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Neuenbürg

Ein circa 13 Ar ien gelegener

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Blatt.

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Blatt.

79. Jahrgang.

Neuenbürg, Samstag, den 23. Juli 1921

^ 167 .

Württemberg.

Nagold. 21. Juli. (Ein hartnäckiger Dieb.) In einer der letzten Nächte wurde in der Wirtschaft zurRose em

Lnztäler " -Geschäftsstelle. Neuenbürg.

Mnm«

t zu verkaufen

Ariedr. Wacker,

Mühlstraße 123.

>te mit Preis per Quül Md Wirt Christian Moser, in der Wirtschaft zumAlten eter sind zu richten anl Mohren". Auch diesmal wurde der Gauner durch Hausbe­wohner von seinem Vorhaben abgebracht, worauf er seinen Wirkungskreis nach der Köhlerei verlegte, wo es ihm gelang, mittelst Einsteigens Lebensmittel. Eier und Brot, nebst einigen Kleidungsstücken mitzunehmen.

Stuttgart. 21. Juli. (Der Ausflug des Württembergischen Landtags.) Die Mitglieder des württ. Landtags statteten am Donnerstag der Saline Friedrichshall in Jagstfeld. dem Salz­werk in Kochendorf und der Silberwarenfabrik Bruckmann und Söhne in Heilbronn einen Besuch ab. In Friedrichshäll und ßochendorf wird in der Hauptsache Jndustriesalz erzeugt, täg­lich 12001400 Tonnen, das vor allem am Niederrhein Absatz findet. Mit der Grubenbahn fuhren dann die Teilnehmer in drei Abteilungen zum Steinsalzbergwerk in Kochendorf, wo der SchkchtKönig Wilhelm II." befahren wurde. Mit einem Förderkorb ging es 180 Meter in die Tiefe, wo sich die Salz- Echlafztm Mer, Nußbi^ steinlager in ungeheurer Mächtigkeit ausdehnen, sodaß für liert aebr aut Jahrhunderte und Jahrtausende unser Land mit diesem Natur-

ner' belleickien-s -Ä Produkt versorgt ist. Das Steinsalzlager ist 19 Klm. lang und er yeuerchenes Gchli ^ Klm. breit. Man vermutet, daß auch die Haller Salzlager mmer mit 3 teil. Spieg Mit ihm in Verbindung stehen. Die Luft hat durchschnittlich rank, Waschkommode i 1)4 Grad und an diesen heißen Tagen ist der Aufenthalt liege!, weißer Mam ^radezu angenehm. Stundenlang Pilgerten die Abgeordneten 1 r durch die Gassen. Den Glanzpunkt unter der Erde bildete .F^suyrung, 1s ^ Zusammensein im Festsaal des Salzbergwerks. Vizc- mittelheu, 2 reuig. Spiee Präsident Keil sprach Dankesworte für die Einladung und die rank, Marmor grau. Reden. sowie die Führung durch den interessanten, kunstvoll spezialisierten Betrieb.

chblttt, Psvk^ükll Stuttgart, 22. Juli. (Radau im Rathaus.) Als in der 1« Gemeinderatssitzung am Donnerstag über die Gewährung

_ fl - iS, -Lkl. 21 ! . einmaligen Beihilfe für die Erwerbslosen verhandelt

i, wurde, zollten die Tribünenzuhörer dem Redner der Unab- hängigen. Gemeinderat Engelhardt, wiederholt lauten Beifall, tstlmsl» Ter Oberbürgermeister ließ deshalb die Tribüne räumen. Dem

ViukikitauS widersetzte sich ein Kommunist durch lautes Toben u. Schreien, weshalb Gewalt angewandt werden mußte, um den Stören-

..XLttLI'Lt'" stied hinauszuschaffen.

^ E Giengm a. Br., 21. Juli. (Eine Riesenradtour.) Der in

H»sorzyeim Hamburg ansässige, vom benachbarten Dillingen gebürtige der Altstadt, Oestliche i Konstantin Moser hat die 800 Km lange Strecke von Hamburg » bis Dillingen über HannoverGöttingenFuldaWürzburg

» pararur Merrfläk« ^ mit dem Fahrrad in 5)4 Tagen zurückgelegt. In Anbe- »m Haufe. tracht der großen Hitze, des 30 Pfund wiegenden Rucksacks und kauf und Umtausch a!i des Lebensalters von 44 Jahren kann diese Leistung als Her-

Instrumente borragend gelten.

