heit gegenüber einer Minderheit zu wahren. Wenn eine Min­derheit daS Uebergewicht erhalte, so würde da- das Unglück ««es jeden Landes bedeuten.

Der Kampf um den 8 Stundentag i« Belgien.

Brüssel, 9. Oktbr. Der Senat hat gestern die Besprechung deS Gesetzes zur obligatorischen Einführungen des Achtstunden- I tags begonnen. Von liberaler Seite wurde der Versuch gemacht. Nie Beratung zu vertagen, bis durch die Arbeiterkonferenz in Washington eine umfassende Internationale Ecquite, veranstal­tet worden sei. Gegen diesen Versuch der Vertagung wandte sich Arbeitsministcr Nouters. Die Beratung wurde gestern nicht zu Ende geführt.

Der belgische Deutschenhaß.

Brüssel, 8. Oktbr. Das Vorgehen des Schöffen von Ant­werpen, Strauß, der sich von der Londoner Freihandelskonfe­renz zurückzvg, weil die Deutschen an den Verhandlungen teil- nahmen, wird von den belgischen Blättern mit Beifall ausge­nommen. ,

Rumänische Währungsmatznahmen.

Bukarest, 8. Oktbr. Die Regierung hat beschlosten, den Be­stand des inländischen Goldvorrates anzukaufen, um auf diese! Art den Kurs des rumänischen Lei im Auslande zu heben und! den ausländischen Handel für Rumänien zu gewinnen. !

Der norwegische Gesandte in Berlin. !

Kristiania, 8. Oktbr. Im heutigen Statsrat wurde der Ge-! neralsekretär des Ministeriums des Auswärtigen Wolleback! zum norwegischen Gesandten in Berlin ernannt. Wolleback I steht im Alter von 45 Jahren. Der neuernannte Gesandte war u. a. Attache in Paris und bekleidete seinen jetzigen Posten seit dem Jahre 1916.

Antrag auf eine irische Dhnastic.

' London, 8. Oktbr. Der sogenannte irische Wachtbund rich­tet im Namen der amerikanischen Iren an die Londoner und Dubliner Regierung den Vorschlag, für Wiederherstellung der Ruhe in Irland eine Königsdynastie zu gründen, als deren erster Vertreter der Herzog von Aork, der jüngere Bruder des Prinzen von Wales, unter dem Namen Patrick I den irischen Thron besteigen soll.

Chinesische Kohlen für England.

In New-Castle sind 100 000 Tonnen chinesischer Kohlen eingetroffcn. Die Qualität der Kohlen soll gut sein. Wenn . genügender Schiffsraum vorhanden wäre, so könnte diese Kohle, wie berichtet wird, zu einem niedrigeren Preise, als, die englische Kohle, verkauft werden.

Die Lage in Portugal.

Lissabon, 9. Oktbr. Die im Ausland verbreiteten Nach­richten über Unruhen in Portugal sind vollkommen unzutref­fend. Der Jahrestag der portugiesischen Revolution ist viel­mehr vollkommen ruhig verlaufen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 11. Oktbr. (Erhöhung des Auslandsportos.)' Der gegenwärtig in Madrid tagende Weltpostverein wird die Posttarife für das Ausland um mindestens 60 Prozent erhöhen' Frankreich schlug eine Erhöhung von 100 Prozent vor.

Neuenbürg, 9. Oktbr. (Versicherung von Gepäck und Ex­preßgut.) Die Eisenbahnvcrwaltungen der Länder haben früher mit der europäischen Güter- und Reisegepäck-Versicherungs- Aktiengesellschaft Berlin einen Vertrag abgeschlossen, wonach diese Gesellschaft ermächtigt ist, auf den Bahnhöfen durch Ver­mittlung der Gepäckstellen Wertmarken zur Versicherung von Reisegepäcks zu verkaufen. Die Reichseisenbahnverwaltung hat diese Ermächtigung jetzt ausgedehnt auf den Verkauf von Welt­marken zur Versicherung von Expreßgut und von Gepäck, das der Eisenbahn zur Aufbewahrung übergeben wird. Die Ver­sicherung bringt dem Versicherten wesentliche Vorteile, beson­ders mit Rücksicht darauf, daß die Haftung der Eisenbahn für Verlust, Minderung und Beschädigung von Aufbewahrungs­gepäck sowie von Eßpreßgut und Reisegepäck soweit es sich um Gegenstände handelt, bei denen der Wert für 1 Kilogramm der reinen Ware 150 Mark übersteigt, zurzeit auf Höchstbeträge beschränkt ist.

