Dor-gehenS nur beschränkt sein, wenn nicht vollständig vermie­den werden und das gute Einvernehmen zwischen Frankreich Italien und England wird sich aufrechterhalten lassen.Daily Thronicle" schreibt weiter an anderer Stelle, es sei jetzt wich­tiger als je, daß Frankreich, England mnd Belgien sich ver­ständigten. In dem Augenblick, wo dee Gefahr bestehe, daß sich Frankreich und England von einander entfernten, könne man beiden Teilen keinen guten Dienst leisten. Von den Üb­ingen englischen Pressestimmen seien noch dieTimes" erwähnt. Sie schreiben: Erfreulicherweise kann man erklären daß die Antwort der französischen Regierung auf die Note Lloyd Ge­orges als befriedigend angesehen werden kann.

Die muselmanische Welt gegen England.

Paris, 13. Oktbr. DerChicago Tribüne" wird von ihrem Korrespondenten in Mailand geschrieben: 50 Könige, Prinzen Sultane und Häuptlinge des Orients, der Türkei, von Arabien und Aegypten sind zu einer Zusammenkunft berufen worden im Zusammenhang mit dem Plan eines Aufstandes der mu­selmanischen Welt gegen Großbritannien, Frankreich und an­dere europäische Nationen. Diese geheime Zusammenkunft wird iu einigen Städten in Kleinasien stattfinden. Es sind bereits zahlreiche Konferenzen in Kleinasien, Italien und in der Schweiz abgehalten worden. Die Einberufer betrachten die Zusammenkunft als Eröffnung einer Weltkampagne, von der sie annehmen, daß ihr welterschütternde Ereignisse folgen wer­den. Die orientalischen Führer Planen die Errichtung eines Bundes der islamitischen Völker oder eine Vereinigung der muselmanischen Staaten, die ihre Kräfte zum Kampf für Ne Freiheit des Islams vereinigen werden.

Das Ringen um dm englischen Bergarbeilerstreik.

London, 13. Oktbr. Gestern ahend ging das Referendum « den schottländischen und englischen Minendistrikten zu Ende. Die Endergebnisse der Abstimmung werden erst kommenden Donnerstag bekannt gegeben werden. Aber schon jetzt darf man auf Grund der Abstimmungsergebnisse einzelner Distrikte mit einer wuchtigen Verwerfung der von den Arbeitgebern vor- aeschlagenen Bedingungen rechnen. Kein einziger Distrikt hat stch bis jetzt für das Prämiensystem entschieden. In Süd- Wales sprachen sich von 129 000 Stimmberechtigten 112000 für die Verwerfung des Angebotes auf. In Nord-Cumberland wo die Extremisten überwiegen, sind von 29 000 Stimmberech­tigten nur 9000 zugunsten des Prämienshstems. In Lancashire gingen die Resultate noch weiter auseinander. Von mehr als 7000 Stimmberechtigten haben sich nur 610 zugunsten der Be­dingungen ausgesprochen.

Ernste Lqge in der englischen Industrie.

London, 12. Oktbr. DieTimes" veröffentlicht in ihrer Handelsbeilage einen bemerkenswerten Artikel des Präsidenten des britischen Industrie-Syndikats, Rhlands, der erklärte, daß die Lage der englischen Industrie ernst und beunruhigend sei. Der Mangel an Arbeitskräften, die übertrieben hohen Steuern, die Geldentwertung, die zu häufigen Streiks und die durch den niedrigen Stand ihres Wechselkurses begünstigte Konkurrenz Deutschlands und Frankreichs sind nach Rhlaiws die Haupt- ursachen des schleppenden Geschäfts in Groß-Britannien. Es ist für die englische Denkweise bezeichnend, daß Rhlands es Itlr nötig hält, selbst bei seiner heutigen Wirtschaftslage Deutschland als Handelskonkurrenten zu bezeichnen^ Verhandlungen in Riga.

