GckiKike«, Wirtschaftliche Uebersichten und persönliche Rkemi- VMene» enchält. Dem Verlag sind zu seinem Ehrentage zahl- 'che Glückwünsche zugegangen, darunter solche vom Verein trttembergischer Zeitungsverleger, der Presseabteilung des -atSministeriumS, vom Oberamt und Stadtschultheißenamt. gereicht dem Prinzipal sowie den Angestellten zur Ehre, von den Gehilfen August Kegel seit 49 und August Bauer Gjt bald 25 Jahren in der Bucht»uckerei Baader tätig sind Me Jubiläumsnummer besitzt für Freunde der Alb und alle, ttr dein Bezirk Münsingen entstammen, dauernden Wert. Sie U vom Verlag zum Preise von 1 30 Mk. franko zu beziehen.
Mm, 17. Mai. (Gefährliches Spielzeug.) Der 9jährige ßchabe einer Kriegerswitwe fand eine Sprengpatrone und Hielte mit ihr; plötzlich entlud sie sich und ritz dem Knaben Ge rechte Hand ab und von der linken Hand noch einige Fin- >yr. Ein in der Nähe stehendes Mädchen wurde durch Splitter Dvrer ve rle tzt.__ '
Baden.
Karlsruhe, 17. Mat. Ein Eisenbahnunfall mit glücklichem UuSgang ereignete sich am Pfingstsonntag abends auf der Mratze Rastatt—Karlsruhe. Der Schauplatz war der erste Bahnübergang nach der Station Muggensturm. Ein Auto, tzaS in der Richtung nach Karlsruhe fuhr, überfuhr die Bar- «cher« und kam vor der gegenüberliegenden Barriere auf dem Weise zum Stehen. Im selben Augenblick brauste der Per- Auenzug (an 11.38 Karlsruhe) heran, und ritz den Hinteren Heil des Autos mit. Die Insassen, von denen die hinten Sitzenden noch hinausspringen konnten, blieben glücklicherweise unverletzt. Der Zug wurde sofort zum Stehen gebracht. Die Barriere an dem Bahnübergang war geschlossen und vorschriftsmäßig beleuchtet. Das Auto wurde schwer beschädigt.
Freiburg, 16. Mai (Senkung der Viehpreise) Vor Gnrzem wurde berichtet, datz im badischen Brigachtal Kühe jetzt jir 8000 Mark käuflich sind, die vor wenigen Wochen noch 000 Mark kosteten. Nach dem „Freiburger Boten" zeigen jetzt auch beim Hinterwälder' Viehschlag starke Preisrück- ige, sodatz man heute ein hübsches Stück dieses Schlages on für 3—4000 Mark erwerben kann, für das man vor wenigen Wochen noch 6—7000 Mark bezahlen muhte.
Staufen, 13. Mai. lieber die bereits gemeldete Bluttat tu Feldkirch berichtet das „Staufener Tagblatt" noch: Die Täterin hat die drei jüngsten Kinder ihres Bruders mit dem Geile im Keller erschlagen, während die Eheleute auf dem Felde waren. In einem Anfall geistiger Umnachtung hat sie haS eine Kind in den Keller genommen und mittels Beil- Hieben den Schädel zertrümmert. Dann hat sie das jüngste Kind, das sich im Nachbarshause befand, durch das zweitälteste Holen lassen und diese beiden Kinder ebenfalls im Keller er- Khlagen. Nach der Tat erhängte sich die Berta Breitt auf dem Speicher. Das älteste Kind fand die Schwestern ermordet vor. Zwei Kindern war der Schädel gespalten. Ein hinter- lassener Brief der Täterin lautet: „Das Unglück verfolgt mich, deshalb sterbe ich mit den Kindern. Berta." Die drei ermordeten Kinder standen im Alter von 3^, 7 und 9 Jahren. Sie werden in einem gemeinsamen Grab beigesetzt werden.