Neuenbürg, 9. Oktbr. (Zur Fideikommißfrage.) Ueber diese die Oeffentlichkeit bekanntlich schon seit einiger Zeit viel be­schäftigende Frage wird vom Statistischen Landesamt auf Grund einer in neuester Zeit erhobenen Stastistik eine einge­hende Abhandlung in Jahrgang 1919 derWürtt. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde" nebst einer Karte, in welcher für jede Gemeinde die Größe der Fideikommißfläche um Verhält-

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nis zur Markungsfläche dargestellt ist, wertvolle Aufschlüsse zu geben vermögen. Sonderabdrücke der Abhandlung werden schon in nächster Zeit ausgegeben, bei Vorausbestellung (bei der Kartenverkaufsstelle des Statistischen Landesamts. Stuttgart, Büchsenstraße 54) bis spätestens 20. Oktober ds. Zs. zum er­mäßigten Preis von Mark 5.20 mit Karte und 4 Mark ohne Karte.

Neuenbürg, 6. Oktbr. (Landwirtschaftliche Produktions­statistik.) Den Reformbund der Gutshöfe zu Bad Nauheim tritt abermals mit einer hochbeachtlichen statistischen Untersuchung vor die Oeffentlichkeit. Als beweisschlüssige Ergänzung zu der im Frühjahr ds. Js. in zweiter Auslage erschienenen Broschüre Städische Versorgung und Gutsbetriebe" bringt der R. d. G. nunmehr ein umfangreiches und eindrucksvolles Zahlenmaterial aus Württemberg. Die Gutsbetriebe «it ihrer intensiveren Wirtschaftsführung haben nicht nur prozentual weit größere Erntcerträgc aufzuweiscn, sondern liefern von ihren Ernte­mengen auch ganz unvergleichlich mehr zu Gunsten der städti­schen Verbraucher ab. Liegt somit der Wert der Kleinbetriebe mehr auf sozial- und bevölkerungspolitischem Gebiet, so kommt den gutgeleiteten Gutsbctrieben für die Versorgung der Städte besonders mit Brotgetreide, Milch und Kartoffeln eine Bedeu­tung bei, die bei unserer heutigen Ernährungslage gar nicht hoch genug eingcschätzt werden kann. Für Hessen hat der R. d. G. seinerzeit sestgestellt, daß die Gutshöse je Hektar Anbau­fläche 27,6 Städter mit Brotgerrcide beliefert haben. Für- Württemberg lautet die entsprechende Zahl 26,1. so daß also nur eine geringfügige Abweichung vorliegt. Die-Gcmcindebetriebe dagegen haben in Hessen je Hektar Anbaufläche das Brotgetreide für nur 13.2 Personen geliefert und in Württemberg gar nur für 4,4 Personen, was sich daraus erklärt, daß WürtteHlberg ganz besonders viele Zwerg- und .Kleinbetriebe aufzuwcisen hat. Ernährungs- und Siedlungspolitikern ist das Studium der Ar­beit angelegentlichst z» empfehlen.

Württemberg.