Riga, 12. Oktbr. In der gestrigen Sitzung der Wäffen- stillstandsbedingungen hat Joffe die Präliminar- und Waffen­stillstandsbedingungen verlesen. Während Joffe früher die Frage der Selbstbestimmung der Nachbarländer als sekundär betrachtet und vorgeschlagen hatte, zunächst die Demarkations­linie festzusetzen, rückte er gestern die Probleme der Selbstbe-s ftimmung in den Vordergrund. Joffe wünschte, daß die Selbst­bestimmung der Sowjetukraine und Sowjet-Weißrußlands als tzrit accompli betrachtet werde und fordert unter allen Umstän­den für Ostgalizien die Volksabstimmung. Diesen Wunsch Werden die Polen wahrscheinlich als unannehmbar erklären. Neue deutsche Kardinäle?

Rom, 13. Oktbr. DerTempo" teilt mit, daß im nächsten Konsistorium, das im Dezember stattfinden werde, der Erz­bischof von Köln, Schulte, den Kardinalshut erhalten werde. Man vermutet in vatikanischen Kreisen, daß in diesem Fall auch der Erzbischof Faulhaber in München zum Kardinal er­nannt werden wird, doch ist darüber offiziell noch nichts be­kannt

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Reuenbürg, 13. Oktbr. (Gemeinderatssitzung vom 12. Ok­tober.) In der Rechtssache Merkle gegen Nonnast er­ging nach Verhandlung zwischen Len erschienenen Parteien ein!

Beweisbeschluß. In Sachen der Kunst mühle wurde dem gewählten Ausschuß die Ermächtigung erteilt, alle mit dem Ausbau und der Verwertung des Anwesens zusammenhän­genden Fragen vorzubereiten. Das Alteisenmaterial wird der Firma Nöding uno Stöber in Pforzheim zugeschlagen. Das Nutzholz vom Buchberg wird durch Vermittlung des Waldbesitzerverbands der Firma Krauth unF Co. in Höfen für 265 Prozent zugeschlagen und hierauf eine Anzahl Rechnungs- sachen erledigt. Wegen der von Gemeinberat Heinzel- mann in der letzten Sitzung gerügten Abgabe bon Kuh-

1 lei sch statt Ochsenfleisch durch einen hiesigen Metzger ist ein Schreiben der Metzgermeister, vertreten durch Herrn Hugo Stengele, eingegangen, wonach unter den Ochsen ein sehr schlechter, alter und magerer war, dessen Fleisch aber, weil in die Menge eingerechnet, mitverteilt werden mußte und es sei wohl möglich, daß dieses Fleisch für Kuhfleisch gehalten worden sei. Richtig sei, daß weiteres Fleisch zu 12 Mark das Pfund abgegeben wurde und dies sei deshalb möglich gewesen, weil die Metzger selbst (außer den beschlagnahmten Ochsen) noch

2 recht gute Stück Vieh geschlachtet hatten. Da die Erklärun­

gen der Metzgermeister nicht widerlegt werden können, sieht der Gemeinderat von weiteren Schritten ab. Vom Bezirks­kriegerverband ist angeregt worden, am Sonntag, den 31. Okt. eine gemeinsame Gedächtnisfeier für die gefallenen Hel­den der Kriegsjahre 1914-18, 1866 und 1870-71 zu veranstalren. Der Gemeinderat ist damit einverstanden und beauftragt den Vorsitzenden, die nötigen Schritte einzuleiten. Aus der Mitte des Kollegiums wird noch vorgebracht, daß unter Len von der Stadt bezogenen Kartoffeln außerordentlich viel schlechte sich befinden. Der Vorsitzende erwidert darauf, daß wegen der Beschaffenheit dieser Kartoffeln sofort reklamiert worden sei und daß, sobald die Verhandlungen abgeschlossen seien, den Betroffenen ein Preisnachlaß gewährt werde. K.

Neuenbürg, 14. Oktbr. (Brennen von Kartoffeln.) An­gesichts der bekannten Schwierigkeiten in der Kartoffelversorg­ung beim Uebergang von der gebundenen zur freien Wirt­schaft müssen die Kartoffeln in erster Linie für die menschliche Ernährung sicher gestellt werden. Das Ernährungsministerium hat daher nach Anhörung der landwirtschaftlichen Berufsver- treturMn bestimmt, daß das Brennen von Kartoffeln in ge­werblichen und landwirtschaftlichen Betrieben nur mit vorgäng­iger Erlaubnis der Landeskartoffelstelle gestattet ist, die für die Regel nur zur Verarbeitung ungenießbarer Kartoffeln er­teilt werden wird.