Heidelberg, 14. Mai. Das Wuchergericht hatte sich Hestern mit dem Versuch einer grossen Schuhschiebung zu befassen. Es sollten 30 000 Paar Schuhe durch Vermittelung einer Straßburger Firma nach Polen verschoben werden. Die Sache «uitzklcmg jedoch, denn die Ueberwachungsbehörde kam dahinter. Das Gericht konnte nur zur Verurteilung wegen Handels ohne behördliche Erlaubnis und wegen Vergehens gegen die Wucher- gerichtsverordnung kommen. Angeklagte waren sechs Kaufleute aus Heidelberg, Neckargmünd, Durlach und Mannheim. Der Hauptangeklagte erhielt drei Wochen Gefängnis. Vier erhielten Geldstrafen von 300 bis 1000 Mark, während der letzte (der Mannheimer Kaufmann), freigesprochen wurde. (Durch solch geringe Strafen dürfte das Schieberunwesen eher begünstigt, denn eingedämmt werden. Schrift!.)
Vermischtes.
Hamburg, 13. Mai. Auf der Deutschem Werft lief gestern t>aS zweite aus einer Serie von fünf Schiffen, ein 20 000-Ton- «endampfer, für die Hamburg—Amerikalinie vom Stapel. Das Schiff erhielt den Namen „Andalusia". Ferner lief bei Blohm v. Votz der Dampfer „Havelland" von 6000 Tonnen für die Hapag vom Stapel.
Ei« unverständliches Urteil. Ein überraschend mildes
Urteil hat da» Mainzer Kriegsgericht »ege» ««er» französischen Soldaten der marokkanischen Kolonialinfanterie gefällt in einer Raubanfallssache, die seinerzeit wegen der Art ihrer Verübung viel Staub aufgewirbelt hatte. Ein Postsekretär war Anfang April abends elf Uhr auf dem Heimweg, als er seine Nichte von der Tanzstunde abgeholt hatte, von einem Marokkaner angefallen, durch einen Revolverschuß und Schläge mit einem Knüppel derart verletzt, daß er bewusstlos liegen blieb. Der Farbige machte sich dann an das Mädchen, das er ins Gebüsch schleppen wollte. Es kam aber zu einem Kampf, während dessen das Mädchen im Gesicht ebenfalls erheblich verletzt wurde. Durch einen hinzukommenden französischen Unteroffizier wurde das Mädchen vor weiterem bewahrt, doch wendete sich der Täter jetzt gegen den Unteroffizier. Auf Grund der Fußspuren konnte der Soldat überführt werden, leugnete aber alles. Er ist aber als übel beleumundet bekannt. Das Gerichterkannte ihn als schuldig, lietz es aber trotz der Schwere der Tat bei einem Jahr Gefängnis. Eine solche Bestrafung reicht natürlich nicht aus, um die französischen Wilden von Verbrechern solcher und schlimmerer Art abzuhalten.
Brudermord? Vor einiger Zeit wurde der Mitbesitzer des Hofgutes Obermühle in Hofheim im Taunus erschossen. Der Bruder des Erschossenen stellte sich der Polizei als Täter vor. Ihm und dem Getöteten gehörte die Mühle gemeinsam. Er erklärte, daß er in Notwehr gehandelt habe, weil sein Bruder mit meiner Eisenstange auf ihn eingedrungen sei. Es scheint aber, daß er, der schon seit längerer Zeit Differenzen mit dem Bruder hatte, den Gegner kalten Blutes niedcrschoss. Er soll schon vor längerer Zeit geäußert haben: „Einer von uns beiden muß weg, ich muß ihn kalt machen!" Daß jedenfalls schwere Verdachtsgründe gegen ihn vorlicgen, ergibt sich aus der Tatsache, daß die Staatsanwaltschaft es abgelehnt hat, ihn gegen eine Kaution von 100 000 Mark, dis. angeboten wurde, auf freien Fuß zu sehen.