' Ulm, 22. Juli. (Rote Ulanen.) Besonderer Umstände

*' «»»»"»» halber muß die für 9. Oktober vorgesehene Einweihung der

fM«. Gedenktafel im Münster auf Sonntag den 30. Oktober ver-

lülsllll - i^oben weren. Nähers betr. Anmeldung usw. rechtzeitig durch

renden Güterzug auf das Gleis, so daß der ganze Zug über ihn hinwegfuhr. Der Lokomotivführer bemerkte erst in Som­merau das Fehlen Fischers und fuhr mit der Maschine zurück, wo er an der genannten Stelle den Vermißten bewußtlos zwischen den Gleisen liegend fand. Einige Finger der rechten Hand und einige Zehen sind ihm abgedrüät; sie mußten ampu­tiert werden, doch sonst ist das Allgemeinbefinden Fischers zufriedenstellend. Ein Wunder ist es geradezu, daß er der Länge nach zwischen die Gleise zu fallen kam. sonst wäre er Wohl nicht mehr am Leben.

Lörrach. 21. Juli. Zu der Verhaftung zweier weiterer Personen in Stetten im südlichen Baden, die nach den Be­kundungen des verhafteten Liefert verdächtig sind, an der Mordaffäre in Heidelberg beteiligt gewesen zu sein, erfahren wir noch ergänzend, daß der jetzt nach Lörrach zurückgekehrte und verhaftete angebliche Privatdetektiv Bodenbach bereits in Basel gewesen ist. um seinen Komplizen nach der Schweiz zu schaffen. Ein weiterer Helfershelfer befindet sich außerdem in der Schweiz und ferner soll eine Frau in der Umgebung von Lörrach mit den Angeklagten in Verbindung stehen. Bodenbach trägt ein verhältnismäßig sicheres Benehmen zur Schau. Ihm wurde bei der Verhaftung eine Waffe abgenommen. Das Aeußcre der beiden Verhafteten stimmt mit der von Siefert gegebenen Beschreibung der Leute überein, von denen dieser angeblich die bei ihm gefundenen Gegenstände aus dem Besitz der beiden Bürgermeister erhalten haben will.

Konstanz. 22. Juli. In den letzten Tagen hielt sich ein amerikanischer" Kapitän der sich Charles Worth nannte, hier auf. der sich durch die falsche Angabe er sei Mitglied der En­tentekommission. in den zwei ersten Konstanzer Hotels ein­mietete. verschiedene Luftfahrten auch nach Stuttgart machte, ja sogar einen der Flugzeugführer bewog, ihm Bürgschaft für ein Darlehen, das er bei einem seiner Hoteliers in Höhe von 1500 ^ aufnahm, zu leisten, um dann mit dem Gelbe spurlos zu verschwinden, nur die unbezahlten Hotelrechnungen hinter­lassend In Friedrichshafen wurde der Gentleman festgenom­men. wo er nach wie vor angab. ein Mitglied der Interalliier­ten Kommission zu sein, das seine Ausweispapiere verloren habe. Die Staatsanwaltschaft Ravensburg traute zwar der Sache nicht, wollte aber anscheinend in keine Schwierigkesten mit der Entente kommen und ließ den Schwindelhuber laufen. Nun soll ihn in Berlin die Behörde gefaßt haben, nachdem sich ein Major der sich in Konstanz aufbaltcnden Interalliierten Kommissio n de r Sache angenommen hatte.

'Zeitungen und Plakate.

Flözlingen OA. Row.--^,.. v---

!' i Der Kettenmacher Christian Haas und

* kommt bei der I i "Mzlingen^ OA. Rottweil. 22.^uli. (Vater und^ Sohn

i» , s. Verschüttet.) L>er neirenmacyer vuu»

«n «* ! » E^mer Sohn waren damit beschäftigt, im Sandbruch der

Vergessenheit! , k Gemeinde für sich Sand zu graben. Beide wurden verschüttet.

^ Vater und Sohn konnten nur noch als Leiche geborgen werden. Aulendorf, 22. Juli. (Zündender Blitz.) Der Blitz schlug in das Oekonomieanwesen des Kunstmühlebesitzers Stör! in Tteinenbach. Das Feuer ariff in besonderer Schnelligkeit um sch. so daß die Scheuer mit Stallungen, sowie Fahrnis ein Raub der Flammen wurden. Das Vieh konnte nur noch ge­rettet werden. Der Feuerwehr von Aulendorf ist es zu ver­danken. daß das Feuer nicht auf die anderen Gebäude über­gegangen ist.