Neuenbürg, 13. Oktbr. (Das württ. Wasserpolizeirecht.) Ein für unsere schwäbischen allgemeinen Rechtsverhältnisse außeror­dentlich bedeutsames Rechtsstatut, das württembergjsche Wasser­polizeirecht wurde in diesem Sommer 25 Jahre alt. Dieses Recht hat zum Gegenstand die allgemeinen Rechtsverhältnisse der öffentlichen Gewässer, also ihre. Benutzung durch öffentliche Körperschaften (Gemeinden usw) und Private, sowie die zwangsweise Heranziehung von Anliegern ufw. bei Leistungen zur Durchführung gemeinnütziger Neuanlagen oder Veräu­ßerungen . Ein Gebiet also, das einerseits von ungeheurer Be­deutung für das Wirtschaftsleben des Landes ist und bleibt; andererseits aber auch früher der Ausgangspunkt für ungezählte Rechtsstreitigkeiten von oft weitesttragender Bedeutung gewor­den ist. Waren ja bis 1895 als Rechtsünterlagen nur gegeben die durch den Herzogsbrief von 1495 verbriefteRegalität", dasgemeine Recht" undaltes Herkommen", sowie einige ver­altete Bestimmungen, wie die Mühlenordnung von 1729 usw. Mit all dem war naturgemäß unter den veränderten neuen Zeitverhältnissen nicht mehr viel anzufangen; und war es dem­gemäß eine verdienstliche Tat der damaligen Regierung, daß sie der Rechtsunsicherheit ein Ende bereitete und Bestimmungen traf, die in glücklicher Form privates und öffentliches Recht wahren und auch einen billigen Ausgleich zwischen privaten Interessen und den Interessen der Allgemeinheit schufen. Die­ser Ausgleich ist im besonderen noch gewährleistet durch die Einrichtung der Wasserrechtsbücher,, die Möglichkeit der Grün­dung von Wassergenossenschaften, die in Form der regelmäßi­gen Wasserschau vorgesehene Beaufsichtigung und die in den Oberämtern bestehenden Wasserschiedsgerichte; durchweg Ein­richtungen, die sich durch 25 Jahre bestens bewährt haben.

-e- Calmbach. 13. Oktbr. Gestern früh ereignete sich in dem neuen photographischen Werke in derStadtmühle" ein gräßliches Unglück. Beim Anlassen des Motors wurde der Fa­brikarbeiter und Musiker Wilhelm Dürr von dem Riemen er­faßt. ihm zuerst ein Ohr und ein Arm abgerissen und dann die Wirbelsäule gebrochen. Sofortige ärztliche Hilfe konnte den Tod des braven Mannes nicht mehr aufhalten. Er hinterläßt

3 unversorgte Kinder.

Württemberg.

Calw, 13. Oktbr. (Einbruchsdiebstahl.) In der Ritter­drogerie wurde am Sonntag nacht ein Einbruch verübt. Der

Einbrecher nahm feinen Weg von der Waldhornbrücke am durch das erste Fenster an der Nagold. Der Verdacht richtet, 'sich gegen einen, in einem hiesigen Hotel eingemieteten jüngeren Mann, der sich seit einigen Lagen hier aufhielt. Bei der V?,. Haftung stellte sich heraus, daß der 18 Jahre alte Einbreche, der Sohn eines Lederfabrikanten in Worms ist, der von Köln aus wegen Uhrendiebstahls steckbrieflich verfolgt wird. Er eine Gefängnisstrafe von 8 Monaten bereits hinter sich. Beim Einbruch in der Ritterdrogerie hat der Bursche nur wen,» Geld, ei» paar Tafeln Schokolade, Gesichtsseife, Zahnbürsten usw. erbeutet.

Vaihingen a. E., 11 . Oktbr. Der Notariatskandidat Wih Helm Kienle wollte am Donnerstag abend seinen Revolver rei­nigen. Er wußte nicht, daß der Revolver noch geladen war Der Schuß ging los und die Kugel traf den jungen Mann in den Unterleib. An den Folgen der schweren Verletzung der Verunglückte am Sgmstag abend gestorben.