Französische Gewaltherrschaft. In Düsseldorf wurde in einem Hause das Lied: Deutschland, Deutschland über alles, gesungen. Der Familienvater erhielt eine Geldstrafe von 10 000 Mark.
Wiedergefundene Diebsbeute. Nach einer Meldung aus Weimat haben die kürzlich zu schweren Gefängnisstrafen verurteilten Einbrecher, die aus der Weimarer Fürstengruft die goldenen und silbernen Kränze von den Särgen Goetees und Schillers gestohlen hatten, das Geständnis abgelegt, daß sie die Kränze in einem Wäldchen in der Nähe von Weimar vergraben hatten. Bei Nachgrabungen wurden die Kränze zwar stark beschädigt, aber noch herstellungsfähig vorgefunden.
Das Elend der russischen Intelligenz. Maxim Gorki bat durch die finnische Presse, wie der „Voss. Ztg." gemeldet wird, die ganze Welt anfgefordert, den Vertretern der russischen Intelligenz zu helfen. 4000 bis 5000 russische Gelehrte seien dem Hungertode nahe.
Der Wafferdoklor von Wörishofen.
Von Emil Herold.
Wunderlich hat das Schicksal mit dem armen Weber- gefellen und Maurer gespielt, dessen 100. Geburtstag am 17. Mai in Wörishofen durch eine 3tägige Feier festlich begangen und Wohl in aller Welt veriyerkt werden wird. Denn viele, viele Tausende aus allen Gegenden der Welt haben ihm Leben und Gesundheit zu verdanken. Mag die ärztliche Wissenschaft ihn vielleicht auch heute noch zu den „Kurpfuschern" zählen, seine Erfolge und seine Persönlichkeit rechtfertigen es, daß man seiner in diesen Tagen gedenkt. Sebastian Kneipps Vater war ein armer, aber kluger Webermeister in Stephansricd bei Otto- beuern, im Allgäu; die Armseligkeit des Weberdaseins hat der junge Sebastian am eigenen Leib durchkosten müssen und dem Webergesellen hätt' niemad prophezeit, daß er einst als geliebter Priester und gefeierter Wohltäter der kranken Menschheit sein Leben schließen würde. , Schon von Jugend auf war es seine Sehnsucht, Priester zu werden, aber die geringen Mittel seines Vaters reichten nicht zum Besuch einer höheren Schule. So ward der junge Kneipp, was sein Vater war, ein armseliger Weber. Des Winters saß er am Webcstuhl und im Sommer zog er als Maurer und Aushilfsknccht lohnender Arbeit nach. Aber nie verließ ihn seine Sehnsucht nach der Kanzel. Mit einer Sehnsucht, wie sie nur bedeutenden Menschen eigen ist, verfolgte er seine Pläne. Groschenweise sparte er sich ein kleines Vermögen von- 70 Gulden zusammen; er gab nicht einen Heller für Bier und Tabak aus und verbarg seinen Schatz
Mit dem BlMdmkt.
Roman von GebhardSchätzler-Perasini.
^ tNechdruck verb«t«n).
5 , Wechold wendete sich der Tür zu, als sich eine Hand auf seine Schulter legt. ^ >
„Weihold! Bes Gott, das dürfen Sie nicht. Sie dürfen so untergehen. Gegen alle Anfechtungen erfolgreich mrzukampfen und sogleich, wie ich möchte, vermag ich nicht. Aber einen Ausweg gibt es."
„Nur der Rhein —"
, „Nein, eine neue Zukunft!"
„Für mich?"
„Ja — und in einer neuen Welt zugleich. Ich besitze in Boston einen nahen Verwandten, in dessen großem Geschäfte ich einen ansehnlichen Teil meines Vermögens liegen habe. Dort sollen Sie ein neues Leben beginnen. Sie waren einst hoch befähigt ^md die nur unterdrückten Keime werden wieder kräftige Sprossen treiben. Sie schweigen?"