Ravensburg, 22. Juli. (Eine gesalzene Strafe.) Vor der

Schömberg, km eiserner

Herd

nig gebraucht), mit 3 Kot __

ern und großem Kupsg hiesigen Strafka'mmer^"stand" der Kaufmann Rudolf Leissing K. sehr stark aebaut. s don Friedr'chsbafen wegen unerlaubten Handels mit Lebens­oerkausen o - Md Arzneimitteln und mit Tabakwaren. Er gab zu. ohne »» r Berechtigung diesen Handel getrieben zu haben, jedoch in

ivrlkstUVt TyLUktl Unkenntnis der gesetzlichen Bestimmungen. Auf Grund einer Telefon 17. ! bon ihm veranlassen falschen Faktur hat er den Staat bei der

-!-!-z Verzollung von drei Eisenbahnwagen Schweizerstumpen um

^nd 58000 hintergangen. Der Vertreter des Landes- sinanzamts Stuttgart stellte den dem Staat entzogenen Be-

E".Zollhintergehung auf 232000 fest. Das Geschäft

o««»«« vr» des Leißing war sehr einträglich, so daß er im Jnselhotel in

-onntag n. d. Dreieinigkeit^ Konstanz lebte und sich eine Zimmereinrichtung um mehrere " " ' " ' >s hunderttausend Mark beschaffte. Das Gericht verurteilte ihn zu

einer Gesamtgeldstrafe von 348 400 <4k.

> Uhr Predigt (Luk. 1«, I ed Nr. 4V8)>

Dekan Dr. Megerlir. Uhr Christenlehre (Töchierj:

Dekan Dr Megerlin. r Bibelstunde in Waltrenmi Stadrvikar Dieterli. woch abends S Uhr M mde und zugleich Vordem!« lf das Abendmahl am 31. Je! Dekan Dr. Megerinr

Baden.

Pforzheim. 22. Juli. Die sehnlichst erwünschte Verbesse­rung des Sonntags-Fahrplanes der AlVtalbahn tritt schon vom nächsten Sonntag ab in Kraft. Es wird im Anschluß an den um 4.16 nachm, in Herrenalb nach Karlsruhe abfahrenöen 3ug auch über Busenbach-Jttersbach bis Brötzingen ein Zug Seiührt, wo er abends gegen 7)4 Uhr eintrifft. Zugleich werden billige Sonntagskarten ausgegeben, sodaß die Hin- und Rück- phrt Brötzingen-Ittersbach 6 Brötzingen Marxzell 12 und Brotzingen-Herrenalb 14 «F kostet.

Pforzheim. 22. Juli. Im neuen städtischen Freibad am Bmckiser'schen Wehr hat sich gestern wieder ein tödlicher Un- ÄMfall ereignet. Wie das Unglück geschah, steht noch nicht A. da es. obschon das Bad auch gestern wieder von rund M Personen besucht war, anscheinend von niemand bemerkt Kurde. Nach Schluß des Badebetriebes, als kein Badegast Wo da war. entdeckte man plötzlich noch die Kleidungsstücke eines Mannes in der Änskleidehalle. Als man dann Nach- wrichungen anstellte und das Wasser absuchte, fand man an Mr tiefen Stelle die Leiche des ledigen Graveurs August Merle aus Gräfen Hausen. Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg, und Herr Medizinalrat Dr. Mayer knnte nur feststellen, daß Enderle einem Herzschlage erlegen M. Nach Lage der Sache ist anzunehmen, daß Enderle schon Hineinspringen ins Wasser vom Schlage gerührt wurde «der daß er während des Badens plötzlich lautlos untersank.

^ Ball hri Bonndorf. 22. Juli, Die 4 Kinder des Maurers ^Beider hatten unter einem Baum vor dem Regen Schutz , , ^..Aucht, Ein Blitzstrahl traf den Baum und tötete die Kinder

Gartenstraße Nr. önsAAlter von 12. 8. 6 und 5 Jahren. Das älteste Kind des

tßolisch. HotiesdieiH

irr Weuerrbürg

»»tag, den 23. Juli isrl 7-'/,8 Uhr abds. Beichigtls nheil.