Stuttgart, 13. Oktbr. (Verbrechen im Amtsgerichtsgefäng. nis.) Im Amtsgerichtsgefängnis beim Justizgebäude haben sich Aufseher an Strafgefangenen weiblichen Personen sittlich vergangen. Sechs Aufseher sind bereits in Haft, gegen weitem drei schwebt die Voruntersuchung und gegen weitere besteht noch Verdacht, sich während ihres Dienstes verfehlt zu haben. Di, Aufseher waren aber keine ehemaligen Angehörigen der Reichs­wehr. Es ist unbegreiflich, wie bei einer Behörde, die als. terin der öffentlichen Sittlichkeit gilt, Verbrechen in diesem Um­fange Vorkommen konnten.

Stuttgart, 13. Oktbr. (Ein Kinderlik beswerk.) Zur Lin­derung des Kinderelends soll vom 25. Oktober bis 5. Dezember ds. Js. eine Volkssammlung veranstaltet werden. Zu diesem Zweck bildeten die Zentralleitung für Wohltätigkeit, der Lan- desvercin vom Roten Kreuz, der Landesverband für Jugend­fürsorge, der Landesausschuß für Säuglinge und Kleinkinder­schutz, die Landesvereinigung für innere Mission, der Caritas- verband und der Landesverband für israelitische Wohlfahrts­pflege einen Arbeitsausschuß, der mit den Verbänden und Be- l zirksvertretungen die Sammlung in Württemberg durchführen soll. Das Ergebnis der Sammlung kommt zum größten Teil den württ. notleidenden Kindern zugute. Nur ein kleiner Teil der Sammlung wird zur Deckung der Kosten und für einen Ausgleichsonds an die Detusche Kinderhilfe in Berlin abgeführt.

Feuerbach, 13. Oktbr. (Großfeuer.) In den Mea-Werken am Bahnhof brach, vermutlch durch Explosion eines Gasbrand­ofens, nach Mitternacht Feuer aus. das die oberen Räume der Front gegen den Bahnhof zerstörte. Die hiesige Weckerlinjr und die Stuttgarter Berufsfeuerwehr dämpften das Feuer, so daß die angebauten Fabrikteile. Schuppen und Bahnhofanlagen unversehrt blieben. Der Fabrikbetrieb ist teilweise stillgelegt. Der Schaden an Gebäulichkeiten und Einrichtungen, zuni Teil auch an Vorräten, ist erheblich.

Waiblingen, 13. Oktbr. (Allerlei.) Eine Illustration de- Zeitgeistes gehen die mannigfachen Vergehen u. Verbrechen, die in letzter Zeit hier verübt wurden. Die Täter sind meist junge Burschen, die während des Krieges viel Geld verdient und die väterliche Zucht entbehrten. Wegen der zunehmenden Unsicher­heit wurden die Landjägermannschaften vermehrt. Kapitän­leutnant v. Mücke sprach vor mehr als 1000 Menschen auf Ver­anlassung der Bürgerpartei über seine Erlebnisse. Eine Bs- zirksfürsorgerin wurde hier angeftellt. Sie hält hier und in Winnenden Sprechstunden. Sehr dringlich ist die Vornahme der Remskorrektion. Gewünscht wird allgemein eine bessere Morgenverbindung mit Stuttgart zur Erleichterung des Be­suchs der Stuttgarter Schulen. DieHinterämtler" wollen auch im Winterfahrplan den letzten Abendzug aus der Landes­hauptstadt bis Backnang geführt" haben.

Leonberg, 13. Oktbr. (Noch kein Wasser.) Die Wassernot besteht weiter. Eine Messung der Quellen an der Rutesheime» Straße durch einen Sachverständigen ergab, daß diese Quellen nur noch ein < Drittel der Wasscrmenge. die vor einigen Wo­chen gemessen wurde, ergeben. Ob ein Rohr defekt ist. könnt» immer noch nicht festgestellt werden.

Schwenningen, 13. Oktbr. (Tödlicher Unfall.) Der IS Jahre alte Oskar Wille war mit Holzaufziehen beschäftigt. Er wickelte sich das Aufzugsseil um den Leib, zog sich selbst bis zum 4. Stock des Hauses und setzte sich auf ein Fenstergesims, Von hier aus sprach er mit der unten stehenden Schwester und stürzte in die Tiefe. Er brach beide Beine und das Genick und War sofort tot. (Mit obiger Notiz richten wir zugleich die Mahnung an die Eltern und Erwachsenen über den Jugend­lichen ein wachsames Auge zu haben uyd sie auf die in ihrem Treiben etwa entstehenden Gefahren hinzuweisen, denn nicht oft genug kann diese Mahnung betont werden. D. Schriftl.)