„Wenn ich auch an solche Möglichkeit dächte", meint unsicher Weihold, „was wäre mir diese Zukunft ohne mein Weib, ohne die Kinder? Wenn ich am Leben bleibe, hört das Herz j« nicht auf, sich nach ihnen zu sehnen."
„Halten Sie die Hoffnung fest, dann wird auch für Sie noch einmal der Tag kommen, wo ein Heimgekehrter in den Kreis seiner Familie tritt. Dies mag Sie dann für alle Leiden entschädigen. Nicht jetzt kann es sein, es müssen einige Jahre darüber hinweggehen, doch ist es zum Glück ja nie zu spät. Glauben Sie meiner Versicherung, daß ich mich bemühen werde, alles zu Ihren Gunsten zu bearbeiten."
Deshalb hebt zum ersten Male frei sein Haupt. Aus sei- nem Antlitz schwand die rächende Leidenschaft.
„Ich will es wagen — noch einmal ringen und kämpfen uw ein ehrliches Dasein.
„Es wird alles gut werden. Wollen Sie das Haus Ihrer Familie noch einmal aussuchen?"
„Nein", erwidert Wechold leise, „ich bin nicht s» stark, wie icb immer meinte."
„Es ist auch besser so."
Der Rat wirft einige Zeilen aufs Papier.'
„Dies wird Sie s» vorteilhaft, als möglich, in Boston einführen. Zn Hamburg, haben Sie die Güte, eine größere Summe von meinem Bankier zu erheben, den ick sogleich telegraphisch anweise. Und für die nächsten Tage — ach, tun Sie mir den einzigen Gefallen noch, nehmen Sie dort aus meiner Kasse, was Sie reichlich brauchen."
„Ich soll?" fährt Weihold noch einmal auf. „Geld für die Schuld!"
„Nein, nicht hierfür! Ich gebe ein totes Metall, das mir vom Geschick leicht in den Schoß flog, das ich nie entbehre, um einen lauteren Eharakter zu retten. Wenn ich immer nur solch' hohe Zinsen tragende Anlagen meiner Kapitalien wüßte. Sie hungern, frieren — und der Mammon sollte dort nutzlos liegen? Wenn ich Sie bitte, Weihold, von Herzen bitte, wollen Sie dann noch immer hart bleiben?"
„Ich tu's, ich tu's!" Wie seltsam mE wird!"
Während der Rat den angefangenen Brief beendet, nimmt Weihold mit zögernder Hand einige Goldstücke aus einem Drahlkörbchen.
' „Es sind — sechzig Mark, Herr Rat. Mein dünner Rock und die Fahrt —"
Heimen nickt, schließt hierauf den Brief und überreicht ihn dann zugleich mit einem verschlossenen Kouvert, Weihold.
„Hier der Brief an meinen Verwandten, und hier noch einige kurze Mitteilungen für sie selbst. Oeffnen Sie das Kouvert jedoch erst während der Fahrt."
Es enthielt noch 500 Mark in Scheinen.
„Nun leben Sie wobl, Weihold. Ich werde Sie von allem und beständig unterrichten. An nichts soll es Ihnen fehlen. Und wenn einst der Zeitpunkt da ist, führe ick Sie Ihrer Familie zu. Frau Anna hat Sie nicht vergessen, nur die Ereignisse drücken sie nieder. Sie sollen mir nicht die Hand zum Abschiede reichen; ich verdiene sie noch nicht."
Weihold ist, als schnürte ihm auf einmal Jemand die Kehle zu.
„Bringen Sie — meinem Weibe auch noch einen Gruß", stammelte er, „sagen Sie-ihr, daß sie jetzt und immer meine Hoffnung war. Und meine Kinder — meine Kinder!"
An oer Seitentür ertönt ein Klopfen.