Sonntag, 24. Juli i» 2 l, in Friihgottesdie» jr morgens Beicht elegciM id r/«S Uhr Austeilung ^ il. Kommunion.

r Predigt und Amt. ,VL, 1 . ^ 1 >.r N achm.-Gotlesdie»s hatten keinen Erfolg, aus.

c den Werktagen ist der erst um '/«7 Uhr. a Montag ist kein

Mdisten-HemeB

(Prediger E. Lang), «tag vorm.i/,IVUhr Predist '/<11 Uhr: SE

>sschule.

twochabend 8Uhr: Bibelst»»t-

Ļieider und 2 andere Kinder blieben unverletzt.

Hausach, 22. Juli, Ein merkwürdiger Unfall widerfuhr Lokomotivheizer Fischer von hier. Infolge eines Plötz- Wn Schwächeanfalls fiel er, wie derSchwarzw. Boti? be- Wet. unterhalb des Sommerauer Tunnels aus einem fah-

Bermiichtes.

Stenographisches. Der Württ. Stenographenverband Ga­belsberger hielt am 2. und 3. Juli in Tübingen seinen 28. Verbandstag ab. Aus dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß im Berichtsjahr 19 Vereine neu gegründet wurden, sodaß die Gäbelsbergersche Schule in Württemberg nunmehr rund 7000 Mitglieder zählt. An 22 Lehranstalten wurde die Gabels- bergersche Stenographie als Unterrichtsfach neu eingeführt. An dem öffentlichen Wettschreiben gelegentlich der Tagung beteiligten sich über 500 Personen.

Artienfälschcr. Vor einigen Wochen ist der Versuch ge­macht worden, gefälschte Aktien der Maschinenfabrik Augsburg- Nürnberg bei mehreren Banken zu beleihen oder zu verkaufen. Nach den bisherigen Ermittelungen kommt als Täter ein Mann in Frage, der sich Richard Gruber nannte und im Mai und am 18.-19, Juni, angeblich von Frankfurt a. M. kommend, in einem Berliner Fremdenheim Wohnung nahm. Bei seiner letzten Anwesenheit in Berlin befand er sich in Begleitung einer 20jährigen Frauensperson, deren Eltern in Osfenbach a M. wohnen sollen. Er ist identisch mit einem angeblichen Willi Rather. der von Frankfurt aus in derselben Fälschungs­sache an Berliner Banken geschrieben hat. Mit ihm in Ver­bindung steht zweifellos ein anderer Mann, der am 15. Mai im gleichen Berliner Fremdenheim mit ihm gewohnt hat, sich Kaufmann Fritz Schäfer aus Fürth nannte und eleganter als Gruber auftrat. Auf Ermittlung der Täter ist eine Belohnung von 50 000 ausgesetzt.

Beim Probesprechen. Der kürzlich verstorbene einstige Intendant der Münchner Hofbühnen. Pros. Dr. v. Possart, wurde natürlich oft von jungen Mimen, die sich den Zutritt zu den verheißungsvollen Brettern erobern wollten, um ein Gutachten über ihre künstlerischen Fähigkeiten angegangen. Meist lehnte der alte Herr brüsk ab. Zuweilen gelang es jedoch durch Empfehlung, sich an ihn heranzupirschen. Sein boshafter Witz war in solchen Fällen gefürchtet. So sagte er einmal nach einer Sprechprobe zu einem Jünger Thaliens, der sehr große Rosinen im Kopfe hatte:Ja. sehen Sie. mein lieber St., ich habe einen Bekannten, der gäbe tausend Mark dafür, wenn er Sie hören könnte."Ist das ein Theater­direktor?" fragte der andere hochbeglückt.Gott bewahre", versetzte der Gewaltige mit niederschmetternder Bosheit,der Mann ist nur seit seiner Geburt taub!"