FreudcnstaLt, 9. Oktbr. (Vom Heimbachkraftwerk.) Wie schon berichtet, beabsichtigen die Bezirke Freudenstadt. Horb Oberndorf und Sulz durch Ausnützung der Wasserkräfte der Glatt ein Lauter, ein großes Kraftwerk zu erstellen. Eine Kommission aus Vertretern der Amtskörperschaften, des Mini­steriums desJnneru und der Ministerialabteilung für Stratzen- uud Wasserbau besichtigte dieser Tage im Sterneck am Stauende der Heimbachsperre die näheren Pläne. Oberamtmann Dr. Frauer erstattete Bericht über die Ziele des Verbands der vier Ämtskörperschaften und Ingenieur Haußmann legte die Grund­züge des neuen Kraftwerkes in allen Einzelheiten dar.

Stuttgart, 10. Oktbr. (Landtag.) Aus der Tagesordnung der 11. Landtagssitzung am Montag den 18. Oktober, nachmit­tags 4 Uhr stehen zunächst. 17 kleine Anfragen der Sozialdemo­kratie über die Maßnahmen der Regierung anläßlich der Schließung und Wiedereröffnung mehrerer Großbetriebe in Stuttgart und Umgebung, sowie betreffend die wachsende Ar­beitslosigkeit und über die Maßnahmen des Arbeitsministers gegen die sprunghafte Steigerung der Preise für die notwen­digsten Nahrungsmittel. Auch eine Anfrage der USP. betrifft die Schließung der Großbetriebe und die Arbeiterentlassungen mit ihren wirtschaftlichen Folgen.

Stuttgart, 10. Oktbr. (Pfuscharbeit.) Das Daimlerwerk hatte, wie derSchwäbische Merkur" hört, für seine Betriebs­räte bereits eine Ausgabe von einer halben Million Mark. Bei dem überraschenden Schluß der Betriebe fand man in den Gar­derobeschränken der Arbeiterschaft für nicht weniger als eine Million Mark hergestellte Pfuscharbeit (Holzbeile, Hämmer Feueranzünder usw.). In den staatlichen Maschinenwerkstätten sollen noch überraschendere Resultate zu verzeichnen gewesen sein.

Stuttgart, 9. Oktbr. (Besuch des Reichswirtschaftsmini­sters.) Reichswirtschaftsminister Scholz wird, von München kom­mend, am Montag hier im Arbeitsministerium eine Bespre­chung mit industriellen Kreisen haben.

Stuttgart, 9. Oktbr. (Aus dem Staatsdienst.) Dem stellv. Bevollmächtigten zum Reichsrat. Ministerialdirektor von Schlee- hauf in Berlin, ist aus Anlaß seiner Ernennung zum Prä­sidenten des Landesfinanzamts Stuttgart die nachgesuchte Ent­lastung aus dem Württ. Staatsdienst erteil worden.

Untertürkheim, 10. Oktbr. (Ein wiedergefundenes Auto.) Aus dem Flugzeugschuppen des Flugsportklubs auf dem Cann- statter Wasen ist, wie gemeldet, ein für das Ausland bestimmter Personenkraftwagen im Wert von 200 000 Mark gestohlen wor­den. Wie dasNeue Tagblatt" berichtet, lenkten die polizei-

j tichen Nachforschungen den Verdacht auf den in Ostheim w- Inenden 35 Jahre alten Betriebsleiter Otto Groß aus Gl 'in Sachsen, der Beziehungen zu dem 27jährigeu Eisend I Gottlieb Bidlingmayer von Mettingen und dem 3ZM 1 Kraftfahrer Joses Selberdingsr von Marchtal unterhielt ersten zwei wurden festgenommen. der Dritte ist geflohen , gestohlene Kraftwagen wurde in einer Scheuer in PloLi«1^

! versteckt vorgefunden. Er war nach der Tat zunächst ru ^ 28jährigen Mechaniker Alfons Dettling nach Mühlen beiL lverbracht worden und sollte nach der Schweiz verschoben^- ' den. Auch Dettling wurde verhaftet. '

! Leonbcrg, 10. Oktbr. (Das verschwundene Wasser) l die, Stadt ist eine Wassernot hereingebrochen, die im Erck ffall gefährlich werden könnte. Durch irgend einen Leitum' i defekt, der noch nicht gefunden werden konnte, verschwindet ! Leonberger Zeitung ein Teil des Wassers, svdaß die Stadt ^