„Seien Sie ein Mann, Weihold. Da kommt mein Sohn, der Ihre Renate s» glücklich macht, als sie es verdient. Schauen Ei« ihm, ehe Sie gehen in das ehrliche offene Se- sscht. Da« «mz Warn Bürgschaft sein."
in den Dachbalken deS WeberhäuSchenS. Immer lebhaft« ^Ma-en von Freitag bi? ward sein Drang? zu studieren und als er an die Zwanzj. Uöo deren Beförderung '
kam, bereitete er sich ernsthaft auf daS Studium vor. Das heißt er webte sich ein Gewand und Leinen für eiw Bett und schafft» sich einen Koffer an. Seine Hoffnung war immer ein Lan!> Pfarrer, der sich seiner annehmen und ihm unentgeltliche« Unterricht geben würde. Als er endlich soiveit mit sich im Rei. neu war, daß er den schweren Schritt wagen wollte, macht» ihm ein schweres Geschick einen Strich durch die Rechnung: Ein Schadenfeuer legte von 13 Häusern seines Dörfchens lg in Asche. Um seinen Schatz zu retten, sprang er in das bereits brennende Haus. Er brachte seine 70 Gulden auch glücklich in den Hausflur herunter. Da fiel ihm aber noch sein Koffer mit den: Studentenanzug und dem Studentenbett ein; er kehrte
»tiva 2 Millionen Mk.
, ba,erischen Unabhängige, Spaltung der Partei die M zurückgeaangen ist.
7-ms MH, Sohn des " ist in einem Anfall r Mbo el in Oberstdorf (Ab Frankfurt a. M., 17. N jMchwindel ist man auf
Zer Karl Halicher >t.
noch einmal auf den Speicher zurück, aber sein Koffer^ verfing ^W^Mmk^abgeho^eN^Z
sich in der engen Bodentreppe. Alle Versuche ihn flott zu bringen, scheiterten «nd als schließlich die glühenden Dach- Mk das Ziffer eines B Siegeln auf ihn einprasselten, ließ er den Koffer zurück und »er Zentralstelle der -oanr
Magungsbelege gefälscht Miragen abhob.
Trier, 18. Mai. Das Ae Notgeld ist von den Men worden, weil auf . Ans V
vergaß in seiner Aufregung die 70 Gulden, die er schon ge- retet hatte. Aber trotz dieses schweren Schicksalsschlages gab er seine Hoffnung nicht auf und bald trug er feinen Wunsch dem Kaplan von Grönenbach vor, der über den 21jährigen Anfänger nicht wenig erstaunt war und chm, weil er annahm
daß cs chm nicht ernst fei, versprach, chm Unterricht zu geben mar- Ans B
So ging denn 8 Tage später der junge Kneipp von Zuhause ^ L nlo- seit mit deine weg, angeblich um in der Schweiz die neuen Webstühle kennen v- ^ haste flsr mu zu lernen. Zwei Gulden, 1 Kittel, den er um einen Gulden ! öutk M Westfalen, 18 gekauft hatte, eine Baumwollhose und eine Zipfelmütze, das war sein Hab und Gut. In Grönenbach bat er den Bürgermeister um Obdach. Als man erfuhr, daß er studieren wollte, lachte man ihn aus. Der Bürgermeister ging eigens zum Ka>
ne aroßangelegte Edelmela Lm Ä° im B-griss- - »d Silber über die Grenze
^ Saarbrücken, 17. Mai
plan, um sich über die Angaben, des Bmrernknechts zu verge- ^rgebiets haben heute be
wissern. D« Kaplan war erschrocken über dem-Ernst des jungen ^be eine einmalige Wi