Wahrträume. Im Zusammenhang mit dem Doppelmord an den beiden Herforder Bürgermeistern weiß der Frankfurter Generalanzeiger interessante Einzelheiten über sog. Wahr­träume zu berichten. Er meldet, daß eine Frankfurterin auf der Redaktion erschien und von ihrer Fähigkeit des Hellsehens erzählte. Sie habe einige Tage vor der Auffindung der Leichen an die Heidelberger Staatsanwaltschaft einen Brief gerichtet, worin sie angab. daß sie im Zustand der Wahrträumerei den Vorgang bei der Ermordung der Bürgermeister gesehen habe. In diesem Brief habe sie auch die Mordstelle in der Nähe eines großen Gutes bezeichnet, die Leichen würde man zwischen Felsstücken liegend vorfinden. Die Staatsanwaltschaft be­stätigt nun. daß tatsächlich schon einige Tage vor der Auffin­dung der Leichen das Schreiben der Frankfurter Hellseherin bei ihr eintraf. Nach der Auffindung konnte festgestellt werden, daß der Wahrtraum völlig mit den Tatsachen übereinstimmte. Laut Heidelberger Tagblatt hat auch eine als Hellseherin be­kannte Heidelbergerin. Frl. Bücher, den Ort genau bezeichnet, wo die Leichen der Ermordeten lagen.

Sie leben herrlich und in Freuden. Daß die französischen Truppen im besetzten deutschen Gebiet auf Kosten des aus­gesogenen deutschen Volkes leben wie die Maden im Speck, das ist hinreichend bekannt. Man sehe, was einem französischen Soldaten oder einem schwarzen Kulturträger an Verpflegung vorgesetzt wird. Nachstehend der Speisezettel eines französischen Truppenteils vom 29. Mai:

Mittags:

Horsd'oeuvres.

Sardinen. Würstchen, Butter.

Rückenstück mit Kopfsalat.

Neue Kartoffeln gebr.. Spargel mit Rahmsauce.

Apfelsinen. Creme de Brüher.

Getränke:

X Liter Rotwein. 1 Flasche Weißwein für vier.

Abends:

Nudelsuppe.

Ochsenfleisch mit Tomatensauce.

Bohnensalat,

Confiture.

)4 Liter Rotwein.

Tee.

999 von tausend des deutschen Volkes wären froh, derartige Mahlzeiten nur einmal am Sonntag zu bekommen. Der schwarze und weiße Henker bekommt sie alle Tage.

Eine Chamottefabrik eingeäschcrt. Ein schweres Brand­unglück ereignete sich in der Chamottefabrik in Rommerode öcr Kassel. Infolge der großen Trockenheit war es unmöglich, das Riesenfeuer aus seinen Herd zu beschränken. Außer den Ver­waltungsgebäuden, der Schlosserei, der Schreinerei ist die gesamte Fabrikanlage zerstört. Durch die Katastrophe sind Hunderte von Arbeitern arbeitslos geworden. Bei den>ch- arbeiten erlitten mehrere Feuerwehrleute schwere Brandwun­den. Die Entstehung des Feuers ist noch nicht aufgeklärt.

Optimistische Ernteschätzung. Wie alljährlich um diese Zeit wird die Oesfentlichkeit von der wenn sie richtig wäre sehr erfreulichen Kunde überrascht, daß die Ernte eine vor­zügliche zu werden versprach. Fast alle Jahre erweist sich diese Nachricht als stark übertrieben, wenn nicht ganz irrtümlich. In derBerliner Morgenpost" vom Mittwoch befindet sich, in einem Artikel über die Brotpreiserhöhung eingeflochten, die Nachricht, daß in Roggen und Weizen eine Rekordernte, die beste seit einem Jahrzehnt, erwartet werden dürfe. Weniger ergiebig, aber immerhin gut. werde die Haferernte werden. Der Ernte-Ertrag werde im Durchschnitt 12 bis 14 Ztr.. gegendenweise sogar bis zu 20 Zentner für den Morgen ge­schätzt. während er in den Kriegsjahren nur 7 bis 8 Zentner Getreide betragen habe. Diese optimistische Auffassung wird im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft nicht geteilt. Soweit man in der jetzigen Zeit, in der noch ein großer Teil der Ernte auf dem Halm steht und das bereits geerntete Getreide nur zu einem sehr geringen Teil ausgedroschen ist. überhaupt ein Urteil fällen kann, wird die Ernte in einem Teil Deutschlands, das genügend Niederschläge zur rechten Zeit erhalten hat. durchaus befriedigende Ergebnisse haben. Dagegen lauten aus jenen Gegenden, wo der Regen gefehlt hat. die Nachrichten über die Getreideernte recht ungünstig. Im ganzen wird man kaum annehmen dürfen, daß der Ernte- Ertrag im Durchschnitt über den einer Mittelernte erheblich hinausgeht.

Eine Danziger Hymne. In einem Wettbewerb für..eine Danziger Hymne erhielt folgendes Gedicht von Paul Bähre- Danzig den Preis.