! stanz ohne Wasser ist. ^

! Schramberg, 10. Oktbr. (Zweite Heideibeerernte.) Bekam llich sind im April stellenweise in den jungen Kulturen dl ! Heidclbeerblüten erfroren. Die Sträucher setzten im Juli neu ! Blüten an, die jetzt zur Reife gelangten. Gegenwärtig könne die Beeren geerntet werden. Eifrige Sammlerinnen brachte in wenigen Stunden über 10 Pfund nach Hause. Es duckt dies nicht jedes Jahr Vorkommen.

Oberndorf, 10. Oktbr. (Einbruchsdiebstähle und kein Ende ! In der Nacht zum Samstag wurde in der Schreinerei von st jBrodbeck eingebrochen und der Anlasser der Elektrischen Krass -Maschine im Wert von 1000 Mark sowie der Elektrizitätszählerl ! abgeschraubt und gestohlen. Von dem Täter, der noch hZ ! Frechheit hatte, eine in beschimpfendem Tone gehaltene schM.1 ! liche Bestätigung des Einbruchs zu htttterlasscn. hat man keine j Spur.

! Tübingen, 9. Oktbr. (Ein guter Fang.) Zwei verdächtige ! Personen, die bei einer Bank einen großen Geldbetrag abge- ! hoben hatten, wurden mit ihrem Auto angehalten und zur Po­lizei gebracht. Dort entfloh einer der Männer mit 10000 Mt ! Papiergeld, wurde aber, trotzdem er vom Revolver gegen seini Verfolger Gebrauch machte, wieder eingefangen.

Eklwangen, 10. Oktbr. (Saudiebe.) Dem Müller Schmi! in Jagsthausen wurden in der Nacht zwei Schweine gestohle« und im Stall abgeschlachtet. Von den Dieben fehlt jede Spur

Ravensburg, 10. Oktbr. (Unfall.) Als meherere Arbeit« j der städtischen Kiesgrube mit der Gewinnung von Sand in de,

! unteren Grube beschäftigt waren, löste sich eine größere Sand- j und Kiesmasse ab. Die meisten kamen mit leichten Verletzung«,

! und dem Schrecken davon. Ein Arbeiter wurde so schwer ver- > letzt, daß er in das städtische Krankenhaus geschafft werde«

! mußte. _>

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! Offenau, 10. Oktbr. (Herbstnachrichten.) Unsere Weinberge 'haben teilweise recht schönen Behang. Auffallend reichen Er- itrag bringen die Versuchsanlagen der Stadt. Rebenveredelungs- ! anstalt, wovon sich in den letzten Tagen die württ. Minister de,

! Finanzen und des Innern in Begleitung des Präsidenten Lei , Zentralstelle persönlich überzeugten. Die Musteranlage fand ! volle Anerkennung. Es wäre im Interesse des einheimischen ! Weinbaues sehr zu wünschen, wenn die Anstalt noch mehr aus­gebaut und wenn durch Ängliederung von Kelter- und Keller- Einrichtung ermöglicht würde, die Theorie in die Praxis umzu- setzen.

Vermischtes.

Millionenschwindel in der Pirmasenser Schuhindustrie. Ein

großer Millionenschwindel ist hier in der Schuhindustrie auf- . gedeckt worden. Als bet der schweren Krisis in der Schuh- j industrie die Fabrikanten um den Absatz ihrer großen Lager- j bestände fürchteten) begann ein schwunghafter Handel mit Schuhwaren nach Berlin. Diese Gelegenheit nahmen zwei Pir­masenser Kommissionäre wahr, um große Lagerbestände in Kommission zu nehmen. Später überließ man sie ihnen aus- feste Rechnung. Etwa 17 Waggons Schuhe gingen durch Ver- ; mittlung dieser beiden Kommissionäre nach Berlin im Werte von etwa 20 Millionen Mark. Mit dem Gelds sind sie aber nicht nach Pirmasens zurückgekehrt, sondern haben gemeinsam mit ihren Familien das Wette gesucht. Soviel man erfahren hat. sollen sie in Schweden ein sorgenfreies Lebenführen.

