dr. Megeilin. ttwoch abends 8 Uhr' tunde im Gemeindehaus.

Dekan Dr. M-gerlm.

sttholisch. KotresdieÄ

irr Weuerrbürg MStag, den 17. Sept. IM snahmsweise i/,g>/,'»- leichtgelegenheit.

Sonntag, 18. Septbr.

Uhr morg. Frühgottesdie» orher und nachher Beichtgelegei' eit; Austeilung der Hl. KE lunion. . .

hr Predigt und feierliches HE mt; ,

Ihr nachm, feierliche Sege««' Indacht. ,

den Werktagen ist der Goü* len st um 7 Uhr, am M«» m Vi? Uhr.

twoch, Freitag und SamSH nd Quatemberfesttage.

leiht disten-Henm^

t. Gartenstraße Nr. 67 />

(Prediger E. Lang), ««tag vorm. >/,lV Uhr: Predig '/.II Uhr: So»«'

rgsschu^e.

ttwoch abend 8Uhr:BibelsM°«'

Württemberg.

Stuttgart, 16. Sept. (Auf der Suche nach Len Mördern.) Las württ. Üandespolizeiamt macht durch Pkakatanschlag be­gannt. daß Schulz und Tillessen, die beiden Mörder Erzber- «s, am 14. bis 17. August dieses Jahres unter ihrem richtigen Simen im Gasthaus zum badischen Hof in Stuttgart und am IS. August unter dem Namen Rudolf Briese stud. jur. aus Wrzburg und Ernst Berkner, Kaufmann as Jena, im Gast- As zum Engel in Ulny gewohnt haben. (Letzteres trifft nach Acren Nachrichten nicht zu. Schrift!.) Gleichzeitig werden die Bilder der beiden veröffentlicht.

Stuttgart, 14. Sept. (Das deutsche Turnfest.) In einer Vertreterversammlung sämtlicher Turnvereine Groß-Stutt- Vtis wurde wegen der ungünstigen politischen und wirtschaft­lichen Verhältnisse die Uebernahme des deutschen Turnfestes ßr IW abgelehnt, dagegen die Verlegung des deutschen Türn­ichs im Jahre 1925 nach Stuttgart einstimmig gutgeheißen.

Stuttgart. 16. Sept. (Erhöhung des Straßenbahntarifs - Teuerungszulagen.) Der Gemeinderat beschloß außer der krhöhuna des Mindesttarifs der Straßenbahn von 60 Pfg. Mf 1 Mk. eine weitere Erhöhung der übrigen Tarife um etwa E Proz. Weiter wurde ein Antrag der drei sozialistischen Arteten mit 27 gegen 24 Stimmen angenommen, in dem der Mmeinderat den Aufsichtsrat der Straßenbahnen ersucht, den Argleichsvorschlag des Ärbeitsministeriums (300 Zulage im Höchstsatz) anznnehmen. Die Straßenbahner selbst haben in Mer Versammlung die Erklärung abgegeben, auf der Grund- V des Vergleichsvorschlags des Ärbeitsministeriums die Weit unter gewissen Bedingungen sofort wieder aufzunehmen.

Tuttlingen, 16. Sept. (Das Versickerungselend.) Zur Vor- Nszeit, wenn die Donau eine Zufluß-Wassermenge von 7- D Secdl. führte, versickerte nur die Hälfte davon. 3-4000 mdl. an der oberen Versickerung Wehrwage Maschinenfabrik Ämendingen. Die weiteren 3-4000 Secdl. blieben wenigstens W dem Werkkanal und Turbinenbetrieb der Maschinenfabrik Mlten, da ausgenützt und erst in Brühl verschluckt. Da- Ken versinkt jetzt schon an der Wehrwage der Maschinen­öl die gesamte Zuflußmenge, sodaß auch die Maschinen- Drir außer Betrieb gesetzt ist. Seit einem Jahr kommt ^tthaupt kein Tropfen Wasser mehr von der oberen Donau N Tuttlingen, Die Donau ist insgesamt nach dem Hegau Bmllen. Nur Lei großem Hochwasser wird Ueberflutung sH Versinkungsstellen eintreten.

Tuttlingen, 16. Sept. (Der Mörder) Wie schon berichtet. « der 22jährige Poliseur Münk von hier seine frühere Ge- Me in einem Gasthof in Konstanz ermordet. Bis zum Muar dieses Jahres unterhielt er mit dem Mädchen ein Liebesverhältnis, solange er hier in Stellung War. Am Mon- N suchte er die Kellnerin Emma Graf hier auf. Auf sein Ren gab sie ihm Geld und besorgte ihm ein Nachtquartier. Merntags war Münk bei der Graf, er brachte ihr mit einem M einen Stich in die Brust bei, wobei das Herz verletzt MM. Ein Wortwechsel soll nicht vorausgegangen sein. Der °?sder war etwas angetrunken. Die Getötete stammt aus R°»hut in Bayern und war früher Damenschneiderin. Sie ^Lahre alt.