Danzig sei deutsch!

Danzig, gerissen vom Mutterlands.

Stehst du allein nach der Feinde Gebot.

Danzig, du Perle am Ostseestrande.

Weh klingt deine Klage: Deutschtum in Not!

Deutschtum in Not Danzig in Not!

Im Staube das Banner schwarz-weiß-rot!

Deine verträumt-stillen Gassen und Dächer.

Deiner Dome ehrwürdige Pracht.

Alter Patrizier stolze Gemächer

Zeugen von freier Hansa Macht.

Es kündet von deutscher Kultur jeder Stein:

Danzig kerndeutsch wird deutsch immer sein!

Danzig sei stark, ob bedroht, ob bewundert.

Ob du umbuhlt wirst, ob dich Heuchlermund Preist.

Danzig sei treu, und gilt's ein Jahrhundert.

Treue im Unglück adelt den Geist.

Deutschtum in Not. von Fremdtum bedroht!

Danzig sei deutsch, sei deutsch bis zum Tod!

Es ist von Viktor Wolfgang Schwarz-Danzig vertont und Wird demnächst im Druck erscheinen.

Ein heiteres Kriegserlebnis erzählt Dr. Karl Sallmann- Remscheid in der letzten Nummer der Zeitschrift des Allge­meinen Deutschen Sprachvereins. Es war bei einem Vor­marsch im Frühjahr 1918. Die leichte Munitionskolonne. die ich führte, war zu einer Rast neben der Landstraße aufge­fahren. und wir frühstückten behaglich. Plötzlich eine Staub­wolke: Der neue Divisionskommandeur. Also schnell weg mit dem Butterbrot, aufs Pferd, herangejagt und gemeldet: Hauptmann A. von der el em ka 1234. Marschrast auf dem Wege nach B." Darauf einige freundliche Fragen des Generals und zum Schlüsse:Noch ein Wort. Herr Hauptmann! Sie haben eben gemeldet: el em ka. Warum sagen Sie niM: leichte Munitionskolonne? Diese paar Sekunden mehr haben wir auch noch im Kriege übrig. Durch diese Abkürzungen findet sich ja kein Deubel mehr durch. Also bitte deutsch sprechen! Na. nichts für ungut! Guten Morgen. Herr Hauptmann!" Guten Morgen. Herr General!" Zehn Minuten darauf wieder eine Staubwolke: der neue kommandierende General. Also derselbe Vorgang und dieselbe Meldung, aber diesmal mit dem vollen Wortlaut: leichte Munitionskolonne. Wieder einige freundliche Worte des hohen Herrn und zum Schluffe: Ach. mein Lieber, noch eine Kleinigkeit. Sie haben vorhin gemeldet: leichte Munitionskolonne. Warum erzählen Sie mir denn einen ganzen Roman. Man sagt einfach: el em ka! Das versteht jeder Mensch, und man spart wertvolle Zeit. Also bitte etwas kürzer! Na. nichts für ungut! Guten Morgen. Herr Hauptmann!"Guten Morgen. Exzellenz!"

Sonutagsplauderei.

In so manchem Menschenhirn Lockern sich die Schra ben, Viele Leute huldigen Tollem Aberglaube

Manch Gemüt, einst kerngesund, Wurde trüb u kränklich; Geistige Seuchen breiten aus Sich zurzeit I denklich. Wahnideen aller Art In den Köpfen niste

Zulauf finden massenhaft Jetzt die Spiritisten. Z

mit Hokuspokus keck Leute rings betören Und du: Medien Geisterspuck Angeblich beschwören! Angeste vom mystischen Hang. Werden viele Leute Faljct Lehrer oder auch Böser Schwindler Beute. Büßen e den klaren Sinn Und den freien Willen Ach, die Narre Häuser jetzt Sich entsetzlich füllen! Anfaepaßt! Straw abgewehrt Mystische Verwirrung. Okkultismus. Geistc spuk. Seelische Verwirrung! Äufgemerkt! Streng abx lehnt. Alles Zauberwesen! Sonst kann nimmer uns Volk Wieder voll genesen! Eifrig zu bekämpfen ist Auch das Redefieber. Möchte doch die Quass'elwut Baldigst gehn vorüber! Mit Gerede heilt man nicht Unserer Zeit Gebresten; Wer jetzt schweigend schafft, d nützt Seinem Volk am besten! Wdn.