Von der Alb, 13. Okthr. (Die böse Valuta.) Einen schlim­men Streich hat die Valuta zwei Alhbauern gespielt, die zum Obsteinkauf ins Oberland gefahren waren. Da im Oberland die Ernte nicht besonders reich ausgefallen war. konnten sie dort kein Obst auftreiben. So nahe am Schwäbischen Meer,

13

Wer immer reicher nur will werden, ist nie reich; X

Wer besser werden will, ist und wird es zugleich. Ä

Ä Rückert. Ä

Anter Fremden.

Von Otto Ruppius.

Fortsetzung. <Rachdruck verboten.)

Mr. Reinert! das ist ja eine angenehme lieber-- raschnng!" rief das Mädchen sich erhebend,wer aber, um Gotteswillen, hat Sie denn hier herauf gebracht? War denn niemand da, der mich hätte nach dem Sprech­zimmer rufen können?"

Tos heißt wahrscheinlich: es ist ein Bock gegen 'die feine Lebensart, ohne weiteres hier herein zu tappen,"

,erwiderte der Eingetretene mit einem gutmütigen Lachen Die ihm entgegengestreckte Hand drückend,ich bin in­dessen nur froh, daß ich Sie überhaupt gefunden 's -sind kuriose Leute in Ihrem Hause, wollte Sie keins auch nur kennen, und die alte Lahy säh mich an wie ein deutscher Polizeikommissar. Ich hätte Wohl unverrich­teter Sache wieder meiner Wege gehen können, wenn sich nicht eins von den schwarzen Gesichtern meiner er­barmt und mich hier herauf geschickt hätte!"

Lucy war bleich geworden sie hatte nicht ge­glaubt, daß die Opposition ihrer Gegnerinnen so weit verstanden worden sind?" fragte sie, sich nach einem gehen könne, und ein 'peinliches GMHl ihrer schutzlosen Lage überkam sie.Und Sie sind sicher, daß 'Sie richtig Stuhle wendend, um die Zeichen ihrer Erregung zu ver­bergen.

Hat es doch das schwarze Gesicht getan!" lachte der junge Mann zuversichtlich;aber lassen Sie nur, Miß, und ärgern Sie sich nicht, wenn sonst über nichts Schlim­meres!" setzte er gutmütig hinzu,ich kenne schon den amerikanischen Hochmutsteufel, der die Deutschen kaum

für richtige Menschen ansehen möchte; ich hatte schon damals meine Gedanken, als ich erfuhr, daß Sie in eine amerikanische Familie gingen!"

Setzen Sie sich, Mr. Reinert!" sagte Luch. '

Nur eine halbe Minute, Sie haben auch zu tun!" erwiderte er mit einem Blicke auf die Kinder, welche mit offenem Munde die fremde Erscheinung anstarrten und der fremden Sprache lauschten.Ich komme wegen zweier­lei! Sie haben ein Tuch bei uns liegen lassen," fuhr er ' fort, ein kleines Paket auf den Tisch legend,und ich dachte oft daran, es mit heraus zu nehmen, wenn ich zum Ein­käufen in die hiesige Gegend fuhr das geschieht nun aber erst heute, wo ich noch einen andern Auftrag für Sie habe. Ich weiß nicht, ob Sie an dem Miotgen, wo Sie van uns gingen, etwas gemerkt haben nun ist es einerlei!" sprach er mit einer launigen Kopfbewegung wei­ter,und kurz heraus, meine bisherige Wirtin wird meine Frau und läßt bitten, ob Sie nicht morgen zur Hochzeit auf ein paar Stunden, oder so lange es Ihnen gefiele, mit bei uns sein wollten sie hat Sie geradezu in's Herz geschlossen und die ganz« Zeit her von Ihnen gesprochen!"