.Tannheim OA. Leutkirch, 16. Sept. (Einbruch.) Nachts "ei Anwalt Mancher in Krimmel eingebrochen worden. Drei Mummte Einbrecher hatten eine im Walde selbst gefertigte w dxx Wohnung des Anwalts angesetzt. Einer stieg A Mug ein Fenster im Schlafzimmer ein, stand plötzlich mit gehaltenem Revolver und mit Taschenlaterne vor dem An- E', der tm Bette lag. und verlangte Geld. Der Bedrohte (D wit dem Einbrecher und konnte flüchten, während die zwei Einbrecher auf der Leiter in das Schlafzimmer Abegen. Beiln Fliehen erhielt der Anwalt lt. Allg. Volks-

Rd einen Streifschuß. Während der Bedrohte die Nachbar­

leute weckte, sind die Einbrecher geflohen, ohne ihr Ziel. Geld zu rauben, erreicht zu haben. Dies ist der zweite Fall, daß bei Anwalt Mancher eingebrochen worden ist.

Friedrichshafen, 16. Sept. (Gefaßt.) Der bei einer hie­sigen Betriebskrankenkasse mach Unterschlagung dienstlicher Gelder flüchtig gegangene Otto Burkhardt wurde in Ludwigs­hafen a. Rh. festgenommen.

Vermischtes.

Eine peinliche Anfrage an Len Reichspräsidenten Ebert und den Reichskanzler Dr. Wirth richtet General der Artillerie Theodor von Bomharö in München. Sie lautet:Nach dem Erlaß vom 30. August 1921, der gerade am 1. September, dem Jahrestage der Schlacht von Sedan, zur allgemeinen Kenntnis gelangte, ist es den Offizieren, die mit dem Rechte zum Tragen der Uniform aus unserer Wehrmacht ausgeschie­den sind, fernerhin nur noch bei besonderen Anlässen gestattet, von dieser Befugnis Gebrauch zu machen. Da die Hierwegen in Aussicht gestellten näheren Bestimmungen noch nicht be­kannt gegeben worden sind, so tritt an mich die Frage heran, ob mein Wunsch, mich in dem Rock des Königs begraben zu lassen, als eine Zuwiderhandlung gegen das ergangene Verbot erachtet wird. Nachdem ich im 81. Lebensjahre stehe, mithin jederzeit gewärtig sein muß. aus dem Jammertal abberufen zu werden, so wäre mir eine baldige Antwort auf meine An­frage erwünscht. Es wäre sonst die Möglichkeit nicht ausge­schlossen, daß meine Nachkommen durch die Erfüllung meines Wunsches, mich in dem Ehrenkleide bestatten zu lasten, das ich Unter Einrechnung meiner Erziehungszeit im Kgl. Kadetten­korps und von drei Feldzugsjahren über 50 Jahre mit be­rechtigtem Stolz getragen habe, für ihre Pietät mit einer Strafe belegt würden."

Die ganze Raffelbande. Ein Kölner Komiker hatte vor kurzem einen recht guten Witz.teuer zu bezahlen. Im An­schluß an ein selbstverfaßtes Couplet über die menschliche Jnkosequenz apostrophierte er seine Kölner Zuhörerschaft, unter der sich natürlich zahlreiche Ententeoffiziere und -Sol­daten befanden, im schönsten Kölscher Platt: Esch weeß nit, Wat ü wöllt (was Ihr wollt). Frö-er Hann er ejal en Jedöns jehatt (früher habt ihr immer ein Geschrei gemacht):Strömt herbei ihr Völkerscharen zu des deutschen Rheines Strand". Und nu honnt er Le jauze Rastelbande dor, und nu is et wedder nicht räch (nicht recht.) Der Ueberwachungsoffizier muß aber Loch schon so viel Kölsches Platt gelernt haben, um die mit tosendem Beifall aufgenommene Pflaume zu verstehen, und der Witzige mußte 5000 Reichsmark erlegen. Eine teure Rasselbande!

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LltUllAso :: OsZo. 1849.

Der Moloch Berlin. Berlin ist nach der Durchführung der Eingemeindungen größer als Württemberg und Baden. Nach einer Feststellung des Statistischen Reichsamts ist sein jährlicher Finanzbedarf nach dem Boranschlag für 1920 größer als der von Preußen. Berlin hat nach der letzten Volks­zählung 3 801 235. Württemberg 2 518 77S, Baden 2208 503 Einwohner. Es bleibt nur um ein Sechstel hinter Sachsen mit 4 663 298 zurück. Die Einnahmen und Ausgaben Berlins betragen über 5901 Millionen gegen 5623 Millionen in Bayern und 1085 Millionen in Sachsen.