Knnpp, wollte aber sein Wort nicht brechen und so lernte der Webergeselle und Maurer Latein und half außerdem durch landwirtschaftliche Arbeiten sein Obdach und seinen Mittagstisch verdienen Mit dem Kaplan, der bald nach Augsburg versetzt wurde, ging er auch nach Augsburg und von da bald nach Dillingen. In zwei Jahren konnte Kirsipp in die dritte Klasse des Gymnasiums ausgenommen werden; sein Fleiß war derart, daß er dann noch einmal zwei Klassen überspringen konnte. Aber dies Hetz-Studium untergrub auch die Gesundheit Kneipps und als er das Gymnasium absolvierte, gab man dem lungensüchtigen Kneipp keine 8 Tage Leben mehr. Ta gab ihm das Schicksal das Büchlein des Scheidnitzer Arztes Joh. Siegmund Hahn in die Hände. Knüpp versuchte es mit den Wasseranwendungen und sein siecher Körper fing allmählich wieder an sich zu kräftigen,ssodaß Kneipp an die Universität nach München konnte. 1852 wurde der 31jährige Kneipp zum Priester geweiht. Ein Bauer aus Hanvangen, der einst seinem Knecht Kneipp versprochen hatte, er würde ihm 200 Gulden schenke, wenn er es wirklich zum Priester bringen werde, hatte auch sein Wort gehalten. Es ist kein Wunder, daß Kneiptz, der seine letzte Rettung der Wasserkur verdankte, auch auf die gleiche Weise seinen Mitmenschen helfen wollte. Jahrelange Beobachtungen an sich und seinen Mitmenschen ließen ihm in Kundgebungen statt, seinem System reifen, das seinen Niederschlag in seinen he- Ariern gegen den Versuch rühmten Büchern fand, wie „Meine Wasserkur". „So Ktzjert wurde. In einer ( sollt Ihr leben", ferner „Kinderpflege in gesunden und kranken ^ Entente für die Sicher! Tagen", weiter „Mein Testament", dann „Kodizill zu meinem " r..
Testament für Gesunde und Kranke". Wichtig sind dann auch noch die beiden von seinen Mitarbeitern verfaßten Bücher „Das kleine KneiPP-Buch" und das 1903 erschienene sogenannte „große KneiPP-Büch", die natürlich wie so manches vonKneiphs
Anschauungen und Heillehren angcfochten > und abgewieseu , , , .
wurden, was aber nicht hinderte, daß sich viele Leute gerade gemeldet wird, innerhalb diese Bücher kauften, um aus ihnenBelehrung zu 'chöpfen. Wie Gange, um ihn zur Mand alle Naturheilkundigen, hat sich Kneipp auch mit der Heilkraft h. kA tzje Annahme des 1 der Kräuter beschäftigt und auch hierüber Bücher heraus- Ortsgruppe Zeitz und gegeben. Die Erfolge, die er mit seiner Handlungsweise Haie, ,> Mandatsverzicht dc führten jährlich viele Tausende von Kranke in das unscheinbare ^anoalsveczccgc Wörishofen, in dem er Pfarrer geworden war. Und heute ist Berlin, 1c. -Ocar. L Wörishofen ein Badeort, dessen Name Klang in der ganzen ständischen Presse hausig Welt hat.
M den Verhältnissen
^Berlin, 17. Mai. An üersicht über die Reichseil chet sich die Bemerkung, Men seien um über eine s »rückgeblieben. Die finan jerdurch um so ernster bet, joranschlag bedeutend über »treffend. Nach dem vorl Annahmen um mehr als z Mich festgesetzten Haupt ,ar. Allerdings werden d, ache wieder aufgezehrt du n endgültigen Regelung jchen. Insgesamt tritt ab »er Reichseisenbahn, wie er licht ein.
Berlin, 17. Mai. Ge bei d
M wenn Oberschlesien be >n der europäischen Aufbai
Berlin, 17. Mai. 6 Kardorff, den Spitzen! hmtei für den Wahlkreis
Neueste Nachrichten.