Dem Mädchen ward es bei der schmucklosen Ein­ladung, als überwehe sie in der eisigen Luft ihrer jetzigen Verhältnisse ein warmer Hauch, und nie glaubte sie das deutsche Gemüt mehr ausgeprägt gesehen zu haben, als jetzt in den Mienen des vor ihr Sitzenden. Sie konnte cs nicht unterlassen, ihm nochmals mit einem lebhaften Truck die Hand zu reichen, und sagte:Ich wünsche Ihnen alles Glück, das gewiß nicht ausbleiben wird, Mr. Reinert, und ich würde mich jedenfalls einstellen, wenn meine Ver­hältnisse es nur einigermaßen erlaubten. Aber es ist auch nicht morgen, so komme ich sicher einmal in den nächsten Tagen Sie haben mir wirklich eine große Freude durch Ihre Einladung gemacht."

Ich hab's doch gewußt. Sie sind eine echte Lady, Zoll für Zoll, daß man Ihnen nicht einmal für die ab­schlägige Antwort böse sein kann," erwiderte der junge Mann, mit einem «igentstmlichen Gemisch von Unmut

und Herzlichkeit die dargebotene Hand schüttelnd und sich dann erhebend.Meine Alte wird schimpfen und kneinm, ich habe meine Kommission nicht ffin genug angebracht^ aber ich will Sie nicht weiter damit plagen. Versprechen: Sie mir nur. Miß, daß Sie nicht vergessen wollen, wo' die Reinert's wohnen, wenn Sie einmal nach der Stadt kommen, und daß Sie uns für alle Fälle zu Ihren Freunden rechnen, wenn Sie einmal nichts besseres bei der Hand haben."

Ich weiß wahrhaftig nicht. Womit ich so viel Freund- ^ lichkeit verdient habe," gab das Mädchen zurück,aber verlassen Sie sich darauf, daß ich Sie zu würdigen weiß!" und mit einem:'Wir werden ja sehen, uns sollen Sie wenigstens immer aus dem Platze finden!"

Lucy war in ihr Zimmer zurückgekehrt und fühlte sich leichter, als sie es noch vor wenigen Minuten für möglich gehalten. Es war nichts als eine einfache Herz­lichkeit, die ihr entgegengetreten, und der; welcher sie ihr geboten, stand weder in gesellschaftlicher noch geistiger Beziehung auf cjner Stufe mit ihr; aber es war ein Sonnenstrahl, den gerade jetzt ihre Seele bedurfte, und ohne daß sie daran dachte, jemals einen Nutzen daraus ziehen zu wollen, war es ihr doch, als stehe sie nicht mehr so vereinsamt und haltlos, als sie sich bisher gefühlt. Sie überlegte gelassen das Geschehene. Tie Tarne des, Hauses hatte wieder eine Gelegenheit benutzt, um ihr" eine Demütigung znzufügen; aber Lucy konnte zuletzt auch darüber hinwegkommen, um dem Vertrauen des Majors genug zu tun und sich selbst zn sagen, daß sie gelernt habe, sich zu fügen, selbst wo dies schwer sein mochte. Ruhig lag sie den Geschäften, welche der Morgen noch für sie hatte, ob, und selbst als die Mulattin sie mit einem Gesichte zn Tische rief, das von einer n'n mühsam überwundenen Erregung sprach, vermochte sie dieser beruhigend ans die Schulter zu klopfen und sie zu ermahnen, nicht noch der Wirtschafterin die Freude zu machen, sich au ihrem Aerger weiden zu .könne», . (Fortsetzung s»lM .

kam ihnen Dort wurde erfreut übe men, kaufte die wackere: mit 70 Mc erbaut dürf wenn sie sl in den saue Ulm, v Württ. Zer außerordent des Landes an den wiä erste Vorsitz gliedern atz Ulm und di- Hofmann-K germeister 5 Die Bersaui eine Referer stolz. Jede, Redner beto ren Zeiten i Merste Z, weitgegliede mehr leben. Er hätte dj hmwegkomn terstützung t chen. Ei tungsgewerl ser--S>tuttgar oen Vorgän der nächsten sichtlich und lammlung d Ansichten ar während Di die dasAnze in empfind! Ämtsblattge alten Landt, der dritten ! sche laut. 5 leger Freyta den, den Gi genden Wei Anfragen, n die'anregen! hasten Aus' gart, Jllig-t bronn, Mül Wangen i. )

Stuttgm Markt am l 148 Ochsen, Schweine ur M Kalbeln. sen. Erlöst 7.M Mark, 8 Kühe 4.50 bi Mark, Schw

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