Die schädlichen englischen Zigaretten. Die vielfach ver­breitete Ansicht, Laß der Genuß englischer Zigaretten mit ge­sundheitlichen Schäden verNrnden ist, wird erhärtet durch ein Gutachten, das Dr. Herbert Schenk-Berlin im Korrespondenz­blatt für Zahnärzte nach seinen praktischen Erfahrungen gibt. Der Gutachter hat an einem 21jährigen Patienten einen prak­tischen Versuch gemacht und ihn täglich 20 bis 30 englische Zigaretten rauchen lassen. Am 6. Tag stellte sich eine schmerz­haste Erkrankung am Zahnfleisch ein. die durch Rötungen und Schwellungen äußerlich erkennbar war. Medizinisch wurde eine tückische Gingivitis festgestellt. Zu gleicher Zeit hat auch ein spanischer Arzt ähnliche Erkrankungen beobachtet. Es steht noch nicht fest, auf welche schädlichen Stoffe in den Zigaretten die Erkrankung zurückzuführen ist. Den Rauchern englischer Zigaretten ist übrigens die Gingivitis Wohl zu gönnen.

Das oberschlesische . Wisent stirbt aus. Vor dem Kriege zählte das Wisentrudel in den Plesser Wäldern 74 Stück. Bei Kriegsende waren noch 18 Wisentkälber zu verzeichnen. Im November 1920 zählte der Bestand infolge der Wilddieberei nur noch 22 Stück. Dieser Bestand ist während des Aufstandes auf 4 Stück zusammengeschosten worden, einen Stier, zwei Alttiere, ein Kalb. Die Wisente kommen sonst in Europa nicht mehr vor, die Hoffnung, sie in den Plesser Forsten zu erhalten, ist sehr gering.

Die neuen Thealerfktten. DieWeltbühne" berichtet fol­gendes Vorkommnis aus Wien: Nach Jahren sibirischer Ge­fangenschaft gehe ich znm erstenmal wieder zu Tristan und Isolde ins Opernhaus meiner Vaterstadt Wien. Neben mich auf den zweiten und ersten Platz der Parkettreihe setzt sich ein Kriegsgewinnlerpaar. An der Rücklehne jedes Sitzes ist hinten ein kleiner Sockel. Darauf stellt der GemM eine Flasche

Bier. Der Logenschließer tritt herzu und fragt höflich:Wün­schen Euer Gnaden ein Opernglas?"I' Lank scheen", erwidern dero Gnaden, «mir trinken aus der Flasche. Jhro Gnaden hingegen haben auf den Sockel ein kleines Paket gelegt. Dem entnimmt an der schönsten Pianistimostelle des 2. Aktes die Dame eine Wurst und verzehrt sie schmatzend. Ihre Hinter­männin protestiert leise. Die Genießerin wendet sich ruhig um und spricht langsam und laut:Wenn man ka Gold hat, sich a Wurst zu kaufen, «acha soll man auch net in die Oper gehen."

Ersatz für Z. R. II. Aus Washington wird gemeldet, daß die amerikanische Regierung von der englischen Regierung einen Ersatz für das an Amerika verkaufte, aber bei der Probe­fahrt zerstörte Luftschiff Z. R. II verlangen werde. Wahr­scheinlich werde Amerika einen der drei deutschen Zeppeline als Ersatz fordern, die England beim Waffenstillstand übergeben wurden.

Humor dom Tage. Ein Mann kam mit einem kleinen Hund unter dem Arm in einen Laden. Ein Irländer, der im Laden stand, betrachtete den kleinen Vierfüßler und fragte den Besitzer, welcher Raste sein Hund angehöre.Er ist eine Kremung zwischen einem Affen und einem Irländer", gab der Mann unwirsch zurück, worauf der schlagfertige Pat ent- gegnete:Na. dann ist er ja mit uns beiden verwandt."

Vom Humor unserer großen Komponisten.

Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze" sagt ein weitbekanntes Wort. Für den reproduzierenden Künstler heißt es beim größten Teil des Publikums:Aus den Augen, aus dem Sinn". Tatsache ist aber doch, daß wenigstens für die großen unter den ausübenden Künstlern stattliche Honorare gezahlt werden. Sänger, Sängerinnen, Schauspieler, Jnstru- mentalkünstler. die einmal einen Namen haben, waren immer vielbegehrt und darum wohlhabende, oft sogar recht reiche Leute. Umgekehrt ist es von jeher bei dem größten Teil unserer schöpferischtätigen Großmeister, namentlich bei Lenen der Mu­sik. Die Nachwelt ist da zum Kränzeflechten immer gern bereit. Len lebenden Künstlern hat es aber oft am Allernotwendigsten gefehlt. Die richtige Wertschätzung unserer bedeutendsten Kom­ponisten setzte meist erst ein, wenn den Meister die kühle Erde deckte. So schreibt Heinrich Marschner, der Komponist von Hans Heilig' einmal sehr erbittert:Da sammeln sie und sammeln Tausende für Tote, die sicherlich den Teufel nach steinernen und bronzenen Denkmälern fragen, und lasten die Lebendigen, die doch etwas der. Art besser brauchen könnten, darben und schmachten!"

Für das Manuskript von Mozarts -6-dur-Klavierkonzert wurden einige Jahre vor dem Kriege 12 500 Mark bezahlt. Wie viel Not hätte der arme Wolfgang Amadeus von seinem Hause fernhalten können mit dieser Summe, die für ein paar Blättern seines riesigen Nachlasses bezahlt wurden. Umsomehr muß man bewundern. Laß bei diesen Meistern trotzdem der Humor nie versiegte, der Humor in der Musik, aber auch der Humor im Wort. Die Durchsicht des Briefwechsels, der Tage­bücher von einzelnen unserer Großmeister aus dem Gebiet der Musik gewährt ganz interessante Einblicke. Me Honorierung durch Fürsten und andere Machthaber war in früheren Zetten nicht immer praktisch. Mozart bekam wiederholt nach damaliger Sitte Taschenuhren verehrt als Bezahlung und beschwert sich darüber humorvoll in einem Brief an seinen Vater:Nun habe ich mit dero Erlaubnis fünf Uhren. Ich habe auch kräftig im Sinne, mir an jeder Hosen noch ein Uhrtaschl machen zu lasten, und wenn ich zu einem großen Herrn komme, beide Uhren zu tragen, damit nur keinem mehr einfällt, mir eine Uhr zu schenken"! Also fünf Uhren, dafür aber oft kein Geld für Bäcker. Metzger, Hausmiete, kein Holz zum Feuern. Und dieser selbe Mozart sang die sorglosen Weisen desFigaro", desPapaaeno"! In trübster Zeit schrieb Beter Cornelius seinen witzsprühendenBarbier von Bagdad, Wagner seine Meistersinger".

Sonntagsplauderei.

Des Sommers Herrschaft geht zur Neige, Des Stroh­huts Tage sind gezählt; Vom Schnupfen und vom Grippen­sieber Wird wieder mal der Mensch gequält. Es fiebert heftig auch im Reiche, Besonders Bayern ist verschnupft, Weil die Berliner Reichsregierung An seine Landesrechte tupft. Der Daseinskampf wird immer schwerer,

Die Teuerung ist gar zu arg! Noch täglich steigen alle Preise. Und immer tiefer sinkt die Mark! Der Dollar steht jetzt über 100, Am Ende wird noch unser Geld, Das einst beliebte, völlig wertlos Und zum Gespött der Welt! Erzbergers Mörder sind ermittelt, Man hat sie allerdings noch nicht. Doch ist die Aussicht sehr gestiegen, Sie zu bekommen vor Gericht. Mitwisser sind bereits ver­haftet Und von der Polizei verhört; O unglückselige Ver­schwörer. Von Wahn und wilder Wut betört! An Aepefeln und an Birnen hapert's, Nur spärlich fällt die Ernte aus.

Und spärlich wird darum auch werden Der liebe Most als Trunk im Haus. Sein Geist ist sanft, gelind sein Feuer,

Er raubt nicht leicht Verstand und Sinn, Er labt die Kehle, putzt den Magen. Man schlürft mit Lust ihn und Gewinn. Die Jagd beginnt, die Jäger ziehen Vergnügt zum Wald im grünen Rock. Hallo! Auch Sonntagsjäger schießen Mitunter einen großen Bock. Nün äugen Wieder scheu die Rehe, Nun knallt es wieder im Revier; Me alten und die jungen Hasen Ergreifen schleunigst das Pa- nier.^Wdn.

sowie wie snäeren ficht msn wie vfzmiescliem lsiilkf, beclerwsren lullll neu mit UlMü nllHIl.

IVItti. krauns, O. m.b.ll., (jaeäliubarx. Verl. 8le Qrstisbrosck. dir. 2.

3 Gisrntmhrr-Waggonladungen Schlafdrckerr

eingetroffen. Gewicht per Decke über 4 Pfund. Größe 140/190 cm.

Preis per Decke 32 Msrk.

Versand erfolgt von 2 Stück an per Nachn. Abgabe nicht über 10 Stück an einen Kunden. Wenn nicht, entsprechend Geld retour.

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