München, 17. Mai. Der Pfingstverkehr erfuhr in den Münchener Bahnhöfen eine Ziffer wie noch nie, selbst vor dem Kriege nichf. Die Gesamtverkehrsziffer in den vier
Heimen öffnet die Seitentür. Hans tritt ein.
„Bill du beschäftigt, Vater? Ah — ein Besuch?"
Weihold steht an der Tür und blickt dem jungen Mann eine Weile regungslos in's Gesicht. Dann macht er eine unsichere linkische Verbeugung.
„Ich bin — schon fertig — jawohl, fertig —"
Sein Mund murmelt noch etwas, aber weder Vater noch Sohn verstehen es. Wechold ist hinaus. Mt
das Tor ins Schloß.
Der Rat schaute dem Gehenden nach, winkte chm iwch
einmal mit der Hand und jetzt, nachdem alles vorüber ist, .,
weitet sich seine Brust, als wollte sie hrnnn-ii,Mn mit vollster Hundertmal am Boden lie Kraft.
Seltsam durch das Benehmen Wecholds berührt, wendet sich Hans an seinen Vater:
„Wer war dieser sonderbare Mensch?"
„Ein Unglücklicher, der einst besser« Tage sah."
„Und mft dem du Geschäfte hast?"
„Ja. Eine alte Schuld war es, die wir Beide ausgii- chen. Nun sind wir quitt!"
Linderung der durch de Aohlennot nach England o lmd auf Grund des S; liefern muß und die vo England verkauft werden deulschen Produzenten nach - General Nollet hat de: rungen in der Entwaffnun Hamburg, 17. Mai. tmuensleute des Soziald Vertreter von 75000 Mit »ommen, in der es heißt: tiefste Entrüstung über ^ Seibstbestrmmungsrechtes isammlung erwartet, daß I Entente Deutschland na ^Deutschland darf nicht v<
13.
Ueber Sternberg sank längst die Nacht. Nun sollen die weißen, ungezählten Schneesternchen, hinter den Fenstern flimmert es vom angebrannten Weibnachtsba»m herunter und der goldene Schein fällt in das Schnsegewoge.
Nur wenig Menschen trifft man aus der Straße. Dafür ist hinter den Hellen Fenstern um so mehr Leben und Bewegung.
Bor dem Forsthause schirrt der Kutscher eben seine Pferde vor einen leichten Schlitten. Daß auch setzt noch zur Nachtzeit der Fremde eine Extrapost verlangen mußte, hinüber nach der nächsten Bahnstation! Alles ist fertig: der Postillon steigt auf seinen Sitz und knallt mit der Peitsche.
Friedrich Weihold kommt ans der Gaststube und steigt ein. Da stockt sein Fuß. Aus einem der Häuser in der Nähe dringt Gesang. Kinder- sind es, die ein Weihnach's- lied im Chorus singen.
„Stille Nacht, heilige Nacht! —"
Sein Herz krampst sich in Wehmut zusammen. ^
Er springt in den Schlitten.
»Fahr' zu, Postillon — rascher — rascher!" 1
Hinter chm verklingt langsam das Lied.
Prag, 17. Mai. D« ist auf 55 Jahre an eim worden. Diese plant, ein 30000 Aktien zu je 50 H
Basel, 17. Mai. 4 zwischen England und de Häfen stockt vollständig.
Paris, 18. Mai. ^geant" meldet seinem ^ habe ihm am Samstag e zeigt, in der er die Behl Nische Bevölkerung in O Lloyd George aufforderi zurückzunehmen.
D Cremona, 17. Mai. Kommunisten der Vorstäl gcfecht. Die Verluste de stellte, betrugen 4 Sch«! In Figaro kam es zu ei listen und Faszisten, wok verletzt wurden. — In Zusammenstoß zwischen Faszisten, ein Carabineri
, London, 18. Mai. ( l Rheinlands, Nohes, erklär Universität, Frankreich sei Mücken. Di« einzige Lö