Pfälzer Witz. DiePf. Rdsch." erzählt: Der alte Prinz- regent von Bayern befand sich einst zum Besuche der Pfalz w einem vorder-pfälzischen Weinort. Der Bürgermeister des Or-v die Pflichten tes begrüßte ihn nach gut pfälzischer Sitte und lud ihn zu einer bereitet Werder kleinen Weinprobe ein. Nachdem man eine Anzahl Weine ge- uiilie schmerzli kostet hatte, verabschiedete sich der Regent und äußerte seine daß jede Frau

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Gott mögt ihr suchen zwar sofort mit dem Verstand; Doch ist's das Herz allein, das je ihn wirklich fand.

Sutcrmeister.

Anker Fremden.

Von Otto Ruppius.

10 Fortsetzung. (Nachdruck verbalen.)

Hat er noch an sie gedacht? Gott segne das Kind, Gott segene es!" erwiderte die Mulattin, wie in einem unwillkürlichen Gefühlsausbruch; dann aber begann es, als habe sie zu viel gesagt, wunderlich in ihrem Ge­sichte zu zucken.Es ist niemand Besonderes, Ma'am, durchaus nicht, Ma'am," fuhr sie fort, einen gewaltsamen Versuch machend, ihre rebellischen Mienen zur Ruhe zu bringen,es ist nur meine Tochter, Ma'am, wenn sie auch so weiß ist, daß man ihr kaum das schwarze Blut noch ansieht sie ist krank, wissen Sie, Ma'am, und so werden Sie sie Wohl nicht gleich ru Gesicht bekommen" und noch immer zuckte es um Auge und Mund der Alten, daß Lucy sich wegweuden mußte, um nicht von deren sichtlicher Verlegenheit, so sonderbar sich diese auch aus­drückte, selbst angesteckt ?u werden. Sie schnitt die Szene mit dem Aufträge an die Farbige ab. sie beim Major amnmelden, dann aber bis zu' ihrer Rückkunft bei den Kindern zu bleiben, und schritt endlich, ohne sich der sonderbarsten neu aufsteigenden Gedanken über die Natur der belauschten Szene erwehren zu können, nach dem ihr bezeichnten Zimmer hinab.

Major Wood saß, eine ganz versckiedene Erscheinung von der, welche dem Madien auf dem Feile entaegcn- gistreten war, in elegantem Morgenamure an einem Tische mit Papieren und erhob sich bei Lucys Eiütritt, um einen Stuhl für sie herbeizuholen. Unwillkürlich warf diese einen forschenden Blick in sein Gesicht; in diesen zwar

bleichen, aber so sicher ausgeprägten Zügen, saß sich kaum ein anderer Ausdruck darin Senken ließ, deutete indessen leine Spur aus eine Erregung, wie sic Lucy am Abend zuvor darin zu sehen geglaubt, und als er vas Auge auf sie richtete, dieses eigentümliche Auge, das sich stets bis in ihr Allerinnerstes zu snrken schien, meinte sie fast, die nächtliche Szene nur geträumt zu haben.

Sie wollten mich schon gestern sprechen, Miß Hast," begann er leicht, als beide einander gegenüber saßen,und es tut mir leid, daß meine Zeit mir nicht erlaubt, Ihnen zu willfahren indessen ist ja Wohl nichts dabei ver­loren worden!" setzte er nachlässig hinzu, und dem Müs­chen tat der Don der letzten Worte, welcher selbst die halbe Nttschuldigung wieder zu beseitigen schien, fast weh.

Sie haben jedenfalls das Recht, mich zu empfangen oder abzuweisen, Sir!" erwiderte sie und blickte zu Bosen. Einige Sekunden wartete sie vergebens auf die Fort­setzung der Rede, aber sie meinte seinen Blick auf sich ruhen zu fühlen und scheute sich aufzusehen.

Sind Sie empfindlich, Miß?" hörte sie endlich seine Stimme, aber ein so sonderbarer Ton klang darin, daß sie rasch das Auge aufhob und dem Blicke des seinigen voll begegnete.

Vielleicht, Sir, aber Wohl nur, wo ein aufrichtiges, warmes Interesse in mir verletzt wird!" erwiderte' sie ruhig, und vor dem klaren Ausdrucke ihres Blicks senkte sich einen Moment der seinige.

So nun, so darf ich ohne Redensarten weiter­sprechen!" begann er wieder, sich leicht zurücklehnend. Ich gestehe Ihnen, daß ich etwas von den ersten Szenen erwarte!e, welche Ihrem Eintritte in mein Haus folgten, daß ich mir aber die Gelegenheit nicht selbst rauben wollte, einen Blick in Ihr Weien zu tun, der mich bei den obwaltenden Verhältnissen kaum trügen konnte, und ich ließ Sie deshalb, soweit als angäuglich, aus sich selbst angewiesen. Ich gestehe Ihnen ebenso, daß ich mit einer andern Persönlichkeit wohl nicht in gleicher Weise ver­

fahren haben würde; Ihr offenherziger Brief aber hatte mich so angesprochen, daß ich meine Kenntnis Ihres Charakters in der kürzesten Weise zu vervollständigen wünschte: und wenn Sie dies wieder beleiüigen sollte, so Muß ich Ihnen wenigstens sagen, .daß sich dadurch unser künftiges Verhältnis, so weit es mich betrifft, schnell festgestellt hat." Er machte, wie eine Musterung er­wartend, eine Pause.

Ich kann Ihnen nur für die Offenheit danken, mit welcher Sie mir entgegen treten!" erwiderte das Mäd­chen, während sie einem sonderbaren Zwiespalte in ihrem Innern nicht zu gebieten vermochte; die ungewöhnliche Weise dieses Mannes, sein eigentümliches Verachten aller Umschweife übten eine Art fesselnden Einflusses auf sie, dessen sie sich kaum erwehren konnte; dennoch war es ihr zugleich, als solle sie sich verletzt fühlen von dieser seltsamen Formlosigkeit, und unwillkürlich fragte sie sich, welches Wesen dieser Mann wohl einer Dame gegenüber, die nicht die Erzieherin seiner Kinder sei, annehnien werde.

Wood hatte, als wolle er sich bestimmter über den Sinn ihrer Aeußerung belehren, einen prüfenden Blick in ihr Gesicht geworfen und dann fuhr er fort:Ich will wirklich ganz offen gegen Sie sein, Miß. Ich gebe im Ganzen nicht viel auf.eine Erziehung durch Frauen; sie folgen meist zu sehr den augenblicklichen Eindrücken, und wo sich durch Uebung oder Umstände eine festere Konsequenz bei ihnen heraus gebildet hat, ist es meist auf Kosten ihres Herzens geschehen; Sie wollen sagen: und doch habe ich nach einer Erzieherin verlangt und Sie selbst hierher kommen lassen," unterbrach er sich, als Lucy eine Bewegung machte;der Widerspruch soll Ihnen gleich erklärt werden, zuerst will ich indessen noch offener gegen. Sie sein, damit Sie mich für alle Folge verstehen und Kommendem keine falsche Deutung unterlegen.

(Fortsetzung folgt.)

und niemals t i Frauen gibt « aber wird nur ' dern stets we Enttäuschung, hingibt, ist die sei. Nichtsein sie schädigt ihn los ist auch di ehesten einen 3 Fällendie Li vorher fast nie sinn Häusliche während ihm e i dert, einen etw Frau hinzieht, Md Widerspri modernen Frai Mann immer angenehme Ge! und daß er ge: Frau, die eine sprechen kann, ihrem Kranken!

Glaubst d Glocken in dir Glocken, die nr Tag dir umhäi Glocken, die du